Shapeways und andere Anbieter bieten ja 3D Druck in Metall an. Hat jemand Erfahrungen damit? Mir geht es insbesondere nicht um künstlerische Objekte wie sie fast ausschließlich als Referenz gezeigt werden, sondern um technische Objekte bei denen Maßhaltigkeit, Oberflächenqualität, Stabilität kleiner Ecken usw. wichtig sind. Eine Google-Suche nach "(shapeways) metal 3d print review" bringt fast gar nichts zutage. Die Bildersuche liefert viele Fotos von gedruckten Objekten, aber ausschließlich künstlerische Objekte und ohne Maßstab. Ich würde gerne Objekte Drucken die in Größe und Komplexität auf dem Niveau einer Mini-B-USB Buchse sind (das ist natürlich nur ein Beispiel). Gibt es Anbieter die das zu Hobby-verträglichen Preisen schaffen? Wie weit ist die Technik?
Ich habe mal was bei fabbit drucken lassen. Auf deren Homepage findest du Informationen über Materialien, Auflösung und Oberflächen sowie deren Nachbearbeitung. Mein Teil umfasste ca. cm³, das hat in Alu mit matter Oberfläche 240 € gekostet, in Edelstahl wären es 1800 € gewesen. Sowas dünnwandiges wie USB Stecker geht nicht, jedenfalls nicht gut.
Guck dir die Spezifikationen des Herstellers an, dann weißt du was geht. Das Verfahren sollte Direct Laser Melting sein. Es gibt auch Verfahren, bei denen Metallpulver mit einem Polymer zu einem Grünling verklebt wird. Dieser wird dann im Ofen gesintert. Das ist billiger, aber hat eine Restporosität und ist weniger masshaltig.
Bei shapeways habe ich schon einige Modellbau-Teile in "stainless steel" machen lassen. Die oben abgebildeten, über dünne Stege zusammengehaltenen Teile eines kleinen Kardangelenks haben eine minimale Wandstärke von 1mm, der Außendurchmesser an der dicksten Stelle ist 15,3mm. Das ist ungefähr das filigranste, was man in diesem Material machen kann. Dafür ist es günstig: Waren keine 15€. Was Du anstrebst, beinhaltet ja Wandstärken von runter bis 0,3mm (typische Blechteile einer USB-Buchse) und Details weit unter 1mm. Das wird nicht gehen. Shapeways bietet auch noch ein Verfahren an, bei dem ein Wachs-Rohling gedruckt wird und dann abgegossen. Bronze und Messing z.B. Bestimmt deutlich teurer, und wahrscheinlich reicht die Detaillierung immer noch nicht. Da hast Du aber ne Menge Beispiele wie Schmuckstücke, Ringe für Finger, wo sich die Größe des Werkstücks und die Detaillierung schon einigermaßen abschätzen läßt. Sonst mußt Du Dein Teil halt designen und hochladen, dann siehst Du ja online die Machbarkeit und den Preis. Übrigens Maßhaltigkeit: Die shapeways stainless steel haben je nach Richtung 1-3% Untermaß. Dem entgegne ich, indem ich die Teile von vornherein um 1,8% vergrößere, auf die wichtigen Funktionsflächen 0,3mm aufdopple und diese Flächen spanend nachbearbeite.
butsu schrieb: > Das Verfahren sollte Direct Laser Melting sein. dieses Verfahren hat auch Nachteile, als Alternativen gibts EBM (Elektronenstrahlschmelzen) und SLS (Lasersintern). Als Nachbearbeitung anschließend nochmal optional Heißisostatisches Pressen oder eine Wärmebehandlung. Oder Robotergesteuertes Auftragsschweißen... Thomas schrieb: > Mir geht es insbesondere nicht um > künstlerische Objekte wie sie fast ausschließlich als Referenz gezeigt > werden, sondern um technische Objekte bei denen Maßhaltigkeit, > Oberflächenqualität, Stabilität kleiner Ecken usw. wichtig sind. Es gibt 3D-Drucker mit eingebauter Fräese. Erst wird gedruckt, zusätzlichdie Oberfläche durch Fräsen nachbearbeitet. Bietet exzellente Oberflächengüte und exzellente Maßhaltigkeit, ist "nicht ganz billig"
Sehr gute Haltbarkeit und feinste Auflösung gibt es im Wachsdruck mit anschließendem Metallguss in diversen Metallen. Dazu gibt es z.B. die Fa.Horbach in Idar-Oberstein. Mal anfragen. Grüße Bernd
Schreiber schrieb: > dieses Verfahren hat auch Nachteile, als Alternativen gibts EBM > (Elektronenstrahlschmelzen) und SLS (Lasersintern). Wo siehst du die Nachteile von SLM, vor allem im Vergleich mit EBM, das ja bis auf die Energiequelle sehr ähnlich ist? Auch erreichbare Auflösung, Genauigkeit und Oberflächenrauheit sind vergleichbar, SLM ist aber verbreiteter. SLS hat gegenüber den anderen Verfahren m.E. nur Nachteile (Porosität, geringere Festigkeit). Es ist halt der Vorläufer. Schreiber schrieb: > Als Nachbearbeitung anschließend nochmal optional Heißisostatisches > Pressen oder eine Wärmebehandlung. Ich dachte, heissisostatisches Pressen funktioniert bei SLS aufgrund der Porosität nicht, bei SLM und EBM bringt es nichts, da die Materialien nicht weiter verdichtbar und isotrop sind. Schreiber schrieb: > Oder Robotergesteuertes Auftragsschweißen... Das ist eher für's Grobe, sicher nicht für komplexe Kleinteile mit geringer Wandstärke... Bernd F. schrieb: > Sehr gute Haltbarkeit und feinste Auflösung gibt es im Wachsdruck mit > anschließendem Metallguss in diversen Metallen. Das stimmt, das Bauteil ist ja ein echtes Gussteil. Das geht aber meines Wissens nicht mit Stählen oder Titan, sondern vor allem mit Bunt- und Edelmetallen (auch Alu und Zink?). Auch ist die Masshaltigkeit durch Schwund typischerweise nicht so gut.
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