Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Verständnisfrage zu Einschaltzerzögerung mit NE555


von Chris G. (m0m0)


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Hallo!

Ich hab gesehen dass es schon diverse Threads zu Einschaltverzögerungen 
mit dem NE555 gibt, würde aber gerne dennoch einen eigenen Thread 
aufmachen, da ich eine beschriebene Schaltung nicht verstehe, aber um 
meine Elektronikkenntnisse zu verbessern gerne verstehen würde.

Ziel ist es eine einfach Einschaltverzögerung (paar Sekunden) zu bauen, 
die vorerst mal nur eine LED einschaltet.

Dazu gibt es ja diverse Schaltbilder. Ich habe nun die im Anhang gewählt 
(von 
http://www.learningaboutelectronics.com/Articles/555-timer-delay-before-turn-on-circuit.php).

Ich habe die Schaltung nachgebaut und an ein Labornetzteil mit 5V 
angeschlossen. Wie zu erwarten war leuchtet die LED nach ein paar 
Sekunden, aber nur relativ dunkel. War mir bei 5V aber auch klar, weil 
dann leuchtet sie ja nur mit 5V/470 Ohm = ~10mA.

Daraufhin habe ich die gleiche Schaltung nochmal unter 12V getestet: 
Damit sollte die LED ja mit 12V/470 Ohm = ~25mA leuchten, und somit hell 
sein. Die LED leuchet jedoch nur ganz, ganz schwach. Sobald ich jedoch 
den Elko rausziehe (100µF, 35V) leuchtet sie hell. Kann mir dieses 
Verhalten jemand erklären? Diese Schaltung sind meine ersten Gehversuche 
mit dem NE555 und RC-Gliedern, daher verzeiht mir bitte wenn ich irgend 
eine ganz simple Sache übersehen habe / nicht verstehe. Im Video auf der 
beschriebenen Seite wird die Schaltung anscheinend mit 6.4V gespeist, 
dort leuchtet die LED aber auch vergleichsweise hell.


Die gleiche Schaltung wie oben gibt auf der gleichen Seite auch nochmal 
als Ausschaltverzögerung (statt Einschaltverz.). Diese unterscheidet 
sich eigentlich nur dadurch, dass der Kondensator und Widerstand 
vertauscht sind.
Diese Schaltung funktioniert allerdings auch unter 12V wie erwartet: Die 
LED leuchtet hell und geht nach ein paar Sekunden aus.

Könnte mir bitte jemand erklären, was ich hier bei der ersten Schaltung 
falsch mache? Oder ist die Schaltung für 12V einfach nicht ausgelegt? 
Würde aber meiner Meinung nach wenig Sinn machen, da der NE555 ja 12V ja 
unterstützt und die restlichen Bauteile auch dafür dimensioniert sein 
sollten, oder?

Vielen Dank & liebe Grüße,

Christian

: Verschoben durch Admin
von göllner (Gast)


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Sende mal bitte ein Foto, auf dem man deine Verschaltung erkennen kann. 
Vielleicht Aufbaufehler?

von StarLord (Gast)


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Deine Berechnungen zu den LED-Strömen müsstest du noch einmal 
überdenken: Die gesamte Spannung fällt nicht nur am Widerstand, sondern 
auch an der LED ab.

Die LED leuchtet hell, wenn du den Elko entfernst, da der Trigger-Input 
active Low ist.

Um was für eine LED handelt es sich?

von Chris G. (m0m0)


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StarLord schrieb:
> Deine Berechnungen zu den LED-Strömen müsstest du noch einmal
> überdenken: Die gesamte Spannung fällt nicht nur am Widerstand, sondern
> auch an der LED ab.

Ahja. Rote 5mm LED, also ca. 1.6V Durchlassspannung.

5V: (5V-1.6V)/470 = ~7,2mA
12V: (12V-1.6V)/470 = ~22,1mA

Richtig?

Erklärt aber nachwievor nicht warum bei 5V die LED hell ist und bei 12V 
sehr dunkel, oder?

>
> Die LED leuchtet hell, wenn du den Elko entfernst, da der Trigger-Input
> active Low ist.
>


D.h. durch den fehlenden Elko zieht der 47 kOhm Pin 2 auf GND, der NE555 
triggert und zieht Pin 3 (Output) auf HIGH, wodurch die LED hell 
leuchten kann, richtig?. Aber warum leuchtet sie dann anfangs schwach 
bei 12V ?

von Chris G. (m0m0)



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göllner schrieb:
> Sende mal bitte ein Foto, auf dem man deine Verschaltung erkennen kann.
> Vielleicht Aufbaufehler?

Im Anhang.

von Harald W. (wilhelms)


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Chris G. schrieb:

>> Vielleicht Aufbaufehler?

Bei Steckbrettern muss man immer mit Kontaktproblemen rechnen.
Besser ist, man lötet solche Schaltungen auf Lochrasterplatinen.
Für das Verständnis von 555-Schaltungen sollte man sich den
Innenschaltplan ansehen und auch mal gezielt die Spannungen
an den Komparatoreingängen nachmessen.

von Mario L. (mlatzig)


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Mal so nebenbei... auch wenn bei deinem Schaltaufbau die Verzögerung 
selbst funktioniert...

Hast du schon gemessen, ob am +-Pol des Elkos auch deine 
Versorgungsspannung anliegt? Ich frage, da dein Elko auf der anderen 
Hälfte des Steckbrettes aufgebaut ist. Ich hab bei mir ein Steckbrett, 
wo die Versorgungspannungsfelder in der Mitte getrennt sind. Das hat bei 
meinen ersten Versuchen mit dem Steckbrett mal einige Fluchlaute 
verursacht :-)

: Bearbeitet durch User
von Teo D. (teoderix)


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Harald W. schrieb:
> Bei Steckbrettern muss man immer mit Kontaktproblemen rechnen.

A bisserl rumwackeln sollte Erkenntnis bringen.

Mario L. schrieb:
> Ich hab bei mir ein Steckbrett,
> wo die Versorgungspannungsfelder in der Mitte getrennt sind.

Da dürfte aber auch der Abstand, zwischen den Blöcken, doppelt so groß 
sein?!

Mario L. schrieb:
> meinen ersten Versuchen mit dem Steckbrett mal einige Fluchlaute
> verursacht :-)

Warst nicht allein! :´)

von juergen (Gast)


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Wenn zwischen Pin 8 und Pin 4 eine Spannung von 5V anliegt, braucht man 
sich nicht wundern, wenn sich nichts tut.

Leitungskreuzungen zeichnet man schon seit acht Jahrzehnten nicht mehr 
mit "Kringel". Leitungsverbindungen werden mit Punkt gekennzeichnet.
Kondensator und Widerstand sind nicht richtig und wer weiß, was noch 
alles nicht stimmt an diesem Schaltplan!

von juergen (Gast)


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Sorry! Pin 8 und 4 sind richtig angeschlossen.

von Chris G. (m0m0)


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Mario L. schrieb:
> Mal so nebenbei... auch wenn bei deinem Schaltaufbau die
> Verzögerung
> selbst funktioniert...
>
> Hast du schon gemessen, ob am +-Pol des Elkos auch deine
> Versorgungsspannung anliegt? Ich frage, da dein Elko auf der anderen
> Hälfte des Steckbrettes aufgebaut ist. Ich hab bei mir ein Steckbrett,
> wo die Versorgungspannungsfelder in der Mitte getrennt sind. Das hat bei
> meinen ersten Versuchen mit dem Steckbrett mal einige Fluchlaute
> verursacht :-)

Solche Steckbretter hab ich auch schon gesehen, aber da ist auch die 
rote aufgemalte Linie unterbrochen um zu signalisieren, dass links und 
rechts getrennt ist. Ist bei mir aber nicht der Fall.

Teo D. schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> Bei Steckbrettern muss man immer mit Kontaktproblemen rechnen.
>
> A bisserl rumwackeln sollte Erkenntnis bringen.

Rumgewackelt hab ich schon. Damit schaffe ich es teilweise, dass bei 5V 
die LED auch schwach leuchtet. Nicht aber, dass sie bei 12V hell 
leuchtet.

Ich hab auch die Schaltung schon auf die Seite gestellt sodass ich nix 
berühren kann und nur die Versorgungsspannung getrennt und einmal mit 5V 
und einmal mit 12V angesteuert. Gleiches Ergebnis. Bei 12V immer nur 
schwach leuchtend.
Hab auch alle Bauteile schon gegen neue ausgetauscht, nur um auf Nummer 
sicher zu gehen.



juergen schrieb:
> Wenn zwischen Pin 8 und Pin 4 eine Spannung von 5V anliegt,
> braucht man
> sich nicht wundern, wenn sich nichts tut.

Warum? Pin 8 ist VCC, also Versorgungsspannung, somit +5V. Pin 4 ist 
Reset und active Low, also muss auf HIGH = VCC gehalten werden, damit 
kein versehentlicher Reset gemacht wird. Das habe ich in etlichen 
NE555-Schaltungen so gesehen. Teilweise mit einem Widerstand dazwischen.
Oder versteh ich da was falsch?

edit: OK, also passts doch so.

>
> Leitungskreuzungen zeichnet man schon seit acht Jahrzehnten nicht mehr
> mit "Kringel". Leitungsverbindungen werden mit Punkt gekennzeichnet.

Wie die Leitungskreuzungen gezeichnet sind tut nun wirklich nichts zur 
Sache.

> Kondensator und Widerstand sind nicht richtig und wer weiß, was noch
> alles nicht stimmt an diesem Schaltplan!

Dort wo ich den Schaltplan her hatte ist auch ein Youtube-Video dabei, 
wo die Schaltung gezeigt wurde (siehe erster Beitrag), und dort 
funktioniert sie.

Wie wäre denn die Schaltung dann richtig?

: Bearbeitet durch User
von Teo D. (teoderix)


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Chris G. schrieb:
> Solche Steckbretter hab ich auch schon gesehen, aber da ist auch die
> rote aufgemalte Linie unterbrochen um zu signalisieren,

Solch Luxus hat ich nich.

Die Schaltung, so wie du sie aufgebaut hast MUSS funktionieren.
Da is was krudes in Gange.
Die China-Strippen wurden sicher auch schon getauscht, o. haben 
zumindest ihren Platz gewechselt?!
Die Verzweiflung stirb zu Letzt!

von Kurt B. (kurt-b)


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Teo D. schrieb:

>
> Die Schaltung, so wie du sie aufgebaut hast MUSS funktionieren.
> Da is was krudes in Gange.

Der 555 schwingt gerne wenn er keinen guten Bezug hat.



 Kurt

von Der Andere (Gast)


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Man könnte ja mal anfangen zu messen, bevor man blind Ursachen vermutet.

von juergen (Gast)


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> Wie wäre denn die Schaltung dann richtig?


Hab' schon lange nichts mehr mit Timerschaltungen gemacht.
Da müßte ich mich erst wieder in die Materie vertiefen.

Aber trotzdem frage ich mal vorsichtig, wie der 100uf-Kondensator wieder 
entladen wird, nachdem einmal die Verzögerung angesprochen hat.

von Teo D. (teoderix)


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Kurt B. schrieb:
> Der 555 schwingt gerne wenn er keinen guten Bezug hat.

.........

Chris, spendiere ihm doch mal nen Abblock-Kondensator!

von juergen (Gast)


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juergen schrieb:
>> Wie wäre denn die Schaltung dann richtig?
>
> Hab' schon lange nichts mehr mit Timerschaltungen gemacht.
> Da müßte ich mich erst wieder in die Materie vertiefen.
>
> Aber trotzdem frage ich mal vorsichtig, wie der 100uf-Kondensator wieder
> entladen wird, nachdem einmal die Verzögerung angesprochen hat.

Für einen erneuten Einschaltvorgang müßte er doch leer sein?

von juergen (Gast)


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juergen schrieb:
> juergen schrieb:
>>> Wie wäre denn die Schaltung dann richtig?
>>
>> Hab' schon lange nichts mehr mit Timerschaltungen gemacht.
>> Da müßte ich mich erst wieder in die Materie vertiefen.
>>
>> Aber trotzdem frage ich mal vorsichtig, wie der 100uf-Kondensator wieder
>> entladen wird, nachdem einmal die Verzögerung angesprochen hat.
>
> Für einen erneuten Einschaltvorgang müßte er doch leer sein?

Ich denke schon, daß es daran liegt!



Entlade doch einfach mal den Kondensator vorher und schalte dann die 
Betriebsspannung ein! Ich denke, dann wird die Einschaltverzögerung 
funktionieren.



Ich werde die Schaltung morgen mal aufbauen.
Ich finde den Ansatz nämlich ganz originell!




Mit der pos. Flanke anfangs an Klemme 6 wird der Timer definiert am 
Ausgang auf null gesetzt und später über Klemme 2, wenn dort die 
Spannung unter einem Drittel der Betriebsspannung abfällt (neg. Flanke), 
wird der Ausgang auf high geschaltet.

Sehe ich das so richtig?

von Michael B. (laberkopp)


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Chris G. schrieb:
> Kann mir dieses Verhalten jemand erklären?

Du hast die Schaltung falsch aufgebaut.

von Chris G. (m0m0)


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juergen schrieb:

> Entlade doch einfach mal den Kondensator vorher und schalte dann die
> Betriebsspannung ein! Ich denke, dann wird die Einschaltverzögerung
> funktionieren.

Hab ich auch schon getestet. Ich hab die Schaltung auch auf einem neuen 
Steckbrett mit anderen Bauteilen und "China-Kabeln" aufgebaut, gleiches 
Ergebnis. Mit 5V leuchtet die LED heller als mit 12V.

Michael B. schrieb:
> Chris G. schrieb:
>> Kann mir dieses Verhalten jemand erklären?
>
> Du hast die Schaltung falsch aufgebaut.

Ist das eine Vermutung weil ich's nicht hinkrieg, oder hast du in meinen 
Fotos einen Fehler an meinem Aufbau gesehen?

von Kurt B. (kurt-b)


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Chris G. schrieb:

>> Du hast die Schaltung falsch aufgebaut.
>
> Ist das eine Vermutung weil ich's nicht hinkrieg, oder hast du in meinen
> Fotos einen Fehler an meinem Aufbau gesehen?

Während des Umschaltens der Ausgangsstufe macht diese einen Kurzschluss.
Das muss die Versorgung abfangen.
So wie sie jetzt ist kann das nicht gehen.

Ein Elko zwischen 1 und 8 ist der erste Schritt.
Dann darf keine Rückwirkung vom (LED)Diodenstrom gegen Masse auf den 
Massepin 1 oder die zeitbestimmenden Bauteile erfolgen.


 Kurt

von Chris G. (m0m0)


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Kurt B. schrieb:

> Während des Umschaltens der Ausgangsstufe macht diese einen Kurzschluss.
> Das muss die Versorgung abfangen.
> So wie sie jetzt ist kann das nicht gehen.
>
> Ein Elko zwischen 1 und 8 ist der erste Schritt.
> Dann darf keine Rückwirkung vom (LED)Diodenstrom gegen Masse auf den
> Massepin 1 oder die zeitbestimmenden Bauteile erfolgen.
>


Wie groß soll dieser sein? Und muss es ein Elko sein oder kann/muss es 
auch ein Keramik-Kondensator sein?
Hab bei ein paar Schaltungen einen 100nF Keramikkondensator zwischen VCC 
und GND gesehen? Passt der?


Teo D. schrieb:
> Kurt B. schrieb:
>> Der 555 schwingt gerne wenn er keinen guten Bezug hat.
>
> .........
>
> Chris, spendiere ihm doch mal nen Abblock-Kondensator!
Ist damit der gleiche Kondensator gemeint?

Zwischen Pin 5 ist in manchen Schaltungen auch ein Kondensator, aber das 
ist anscheinend eher im Multivibratorbetrieb relevant, also bei mir 
egal.



Ich habs mal mit einem 100 nF Kerko probiert .. und nun scheint es mit 
12V zu funktionieren.
War also bei 5V die Spannung nicht groß genug dass es was ausgemacht 
hat, bei 12V aber sehrwohl, und darum hats nicht funktioniert?



Vielen Dank, es scheint so, als wäre das die Lösung für mein Problem.


Wo genau hier kurzgeschlossen wurde, verstehe ich allerdings leider noch 
nicht. Könntest du das vielleicht noch erklären?

Vielen Dank.

von Kurt B. (kurt-b)


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Chris G. schrieb:
> Kurt B. schrieb:
>
>> Während des Umschaltens der Ausgangsstufe macht diese einen Kurzschluss.
>> Das muss die Versorgung abfangen.
>> So wie sie jetzt ist kann das nicht gehen.
>>
>> Ein Elko zwischen 1 und 8 ist der erste Schritt.
>> Dann darf keine Rückwirkung vom (LED)Diodenstrom gegen Masse auf den
>> Massepin 1 oder die zeitbestimmenden Bauteile erfolgen.
>>
>
>
> Wie groß soll dieser sein? Und muss es ein Elko sein oder kann/muss es
> auch ein Keramik-Kondensator sein?
> Hab bei ein paar Schaltungen einen 100nF Keramikkondensator zwischen VCC
> und GND gesehen? Passt der?

Kann durchaus sein.
Ich würde am Steckbrettanfang einen Elko setzen (10...1000 µF) und 
direkt bei Pin 8 und 1 den Keramik mit 100nF.


>
>
> Teo D. schrieb:
>> Kurt B. schrieb:
>>> Der 555 schwingt gerne wenn er keinen guten Bezug hat.
>>
>> .........
>>
>> Chris, spendiere ihm doch mal nen Abblock-Kondensator!
> Ist damit der gleiche Kondensator gemeint?

Ja.



>
> Zwischen Pin 5 ist in manchen Schaltungen auch ein Kondensator, aber das
> ist anscheinend eher im Multivibratorbetrieb relevant, also bei mir
> egal.

Diese C dient zur Stabilisierung der internen 1/3  2/3 Schwellen der 
FF's.
Kann auch bei dir hilfreich sein.


>
> Ich habs mal mit einem 100 nF Kerko probiert .. und nun scheint es mit
> 12V zu funktionieren.
> War also bei 5V die Spannung nicht groß genug dass es was ausgemacht
> hat, bei 12V aber sehrwohl, und darum hats nicht funktioniert?
>

>
> Vielen Dank, es scheint so, als wäre das die Lösung für mein Problem.
>
>
> Wo genau hier kurzgeschlossen wurde, verstehe ich allerdings leider noch
> nicht. Könntest du das vielleicht noch erklären?
>

Der 555 hat zwei Ausgangstransistoren, einer schaltet Pin 3 gegen +, der 
andere geben Masse.
Während des Umschaltens sind beide kurzzeitig eingeschaltet.
Das ist der "Kurzschluss" der kurzzeitig einen hohen Strom fliessen 
lässt.

Hast du einen C-MOS 555, der ist da humaner.

 Kurt

von Teo D. (teoderix)


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Kurt B. schrieb:
> Ich würde am Steckbrettanfang einen Elko setzen

Da 10µF sind immer Empfehlenswert!

Warum wieso, ist hier einigermaßen verständlich erklärt.
http://rn-wissen.de/wiki/index.php?title=Abblockkondensator

Etwas praxisnäher von Lothar.
http://www.lothar-miller.de/s9y/categories/14-Entkopplung

von juergen (Gast)


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juergen schrieb:
> juergen schrieb:
>> juergen schrieb:
>>>> Wie wäre denn die Schaltung dann richtig?
>>>
>>> Hab' schon lange nichts mehr mit Timerschaltungen gemacht.
>>> Da müßte ich mich erst wieder in die Materie vertiefen.
>>>
>>> Aber trotzdem frage ich mal vorsichtig, wie der 100uf-Kondensator wieder
>>> entladen wird, nachdem einmal die Verzögerung angesprochen hat.
>>
>> Für einen erneuten Einschaltvorgang müßte er doch leer sein?
>
> Ich denke schon, daß es daran liegt!..........



Was habe ich da bloß schon wieder für einen Unsinn geschrieben???

Die Schaltung arbeitet hervorragend! Ich habe sie heute morgen aufgebaut 
und intensiv getestet.

Der Kondensator wird innerhalb kürzester Zeit (ca. 1s) über Klemme 2 zur 
Plus-Versorgungsspannung hin entladen. Also keine Probleme an der Stelle 
soweit!

Bei 5V Versorgungsspannung (unterste Grenze) sind höchstens 3,5V an Pin 
3 zu erwarten, d. h.: mehr als etwa 100-200Ohm Vorwiderstand für die LED 
sind nicht angebracht.

Wenn sich die Schaltung wie geschildert seltsam verhält, dann schwingt 
sie meistens. Ein Oszilloskop schafft Klarheit!


Anbei noch mal die Schaltung anders an die Versorgung angeschlossen.

von Chris G. (m0m0)


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juergen schrieb:
>
> Die Schaltung arbeitet hervorragend! Ich habe sie heute morgen aufgebaut
> und intensiv getestet.

Ich hab sie gestern mit dem 100nF Kondensator zwischen VCC und GND ja 
auch unter 12V zum Laufen bekommen und hab sie auch etwas getestet und 
gemessen.
>
> Der Kondensator wird innerhalb kürzester Zeit (ca. 1s) über Klemme 2 zur
> Plus-Versorgungsspannung hin entladen. Also keine Probleme an der Stelle
> soweit!

Diese Beobachtung hab ich gestern auch gemacht, also nach gut einer 
Sekunde war der Kondensator schon fast entladen.

>
> Bei 5V Versorgungsspannung (unterste Grenze) sind höchstens 3,5V an Pin
> 3 zu erwarten, d. h.: mehr als etwa 100-200Ohm Vorwiderstand für die LED
> sind nicht angebracht.
>
> Wenn sich die Schaltung wie geschildert seltsam verhält, dann schwingt
> sie meistens. Ein Oszilloskop schafft Klarheit!

Mit dem 100nF zwischen VCC und GND und einem 10nF von Pin5 nach GND 
scheinen sich bei mir alle Schwingungen bzw. Kurzschlussprobleme behoben 
zu haben.

>
> Anbei noch mal die Schaltung anders an die Versorgung angeschlossen.

Du hast die LED also an VCC angeschlossen. D.h. sie leuchtet, wenn Pin 3 
LOW ist, richtig?

Ich hab die Teile gerade nicht da, darum kann ichs grad nicht 
ausprobieren, aber eine Frage dazu:

Wann genau ist Pin 3 denn nun HIGH und wann LOW? Man kann, soweit ich 
gelesen habe über Pin 3 ja "sourcen" und "sinken". Wenn unsere Schaltung 
bis auf das, ob die LED nach VCC oder GND angeschlossen gleich ist, kann 
sie dann gleich funktionieren?

von Chris G. (m0m0)


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Chris G. schrieb:
> juergen schrieb:
> Du hast die LED also an VCC angeschlossen. D.h. sie leuchtet, wenn Pin 3
> LOW ist, richtig?
>
> Ich hab die Teile gerade nicht da, darum kann ichs grad nicht
> ausprobieren, aber eine Frage dazu:
>
> Wann genau ist Pin 3 denn nun HIGH und wann LOW? Man kann, soweit ich
> gelesen habe über Pin 3 ja "sourcen" und "sinken". Wenn unsere Schaltung
> bis auf das, ob die LED nach VCC oder GND angeschlossen gleich ist, kann
> sie dann gleich funktionieren?


Ah, ich hab gerade gesehen, dass du gegenüber der Ursprungs-Schaltung 
den Kondensator und Widerstand vertauscht hast. Dadurch ist das 
Verhalten eigentlich "invertiert" und sollte gleich funktionieren, wenn 
die LED an VCC statt GND hängt: in der Ursprungsschaltung sind TRIG und 
Threshold anfangs HIGH, daher kippt der 555er anfangs noch nicht und OUT 
ist LOW. Wenn der Kondensator voll genug ist, dass an TRIG nur mehr 
unter ein Drittel der Versorgungsspannung ankommt kippt die Kippstufe 
und OUT wird HIGH, wodurch die nach GND angeschlossene LED leuchtet.
In deiner Schaltung ist der Widerstand oben und Kondensator unten, d.h. 
TRIG und Threshold sind anfangs LOW (bis sich der Kondensator aufgeladen 
hat). TRIG = LOW = NE555 kippt noch nicht, Threshold = LOW = OUT HIGH 
(anscheinend) = über VCC angeschlossene LED aus. Wenn der Kondensator 
über 2 Drittel aufgeladen ist schaltet der 555er OUT auf LOW und die LED 
kann leuchten.
Hab ich das alles richtig verstanden?

juergen schrieb:
>
> Mit der pos. Flanke anfangs an Klemme 6 wird der Timer definiert am
> Ausgang auf null gesetzt und später über Klemme 2, wenn dort die
> Spannung unter einem Drittel der Betriebsspannung abfällt (neg. Flanke),
> wird der Ausgang auf high geschaltet.
>

Eine Frage hätte ich dazu aber noch: wo genau ist das Verhalten 
beschrieben, dass OUT (Pin 3)  HIGH ist, wenn Threshold LOW ist, während 
TRIGGER (Pin 2) noch nicht gesetzt wurde (also HIGH) ist? Hab das in den 
Datenblättern irgendwie nirgends rauslesen können.

Und nochwas:

juergen schrieb:
> Der Kondensator wird innerhalb kürzester Zeit (ca. 1s) über Klemme 2 zur
> Plus-Versorgungsspannung hin entladen. Also keine Probleme an der Stelle
> soweit!
Wie genau funktioniert das? Wie entlädt er sich zur 
Plus-Versorgungsspannung hin? Müsste sich doch Richtung GND entladen, 
oder?

von Harald W. (wilhelms)


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Chris G. schrieb:

> wo genau ist das Verhalten
> beschrieben, dass OUT (Pin 3)  HIGH ist, wenn Threshold LOW ist, während
> TRIGGER (Pin 2) noch nicht gesetzt wurde (also HIGH) ist? Hab das in den
> Datenblättern irgendwie nirgends rauslesen können.

Dann lies noch mal genauer. Ausserdem geht das Verhalten des 555
eindeutig aus dem Innenschaltplan hervor.

von juergen (Gast)


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Chris G. schrieb:
> ...Plus-Versorgungsspannung hin? Müsste sich doch Richtung GND entladen,
> oder?...

Nein! Nicht in Richtung GND! Von Pin 2 über den oberen Zweig der 
Innenschaltung des NE555 fließt die neg. Ladung des Kondensators in 
Richtung Vcc, und, weil da der Plus vom Kondensator angeschlossen ist, 
kommt es zur Entladung des Kondensators.



Wie Harald Wilhelms bereits geschrieben hat, brauchst Du Dir nur mal die 
Innenschaltung des 555 genauer anschauen. Da kann man das alles gut 
sehen.

Drängende Fragen zum Thema könnte ich zwar beantworten, hilft Dir aber 
auf die Dauer nicht viel weiter. Für ein tieferes Verständnis des 
Bausteins brauchst Fachliteratur; in der Stadtbibliothek kostenlos 
vorhanden.

Da gibt es ein kleines Heftchen. Da kannst Du alles Wesentliche über
den 555 erfahren und auch etliche Beispielschaltungen sind aufgeführt.
Sehr gut verständlich gemacht.

Ich kann das nur empfehlen. Falls Interesse, suche ich zu Hause Titel 
und Autor raus. Internet bringt da kaum was!

von juergen (Gast)


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Noch was:

Selber bauen oder kaufen: eine Prüffassung auf Platine mit Lötstiften 
(2-reihig), wo Du eine Schaltung fix zusammenlöten kannst.

Diese Steckbretter sind doch nichts!!!

von Michael B. (laberkopp)


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Chris G. schrieb:
> Ist das eine Vermutung weil ich's nicht hinkrieg

Richtig aufgebaut funktioniert sie, siehe

juergen schrieb:
> Die Schaltung arbeitet hervorragend! Ich habe sie heute morgen aufgebaut
> und intensiv getestet.

Es kann helfen, einen 100nF Kondensator direkt zwischen V+ und GND am 
NE555 einzustecken.

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