Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Messtechnik-Anschluss: BNC, Federklemme oder Schraubklemme?


von Lys A. (jazz_89)


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Hallo zusammen,

ich habe vor mit einem analogen Eingangsmodul diverse Signale mit einer 
Abtastrate von ca. 10 kHz zu messen, vorwiegend Drehmoment, Strom (über 
Shunt) und ähnliches.
Es gibt die Option zwischen einem Eingangsmodul mit BNC-Anschlüssen, 
Federklemme oder mit Schraubklemme.
Das BNC-Modul hat einen Eingangswiderstand von nur 200 kOhm und eine 
Einschwingzeit von langen 25 Mikrosekunden, während die anderen zwei 1 
Gigaohm und nur 10 Mikrosekunden haben.
Mir sind die BNC lieber, weil die Schirmung besser ist. Was würdet ihr 
empfehlen.

Würde mich auf eure Meinung freuen!

Beste Grüße
Lysandros

: Bearbeitet durch User
von Peter R. (pnu)


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1 Gigaohm ist ein Märchen. So etwas lässt sich nur mit ausgefuchster 
Technik erreichen. (bei pH-Messgeräten usw.)
Die 200kOhm sind eigentlich etwas niedrig, wenn man an den Standardwert 
bei Oszilloskopen denkt (1MHz), wahrscheinlich aber kein Problem.

Du hast eine Abtastrate von 10kHz entsprechend 100µs
25µs entsprechen einer Grenzfrequenz von etwa 1,3 MHz

Das BNC-Modul Eingang hat eine Grenzfrequenz, die bereits ein Vielfaches 
der Abtastfrequenz beträgt, also eigentlich schon viel zu viel.

Signalfrequenzen höher als die 10 kHz Abtastfrequenz dürftest Du sowieso 
nicht an den analogen Eingang des Wandlers lassen, wenn der nicht innen 
einen Tiefpass hat, der Signale mit mehr als 10 kHz unterdrückt. (siehe 
alias-Frequenzen)

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
was willst du nun hören?

Natürlich ist ein geschirmter Anschluss oft hochwertiger, aber eine 
Schirmung kann man auch mit Klemmen haben und Abtastung 10kHz ist keine 
kritische Größe, zumal das nix darüber aussagt, wie schnell die 
gemessenen Signale selber sind.

Was am Ende notwendig und ausreichend ist, hängt davon ab, in welcher 
Störumgebung du messen willst, welche Impedanz die Quellen haben, welche 
Leitungslängen du verwenden willst, welche Auflösung und Genauigkeit du 
erwartest, welchen Aufwand du betrieben willst und welchen Komfort du 
brauchst.
Von all dem hast du reinweg kein Wort verloren.
Gruß Öletronika

von Lys A. (jazz_89)


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U. M. schrieb:

> in welcher Störumgebung du messen willst,
recht störbehaftet, da mehrere bürstenlose Motoren der 4kW-Klasse im 
Raum verteilt sind

> welche Impedanz die Quellen haben
leider nicht bekannt, da Sensor-Datenblätter Mangelhaft


> welche Leitungslängen du verwenden willst
ca. 20cm bis 1m

> welche Auflösung und Genauigkeit du erwartest,
A/D-Auflösung ist bei allen Gleich, 16-bit
Genauigkeit ist etwas schwierig zu definieren, ich hätte gerne ein 
möhlichst Signal-Rauschen-Verhältnis. Und würde gerne das Signal 
differentiell übertragen

> welchen Aufwand du betrieben willst und welchen Komfort du brauchst.
einfaches Anschließen & trennen, Kompatibilität mit Oszi

Vielen Dank


> Von all dem hast du reinweg kein Wort verloren.
> Gruß Öletronika

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
> Lys A. schrieb:
> Und würde gerne das Signal differentiell übertragen.
Dann wären BNC-Buchsen doch eh nicht so zweckmäßig, oder?
Da sind Doppeladern (Twisted Pair) mit Schirm sicher vorteilhaft.
Da die Frequenzen moderat sind, kann man mit normalen Klemmen oder 
passenden Steckverbindern sicher gut auskommen.
Gruß Öletronika

von Heinz V. (heinz_v)


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Schirmung bis zur Klemme am Eingangsmodul erhalten, Hutschine mit 
Schirmklemmen http://www.icotek.com/produktkatalog/emv-abschirmung/sfsk/ 
unterhalb der Eingangsmodule anbringen, dort die Kabel mit Teppichmesser 
oder Jokari 30-40mm abmanteln und unterklemmen.

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