Moin, seit einiger Zeit versuche ich einen banalen Stereo-Audiomixer zu bekommen. Leider scheint es so etwas nicht zu geben, also habe ich mich entschlossen einen selber zu bauen - kann ja nicht so schwer sein... Leider habe ich dann relativ schnell gemerkt, dass ich keinerlei Ahnung von der ganzen Thematik habe. Da ich das ganze spannend finde und mich sowieso mal ein wenig mit Elektronik beschäftigen wollte, war mein Ehrgeiz gepackt. Dementsprechend habe ich mich die letzten Tage in die Funktionsweise von Audiomixern eingelesen. Wie es aussieht ist der optimale Weg ein aktiver Mischer unter Einsatz von Operationsverstärkern. Deren Funktion habe ich mittlerweile zumindest halbwegs verstanden. (Glaube ich) Jedenfalls möchte ich gerne drei oder vier Audioquellen (PC, Fernseher und einen weiteren Audioausgang) an einen Line-In-Eingang (aktiver Lautsprecher) anschließen. Die Lautstärke muss nicht regelbar sein und auch sonst brauche ich keinen zusätzlichen Schnickschnack. Im Internet gibt es ja zahlreiche Schaltungen und ich habe mich in LTSpice mal daran versucht, eine eigene Version zu basteln. (Anhang) Für Stereo würde ich das dann einfach zweimal ausführen. Dazu hätte ich jetzt ein paar Fragen: a) Ganz platt: Funktioniert das so? In der Simulation klappt es, aber läuft das in der Realität auch mit vernünftiger Qualität? (Kein HiFi, aber annehmbar). Reichen 5V? b) Passen die Bauteile so oder gibt es andere Empfehlungen? Und noch zwei speziellere: c) Gibt es Nachteile beim Betrieb mit asymmetrischer Spannung? Das man das Signal mithilfe eines Spannungsteilers "hochziehen" kann habe ich bereits gesehen, aber wie findet angeschlossene der Lautsprecher den "Spannungsversatz"? d) In den Schaltungen die ich gefunden habe, werden teilweise Kondensatoren eingesetzt, und zwar jeweils hinter den Eingängen und vor dem Ausgang. Die Funktion habe ich allerdings noch nicht verstanden. Wenn ich das in LTSpice probiere und ein Sinussignal durchschicke, kommt am Ende nur Chaos raus. Wofür sind die da und warum klappt das bei mir nicht? Liebe Grüße Marc
mxtra schrieb: > Moin, > > seit einiger Zeit versuche ich einen banalen Stereo-Audiomixer zu > bekommen. Leider scheint es so etwas nicht zu geben, Behringer MX400
mxtra schrieb: > Wie es aussieht ist der optimale Weg ein aktiver > Mischer Ein Mischer in der Elektronik bzw. Signaltheorie ist was ganz anders. Du meinst einen Summierer. mxtra schrieb: > a) Ganz platt: Funktioniert das so? In der Simulation klappt es, aber > läuft das in der Realität auch mit vernünftiger Qualität? (Kein HiFi, > aber annehmbar). Reichen 5V? Ja. mxtra schrieb: > b) Passen die Bauteile so oder gibt es andere Empfehlungen? Bei mir sind die Widerstände deutlich kleiner, das reduziert das Stromrauschen. Kann man aber auch einfach ausprobieren. mxtra schrieb: > d) In den Schaltungen die ich gefunden habe, werden teilweise > Kondensatoren eingesetzt, und zwar jeweils hinter den Eingängen und vor > dem Ausgang. Die Funktion habe ich allerdings noch nicht verstanden. > Wenn ich das in LTSpice probiere und ein Sinussignal durchschicke, kommt > am Ende nur Chaos raus. Wofür sind die da und warum klappt das bei mir > nicht? Vermutlich Tiefpässe. Gern um die 2n parallel zu R1, reduziert auch Rauschen.
Als Ausgangspunkt sollte diese Schaltung funktioneren. Was die Simulation nicht weiß: Die pos und neg Betriebsspannung sollte nahe an den zugehörigen IC-pins mit keram Kondensatoren 100nf..1uF abgeblockt werden gegen GND.
Den hatte ich mal hier, aber 1) hat der höllisch gerauscht (ok, das könnte ein Defekt sein), 2) würde der zu einem Kabel-Chaos führen, da meine Eingänge natürlich als 3,5mm-Klinke vorliegen und 3) kann der nur Mono. Grüße Marc
Nachtrag 100k zu 60k ist ne leichte Verstärkung. Wenn du nen größeren Verstärkungsfaktor haben willst, musst du das Verhältnis entsprechend anpassen.
THOR schrieb: > 100k zu 60k ist ne leichte Verstärkung Leichte Abschwächung, würde ich sagen (Verstärkung <1)
Müsste das nicht eine leichte Verringerung der max. Amplitude sein? Muss mal nachmessen, was meine Geräte an Spannung ausgeben, aber ich glaube, wenn man da zu stark verstärkt kommt der Opamp schnell spannungsmäßig an seine Grenze.
Thomas E. schrieb: > THOR schrieb: >> 100k zu 60k ist ne leichte Verstärkung > > Leichte Abschwächung, würde ich sagen (Verstärkung <1) Ja, natürlich. mxtra schrieb: > aber ich glaube, > wenn man da zu stark verstärkt kommt der Opamp schnell spannungsmäßig an > seine Grenze. Bei 5V sym. Versorgung nehme ich da 2x 470 am Eingang (stereo auf Mono) und ein 25k log. Poti parallel zu 5k36 in der Rückführung. Das geht dann also von Impedanzwandler bis hoch auf Faktor 21 (für Signale, die in beiden Stereoteilen gleichermaßen reingemischt wurden). Mein Notebook spuckt allerdings auch recht wenig Amplitude aus muss man dazu sagen. Das gleiche ich dann so aus. Man hat dann bei leisen Liedern auch ordentlich Spielraum nach oben hin. Also Faktor 5 würde ich schon empfehlen (für Klinke), es sei denn das ist wirklich Line-Pegel. Dann vielleicht sogar unter 2 bleiben.
THOR schrieb: > unsymmetrische, also 5V und GND. Habe mich mit dem LTC1044-Teil der Schaltung nicht groß beschäftigt - welche negative Versorgungsspannung liegt denn am OP an? Mit nur einer positiven Spannung und Vneg = Masse = Bezugspotential würde es so gar nicht funktionieren. Da die negative Versorgungsspannung aber durch C1 von GND getrennt ist, bin ich schon von einer (halbwegs) symmetrischen Versorgungsspannung ausgegangen...
THOR schrieb: > Thomas E. schrieb: >> THOR schrieb: >>> 100k zu 60k ist ne leichte Verstärkung >> >> Leichte Abschwächung, würde ich sagen (Verstärkung <1) > > Ja, natürlich. > > mxtra schrieb: >> aber ich glaube, >> wenn man da zu stark verstärkt kommt der Opamp schnell spannungsmäßig an >> seine Grenze. > > Bei 5V sym. Versorgung nehme ich da 2x 470 am Eingang (stereo auf Mono) > und ein 25k log. Poti parallel zu 5k36 in der Rückführung. Das geht dann > also von Impedanzwandler bis hoch auf Faktor 21 (für Signale, die in > beiden Stereoteilen gleichermaßen reingemischt wurden). > > Mein Notebook spuckt allerdings auch recht wenig Amplitude aus muss man > dazu sagen. Das gleiche ich dann so aus. Man hat dann bei leisen Liedern > auch ordentlich Spielraum nach oben hin. > > Also Faktor 5 würde ich schon empfehlen (für Klinke), es sei denn das > ist wirklich Line-Pegel. Dann vielleicht sogar unter 2 bleiben. Das klingt ja schonmal ganz gut. Da ich allerdings ein aktives Lautsprechersystem mit eigenem Verstärker dranhängen will, kann ich mir die Verstärkung beim Mixen ja ausch sparen, oder? THOR schrieb: > THOR schrieb: >> Bei 5V sym. Versorgung > > unsymmetrische, also 5V und GND. Hat man denn durch die tatsächliche Bereitstellung von +/- 5V Vorteile gegenüber einer Single-Supply-Schaltung? Sonst könnte ich mir den SPannungsinverter ja sparen.
mxtra schrieb: > THOR schrieb: >> THOR schrieb: >>> Bei 5V sym. Versorgung >> >> unsymmetrische, also 5V und GND. > > Hat man denn durch die tatsächliche Bereitstellung von +/- 5V Vorteile > gegenüber einer Single-Supply-Schaltung? Sonst könnte ich mir den > SPannungsinverter ja sparen. Bei single supply muss man davor und dahinter mit Kondensatoren koppeln. Besonders bei niedrigen Frequenzen (Subwoofer) werden die dann eher groß. Audiophile aus den Hifi-Foren packen bei so nem Schaltplan vermutlich schonmal vorsorglich die Mistgabeln aus. Aber ich hör damit Musik und die klingt nichtmal schlecht. Generell kann man sagen, dass mit dual-supply der Schaltplan einfacher wird. Bei vielen OPVs lohnt das dann irgendwann. Bei nem einzelnen häufig nicht. mxtra schrieb: > Das klingt ja schonmal ganz gut. Da ich allerdings ein aktives > Lautsprechersystem mit eigenem Verstärker dranhängen will, kann ich mir > die Verstärkung beim Mixen ja ausch sparen, oder? Kommt drauf an wie weit sich da die Verstärkung hochdrehen lässt. Wenn du den mit nem Handy dran locker zum Übersteuern bringst, kannst du vielleicht den OPV weglassen. Dann reduziert sich die Schaltung auf 3 Cinch-Anschlüsse und 2 Widerstände.
So langsam macht das alles Sinn :). Aber nochmal zum Verständnis: Ich bauen die Schaltung so auf (Anhang). Jetzt habe ich folgende Nachteile gegenüber meiner ersten Schaltung: 1) Das Ausgangssignal schwingt jetzt nur noch zwischen +2,5V und - 2,5V, effektiv wohl noch weniger bevor es zum Clipping kommt 2) In der Simulation sieht das Signal leicht "zerknittert" aus, Das dürfte mit Schwankungen der Spannung durch den Spannungsteiler zusammenhängen. Reichen die 5V jetzt immernoch? Für die gleiche (maximale) Verstärkung wie mit +/- 5V braucht man jetzt 10V/GND, richtig? Ansonsten habe ich also keinerlei Nachteile?
Du kannst auch für drei linke Kanäle 3 x 10k Ohm Widerstände zusammenführen (R2, R3, R4) und dann mit einem vierten 10k Widerstand nach Masse schalten. Das gleiche nochmal für den rechten Kanal. fertig. Dann kannst du deine Verstärkerschaltung samt Versorgungsspannung komplett einsparen. Den Lautstärkeverlust holst du mit der Endstufe wieder rein.
mxtra schrieb: > 1) Das Ausgangssignal schwingt jetzt nur noch zwischen +2,5V und - 2,5V, > effektiv wohl noch weniger bevor es zum Clipping kommt Man sollte beim NE5532 Abstand zu Vcc und GND einplanen, effektiv am Ausgang 1-4V und nach dem Kondensator dann plusminus 1,5V. mxtra schrieb: > 2) In der Simulation sieht das Signal leicht "zerknittert" aus, Das > dürfte mit Schwankungen der Spannung durch den Spannungsteiler > zusammenhängen. Nein, in den + Eingang fließt nämlich näherungsweise kein Strom. Du kannst zwar nochmal mit 10k Widerständen probieren, aber die Ursache wird vermutlich ne andere sein. Inwiefern zerknittert? Screenshot? Am besten Eingangs- und Ausgangssignal übereinandergelegt.
mxtra schrieb: > Für die gleiche (maximale) Verstärkung > wie mit +/- 5V braucht man jetzt 10V/GND, richtig? Mit der Verstärkung hat die Speisespannung nichts zu tun, aber mit dem max. Ausgangspegel schon. Du hast aber R1 jetzt noch kleiner gemacht und damit die Verstärkung noch weiter gesenkt. Wenn du so weiter machst, greifst du besser auf die rein passive Lösung zurück, die ach du grüne Neune schon vorschlug. mxtra schrieb: > Ansonsten habe ich > also keinerlei Nachteile? Einschaltplopp. Die Koppelkondensatoren müssen erstmal auf die halbe Betriebsspannung aufgeladen werden, somit ploppt es beim Einschalten.
Matthias S. schrieb: > mxtra schrieb: >> Für die gleiche (maximale) Verstärkung >> wie mit +/- 5V braucht man jetzt 10V/GND, richtig? > > Mit der Verstärkung hat die Speisespannung nichts zu tun, aber mit dem > max. Ausgangspegel schon. Du hast aber R1 jetzt noch kleiner gemacht und > damit die Verstärkung noch weiter gesenkt. Wenn du so weiter machst, > greifst du besser auf die rein passive Lösung zurück, die ach du grüne > Neune schon vorschlug. Moment, der OPV verstärkt doch die Spannung, oder? Mit +/- 5V habe ich allerdings ΔU = 10V (effektiv natürlich weniger), mit GND/+5V sind es ΔU = 5V (effektiv auch hier weniger). Damit halbiert sich doch erstmal die maximal mögliche Verstärkung, oder nicht? Wie hoch diese dann tatsächlich ist, hängt natürlich von der Wahl der Widerstände ab, das ist klar, Oder bringe ich da was durcheinander? Und die Problematik hier ist halt, dass ich von einer Amplitude der Eingangssignale von etwa 1V ausgegangen bin und bei drei Quellen bin ich da völlig ohne Verstärkung im ungünstigsten Fall schon bei 3V. Das macht der NE5532 mit +5V-Single-Supply aber nicht mehr mit und schneidet Teile des Signals entsprechend weg. Wenn ich auf einen Rail-to-Rail-OPV setzen würde, wie den OPA350 sehe das wohl anders aus.
mxtra schrieb: > Wenn ich auf einen Rail-to-Rail-OPV setzen würde, wie den OPA350 sehe > das wohl anders aus. Dann bekommst du halt noch knappe 2V. Aber bei deinen Pegeln würde ich gar nicht mehr verstärken. Ne Kopfhörerbuchse hat knappe 200mV, deine 3V sind völlig ausreichend für ne nachfolgende Endstufe. Bau das ganze passiv auf und mach vielleicht noch ein Poti nach Masse rein als Lautstärkeregelung.
mxtra schrieb: > Damit halbiert sich doch erstmal die > maximal mögliche Verstärkung, oder nicht? Der Opamp will durch das Verhältnis der Widerstände immer noch genauso verstärken, unabhängig von der Versorgungsspannung, allerdings, und da hast du recht, kommt er bei geringer Betriebsspannung früher an die Grenze und clippt dann, das heisst die Ausgangsspannung ist an der oberen oder unteren Grenze dessen, was der Opamp kann. Das äussert sich als Verzerrung. Ein R2R Opamp geht an die positive oder negative Betriebsspannung.
:
Bearbeitet durch User
Ach Du grüne Neune schrieb: > Du kannst auch für drei linke Kanäle 3 x 10k Ohm Widerstände > zusammenführen (R2, R3, R4) und dann mit einem vierten 10)k Widerstand > nach Masse schalten. > > Das gleiche nochmal für den rechten Kanal. fertig. > > Dann kannst du deine Verstärkerschaltung samt Versorgungsspannung > komplett einsparen. Den Lautstärkeverlust holst du mit der Endstufe > wieder rein. Angenommen ich mache das so (was den Aufbau natürlich erheblich vereinfachen würde), wie sieht es da mit Rauschen aus? Irgendwelche Nachteile gegenüber einem aktiven Mixer? Btw: Warum eigentlich die Verbindung nach GND?
Du hast eine Pegelabschwächung, die Du mit mehr Verstärkung ausgleichen mußt. Das verschlechtert grundsätzlich den Rauschabstand - ob das tatsächlich stört hängt natürlich von den Details ab. Des weiteren sind die Eingänge nicht voneinander entkoppelt, so dass der Quellwiderstand des einen Eingangs sich auch auswirkt auf die Pegel der anderen Ausgänge - eine ziemlich unschöne Angelenheit.
mxtra schrieb: > wie sieht es da mit Rauschen aus? Irgendwelche > Nachteile gegenüber einem aktiven Mixer? voltwide schrieb: > Das verschlechtert grundsätzlich den Rauschabstand - ob das tatsächlich > stört hängt natürlich von den Details ab. Die Erfahrung hat gezeigt, dass diese Maßnahme den Rauschabstand nicht nennenswert verschlechtert, weil jetzt die Endstufe weiter aufgedreht werden muss, so dass das Eigenrauschen der Endstufe im Verhältnis der Musik in etwa gleich bleibt. Außerdem können rauscharme Metallfilmwiderstände verwendet werden.
Warum nicht digital? zB. http://www.analog.com/en/products/processors-dsp/sigmadsp-audio-processors.html Für die DSPs liefert AD ua. viele fertige Filter, die du einfach kobinieren kannst. Dadurch bist du flexibel und es ist erweiterbar, denn vom Mixer über EQ bis RIAA Entzerrung ist alles relativ einfach hinzufügbar.
Ach Du grüne Neune schrieb: > mxtra schrieb: >> wie sieht es da mit Rauschen aus? Irgendwelche >> Nachteile gegenüber einem aktiven Mixer? > > voltwide schrieb: >> Das verschlechtert grundsätzlich den Rauschabstand - ob das tatsächlich >> stört hängt natürlich von den Details ab. > > Die Erfahrung hat gezeigt, dass diese Maßnahme den Rauschabstand nicht > nennenswert verschlechtert, weil jetzt die Endstufe weiter aufgedreht > werden muss, so dass das Eigenrauschen der Endstufe im Verhältnis der > Musik in etwa gleich bleibt. > > Außerdem können rauscharme Metallfilmwiderstände verwendet werden. Danke, ich versuche es mal. Ich habe allerdings noch nicht ganz verstanden, warum der Widerstand zwischen GND und AUDIOOUT nötig ist bzw. wo der Vorteil liegt.
voltwide schrieb: > Du hast eine Pegelabschwächung, die Du mit mehr Verstärkung ausgleichen > mußt. > Das verschlechtert grundsätzlich den Rauschabstand - ob das tatsächlich > stört hängt natürlich von den Details ab. Die Erfahrung lehrt, daß das seltenst ein Problem ist. Bei NF schon gar nicht. Denn andererseits bringt die passive Schaltung kein eigenes Rauschen mit. Oder gar Störgeräusche aus einer Ladungspumpe, wenn man den OPV so wie auf dem ersten Bild aus einer solchen versorgt. > Des weiteren sind die Eingänge nicht voneinander entkoppelt, so dass der > Quellwiderstand des einen Eingangs sich auch auswirkt auf die Pegel der > anderen Ausgänge - eine ziemlich unschöne Angelenheit. Nur vollkommen irrelevant bei 10K Summierwiderständen. NF-Ausgänge haben typischerweise Impedanzen von wenigen Ohm bis einigen Dutzend Ohm. Die noch dazu weitgehend konstant sind. Außerdem geht es nicht um eine Präzisions-Meßschaltung, sondern um das Verwursten von 2 bis 3 NF-Signalen, von den in der Realität ohnehin immer nur eins aktiv sein wird.
InFo schrieb: > Warum nicht digital? > zB. > http://www.analog.com/en/products/processors-dsp/s... > > Für die DSPs liefert AD ua. viele fertige Filter, die du einfach > kobinieren kannst. Dadurch bist du flexibel und es ist erweiterbar, denn > vom Mixer über EQ bis RIAA Entzerrung ist alles relativ einfach > hinzufügbar. Das ist zwar irgendwie cool, aber leider auch absoluter Overkill. Außerdem kosten entsprechende Chips das Zehnfache eines guten OPVs.
mxtra schrieb: > Danke, ich versuche es mal. Ich habe allerdings noch nicht ganz > verstanden, warum der Widerstand zwischen GND und AUDIOOUT nötig ist > bzw. wo der Vorteil liegt. Ohne den hast du keinen Spannungsteiler.
THOR schrieb: > mxtra schrieb: >> Danke, ich versuche es mal. Ich habe allerdings noch nicht ganz >> verstanden, warum der Widerstand zwischen GND und AUDIOOUT nötig ist >> bzw. wo der Vorteil liegt. > > Ohne den hast du keinen Spannungsteiler. Um das etwas genauer zu erklären: Führst du nur alle 10k Widerstände am Eingang vom Verstärker zusammen, ergibt sich: - Ein Spannungsteiler aus 10k und was auch immer der nachfolgende Verstärker für einen Eingangswiderstand hat. Der ist unbekannt. Unbekannt ist immer mit Vorsicht zu genießen. - Weiterhin jeweils ein Spannungsteiler von 10k auf weitere 10k vom benachbarten Eingang. Das heisst, deine Lautstärke hängt deutlich davon ab, wie viele Eingänge du eingesteckt hast. Mit dem 10k Widerstand mildert sich das deutlich ab. Man kann den natürlich auch weglassen.
mxtra schrieb: > Angenommen ich mache das so (was den Aufbau natürlich erheblich > vereinfachen würde), wie sieht es da mit Rauschen aus? Irgendwelche > Nachteile gegenüber einem aktiven Mixer? > > Btw: Warum eigentlich die Verbindung nach GND? Diese Schaltung hat den großen Nachteil, dass alle Quellen gegeneinander arbeiten müssen um ihr Signal aufrecht zu erhalten. Das sorgt auf Grund der nichtidealen Quellen für unnötige Mischprodukte.
Helmut S. schrieb: > Das sorgt auf Grund > der nichtidealen Quellen für unnötige Mischprodukte. Negativ. Das ist kein Mischer (Diode, Dualgate, etc...) sondern nur ein Summierer, der ist extrem linear.
Ach Du grüne Neune schrieb: > Helmut S. schrieb: >> Das sorgt auf Grund >> der nichtidealen Quellen für unnötige Mischprodukte. > > Negativ. Das ist kein Mischer (Diode, Dualgate, etc...) sondern nur ein > Summierer, der ist extrem linear. Die Ausgangsimpedanz der Quellen ist nicht 0Ohm und wahrscheinlich auch nichtlinear.
Helmut S. schrieb: > Die Ausgangsimpedanz der Quellen ist nicht 0Ohm und wahrscheinlich auch > nichtlinear. Sie sind aber mit guter Sicherheit sehr niederohmig mxtra schrieb: > (PC, Fernseher > und einen weiteren Audioausgang) an einen Line-In-Eingang und mögl. sind die Quellen etwas nicht linear, was aber an 10k überhaupt kein Problem ist - daran könnte ein aktiver Mixer aber auch nichts mehr ändern. Ein rein aus Widerständen aufgebauter Mixer erzeugt auch keine unlinearen Mischprodukte oder sowas. Wenn die Pegel so passen ist das die beste Schaltung -> KISS Prinzip.
:
Bearbeitet durch User
So, danke für die vielen fachkundigen Antworten. Ich habe beschlossen, mir so einen passiven Mixer mal als PCB zu bestellen. Das ganze ist eine Premiere für mich und ich habe keinerlei Erfahrung mit dem Layouten von Platinen. Das ist zwar nicht das richtige Forum, aber vielleicht kann mir jemand mit einem Blick sagen, ob das so funktioniert - eventuell habe ich ja einen obskuren Anfängerfehler gemacht oder so ähnlich...
Eigentlich brauchst du dafür gar keine Platine. Besorge Anschlussbuchsen, die man in die Gehäusewand schrauben kann. Die Widerstände lötest du dann einfach "lose" an die Anschlüsse der Buchsen.
mxtra schrieb: > ob das so > funktioniert Sollte so klappen. Es ist allerdings, wenn du schon eine Platine machen willst, keine schlechte Idee, die Masseleitung deutlich dicker zu machen. Die ist ja auch die primäre Befestigung für die Buchsen, also ruhig ein wenig stabiler machen.
Stefan U. schrieb: > Eigentlich brauchst du dafür gar keine Platine. Besorge > Anschlussbuchsen, die man in die Gehäusewand schrauben kann. Die > Widerstände lötest du dann einfach "lose" an die Anschlüsse der Buchsen. Ja, aber ich will :) Matthias S. schrieb: > mxtra schrieb: >> ob das so >> funktioniert > > Sollte so klappen. Es ist allerdings, wenn du schon eine Platine machen > willst, keine schlechte Idee, die Masseleitung deutlich dicker zu > machen. Die ist ja auch die primäre Befestigung für die Buchsen, also > ruhig ein wenig stabiler machen. Ok, danke!
Axel S. schrieb: > Nur vollkommen irrelevant bei 10K Summierwiderständen. NF-Ausgänge haben > typischerweise Impedanzen von wenigen Ohm bis einigen Dutzend Ohm. Die > noch dazu weitgehend konstant sind. Außerdem geht es nicht um eine > Präzisions-Meßschaltung, sondern um das Verwursten von 2 bis 3 > NF-Signalen, von den in der Realität ohnehin immer nur eins aktiv sein > wird. NF Ausgänge haben Ausgangswiderstände bis zu 2.2 kOhm. Siehe einschlägige Normen. Auch wenn die Grenze kaum jemand ausnützt, aus guten Gründen, sind es typisch doch meist mehrere 100 Ohm. Ebenfalls aus guten Gründen. Und Audioeingänge haben > 22 kOhm zu haben. Besser 47 kOhm. Zumindest solche Hochpegel Schnittstellen. Mit 2 Veff muss man auch rechnen wenn man nicht nur Pfusch zusammenbasteln will. Also > 5,6 Vpp. Das geht sich selbst bei Rail to Rail OPAMPs mit 5 V Versorgung nicht aus. Koppel-Cs und Bias Widerstände davor gehören auch dazu. Sowas rein passiv zu bauen, ist miese Bastelei. Funktioniert vielleicht im Einzelfall zufriedenstellend, mehr aber auch nicht.
Andi B. schrieb: > NF Ausgänge haben Ausgangswiderstände bis zu 2.2 kOhm. Siehe > einschlägige Normen. Auch wenn die Grenze kaum jemand ausnützt, aus > guten Gründen, sind es typisch doch meist mehrere 100 Ohm. Ebenfalls aus > guten Gründen. Und Audioeingänge haben > 22 kOhm zu haben. Besser 47 > kOhm. Zumindest solche Hochpegel Schnittstellen. Genau deshalb verwendet der TO auch 10k Widerstände, damit er wenigsten halbwegs noch eine Spannungsanpassung hat. Zwar nicht mehr idealer Weise Faktor 10 sondern nur noch ca. Faktor 5. 2k2 auf 10k auf 47k Ich kann dich aber auch ein bisschen in Schutz nehmen, weil es ist nicht die allerschönste Schaltung, aber für diesen Zweck reicht sie eben aus. Und das, ohne hörbare Nachteile.
mxtra schrieb: > Funktioniert das so? Im Prinzip ja, aber der LTC1044 erzeugt Störungen auf der negativen Versorgung, und der NE5532 ist mit +5V/.5V nicht so bersonders gut versorgt, er kann dann nur Audiosinale bis 1.4Vrms durchleiten bevor es zu verzerren anfäöngt. Besser +/-12V als Versorgung. Die 100k Widerstände sind unnötig gross, hohe Widerstandswerte führen aber zu Rauschen, und es fehlen an jedem Eingang ein Koppelkondenstaor, der so ausgelegt werden sollte, daß die untere Grenzfrequnz 20Hz beträgt, bei 100k also 82nF als Folienkondensator. mxtra schrieb: > Angenommen ich mache das so (was den Aufbau natürlich erheblich > vereinfachen würde), wie sieht es da mit Rauschen aus? Da die Widerstandswerte 10 mal kleiner sind, ist es geringer. > Irgendwelche Nachteile gegenüber einem aktiven Mixer? Natürlich, die Eingöänge sind nicht gegeneinander entkoppelt, ein Ausgang der ein Signal einspeist, lässt das rückwirken auf die anderen Ausgänge, und wenn von dort was abgezweigt wird, hört man dort die Mischprodukte
1 | +------------------+ |
2 | | | |
3 | | Signal ---|------10k--+ |
4 | | | | |
5 | +------------------+ | |
6 | +-- Summensignal |
7 | +------------------+ | |
8 | | / | | |
9 | |--o/ o---+--------|------10k--+ |
10 | | | | |
11 | | +--------|---anderer Ausgang |
12 | | | bekommt Summensignal |
13 | +------------------+ |
Was so verschaltet in einem Gerät ist, hängt vom Gerät ab, manche haben am "anderen Ausgang" einen Pgelmesser, der dann plötzlich ein Signal anzeigt wohl der Ausgang abgeschaltet ist, wieder andere verteilen das Signal auf verschiedene Endgeräte (z.B. Endstufen) und der Schalter ist einfach ein Treiberausgang der nicht exakt 0 Ohm Ausgangsimpedanz hat sondern vielleicht 600 Ohm, was zwar zu einem stark leiseren, aber deutlich hörbaren Signal auf den anderen Endstufen führt, wieder andere schalten um zwischen Aufnehmen und Wiedergeben und das Signal am Ausgang stört dann ggf. das aufgenommene Signal (Eingang), so war das bei meinem alten Tonbandgerät. Daher ist die Schaltung Pfusch.
> Sowas rein passiv zu bauen, ist miese Bastelei.
Ist doch egal, wenn es zufriedenstellend funktioniert. Ich habe das
schon sehr oft für mich und für andere so gebaut. Bis jetzt haben sich
alle darüber gefreut.
MaWin schrieb: > Daher ist die Schaltung Pfusch. Ich habe die Platine jetzt mal bei den Chinesen bestellt. Kostenpunkt mit Bauteilen und Versand unter 10€. Wenn das jetzt tatsächlich nix sein sollte, dann baue ich mir das ganze halt nochmal in aktiv. Erstmal danke an alle!
So. Nochmal kurze Rückmeldung: Meine Platinen sind da und ich habe die auch direkt verlötet. Dafür, dass ich das zum ersten Mal gemacht habe, ist es ganz in Ordnung geworden, finde ich. Funktionieren tut es jedenfalls bis jetzt auch. Danke also nochmal für die Hilfe!
Ja, ein passiver Mixer als einfachste Lösung hat die Einschränkungen der Verkopplung und des Pegelverlustes. Das ist bekannt. Dafür braucht er keinerlei Stromversorgung. Wenn dies dem TO trotzdem reicht, dann ist das doch ok.
:
Bearbeitet durch User
mxtra schrieb: > So. Nochmal kurze Rückmeldung: Meine Platinen sind da und ich habe > die > auch direkt verlötet. Dafür, dass ich das zum ersten Mal gemacht habe, > ist es ganz in Ordnung geworden, finde ich. > > Funktionieren tut es jedenfalls bis jetzt auch. Danke also nochmal für > die Hilfe! Leichte Kritik: Ohne Masseflächen muss da sehr viel weggeätzt werden. Aus Umweltgründen vorzugsweise mit Masseflächen. Und mit 1206 SMD Widerständen bekommt man das auch noch ein gutes Stück kleiner. Löten lassen die sich recht problemlos.
THOR schrieb: > Leichte Kritik: Ohne Masseflächen muss da sehr viel weggeätzt werden. > Aus Umweltgründen vorzugsweise mit Masseflächen. Kommerziell fertig man Leiterplatten nicht so Bastlers.
Danke, konstruktive Kritik ist immer willkommen. Allerdings ist das eine spannende Frage. Ich gehe davon aus, dass bei großen Betrieben das weggeätzte Kupfer rückgewonnen wird - jetzt müsste man natürlich wissen, wie die Effizienz bzw. Umweltbilanz ist. Wie wird das sonst in der Industrie gehandhabt? An SMD-Widerstände habe ich mich tatsächlich nicht getraut. Nächstes Mal vielleicht :). Aber diesmal kam es auf die Größe sowieso nicht an.
hinz schrieb: > THOR schrieb: >> Leichte Kritik: Ohne Masseflächen muss da sehr viel weggeätzt werden. >> Aus Umweltgründen vorzugsweise mit Masseflächen. > > Kommerziell fertig man Leiterplatten nicht so Bastlers. Nochmal in Deutsch bitte. mxtra schrieb: > Allerdings ist das eine spannende Frage. Ich gehe davon aus, dass bei > großen Betrieben das weggeätzte Kupfer rückgewonnen wird - jetzt müsste > man natürlich wissen, wie die Effizienz bzw. Umweltbilanz ist. Wie wird > das sonst in der Industrie gehandhabt? Man kann das elektrolytisch und durch Reduktion an Eisen zurückgewinnen. Und dann hat man erstmal verunreinigten Kupferschlamm. Die Energiebilanz kannst du dir ausmalen.
So wie ich es verstanden habe ging es um das Erstlingswerk eines Bastlers und nicht um eine kommerzielle Serienproduktion. Also bleibt mal bitte auf dem Teppich!
Gratulation zum gelungenen Projekt. Außerdem vielen Dank für die Rückmeldung nach Projektabschluss, die ist oft das hilfreichste für andere Bastler mit demselben Problem. Neben dem Quelltext und den Leiterplattendateien natürlich.
Mit einem etwas clevereren Layout hätte man das auf eine einseitige Platine gekriegt. Und das wäre auch direkt lochrastertauglich.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.