Forum: Haus & Smart Home Kurzschluss / Körperschlussstrom Berechnung


von chris (Gast)


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Hey hallo,

Sachstand:

A oder Q oder S = Querschnitt <50mm² kann angenommen werden R = Z

1. Es geht um die Berechnung eines Körperstromes wenn ein unter 
spannungsstehnder Leiter gegen Gehäuse anliegt, unter der Bedingung das 
der Erdung/Protentialausgleich nicht gegeben ist oder versagt hat und 
jmd das Gehäuse berührt.

geg.: R_Körper = 1300 Ohm
      R_Körper_Erde = 45 Ohm
      Z_NetzleitungTrafo = 0,3 Ohm

Also:

Ikö = Uk/(R_Kö+R_Kö_Er) = 230V / (1300 Ohm + 45 Ohm + 0,3 Ohm )
Ikö ~ 171mA

Hoch den Arm und raus damit 171mA
Redner: HA falsch(161mA)
Ich: 0.o Warum ?

2. Nun wollte man zuvor auf den Kurzschlussstrom eingehen wie dieser 
berechnet wird

Ik = cmin * Un / Z

Ikmin = min. Kurzschlussstrom
cmin = Spannungsfaktor = 0.95
Un = 230V
Z = Impedanz

um uns klar zu machen wenn man einen LS vorgeschaltet hat, ohne FI, das 
bei einem Körperstrom der LS logischer Weise nicht auslöst bis hier 
verständlich.

Nun meinte der Redner das man aber, um auf den Körperschlussstrom zu 
kommen, mit der Kurzschlussstromgleichung rechnen müsste.

Also:

Ik = cmin * Un / Z  = 0,95* 230V / (1300 Ohm + 45 Ohm + 0,3 Ohm )
IK ~ 162mA

Für den Kurzschlussstrom ist mir das klar nur warum sollte ich beim 
Körperschluss mit der Kurzschlussgleichuung rechnen anstatt wie man es 
bisher gelehrt bekommen hat mit:

I_kö = Ub / R

Ub = Berührungsspannung
Z = R = alle Widerstände die im Körperstrompfad liegen

da der FI grundsätzlich höchst stromempfindlich und mindestens bei 50% 
und höher auslösen muss.

Hat jmd nen Denkanstoß oder hat man in der Berufschule die schlechten 
Bedingungen idiealisiert um es für diese Gruppe zu verienfachen ?

von Heinz M. (subi)


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Es gibt nicht DEN Kurzschlussstrom. Du musst Ik1 und Ik3 berechnen.

Ik1 = Minimaler Kurzschlussstrom
Ik3 = Maximaler Kurzschlussstrom

Das hängt u.a. von den zulässigen Netzschwankungen ab. Weil der Personen 
und Sachschutz muss sowohl bei 207, als auch bei 253V gewährleistet 
sein.

In der Berufsschule wird vieles extrem vereinfacht. Cmin ist dieser 
Faktor. 0,95 ist jedoch falsch, da die zulässige Netzschwankung +/-10% 
sind.

Das heißt du hast den Zustand bei absolut exakt 230V berechnet, was in 
der Realität nie vorkommt. (falsch)

Der Dozent hat den Minimalen berechnet. (richtig, wenn es um die FI 
Auslösung geht)

Der maximale Kurzschlussstrom muss berechnet werden, damit der FI das 
überhaupt aushält. (ganz richtig)

von chris (Gast)


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Heinz M. schrieb:
> Es gibt nicht DEN Kurzschlussstrom. Du musst Ik1 und Ik3 berechnen.
>
> Ik1 = Minimaler Kurzschlussstrom
> Ik3 = Maximaler Kurzschlussstrom
>
> Das hängt u.a. von den zulässigen Netzschwankungen ab. Weil der Personen
> und Sachschutz muss sowohl bei 207, als auch bei 253V gewährleistet
> sein.
>
> In der Berufsschule wird vieles extrem vereinfacht. Cmin ist dieser
> Faktor. 0,95 ist jedoch falsch, da die zulässige Netzschwankung +/-10%
> sind.

Wie ich den Kurzschlussstrom, min max, berechne ist mir klar.

Naja cmin steht auch in der VDE drin das passt schon, mir gehts um den 
KÖRPERSCHLUSSSTROM. Unter 6kA darf in der Verteilung eh nix kleineres 
verbaut werden.

> Das heißt du hast den Zustand bei absolut exakt 230V berechnet, was in
> der Realität nie vorkommt. (falsch)
> Der Dozent hat den Minimalen berechnet.

Ja für den Kurzschluss geb ich dir Recht aber ich will den 
KÖRPERSCHLUSSSTROM nachvollziehen warum da die gleiche Gleichung zum 
Zuge kommt?


>(richtig, wenn es um die FI Auslösung geht)

Ich glaub wir reden aneinander vobei. Wenn der FI erst bei >200A 
Körperstrom auslösen soll ist dieser FI falsch auf die Welt gekommen. FI 
soll ja schon sehr kleine Ströme detektieren... <300/100/30/10mA je 
nachdem, da hat der Kurzschlussstrom eher weniger was zu suchen da 
dieser Strom vom FI Rechtzeitig weggeschaltet werden soll


> Der maximale Kurzschlussstrom muss berechnet werden, damit der FI das
> überhaupt aushält. (ganz richtig)

Das will ich auch gar nicht verneinen, dass der Kurzschlussstrom 
berechnet werden muss aber damit der FI das aushält? Ist einfach nicht 
korrekt. Dafür gibs den Bemessungsstrom von mindestens 6kA, laut TAB EVU 
vorgeschrieben.

Es geht um den Körperstromberechnung....

von Heinz M. (subi)


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Der Kurzschlussstrom ist der Fall, wenn du am Fehlerpunkt L und N oder 
PE verbindest. Beim Körperstrom ist da der Körper dazwischen. Dennoch 
gelten die gleichen Randbedingungen. Und diese Randbedingungen lauten, 
dass das Stromnetz auch mal weniger als 230V haben kann. Dem 
Energieversorger ist es doch völlig egal, ob in irgendeinem 
Einfamilienhaus ein Kurzschluss zwischen 2 Kabeln oder ein Fehlerstrom 
über einen Menschen ist. Die müssen trotzdem nur mindestens 230V -10% 
liefern. Die werden bestimmt nicht das Netz extra hochdrehen, damit der 
FI auslöst, weil irgendwo jemand ans Kabel gefasst hat.

Für diesen Fall musst du eine Abschaltung garantieren. Also Querschnitt 
rauf, damit der Kurzschlussstrom größer wird und der FI sicher auslöst.

Der Bemessungsstrom ist ein Wert vom (Maschinen)Hersteller. Auf diesen 
Strom hin ist die Anlage auszulegen. Der Bemessungsstrom eines FI sind 
40 bzw. 63A. Das ist das was der FI dauerhaft aushalten muss. 6kA ist 
der Kurzschlussstrom. Das ist das, was der FI kurzzeitig abkönnen muss 
bis die vorgeschaltete Sicherung abschaltet.


Nochmal: Wenn du mit 230V rechnest, dann hast du sichergestellt, dass 
der FI unter idealsten Bedingungen auslösen wird.
Du musst aber nachweisen, dass er unter nicht idealen Bedingungen auch 
noch funktioniert. Und das sind keine 230V.

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