Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 2 x 4 Ohm an einem Lautsprecher


von Andy H. (vinculum) Benutzerseite


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Ich habe hier 2 Sprechfunk-Radios mit je einem 4 Ohm/4 Watt Ausgang, die 
beide an demselben Lautsprecher betrieben werden müssen. Umschalter geht 
nicht, beide Ausgänge müssen ständig aktiv sein. Die Ausgänge sind 
einseitig auf Masse gelegt.

Was ist die beste Art der Zusammenschaltung? Summierer? Widerstände?

Andy

von R. M. (Gast)


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Andy H. schrieb:
> Die Ausgänge sind
> einseitig auf Masse gelegt.

Dann könntest Du die mit zwei 4Ohm/4Watt-Widerständen mischen.
Würde aber bedeuten, das mehr als die Hälfte der Leistung in den 
Widerständen verloren geht (Ausgang treibt über einen Vorwiderstand, die 
Parallelschaltung aus Lautsprecher und dem zweiten Widerstand, der ja 
aus dieser Richtung, signalmäßig auf Masse liegt). Wenn du damit leben 
kannst, wäre das eine Möglichkeit. Ansonsten wäre, mit hochohmigeren 
Widerständen zu summieren und eine externe Endstufe hinten dran - ist 
die bessere und sichere Lösung.
mfG

von Heinz Koch (Gast)


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R. M. schrieb:
> Wenn du damit leben
> kannst, wäre das eine Möglichkeit.

Und ob er damit leben kann. Der Lautstärkeverlust ist minimal und die 
Schaltung ist schnell und einfach zu realisieren.

von DAVID B. (bastler-david)


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Wenn du ein Signal abziehen kannst (zb eine LED die leuchtet bei ton 
Wiedergabe) KÖNNTE man es mit relays und Transistor sauber trennen.

Gerät A möchte ton abgeben,
Transistor A schaltet durch relay A und ton kommt von A.

Gerät B möchte ton abgeben,
Transistor B schaltet durch relay B und ton kommt von B.

So was in der art ?

Ist nur dumm wenn beide Geräte töne GLEICHZEITIG abgeben wollen :-)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Andy H. schrieb:
> beide Ausgänge müssen ständig aktiv sein.
> Die Ausgänge sind einseitig auf Masse gelegt.
Probiers mal so:
1
             ___
2
            _\_/_
3
  Out1 ----|_____|---- Out2
4
5
6
  GND1 --------------- GND2

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Es gibt auch Lautsprecher mit 2 Schwingspulen, z.B. den hier:
http://www.ebay.de/itm/Visaton-W-130-X-2-x-4-Ohm-Doppelschwingspule-Tieftoner-/152194374279

Sind normalerweise für Tiefton Anwendungen, aber der kleine Visaton hier 
z.B. verspricht, bis 6000 Hz zu gehen.
Einfach mal nach Doppel Schwingspule suchen.

von Stefan F. (Gast)


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> Probiers mal so:

Das wird allerdings nur klappen, wenn immer beide Geräte zusammen 
eingeschaltet werden. Wenn du eins aus schaltet, wird der lautsprecher 
(fast) stumm bleiben.

von Roland P. (pram)


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Stefan U. schrieb:
>> Probiers mal so:
>
> Das wird allerdings nur klappen, wenn immer beide Geräte zusammen
> eingeschaltet werden. Wenn du eins aus schaltet, wird der lautsprecher
> (fast) stumm bleiben.

Das kommt drauf an, wie sich die Endstufe im stromlosen Zustand verhält. 
Vermutlich werden durch die Camping Dioden die Verzerrungen stark zu 
nehmen. Aber das könnte man über ein zusätzliches relais oder 
mehrpoligen Einschalter lösen

von Andy H. (vinculum) Benutzerseite


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Danke schon einmal für die Tipps.

Ein Ein- oder Umschalter oder Relais geht nicht.
Es sind 2 baugleiche Funkgeräte im Auto, die beide aus, eines ein oder 
beide ein sein können.
Beide können zur gleichen Zeit "sprechen", oder nur eines zur Zeit, oder 
gar keines (die meiste Zeit).
Es gibt aber nur einen Lautsprecher und Platz für einen zweiten ist 
nicht vorhanden.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Dann würde ich einfach mal die von mir vorgeschlagene Lösung 
ausprobieren, weil die ausser Arbeit nichts kostet.

Und wenn das nicht geht, dann den Summierer mit den 2 Widerständen 
probieren (wobei dort systemimmanent auch die Thematik mit den 
Verzerrungen durch die inaktive Endstufe besteht, allerdings eben 6dB 
leiser).

Andy H. schrieb:
> Ein ... Relais geht nicht.
Warum nicht? Es gibt unheimlich kleine schnuckelige Relais. Und damit 
wäre die Deaktivierung der ausgeschalteten Endstufe am sichersten 
handhabbar...

von Mark S. (voltwide)


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Matthias S. schrieb:
> Es gibt auch Lautsprecher mit 2 Schwingspulen, z.B. den hier:
> 
http://www.ebay.de/itm/Visaton-W-130-X-2-x-4-Ohm-Doppelschwingspule-Tieftoner-/152194374279
>
> Sind normalerweise für Tiefton Anwendungen, aber der kleine Visaton hier
> z.B. verspricht, bis 6000 Hz zu gehen.
> Einfach mal nach Doppel Schwingspule suchen.

Das dürfte dem TO hier wenig nutzen. Zumal bei einer Doppelschwingspule 
aufgrund der elektromagnetischen Kopplung letztendlich keine wirkliche 
Trennung gegeben ist.

von Günter Lenz (Gast)


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Mach je Ausgang einen Widerstand von 4 Ohm zwischen Ausgang
und Lautsprecher, ist die einfachste Lösung, der Ton wird
aber dann etwas leiser. Oder eine art NF-Vox aufbauen,
also die NF verstärken dann gleichrichten und damit dann ein
Relais ansteuern, daß dann die NF durchschaltet. Das ganze zwei
mal, die Relais kann man so schalten, daß eine gegenseitige
Sperrung entsteht.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Mark S. schrieb:
> Zumal bei einer Doppelschwingspule
> aufgrund der elektromagnetischen Kopplung letztendlich keine wirkliche
> Trennung gegeben ist.

Du meinst, das ist bei den anderen Vorschlägen (Mischwiderstände, LS 
zwischen die Endstufen usw.) besser? Das bezweifle ich, denn die 
induzierte Spannung in der nicht benutzten Schwingspule ist sehr, sehr 
klein. Eine 100%ige galvanische Trennung ist in jedem Fall vorhanden.

von Gerhard (Gast)


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Mark S. schrieb:
> Das dürfte dem TO hier wenig nutzen. Zumal bei einer Doppelschwingspule
> aufgrund der elektromagnetischen Kopplung letztendlich keine wirkliche
> Trennung gegeben ist.

Doch, genau wäre eine Lösung für sein Problem. Was soll denn das Problem 
mit der elektromagnetischen Kopplung sein. Zwei Schwingspulen werden 
getrennt von 2 Endstufen versorgt. Die elektromagnetische Kopplung 
erzeugt induzierte Spannung in der jeweils anderen Schwingspule, die 
durch die niedrige Ausgangsimpedanz der Verstärker kurzgeschlossen wird.

Gerhard

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Gerhard schrieb:
> Die elektromagnetische Kopplung erzeugt induzierte Spannung in der
> jeweils anderen Schwingspule, die durch die niedrige Ausgangsimpedanz
> der Verstärker kurzgeschlossen wird.
Das Problem tritt auf, wenn diese induzierte Spannung auf den /nicht 
versorgten/ Verstärker trifft. Das ist dann prinzipiell (auch ohne 
galvanische) Kopplung das selbe Problem, wie wenn der Lautsprecher 
einfach zwischen die Ausgänge geklemmt wird...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Lothar M. schrieb:
> Das Problem tritt auf, wenn diese induzierte Spannung auf den /nicht
> versorgten/ Verstärker trifft.

Nu' ist mal langsam gut. Überlegt doch bitte mal, wie hoch die 
induzierte Spannung in der Spule ist, und warum Stereo Endstufen damit 
auch klarkommen, wenn auf einem Kanal Programm ist und auf dem anderen 
nicht. Komischerweise funktionieren die Twin-Coils dann trotzdem. Die 
Verkabelung ist extrem einfach und sind keinerlei Nebeneffekte durch 
galvanische Kopplung zweier Funkgeräte zu erwarten, da sie nie verbunden 
wurden.

: Bearbeitet durch User
von HildeK (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Komischerweise funktionieren die Twin-Coils dann trotzdem.

Ja, aber da ist sichergestellt, dass beide Endstufen eingeschaltet sind. 
Der TO schreibt aber:

Andy H. schrieb:
> Es sind 2 baugleiche Funkgeräte im Auto, die beide aus, eines ein oder
> beide ein sein können.

von R. M. (Gast)


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Der Strom, den die passive Endstufe aufnehmen muss, dürfte bei der von 
Lothar vorgeschlagenen Variante am höchsten sein, auch bei der passiven 
Variante, mit den 2 4Ohm-Widerständen kommt noch die Hälfte dort an.
Bei der Doppelschwingspulenvariante dürfte es noch weniger sein. Aber 
der TE wird sicher den vorhandenen Lautsprecher weiter verwenden wollen 
und keine Neuanschaffung.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Matthias S. schrieb:
> warum Stereo Endstufen damit auch klarkommen, wenn auf einem Kanal
> Programm ist und auf dem anderen nicht. Komischerweise funktionieren
> die Twin-Coils dann trotzdem.
Weil dann beide Endstufen eingeschaltet sind?

R. M. schrieb:
> Der Strom, den die passive Endstufe aufnehmen muss, dürfte bei der von
> Lothar vorgeschlagenen Variante am höchsten sein
Weil ja beide Verstärker treiben müssen, auch wenn nur einer was zu 
sagen hat. Denn dann muss der zweite ja seinen Ausgang auf 0 regeln und 
den Strom des Treibers ableiten. Allerdings vermute ich sehr, dass diese 
Stromaufnahme irrelevant ist...

: Bearbeitet durch Moderator
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