Guten Abend, ich bin mir sicher es gibt für das Problem eine super einfache Lösung, leider habe ich gerade Tomaten auf den Augen :/ Um was gehts? Vorgeschichte, nach dem "---" kommt meine Frage. Ich arbeite viel mit Digitalen Audiosignalen am PC, digitalisiere und restauriere Hobbymäßig alte Tonaufzeichungen (Vinyl, Schellack, Tonband...) und mische sie neu ab. Ich behalte die Originale Dynamik der Musik dabei bei im Gegensatz zu den "Remastered" Alben die man so kaufen kann. Beim aufnehmen kommt es immer wieder mal vor das ich durch Springen der Tonnadel etc. in die Überteuerung vom ADC in meinem Audio Interface komme. Das hat leider nur eine sehr einfache Anzeige sodass man sowas oft nicht direkt merkt. Das Audio Interface hat einen SPDIF Monitorausgang wo man das Signal 1:1 durchreichen kann, die Idee ist nun ein VU-Meter (bzw. PPM) zu basteln mit dem ich solche Peaks erkennen kann. Das gibt es zu kaufen von z.B. RTW für sehr viel Geld, mir schwebt da eine speziellere Lösung vor weil mich die Bauteile faszinieren. Für relativ wenig Teuros bin ich an 4 Russische Gasentladungsröhren (2x IN9 und 2x IN13) sowie 2x EM83, einem Magischen Auge wie in den Radios aus den 50ern mit Stereo Anzeige, gekommen. Die IN9 & IN13 sind sehr genau steuerbar, die sollen mit einem Log-Amp einen Bereich von ~40dB abdecken, einmal als RMS und als Peak Anzeige. Die EM83 sind nicht so genau, für die habe ich eine spezielle Aufgabe. Sie soll mir die letzen 5dB vor Vollaussteuerung als Peakdetektor zeigen. Ein low cost DAC Chip macht aus dem Digitalen Signal wieder NF, damit wird die Schaltung gefüttert werden. --------- Ich suche nun eine Schaltung die erst bei 5dB vor Vollaussteuerung anfängt zu reagieren, kleinere Pegel soll sie ganz ignorieren. Die EM83 braucht jeweils am Gitter zwischen 0V bis -16V für ganz geschlossen zu ganz offener Schirm, die 5dB Pegelunterschied müssen in diese Spannung "gewandelt" werden. Habt Ihr vielleicht einen Tipp wie man das machen könnte, besonders weil die Anzeige vor -5dB nicht reagieren soll? (Ohne µC) danke!
Vergiss die VU Meter und dieses Zeug. Die VU Meter sind sowieso zu langsam. Allenfalls einen richigen LogAmp vor einer Balken LED.
Nun, die Röhren sind jedenfalls schneller als unsere Augen, besonders die EM83 steht einer LED in nichts nach. Deshalb benutze ich ja auch keine analogen Zeigerinstrumente. Ein PPM hat eine relativ lange Abfallzeit damit man solche Impulse deutlich sehen kann, auch das macht die Sache unkritisch. Ich sehe da ehrlich kein Problem.
Ich denke das was Du brauchst ist keine VU-, sondern eine Spitzenwertanzeige mit sehr kurzer Ansprechzeit.
VU-Meter-Mann schrieb: > Habt Ihr vielleicht einen Tipp wie man das machen könnte Da du Übersteuerungspeaks abfangen willst, ist das die falshe Methode, VU-Meter haben ein normgerecht definierte Ansprechgeschwindigkeit die zu langsam ist. http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.30.2 Ermittle die Übersteuerung aus deinem Digitalsignal durch +32767 und -32768 Werte. Ausserdem sind IN9 & IN13 mitnichten sehr genau steuerbar, die Anzahl der leuchtenden Segmente hängt nicht nur vom Strom ab sondern auch von der Temperatur (und der ionisierenden Strahlung aussen, aber die lassen wir mal weg, so lange es kein UV Licht ist). Je nach Umgebungstemperatur sind da pro0blemlos +/-10 Segmente an oder aus. Wenn man eine logarithmischen Messwert in eine lineare Spannung umwandeln will, gibt es RMS Detektoren mit passendem Ausgang, wie AD636. Die sind problemlos so einstellbar, daß der lineare Bereich bei -5dB anfängt und bei 0dB aufhört. Aber solche ICs sind teuer, und du hast das Signal sowieso digitalisiert. Berechne einfach aus den Digitalwerten die linear anzuzeigende Spannung und gibt sie per D/A-Wandler an deine EM83 aus.
Genau richtig, das Ansprechverhalten ist aber kein Großes Problem. Die Aufbereitung bekomme ich wegen dem "kleinen" Anzeigeumfang nicht hin.
VU-Meter-Mann schrieb: > (Ohne µC) Da ich vermute, dass auch FPGAs außen vor sind, sehe ich Logik. Vieeeel Logik. Sonst wäre es zu einfach aus dem SPDIF Signal über einen µC direkt auf ein paar LEDs zu gehen. Sehr hoch aufgelöst und genau! Gruß Jobst
Den AD636 schaue ich mir an, danke dafür! Das Problem ist, man brächte zur Auswertung einen µC oder ähnliches, davon habe ich zu wenig Ahnung. Das wäre sogar besser weil man Digitales Clipping damit erkennen könnte. (Also Signale über 0dBFS) Die Röhre hat keine Segmente, verstehe nicht genau was Du meinst, ist rein Analog. Ich habe schon mit beiden Röhren "gespielt", bei konstantem Strom steht die Anzeige Dauerhaft stabil. Zumindest solange Anodenstrom fließt, ein kleines Segment muss also immer gezündet und leicht Ausgesteuert sein.
Logik ist billig geworden :) Ich würde viel lieber einen FPGA oder µC verwenden, so werde ich es aber nicht hingekommen. Und der Umfang ist für einen Anfänger vermutlich erstmal zu groß.
VU-Meter-Mann schrieb: > die Idee ist nun > ein VU-Meter (bzw. PPM) zu basteln mit dem ich solche Peaks erkennen > kann. Das nützt nur nichts, denn wenn du die Übersteuerung bemerkst, sind die falschen Daten schon im Kasten. Willst du dann jedesmal von vorn anfangen? Meine Idee wäre z.B. einen zweiten ADC mit deutlich verminderter Empfindlichkeit parallel laufen zu lassen, und im Falle einer Übersteuerung automatisch dessen Daten zu verwenden.
Heißt die Lösung micht einfach: mehr Headroom? Mit einer 24 oder 32 Bit DAW verlierst du doch dabei praktisch nichts und ein schneller Blick auf die Wellenform zeigt dir doch ein ev. Problem sofort.
VU-Meter-Mann schrieb: > weil man Digitales > Clipping damit erkennen könnte. (Also Signale über 0dBFS) Signale über 0dBFS bekommst Du aber aus dem Digitalausgang gar nicht heraus. Ob die 0dBFS nun durch Übersteuerung oder weil das Signal gerade genau bis dort geht, entstehen, wirst Du an der Stelle nicht feststellen können. VU-Meter-Mann schrieb: > Und der Umfang ist für einen Anfänger vermutlich > erstmal zu groß. Vermutlich weniger Aufwand, als eine zuverlässige analoge Schaltung zu bauen. Und Hilfe dafür würdest Du hier ja auch bekommen. Vorausgesetzt, dass Du es dann selber machst. Gruß Jobst
Kannst du nochmal deine Nachbearbeitung erläutern, mir geht es wie nachtmix. nachtmix schrieb: > Das nützt nur nichts, denn wenn du die Übersteuerung bemerkst, sind die > falschen Daten schon im Kasten. > Willst du dann jedesmal von vorn anfangen? Sein Vorschlag: > Meine Idee wäre z.B. einen zweiten ADC mit deutlich verminderter > Empfindlichkeit parallel laufen zu lassen, und im Falle einer > Übersteuerung automatisch dessen Daten zu verwenden. Meine Alternative: simpler Kompressor/ Limiter. Da steckt das alles schon drin und sowohl das Kompressionsverhalten, als auch Schwellwerte und Steuerzeiten lassen sich problemlos einstellen. Ich scheitere nämlich an deinem Anspruch, den Dynamikumfang zu erhalten und Übersteuerung zu entfernen. Ein Tonband hat keine Übersteuerung, das geht schon vom Aufzeichnungsverfahren her nicht, am Ende der Hysteresis ist Schluss mit Aussteuerung. Eine Shellack-Platte lohnt ganz ehrlich nicht in CD-Qualität, da fehlen am Spektrum oben und unten fast 25% der Information. Nur einige wenige aufwändige LP-Pressungen rechtfertigen den Aufwand. (400MByte und mehr auf die Platte zu legen, um Rillenknistern zu hören ist zugegeben größenwahnsinnig und gehört geehrt.)
Boris O. schrieb: > am Ende der Hysteresis > ist Schluss mit Aussteuerung. Deshalb Übersteuerung. Ausgesteuert über die Grenze. Gruß Jobst
Lieber TO, schon vor gefühlten 100 Jahren hatte ich und viele Andere das gleiche Problem. Damals am Grundig-Tonbandgerät...wenn die Aufnahme übersteuert hat, dann wars eben zu spät! Wenn du jetzt digital mitgeschnitten hast, dann kannst du eventuell nachträglich den Pegel runterrechnen! Aber fein ist das nicht...denn du verfälscht das ganze Signal nicht unerheblich. Beim Digitalisieren von Schallplatten oder Tonbandaufnahmen kenne ich nur das Verfahren, dass du erst mal den max. Pegel suchst und dann danach deinen Aufnahmepegel einstellst. Sollte es da mittlerweile etwas Besseres geben, dann her damit! Gruß Rainer
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