Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Wie läuft die Sichtung von Bewerbungsunterlagen bei euch im Unternehmen ab?


von Dieter (Gast)


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Ich habe von der Arbeitsagentur ein Informationsblatt dazu bekommen, wie 
die Sichtung von Bewerbungsunterlagen in der Praxis in Unternehmen 
angeblich ablaufen soll.


1. Phase ist die optische Grobsichtung, bei der alle formal fehlerhaften 
oder unübersichtlichen Bewerbungsunterlagen rausfliegen. Dafür nimmt der 
Personaler sich weniger als eine Minute pro Bewerbung Zeit. Hierbei 
werden schon einmal 80% der Bewerbungen aussortiert.


2. Phase ist die Überprüfung der Musskriterien im Lebenslauf.

3. Phase: Hier wird erstmals das Anschreiben überhaupt betrachtet und 
auch nur überflogen. Bei Bewerbern, die für eine Einladung in Betracht 
kommen, wird das Anschreiben richtig gelesen.


4. Phase: hier wird dann bei Bewerbern die Eingeladen wurden, dass erste 
mal die Zeugnisse gesichtet.


Deckt sich das mit euren Erfahrungen? Macht ihr das selber so, wenn Ihr 
für die Personalauswahl verantwortlich seit?


Mir kommt das etwas zu strikt automatisiert vor. Bei Großkonzernen, die 
400 Bewerbungen auf eine Stelle bekommen kann ich mir das Vorstellen. 
Beim Ingenieurbüro mit 20 Mitarbeitern eher weniger.

von Cerberus (Gast)


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Dieter schrieb:
> Bei Großkonzernen, die
> 400 Bewerbungen auf eine Stelle bekommen kann ich mir das Vorstellen.
> Beim Ingenieurbüro mit 20 Mitarbeitern eher weniger.

Das ist aber Äpfel mit Birnen verglichen.
Auch ein Konzern kann nur 20 Bewerbungen auf eine Stelle bekommen,
kommt halt auf den Job an, wogegen auch mal 400 Bewerbungen eine
Klitsche erschlagen können. In so einem mörderischen 
menschenverachtenden System sollte man sich nicht verheizen lassen. Das 
hat weder was mit Chancengleichheit, noch mit Seriösität zu tun. Was die 
Firmen
dann von dir halten, erfährst du nie und wenn im Nachgang nicht
mal eine Reaktion erfolgt, dann kann man die Firma auch auf die
eigene schwarze Liste setzen, weil das nie was wird. Auf der Ebene
taugen die Firmen der lokalen Wirtschaft ALLE nichts.

von Neugieriger (Gast)


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Dieter schrieb:
> Ich habe von der Arbeitsagentur ein Informationsblatt dazu bekommen,...

Dann kannst Du doch sicher mal einen Scan davon hier reinstellen? Nicht?
Na, dann ist Dir der Start des Freitags-Streit- und Zankthreads 
mißlungen.

Ab dafür!

von Panzer H. (panzer1)


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Cerberus schrieb:
> Auf der Ebene
> taugen die Firmen der lokalen Wirtschaft ALLE nichts.

Wo ist für Dich lokal?

von Stephan I. (steph77)


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Unser Chef nimmt als erstes die Hälfte der Unterlagen und wirft sie in 
den Abfall. Mit der Begründung diese haben Pech und wir können keine 
Arbeiter mit Pech gebrauchen. ;D

von mitarbeiter (Gast)


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Cerberus schrieb:
> Auch ein Konzern kann nur 20 Bewerbungen auf eine Stelle bekommen,

Also ich bin kein Entscheider, werde aber von meinem Chef schonmal um 
Unterstützung gefragt wenn wir interne Stellen nachbesetzen oder externe 
Mitarbeiter "anstellen" (also über Agenturen beauftragen).

Meistens ist es da so, dass man höchstens 3-4 Rückmeldungen bekommt, 
weil das einfach ein so spezieller Job ist, dass man überhaupt froh ist 
einen zu finden.

Es kommt halt definitv auf den Job an. Ich war über diesen oben 
dargestellten Prozess überrascht. Ich schließe mich an, dass man 80% 
nach optischen/formellen Kriterien innerhalb von 30-60s aussortiert, 
aber nur wenn man x-hundert Bewerbungen an einem Zeitpunkt hat.

Wenn man eh nur 10 Bewerbungen bekommt und die über einen Zeitraum von 6 
Wochen herein"tröpfeln" dann nimmt man sich direkt die Zeit und schaut 
die ganze Bewerbung durch bis man irgendeinen Punkt findet der den 
Bewerber disqualifiziert. Ist zumindest meine Einschätzung.

Wenn man über einen langen Zeitraum ausschreibt fände ich es auch 
kontraproduktiv einen Bewerber nicht kurzfristig einzuladen nur weil die 
Frist noch nicht abgelauen ist. Solange er ein potenzieller 
Besetzungskandidat ist kann man ihn ja wenigstens schonmal kennenlernen 
um keine Zeit zu verlieren.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Dieter schrieb:
> 1. Phase ist die optische Grobsichtung, bei der alle formal fehlerhaften
> oder unübersichtlichen Bewerbungsunterlagen rausfliegen. Dafür nimmt der
> Personaler sich weniger als eine Minute pro Bewerbung Zeit. Hierbei
> werden schon einmal 80% der Bewerbungen aussortiert.

Bei dieser Grobsichtung geht es nicht darum, dass man von vornherein 
schon 80% aussortieren will, sondern das sind die Bewerbungen, bei 
denen man als Personalentscheider schon Krämpfe bekommt:

- keine Angabe des Unternehmens, bei dem man sich bewirbt
- falsches Unternehmen
- fehlende Informationen über den Bewerber, z.B. der eigene vollständige
  Name oder Adresse
- offensichtliche Lügen über die eigene Person oder die angebliche
  Motivation für die Bewerbung

Beitrag #5068364 wurde von einem Moderator gelöscht.
von GS (chromosoma)


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Andreas S. schrieb:
> - keine Angabe des Unternehmens, bei dem man sich bewirbt

Ich habe schon ca. 60 Bewerbungen abgeschickt und nirgendwo das 
adressierte  Unternehmen angegeben.
Bei mir steht immer im Überschrift nur: Bewerbung als ......

Jede 5. Bewerbung hat mir ein VG gebracht.

: Bearbeitet durch User
von ui (Gast)


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Böser K. schrieb:
> Ich habe schon ca. 60 Bewerbungen abgeschickt und nirgendwo das
> adressierte  Unternehmen angegeben.

Was meint ihr denn mit "addressierte Unternehmen angegeben"?
Meine Bewerbungen schauen auch in der Welt der Online Bewerbungen wie 
ein Briefanschreiben an, also
meine Anschrift [tabs] Datum,Ort
[absatz]
Firmenanschrift
[absatz]
Bewerbung als blablabla
[absatz]
Sehr geehrte Frau sowieso.

Da würd mich echt interessieren ob ihr überhaupt keinen Firmenaddresse 
draufschreibt?

von GS (chromosoma)


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ui schrieb:
> Böser K. schrieb:
>> Ich habe schon ca. 60 Bewerbungen abgeschickt und nirgendwo das
>> adressierte  Unternehmen angegeben.
>
> Da würd mich echt interessieren ob ihr überhaupt keinen Firmenaddresse
> draufschreibt?

Eh? Ich sende alle meine Unterlagen per Email, die Firmenadresse hat 
damit nichts zu tun.

: Bearbeitet durch User
von Damals (Gast)


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Dieter schrieb:
> Ich habe von der Arbeitsagentur ein Informationsblatt dazu bekommen, wie
> die Sichtung von Bewerbungsunterlagen in der Praxis in Unternehmen
> angeblich ablaufen soll.
>
> 1. Phase ist die optische Grobsichtung, bei der alle formal fehlerhaften
> oder unübersichtlichen Bewerbungsunterlagen rausfliegen. Dafür nimmt der
> Personaler sich weniger als eine Minute pro Bewerbung Zeit. Hierbei
> werden schon einmal 80% der Bewerbungen aussortiert.

Das war bei AMD in DD vor 15a so, wurde auch bei den Erkl. zum 
Recruitmentprocess auf der Website so dargestellt. Der Rücksendung war 
auch ein Hinweis beigefügt - Zurück weil unvollständig oder Formfehler! 
Wenn die Wäschekörbe bedenkt die die damals erhielten ist das völlig 
korrekt und nachvollziehbar - Hast ja die Chance nachzulesen wie für AMD 
eine korrekte und vollständige Bewerbung ausschaut.

Bei kleineren Firmen wird man aber sicher die inländischen Bewerbungen, 
von denen eher wenige die Woche eingehen trotz Formfehler den Lebenslauf 
durchlesen resp. Erfahrung/Ausbildung checken.


>> - keine Angabe des Unternehmens, bei dem man sich bewirbt

>Ich habe schon ca. 60 Bewerbungen abgeschickt und nirgendwo das
>adressierte  Unternehmen angegeben.
>Bei mir steht immer im Überschrift nur: Bewerbung als ......

Wir leben halt im Fachkräftemangel da nimmt auch Bewerbungen bei denen 
sich der Bewerber offensichtlich nicht sonderlich viel Mühe gegeben hat, 
nach der Firma hinter der Stellenanzeige zu recherchieren. Ich kann 
Personaler voll verstehen, die Bewerbungen die nach undiffernzierten 
Massen-Mailing aka Bewerber-SPAM ausschauen, in den Müll kippen.

von Cerberus (Gast)


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Panzer H. schrieb:
> Wo ist für Dich lokal?

Sicher nicht die nächste Kneipe, wohl aber die Betriebe dort,
wo man lebt und arbeiten will. Nur weil gern schwadroniert wird,
dass es woanders besser ist, hat kein Unternehmen das Vertrauen
verdient, dass ich mich weit ab meiner Heimat anstellen lasse.
Kann nämlich auch schief gehen und bleibe auf den Kosten für
höhere Miete, Umzugskosten und Mehrkosten sitzen.

Andreas S. schrieb:
> oder die angebliche Motivation für die Bewerbung

Und was soll diese Erniedrigung? Man will Geld mit einem Job
verdienen, den man kann und gerne macht. Letztendlich soll es doch
für beide Seiten eine Win-win-Lösung sein, oder?
Mehr Gründe kann keiner verlangen.
Das mit dem Geld wird ja in der Regel weg gelassen, es sei denn
der Arbeitgeber verlangt einen Gehaltswunsch, was ich allerdings
für unangebracht halte. Das ist persönliche Verhandlungssache
wenn das Zustandekommen aussichtsreich ist.

genervt schrieb im Beitrag #5068364:
> Und nun kann der Witz geschlossen werden.

Man gut, dass DU hier nicht das Sagen hast. ;-b

Böser K. schrieb:
> Bei mir steht immer im Überschrift nur: Bewerbung als ......

Das gehört nicht in die Überschrift, sondern im Bereich des BETREFFS
eines formalen Schreibens, also unterhalb der Anschrift der Firma
und oberhalb von "Sehr geehrte...", aber ich vermute dass du das selbe 
meinst.

> Jede 5. Bewerbung hat mir ein VG gebracht.

...und wie viele konkrete Jobangebote?

von ui (Gast)


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Böser K. schrieb:
> ui schrieb:
>> Böser K. schrieb:
>>> Ich habe schon ca. 60 Bewerbungen abgeschickt und nirgendwo das
>>> adressierte  Unternehmen angegeben.
>>
>> Da würd mich echt interessieren ob ihr überhaupt keinen Firmenaddresse
>> draufschreibt?
>
> Eh? Ich sende alle meine Unterlagen per Email, die Firmenadresse hat
> damit nichts zu tun.

Naja, ich schreibe immer auf das Anschreiben die Firmenaddresse drauf. 
Du nicht? Nicht das wir von verschiedenen Dingen sprechen!

von Damals (Gast)


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Böser K. schrieb:

> Eh? Ich sende alle meine Unterlagen per Email, die Firmenadresse hat
> damit nichts zu tun.

Die Bewerbung/Anschreiben wird als Formbrief nach DIN 5008 verfasst, 
nach PDF konvertiert und als Email-Anhang verschickt. Damit hat auch 
eine als Email verschickte Bewerbung sehr wohl eine Firmenanschrift.

https://de.wikipedia.org/wiki/DIN_5008

Wahrscheinlich hat das ganze auch juristische Aspekte, die Firma will 
sichergehen das sie auch wirklich der Addressat des Bewerbung ist und 
eine Email Addresse ist in diesem Sinne nicht rechtlich verwertbar.

von Cerberus (Gast)


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Böser K. schrieb:
> Eh? Ich sende alle meine Unterlagen per Email,

Da sollte das genauso formatiert sein, wie ein normales formales
Schreiben. Sonst verwirrt das nur den Personaler, weil er dann
Informationen, die er an gewohnter Stelle erwartet, vermisst.
Beispielsweise steht meine Telefonnummer immer im Lebenslauf,
aber nicht im Anschreiben. Folge: Kein Schwein ruft mich an...
und ich muss keine dummen Interviews beantworten. ;-b
Den Test hat der Personaler nicht bestanden, weil zu doof.

von GS (chromosoma)


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Cerberus schrieb:

> ...und wie viele konkrete Jobangebote?

Hm, ich denke jedes 4-5 VG ergab ein Angebot.  Und irgendwie bin ich mir 
sicher, dass eine Absage nach dem VG nicht wegen fehlende Adresse ist:)

Nach dem VG liest kein mensch dein Anschreiben mehr an.

ui schrieb:
> Du nicht? Nicht das wir von verschiedenen Dingen sprechen!

Nein. Mein Musteranschreiben sieht so auch. Oben rechts mein Name und 
die Adresse


dann kommt:


Bewerbung als.....(ausgeschriebene Position)


Sehr geehrte Damen und Herren,

von GS (chromosoma)


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Cerberus schrieb:
> Böser K. schrieb:
>> Eh? Ich sende alle meine Unterlagen per Email,
>
> Da sollte das genauso formatiert sein, wie ein normales formales
> Schreiben. Sonst verwirrt das nur den Personaler, weil er dann
> Informationen, die er an gewohnter Stelle erwartet, vermisst.
> Beispielsweise steht meine Telefonnummer immer im Lebenslauf,
> aber nicht im Anschreiben. Folge: Kein Schwein ruft mich an...
> und ich muss keine dummen Interviews beantworten. ;-b
> Den Test hat der Personaler nicht bestanden, weil zu doof.

Keine Ahnung. Ich richte mich nicht nach irgendwelchen unbekannten 
Richtlinien. Ich denke das Anschreiben muss kurz und knapp sein und nur 
die wichtige Info beinhalten.

Und wie gesagt, jede 5. Bewerbung führt zu einem VG/Telefoninterview, 
obwohl ich ein frischer Uni Absolvent bin.

von ui (Gast)


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Böser K. schrieb:
> Keine Ahnung. Ich richte mich nicht nach irgendwelchen unbekannten
> Richtlinien. Ich denke das Anschreiben muss kurz und knapp sein und nur
> die wichtige Info beinhalten.
>
> Und wie gesagt, jede 5. Bewerbung führt zu einem VG/Telefoninterview,
> obwohl ich ein frischer Uni Absolvent bin.

Ja dann machst du's "falsch". Wie Damals geschrieben hat, es sollte 
schon formallen Kriterien genügen.
Und jedes 5te zum VG ist in der aktuellen Situation nicht gerade gut.
Bei mir ähnliche Situation, 12 Bewerbungen, 8 VG. Jetzt kann ich mir aus 
4 Stellen aussuchen was ich will (bei 3 anderen hab ich abgesagt bevor 
Sie mir Rückmeldung gegeben haben).

von Absolvent mit Job (Gast)


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Böser K. schrieb:
> Und wie gesagt, jede 5. Bewerbung führt zu einem VG/Telefoninterview,
> obwohl ich ein frischer Uni Absolvent bin.

und jedes 5 VG ein Jobangebot, also erst nach 25 Bewerbungen eine 
Zusage.

Dann machst du doch was falsch, bin ebenfalls kürzlich fertiggeworden 
und hab mit Angabe der Adresse drei Bewerbungen zum Ziel gebraucht.

von Cerberus (Gast)


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Böser K. schrieb:
> Oben rechts mein Name und

Man schreibt aber von links nach rechts.
Ansonsten besteht immer die Gefahr das die Email-Software
einen Zeilenumbruch damit macht und dann siehts peinlich aus.

von genervt (Gast)


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Die meisten Beiträge vom erfolglosesten Bewerbungsschreiben aller 
Zeiten!

Fachkräftemangel pur!

von Personalvorstand a.D. (Gast)


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Absolvent mit Job schrieb:
> Dann machst du doch was falsch, bin ebenfalls kürzlich fertiggeworden
> und hab mit Angabe der Adresse drei Bewerbungen zum Ziel gebraucht.
Ja genau daran hat es sicher gelegen, die Addresse wurde angegeben!

Wieder so ein Schwachsinnsthread mit Schauermärchen rund um den 
Bewerbungsprozess. Ist der Kindergarten schon wieder aus?

Ich erzähl euch mal was: Letzte Bewerbung bei einem Konzern, schnell 
zusammengeschustert und voller Fehler im Anschreiben weil die Stelle nur 
bis zu einem gewissen Datum offen war. Also Hopplahopp was aus alten 
Bewerbungen zusammengebastelt. Später habe ich gemerkt dass ich mehrere 
grobe Rechtschreibfehler drinn hatte, teilweise die Adresse falsch war, 
die Referenznummer falsch. Und wisst ihr was? Das hat kein Schwein 
bemerkt weil Anschreiben praktisch nicht mehr gelesen werden. 
Telfoninterview, noch ein Telefoninterview, Einladung zum VG Gespräch, 
da bin ich aber schon gar nicht mehr hin weil ich mich anders 
entschieden hatte.

Das bestätigten auch diverse Personaler in einem Artikel iirc der mal 
auf spon stand. Anschreiben  lesen? Kostet nur Zeit, steht immer das 
selbe drinn und nur nutzloses, das ist reine Formsache.
In einer kleinen Klitsche wo sich nur 5 Hansel auf die 1 Jahr alte 
Stellenanzeige bewerben ist das vielleicht noch anders.

von Steffen R. (steffen_rose)


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Damals schrieb:
> Bei kleineren Firmen wird man aber sicher die inländischen Bewerbungen,
> von denen eher wenige die Woche eingehen trotz Formfehler den Lebenslauf
> durchlesen resp. Erfahrung/Ausbildung checken.

Auch kleine Firmen überfliegen erstmal nur die Bewerbungen.
Kriterien wären hier, ob jemand sich ernsthaft bewirbt oder nur der 
Arbeitsamtes wegen.

von Absolvent mit Job (Gast)


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Personalvorstand a.D. schrieb:
> Ich erzähl euch mal was: Letzte Bewerbung bei einem Konzern, schnell
> zusammengeschustert und voller Fehler im Anschreiben weil die Stelle nur
> bis zu einem gewissen Datum offen war. Also Hopplahopp was aus alten
> Bewerbungen zusammengebastelt. Später habe ich gemerkt dass ich mehrere
> grobe Rechtschreibfehler drinn hatte, teilweise die Adresse falsch war,
> die Referenznummer falsch. Und wisst ihr was? Das hat kein Schwein
> bemerkt weil Anschreiben praktisch nicht mehr gelesen werden.
> Telfoninterview, noch ein Telefoninterview, Einladung zum VG Gespräch,
> da bin ich aber schon gar nicht mehr hin weil ich mich anders
> entschieden hatte.

Aber wenn du Märchen erzählst, sind wir alle ganz Ohr oder wie?

von Pandur S. (jetztnicht)


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Speziell bei email Bewerbungen kann man schummeln. Die schickt man als 
HTML natuerlich. HTML erlaubt Farben, Groessen und Fonts anzugeben.

Ein guter Trick ist also unter gesprochenen/geschriebenen Sprachen alle 
von Afrikaans bis Zulu aufzulisten, als Weiss auf weiss. Und nur die 
tatsaechlichen als Schwarz auf Weiss. Ein Suche findet aber alle. 
Desgleichen mit Programmiersprachen. Dann hat man schon die erste 80% 
Aussortierhuerde als Koenner uebersprungen.

von Chris F. (chfreund) Benutzerseite


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Ich glaube man sollte hier nicht so viele Ausführungen machen. Wenn hier 
irgendwer zugibt, dass die Firma nach Alter, Geschlecht oder Fotos 
aussortiert oder sonstigen angreifbaren Auswahlkriterien: besser nochmal 
genau nachsehen wie anonym das hier ist.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Chris F. schrieb:
> nach Alter, Geschlecht oder Fotos aussortiert

DIN 5008 sieht keine diesbezüglichen Unterscheidungen vor.

von Damals (Gast)


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Chris F. schrieb:
> Ich glaube man sollte hier nicht so viele Ausführungen machen. Wenn hier
> irgendwer zugibt, dass die Firma nach Alter, Geschlecht oder Fotos
> aussortiert oder sonstigen angreifbaren Auswahlkriterien: besser nochmal
> genau nachsehen wie anonym das hier ist.

Ach quatsch, glaubst du wirklich hier schreibt wirklich irgendeiner der 
Personalentscheidungen treffen darf?
Und das am Freitag??
In einem Trollbelasteten Hobbyisten-Forum???

von genervt (Gast)


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Damals schrieb:
> Ach quatsch, glaubst du wirklich hier schreibt wirklich irgendeiner der
> Personalentscheidungen treffen darf?
> Und das am Freitag??
> In einem Trollbelasteten Hobbyisten-Forum???

Das muss ja keiner sein, der die Entscheidungen trifft, es reicht ja 
einen sich selbst überschätzenden Schwätzer anzutreffen, der sich gerne 
reden hört.

von Damals (Gast)


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genervt schrieb:
> Damals schrieb:
>> Ach quatsch, glaubst du wirklich hier schreibt wirklich irgendeiner der
>> Personalentscheidungen treffen darf?
>> Und das am Freitag??
>> In einem Trollbelasteten Hobbyisten-Forum???
>
> Das muss ja keiner sein, der die Entscheidungen trifft, es reicht ja
> einen sich selbst überschätzenden Schwätzer anzutreffen, der sich gerne
> reden hört.

Und du meinst wegen solch einem Geschwätz ist der Forumsbetreiber 
verpflicht die IP-Adresse zwecks Identitätsafeststellung 
herauszugeben????

von genervt (Gast)


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Damals schrieb:
> Und du meinst wegen solch einem Geschwätz ist der Forumsbetreiber
> verpflicht die IP-Adresse zwecks Identitätsafeststellung
> herauszugeben????

Es reicht ja, wenn er behauptet die dummschwätzer GmbH würde so 
verfahren, dann geht der Spaß los.

von Dieter (Gast)


Angehängte Dateien:

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Neugieriger schrieb:

> Dann kannst Du doch sicher mal einen Scan davon hier reinstellen?

Klar.

von Damals (Gast)


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genervt schrieb:
> Damals schrieb:
>> Und du meinst wegen solch einem Geschwätz ist der Forumsbetreiber
>> verpflicht die IP-Adresse zwecks Identitätsafeststellung
>> herauszugeben????
>
> Es reicht ja, wenn er behauptet die dummschwätzer GmbH würde so
> verfahren, dann geht der Spaß los.

Nie und nimmer, dann hätten linke Trolle schon längst die Wirtschaft mit 
solchen Falschbehauptungen lahmgelegt. Der Richter braucht schon mehr 
als einen blöden Kommentar um aktiv zu werden:
http://www.recht-gehabt.de/ratgeber/meine-rechte-auf-datenschutz/wann-darf-der-provider-die-ip-adresse-herausgeben.html

(Verdacht auf eine Straftat von erheblicher Bedeutung)

von Flotter Otto (Gast)


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Na klar, 40 Stunden für die erste vorzeigbare Version ;D Jetzt ist mir 
auch klar warum die auf dem Amt nie was auf die schnelle hinbekommen...

Das gilt vielleicht für einen Hartzer, der noch nie einen Brief gesehen 
hat. Und erstmal überlegen muss wie ein Brief aussieht. Ich hatte meine 
Bewerbung inkl. CV in ein paar Stunden fix und fertig, allerdings über 
mehrere Tage verteilt um immer mal wieder aus einem neuen Blickwinkel zu 
lesen. Manchmal hakt es halt an den Feinheiten einer Formulierung.

von Damals (Gast)


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Flotter Otto schrieb:
> Na klar, 40 Stunden für die erste vorzeigbare Version ;D Jetzt ist mir
> auch klar warum die auf dem Amt nie was auf die schnelle hinbekommen...

Naja da steht auch was mit 20 bis 40h.
Und wenn ich noch die Zeiten für Zeugnisse einscannen, scan bearbeiten, 
Foto anfertigen, einbinden etc. einrechne sind 2-3 Tage nicht so 
unrealistsich.

OK, wenn man nur vom abgebrochenen Hauptschulabschluß zu berichten hat, 
geht's schneller, erst recht wenn das Anschreiben nur aus dem Satz "das 
Amt zwingt mich dazu" besteht ...

von Dieter (Gast)


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Flotter Otto schrieb:

> Das gilt vielleicht für einen Hartzer, der noch nie einen Brief gesehen
> hat. Und erstmal überlegen muss wie ein Brief aussieht.

Das ganze richtet sich auch speziell an Absolventen.

von ui (Gast)


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Are you kidding me? 40h...
Jeder Absolvent sollte das eh schon ein paar mal gemacht haben 
(Lehrstuhljob, Werkstudent, Abschlussarbeit, Praktikum etc.).
Dannach dauerts noch 1h pro Bewerbung, die erste nach langer Zeit 
bisserl länger

von Damals (Gast)


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ui schrieb:
> Are you kidding me? 40h...


Naja manche verplembern viel Zeit im Internet  nach dem passenden 
LaTex-Template zu suchen und optimieren dann noch an den Font's rum.

von Dieter (Gast)


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ui schrieb:

> Are you kidding me? 40h...

Sachen ordentlich einscannen ohne, dass die Dateien zu groß werden 
frisst schon mal Zeit. Dann noch mit den Formatierungen bei Lebenslauf 
und Anschreiben rumspielen kostet auch Zeit. Außerdem muss man sich 
vielleicht auch erstmal in die Thematik einlesen. Ich habe zum Beispiel 
erstmal das Bewerbungshandbuch von Duden-Verlag ausführlicher gelesen. 
Da sind 20 Stunden schnell durch. Je nach Berufsgruppe müssen vielleicht 
noch irgendwelche Arbeitsproben eingereicht werden (Architekten, 
Designer, etc.). Da werden es dann 40.

von genervt (Gast)


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Damals schrieb:
> 
http://www.recht-gehabt.de/ratgeber/meine-rechte-auf-datenschutz/wann-darf-der-provider-die-ip-adresse-herausgeben.html
>
> (Verdacht auf eine Straftat von erheblicher Bedeutung)

Willkommen in 2017, der Artikel ist von 2011,  unsere Stasi 2.0 hat die 
Befugnisse herauf und die schwelle herabgesetzt.

von Tom (Gast)


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als ich noch in der Firma war, hatten wir einen neuen Chef für unsere 
Abteilung bekommen und dieser stellte dann immer Leute ein die vorher in 
"ausgestorbenen" Berufen gearbeitet hatten. Wie z.B. Fernsehtechniker 
usw.
Er hatte sich davon versprochen, das es mit solchen Mitarbeitern, ein 
leichteres für ihn ist, diese entsprechend "führen" zu können, als wie 
den "Stress" den er mit uns alteingesessenen hatte. (hihihi :-)) Womit 
er aber auch leider Recht hatte. Denn wenn einer von den neu 
eingestellten ehemaligen Fernsehtechnikern den Mund aufmachen wollte, 
brauchte der Chef diesen nur mal mit entsprechendem Blick ansehen und 
der Mitarbeiter verstummte und kuschte....

von Bei US-IT-Unternehmen in D (Gast)


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Hier bei einem großen US IT-Unternehmen in Deutschland:
- Anschreiben, Zeugnisse und sonstigen Kram schaut kein Mensch an, 
werden nicht mal ins System hochgeladen
- der Lebenslauf wird vom potentiellen zukünftigen Vorgesetzten grob 
gescannt ob der Hintergrund für die Stelle passen könnte (denke nicht 
dass hier jemand mehr als 1 Minute investiert)
- wenn ja, dann einstündiges Telefoninterview
- wenn gut, Einladung zu 4-7 Stunden Vorort-Interview.

von Dieter (Gast)


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Bei US-IT-Unternehmen in D schrieb:

> 4-7 Stunden Vorort-Interview

Was gibt es denn da 4 Stunden lang zu besprechen?

von Cyblord -. (Gast)


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Dieter schrieb:
> Was gibt es denn da 4 Stunden lang zu besprechen?

Erstmal gibts ne Campusführung und ein vernünftiges Mittagessen in der 
Kantine. Und dann gehts zu den technischen und personellen Interviews, 
die jeweils 45-60 Minuten dauern und mit unterschiedlichen Leuten 
geführt werden.

von Chris F. (chfreund) Benutzerseite


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Andreas S. schrieb:
> Chris F. schrieb:
>> nach Alter, Geschlecht oder Fotos aussortiert
>
> DIN 5008 sieht keine diesbezüglichen Unterscheidungen vor.

Ich habe noch keinen Bewerber gesehen der so eine Mappe abgegeben hat. 
Da waren immer alle Details drin und ein Foto.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Damals schrieb:
> Flotter Otto schrieb:
>> Na klar, 40 Stunden für die erste vorzeigbare Version ;D Jetzt ist mir
>> auch klar warum die auf dem Amt nie was auf die schnelle hinbekommen...
>
> Naja da steht auch was mit 20 bis 40h.
> Und wenn ich noch die Zeiten für Zeugnisse einscannen, scan bearbeiten,
> Foto anfertigen, einbinden etc. einrechne sind 2-3 Tage nicht so
> unrealistsich.

Ok, für einen kompletten Bewerbungssatz mnag das hinkommen.
- Unterlagen scannen&optimieren,
- Unterlagenverzeichnis anlegen
- CV als Factsheet
- vllt. CV lang mit Tätigkeitsbescheibungen/Projekttätgikeiten
- Aufstellung der gesetzlichen Bescheinigungen
- Anschreiben (Vorlage)
- Deckblatt für Bewerbung


Am Ende noch 2-3 Doku`s mit unterschideliche  dpi- Einstellungen 
anlegen.
kann ja sein das die Zielfirmen unterschieliche Einstellungen bezgl. der 
max. Dokuvorlagen haben!

Für ein vernmünftiges Bewerbungsfoto kann auch noch mal 1 Tag rechnen.

von Hans (Gast)


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>> Wo ist für Dich lokal?

>Sicher nicht die nächste Kneipe, wohl aber die Betriebe dort,
>wo man lebt und arbeiten will. Nur weil gern schwadroniert wird,
>dass es woanders besser ist, hat kein Unternehmen das Vertrauen
>verdient, dass ich mich weit ab meiner Heimat anstellen lasse.
>Kann nämlich auch schief gehen und bleibe auf den Kosten für
>höhere Miete, Umzugskosten und Mehrkosten sitzen.

Das ist wohl richtig. Aber selbst als Ingenieur gilt meistens, entweder 
ist man bereit durch halb Deutschland zu ziehen um überhaupt einen Job 
zu finden oder man begnügt sich mit Hartz IV.

von Kaban (Gast)


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Es gibt selbst in Bayern Pensionen für
20€ pro Nacht mit Frühstück. Das Risiko ist dann halt die alte Miete 
paar Monate länger zahlen oder den Hausrat bei Verwandten 
zwischenlagern, verkaufen und wegwerfen.

von kooky (Gast)


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Ich hatte letzte Woche 10 Bewerbungen vor mir. HW & SW Entwicklung. 1 
Deutscher. Er hatte aber überhaupt nicht geschrieben, weshalb er sich 
auf die Stelle, bewerben möchte.

Dann 2 Chinesen, ein Pakistaner und der Rest Inder. Einer hatte im 
Anschreiben unsern Firmennamen in einer anderen Schriftart eingefügt. 
Fast alle das Anschreiben in perfektem Deutsch. Sprachkenntnisse dann so 
gut wie immer A2. Ein Langenscheidt Sprachkurs orientiert sich an B1. 
Ok, es ist ja löblich, dass ein Muttersprachler es korrigiert hat oder 
sie einfach eine gute Quelle als Vorlage benutzt hatten.
Aber einer der Inder hatte so geschrieben, wie er Deutsch gelernt hat. 
Viele Schreibfehler im Anschreiben. Nur das war der, der den besten 
Eindruck gemacht hat. Weil es trotz den Fehlern authentisch war. Noten 
(FH) sind leider sehr schlecht.

von mandingo (Gast)


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kooky schrieb:

> Ich hatte letzte Woche 10 Bewerbungen vor mir.

Wen hast du denn schlussendlich eingeladen?

von Personalrat a.D. (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:

> - Deckblatt für Bewerbung
Wir haben nicht mehr 1985. "Nerv den Personaler nicht" ist die Devise, 
Deckblätter nerven, die sind schon seit über 20 jahren out, sollte man 
inzwischen mitbekommen haben.

 > Am Ende noch 2-3 Doku`s mit unterschideliche  dpi- Einstellungen
> anlegen.
> kann ja sein das die Zielfirmen unterschieliche Einstellungen bezgl. der
> max. Dokuvorlagen haben!
Käse. Lesbar am Bildschirm muss es sein, für einen Wegwerfausdruck im VG 
gut genug, da reichen 96-120 dpi s/w, harte Kanten glättet jeder 
PDF-Reader bei der Darstellung von s/w-Bildern.
So bleibe ich weit unter 2MB fürs gesammte PDF mit seitenlangen Anhängen 
von Zeugnissen,...
Manchmal wollen sie auch gewisse Dinge getrennt haben in ihren 
Onlinerecruitmentportalen da lädt man dann eben getrennt hoch.
Bei mir wird das alles automatisch per Script generiert. Vorher schauen 
was sie wie haben wollen, Anschreiben umbauen, entspr. Zeugnisse 
einfügen/weglassen, Skilllist aus drei Varianten auswählen, ... Script 
starten, wirft hinten entspr. PDFs oder was sie sonst haben wollen aus.
Wer fummelt denn das jedesmal von Neuem zusammen und braucht stundenlang 
dafür?

> Für ein vernmünftiges Bewerbungsfoto kann auch noch mal 1 Tag rechnen.
In einem Tag fliege ich ins Ausland und zurück und mache nebenbei noch 
das Bewerbungsphoto. Wie erledigt ihr eigentlich eure Arbeit, braucht 
ihr da auch für trivialste Dinge dreimal so lange wie nötig?
Wer stellt solche Leute ein?

von S. B. (Gast)


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> Hier bei einem großen US IT-Unternehmen in Deutschland:
> - Anschreiben, Zeugnisse und sonstigen Kram schaut kein Mensch an,
> werden nicht mal ins System hochgeladen
Cool, wenn das wirklich so ist, dann sagt das viel aus!

> - der Lebenslauf wird vom potentiellen zukünftigen Vorgesetzten grob
> gescannt ob der Hintergrund für die Stelle passen könnte (denke nicht
> dass hier jemand mehr als 1 Minute investiert)
also die übliche Diskriminierung, zu alt & keine Goodies - gleich weg 
damit, usw. ... dann laß sie mal weiter mangeln.

> - wenn ja, dann einstündiges Telefoninterview
> - wenn gut, Einladung zu 4-7 Stunden Vorort-Interview.
Kinderkram - wenn der Bewerber wirklich was kann, dann geht es nur noch 
um den Preis und die meisten sind zu doof das Maul aufzutun, weil sie 
Angst vor einer Absage haben. Umgekeht wird ein Sonderangebot gegenüber 
dem Personaler dann auch noch von diesem mißverstanden ... armes 
Deutschland.

Im übrigen glaube ich, daß das hier nichts bringt da das hier kein 
Personalerforum ist und die Teilnehmer hier alles Leute ohne Prokura 
sind - was wissen die von den Internas der Perso ?
Wie ein guter Personaler mal zu mir sagte: Die Gründe werden Sie (als 
Bewerber) niemals erfahren ... und so ist es auch.

von Klaus I. (klauspi)


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S. B. schrieb:
>> - wenn ja, dann einstündiges Telefoninterview
>> - wenn gut, Einladung zu 4-7 Stunden Vorort-Interview.
> Kinderkram - wenn der Bewerber wirklich was kann, dann geht es nur noch
> um den Preis und die meisten sind zu doof das Maul aufzutun...

Sorry, aber Schmarrn!


> Im übrigen glaube ich, daß das hier nichts bringt da das hier kein
> Personalerforum ist und die Teilnehmer hier alles Leute ohne Prokura
> sind - was wissen die von den Internas der Perso ?

Sorry, aber wieder Schmarrn! In mittelständischen Unternehmen sieht man 
in der Tat sehr oft Bewerbungen. Die Prokura braucht nur derjenige, der 
zuletzt unterschreibt. Das ist aber auch in großen Unternehmen eher 
selten.

von Bei US-IT-Unternehmen in DE (Gast)


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S. B. schrieb:
> also die übliche Diskriminierung, zu alt & keine Goodies - gleich weg
> damit, usw. ...

Irrtum. Hier wurden auch schon Experten über 60 eingeladen und 
eingestellt.

Was der Rest deiner Antwort mit meinem Beitrag zu tun haben soll 
erschließt sich mir leider auch nicht. 4-7 Interviews durch verschiedene 
Leute sind m.E. notwendig um einen Bewerber objektiv beurteilen zu 
können. Da geht es nicht um's Gehalt, darüber zu diskutieren wäre 
schlecht investierte Zeit (mangels Informationen einen ungeeigneten 
Bewerber einzustellen ist teurer als jeder Gehaltsunterschied). Ich habe 
ca. 10 solcher Interviews geführt und war jedes Mal bei der finalen 
Entscheidung dabei. Ich kann nicht beurteilen wie es bei deutschen 
Konzernen oder Mittelständlern läuft, aber basierend auf meiner 
Erfahrung sind die ganzen Vorurteile die man hier so liest völlig 
unzutreffend.

von FartSparkle (Gast)


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S. B. schrieb:
> im übrigen glaube ich, daß das hier nichts bringt da das hier kein
> Personalerforum ist und die Teilnehmer hier alles Leute ohne Prokura
> sind - was wissen die von den Internas der Perso ?

Was die Prokura eigentlich bedeutet (und wie wenig sie mit 
Personalverantwortung oder -auswahl zu tun hat)kannst Du bei Bedarf gern 
aml auf Wikipedia nachlesen.

> Wie ein guter Personaler mal zu mir sagte: Die Gründe werden Sie (als
> Bewerber) niemals erfahren ... und so ist es auch.

Gut, das Dir das mal ein Personaler gesagt hat (Schlecht, aber, dass Du 
es nicht verstanden hast).

von Uwe Borchert (Gast)


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Hallo,

Steffen R. schrieb:
> Damals schrieb:
>> Bei kleineren Firmen wird man aber sicher die inländischen Bewerbungen,
>> von denen eher wenige die Woche eingehen trotz Formfehler den Lebenslauf
>> durchlesen resp. Erfahrung/Ausbildung checken.
>
> Auch kleine Firmen überfliegen erstmal nur die Bewerbungen.
> Kriterien wären hier, ob jemand sich ernsthaft bewirbt oder nur der
> Arbeitsamtes wegen.

Da wäre es dem Arbeitgeber gegenüber fair dies gleich im Betreff 
anzugeben. Ein kurzer Hinweis Vermittlungsvorschlag BA/JC erleichtert 
diesem das Aussortieren. In sehr vielen KMU wird das auch so gehandhabt: 
Kommt eine Zwangsbewerbung AKA Vermittlungsvorschlag und wird dies 
erkannt, so wird aussortiert. Und je schneller das geht um so besser. 
Falls man aber ein echtes Interesse an der Stelle hat lässt man den 
Hinweis einfach weg und kommt so in den regulären Auswahlprozess.

MfG

von Cerberus (Gast)


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Uwe Borchert schrieb:
> Da wäre es dem Arbeitgeber gegenüber fair dies gleich im Betreff
> anzugeben.

Das mag zwar bei einem VV vom Amt sinnvoll sein, aber ob eine Stelle
nicht erstrebenswert ist, ist grundsätzliche eine Frage des Geldes.
Ansonsten braucht man diesen Geldsäcke nicht entgegen kommen.
Dafür diskriminieren die Firmen einfach zu heftig.

von Dirk K. (knobikocher)


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Cerberus schrieb:
> Das mag zwar bei einem VV vom Amt sinnvoll sein, aber ob eine Stelle
> nicht erstrebenswert ist, ist für mich grundsätzliche eine Frage des Geldes.
> Ansonsten brauche ich diesen Geldsäcke nicht entgegen kommen.
> Dafür diskriminieren mich die Firmen einfach zu heftig.

Ich habe den Text mal für dich angepasst. Nicht das jemand denkt, das 
gilt grundsätzlich.

: Bearbeitet durch User
von Coop (Gast)


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kooky schrieb:
> Ich hatte letzte Woche 10 Bewerbungen vor mir. HW & SW Entwicklung. 1
> Deutscher. Er hatte aber überhaupt nicht geschrieben, weshalb er sich
> auf die Stelle, bewerben möchte.

Was schreibt ihr denn zu diesen Motivationsfragen in eure Bewerbungen?

Warum diese Stelle?
Warum dieses Unternehmen?

Ich schreib dazu eigentlich auch nie was, hatte nach dem Studium aber 
auch eine recht schlechte Erfolgsquote mit meinen Bewerbungen.

Was soll die Frage? Warum bewerbe ich mich wohl auf diese Stelle? Weil 
ich einen Job suche, weil ich arbeiten möchte, weil sich die 
Ausschreiben mit meiner Qualifikation deckt, weil mich das 
Thema/Projekt/Produkt interessiert. WARUM AUCH SONST?

Welchen Input erwarten die Personaler hier vom Bewerber? Oftmals hat man 
als Bewerber ja keine Ahnung von der Firma, bei der man sich bewirbt, 
abgesehen von Internet-Recherche oder den Unternehmens-Websites (die 
sowieso bei allen gleich aussehen und dieselben Inhalte haben).

von swäg_Luv (Gast)


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Coop schrieb:

> Warum bewerbe ich mich wohl auf diese Stelle? Weil ich einen Job suche,
> weil ich arbeiten möchte, weil sich die Ausschreiben mit meiner
> Qualifikation deckt, weil mich das Thema/Projekt/Produkt interessiert.
> WARUM AUCH SONST?

Warum schreibst du nicht genau das? Außer den Ersten zwei Punkten. Die 
sind einerseits die Elementarsten und Ehrlichsten, aber auch trivial.

Ich gebe dir recht, dass die Frage grundsätzlich erstmal dämlich 
erscheint. Allerdings kann die Motivation für eine Bewerbung durchaus 
relevant bzw. es sinnvoll sein, sie darzulegen. Wenn sich jemand zum 
Beispiel aus der Arbeitslosigkeit in einem Bereich bewribt, mit dem er 
vorher nichts zu tun hatte, aber immer schon arbeiten wollte, ist es 
besser das zu beschreiben. Ansonsten liegt erstmal die Vermutung nahe, 
dass sich hier jemand aus reiner Not bewirbt und wieder weg ist, sobald 
er was besseres findet.

von Cerberus (Gast)


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Coop schrieb:
> WARUM AUCH SONST?

Nicht wegen dem Zaster?

> Welchen Input erwarten die Personaler hier vom Bewerber?

Bescheidenheit, Unterwürfigkeit, Fleiß, Fähigkeit, Erfahrung,
Flexibilität, Respekt, usw.usf.

Im Gegenzug darf man für andere arbeiten, die das allein gar
nicht raffen würden. Lob und Wertschätzung sind auch nicht mehr
das, was die Begriffe mal bedeuteten. Stress und Existenzangst
sollen die ständigen Begleiter sein.
Diese Form des Verhörs soll das Selbstbewusstsein des Bewerbers
psychologisch knacken, so dass er bereit ist dem Unternehmen ein
Gehaltsangebot zu machen, dass die dann annehmen oder ablehnen
können, was eine günstigere Verhandlungsposition für die Firma
darstellt. Man will halt billig und nicht nach den Regeln von
Angebot und Nachfrage Personal einkaufen(oder alternativ Outsourcen).
Keinesfalls will das Unternehmen einen materiellen Anreiz bieten,
dass der Bewerber annehmen oder ablehnen kann, denn damit wären
die Firmen überfordert und das würde auch der Profitmaximierung
schaden. Die Firmen lieben es aber Profit zu machen. Wer dabei
auf der Strecke bleibt, ist denen völlig Wumpe.

von Cerberus (Gast)


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swäg_Luv schrieb:
> dass sich hier jemand aus reiner Not bewirbt und wieder weg ist, sobald
> er was besseres findet.
>>Bescheidenheit, Unterwürfigkeit, Fleiß, Fähigkeit, Erfahrung,
>>Flexibilität, Respekt, usw.usf.

Abhängigkeit und zwar extreme, hätte ich noch hinzufügen können.

von Mark B. (markbrandis)


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mitarbeiter schrieb:
> Wenn man eh nur 10 Bewerbungen bekommt und die über einen Zeitraum von 6
> Wochen herein"tröpfeln" dann nimmt man sich direkt die Zeit und schaut
> die ganze Bewerbung durch bis man irgendeinen Punkt findet der den
> Bewerber disqualifiziert. Ist zumindest meine Einschätzung.

Demnach dürfte man ja nie irgend jemanden einstellen. Irgend einen Makel 
hat wohl jeder im Lebenslauf. Und wer tatsächlich überhaupt keinen hat 
und perfekt passt, der ist zu teuer um ihn einzustellen ;-)

von Chris F. (chfreund) Benutzerseite


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Es sollte schon eine Motivation angegeben werden, warum man genau bei 
dieser Firma arbeiten will. Es reicht auch wenn man da allgemeines 
Blabla von der Homepage reinzitiert.

Wenn jemand schreibt: "Ich will allgemein arbeiten, mir ist egal wo."; 
klingt das nicht besonders vielversprechend.

von S. B. (Gast)


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ü> Sorry, aber wieder Schmarrn! In mittelständischen Unternehmen sieht 
man
> in der Tat sehr oft Bewerbungen. Die Prokura braucht nur derjenige, der
> zuletzt unterschreibt. Das ist aber auch in großen Unternehmen eher
> selten
stimmt so nicht, ich kann auch mit "i.A." für den Chef unterschreiben, 
wenn der Aufgabenbereich vorher klar definiert wurde.
Der Entscheider hat aber immer das letzte Wort und insbesondere 
mündliche Zusagen sind für die Mülltonne ... das habe ich leider schon 
oft erleben müssen ("Tut uns leid, xy hat ja gar keine Prokura für den 
Einstellungsprozeß",usw.):

> Irrtum. Hier wurden auch schon Experten über 60 eingeladen und
> eingestellt.
na, die kann man wohl an einer Hand abzählen - natürlich gibt es immer 
Ausnahmen - aber es bleibt ein Ausnahmetatbestand.

> Was der Rest deiner Antwort mit meinem Beitrag zu tun haben soll
> erschließt sich mir leider auch nicht. 4-7 Interviews durch verschiedene
> Leute sind m.E. notwendig um einen Bewerber objektiv beurteilen zu
> können.
ja, das ist sehr uneffektiv, wenn man so lange braucht für eine 
Entscheidung ... und im übrigen sehr typisch für das deutsche 
Einstellungsprozedere.

> Da geht es nicht um's Gehalt, darüber zu diskutieren wäre
> schlecht investierte Zeit
natürlich geht es auch ums Gehalt! Als geeigneter Bewerber sollte man 
auch mehr erwarten können, nur die meisten sind Befehlsempfänger und 
haben was zu verlieren - deshalb funktioniert das System noch so 
halbwegs.
Die Bedingungen werden aber härter und das merkt man immer dann wenn das 
Unternehmensgejammer lauter wird.
Wir finden keinen, wir finden keinen, was machen wir nur falsch ... echt 
traurig!

> (mangels Informationen einen ungeeigneten
> Bewerber einzustellen ist teurer als jeder Gehaltsunterschied).
das auch typisch Deutsch und deshalb geht's ja auch stetig bergab.

> Ich habe ca. 10 solcher Interviews geführt und war jedes Mal bei der
> finalen Entscheidung dabei.
das ist okay und trotzdem sollte man sich die Frage stellen, ob eine 
weitere Optimierung möglich ist ?!
Logischerweise kommt diese Frage aber gar nicht erst auf wegen 
Negativ-Image und Gruppendruck, usw. ... wer will schon der Buhmann 
sein?


> Ich kann nicht beurteilen wie es bei deutschen
> Konzernen oder Mittelständlern läuft, aber basierend auf meiner
> Erfahrung sind die ganzen Vorurteile die man hier so liest völlig
> unzutreffend.
meiner Erfahrung nach wird nur die Creme de la Creme gesucht und 
entsprechend dumm gehandelt (es gibt natürlich löbliche Ausnahmen) - 
Potentiale werden nicht erkannt und "Vorsorge" im Bereich 
Personalmanagement gehört offenbar in die Kategorie Extraterrestrisch.
Unglaublich was so alles geschieht und deshalb bestätigen sich leider 
viele Vorurteile.

> Gut, das Dir das mal ein Personaler gesagt hat (Schlecht, aber, dass Du
> es nicht verstanden hast).
und noch schlechter, daß Du völlig falsche Schlußfolgerungen daraus 
ziehst!

> Wenn jemand schreibt: "Ich will allgemein arbeiten, mir ist egal wo.";
> klingt das nicht besonders vielversprechend.
Tja, wenn man genug andere Bewerber hat (und das scheint ja der Fall zu 
sein, also Überangebot statt Mangel), dann kann ich solche Leute gleich 
in die Akte P verlagern - dann kann ich wie ein Gutsherr nach eigenen 
Gutdünken verfahren und das ist dann immer richtig.
Wenn ich aber aus dem Pulk der "schlechten" Bewerber einen einstellen 
muß (weil es nicht mehr anders geht), dann würde ich mir als Personaler 
überlegen, ob ich "is mir egal wo" einstelle oder doch lieber den 
Bewerber, der Dreck unter den Fingelnägeln hat und auch sonst etwas 
schmierig wirkt, etc. einstelle ... und vielleicht auch mal auf die 
grandiose Idee kommen unter 4 Augen ganz böse nachzufragen was man 
selbst nicht kapiert; könnte ja sein, daß man vor lauter Arroganz etwas 
falsch deutet und am Ende deshalb eine falsche Entscheidung trifft zu 
Lasten des eigenen Unternehmens ?!

von S. B. (Gast)


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> Und wer tatsächlich überhaupt keinen hat und perfekt passt, der ist zu
> teuer um ihn einzustellen ;-)
Der ist nicht unbedingt zu teuer, aber der kann dann "auch" Forderungen 
stellen und wenn die nicht ins Arbeisschema passen, dann gibt's keine 
Ausnahme, dann wird lieber weiter gesucht ... das nennt man unflexibel 
und das gilt leider auch für viele Unternehmen (nicht für alle).

von Darwinist (Gast)


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S. B. schrieb:
> Potentiale werden nicht erkannt und "Vorsorge" im Bereich
> Personalmanagement gehört offenbar in die Kategorie Extraterrestrisch.
> Unglaublich was so alles geschieht und deshalb bestätigen sich leider
> viele Vorurteile.

Der Markt regelt auch das. Die Betriebe machen dann halt irgendwann zu.

von Steffen R. (steffen_rose)


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S. B. schrieb:
> ü> Sorry, aber wieder Schmarrn! In mittelständischen Unternehmen sieht
> man
>> in der Tat sehr oft Bewerbungen. Die Prokura braucht nur derjenige, der
>> zuletzt unterschreibt. Das ist aber auch in großen Unternehmen eher
>> selten
> stimmt so nicht, ich kann auch mit "i.A." für den Chef unterschreiben,
> wenn der Aufgabenbereich vorher klar definiert wurde.

Natürlich darfst du nicht alles mit i.A. unterschreiben. Insbesondere 
keine Arbeitsverträge. Nicht, weil dir dein Chef das nicht erlaubt hat, 
sondern weil du ohne Prokura keine Rechtsgeschäfte für die Firma 
übernehmen darfst.


> Der Entscheider hat aber immer das letzte Wort und insbesondere
> mündliche Zusagen sind für die Mülltonne ... das habe ich leider schon
> oft erleben müssen ("Tut uns leid, xy hat ja gar keine Prokura für den
> Einstellungsprozeß",usw.):

von Klaus I. (klauspi)


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S. B. schrieb:
> ü> Sorry, aber wieder Schmarrn! In mittelständischen Unternehmen sieht
> man
>> in der Tat sehr oft Bewerbungen. Die Prokura braucht nur derjenige, der
>> zuletzt unterschreibt. Das ist aber auch in großen Unternehmen eher
>> selten
> stimmt so nicht, ich kann auch mit "i.A." für den Chef unterschreiben,
> wenn der Aufgabenbereich vorher klar definiert wurde.
> Der Entscheider hat aber immer das letzte Wort und insbesondere
> mündliche Zusagen sind für die Mülltonne ... das habe ich leider schon
> oft erleben müssen ("Tut uns leid, xy hat ja gar keine Prokura für den
> Einstellungsprozeß",usw.):


Ich glaube Du bringst da einiges durcheinander. Mit "i. A." kann 
zunächst jeder unterschreiben, der den Auftrag dazu bekommen hat und die 
Unternehmensrichtlinien es auch zulassen.

Bei Arbeitsverträgen wird da aber in der Regel zumindest bei der letzten 
Unterschrift ein "i. V." stehen: Das ist derjenige, der auch von der 
Firma beVollmächtigt würde derartige Verträge einzugehen.

Und das muss nicht mal ein Prokurist sein, dieser unterschreibt aber 
dann mit einem "ppa." vor seinem Namen.

von Nein (Gast)


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> Ich habe von der Arbeitsagentur ein Informationsblatt dazu bekommen, wie
die Sichtung von Bewerbungsunterlagen in der Praxis in Unternehmen
angeblich ablaufen soll.


Wir machen periodisch eine Marktanalyse. Schreiben eine Fakestelle aus 
und  schauen was so geschieht. So wissen wir dann wieviel Vorspann wir 
geben muessen, falls wir dann in der Tat jemanden benoetigen. Wir gehen 
dafuer nicht ueber Vermittler, oder Zeitfirmen.

von Coop (Gast)


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Chris F. schrieb:
> Es sollte schon eine Motivation angegeben werden, warum man genau bei
> dieser Firma arbeiten will. Es reicht auch wenn man da allgemeines
> Blabla von der Homepage reinzitiert.
>
> Wenn jemand schreibt: "Ich will allgemein arbeiten, mir ist egal wo.";
> klingt das nicht besonders vielversprechend.

Ja schon. Aber ich fokussiere mich in meiner Bewerbung darauf, 
darzulegen, was ich gelernt hab, welche Erfahrungen ich gesammelt habe 
und welche Qualifikationen ich mitbringe. Versuche das ganze so zu 
gewichten, dass es zur Stellenausschreibung passt. Ich bin Ingenieur, 
ich stelle das nüchtern und sachlich dar.
Ich stelle dar, dass ich E-Technik mit den Schwerpunkten x und y 
studiert hatte und mich deshalb für die Stelle z interessiere. Damit ist 
meine Motivation eigentlich schon implizit dargelegt.

Wozu ich dann noch explizit schreiben soll, warum ich mich ausgerechnet 
bei genau diesem Unternehmen bewerben soll .... naja. Zu 99% weiß man ja 
doch nichts Näheres zu der Firma. Und auch bei der besten Firma kann man 
in der falschen Abteilung landen. Mir erschließt sich nicht, wie 
deswegen eine Bewerbung in der Tonne landen kann, wie vom Kollegen hier 
geschildert, wenn ansonsten alles Fachliche ganz gut passt. Aber in 
Wirklichkeit ist es vielleicht gar nicht so. (Firmen wie Bosch und 
Porsche und und und, die hunderte Bewerbungen auf eine Stelle bekommen, 
seien mal außen vorgenommen.)

Ich würde aber auch wirklich mal gerne ein paar Bewerbungen sehen, die 
erfolgreich waren. Würde ja wetten, dass wir auch da die ganze 
Bandbreite bekommen.

von Cerberus (Gast)


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Nein schrieb:
> Wir machen periodisch eine Marktanalyse. Schreiben eine Fakestelle aus
> und  schauen was so geschieht.

Das machen sogar mehr als man denkt. Manche Firmen brauchen nur
wenige Wochen, manche Monate. Bei wem ist nun was faul?

Nein schrieb:
> Wir gehen dafuer nicht ueber Vermittler, oder Zeitfirmen.

Dann würde ich mich auch in der Stellenanzeige ausdrücklich
von diesen Parasiten distanzieren, sonst machen die ihr eigenes
Ding und den ganzen Markt kaputt. Eigentlich ist es dafür schon
zu spät, denn der Markt mit Dienstleister ist kaputt. Bewerben
sinnlos. Seriös wäre, wenn ein Dienstleister anzeigt, für welche
Firma gesucht wird. Wenn die mit dem Kunden einen Vertrag haben,
sollte das materielle Interesse des DL bereits rechtlich in
trockenen Tüchern sein, selbst wenn sich der Bewerber dann direkt
bewirbt. War bei Immobilienmaklern bisher auch so gewesen.
So werden Bewerber nur verarscht. Ist aber ne feine Sache für
Hartzer ihre Pflichtbewerbungen zusammen zu bekommen, denn bei
dieses Bande läuft ja nix.
Vermutlich ist das auch ein Grund für die Krawalle in der Bevölkerng
der letzten Jahre, aber man kann das Problem ja politisch immer
schön reden oder sich aus der Verantwortung stehlen, indem man
einfach die Talkshow verlässt, wenn das Thema zu ungemütlich wird.

Darwinist schrieb:
> Der Markt regelt auch das. Die Betriebe machen dann halt irgendwann zu.

Bis es soweit ist, können die noch viel Schaden anrichten.

von Cerberus (Gast)


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Coop schrieb:
> Mir erschließt sich nicht, wie
> deswegen eine Bewerbung in der Tonne landen kann, wie vom Kollegen hier
> geschildert, wenn ansonsten alles Fachliche ganz gut passt.

Die Parole "Fachkräftemangel" hat ja einen positiven und einen
negativen Effekt. Fachkräfte werden dann aufgewertet, was natürlich
den Firmen ganz und gar nicht in den Kram passt und außerdem
schürt es die Angst der Firmen auf dem Arbeitsmarkt plötzlich
nicht mehr den gewohnten Raubbau ausleben zu können, so das manche
Betriebe dann im Wurst-Käse-Fall dann in den Ruin getrieben wird.

Coop schrieb:
> Ich würde aber auch wirklich mal gerne ein paar Bewerbungen sehen, die
> erfolgreich waren. Würde ja wetten, dass wir auch da die ganze
> Bandbreite bekommen.

Das möchte so mancher, schon um zu sehen ob der Auswahlprozess auch
fair war, aber so was ist nur ein frommer Wunsch. Vielleicht hat
der Gesetzgeber mal ein Einsehen und setzt die Wirtschaft mal
in die soziale Verantwortung den Bewerbern gegenüber. Das ist
nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern war mal eine Parole
auf einem SPD-Parteitag von Gerd Schröder als er noch Kanzler
war. Das hat der Wirtschaft wohl nicht gefallen, (warum wohl?)
und daher wurde Schröder damals wohl u.a. politisch kalt gestellt.
So schnell kann es gehen.

von Chris F. (chfreund) Benutzerseite


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Coop schrieb:
> Mir erschließt sich nicht, wie
> deswegen eine Bewerbung in der Tonne landen kann, wie vom Kollegen hier
> geschildert, wenn ansonsten alles Fachliche ganz gut passt.

Das hängt direkt damit zusammen, dass die Bewerbungen erstmal formell 
und nach persönlichen Kriterien der Personalabteilung gesichtet werden.

Die Abteilungsleiter, die das Fachliche überhaupt erstmals beurteilen 
(können), bekommen dann nur eine handvoll der Vorsortierten und die 
Leute die dann dort ausgewählt werden bekommen eine Einladung.

Manche Firmen treiben das sogar so weit, dass die erstmal 15 Leute durch 
ein Assessment schicken und von denen dann drei auswählen bei denen die 
Fachabteilung dann nur Leute mit ins Vorstellungsgespräch schickt.

Personalkosten sind ein riesiger Kostenblock, daher sind die 
Personalabteilungen sehr mächtig und haben Zusatzbudgets um die Anzahl 
der Luschen möglichst gering zu halten. Ob deren Vorgehen wirklich 
zielführend ist kann ich nicht beurteilen.

Was aber ganz sicher ist: Jemand der von den Fähigkeiten her der 
Oberguru ist, aber der Personalabteilung nicht passt, wird 
wahrscheinlich von der einstellenden Abteilung nicht bemerkt. Es ist 
auch in kleineren Unternehmungen unüblich, dass die Fachabteilungen 
direkt selber auf Bewerbersuche gehen oder hunderte Bewerbungen 
durchsehen. Außer natürlich der Abteilungsleiter kennt da jemanden, wenn 
Du selber einen Bewerber vorschlägst kommt der natürlich eher in die 
engere Wahl.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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S. B. schrieb:
>> Irrtum. Hier wurden auch schon Experten über 60 eingeladen und
>> eingestellt.
> na, die kann man wohl an einer Hand abzählen - natürlich gibt es immer
> Ausnahmen - aber es bleibt ein Ausnahmetatbestand.

Hier?
Wo ist "Hier?"
Und "Experten", was ist das?

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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S. B. schrieb:
>> Was der Rest deiner Antwort mit meinem Beitrag zu tun haben soll
>> erschließt sich mir leider auch nicht. 4-7 Interviews durch verschiedene
>> Leute sind m.E. notwendig um einen Bewerber objektiv beurteilen zu
>> können.
> ja, das ist sehr uneffektiv, wenn man so lange braucht für eine
> Entscheidung ... und im übrigen sehr typisch für das deutsche
> Einstellungsprozedere.

Wenn`s nur das wäre.
M.M. bei solchen Vorgehensweisen:
Die stellen keinen vom hiesigen Arbeitsmarkt ein.
Gesucht wird der Osteuropäer der für 8,84€ noch feuchte Augen bekommt.
Oder noch besser, die Arbeitskraft kommt "umsonst" in die Firma.
Wie dann die Arbeitsproduktivität ist, spielt echt keine Rollen!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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S. B. schrieb:
> Die Bedingungen werden aber härter und das merkt man immer dann wenn das
> Unternehmensgejammer lauter wird.
> Wir finden keinen, wir finden keinen, was machen wir nur falsch ... echt
> traurig!

Irrtum!
Nirgendwo auf dem Planeten kann man so billig bestens ausgebildete Leute 
für relativ wenig Geld einstellen.
Auch die IT-Inder sind nicht "billig". Die haben einen bessere 
Fachschule besucht und können coden. Mehr nicht!
Aber der zweck dieser "IT"-Inder ist halt die Löhne zu drücken.
Da reicht 3-4% an IT-Indern um die Lohnkosten bei den Einstellungen um 
20-30% zudrücken,

von kooky (Gast)


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Ich (kein Personaler aber 20 Jahre in der Firma als Entwickler) habe 
gestern nochmals 2 Bewerbungen bekommen. Diesmal aber 
Initiativbewerbungen von Schülern 9./10. Klasse auf ein 
Berufserkundungspraktikum.

DIE Bewerbungen sind mal wirklich gut. Klar - vielleicht hat der 
Deutschlehrer nochmals drüber geschaut oder Papa/Mama.

Aber bereits im Anschreiben liest man raus, dass sie Lust haben etwas zu 
machen. Warum können die sowas viel besser?

von Koko (Gast)


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Dieter, das ist eine Superfrage!

Es gibt gewaltige Unterschiede in der Behandlung von Bewerbungen 
zwischen kleinen, mittleren und großen Unternehmen - und nein das 
Arbeitsamt weiss überhaupt nicht wie der Bewerbungesvorgang heutzutage 
aussieht. Denn die Damen und Herrn dort mussten sich noch NIE irgendwo 
bewerben.
Große Unternehmen haben eine eigene Personalabteilung, die Vorgaben zu 
den Voraussetzungen bekommen die ein Bewerber haben muss. Fehlt eine der 
Voraussetzungen wird aussortiert.
Bei kleinen Unternehmen wird die Bewerbung zumeist vom Chef 
durchgesehen, und wenn der einen Makel findet fliegt die Bewerbung raus.
In einem mittelständischen Unternehmen (wo ich arbeite und schon viele 
Bewerbungen gelesen habe) kommen viele Spam-Bewerbungen an.
Massen E-Mail mit jede Menge "..ich kann dies, kann dass und Ihre Firma 
ist ein führendes Unternehmen in der Blabla-Branche".. usw.
Hier ist jedem sofort klar, das ist eine Massenbewerbung. Der Bewerber 
macht sich nicht die Mühe - der Grund ist sicherlich unterschiedlich - 
eine speziell zugeschnittene Bewerbung zu schreiben.
Hier fehlt jede Motivation den Bewerber genauer anzuschauen.
Was sofort aussortiert wird sind E-Mailbewerbungen mit 10 Anhängen. 
Niemand hat die Zeit sich 10 Dokumente in verschiedenen Formaten (ZIP, 
PNG, PDF und Word) auszudrucken, zu sortieren und dann zu lesen.
Wer sich auf eine IT-Stelle bewirbt, von dem wird zusätzlich erwartet, 
dass er es schafft EIN PDF zu erstellen.
Dann kommen die Bewerber, die einfach eine Bewerbungsmappe senden, die 
schon beim Öffnen des Umschlags einen strengen Geruch verbreiten 
(Kettenraucher u.ä.). Man riecht förmlich das die Unterlagen lange in 
einem Raucherzimmer aufbewahrt wurden. Für eine Stelle in einem 
Großraumbüro oder auch ein kleines Büro ist dies schon ein Alarmsignal - 
muss aber nicht sein.
Ein Anschreiben was zwei Din-A4 Seiten und mehr umfasst, liest niemand. 
Man hat am Ende schon wieder vergessen was vorne stand und warum.

In meinen Augen ist das Anschreiben aber doch das Wichtigste. Dies ist 
der Text der am ehesten und in einer sehr frühen Phase des 
Einstellungsvorgangs gelesen wird. Hier muss kurz und knapp drin stehen, 
warum man sich genau auf die Stelle bewirbt und warum man geeignet ist.
Wenn hier Quatsch drin steht wird in der Tat ausgesiebt.
Hier darauf achten das das Anschreiben nicht in der E-Mail stattfindet, 
sondert im anhang enthalten ist, den zumeist werden die Bewerbungen ja 
weitergesendet oder ausgedruckt.
Übrigens viele Bewerbungen auf eine Stelle sind immer ein Hinweis, dass 
die Stelle zu ungenau ausgeschrieben wurde. Aber dennoch werden auch bei 
vielen Bewerbungen bei uns alle Bewerbungen gleich behanelt - mit den 
Kriterien siehe oben.
An zweiter Stelle NACH dem Anschreiben werden die Zeugnsse angeschaut.
Bei Absolventen die Zeugnisse vom Abitur bis zum Studienabschluss.
Warum ? Nun hier sieht man immer eine Linie. 3-4er Kandidaten halten 
diesen "Stand" durch bis zum Studienende und umgekehrt.
Bei Bewerbern die bereits mehr als 5-10 Jahre Berufserfahrung haben, 
werden nur die Arbeitszeugnisse angeschaut.
Jetzt zu dem Quatsch "4. Phase: hier wird dann bei Bewerbern die 
Eingeladen wurden, dass erste mal die Zeugnisse gesichtet".
Was soll der Unsinn ?
Bevor man jemanden einlädt muss doch alles gesichtet und bewertet 
werden. Wer würde die eigene Zeit und die des Bewerbers verschwenden um 
im Bewerbungsgespräch erst alle Fakten zu bewerten ?
Immer daran denken, die Bewerbungsunterlagen sind VOR Einladung alles 
was man hat um sich ein Bild des Bewerbers zu machen. Ja - und genau aus 
diesem Grund sollte auch kein BILD fehlen - auch wenn viele jetzt 
aufschreien von wegen Diskriminierung usw. Aber wer will erst beim 
Bwerbungsgespräch herausfinden ob jemand lange ungewaschene Haare und 
schwarze Fingernägel hat  wenn er sich auf eine Vertriebsstelle bewirbt 
? Jaja ich weiss Fotos der Fingernägel müssen auch beigefügt werden ;-) 
Oder ein 180kg-Mann der als Fensterputzer auf der Leiter stehen muss..
Bei uns wird im Zweifel noch ein Telefoninterview vorgeschaltet - wenn 
man unsicher ist ob man den Bewerber einladen soll.
Ich könnte noch stundenlang weiterschreiben- vieles ist eigentlich 
logisch.

von Koko (Gast)


Lesenswert?

Bei US-IT-Unternehmen in DE schrieb:
> Irrtum. Hier wurden auch schon Experten über 60 eingeladen und
> eingestellt.
>
> Was der Rest deiner Antwort mit meinem Beitrag zu tun haben soll
> erschließt sich mir leider auch nicht. 4-7 Interviews durch verschiedene
> Leute sind m.E. notwendig um einen Bewerber objektiv beurteilen zu
> können. Da geht es nicht um's Gehalt, darüber zu diskutieren wäre
> schlecht investierte Zeit (mangels Informationen einen ungeeigneten
> Bewerber einzustellen ist teurer als jeder Gehaltsunterschied). Ich habe
> ca. 10 solcher Interviews geführt und war jedes Mal bei der finalen
> Entscheidung dabei. Ich kann nicht beurteilen wie es bei deutschen
> Konzernen oder Mittelständlern läuft, aber basierend auf meiner
> Erfahrung sind die ganzen Vorurteile die man hier so liest völlig
> unzutreffend.

Kann ich(deutsches Mittesltändisches Unternehmen) Alles zu 100% 
bestätigen. Wir stellen übrigens auch Spezialisten ein die deutlich über 
50 sind.

Beitrag #5082265 wurde von einem Moderator gelöscht.
von genervt (Gast)


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Koko schrieb:
> In einem mittelständischen Unternehmen (wo ich arbeite und schon viele
> Bewerbungen gelesen habe) kommen viele Spam-Bewerbungen an.

Und du hast Personalverantwortung,  oder warum bekommst du so viele 
Bewerbungen zu sehen?

Beitrag #5083564 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Personalvorstand a.D. (Gast)


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Koko schrieb:
> In meinen Augen ist das Anschreiben aber doch das Wichtigste. Dies ist
> der Text der am ehesten und in einer sehr frühen Phase des
> Einstellungsvorgangs gelesen wird.
Das wird grob überflogen, nachdem man 10mal die gleichen Formulierungen 
aus Bewerbungsratgebern gelesen hat liest man das oft gar nicht mehr und 
geht gleich zum Lebenslauf über. Die Begründungen warum dort jemand 
arbeiten will sind doch heute auch nur noch Textbausteine. Das einzige 
was dort reingehört sind Begründungen und Verweise warum man glaubt auf 
die Stelle zu passen. Wenn ein Entwickler mit Erfahrung in C gesucht 
wird, schreibt man rein dass man 10 Jahre Embedded C gemacht hat, 
erwähnt das fetteste Projekt oder letzte Firma, das weckt Interesse, 
Details dazu finden sich in der Projektliste oder Lebenslauf. 
Anschreiben ist ansonsten reine Formsache, da steht doch sonst nur 
Blendwerk drinn, das keiner mehr als Personaler lesen will: "Ich bin 
teamfähig, bla motibviert, wollte schon immer, blalala" LAAAANGWEILIG!." 
So ein Lügengesülze wird auf Stellen von Vertrieblern, 
Marketingleuten,... erwartet weil das zu deren Handwerk gehört, bei nem 
Ing. ist das fehl am Platze. Deshalb sind die ganzen üblichen Tipps aus 
Ratgebern fürn Arsch.
Und so ein Unsinn wie Deckblätter, "3. Seite", Edelmappen und anderer 
Schrott nerven nur, das wird dir jeder Vollzeitpersonaler bestätigen, 
das ist nach Jahren endlich auch mal so langsam in die "Ratgeber" 
eingesickert.

Wer mal selber waschkörbeweise Bewerbungen sichten muss, entwickelt 
schnell automatisch die richtigen Prioritäten und kommt zum obigen 
Schluss.
Das Motto lautet immer: Nerv den Personale nicht, genau das machen 
klobige ausklappbare Edelmappen, unnützes Zeug das ich durchblättern 
muss wie Deckseiten, Motivationsseiten, "Seite 3" und der ganze andere 
Kappes der von selbsternannten Bewerbungsgurus empfohlen wird, die waren 
noch nie an der Personalauswahl beteiligt, der Eine schreibt den Unsinn 
vom anderen ab und der arme Bewerber glaubt das müsse so richtig sein. 
Alles Bullshit!



> An zweiter Stelle NACH dem Anschreiben werden die Zeugnsse angeschaut.
Nein der Lebenslauf. Der scheint bei dir gar nicht zu existieren.

> Jetzt zu dem Quatsch "4. Phase: hier wird dann bei Bewerbern die
> Eingeladen wurden, dass erste mal die Zeugnisse gesichtet".
> Was soll der Unsinn ?
> Bevor man jemanden einlädt muss doch alles gesichtet und bewertet
> werden. Wer würde die eigene Zeit und die des Bewerbers verschwenden um
> im Bewerbungsgespräch erst alle Fakten zu bewerten ?
Richtig.

> Oder ein 180kg-Mann der als Fensterputzer auf der Leiter stehen muss..
> Bei uns wird im Zweifel noch ein Telefoninterview vorgeschaltet - wenn
> man unsicher ist ob man den Bewerber einladen soll.
> Ich könnte noch stundenlang weiterschreiben- vieles ist eigentlich
> logisch.
Manche Unternehmen wollen auch nicht ein komplettes PDF sondern 
Anschreiben, LL, Zeugnisse,... getrennt. Daran sollte man sich dann auch 
halten.

von Cerberus (Gast)


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Personalvorstand a.D. schrieb:
> Alles Bullshit!

Dann mach doch mal einen Vorschlag, wie du das schreiben würdest.

Z.B.

Ich habe gerade nichts besseres zu tun und würde mich gern
mit was Interessanten in meinem Wunschberuf, der Mikroelektronik,
wie sie hier ausgeschrieben haben und was mich reizt, beschäftigen,
denn ich habe zweifelsfrei durch meine Ausbildung die Affinität
und das Potenzial dazu.

Man kann auch frech provozieren und schreiben:

Interessanter Job, den Sie da im Sinn haben, der mich auch reizt,
aber von der Beschreibung mich erst mal nicht vom Hocker reißt.
Ich würde da gern erst mal mehr Verbindliches darüber erfahren,
z.B. über die Betriebsgröße (Kündigungsschutz), den Personalmix, 
Durchschnittsalter, Betriebsklima und -struktur(Hierarchien),
aber auch Arbeitszeitregelung(en), neben möglicherweise anderen
Vor-und Nachteilen und Gehalts-mäßig sollte es schon anständig
zugehen, weit oberhalb von Tarif, denn das bin ich wert und  mir
schuldig, da ich davon auch nach meinen Vorstellungen leben möchte.
Wer Leistung fordert muss auch das Weiterkommen fördern, sonst suche
ich mir jemanden, der das garantiert und nicht nur leer verspricht.
Von meinem Know-How kann nicht jeder profitieren und muss mir
gegenüber auch Wertschätzung zeigen und was bieten, oder darf
weiter suchen, dann gern Pleite gehen und mal selbst sehen wie
es sich als Mündel des Staates lebt, denn gescheiterte
Ex-Selbständige sind in der Wirtschaft kaum gefragt. ;-b


Vielleicht wäre es ne gute Idee mal einen Thread aufzumachen und
zu lesen wie andere das schreiben würden. Allerdings müsste
dann auch die Vita kurz erwähnt werden, neben einer Übersicht
ob die Schreibweise erfolgreich war oder nicht, sonst wäre es
ja wertlos.

von Dirk K. (knobikocher)


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Hallo Michael S., ich habe deinen Text mal erweitert:

Cerberus schrieb:
Interessanter Job, den Sie da im Sinn haben, der mich auch reizt,
aber von der Beschreibung mich erst mal nicht vom Hocker reißt.
Ich würde da gern erst mal mehr Verbindliches (Verbindliches gibt es von 
mir aber nicht!) darüber erfahren,
z.B. über die Betriebsgröße (Kündigungsschutz), den Personalmix,
Durchschnittsalter, Betriebsklima und -struktur(Hierarchien),
aber auch Arbeitszeitregelung(en), neben möglicherweise anderen
Vor-und Nachteilen und Gehalts-mäßig sollte es schon anständig
zugehen, weit oberhalb von Tarif, denn das bin ich (meiner Meinung nach) 
wert und  mir
schuldig, da ich davon auch nach meinen (übertriebenen) Vorstellungen 
leben möchte.
Wer Leistung fordert (so wie ich) muss auch das Weiterkommen fördern 
(kann ich nicht garantieren), sonst suche
ich mir jemanden (tu ich eh schon seit Jahren), der das garantiert und 
nicht nur leer verspricht (genau so wie ich).
Von meinem Know-How kann nicht jeder (anscheinend niemand, darum H4) 
profitieren und muss mir
gegenüber auch Wertschätzung zeigen und was bieten, oder darf
weiter suchen (tun auch alle, nachdem ich mich beworbeen habe), dann 
gern Pleite gehen (passiert seltener) und mal selbst sehen wie
es sich als Mündel des Staates lebt, denn gescheiterte
Ex-Selbständige (auch ich tauge dazu ich nicht, darum muss ich mich 
bewerben) sind in der Wirtschaft kaum gefragt.

von H. E. (hobby_elektroniker)


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Hab hier mal "interessantes" gefunden bzgl. einer Verwendung eines 
Eyetracks. Wie seriös das ist, kann ich nicht beurteilen. Ggf. findet 
jemand mehr heraus.

http://www.businessinsider.de/heatmap-wo-menschen-wirklich-hinschauen-2017-7#/#personalchefs-scannen-lebenslaeufe-auf-das-wichtigste-ausbildung-titel-vergangene-stellen-in-sechs-sekunden-20

PDF-Link funktioniert leider nicht.

https://cdn.theladders.net/static/images/basicSite/pdfs/TheLadders-EyeTracking-StudyB.pdf

von Koko (Gast)


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Personalvorstand a.D. schrieb:
> Nein der Lebenslauf. Der scheint bei dir gar nicht zu existieren.
Natürlich existiert der und ist auch das zweite wasangeschaut wird !
..hatte ich beim Schreiben auf dem kleinen Smartphone-Bildschirm 
übersehen.
> und der ganze andere
Kappes der von selbsternannten Bewerbungsgurus empfohlen wird, die waren
noch nie an der Personalauswahl beteiligt, der Eine schreibt den Unsinn
vom anderen ab und der arme Bewerber glaubt das müsse so richtig sein.
Sehr richtig

von Koko (Gast)


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Cerberus schrieb:
> Von meinem Know-How kann nicht jeder profitieren und muss mir
> gegenüber auch Wertschätzung zeigen und was bieten

Genau, weil Du Dein Know-How ja zu Hause sorgfältig erarbeitet hast, und 
NICHT in einem Unternehmen das es Dir erst ermöglicht hat das alles 
aufzubauen.
Kopfschüttel

von Cerberus (Gast)


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Koko schrieb:
> Genau, weil Du Dein Know-How ja zu Hause sorgfältig erarbeitet hast, und
> NICHT in einem Unternehmen das es Dir erst ermöglicht hat das alles
> aufzubauen.

Das ist Aberglaube von dir. Natürlich war ich schon in einigen
Brtrieben im Mittelstand und in Konzernen tätig, aber auch zu Hause
habe ich Resourcen mit denen man was anstellen kann und damit meine
ich nicht den PC. Wenn es bei der Jobsuche zu Problemen kommt liegt
das eher selten beim Arbeitnehmer, sondern meist daran, wo der Fisch
am stärksten stinkt und das tut er überall.

Dirk K. schrieb:
> ich habe deinen Text mal erweitert:

Kannst du gern machen, aber auf dich bezogen solltest du
noch dreimal täglich Windeln wechseln bei dir hinzufügen. ;-b

von Dirk K. (knobikocher)


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Ich habe einen Auszug aus deinem Text ergänzt:

Cerberus schrieb:
Natürlich war ich schon in einigen
Brtrieben im Mittelstand und in Konzernen tätig (für jeweils kurze Zeit, 
weil Bedingungsfeindlich)

Du bist ein wenig wie in Bösewicht in Filmen: in seiner Welt, die Summe 
seiner Erfahrungen, ist sein Handeln das einzig Richtige. Nur sehen die 
Meißten das eben nicht so. Der Bösewicht selbst ist sich keiner Schuld 
bewusst.
Ich finde es ein wenig Schade, dass du solch viele negativen Erfahrungen 
machen musstest. Aber wie beim Bösewicht, bist auch du nicht in der Lage 
zu erkennen, WER die verkehrte Ansicht hat.

Ein guter Freund von mir war/ist ebenso: jammert, er finde keine 
Freundin. Ich meinte: zuhause am PC finde er auch keine. Seine Aussage: 
wenn er mal nicht am arbeiten ist, dann hat er keine Lust auf ausgehen. 
Sein Beruf bedingt 80-90% internationale Reisetätigkeit. Also der Beruf 
schuld! Ich so: na dann wechsle doch den Job! Er erwiedert: er ist 
soviel auf Reisen, dafür fehlt im die Zeit... Er dreht sich damit 
ständig im Kreis. Immer ist etwas anderes im Weg. Nur: einzig er selbst 
steht sich im Weg, aber dies erkennt er nicht.

Genug offtopic, ich gehe meine Windel wechseln. Danke Michael S.

von Cerberus (Gast)


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Dirk K. schrieb:
> Ich habe einen Auszug aus deinem Text ergänzt:

Na, langsam wirds aber krankhaft. Ich mache mir Sorgen.

> Cerberus schrieb:
> Natürlich war ich schon in einigen
> Brtrieben im Mittelstand und in Konzernen tätig (für jeweils kurze Zeit,
> weil Bedingungsfeindlich)

Man gut das keiner weiß... das es viele Jahre waren. Klar war/ist
es bedingungsfeindlich, ist es doch immer, es sei denn du machst
ne eigene Klitsche auf, dann kannst du die Bedingungen bestimmen
oder gleich wieder dicht machen.

> Du bist ein wenig wie in Bösewicht in Filmen: in seiner Welt, die Summe
> seiner Erfahrungen, ist sein Handeln das einzig Richtige. Nur sehen die
> Meißten das eben nicht so. Der Bösewicht selbst ist sich keiner Schuld
> bewusst.

Bösewichte die ihre Schnurrbärte zwirbeln sind leicht zu erkennen.
Gutmenschen die sich selbstbeweihräuchernd in gute Taten oder
Argumente kleiden, sind dagegen hervorragend getarnt.

> Ich finde es ein wenig Schade, dass du solch viele negativen Erfahrungen
> machen musstest. Aber wie beim Bösewicht, bist auch du nicht in der Lage
> zu erkennen, WER die verkehrte Ansicht hat.

Wenn man dafür keinen Instinkt hat, fällt man da gelegentlich auf die
Nase, aber man kann daraus lernen und beim nächsten Versuch gewarnt
sein. Wenn man dann in der besseren Situation ist, kann man das für
sich nutzen oder der andere soll sich zum Teufel scheren.

> Ein guter Freund von mir war/ist ebenso: jammert, er finde keine
> Freundin. Ich meinte: zuhause am PC finde er auch keine. Seine Aussage:
> wenn er mal nicht am arbeiten ist, dann hat er keine Lust auf ausgehen.

Dann nimm deinen Freund doch mal als Anstandsdame an die Hand
und gehe mit trallern, z.B. in einer BAR. Baggern muss man
natürlich üben, wenn man weiß was Frauen wollen. Man muss dann
auch mal ne Abfuhr hin nehmen.

> Sein Beruf bedingt 80-90% internationale Reisetätigkeit. Also der Beruf
> schuld!

Da hat man höchstens Zeit für Nutten. Wird wohl dann nicht
billig werden (kenne die Tarife nicht).

> Ich so: na dann wechsle doch den Job! Er erwiedert: er ist
> soviel auf Reisen, dafür fehlt im die Zeit... Er dreht sich damit
> ständig im Kreis. Immer ist etwas anderes im Weg. Nur: einzig er selbst
> steht sich im Weg, aber dies erkennt er nicht.

Nennt man auch Gebetsmühle und das ist vom Arbeitgeber so gewollt.
Der hat schließlich ein materielles Interesse an seinem Sklaven.

> Genug offtopic, ich gehe meine Windel wechseln. Danke Michael S.
Wer?

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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@Cerberus,

warum wechselst du eigentlich so oft deine Nicks? Dein ewig gleiches 
Geschreibsel entlarvt dich doch nach spätestens drei Sätzen.


Weil wir gerade dabei sind, wann war eigentlich noch mal dein letzter 
Job, der länger als die Probezeit war?

von S. B. (Gast)


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Fazit des Threads:
Es ist nur noch der Lebenslauf entscheidend!
Das wußte wohl auch die Ex-MdB von der ... und hat entspechend gehandelt 
- jetzt kassiert sie schön eine fette Rente auf Staatskosten, sponsored 
by steuerzahler, straffrei natürlich. SCNR.
Der Rest ist Kosmetik bzw. Kür, aber letztendlich unwichtig.
Wichtiger als der Lebenslauf ist eigentlich nur noch Vitamin B.
Wer wirklich was drauf hat, ist sowieso schon weg aus Deutschland.

von Dirk K. (knobikocher)


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Ich habe Auszüge aus deinem Text ergänzt:

Cerberus schrieb:
Man gut das keiner weiß... das es viele Jahre waren (behaupte ich, 
glaubt mir nur komischerweise niemand). Klar war/ist
es bedingungsfeindlich, ist es doch immer (Arbeit empfinde ich als 
bedingungsfeindlich), es sei denn du machst
ne eigene Klitsche auf, dann kannst du die Bedingungen bestimmen
oder gleich wieder dicht machen (nur dazu habe ich auch nicht das Zeug. 
Irgendwas ist daran sicher auch bedingungsfeindlich. Der Staat legt 
stolpersteine usw...).

Wenn man dafür keinen Instinkt hat (so wie ich), fällt man da 
gelegentlich auf die Nase (schon oft passiert, aber ich bin nie 
schuld!), aber man kann daraus lernen und beim nächsten Versuch gewarnt 
sein (alles ist generell bedingungsfeindlich!). Wenn man dann in der 
besseren Situation ist(bin ich nicht), kann man das für sich nutzen oder 
der andere soll sich zum Teufel scheren (darum bin ich seit langem 
arbeitslos).

> Genug offtopic, ich gehe meine Windel wechseln. Danke Michael S.
Wer(huch ich werde erkannt. Schnell, ich stelle mich unwissend)?

Siehe dazu:
IchGlaubeEsNicht schrieb:
> @Cerberus,
>
> warum wechselst du eigentlich so oft deine Nicks? Dein ewig gleiches
> Geschreibsel entlarvt dich doch nach spätestens drei Sätzen.

Mittagspause ist zuende, an die Arbeit :)

von Raul K. (ramelio)


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S. B. schrieb:
> Fazit des Threads:
> Es ist nur noch der Lebenslauf entscheidend!

Kann ich so z.T. auch bestätigen. Da ich  mit einem Kollegen aus unserem 
Personalbüro gut klarkomme, hab ich mich mal erkundigt, wie das da so 
läuft. Da bei uns auch recht häufig Stellen ausgeschrieben werden, 
gibt's für die Personaler ein "Bewerbermanagement"-Programm, das quasi 
selbstständig die Lebensläufe etc. "durchscannt" und nach den 
Anforderungen sortiert (siehe hier auch mit Bild: 
https://www.hr4you.de/bewerbermanagement-software-hr4you-trm).

Da werden dann auch nur die Vorgefilterten dann näher angeschaut. Aus 
organisatorischen Gründe find ich das verständlich. Ist aber sicherlich 
nur bei größeren Unternehmen so gängig.

von genervt (Gast)


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Deswegen ist es auch so wichtig, Buzzwords in Lebenslauf und Anschreiben 
zu plazieren.

von Uwe Borchert (Gast)


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Hallo,

Personalrat a.D. schrieb:
>> Für ein vernmünftiges Bewerbungsfoto kann auch noch mal 1 Tag rechnen.
> In einem Tag fliege ich ins Ausland und zurück und mache nebenbei noch
> das Bewerbungsphoto. Wie erledigt ihr eigentlich eure Arbeit, braucht
> ihr da auch für trivialste Dinge dreimal so lange wie nötig?
> Wer stellt solche Leute ein?

Ein zuverlässiges Fotostudio muss man erst mal suchen und finden. Dann 
kommt der Weg ins Fotostudio, Aufnahme, Aussuchen des passenden Bildes, 
wieder zurück und/oder nach Hause ... Ok, in den digitalen Zeiten geht 
das schnelle wie früher, im Prädigitalium, wo man erst mal die Abzüge 
abholen und aussuchen musste. Da können aber auch im Digitalium durchaus 
mal alles zusammen 3 bis 4 Stunden anfallen. Nicht jeder hat ein gutes 
Fotostudio vor der Haustür oder auf dem Arbeitsweg.

Ok, bei mir geht das schneller. Fotohintergrund an die Decke hängen, den 
Hocker davor stellen, Stativ aufbauen, Knipse drauf stellen ... etwa 5 
Minuten. Dann den Selbstauslöser auf 10s und 10 Aufnahmen, etwas 
rumposieren und aus 20 bis 50 Aufnahmen die Beste raussuchen. Nach 
spätestens einer halben Stunde hat man die Aufnahmen im Rechner.

ABER! Die meisten Bewerbungsunterlagen werden per E-Mail verschickt und 
dann sehr häufig vor Ort auf einem typischen S/W-Bürolaser ausgedruckt. 
Ein normales Farbbild im Lebenslauf kommt da fast immer nur als grauer 
Fleck auf das Papier. Sieht irgendwie schei$e aus. Daher sollte man sich 
die Zeit nehmen das Bild professionell in Graustufen zu wandeln. Das 
frisst auch Zeit. EBV ist ein Teil meines Jobs, aber EBV-ferne Schichten 
sind da sehr schnell überfordert. Einfach nur Entsättigen oder 
Kanalmixer auf Monochrom geht da selten bis nie gut ... Und dann kommt 
doch wieder der Zeitfaktor beim Auftrag rein.

Ich hatte mal einen Vergleich mit anderen damals Arbeitssuchenden von 
unseren Bewerbungsfotos. Mein Foto wurde als eines der besten und auch 
professionellsten eingestuft. Das war mit einer 80 Euro-Knipse (Canon 
Powershot A470 im Abverkaufspreis) auf Stativ vor Fotohintergrund 
schnell mal selbst geknipst und dann für die Wiedergabe auf S/W-Druck 
optimiert worden. Es wurde trotz des S/W über rund 90% aller Profifotos 
eingestuft. Augen auf bei der Fotostudiowahl!

ABER! Ich habe auch erlebt wie eine Bewerbung mit Deckblatt und einem 
IMHO unpassenden und auch schlechten Foto im Egotrippergroßformat zum 
Job als Lehrerin geführt hat.

Trotz guter Fähigkeiten als Knipser, EBV-Fuzzi und Bildredakteur kann 
ich die Erfolgsquote von Bewerbungsbildern nicht zuverlässig beurteilen, 
nur deren fotografische und technische Qualität. Die diese laufen doch 
des öfteren erschreckend quer zum Erfolg. Möglicherweise achtet aber 
auch niemand mehr auf den grauen Fleck rechts oben im Lebenslauf?

MfG

von Uwe Borchert (Gast)


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Hallo,

Damals schrieb:
> Naja manche verplembern viel Zeit im Internet  nach dem passenden
> LaTex-Template zu suchen und optimieren dann noch an den Font's rum.

Anschreiben DINBrief und Lebenslauf mit class report und longtable, 
fertig? Bei der Schrift sollte man immer daran denken: Die erste 
Sichtung erfolgt idR am Bildschirm und die Schrift muss deshalb für 
Screen und Print gleichermaßen taugen. Da nimmt man dann z. B. die 
DejaVu (Sans) und ist ohne viel Denken auf der sicheren Seite. Spielen 
kann man hinterher immer noch ... so man Spaß daran hat. Die meisten 
Leser/Entscheider können doch eine Arial nicht von einer Univers oder 
eine Times nicht von einer Garamond unterscheiden.

MfG

von S. B. (Gast)


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> ABER! Ich habe auch erlebt wie eine Bewerbung mit Deckblatt und einem
> IMHO unpassenden und auch schlechten Foto im Egotrippergroßformat zum
> Job als Lehrerin geführt hat.
Super Beispiel - daran merkt man wie paranoid die Einstellpraxis 
hierzulande mittlerweile ist und es praktisch eine Lotterie der 
Einfältigen ist.
Letztendlich lohnt eine Bewerbung nur, wenn man selbst weiß, daß der Job 
zu 70% bis 100% sicher ist - alles andere ist eine nette 
Zeitverschwendung, die sich insbesondere zeitlich nicht rechnet.
Ansonsten sind Headhunter wie in USA, etc. gefragt, die für mich den 
ganzen Bürokratiekram erledigen und den mir Job sichern - nur dafür 
sollten sie auch Ihr Geld bekommen ... aber hierzulande ist das ja alles 
etwas anders.

von S. B. (Gast)


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> Trotz guter Fähigkeiten als Knipser, EBV-Fuzzi und Bildredakteur kann
> ich die Erfolgsquote von Bewerbungsbildern nicht zuverlässig beurteilen,
> nur deren fotografische und technische Qualität. Die diese laufen doch
> des öfteren erschreckend quer zum Erfolg. Möglicherweise achtet aber
> auch niemand mehr auf den grauen Fleck rechts oben im Lebenslauf?
Falls Du es noch nicht gemerkt hast:
1. Vitamin B führt zur Einstellung
2. Du kannst 10 Jahre BE im gesuchten Fachgebiet aufweisen - hört sich 
immer toll an, mal schauen ob Fake, Recall.
3. Vitamin B, wieso hat der Bewerber da nichts ? - der muß schlecht 
sein, nicht fragen, Akte P und Tschüß.
4. ist noch jung, kann man vielleicht mal antesten; mal sehen wer sich 
noch bewirbt.
5. Der Adjutant der Personaler hat jetzt gleich Mittagspause/Feierabend 
... zu viel Stress, den Rest einfach in Akte P, morgen kommt die gleiche 
Menge wieder, habe fertig und gut ist es, Chefe dreht sowieso Däumchen.
6. Deine Bild & Schriftkosmetik - spielt für Linguisten eine große Rolle 
bei der Einstellpraxis, stimmt.

von Ordner (Gast)


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S. B. schrieb:

> Super Beispiel - daran merkt man wie paranoid die Einstellpraxis
> hierzulande mittlerweile ist und es praktisch eine Lotterie der
> Einfältigen ist.

Nö, jede Stelle ist anders. Gibbets weniger Bewerber dann kriegt man 
auch mit ner vermurksten Mappe den Job, bei vielen Bewerber-Clonen auf 
einen Job dagegen hilft nur der Würfel.
Lehrer sind nun mal Stellen wo man strikte Vorgaben zum 
Einstellungstermin (Schuljahresbeginn) hat also nicht ewig die Bewerber 
Vortanzen lassen kann. Und mit nachgewiesenen 
Refendariat/Hochschulabschluß ist eigentlich klar das der Bewerber den 
Job packt. Das ist bei einen Hochschulinformatiker der in einer 
Handarbeitsnahen embedded-Bude starten will nicht unbedingt klar. Da 
muss man schon eine representative Menge von den Clones gesehen haben um 
den uber das Pflichtprogramm Hochschulabschluß hinaus Geeigneten zu 
identifizieren.

> Letztendlich lohnt eine Bewerbung nur, wenn man selbst weiß, daß der Job
> zu 70% bis 100% sicher ist

Sicher ist bestenfalls, das das Profil auf die Stelle passt. Aber schon 
wenn sich ein zweiter von den Absolventen-Clones bewirbt sackt die 
Wahrscheinlichkeit auf 50% ab. Deine 100% Vorgabe kannst Du also nur 
erreichen, wenn Du der einzige Bewerber/Kandidat bist - aber das spricht 
nicht gerade für eine attraktive Stelle.

von Cerberus (Gast)


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S. B. schrieb:
> aber hierzulande ist das ja alles
> etwas anders.


Ja, eine kaputte paranoide Einstellpraxis, an der auch Headhunter
nichts ändern, denn die begründen ihr Handeln nämlich auch nicht.
Das System hat die glücklicherweise dezimiert, so das man mit denen
kaum noch was zu tun hat.

von S. B. (Gast)


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> Nö, jede Stelle ist anders. Gibbets weniger Bewerber dann kriegt man
> auch mit ner vermurksten Mappe den Job,
siehe oben, 10 Jahre BE im Fachgebiet, dann spielt der Rest offenbar 
keine Rolle mehr und das ist eigentlich erbärmlich bzw. typisch für die 
Seilschaften.

> Und mit nachgewiesenen
> Refendariat/Hochschulabschluß ist eigentlich klar das der Bewerber den
> Job packt.
Totaler Quatsch, dann würde das für jeden Absolventen gelten, egal ob 
Lehramt, Mint oder whatever.
Aber bei Lehramt gibt es internen Protektionismus - deshalb läuft das da 
anders. Quereinsteiger haben sowieso verloren, Bewerbung sinnlos.

> Das ist bei einen Hochschulinformatiker der in einer
> Handarbeitsnahen embedded-Bude starten will nicht unbedingt klar. Da
> muss man schon eine representative Menge von den Clones gesehen haben um
> den uber das Pflichtprogramm Hochschulabschluß hinaus Geeigneten zu
> identifizieren.
Wieder Quatsch; aufgrund des Protektionismus ist die Bewerberanzahl bei 
Lehramt weitaus geringer, Quereinsteiger unerwünscht auch wenn das nach 
außen anders klingt.
Informatiker ist wie ein Verkäufer ein Massenberuf - d.h. viel mehr 
Auswahlmöglichkeiten mit Dumpinglohnangeboten a la Friß Vogel oder 
stirb.

> Aber schon wenn sich ein zweiter von den Absolventen-Clones bewirbt
> sackt die Wahrscheinlichkeit auf 50% ab. Deine 100% Vorgabe kannst Du
> also nur
> erreichen, wenn Du der einzige Bewerber/Kandidat bist - aber das spricht
> nicht gerade für eine attraktive Stelle.
Wieso das denn? Wenn ich die Anforderungen an die Stelle zu 100% erfülle 
und die ganzen Zusatzanforderungen auch dumpf abnicke, dann habe ich den 
Job - denn die Wahrscheinlichkeit, daß sich 2 oder mehr 100% Bewerber 
finden ist verschwindend gering, gerade bei attraktiven Stellen!
Bei den heißen Kandidaten sind es vielleicht 80%+ und das ist schon ein 
guter Wert.
Nein, das hat nichts mit der Attraktivität der Stelle zu tun - 
Attraktivität bedeutet nur, daß sie keinen 100% Kandidaten mehr finden 
und deshalb den Preis höher setzen müssen in der Annahme dann einen zu 
finden.

> Ja, eine kaputte paranoide Einstellpraxis, an der auch Headhunter
> nichts ändern, denn die begründen ihr Handeln nämlich auch nicht.
Weil sie hier außer Excel-Tabellen-Verschiebereien nichts mehr können 
oder schlicht nicht dürfen (Datenschutz-Vorwand).
In USA ist das anders - da bekommt der Headhunter einen Teil Deines 
zukünftigen Gehalts und macht für Dich den ganzen Bewerbungspapierkram, 
das spart Deine Zeit & Nerven.
Die arbeiten wie die Juristen in USA auf Erfolgsbasis, das ist der 
Unterschied, sonst fließt kein Cash vom Klienten.
Hier leider nicht möglich weil das System anders ist; sonst würde ich 
das auch machen.

von Ordner (Gast)


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S. B. schrieb:
>> Aber schon wenn sich ein zweiter von den Absolventen-Clones bewirbt
>> sackt die Wahrscheinlichkeit auf 50% ab. Deine 100% Vorgabe kannst Du
>> also nur
>> erreichen, wenn Du der einzige Bewerber/Kandidat bist - aber das spricht
>> nicht gerade für eine attraktive Stelle.
> Wieso das denn? Wenn ich die Anforderungen an die Stelle zu 100% erfülle
> und die ganzen Zusatzanforderungen auch dumpf abnicke, dann habe ich den
> Job - denn die Wahrscheinlichkeit, daß sich 2 oder mehr 100% Bewerber
> finden ist verschwindend gering, gerade bei attraktiven Stellen!

Nö, die Anforderungen sind so gering (MINT-Abschluß) das quasi jeder 
Absolvent sie zu 100% erfüllt. Und jeder Absolvent bewirbt sich bei BMW 
whatever, deshalb die Wäschekörbe voll Bewerbungen.

>> Und mit nachgewiesenen
>> Refendariat/Hochschulabschluß ist eigentlich klar das der Bewerber den
>> Job packt.
>Totaler Quatsch, dann würde das für jeden Absolventen gelten, egal ob
>Lehramt, Mint oder whatever.

Eben nicht, bei Lehramt wird noch nach Praxisanforderungen in der Praxis 
geprüft. Und es wird direkt Lehersein unterrichtet (Didaktik) und nicht 
nur Fach-Grundlagen. Bei MINT dagegen zeugt der Abschluß das man 
Rechenaufgaben lösen kann - das hat mit der Ingieurspraxis wenig zu tun.
Und wenn man eine Lehrer für Deutsch/Geschichte sucht dann schaut man 
halt nach deutsch/Geschichte - Abschlüße. Und die können das dann auch.
Wenn man aber einen Programmierer für bspw. den Infineon Auris im 
protected Mode sucht dann hat niemand einen Abschluß darin, sondern die 
Bewerber faseln was von Lambda-Kalkül, Minix und anderen Akademiescheiß. 
Und das sind dann welche die sich drin einarbeiten können oder auch 
solche die man wegen erwiesenen Praxisuntauglichkeit in der Probezeit 
entlassen muß. Das ist eben der Unterschied zwischen einem ausgebildeten 
Lehrer, der Lehrer kann und einen ausgebildeten Informatiker der die 
Theorie beherscht aber nicht (unter Klitschenbedingungen) entwickeln 
kann (weil er darin nicht ausgebildet wurde).

>Wieder Quatsch; aufgrund des Protektionismus ist die Bewerberanzahl bei
>Lehramt weitaus geringer, Quereinsteiger unerwünscht auch wenn das nach
>außen anders klingt.
Schlag mal im Fremdwörterbuch nach "Protektionismus"... Jeder kann auf 
Lehramt studieren und inzwischen kann man sich auch in jedem Bundesland 
das Refendariat absolvieren - nix mit ausgegrenzten Bewerben.

>Informatiker ist wie ein Verkäufer ein Massenberuf - d.h. viel mehr
>Auswahlmöglichkeiten mit Dumpinglohnangeboten a la Friß Vogel oder
>stirb.

Wieso Quatsch ist doch genau mein Reden?! es gibt bei den Informatikern 
eine Massen an nicht unterscheidbare Bewerbern/Clonen, da kann man nicht 
anders als Würfeln.

von Ordner (Gast)


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S. B. schrieb:

> Attraktivität bedeutet nur, daß sie keinen 100% Kandidaten mehr finden
> und deshalb den Preis höher setzen müssen in der Annahme dann einen zu
> finden.

Aha, je unpassender der Bewerber desto höher sein Preis - träum weiter 
...

von S. B. (Gast)


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> Nö, die Anforderungen sind so gering (MINT-Abschluß) das quasi jeder
> Absolvent sie zu 100% erfüllt. Und jeder Absolvent bewirbt sich bei BMW
> whatever, deshalb die Wäschekörbe voll Bewerbungen.
Na ja, früher war der Abschluß schwieriger und es gab sehr viele 
Abbrecher - willst Du dieses System wieder einführen?
Als Bewerber kann ich mich überall bewerben und Bewerbung ist 
letztendlich ein Glücksspiel geworden, weiter leider nichts mehr ... 
deshalb bekommen die Großfirmen auch Waschkörbe von Bewerbungen, ein 
völlig normaler Vorgang. An der Verbesserung des Systems wird noch 
gearbeitet - vielleicht klappt es ja irgendwann.

> Eben nicht, bei Lehramt wird noch nach Praxisanforderungen in der Praxis
> geprüft. Und es wird direkt Lehersein unterrichtet (Didaktik) und nicht
> nur Fach-Grundlagen. Bei MINT dagegen zeugt der Abschluß das man
> Rechenaufgaben lösen kann - das hat mit der Ingieurspraxis wenig zu tun.
Offenbar bist Du kein Ing. sondern Lehrer, etc.?
Für ein Mintstudium mußt Du je nach Fach entsprechende Fachpraktika 
vorweisen, ansonsten kannst Du gar nicht anfangen mit dem Studium.
D.h. die Praxis ist sehr wohl vorhanden, wenn auch nicht im gewünschten 
Umfang für die Firmen.

> Und wenn man eine Lehrer für Deutsch/Geschichte sucht dann schaut man
> halt nach deutsch/Geschichte - Abschlüße. Und die können das dann auch.
Die Frage ist, ob diese Lehrer dann auch Mathe oder Physik können nach 
kurzer Einarbeitung versteht sich ?! Sollte aufgrund des Studiums ja 
eigentlich möglich sein, oder ?!

> Und das sind dann welche die sich drin einarbeiten können oder auch
> solche die man wegen erwiesenen Praxisuntauglichkeit in der Probezeit
> entlassen muß.
richtig und ein Lehrer bleibt dann aber im Amt, wenn er seine 
Referendarszeit absolviert hat, auch wenn er eine Null ist - das ist der 
Unterschied.

> Das ist eben der Unterschied zwischen einem ausgebildeten
> Lehrer, der Lehrer kann und einen ausgebildeten Informatiker der die
> Theorie beherscht aber nicht (unter Klitschenbedingungen) entwickeln
> kann (weil er darin nicht ausgebildet wurde).
Das ist lächerlich; eine Lehrerausbildung ist in USA für Quereinsteiger 
in kürzester Zeit zu absolvieren (wird hier aber nicht anerkannt) - kein 
komplett neues Lehramt-Studium notwendig wie in Deutschland ... und 
darüber sollte man mal nachdenken, wenn da angeblich soviel Bedarf an 
Lehrern besteht.

> Schlag mal im Fremdwörterbuch nach "Protektionismus"... Jeder kann auf
> Lehramt studieren und inzwischen kann man sich auch in jedem Bundesland
> das Refendariat absolvieren - nix mit ausgegrenzten Bewerben.
Du kannst (allerdings nur mit Uni-Stempel!) auch als Quereinsteiger in 
den Lehramtsberuf unter Auflagen hereinkommen (das scheint die einzige 
Ausnahme zu sein) - quasi ein Pseudoangebot.
Letztendlich mußt Du ein komplettes Lehramtsstudium vorweisen (das 
kostet viel Zeit und wer hat schon 2 Studienabschlüsse vorzuweisen, mal 
ganz abgesehen von den Kosten) und das nenne ich Protektionismus pur - 
nach außen hin angeblich offen für Quereinsteiger, aber die Wirklichkeit 
sieht ganz anders aus.

> Aha, je unpassender der Bewerber desto höher sein Preis - träum weiter
Du bist ein schlechter Lehrer, weil Du noch nicht einmal den Post 
richtig lesen kannst und Deine Vorurteils-Interpretation zu völlig 
falschen Rückschlüssen/Posts führt - den Mist, den Du postest, habe ich 
so nicht gepostet.

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