Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Entfernen einer dünnen Eloxalschicht


von Phillip F. (Gast)


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Hallo zusammen.

Es geht um das Entfernen einer dünnen Eloxalschicht auf einer 
Aluminiumoberfläche.
Ich möchte die Eloxalschicht von einer Backform entfernen, da ich die 
Backform für einen anderweitigen, technischen Zweck einsetzen will.

Es ist diese Backform hier:
https://www.amazon.de/PME-Kuchenform-eloxiertes-Aluminium-aluminium/dp/B007UOTIJI

Mühselige Arbeit scheue ich eigentlich nicht. Deshalb meine Frage an 
Euch: Ist es möglich, diese Schicht mit Schleifpapier und Feile zu 
entfernen?
Die Eloxalschicht auf dem Rand oben werde ich ohnehin (für eine Erdung) 
entfernen müssen.

Gruß
Phillip

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Alte Schichten von Kühlkörpern kann man sehr schnell mit Natronlauge (da 
tut es auch Rohrreiniger) entfernen. Bei dünnen Teilen würde ich das 
wohl mit einem Schwamm machen.

Schutzhandschuhe und vor allem Schutzbrille nicht vergessen!

von dudley (Gast)


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ja kannste wegschleifen, einfacher wird es aber wenn du die Oberfläche 
mit natriumhydroxid lösung aufbrichst (RohrFrei oder reines Zeug aus der 
Apotheke)

von Phillip F. (Gast)


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Danke an Euch beide für die guten Hinweise.

Die Backform soll später als geerdetes Gehäuse dienen.
Ich habe natürlich die Möglichkeit, ein Loch in die Seitenwand zu bohren 
und so den Aluminiumkern zu erden. Der Deckel (zusätzliche 
Aluminiumplatte) wird dadurch geerdet, dass ich den oberen Rand der 
Backform abschleife, auf dem der Deckel aufliegt.

Warum ich die ganze Form jetzt abschleifen will, hat folgenden Grund.
Im Deckel, der auf die Backform gesetzt wird, rotiert das Flügelrad 
eines Elektrofeldmeters. Ich befürchte nun, dass die Permittivität von 9 
des Aluminiumoxides den Messaufbau bzw. die elektrische Feldmessung 
nennenswert beeinflussen kann.
Deshalb schwanke ich momentan zwischen "freie Erdungsstellen" oder 
"komplett runter damit".



Gruß
Phillip

von Cerberus (Gast)


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dudley schrieb:
> RohrFrei oder reines Zeug aus der
> Apotheke)

Rohrfrei wird man nur in der Drogerie bekommen.
Apotheken werden so was kaum führen, Natriumhydroxid dagegen schon.

von Der Andere (Gast)


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dudley schrieb:
> ja kannste wegschleifen, einfacher wird es aber wenn du die Oberfläche
> mit natriumhydroxid lösung aufbrichst (RohrFrei oder reines Zeug aus der
> Apotheke)

Dabei bitte an die alte Chemiezeit in der Schule erinnern:
Beim Lösen in Wasser wird bei NaOH viel Energie frei. Also immer das 
NaOH unter stetem Rühren in das Wasser geben, nicht umgekehrt.
Und wie Chris schon sagte: SCHUTZBRILLE!
NaOH zerstört schneller die Augenhornhaut wie man blinzeln kann.

von Stefan P. (form)


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Sandstrahlen

Beitrag #5071845 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Phillip F. (Gast)


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Danke zusammen.

Ich denke, ich bleibe beim Abschleifen per Hand. Welches Schleifpapier 
bzw. welche Feile würdet ihr mir empfehlen?


Gruß
Phillip

Beitrag #5071895 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Teo D. (teoderix)


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Nassschleifpapier ~180er Körnung und nicht allzu sehr, mit dem Wasser 
sparen.

von Phillip F. (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Nassschleifpapier ~180er Körnung und nicht allzu sehr, mit dem
> Wasser
> sparen.

Danke.
Würdest Du sagen, dass Aluminiumoxid eine Gleich-Feldmessung aufgrund 
seiner Permittivität von 9 (nennenswert) beeinflussen kann?


Gruß
Phillip

von Teo D. (teoderix)


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Phillip F. schrieb:
> Würdest Du sagen, dass Aluminiumoxid eine Gleich-Feldmessung aufgrund
> seiner Permittivität von 9 (nennenswert) beeinflussen kann?

Ähhh, ich glaube du überschätzt da mein Wissen, gerade gewaltig....
Gib mir also bitte min. 3Tage Zeit für Antwort. ;)

von Der Andere (Gast)


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Phillip F. schrieb:
> Im Deckel, der auf die Backform gesetzt wird, rotiert das Flügelrad
> eines Elektrofeldmeters. Ich befürchte nun, dass die Permittivität von 9
> des Aluminiumoxides den Messaufbau bzw. die elektrische Feldmessung
> nennenswert beeinflussen kann.
> Deshalb schwanke ich momentan zwischen "freie Erdungsstellen" oder
> "komplett runter damit".

Die Form dient doch quasi als Gehäuse. Der Messrotor ist jetzt wie weit 
entfernt? Die Eloxalschicht ist doch extrem dünn, also sollte sich die 
höhere Permittivität nur dann bemerkbar machen, wenn der 
"Luft"-Kondensator max. 1 Größenordnung dicker ist.
Aus dem Bauch raus würde ich sagen da merkst du keinen Unterschied.

von Phillip F. (Gast)


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Danke für Deinen ratschlag.

Der Andere schrieb:
> Der Messrotor ist jetzt wie weit
> entfernt?

Der Messsensor liegt etwas unterhalb der Deckelplatte. Am nächsten ist 
er der Aluminiumoxid-Schicht von innen her gesehen. 7 bis 8 Zentimeter 
etwa.


Gruß
Phillip

von michi42 (Gast)


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Lass das Zeug drauf. Kalibrieren musst Du hinterher eh (schon alleine 
wegen der verzerrten Feldgeometrie).

von Harald W. (wilhelms)


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michi42 schrieb:

> Lass das Zeug drauf.

Das ist sowieso egal, da sich auf reinem Aluminium von allein
sofort wieder eine Oxydschicht bildet.

von Phillip F. (Gast)


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Harald W. schrieb:
> michi42 schrieb:
>
>> Lass das Zeug drauf.
>
> Das ist sowieso egal, da sich auf reinem Aluminium von allein
> sofort wieder eine Oxydschicht bildet.

Ah, ok. Das hatte ich gar nicht bedacht.
Also müsste ich mir auch Gedanken machen über die Erdung des Deckels. 
Den Rand würde ich abschleifen, um den Deckel auf diese Weise zu erden, 
wenn der Deckel auf den Rand gelegt wird. Die Backform bekommt dann 
seitlich eine Bohrung, an der die Erdung angeschlossen wird.


Gruß
Phillip

von Harald W. (wilhelms)


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Phillip F. schrieb:

> Die Backform bekommt dann seitlich eine Bohrung, an der die Erdung
> angeschlossen wird.

Mit einer Zahnscheibe wird das erfahrungsgemäß funktionieren.
Ein flächiger Kontakt allein über den abgeschliffenen Rand
aber m.E. nicht.

von michi42 (Gast)


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Eine metallische Klemmung wird reichen. Es fließt ja praktisch kein 
Strom. Das ganze Ding muss natürlich insgesammt auf ein Bezugspotential. 
Wenn Du keines vorsiehst, wird die Stromzuführung/Datenleitung eines 
bilden.
Denk an die Feldverzerrung durch die rausstehende Sonde 
(Spitzenwirkung)- da wirst Du mehr messen, als im homogenen Fall 
vorhanden wäre. Gewitterdetektor? Dann unterschätze die Feuchtigkeit 
nicht - sonst suppt Dir die influenzierte Ladung auf den Messplatten 
weg.

von Phillip F. (Gast)


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michi42 schrieb:
> Gewitterdetektor?

Nein. Elektrostatisches Feld unter einem Hochspannungsmessteiler.


Gruß
Phillip

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