Forum: Offtopic Billig ist ein Risiko?!


von Kleiner Bastler (Gast)


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Es wurden mit etlichen Presse-Tamtam einige Billig-Halbleiter aus China 
beschlagnahmt:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/zoll-beschlagnahmt-mehr-als-eine-million-gefaelschte-halbleiter-a-1155648.html

Als Begründung muss beispielsweise die Flug- und Verkehsr-Sicherheit 
herhalten:
"Der Einbau von nachgemachten Halbleitern "kann zu Ausfällen von 
Computersystemen und schweren Störungen in zivilen und militärischen 
Sicherheitssystemen führen"

Werden Sicherheitsrelevante Systeme aber auch nicht dafür ausgelegt auch 
ohne solche staatlichen Massnahmen zu funktionieren?!

-Wareneingangsprüfung
-enviromental stress Screening
-Qualifizierung der Zulieferer
-redundante Auslegung
-PowerOn-Selbstdiagnose und ständiges Systemmonitoring

Trifft daher diese Zollbeschlagnahme daher den falschen, nämlich den 
Hobbybastler der von billige China-Teilen abhängig ist?

: Verschoben durch User
von Der Andere (Gast)


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Kleiner Bastler schrieb:
> Trifft daher diese Zollbeschlagnahme daher den falschen, nämlich den
> Hobbybastler der von billige China-Teilen abhängig ist?

Du bist abhängig von Leistungetransistoren, die schon bei der halben 
angegebenen max. Verlustleistung durchlegieren?

Also die paar ct. für einen Originalhalbleiter hab ich noch.

von Martin S. (sirnails)


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Richtig so! Weg mich dem Dreck!

Wir haben einmal vom Broker gefälschte Bauteile erhalten. Der Schaden 
ging in die 10.000er!

0 Toleranz dafür!

von Chr. M. (snowfly)


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Tja,
wer erinntert sich noch von welchen Marken es
Berichte über explodierende Akkus gab?
Irgendwie gab es da keine Hinweise auf China Billigheimer.

Oder was sind die letzten Medikamentenskandale?
Ich kann mich an keine Meldung erinnern deren Inhalt
"massenvergiftung durch Türkisches Vi*gra" war.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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"Die Ermittler haben mehr als eine Million gefälschte Halbleiter 
sichergestellt."

Das ist nicht viel, auf einer Rolle sind mal schnell 3000 Stk drauf :-)

von Der Andere (Gast)


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Chr. M. schrieb:
> Ich kann mich an keine Meldung erinnern deren Inhalt
> "massenvergiftung durch Türkisches Vi*gra" war.

Dann les halt mal:
http://www.wiwo.de/technologie/forschung/arznei-faelschungen-hunderttausende-tote-durch-gepanschte-pillen/11667122.html

Aber wie du klingst glaubst du das erst wenn du selbst an gefälschten 
Medikamenten gestorben bist
SCNR

von (prx) A. K. (prx)


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Kleiner Bastler schrieb:
> Werden Sicherheitsrelevante Systeme aber auch nicht dafür ausgelegt auch
> ohne solche staatlichen Massnahmen zu funktionieren?!

Sicherheitsrelevante Systeme werden so ausgelegt, dass sie mit den 
zugesicherten Daten der Bauteile sicher funktionieren. Sie werden nicht 
so ausgelegt, dass in einem 2N3055 auch einen BD135 stecken könnte, ohne 
Probleme zu verursachen.

Normalerweise sind die Lieferwege so gestaltet, dass man die richtigen 
Bauteile bekommt. Preisdruck unter den Unternehmen und kurzfristige 
Lieferengpässe können aber dazu führen, dass man sich besonders bei 
Wartung auch mal anderswo umsieht.

> Trifft daher diese Zollbeschlagnahme daher den falschen, nämlich den
> Hobbybastler der von billige China-Teilen abhängig ist?

Aus wirtschaftlicher Sicht ist das ein harmloser Kollateralschaden. 
Abgesehen davon verwende ich auch lieber Bauteile, die das enthalten was 
draufsteht.

: Bearbeitet durch User
von Abel H. (abel)


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Der Andere schrieb:
> Aber wie du klingst glaubst du das erst wenn du selbst an gefälschten
> Medikamenten gestorben bist

Schwarzer Humor: Dann hat er dran glauben müssen

Abel

von Martin S. (sirnails)


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A. K. schrieb:
> Normalerweise sind die Lieferwege so gestaltet, dass man die richtigen
> Bauteile bekommt.

Vollkommen richtig. Die Argumentation mit der Sicherheit ist natürlich 
der allerletzte Bullshit!

Die Automobilindustrie und Luftfahrtindustrie bestellt die Halbleiter 
direkt ab Werk beim Chiphersteller, und nicht über irgendwelche dubiosen 
Broker.

Diese Fälschungen treffen ausschließlich den Mittelstand - die nicht das 
Geld haben, um eine Stichprobenprüfung bei den Bauteilen zu machen. Im 
Fall meiner damaligen Firma war es sogar so, dass die Fälschung sich 
identisch zum Original verhielt. Der einzige Unterschied war, dass die 
ICs dann mit mehrfachen Abschalten der Übertemperatursicherung in 
Flammen aufgingen. Also nichts, was beim EOL-Test aufgefallen ist.

von Klaus (Gast)


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Gerade als Hobbybastler fühle ich mich durch solche Aktionen vor 
potentiell gefährlichen Fälschungen geschützt. Ich habe keine 
Rechtsabteilung die sich darum kümmern kann, wenn ich betrogen worden 
bin. Es geht bei mir ja auch nur um kleine Beträge.

von (prx) A. K. (prx)


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Chr. M. schrieb:
> Ich kann mich an keine Meldung erinnern deren Inhalt
> "massenvergiftung durch Türkisches Vi*gra" war.

Reichen dir 55 Tote aufgrund gefälschter Ersatzteile?
https://en.wikipedia.org/wiki/Partnair_Flight_394

von Der Andere (Gast)


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Abel H. schrieb:
> Dann hat er dran glauben müssen

:-)

von (prx) A. K. (prx)


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Martin S. schrieb:
> Vollkommen richtig. Die Argumentation mit der Sicherheit ist natürlich
> der allerletzte Bullshit!

Sorry, aber diese Aussage ist selbst Bullshit. Das Problem liegt weniger 
in der Fabrikation des Produkts, als in der Wartung davon. Bei den 
Ersatzteilen.

Die Luftfahrtbranche kämpft seit Jahrzehnten mit dem Problem gefälschter 
Ersatzteile. Das betrifft sogar das US-Militär.

von Kleiner Bastler (Gast)


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Klaus schrieb:
> Ich habe keine
> Rechtsabteilung die sich darum kümmern kann, wenn ich betrogen worden
> bin. Es geht bei mir ja auch nur um kleine Beträge.

Du brauchst keine Rechtsabteilung um Marken-Bauteile aus 
vetrauenswürdigen Quellen zu beziehen, wie bspw. C*d.

von Bastler (Gast)


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Hallo

was mich interessieren würde und wie erwartet im Spiegel Bericht(chen) 
nicht erwähnt wurde:

Wie haben das die Ermittler erkannt? Es muss,auch auf technischer Seite, 
eine Ermittlung stattgefunden haben.
Nun sind Halbleiter in den seltensten Fällen direkt als Fälschung zu 
erkennen - oft funktionieren sie auch scheinbar einwandfrei.
Wie wird z.B. ein Präzision OP vollständig auf all seine Daten 
überprüft, noch aufwendiger stelle ich mir dass mit einen µC oder gar 
einen µProzessor vor.

Selbst die Originalhersteller werden immer wieder einmal mit 
Fehlfunktionen überrascht welche dann aufwendig behoben werden müssen.
Und selbst "gleiche" Bauteile (Chips) von verschiedeneren Herstellern 
sind oft nicht 100% gleich und funktionieren in bestimmten Anwendungen 
nicht zuverlässig nach den Motto "TI geht ST aber nicht"

Wie erkennt man nun zuverlässig (!) einen aufwendigen und gut 
gefälschten Halbleiter?
Also eben nicht die Hinterhoffälschung mit erkennbar falschen Aufdruck 
auf den steinalten Leistungstransistor sondern bei einen modernen hoch 
integrierten IC oder "High End" IC für die im Bericht erwähnten "Zivilen 
und militärischen Sicherheitssystemen" ?

Bastler

von (prx) A. K. (prx)


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Bastler schrieb:
> Nun sind Halbleiter in den seltensten Fällen direkt als Fälschung zu
> erkennen - oft funktionieren sie auch scheinbar einwandfrei.

Ich könnte auch keinen echten Klimt von einem echten Kujau 
unterscheiden. Andere können das. Die wissen, wie die Gehäuse und 
Aufdrucke des Originalherstellers in der fraglichen Zeit aussehen. Und 
können Spuren von Wiederaufbereitung ausgebauter Bauteile erkennen.

von Soso (Gast)


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Kleiner Bastler schrieb:
> Trifft daher diese Zollbeschlagnahme daher den falschen, nämlich den
> Hobbybastler der von billige China-Teilen abhängig ist?

Jeder mit mehr als 3 Gehinzellen weiß, dass verglichen mit anderen 
Hobbys die Bauteile für das Elektronikhobby von den Gesamtkosten her 
kaum ins Gewicht fallen.

Drum kann man es sich auch leisten, bei Conrad, Reichelt, Mouser 
(Sammelbestellung) Microchip direct und Konsorten einzukaufen.

Jeder mit ein bischen Hirn ist froh darum, wenigstens den Faktor "Fake 
Bauteil" bei der Fehlersuche (so gut wie) ausschließen zu können. So 
habe ich über die FTDI-Treiberdiskussion nur lachen können.

--> Man bekommt ALLES was man fürs Hobby braucht auch bei seriösen 
Lieferanten, ohne Fake, ohne Explosion
--> Von Abhängig von Chinateilen kann keine Rede sein.

von Ach wie nett (Gast)


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Ich gehe mal davon aus, das der Anfangsverdacht schon über den 
TRansportweg/Absender ermittelt wurde.
Und die (dadurch ja geschädigten Originalhersteller) gerne mit Infos zu 
Chargennummern und ggf. auch Stichprobenprüfungen mithelfen diesen 
Verdacht zu begründen.

von Bastler (Gast)


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Danke

Aber wie es sich gehört kommt die Anschlussfrage, na könnt ihr sie schon 
erraten? ;-)

Wie machen es den die "Anderen" - und jetzt bitte nicht die nichts 
sagende Floskel "Erfahrung" zum besten geben.

Einfach nur aus Neugier, ich habe weder vor den Experten ihren Job 
streitig zu machen, noch will ich in die Halbleiterfälschungbranche 
einsteigen.

Bastler

von Kleiner Bastler (Gast)


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Bastler schrieb:
> Nun sind Halbleiter in den seltensten Fällen direkt als Fälschung zu
> erkennen - oft funktionieren sie auch scheinbar einwandfrei.

Es werden Sicherheitsmerkmale "eingebaut". Und oft sparen sich die 
Fälscher die Verpackung/Lieferpapiere auch so gut zu fälschen wie den 
Halbleiter und fliegen dann dadurch auf.

https://www.semiconductors.org/clientuploads/Anti-Counterfeiting/SIA%20Anti-Counterfeiting%20Whitepaper.pdf 
p.16/17

von Thomas E. (thomase)


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Bastler schrieb:
> Wie haben das die Ermittler erkannt?

Indem sie einen Verdacht haben und dann in großangelegen Aktionen alles, 
was über bestimmte Vertriebswege kommt, beschlagnahmen.

Dabei spielt es erstmal gar keine Rolle, ob es sich um Elektronik oder 
gefälschten Orangensaft handelt. Von beidem haben die Zöllner nämlch 
keine Ahnung. Aber die Experten, die das danach untersuchen.

von (prx) A. K. (prx)


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Soso schrieb:
> Jeder mit mehr als 3 Gehinzellen weiß, dass verglichen mit anderen
> Hobbys die Bauteile für das Elektronikhobby von den Gesamtkosten her
> kaum ins Gewicht fallen.

Nur ist das Prinzip "Schnäppchen-Jäger und -Sammler" so tief ins 
menschliche Erbgut eingebrannt, dass diese löbliche Erkenntnis nicht 
immer Früchte trägt.

Wirtschaftlicher Druck führt zudem in vielen Branchen dazu, dass bei der 
billigsten Quelle gekauft wird, nicht bei der qualitativ besten. Wenn 
das so entstandene Produkt dann wiederum Teil eines anderen Produkts 
ist, dann ist spätestens dessen Einkauf über die Malaise auch nicht mehr 
im Bilde.

Und was die schon erwähnten Airlines angeht: Viele leben grad so von der 
Hand in den Mund, die Branche ist gnadenlos. Der Druck, es bei der 
Wartung sowohl bei den Fristen als auch bei den Bezugsquellen schleifen 
zu lassen, ist dementsprechend hoch.

: Bearbeitet durch User
von Thomas E. (thomase)


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A. K. schrieb:
> Wirtschaftlicher Druck führt in vielen Branchen dazu, dass bei der
> billigsten Quelle gekauft wird, nicht bei der qualitativ besten. Wenn
> das so entstandene Produkt dann wiederum Teil eines anderen Produkts
> ist, dann ist spätestens dessen Einkauf über die Malaise auch nicht mehr
> im Bilde.

Und nicht zu vergessen, die Schwarzen Schafe, die bewusst minderwertiges 
Zeug einbauen. Pfusch gibt es nicht nur am Bau.

von Soso (Gast)


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Bastler schrieb:
> Wie machen es den die "Anderen" - und jetzt bitte nicht die nichts
> sagende Floskel "Erfahrung" zum besten geben.

Man kauft nur bei "authorized distributors", die der Hersteller nennt.
Das können auch beliebig kleine Buden. Dafür gibts die ganzen 
Distributoren schließlich.

Außerdem:
Kein ordentlicher Distrie (also Läden wie Digikey, Rutronik, AVNET, 
Mouser...) wird dir China-Fälschungen andrehen. Authorized oder nicht.

Zusatznutzen: Zugang zu Support, den man direkt beim Hesteller nicht 
bekommt.

So ähnlich gilt das auch für Conrad und Reichelt. Auch die werden dir 
keine Fälschungen andrehen, wobei Reichelt-Ware manchmal etwas fishy 
ist.

Pollin, naja, das ist eine andere Baustelle...

von Michael B. (laberkopp)


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Kleiner Bastler schrieb:
> Werden Sicherheitsrelevante Systeme aber auch nicht dafür ausgelegt auch
> ohne solche staatlichen Massnahmen zu funktionieren?!

Im Prinzip ja, gedae die Flugzeugbranche ist für ihre exorbitanten 
Ersatzteilpreise bekannt, dafür ist auch jedes Teil vom 
Originalhersteoler und geröntgt.

Da gibt es sogar bei einfachen Aluteilen schon Fälschungen.

Aber man kann sicher sein, daß die beschlagnahmten Teile NICHT in 
Flugzeugen landen, da muss man einiges mehr tun, um eine Fälschung 
unterzubekommen.

Klar ist, dass vor allem der Reparatuer auf solche Teile reinfällt: Er 
braucht nur eines, und sucht das Teil mit derselben Typennummer. Wenn 
das aber gefälscht ist und beispielsweise nur den halben Strom aushält, 
dann geht sein repariertes Gerät eben schnell wieder kaputt.

Angefangen haben aber die echten Produzenten mit solchem Schmuh. Wenn 
der Original RCA 2N3055 robuster war als der billige nachgemachte von 
ST, der ebenfalls unter 2N3055 verkauft wurde, wenn Reichelt 
Transistoren von ISC verkauft die nur die Hälfte aushalten, dann ist man 
mit einer offiziellen Fälschung nicht schlechter bedient.

von (prx) A. K. (prx)


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Soso schrieb:
> So ähnlich gilt das auch für Conrad und Reichelt. Auch die werden dir
> keine Fälschungen andrehen, wobei Reichelt-Ware manchmal etwas fishy
> ist.
>
> Pollin, naja, das ist eine andere Baustelle...

Eigentlich hab ich das umgekehrt in Erinnerung. Bei Pollins Standardware 
(nicht den Restposten) kriegst du das, was im Prospekt steht. Bei 
Reichelt kriegst du das, was die gleiche oder eine ähnliche Bezeichnung 
trägt, egal von welchem Hersteller. Kann auch sein, dass du bei Reichelt 
das gleiche Produkt zweimal im Katalog findest, einmal als "was grad da 
ist" und einmal herstellerbezogen und teurer.

von (prx) A. K. (prx)


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Michael B. schrieb:
> Aber man kann sicher sein, daß die beschlagnahmten Teile NICHT in
> Flugzeugen landen,

Yep. Weil beschlagnahmt. Weshalb man das Zeug hoffentlich auch rasch 
vernichtet, denn auf schlecht bezahlte Lagerverwalter beschlagnahmter 
Teile würde ich nicht unbedingt mein Leben wetten.

Bei Abstürzen müssen in manchen abgelegenen Regionen die Offiziellen 
sich sputen, damit von Flugzeug noch was übrig ist bis sie da sind. 
Manches von solchem Schrott landet dann im Ersatzteilhandel.

von Thomas E. (thomase)


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Michael B. schrieb:
> Angefangen haben aber die echten Produzenten mit solchem Schmuh. Wenn
> der Original RCA 2N3055 robuster war als der billige nachgemachte von
> ST, der ebenfalls unter 2N3055 verkauft wurde, wenn Reichelt
> Transistoren von ISC verkauft die nur die Hälfte aushalten, dann ist man
> mit einer offiziellen Fälschung nicht schlechter bedient.

Bei einem richtigen Distributor haben die aber verschiedene 
Bestellnummern, sofern er überhaupt beide im Portfolio hat.

von Mikro 7. (mikro77)


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Die Anzahl erscheint nicht sonderlich hoch ("eine Million gefälschte 
Halbleiter" wie "Dioden, LEDs, Transistoren und integrierte 
Schaltkreise"), auch weil die Bauteile nicht genauer qualifiziert werden 
(bspw. Marktwert).

"Die beschlagnahmten Geräte waren überwiegend über Postdienste oder 
Expresskurier in die EU gebracht worden." hört sich nach kleinen und 
Kleinstmengen an. Möglicherweise waren das überwiegend private Käufer.

Statt auf die Thematik näher einzugehen kommen Allgemeinsätze:

"Produktfälschungen sorgen nach Angaben der EU-Behörde für große 
finanzielle Einbußen bei der europäischen Industrie."

Der Einbau von nachgemachten Halbleitern "kann zu Ausfällen von 
Computersystemen und schweren Störungen in zivilen und militärischen 
Sicherheitssystemen führen", teilte das EU-Amt mit.

Das würde mich eigentlich (wie oben angesprochen) auch besorgt machen, 
wenn für sicherheitsrelevante Systeme unverifizierte Lieferanten genutzt 
werden (Fälschungen sind bei Elektronik ja nun wirklich an der 
Tagesordnung).

Da aber weder Details noch Zusamenhänge aufgezeigt werden, wollte da 
jemand wohl nur Mal eine (Online) Lücke füllen. Kann man hier im Forum 
auch direkt als Freitagsposting einstellen. ;-)

von 6a66 (Gast)


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A. K. schrieb:
> Eigentlich hab ich das umgekehrt in Erinnerung. Bei Pollins Standardware
> (nicht den Restposten) kriegst du das, was im Prospekt steht. Bei
> Reichelt kriegst du das, was die gleiche oder eine ähnliche Bezeichnung
> trägt, egal von welchem Hersteller. Kann auch sein, dass du bei Reichelt
> das gleiche Produkt zweimal im Katalog findest, einmal als "was grad da
> ist" und einmal herstellerbezogen und teurer.

Das ist schnurz wie piep - nämlich egal.
Die kleinen Distributoren haben nicht die Beziehungen und die 
Lieferantenketten um solche Probleme auszuschließen. Das geht nur wenn 
ich beim HERSTELLER direkt kaufe und nicht über andere Distributoren. 
Und zu den kleinen Distributoren zähle ich nunmal weder Conrad noch 
Reichelt und schon zweimal nicht den Pollin - dafür sind die noch zu 
klein. Und die IGI (AKA Incoming Goods Inspection, Wareneingangsprüfung 
Qualitätssicherung) dafür haben die auch nicht.

Mikro 7. schrieb:
> Die Anzahl erscheint nicht sonderlich hoch ("eine Million gefälschte
> Halbleiter" wie "Dioden, LEDs, Transistoren und integrierte
> Schaltkreise"), auch weil die Bauteile nicht genauer qualifiziert werden
> (bspw. Marktwert).
>
> "Die beschlagnahmten Geräte waren überwiegend über Postdienste oder
> Expresskurier in die EU gebracht worden." hört sich nach kleinen und
> Kleinstmengen an. Möglicherweise waren das überwiegend private Käufer.
>
> Statt auf die Thematik näher einzugehen kommen Allgemeinsätze:

Das ist das was mich irritiert. Generell ist die Thematik vorhanden aber 
abgefischt wurden nur Kleinstmengen über nicht genannte Kanäle. Was sind 
schon 30.000 Transistoren, 10 Rollen. Das macht bei einem Mittelständler 
kein Volumen. Und wirklich dran verdienen kann amn da auch nicht dran. 
es sei denn es wäre Ware die tatsächlich Wert hat. Für micht ist die 
Aktion legal und sinnvoll, aber eher zur Abschreckung der Hersteller der 
Ware und viel wichtiger zur Abschreckung der Kunden.

rgds

von Soso (Gast)


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Thomas E. schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> Angefangen haben aber die echten Produzenten mit solchem Schmuh. Wenn
>> der Original RCA 2N3055 robuster war als der billige nachgemachte von
>> ST, der ebenfalls unter 2N3055 verkauft wurde, wenn Reichelt
>> Transistoren von ISC verkauft die nur die Hälfte aushalten, dann ist man
>> mit einer offiziellen Fälschung nicht schlechter bedient.
>
> Bei einem richtigen Distributor haben die aber verschiedene
> Bestellnummern, sofern er überhaupt beide im Portfolio hat.

Im Prinzip ist das der Grund, warum Profis nicht bei Reichelt kaufen.

Dass es besser geht, zeigt Conrad: den BC847C bekommt man von mehreren 
Herstellern. Beisipiele:
https://www.conrad.at/de/transistor-bjt-diskret-infineon-technologies-bc847b-sot-23-3-1-npn-153157.html
https://www.conrad.at/de/transistor-bjt-diskret-fairchild-semiconductor-bc847cmtf-sot-23-3-1-npn-1262992.html
... mit jweils eigenen Bestellnummern.

von 6a66 (Gast)


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Soso schrieb:
> Im Prinzip ist das der Grund, warum Profis nicht bei Reichelt kaufen.

Profis kaufen weder bei Conrad noch bei Reichelt sondern bei Digikey 
oder Mouser - oder noch besser Infineon oder Fairchild :)

rgds

von Soso (Gast)


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6a66 schrieb:
> Soso schrieb:
>> Im Prinzip ist das der Grund, warum Profis nicht bei Reichelt kaufen.
>
> Profis kaufen weder bei Conrad noch bei Reichelt sondern bei Digikey
> oder Mouser - oder noch besser Infineon oder Fairchild :)
>
> rgds

... was ich nicht in Zweifel gezogen habe.

Allerdings eher auch nicht bei Mouser, farnell oder Digikey. Die sind 
nämlich sauteuer. Das ist eher die Kategorie "Stückliste für Prototypen 
bestellen".

Eher üblich wären solche wie Rutronik, AVNET, ARROW, Verical, Future und 
wie sie alle heißen. Oder bei den vielen kleinen. Auch da gibts 
authorisierte Distries.

von Martin S. (sirnails)


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Bastler schrieb:
> Wie haben das die Ermittler erkannt? Es muss,auch auf technischer Seite,
> eine Ermittlung stattgefunden haben.

Naja, da gibt es mehrere Wege:

1) Ein Kunde hat Probleme, grenzt dieses auf ein Bauteil ein, und setzt 
sich mit dem Hersteller in Verbindung. Bei IR beispielsweise hatte man 
damals in unserem Fall sehr offene Ohren dafür (Infineon lacht nur, wenn 
man sagt, man kauft nur 30.000 Stück pro Jahr und legt auf - so 
erlebt!). Der Hersteller hat natürlic keinerlei Interesse daran, dass 
gefälschte Bauteile im Umlauf sind, und bittet um eine Probe. Die haben 
wir damals eingeschickt. Die Teile können dort relativ schnell als 
Fälschungen identifiziert werden. Durch den Kunden erfahren sie den 
Lieferanten und erstatten Strafanzeige. Der Kunde macht das seinerseits, 
weil er ja real schnell einen großen Schaden erleidet. So kommt man 
wenigstens zum Lieferanten und kann dort nachvollziehen, von wem er 
wiederum die Ware hat. Geht das in Richtung Russland ist die Spur kalt. 
Dann hilft es nurnoch, den Lagerbestand zu beschlagnahmen. Das sind dann 
ca. eine Million Teile.

2) Der Zoll fischt Sendungen ab. Im Rahmen der Routinekontrollen stellen 
die Zollbeamten sofort fest, wenn Hologramme fehlen oder Begleitpapiere 
unzureichend bzw. unzureichender Qualität sind. Der Hersteller wird 
informiert und bemustert die Teile. Sagt der Hersteller echt, geht die 
Sendung weiter. Sagt der Hersteller gefälscht, beschlagnahmt diese der 
Zoll.

Jeder Erfolg ist hier zwar wichtig, aber schlussendlich nur der Tropfen 
auf den heißen Stein. Die wahren Drahtzieher erwischt man nicht. Das 
sind irgendwelche alten Chip-Fabs in China, die für moderne Halbleiter 
nicht die notwendige Technik haben. Die fälschen dann primitive ICs und 
Mosfet, weil das recht gut funktioniert und erst sehr spät auffällt.

von Marcel (Gast)


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Hallo,
Ich habe vor 6 Wochen ICs direkt bei Allwinner in China bestellt kann es 
gut möglich sein das die jetzt auch "futsch" sind?

Beitrag #5063506 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Holm T. (Gast)


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Martin S. schrieb:
 Bei IR beispielsweise hatte man
> damals in unserem Fall sehr offene Ohren dafür (Infineon lacht nur, wenn
> man sagt, man kauft nur 30.000 Stück pro Jahr und legt auf - so
> erlebt!).

Genau deswegen macht man doch einen Bogen um Infinion, oder nicht?
Ich käme nicht mal ansatzweise auf den Trichter von denen Was ein zu 
designen.



>...und kann dort nachvollziehen, von wem er
> wiederum die Ware hat. Geht das in Richtung Russland ist die Spur kalt.
> Dann hilft es nurnoch, den Lagerbestand zu beschlagnahmen. Das sind dann
> ca. eine Million Teile.

..was haste denn mit Rußland? Ist das besser oder schlechter als China 
oder Korea?

Gruß,

Holm

von Ulrich E. (sudu)


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Martin S. schrieb:
> Im Rahmen der Routinekontrollen stellen
> die Zollbeamten sofort fest, wenn Hologramme fehlen oder ......

Ich war vor paar Jahren in SO-Asien mal in einem Einkaufsviertel für 
Elektronik. In einigen Läden hatte man da von so ziemlich allen 
renommierten Herstellern Hologramme als "Echtheitszertifikat" billigst 
im Angebot. Richtig so mit Kippbild, Tamperschutz, eingestanzter 
Chargen- oder Seriennummer. Ganze Bögen voll mit hunderten davon als 
Aufkleber.


Da kann einem der Glaube an "Originalteile" (z.B. auch für KFZ) schon 
leicht abhanden kommen. Und die Zöllner sind da nicht zu beneiden...


regards

von Axel L. (axel_5)


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Ulrich E. schrieb:
> Martin S. schrieb:
>> Im Rahmen der Routinekontrollen stellen
>> die Zollbeamten sofort fest, wenn Hologramme fehlen oder ......
>
> Ich war vor paar Jahren in SO-Asien mal in einem Einkaufsviertel für
> Elektronik. In einigen Läden hatte man da von so ziemlich allen
> renommierten Herstellern Hologramme als "Echtheitszertifikat" billigst
> im Angebot. Richtig so mit Kippbild, Tamperschutz, eingestanzter
> Chargen- oder Seriennummer. Ganze Bögen voll mit hunderten davon als
> Aufkleber.
>
>
> Da kann einem der Glaube an "Originalteile" (z.B. auch für KFZ) schon
> leicht abhanden kommen. Und die Zöllner sind da nicht zu beneiden...
>
>
> regards

Das ist das Problem. Wenn sowohl das Original-Bauteil als auch 
Original-Verpackung und Original-Hologramm aus China kommt, kann man das 
nicht mehr unterscheiden. Es stellt sich allerdings die Frage, ob man 
das als Konsument dann noch muss.

Gruss
Axel

von Martin S. (sirnails)


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Holm T. schrieb:
> Martin S. schrieb:
>  Bei IR beispielsweise hatte man
>> damals in unserem Fall sehr offene Ohren dafür (Infineon lacht nur, wenn
>> man sagt, man kauft nur 30.000 Stück pro Jahr und legt auf - so
>> erlebt!).
>
> Genau deswegen macht man doch einen Bogen um Infinion, oder nicht?
> Ich käme nicht mal ansatzweise auf den Trichter von denen Was ein zu
> designen.

Lässt sich ja jetzt leider kaum mehr vermeiden. IR hatte nunmal mit die 
besten Halbleiter am Markt - wenn nicht sogar die besten.

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das katastrophale Kundenverständnis 
von Infineon diese einstige TOP-Marke vollkommen zerstört hat.

Ganz abgesehen davon, dass Infineon es nie geschafft hat, so solide 
Halbleiter, wie IR herzustellen. Es hat schon seinen grund, warum 
Infineon sich da eingekauft hat. Sie wollen in den Autommotive-Bereich 
und haben jetzt die Technologie dazu eingekauft. Den Rest werden sie 
unverdaut ausscheiden.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Mikro 7. schrieb:
> Statt auf die Thematik näher einzugehen kommen Allgemeinsätze:
>
> "Produktfälschungen sorgen nach Angaben der EU-Behörde für große
> finanzielle Einbußen bei der europäischen Industrie."

Und da wird ja eher umgekehrt ein Schuh draus. Der Einkauf wird vom 
Management gezwungen, beim billigsten Dealer einzukaufen, um den Profit 
zu maximieren, deswegen werden ja überhaupt Fälschungen produziert und 
nicht für die Hobbybastler.
Wenn sich dann Produktfehler herausstellen, die auf Fälschungen 
zurückzuführen sind, gehts natürlich dem Einkäufer an den Kragen und 
nicht etwa dem Management.

: Bearbeitet durch User
von Bernd T. (bastelmensch)


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Soso schrieb:
> So
> habe ich über die FTDI-Treiberdiskussion nur lachen können.
>
> --> Man bekommt ALLES was man fürs Hobby braucht auch bei seriösen
> Lieferanten, ohne Fake, ohne Explosion
> --> Von Abhängig von Chinateilen kann keine Rede sein.

:-)

A. K. schrieb:
> Und was die schon erwähnten Airlines angeht: Viele leben grad so von der
> Hand in den Mund, die Branche ist gnadenlos. Der Druck, es bei der
> Wartung sowohl bei den Fristen als auch bei den Bezugsquellen schleifen
> zu lassen, ist dementsprechend hoch.

Aber eben dann muss man etwas aufpassen, denn ein Unfall und man ist 
Pleite. ;-)

A. K. schrieb:
> Eigentlich hab ich das umgekehrt in Erinnerung. Bei Pollins Standardware
> (nicht den Restposten) kriegst du das, was im Prospekt steht. Bei
> Reichelt kriegst du das, was die gleiche oder eine ähnliche Bezeichnung
> trägt, egal von welchem Hersteller. Kann auch sein, dass du bei Reichelt
> das gleiche Produkt zweimal im Katalog findest, einmal als "was grad da
> ist" und einmal herstellerbezogen und teurer.

Kann ich bestätigen. Bei Pollin immer das bekommen was im Shop stand.
und bei den Restposten hatte ich auch nie Probleme, da gibts dann eben 
den Rest von diesem einen Bauteiltyp und wenn der mit Hersteller genannt 
wird, hält sich auch Pollin dran und schickt Dir nicht was anderes.

Bei Reichelt habe ich mal 27C512 in PLCC bestellt, 3 Bestellungen im 
Abstand von jeweils 4-6 Wochen und jedes mal einen anderen Hersteller 
mit unterschiedlicher Zugriffzeit gehabt. Im Shop stand auch nur 
27C512-150 ohne Angabe von Hersteller. Das mit der Zugriffszeit war mir 
nicht so wichtig, die war immer 150ns oder schneller.
Wenn allerdings ein Hersteller ausgewiesen wird, dann möchte ich den 
auch haben und nicht kommentarlos einen anderen.

Und was die > 1 Mio Bauteile die der Zoll rausgefischt hat angeht:
Denkbar das es gegen kleinmengen ging (also eher Privat käufe), denkbar 
aber auch das weder der Zoll noch die Redaktion Elektronikprofis sind 
die wissen das auf einer Rolle locker 3000 Bauteile sein können. ;-)

von (prx) A. K. (prx)


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Bernd T. schrieb:
> Aber eben dann muss man etwas aufpassen, denn ein Unfall und man ist
> Pleite. ;-)

Und wenn man nicht spart, dann auch.

Es gibt eine Liste von Airlines, die in der EU gesperrt sind:
https://ec.europa.eu/transport/sites/transport/files/modes/air/safety/air-ban/doc/list_en.pdf

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Matthias S. schrieb:
> Und da wird ja eher umgekehrt ein Schuh draus. Der Einkauf wird vom
> Management gezwungen, beim billigsten Dealer einzukaufen, um den Profit
> zu maximieren

ist doch sogar Vorschrift im ÖD.
Man kann zwar argumentieren sieht nicht seriös aus, aber vor Kauf 
beweisen?

Ich hatte immer SanDisk ausgeklammert weil das der meistgefälschte 
Speicher war, sogar in normalen Läden hatte Freunde Fälschungen 
erworben.

Bei einem 10er Pack DS18B20 vom Chinesen hatte ich bis jetzt imm Glück, 
andere fanden inside einen Transistor.

Die ganzen RTC mit LiR und DS3231 auf Platine mit Vogelfutter als Modul 
laufen bei mir zuverlässig und kosten nur 1/5 vom einzelnen Chip nur der 
DS3231 hier vor Ort.

Teuer schützt nicht vor Fehlkauf und Betrug.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Joachim B. schrieb:
> Teuer schützt nicht vor Fehlkauf und Betrug.

Sicher nicht, denn auch der Distributor hier vor Ort freut sich ja über 
das Schnäppchen und die ins Grenzenlose anwachsende Gewinnspanne. 
Allerdings ist dein Recht als Kunde bei einem EU Händler doch deutlich 
gestärkt im Vergleich mit dem Handel mit einem Shenzen Dealer, der dir 
Mist verkauft hat.
Der spekuliert darauf, das du wegen der paar Euro kein Fass aufmacht - 
und er hat Recht, denn die Mäuse hat er bereits und du machst wirklich 
kein Fass auf. Der macht das ein paar tausend Mal und taucht dann als 
neuer eBay Händler unter anderem Namen wieder auf. Wer vergleicht schon 
die Geschäftsadressen?
Auch schon öfter gesehen: Artikelstandort Frankfurt/Oder, aber 
Lieferzeit 4-6 Wochen :-P

von Feldkurat K. (feldkurat)


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Matthias S. schrieb:
> Auch schon öfter gesehen: Artikelstandort Frankfurt/Oder, aber
> Lieferzeit 4-6 Wochen :-P

Wegen des eventuellen Hochwassers?
:-)

-Feldkurat-

von Torsten R. (tom365)


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Mal'ne Frage wie sieht das ganze rechtlich mit der Haftung bei einen 
US-Händler aus?
Musste schmerzlich feststellen bei einer eher kleinen Lieferung (800€) 
das 40% der ICs davon defekt waren. Die waren keineswegs billig.

Mein Bestücker hatte sich anfangs  nur beschert das sich diese nicht 
richtig löten liesen. Er hatte dies erst nach 14 gefertigten Platinen 
bemerkt!
Nach Kontrolle dieser musste ich feststellen das leider einige der 
besagten Chips darauf von VCC zu GND niederohmig sind.(Kurzschluss)
Also Platinen von 2800€ Materialwert für die Tonne.
Nach genauer Kontrolle des restlichen Gurtabschnittes mit den besagten 
IC war auffällig das zwar alle ICs die gleiche Typ und auch 
Chargennummer aufgedruckt hatten aber das Gehäuse bei den defekten ICs 
doch geringfügig abwich.

: Bearbeitet durch User
von Martin S. (sirnails)


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Das klingt mir ganz nach Brokerware...

Für diesen Fall: Selbst schuld.

Prinzipiell gibt es gerade in den USA eine sehr ausgeprägte 
Produkthaftung. Ich würde es mit Kulanz versuchen. Alleine die Rechnung 
für einen in den USA akkreditierten Anwalt wird derart horrend sein, 
dass schon diese den Schaden bei weitem übertrifft. Das nächste sind 
dann Gerichtskosten, wenn keine Einigung möglich ist.

Abhaken als Lehrgeld, und nächstes mal die ICs aus seriösen Quellen 
besorgen.

Wir haben hier aktuell einen Schaden, der bei ca. 500.000 Euro liegt. 
Aber da ist man leider auch selbst schuld, wenn sogar der Broker schon 
sagt, dass er nicht weiß, was das für ICs sind.

Manchmal sollte man auch, wenn ICs nicht mehr verfügbar sind, ein 
Redesign durchführen oder gar ein Produkt einstellen.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Klaus schrieb:
> Gerade als Hobbybastler fühle ich mich durch solche Aktionen vor
> potentiell gefährlichen Fälschungen geschützt.

der wahre Bastler recyclet und nutzt Dinge,
die sich in einem Vorleben als gut bewährt haben ;)

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