Hallo, ich habe eine Frage zum Thema Abschlusswiderstand. Ich habe gelesen, dass der Abschlusswiderstand den gleichen Wert haben soll wie der Wellenwiderstand der Leitung. Dieser ist aber doch nicht bei allen Leitungen gleich. Meine Frage ist, warum wird meistens 120 ohm als Abschlusswiderstand eingesetzt? vielen Dank für eure Antworten. Georg
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Georg schrieb: > Meine Frage ist, warum wird meistens 120 ohm als Abschlusswiderstand > eingesetzt? Weil es ungefähr so passt. Genauer bekommst du es sowieso nicht ohne aufwendige Untersuchungen. Und das "Ungefähr" reicht vollkommen. Darf auch etwas mehr oder weniger sein.
Georg schrieb: > Dieser ist aber doch nicht > bei allen Leitungen gleich. Üblich sind 50 und 75 Ohm Wellenwiderstand, ergo sind das die häufigsten Abschlusswiderstände. Der Wellenwiderstand ist von Kapazitätsbelag und Induktivitätsbelag abhängig, nicht von der Länge der Leitung. Sie ist also eine Bauartkonstante. Mit Abschlusswiderstand meinst du eine Parallelterminierung?
120 ist gleich 60 + 60. früher hatt Antennenkabel 60 Ohm. Alles klar?
Koax Kabel haben meistens 50 bis 75 Ohm. Telefonkabel und Netzwerkkabel haben ungefähr 120 Ohm.
Ei der Daus schrieb: > 120 ist gleich 60 + 60. früher hatt Antennenkabel 60 Ohm. Alles > klar? Nicht wirklich. Wenn der WW 60 Ohm ist, braucht man 60 Ohm Terminierung.
THOR schrieb: > Üblich sind 50 und 75 Ohm Wellenwiderstand, ergo sind das die häufigsten > Abschlusswiderstände. Der TO meint (vermutlich) den Längsabschluss der hier zur Zeit weitverbreitet diskutiert wird.
THOR schrieb: > Mit Abschlusswiderstand meinst du eine Parallelterminierung? ja. Ich weiß, dass der Wellenwiderstand von der Kapazität- und Induktivitätsbelag abhängig ist und dieser sich wie folgt berechnen lässt:
Wollte nur wissen, warum genau 120 ohm und woher dieser Wert stammt. Danke für eure Antworten.
120 Ohm ist in etwa bzw. sogar erstaunlicherweise ziemlich genau der Wellenwiderstand einer verdrillten Zweidrahtleitung (symmetrische Leitung). Beispiel: Adernpaar einer paarig verseilten Leitung, Klingelleitung, zwei isolierte Einzeladern miteinander verdrillt.
Stefan U. schrieb: > Koax Kabel haben meistens 50 bis 75 Ohm. Telefonkabel und > Netzwerkkabel > haben ungefähr 120 Ohm. Koax ist einzelleiter, doppel kabel eben zwei mal sechzig. Es gibt auch 240 ohm kabel. Einfach mal googeln, bildersuche... Hilft!
> Es gibt auch 240 ohm kabel. Das sind diese Stegleitungen, aus denen man diese T-Förmigen Radioantennen baut, richtig? https://www.computerbase.de/forum/attachment.php?attachmentid=497661&d=1433869216 Was ich nie verstanden habe: Wieso werden die einfach ohne Übertrager an Eingänge gesteckt, die für niederohmige Koax-Kabel gedacht sind?
Stefan U. schrieb: > Wieso werden die einfach ohne Übertrager an Eingänge gesteckt, die für > niederohmige Koax-Kabel gedacht sind? Weil es trotz Fehlanpassung ausreicht...
Georg schrieb: > Hallo, > ich habe eine Frage zum Thema Abschlusswiderstand. > Ich habe gelesen, dass der Abschlusswiderstand den gleichen Wert haben > soll wie der Wellenwiderstand der Leitung. Dieser ist aber doch nicht > bei allen Leitungen gleich. > Meine Frage ist, warum wird meistens 120 ohm als Abschlusswiderstand > eingesetzt? > vielen Dank für eure Antworten. > Georg 120 Ohm wäre z.B. CAN Bus. Meint der TO diesen? Dann hilft das ggfs. weiter: https://de.wikipedia.org/wiki/Controller_Area_Network
Ei der Daus schrieb: > Stefan U. schrieb: >> Koax Kabel haben meistens 50 bis 75 Ohm. Telefonkabel und >> Netzwerkkabel >> haben ungefähr 120 Ohm. > > Koax ist einzelleiter, doppel kabel eben zwei mal sechzig. Es gibt auch > 240 ohm kabel. Einfach mal googeln, bildersuche... Hilft! Warum soll ein Kabel mit Doppelleitern einen anderen Wellenwiderstand haben? Doppelter Induktivitätsbelag aber auch doppelter Kapazitätsbelag: Hebt sich auf.
Georg schrieb: > Ich habe gelesen, dass der Abschlusswiderstand den gleichen Wert haben > soll wie der Wellenwiderstand der Leitung. Völlig richtig! > Dieser ist aber doch nicht bei allen Leitungen gleich. Auch das ist richtig. > Meine Frage ist, warum wird meistens 120 ohm als Abschlusswiderstand > eingesetzt? Dem ist eben nicht so! Für eine Anpassung wird auf beiden Seiten der Leitung der Quell- und Abschlusswiderstand entsprechend der Leitungsimpedanz verwendet. Wenn du 120Ω an einem Beispiel gesehen hast, dann waren das eben 120Ω-Leitungen. Es gibt Leitungen mit 50Ω. 60Ω, 75Ω, 100Ω, 120Ω, 240Ω, 300Ω und sicher noch mehr, da diese Werte vom mechanischen Aufbau der Leitung und dem Dielektrikum aghängen. Die niederohmigen sind meist Koax- oder Einzelleitungen z.B. auf Platinen, die hochohmigen sind meist differentielle Leitungen.
Ei der Daus schrieb: > Koax ist einzelleiter, doppel kabel eben zwei mal sechzig. Es gibt auch > 240 ohm kabel. Einfach mal googeln, bildersuche... Hilft! Watt nen Unsinn.
THOR schrieb: > Warum soll ein Kabel mit Doppelleitern einen anderen Wellenwiderstand > haben? Doppelter Induktivitätsbelag aber auch doppelter Kapazitätsbelag: > Hebt sich auf. Zwei Leitungen mit demselben Signal werden als symmetrische Leitungen ausgeführt. gut symmetrische Leitungen haben fast so hohe Abschirmung wie Koax-Leitungen. stell,Dir einen Trafo vor, mit mittelangezapfter Wicklung. Ankommend ist das Signal mit Koax 60 Ohm, Masse an den Mittelanschluss, das eine äußere Ende mit dem Signal. am andren Ende der Wicklung erzteugt der Trafo ein genau gegenphasiges Signal, sodass zwischen den beiden Ende eine Symmetrische HF-Leitung angeschlossen werden kann. Dann muss diese symmetrische Leitung 240 Ohm Wellenwiderstand haben. Beim Übergang von einer 60Ohm Koaxleitung auf eine symmetrische Leitung muss die abgehende Leitung 240 Ohm Wellenwiderstand haben. >Noch etwas zum Wellenwiderstand. Mit dem hängt das Durchmesserverhältnis >zusammen. sehr dünner Innendraht: hohe Verluste/km sehr dicker Innendraht: hoher Materialaufwand/ km. Historisch gesehen wurde in Deutschland das Durchmesserverhältnis genommme, bei dem der Kupferaufwand am geringsten war, nämlich das für 60 Ohm Wellenwiderstand. In den USA war der Kupferaufwand nicht so wichtig, da wählte man das Durchmesserverhältnis, bei dem das Dämpfungsminimum erreicht wird, 50Ohm Wellenwiderstand. danach dem 2.Weltkrieg die Dominanz in Mess- und HF-technik auf die USA überging, starben die 60-Ohm Lösungen aus. In der Lustbarkeitselektronik (TV-Antenne) nahm man dann 75 Ohm Das ist viel billiger als die 50 Ohm. Ein geübter Hase kann am Durchmesserverhältnis einen Koaxkabels schon den Wellenwiderstand ahnen.
Stefan U. schrieb: >> Es gibt auch 240 ohm kabel. > Das sind diese Stegleitungen, aus denen man diese T-Förmigen > Radioantennen baut, richtig? 240 Ohm als Stegleitung, später gab es die auch in oval-schaumstoffgefüllt. Die 240-Ohm-Leitung hat keinen Schirm und ist nicht verdrillt. Gehen wir in Antennenanlagen der 70er-Jahre, gab es Zweidraht mit Schirm drumherum, die Dinger hatten 120 Ohm. Als dann Koax kam, hatte es 60 Ohm. Die Pfuscher haben von der 120-Ohm-Strippe nur Schirm und einen Leiter genommen, das passte dann recht gut mit 60 Ohm.
Georg schrieb: > Meine Frage ist, warum wird meistens 120 ohm als Abschlusswiderstand > eingesetzt? Einfache Antwort: wird er gar nicht.
https://www.youtube.com/watch?v=Il_eju4D_TM Seine Videos erklären all solche Sachen. Ab 8:40 stellt er mit dem Poti den Abschlusswiderstand ein und zeigt die Effekte am Oszi.
Hitzige Diskussion hier. Ist euch eigentlich schon mal aufgefallen, das der TO - nur wenige, bei weitem nicht ausreichende Infos gibt WAS für eine Leitung und WElCHEs Umfeld er meint (HF, NF, LAN, Car, etc.). -ihr fröhlich alle denkbaren Kombiantionen von HF-Kabelimpedanzen heranzieht (ohne zu wissen, ob das auch nur nennswert mit den TO zusammenhängt) , und: - der TO sich nicht mehr äußert bzw. mal klärt was er denn eigentlich meint oder ob damit seine Frage beantwortet ist.
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