Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Berufsunfähigkeitversicherung - Meinungen!?


von abc (Gast)


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Wer von euch hat eine BU-Versicherung?

Ich stehe kurz vor Abschluss meines Studiums und bin vor einigen Wochen 
auf dieses Thema aufmerksam geworden (Durch einen unabhängigen 
Finanzdienstleister mit drei Buchstaben ;)). Der Vorteil ist als Student 
mit der niedrigsten Risikoklasse einzusteigen und diese über das 
komplette Berufsleben zu behalten und zudem sich noch niedrige Beiträge 
zu sichern.
Dennoch finde ich über 200€ für eine 2000€-Rente schon ambitioniert.

Interessant fand ich noch die Ursachen für eine BU: Die häufigste 
Ursache sind psychische Erkrankungen (Burn-Out). Habt ihr in eurem 
Umfeld damit Erfahrungen gemacht?

von Ganz einfach (Gast)


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Du musst nur darauf achten, in einem Unternehmen mit einer guten 
Unternehmenskultur anzufangen. Falls du Pech hattest und die 
Unternehmenskultur nicht deinen Erfordernissen entspricht, dann werde 
aktiv und baue es um.

von Markus Simon (Gast)


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Ich war zu Anfang meiner beruflichen Laufbahn auch so blöde sowas 
abzuschließen. Inzwischen habe ich sie aber gekündigt.
Eine Versicherung die niemals zahlt und immer nur kassiert. Welchen 
Beruf willst du denn eigentlich versichern wenn du noch Student bist?

von Jemand (Gast)


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Hallo

ich selber (noch etwa 20 Jahre Berufsleben vor mir) habe eine BU.
Aber so 100% sicher ob diese sinnvoll ist bin ich nicht.
Trotz vieler detaillierter Fragen und auch brauchbare und wohl auch 
ehrlichen Antworten des Anbieters habe ich das Bauchgefühl das im Fall 
eines Falles nicht das herauskommt was ich dann eigentlich "möchte".
Habe ich wirklich wenig Verluste (das es welche gibt hat selbst der 
Anbieter nicht verheimlicht)?
Kommt Papa Staat (bzw. die Versicherungen in den wir alle Zwangsweise 
einzahlen müssen) auf die Idee die Zahlungen der BU anzurechnen, so das 
ich auch nicht mehr habe als jemand der keine BU hat - wohl nicht 
aktuell aber wenn es ums weniger zahlen geht sind auch diese Systeme 
sehr kreativ.
Werde ich gezwungen  in Bereiche um zu schulen an den ich gar kein 
Interesse habe oder keinesfalls arbeiten will?

Auf dem Papier und theoretisch sieht eine BU für mich eigentlich 
sinnvoll aus - aber ist sie es auch wenn der Fall der Fälle (hoffentlich 
nie) eintreten sollte?

Eigentlich soll, so meine Wunschvorstellung, die BU zusammen (ergänzend) 
zu den staatlichen (Pflichtversicherungssystemen) Leistungen dafür 
sorgen das ich weiterhin das Haus abbezahlen kann, bzw. meinen 
Lebensstandard nicht deutlich absenken müsste.
Leider habe ich bei der mittlerweile in der Praxis gelebten Handhabung 
unserer Sozialsysteme die Befürchtung das diese rein privat teuer 
finanzierte Absicherung angerechnet werden würde und ich nur 
unwesentlich mehr zur Verfügung hätte als jemand der sich ausschließlich 
auf die Pflichtversicherung und das allgemeine Sozialsystem verlässt, 
aber eben nichts aus eigener Tasche (für sich) einzahlt.

Warum ich dann trotzdem eine (nicht billige) BU habe?
Ehrlich gesagt: so ganz genau weis ich das auch nicht (Hoffnung das im 
Falle eines Falles es doch finanziell nicht so negativ abläuft wie 
befürchtet?)

Jemand

von A. S. (Gast)


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abc schrieb:

> Dennoch finde ich über 200€ für eine 2000€-Rente schon ambitioniert.
>
> Interessant fand ich noch die Ursachen für eine BU: Die häufigste
> Ursache sind psychische Erkrankungen (Burn-Out).

Ja. Die Fakten sind sicher richtig und rechtfertigen die Risiko-Prämie, 
... nur musst Du lernen, das richtige Fakten dennoch lügen können:

An Burn-Out erkranken vor allem:
- Lehrer
- Spitzenverdiener

Lehrer können sich praktisch nicht dagegen versichern, da es dort eher 
eine Begleiterscheinung denn eine Krankheit ist.

Spitzenverdinern sind die Peanuts zu wenig, um den Porsche zu tanken.

Am Ende geht ein Ingenieur, der so konservativ ist, sich auch versichern 
zu lassen, kaum in den dauerhaften Burn-Out. Und selbst im Rollstuhl 
kann er meist bis zur Frühpensionierung noch weiterbeschäftig bleiben.

von oszi40 (Gast)


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Achim S. schrieb:
> kann er meist bis zur Frühpensionierung noch

Thema "abstrakte Verweisung" des Angebots gründlich prüfen! Sonst kannst 
Du als querschnittsgelähmter Rollstuhlfahrer noch als Hochseilartist 
arbeiten 
8-)http://www.berufsunfaehigkeitsversicherung-sofort-vergleich.de/abstrakte-verweisung.html

von nfet (Gast)


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Eine BU ist eben eine reine Risiko Versicherung. Sie kostet einen so um 
die 100€ im Monat und dann zahlt einen Fall der Fälle dann eben so um 
die 2000€ aus.
Die Anerkennunsquote (wie oft zahlt die Versicherung bei Antrag auf 
Zahlung) ist wohl tatsächlich relativ hoch.

Trotz dessen habe ich mich auch noch nicht dazu durchgerungen so etwas 
abzuschließen und überlege auch selbst noch sehr.
Folgende Probleme habe ich mit einer BU:

1. Absolut inkompetente Berater! Die erzählen einen alle nur, dass man 
das unbedingt abschließen sollte, kauen einen ein Ohr ab, aber wenn man 
sich mal eine Stunde nimmt und in das Thema kurz einließt, weiß man mehr 
als die. Nicht eine konkrete Frage können die beantworten (Beispiel: Es 
gibt die Möglichkeit, dass sich die BU jedes Jahr um 2% erhöht. Die 
Frage, worauf sich denn diese 2% beziehen konnten mir bereits 3 
Versicherungsvertreter nicht beantworten! (meist sind es wohl nur die 
Gebühren)

2. Was muss passieren, damit mit die BU zahlt. Psychische Dinge, ok. 
Hatte ich bis jetzt noch nie Probleme mit und hoffe natürlich das bleibt 
auch so. Würde mich aber definitiv nicht zur Risikogruppe zählen. 
Körperliches: Was muss mir passieren, um nicht mehr als Entwicklungs 
Ingenieur arbeiten zu können? Interessiert mich dann Geld überhaupt 
noch? Macht ein Leben, in dem ich nicht mal mehr vor dem PC 
sitzen/stehen/liegen kann überhaupt noch Sinn?

3. Die meisten Versicherten haben den Versicherungsfall wohl nicht 
früher als mit Mitte 40. Bis dahin hätte ich aber noch fast 20 Jahre. 
Wenn ich 20 Jahre lang jeden Monat im Schnitt 200€ anlege und mir das 
mit 2,5%/Jahr verzinsen lasse, dann sind das 61000€. Die werfen dann ab 
da auch jedes Jahr 4000€ ab, was ein schöner Urlaub ist.

Ich denke, dass wenn Haus und Kinder da sind, diese Rechnung definitiv 
anders aussieht.
Erstens ist dann das Burnout Risiko höher und zweitens ist die 
finanzielle Absicherung einer Familie, sowohl wichtiger, als auch mehr 
Geld wert.

von Psycho (Gast)


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Kann es sein, dass bei dieser Art von Versicherungen noch ein anderer 
Grund zum Nichtabschluss führt? Wenn man jetzt mehrere Optionen 
überlegt, was man mit den gesparten Versicherungsbeiträgen anfangen 
könnte, was ist wohl die beste Option?

Nur mal so als Überlegung: Wenn man sich genauer mit dem Thema 
beschäftigt, wünscht man sich ja, dass der Versicherungsfall nicht 
eintritt, denn dieser ist ja die Folge einer erheblichen meist 
dauerhaften gesundheitlichen Einschränkung. Man ist quasi näher am 
eigenen Tod.

Die psychologischen Verdrängungsmechanismen wirken so gut, dass man 
versucht den Versicherungsfall als nicht existent hinzustellen. Bei 
einem Beitrag von 200 € pro Monat für eine Leistung von 2000 € pro 
Monat, kann man grob die Eintrittswahrscheinlichkeit abschätzen.

Eigentlich sollte man den Versicherungsfall einmal gedanklich als eine 
unausweichliche Tatsache ansehen, die definitiv eintreten wird. Aus 
diesem Standpunkt heraus sollte man noch einmal darüber nachdenken.

Beitrag #5073932 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Kaban (Gast)


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> Ich denke, dass wenn Haus und Kinder da sind, diese Rechnung definitiv
> anders aussieht.
> Erstens ist dann das Burnout Risiko höher und zweitens ist die
> finanzielle Absicherung einer Familie, sowohl wichtiger, als auch mehr
> Geld wert.

Nach dem Studium bereits 50-80% der Kohle zuruecklegen und in ETFs oder 
Wohnungen investieren. Das sichert sowohl die Familie als auch einen 
selbst besser ab.
Dabei gibt es noch genug Kleinstaedte, wo es zentrale Wohnungen fuer 
50.000 brutto gibt. Neben zentral sollte die Wohnung in einer Stadt mit 
mindestens 2 groesseren guten (Familien-)Unternehmen liegen. Dann kriegt 
man das immer vermietet. Die Kaltmiete liegt bei ca 400 und ab der 
vierten Wohnung finanziert sich das von selbst, ohne das noch Gehalt 
zurueckgelegt werden muss.

Welche Alternative hat man denn? Mit der BU streiten welche Berufe noch 
angemessen sind, weswegen die paar Euro dann noch verweigert werden? 
Dann lieber nicht. Der Vater meines Kumpels hatte so einen Fall als er 
vom 3m Baugeruest gefallen ist. Nein, danke.

von Skippy (Gast)


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Achim S. schrieb:
> An Burn-Out erkranken vor allem:
> - Lehrer
> - Spitzenverdiener

.. und IT'ler, d.h. SW Entwickler und Admins in der freien Wirtschaft.

von Koko (Gast)


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Berufsunfähigkeitsversicherung ist eine der günstigsten Versicherungen 
überhaupt und immer dann wichtig wenn man Familie hat oder will...
denn IM Fall dass man mit jungen Jahren 25 berufsunfähig wird erhält man 
gesetzlich nahezu nix.
Das ist das Risiko - und nix anderes !!
Und bitte selber die Versicherngen vergleichen - die Makler verkaufen 
das wo sie die meiste Provision bekommen. BU-Versicherung ist sehr 
leicht zu vergleichen.
Ich hatte diese Versicherung sehr früh abgeschlossen und bin froh sie in 
25 Jahren nicht benötigt zu haben.
Und keine Kombiversicherungen abschliessen, sondern nur das BU-Risiko.
Was weiter wichtig wäre ist eine Unfallversicherung, weil die ebenfalls 
verhältnismäßig günstig ist und das Risiko "jung" zu verunglücken auch 
durch nichts und niemanden abgedeckt wird.
Hatte vor vielen Jahren einen einfachen Fahrradunfall der über 7500 Euro 
"gekostet" hat...

von xdfrtzxdxd (Gast)


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nfet schrieb:
> (Beispiel: Es
> gibt die Möglichkeit, dass sich die BU jedes Jahr um 2% erhöht. Die
> Frage, worauf sich denn diese 2% beziehen konnten mir bereits 3
> Versicherungsvertreter nicht beantworten! (meist sind es wohl nur die
> Gebühren)

Man erkennt sofort: Du hast auch keine Ahnung.
Das ist ja auch nicht schlimm, aber die Verkaeufer sollten das schon 
beantworten koennen.

Nein, das bezieht sich nicht auf die Gebuehren.
Wenn Du mit 100 EUR abschliesst, werden im naechsten Jahr 102, dann
104,04, dann 106,12 usw. In gleicher Art steigt auch die 
Leistungszusage.
Das soll die Inflation abbilden und hat den Vorteil, dass diese 
Erhoehungen nicht durch erneute Gesundheitspruefungen erkauft werden 
muessen.

xdfrtzxdxd

von Thomas (kosmos)


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Wenn da sollte man die Erwerbsunfähigkeit versichern, sonst kann es 
einem passieren das man umgeschult wird. Das Beispiel mit dem Rollstuhl 
fahrendem Hochseilartist ist da sehr treffend.

Eine Wohnung ist meiner Meinung nach eine bessere Geldquelle als eine 
Versicherung. Die zahlt sich durch die Mieteinahmen von selber ab, wirft 
danach jeden Monat Geld ab, spart Steuern und ist auch eine 
Altersabsicherung entweder durch die Mieteinahmen und/oder die spätere 
Selbstnutzung.

Beitrag #5074031 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Cyblord -. (Gast)


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NoInsurance schrieb im Beitrag #5074031:
> Mit dem Abschluss von Versicherungen gesteht man nur seine eigene
> Ängstlichkeit ein. Mit klarem Kopf sollte eigentlich jeder drauf kommen,
> daß nur das Unternehmen dabei gewinnt, schaut Euch nur all die
> prachtvollen Versicherungstempel an.
>
> Spart die Beiträge für Euch selber. Dann habt Ihr im Schadensfall meist
> mehr Geld, keine Probleme Eurer Schadensregulierung zuzustimmen und für
> den Nicht-Schadensfall irgendwann ne Menge Kohle extra.

No shit, Sherlock!

D.h., du verzichtest auch konsequent auf Privathaftpflicht?

BU ist ne Risikoversicherung, für wie wahrscheinlich man das Risiko 
hält, muss man selbst beurteilen. In Anbetracht der hohen Prämien und 
dass laut Statistik jeder 4. berufsunfähig wird, ist das Risiko wohl 
garnicht mal so klein. Kaum eine seriöse BU hat noch die sog. "abstrakte 
Verweisung" in ihren Klauseln, damit würde man am Markt nicht mehr 
bestehen. Außerdem kann man auch die Anerkennungsquoten der einzelnen 
Anbieter googlen und sich einen entsprechenden Anbieter aussuchen, nur 
nicht wundern wenn das dann nicht der billigste ist, ...

Thomas O. schrieb:
> Eine Wohnung ist meiner Meinung nach eine bessere Geldquelle als eine
> Versicherung. Die zahlt sich durch die Mieteinahmen von selber ab, wirft
> danach jeden Monat Geld ab, spart Steuern und ist auch eine
> Altersabsicherung entweder durch die Mieteinahmen und/oder die spätere
> Selbstnutzung.

Beim deutschen Mietrecht ist es wohl mit das dümmste einen auf kleinen 
Privatvermieter auf Pump zu machen. Hohe Kosten, hohes (Klumpen-)Risiko 
und ineffizient im Vergleich zu einer Immobiliengesellschaft, die mit 
Mengenrabatten bei Handwerksauftragsvergabe und ähnlichem operieren 
kann. Dann lieber einen konservativen Equity-REIT bedienen, wenn man 
sein Geld am Immobilienmarkt parken möchte.

von Chumz (Gast)


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> ... unabhängigen Finanzdienstleister ...

So etwas gibt es nicht.

Für eine Familie mit Kindern ist eine Risikoversicherung Pflicht.

Beratung durch die Verbraucherzentrale ist hier angebracht.

von nur so (Gast)


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Beratung ist wohl eher durch einen Versicherungsberater gegen Honorar 
angebracht, der von der Materie Ahnung hab. Verbraucherzentralen sind da 
meiner Meinung nach nicht qualifiziert. Erinnert mich immer an Stiftung 
Warentest - erst Dosenfisch testen dann aber BU...

von Nils P. (ert)


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abc schrieb:
> Wer von euch hat eine BU-Versicherung?

Ich nicht.

Ich halte persönlich nicht viel von Versicherungen... aber wenn sie dich 
besser schlafen lässt, warum nicht.

Aber dann nicht auch noch 300€ in den private Rente stecken, dafür bist 
du zu jung um das Schweinesystem mitzufinanzieren :-)

Ich habe aber eine private Haftpflichtversicherung inkl Hausrat und 
Fahrraddiebstahl...

Es ist wie immer eine persönliche Entscheidung, welches Risiko man wie 
absichern will.

G Ert

von Fabian F. (fabian_f55)


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Hängt stark von den Umständen ab.

Wenn du allein lebst und nur du der leidtragende bist, der dann den rest 
seines Lebens von harz 4 leben muss (Was ich persönlich nicht so 
schrecklich finde. Ich hab als Student von wesentlich weniger als h4 
gelebt)
Dann brauchts keine BUV. Wenn man gar keinen Bock mehr hat, wird man 
schon Wege finden sich selbst das Licht auszuknipsen.

Wenn man zu irgendeinem Zeitpunkt Familie/Kinder einplant ist die BUV 
aber ein absolutes Muss.
An den hohen Preisen der BUV kann man erkennen wie oft das Eintritt.

Meine Frau hatte z.B mit 31 einen Schlaganfall(Nichtraucher, kein 
Übergewicht, keine Historie in der Familie) und ist um eine Haaresbreite 
an der permanenten Berufunfähigkeit vorbeigeschrammt. Kann also verdammt 
schnell gehen.

Die Frage ist dann eigentlich nur wie lange man die BUV abschließen 
sollte. Die Makler wollen einen in der Regel bis zur Rente absichern, 
was ich aber nicht als sinvoll erachte, weil das die Versicherung 
unnötig teuer macht.

Spätestens mit 60 sollten die Kinder alt genug sein um auf eigenen 
Beinen zu stehen. Danach trägt man nur noch das Risiko für sich selbst, 
bzw. der Partner sollte in der Lage sein für einen zu Sorgen.

Ich hab meine BUV daher nur bis 60 Jahre abgeschlossen, was es erheblich 
günstiger macht (96€/Monat für 2200€ Rente).

Als Single machten Beträge unter 1500€ keinen Sinn, weil man sich dann 
im wesentlichen auf h4 Niveau versichert. Nachdem die BUV zu 100% auf h4 
angerechnet wird, ist das Blödsinn.

In einer Familie kann es aber Sinn ergeben. Wenn man Berufsunfähig ist 
und verheiratet, bekommt man rein gar nix vom Staat, nachdem der Partner 
ja für einen sorgen muss. Hier wären die 1500€ extra also eine große 
Hilfe.

: Bearbeitet durch User
von Axel L. (axel_5)


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BUV macht schon Sinn, wenn man die Fallstricke umgeht. Die abstrakte 
Verweisung wurde schon genannt, es gibt auch BUV, die nach 5 Jahren den 
Verweis auf verschwiegene Vorerkrankungen ausschliessen. Damit hat man 
die beiden grössten Fallen schon mal ausgeschlossen.

Ansonsten eine anständige Summe nehmen. 1000€/Monat ist zwar billiger, 
aber ziemlich sinnlos, wenn man mit Familie schon so viel an Hartz4 
bekommt.

Das mit den 60 Jahren finde ich auch kritisch. Früher konnte man 
durchaus mit 60 in den Vorruhestand gehen, das geht heute nicht mehr.

Gruss
Axel

von Fabian F. (fabian_f55)


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Axel L. schrieb:

> Ansonsten eine anständige Summe nehmen. 1000€/Monat ist zwar billiger,
> aber ziemlich sinnlos, wenn man mit Familie schon so viel an Hartz4
> bekommt.
Hängt davon ab was der Partner macht. Wenn der Partner selber arbeitet, 
sind 1000€ eben 1000€ zusätzlich. Als Single oder alleinverdiener 
bringts nix, ja.

> Das mit den 60 Jahren finde ich auch kritisch. Früher konnte man
> durchaus mit 60 in den Vorruhestand gehen, das geht heute nicht mehr.

Hängt von den persönlichen Umständen hab. Mit 60 ist unsere Wohnung 
abbezahlt und die Instandhaltungsrücklage für 30 Jahre gefüllt.
Die paar Jahre zwischen Ende der BUV und Rente sollten mit Ersparnissen 
oder H4 überbrückbar sein.

Wenn man plant bis 65 immer noch das Haus zu bezahlen, oder zur Miete 
wohnt brauchts ein paar Jahre länger BUV

von Axel L. (axel_5)


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Fabian F. schrieb:
> Axel L. schrieb:
>
>> Ansonsten eine anständige Summe nehmen. 1000€/Monat ist zwar billiger,
>> aber ziemlich sinnlos, wenn man mit Familie schon so viel an Hartz4
>> bekommt.
> Hängt davon ab was der Partner macht. Wenn der Partner selber arbeitet,
> sind 1000€ eben 1000€ zusätzlich.

Dann braucht man keine BU, da kann man das Geld lieber anlegen. Eine 
Versicherung sehe ich nur als sinnvoll an, wenn ich damit Risiken 
abdecken kann, die ansonsten Existenzbedrohlich sind. "1000€ zusätzlich" 
zu einem normalen Einkommen sind das nicht.

Gruss
axel

von Fabian F. (fabian_f55)


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Axel L. schrieb:
> Fabian F. schrieb:
> Dann braucht man keine BU, da kann man das Geld lieber anlegen. Eine
> Versicherung sehe ich nur als sinnvoll an, wenn ich damit Risiken
> abdecken kann, die ansonsten Existenzbedrohlich sind. "1000€ zusätzlich"
> zu einem normalen Einkommen sind das nicht.

Du denkst in Ingenieursmaßstäben...

Unsere Nachbarn haben bis vor kurzem beide im Baugewerbe gearbeitet.
Beide ca. 1300 Netto. + 198€ Kindergeld -> 2800 Netto

Miete sind 950€ warm, ÖPV 330€, Kita 120€, Internet 25€, Kabelfernsehen 
(Zwangsweise) 15€, Versicherungen 20€, Nahrungsmittel 400€
Gesamt: 1860€ -> Ca. 1000€ für sonstige Ausgaben
Kann man gut von leben.
Jetzt hatte sie aber einen Bandscheibenunfall und ist seit dem 
Berufsunfähig.
Jetzt stehen auf der Einnahmenseite wg. niedrigerer Steuern:
1450 Netto+ 198€ Kindergeld
Auf der Ausgabenseite kommen ca. 100€/Monat für Medikamente dazu.
Dafür reduziert sich ÖPV auf 280€.
Bilanz ist jetzt also -260€/Monat
Da würden 1000€ BUV defintiv helfen.

von Cyblord -. (Gast)


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Fabian F. schrieb:
> Miete sind 950€ warm

Dann wäre es in dem konkreten Fall angebracht an diesem Posten zu 
schrauben, ...

und für 280€ ÖPNV / Monat bekomme ich auch ein Auto bezahlt.

von Axel L. (axel_5)


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Fabian F. schrieb:
> Axel L. schrieb:
>> Fabian F. schrieb:
>> Dann braucht man keine BU, da kann man das Geld lieber anlegen. Eine
>> Versicherung sehe ich nur als sinnvoll an, wenn ich damit Risiken
>> abdecken kann, die ansonsten Existenzbedrohlich sind. "1000€ zusätzlich"
>> zu einem normalen Einkommen sind das nicht.
>
> Du denkst in Ingenieursmaßstäben...
>

Natürlich tue ich das.

Der TE hat seinen Beitrag begonnen mit: "Ich stehe kurz vor Abschluss 
meines Studiums..."

Gruss
Axel

von Cyblord -. (Gast)


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Fabian F. schrieb:
> 1450 Netto+ 198€ Kindergeld

Erwerbsminderungsrente gibt es keine?

von Kaban (Gast)


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Abradolf L. schrieb:
> Beim deutschen Mietrecht ist es wohl mit das dümmste einen auf kleinen
> Privatvermieter auf Pump zu machen. Hohe Kosten, hohes (Klumpen-)Risiko
> und ineffizient im Vergleich zu einer Immobiliengesellschaft, die mit
> Mengenrabatten bei Handwerksauftragsvergabe und ähnlichem operieren
> kann. Dann lieber einen konservativen Equity-REIT bedienen, wenn man
> sein Geld am Immobilienmarkt parken möchte

Bullshit. Ich vermiete bereits 3 Wohnungen und hatte nie Probleme. Die 
meisten Deutschen haben viel zu viel Angst vor einer einem negativen 
Schufa Eintrag. Zwei Mieten ausgelassen und schon ist die 
ausserordentliche Kuendigung mit anschliessender Raeumung kein Problem.

Einmal nach Erwerb renoviert und seit dem die aelteste ueber 10 Jahre 
nie wieder angefasst. Kassiere nur und das Ruecklagenkonto ist voll fuer 
Heizung oder Dach, Gebaeudeversicherung und Hausverwalter ohnehin 
vorhanden.

von Martin S. (sirnails)


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Meine Freundin hatte so eine tolle Tante gestern da. Bla bla bla Dynamik 
bla bla bla ETFs ... was die nicht alles erzählt hat.

Fakt ist: Für erbärmliche 1000 Euro pro Monat zahlt sie bei bestehendem 
Vertrag bis zum Renteneintritt satte 100.000 Euro in die Versicherung.

Da stellt sich mir ganz prinzipiell die Frage, ob es heir nicht 
sinnvoller ist, diese 100 Euro pro Monat in einen Aktienfond (verwaltet 
und offen!) zu investieren. Dort bekommt man selbst jetzt aktuell gute 
3%.

Bei den 100 Euro wären das bis zum Renteneintritt 63.000 Euro. Wenn man 
10 Jahre vor der Rente Berufsunfähig wird, würde man immerhin 525 Euro 
steuerfrei bekommen (Kapitalertragssteuer inklusive). Zum Renteneintritt 
dann aber die 63.000 Euro - nicht 0!

Wenn ich das so durchrechne, sind BU-Versicherungen ein verdammt gutes 
Geschäft!

Wenn man eine BU macht, dann sollte man schauen, ob es eine 
Kapitalbildende ist.

http://www.finanzen.de/berufsunfaehigkeitsversicherung/ratgeber/beitragsrueckgewaehr

Ein anderes Thema - über das ich mir bisher selbst keine Gedanken 
gemacht habe - ist die Anrechnung der Beiträge.

Fällt man durch BU/AU in Hartz 4; wird dann die BU angerechnet? Wird da 
nachgelagert versteuert? U.s.w.

Der Versicherungsfuzzi wird einem das schönrechnen. Aber für das 
bisschen Absicherung ist der Preis schon verdammt hoch!

von Martin S. (sirnails)


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Nachtrag: Wie aber schon gesagt wurde - jeder 4te wird Berufsunfähig.

Es muss nicht immer der legendäre Unfall sein, der einen im Rollstuhl 
sitzen lässt.

Als ING reicht schon Krebs. Meine Mutter konnte sich nach der 
Chemotherapie nicht mehr konzentrieren. Das führt zumindest zu einer 
zeitweisen Berufsunfähigkeit in der der Versicherer zahlungspflichtig 
wird!

Das sollte man nie vergessen. Meine Mutter hatte damals einen Lichtblick 
und schloss ein Jahr zuvor noch eine BU ab. Ihr hat es finanziell den 
Hintern gerettet.

Und was auch ganz wichtig ist: Ist die BU pfändbar?

: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (Gast)


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Kaban schrieb:
> Bullshit. Ich vermiete bereits 3 Wohnungen und hatte nie Probleme. Die
> meisten Deutschen haben viel zu viel Angst vor einer einem negativen
> Schufa Eintrag. Zwei Mieten ausgelassen und schon ist die
> ausserordentliche Kuendigung mit anschliessender Raeumung kein Problem.

Und den Betrag für die Räumung streckst du erstmal vor und kannst 
schauen ob du noch an dein Geld kommst und hoffentlich hast du dann 
niemanden der dir aus Frust die Wohnung zertrümmert. Dann wars das mit 
der lächerlichen Bruttorendite von im Schnitt 4-5% für private 
Kleinvermieter.

>
> Einmal nach Erwerb renoviert und seit dem die aelteste ueber 10 Jahre
> nie wieder angefasst. Kassiere nur und das Ruecklagenkonto ist voll fuer
> Heizung oder Dach, Gebaeudeversicherung und Hausverwalter ohnehin
> vorhanden.

Ist ja schön, wenn bei dir alles positiv läuft und kein Risikofall 
eintritt, das ändert aber nichts an der Tatsache, dass diese Risiken 
bestehen und einen großen Teil deines angelegten Gelds pulverisieren 
können. Nichts anderes ist mit Klumpenrisiko beschrieben.

von Fabian F. (fabian_f55)


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Abradolf L. schrieb:
> Fabian F. schrieb:
>> Miete sind 950€ warm
>
> Dann wäre es in dem konkreten Fall angebracht an diesem Posten zu
> schrauben, ...
950€ sind im Münchner Umland für eine 2,5 Zimmer-Wohnung günstig.
Man kann weiter raus ziehen, dann kostet der ÖPV noch mehr und man 
findet keine Krippe mehr.

> und für 280€ ÖPNV / Monat bekomme ich auch ein Auto bezahlt.

Das möchte ich sehen wie du zwei Autos für 60km/täglich mit 5€/Parken
für 280€ finanzierst...


>Der TE hat seinen Beitrag begonnen mit: "Ich stehe kurz vor Abschluss
>meines Studiums..."

Auch ein Ingenieur kann einen Friseur heiraten und muss ggf. von dem 
Gehalt des Friseurs leben.

>Erwerbsminderungsrente gibt es keine?
Die gibts nur wenn man Arbeitsunfähig ist. Solang du noch >3h täglich 
ohne Arzt auf einem Stuhl sitzen kannst gibts die nicht.
Könnte ja sein, dass es irgendwo einen Arbeitgeber gibt, der deine 
Eingeschränkten Fähigkeiten noch nutzen kann. Die ARGE ist nur nicht 
besonders hilfreich darin diesen AG zu finden..
Unsere Nachbarin hat auch keine besonders hohe Ausbildung genossen. Das 
macht die Sache nicht einfacher.

>Fällt man durch BU/AU in Hartz 4; wird dann die BU angerechnet? Wird da
>nachgelagert versteuert? U.s.w.

Die BU-Rente wird zu 100% Auf H4 angerechnet. Erwerbsminderungsrente 
auch.
Da hat sich der Staat echt ein Kuckucksei gelegt. Ich denke die Quote 
der BUV-Versicherten wäre deutlich höher, wenn z.B. auch 800€ BUV Rente 
eine merkliche Verbesserung gegenüber h4 darstellen würden.
Ich würde das vielleicht Linear von 100-1500€ anrechnen. Bei 100€ BUV 
gibts trotzdem volles h4, Ab 1500€ kein h4 mehr. Dazwischen linear 
abfallend.
So wie jetzt ist, können sich viele eine sinvolle BUV nicht leisten und 
haben deswegen dann gar keine. Damit liegen sie dem Staat dann zu 100% 
auf der Tasche UND fristen ein elendes Dasein...

von Kaban (Gast)


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Abradolf L. schrieb:
> Und den Betrag für die Räumung streckst du erstmal vor und kannst
> schauen ob du noch an dein Geld kommst und hoffentlich hast du dann
> niemanden der dir aus Frust die Wohnung zertrümmert. Dann wars das mit
> der lächerlichen Bruttorendite von im Schnitt 4-5% für private
> Kleinvermieter.
>
> Ist ja schön, wenn bei dir alles positiv läuft und kein Risikofall
> eintritt, das ändert aber nichts an der Tatsache, dass diese Risiken
> bestehen und einen großen Teil deines angelegten Gelds pulverisieren
> können. Nichts anderes ist mit Klumpenrisiko beschrieben.

Ein Ingenieur der sich 3 Wohnungen leisten kann, aber keine Raeumung?

Erste Wohnung mit groesserer (ueberwiegend Eigen-)Renovierung fuer 
43.000 (Jahreskaltmiete 4920), zweite 47.000 (5160) und die dritte etwas 
juengere mit Baujahr 1984 fuer 52000 (4400). Rechne die Bruttorendite 
nochmal nach. Man muss halt nicht so bloed sein in Muenchen zu suchen.

Das ist so typisch Deutsch wie zu viele unnoetige Versicherungen 
abschliessen. Kosten sehen die nicht da sind....

von Claus M. (energy)


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abc schrieb:
> (Durch einen unabhängigen
> Finanzdienstleister mit drei Buchstaben ;)).

Diesen Scharlatanen weiche man aus.

von Chumz (Gast)


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nur so schrieb:
> Beratung ist wohl eher durch einen Versicherungsberater gegen Honorar
> angebracht, der von der Materie Ahnung hab. Verbraucherzentralen sind da
> meiner Meinung nach nicht qualifiziert. Erinnert mich immer an Stiftung
> Warentest - erst Dosenfisch testen dann aber BU...

Man sollte nicht so unbedarft sein und glauben, dass die Leute, die 
Dosenfisch testen, auch für die Versicherungsberatung zuständig sind.

Bei mir war es ein Versicherungsmathematiker, der die Beratung 
durchgeführt hat.

von Mickey (Gast)


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Axel L. schrieb:
> Ansonsten eine anständige Summe nehmen. 1000€/Monat ist zwar billiger,
> aber ziemlich sinnlos, wenn man mit Familie schon so viel an Hartz4
> bekommt.

Ne, das ist ganz und gar nicht sinnlos. Sobald man ein nennenswertes 
Vermögen hat, bekommt man kein H4 mehr, bis dieses aufgebraucht ist.

Ich bin mit gut 1000 Euro gut abgesichert, zusammen mit Kapitalerträgen 
habe ich mir als ich aktuell ausgebe. Der Spaß kostet rund 100 Euro im 
Monat, ist aber kapitalgedeckt (würde ich heute so nicht mehr machen).

Wenn ich mich heute neu versichern würde, würde ich die Versicherung bis 
maximal 50 laufen lassen. Bis dahin bin ich voraussichtlich schon lange 
finanziell unabhängig.

von oszi40 (Gast)


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Fabian F. schrieb:
> Jetzt hatte sie aber einen Bandscheibenunfall und ist

Das kann auch jeden Ing. treffen.

Thomas O. schrieb:
> Eine Wohnung ist meiner Meinung nach eine bessere Geldquelle als eine
> Versicherung

...wenn Du sie blitzartig verkaufen kannst zu einem besonders gutem 
Preis? Man bedenke bitte, daß Immobilien meist abbezahlt werden müssen. 
Wenn da ein Verdiener ausfällt, ist die ganze Finanzierung im Eimer. Als 
ein Kollege nach langer Krankheit an Krebs starb, hatte seine Wittwe nur 
noch ihren kleinen Lohn ... Das RICHTIGE Risiko zu versichern. kann 
manchmal nützlich sein. Bei 40 Jahren bis zur Rente ist ein 
Wohnungsverkauf mit 400k€ nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Rechne 
selbst 400/40=10k pro Jahr!

von Cyblord -. (Gast)


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Ich fühle mich zwar von euren beiden Beiträgen getrollt, aber versuche 
entgegen meiner sonst üblichen Art trotzdem nochmal ruhig und sachlich 
meine Sicht darzulegen.

Fabian F. schrieb:
> Abradolf L. schrieb:
>> Fabian F. schrieb:
>>> Miete sind 950€ warm
>>
>> Dann wäre es in dem konkreten Fall angebracht an diesem Posten zu
>> schrauben, ...
> 950€ sind im Münchner Umland für eine 2,5 Zimmer-Wohnung günstig.
> Man kann weiter raus ziehen, dann kostet der ÖPV noch mehr und man
> findet keine Krippe mehr.

Unter 3k€ netto Haushaltseinkommen in und um München ist für mich 
selbstgewählte Armut. Wozu es eine Krippe braucht, wenn einer doch nun 
krankheitsbedingt zuhause ist, stelle ich auch in Frage. Zuhause 
betreuen gäbe wenigstens noch 150€ monatlich bis das Kind 3 ist und in 
den Kindergarten geht. Wenn man aber mit EINEM Gehalt knapp über 
Mindestlohn immer noch in/um München bleibt, was soll man dazu sagen? So 
nen Job der das aktuelle Netto bringt, gibts auch in günstigeren 
Gegenden. Selbst in Erlangen/Umgebung kriegt man eine normale 
3-Zimmer-Wohnung mit 70-75m² bis 800€ warm.

>
>> und für 280€ ÖPNV / Monat bekomme ich auch ein Auto bezahlt.
>
> Das möchte ich sehen wie du zwei Autos für 60km/täglich mit 5€/Parken
> für 280€ finanzierst...

Ich sprach von einem, nicht von zwei Autos.

>
>>Der TE hat seinen Beitrag begonnen mit: "Ich stehe kurz vor Abschluss
>>meines Studiums..."
>
> Auch ein Ingenieur kann einen Friseur heiraten und muss ggf. von dem
> Gehalt des Friseurs leben.

Und dann muss man entsprechend seine Ausgabenseite an die neuen 
Verhältnisse anpassen. 950€ Miete bei 1700€ Einkommen ist jedenfalls ein 
krasses Missverhältnis.

===

So nun zum nächsten:

Kaban schrieb:
> Ein Ingenieur der sich 3 Wohnungen leisten kann, aber keine Raeumung?

Bei der Renditebetrachtung geht es nicht ums leisten können, sondern 
welchen Risiken es gibt, welche die Rendite aufs investierte Kapital 
(empfindlich) schmälern können. So eine Räumung kann durchaus einer 
Jahresmiete entsprechen. Jeder Leerstand, usw. schlägt sich dabei ebenso 
nieder. 3 Wohnungen bieten natürlich schon eine Form der Risikostreuung.

>
> Erste Wohnung mit groesserer (ueberwiegend Eigen-)Renovierung fuer
> 43.000 (Jahreskaltmiete 4920), zweite 47.000 (5160) und die dritte etwas
> juengere mit Baujahr 1984 fuer 52000 (4400). Rechne die Bruttorendite
> nochmal nach. Man muss halt nicht so bloed sein in Muenchen zu suchen.
>
> Das ist so typisch Deutsch wie zu viele unnoetige Versicherungen
> abschliessen. Kosten sehen die nicht da sind....

Eine Immobilie "verschleißt" mit ca. 1-2% pro Jahr, die Kosten sind da 
und kommen früher oder später (auch wenn man die zusammen mit den 
Kreditzinsen steuermindernd geltend machen kann); dem gegenüber stehen 
die Jahreskaltmiete und die potenzielle Wertsteigerung der Immobilie 
(die jedoch der Inflation gegenüber gestellt werden muss). In der Tat 
sind 10 Jahreskaltmieten wie in deinem Fall ein guter Wert. Welche 
Gegend und wieviel m² sind das jeweils? 10-15 Jahreskaltmieten sind auch 
der Richtwert mit denen Immobiliengesellschaften arbeiten, alles darüber 
ist schon kurz vor der Unrentabilität.

von Qwertz (Gast)


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Abradolf L. schrieb:
> Selbst in Erlangen/Umgebung kriegt man eine normale
> 3-Zimmer-Wohnung mit 70-75m² bis 800€ warm.

Naja, vielleicht in einem Hochhaus in Erlangen-Bruck, da will man aber 
eher nicht wohnen.

von H-G S. (haenschen)


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Man wird leichter krank als man denkt ... und gewisse Berufe verlangen 
volle Leistungsfähigkeit.

von fritz (Gast)


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Kaban schrieb:
> Erste Wohnung mit groesserer (ueberwiegend Eigen-)Renovierung fuer
> 43.000 (Jahreskaltmiete 4920), zweite 47.000 (5160) und die dritte etwas
> juengere mit Baujahr 1984 fuer 52000 (4400). Rechne die Bruttorendite
> nochmal nach. Man muss halt nicht so bloed sein in Muenchen zu suchen.

Wo und wie bekommt man denn solche Schnapper? Was man heutzutage so 
findet sind Wohnungen bei denen die mögliche Jahreskaltmiete höchstens 
5% des Kaufpreises ist. Darunter habe ich zumindest nichts gefunden.

Gerade mit Familie und als vorübergehender Alleinverdiener ist eine 
kleine BU in den ersten Berufsjahren meiner Meinung nach sinnvoll. Ich 
habe eine für 1,6k abgeschlossen die bis zu meinem 60. Geburtstag läuft. 
Das kostet mich ca. 40€ im Monat und hat gleichzeitig eine 
Lebensversicherung über 100k. Wenn ich 60 bin, sind meine Kids 
mindestens 30 und stehen (hoffentlich) auf eigenen Beinen. Eine längere 
Absicherung macht zudem kaum Sinn, da die Beiträge ab 60 stark steigen.

Die automatische Beitrags- und Wertsteigerung (3%) habe ich bewusst 
ausgeschlossen, weil die staatliche Hilfe bei Berufsunfähigkeit mit 
zunehmenden Beitragsjahren steigt und man kurz vor Rentenantritt seine 
Immobilie abbezahlt hat - dann übernimmt die Hütte die Aufgabe der 
Lebensversicherung.

von tja (Gast)


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BU ist wie jede Versicherung - reines Pokern!

Wenn nichts passiert war die Versicherung für'n Allerwertesten. Passiert 
doch was, kann eine Versicherung die restliche Zeit vielleicht noch 
etwas sorgenfreier gestalten - vielleicht.

von Cyblord -. (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Abradolf L. schrieb:
>> Selbst in Erlangen/Umgebung kriegt man eine normale
>> 3-Zimmer-Wohnung mit 70-75m² bis 800€ warm.
>
> Naja, vielleicht in einem Hochhaus in Erlangen-Bruck, da will man aber
> eher nicht wohnen.

Ich habe auch explizit Umgebung genannt:

https://www.immobilienscout24.de/expose/83945032

https://www.immobilienscout24.de/expose/97018760

Marloffstein, Spardorf, Uttenreuth, Langensendelbach, Möhrendorf, 
Bubenreuth... sind ebenfalls gefragte Wohngegenden und man ist in 0,nix 
in Erlangen drin (auch mit ÖPNV). Auf jeden Fall ist man hier noch um 
einiges besser dran als München/Umgebung, vor allem mit mickrigen 1,7k€ 
netto.

von KeineBU (Gast)


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Das Beispiel aus der Baubranche ist ja nun gerade eines, welches 
schlichtweg nicht versicherbar ist, weil es eben ein Beruf mit nahe 
~100% BU-Eintritswahrscheinlichkeit ist. Maurer und Tänzer erhalten in 
der Regel ebenfalls keine BU, weil nicht versicherbar, so jedenfalls die 
Aussage meines Versicherungsvertreters.

Zwischen den Zeilen habe ich für mich damals daraus gelesen, dass die 
Versicherungsgesellschaft darauf achtet, nur diejenigen Personen in die 
BU zu hohlen, welche Nettozahler darstellen werden, und das sind ja nun 
gerade die ganzen Büroarbeitskräfte.
Bei knapp unter 100 Euro Beitrag kann man sich somit leicht ausrechnen, 
dass unter den Ingenieuren tatsächlich nur weniger als jeder 20ste 
überhaupt mal in den Genuß kommt, Leistungsempfänger zu werden. Der Rest 
zahlt definitiv drauf.

Für mich habe ich mich daher gegen eine BU entschieden, wobei ich damit 
in den ersten 5 Jahren des Berufslebens ein gewissen Risiko eingegangen 
bin, da in dieser Zeit keine EU-Rentenanwartschaft vorgelegen hätte. 
Nach 5 Jahren Berufstätigkeit ist dieses Risiko aber mitlerweile vom 
Tisch.

Klar kann man an diversen Formen des Krebs erkranken, oder 
möglicherweise Erblinden, aber man muss sich vor Augen führen, dass man 
als Ingenieur faktisch kein einziges berufsbildbezogenes erhöhtes 
Ausfallrisiko besitzt.
Es gibt keine gefährlichen Stoffe, keine außergewöhnlichen ansteckenden 
Krankheitserreger, keine besonderen Chemikalien, kein besonderes 
Burnoutrisiko, keine körperlich anstrengende Tätigkeit, kein erhöhtes 
Verkehrsunfallrisiko, keine Schwangerschaftsrisiken, keinen gefährlichen 
Kundenkontakt und man muss weder zwei Arme noch zwei Beine noch zwei 
Augen besitzen, um diesen Beruf zumindest halbtägig ausüben zu können.

Alles in allem spricht somit wenig für den Abschluss einer BU, zumal 
diese erstmal eine gewisse Höhe besitzen muss, um überhaupt über die 
Grundsicherung hinweg zu kommen.

...und was das Argument angeht, dass Vermögen im H4-Fall angerechnet 
wird, noch ist das Bargeld nicht abgeschafft und Bankschließfächer gibt 
es ebenfalls.

von Karsten B. (kastenhq2010)


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Martin S. schrieb:
> Nachtrag: Wie aber schon gesagt wurde - jeder 4te wird Berufsunfähig.

Wie hoch ist denn die Wahrscheinlichkeit, wenn man nur bis zu einem 
Alter von 55 oder 60 Jahren schaut? Ausgehend von den massiven 
Preisanstiegen bei den BUs, wenn man bis zur Rente versichert, geh ich 
mal davon aus, dass das BU-Risiko bis zum Alter von 55/60 Jahren 
signifikant kleiner ist als 25%, für die risikoarme Ing-Berufsgruppe 
wohl im unteren einstelligen Prozentbereich oder drunter.

von oszi40 (Gast)


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Karsten B. schrieb:
> wenn man nur bis zu einem
> Alter von 55 oder 60 Jahren schaut? Ausgehend von den massiven
> Preisanstiegen bei den BUs, wenn man bis zur Rente versichert

Autounfälle, Krebs und Rückenprobleme kommen z.B. auch in jungen Jahren 
vor. Zipperlein werden im Alter nicht weniger. Was man in jungen Jahren 
ohne große Gesundheitsprüfung oder gar Risiko-Ausschluss versichern 
kann, wird später teurer werden oder gar nicht versichert werden. Meine 
Frage wäre eher, ob es diese Versicherungsgesellschaft X in 40 Jahren 
noch gibt. Bisher konnten sie gut leben von Zinsen und Einzahlungen. Wie 
das Geschäftsmodell in x Jahren funktioniert, ist für mich noch nicht 
vorhersehbar.

von Qwertz (Gast)


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Abradolf L. schrieb:
> Marloffstein, Spardorf, Uttenreuth, Langensendelbach, Möhrendorf,
> Bubenreuth... sind ebenfalls gefragte Wohngegenden

Das ist dann aber schon wieder sehr ländliches Wohnen auf dem Dorf, 
wobei das ja nicht schlecht sein muss, Geschmacksache eben.

> und man ist in 0,nix
> in Erlangen drin (auch mit ÖPNV).

Also das ist sehr unterschiedlich. Im von dir genannten Marloffstein zum 
Beispiel würde ich mich nicht auf den Bus verlassen wollen, der da 
vielleicht maximal vier mal pro Tag fährt... ;-)

> Auf jeden Fall ist man hier noch um
> einiges besser dran als München/Umgebung, vor allem mit mickrigen 1,7k€
> netto.

Ja, da gebe ich dir vollkommen recht. In Franken ist die Welt noch in 
Ordnung.

von Horst (Gast)


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Kaban schrieb:
> Das ist so typisch Deutsch wie zu viele unnoetige Versicherungen
> abschliessen. Kosten sehen die nicht da sind....

Sehe ich genau so. Ob es allerdings stattdessen Immobilien sein müssen, 
sei mal dahin gestellt. Kann man so machen, aber ich halte da 
beispielsweise einen ETF für die wesentlich entspanntere Möglichkeit, 
die außerdem wesentlich weniger Knowhow für gleiche Renditen erfordert.

Wie auch von anderen bereits angemerkt, gibt es kaum einen Grund, den 
Ingenieursberuf nicht mehr ausüben zu können, ohne dass sein Leben 
sowieso nicht mehr lebenswert wäre.
Dennoch gibts es auch mehr als genug Möglichkeiten, um aus dem Bett 
zuhause aus etwas zu verdienen, Internet sei Dank.

von Qwertz (Gast)


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Horst schrieb:
> Dennoch gibts es auch mehr als genug Möglichkeiten, um aus dem Bett
> zuhause aus etwas zu verdienen, Internet sei Dank.

Ah, du meinst gewiss diese E-Mails, die ich immer ungebeten zugestellt 
bekomme! 3000 Euro und mehr nebenbei von zu Hause aus verdienen bei nur 
wenigen Stunden die Woche. Man muss dafür noch nicht einmal reguläre 
Bewerbungsunterlagen einreichen, sondern nur den E-Mail Anhang 
doppelklicken. :-)

von Cyblord -. (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Das ist dann aber schon wieder sehr ländliches Wohnen auf dem Dorf,
> wobei das ja nicht schlecht sein muss, Geschmacksache eben.

Mit sehr ländlichem Leben auf dem Dorf verbinde ich eher die fränkische 
Schweiz, also alles östlich von Forchheim-Reuth / Ebermannstadt.
Buckenhof merkt man garnicht, da quasi an Erlangen grenzend und Spardorf 
| Möhrendorf | Bubenreuth könnte man genauso gut für ein ruhigeres 
Wohnviertel von Erlangen halten wenn da keine Ortsschilder wären.

KeineBU schrieb:
> ...und was das Argument angeht, dass Vermögen im H4-Fall angerechnet
> wird, noch ist das Bargeld nicht abgeschafft und Bankschließfächer gibt
> es ebenfalls.

Eine hervorragende Idee einen Plan B auf Betrug aufzubauen, ...

KeineBU schrieb:
> Bei knapp unter 100 Euro Beitrag kann man sich somit leicht ausrechnen,
> dass unter den Ingenieuren tatsächlich nur weniger als jeder 20ste
> überhaupt mal in den Genuß kommt, Leistungsempfänger zu werden. Der Rest
> zahlt definitiv drauf.

Oh wunder oh wunder, diese Erkenntnis, dass man bei Risikoversicherungen 
üblicherweise keine positive Rendite als Kunde hat und im Falle einer 
BU- oder Risikolebensversicherung bin ich eigentlich ganz froh wenn der 
Schadensfall nicht eintritt und am Ende des Tages muss auch ein 
VersicherungsUNTERNEHMEN schwarze Zahlen schreiben.

von MaWin (Gast)


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KeineBU schrieb:
> keine Schwangerschaftsrisiken

Ja, eine Keller-Nerd-Endwicklerin mit Hornbrille hat kein 
Schwangerschaftsrisiko. Das ist richtig.

von Fabian F. (fabian_f55)


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Karsten B. schrieb:

> Wie hoch ist denn die Wahrscheinlichkeit, wenn man nur bis zu einem
> Alter von 55 oder 60 Jahren schaut? Ausgehend von den massiven
> Preisanstiegen bei den BUs, wenn man bis zur Rente versichert, geh ich
> mal davon aus, dass das BU-Risiko bis zum Alter von 55/60 Jahren
> signifikant kleiner ist als 25%, für die risikoarme Ing-Berufsgruppe
> wohl im unteren einstelligen Prozentbereich oder drunter.

Würdest du dich in ein Auto setzen, das mit 95% warscheinlichkeit nicht 
explodiert?
Auch 5% Eintrittswarscheinlichkeit sind für ein so gravierendes Ereignis 
wie Berufunfähigkeit ein extremes Risiko.

von ms (Gast)


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Fabian F. schrieb:
> Würdest du dich in ein Auto setzen, das mit 95% warscheinlichkeit nicht
> explodiert?
> Auch 5% Eintrittswarscheinlichkeit sind für ein so gravierendes Ereignis
> wie Berufunfähigkeit ein extremes Risiko.

Diese Argumentation ist grundlegend falsch.

Im laufe deines Lebens passiert dir mit 5% Wahrscheinlichkeit ein 
Ereignis in bezug auf dein KFZ während der Fahrt (technischer defekt).
- Plattfuß bei 120 auf der Autobahn
- Geplatzte Kraftstoffleitung (Fahrzeugbrand)
- Radmuttern nicht fest / zu fest angezogen
- Bremsflüssigkeit kocht bei Serpentinenfahrt da Wartungsintervall nicht 
eingehalten

etc. pp.

und trotzdem steigst du in dein KFZ/Bus/Bahn.

Hinzu kommt, dass diese 5% (es passiert also jedem 20. 1x im Leben) zu 
95% glimpflich ausgehen (nur jeder 20. wird Berufsunfähig, schwer 
verletzt, stirbt).

von Personalvorstand a.D. (Gast)


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abc schrieb:
> Dennoch finde ich über 200€ für eine 2000€-Rente schon ambitioniert.
Rechne noch die Gerichts und Anwaltskosten ein wenn die wirklich bu 
wirst und die Versicherung sich weigert zu zahlen und das jahrelang. Je 
jünger du bist um so mehr weigern sie sich mit Händen und Füssen zu 
zahlen, ausser es sind Kleckerbeträge. Die 2000€/m wirst du garantiert 
nie sehen. Entspr. Fälle in diversen Verbrauchermagazinen sind immer 
wieder die besten Beisiele dafür. Selbst wenn man auf vermeintlich 
kritische Klauseln achtete, Pustekuchen, Versicherung spekuliert darauf 
dass du dir einen langen Prozess nicht leisten kannst, bist du schon 
älter warten sie darauf bis du abkratzt.

So läuft das, kenne auch zwei Fälle im Bekanntenkreis, da lief es 
genauso ab. Gerade die Fälle die eigentlich hohe Summen ausbezahlt 
bekommen sollten, werden strikt vermieden, endlose Prozessierei. Eine 
bekannte hat das 10 Jahre lang versucht, jetzt gibts knapp 1/3 der Summe 
die ihr eigentlich zusteht.

Das ist der grösste Nepp überhaupt, neben Riester, selbst die läppische 
Reiserücktrittversicherung ist voller Fallstricke. Für jede Versicherung 
brauchst du heute erst mal einen neutralen Profie der sie aufh Fallen 
ablappert und selbst der kennt nicht alle, vieles ist auch nicht 
eindeutig, der Weg vors Gericht ist vorprogrammiert.

Versicherungen? Nur das Nötigste.

von oszi40 (Gast)


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Personalvorstand a.D. schrieb:
> Selbst wenn man auf vermeintlich
> kritische Klauseln achtete, Pustekuchen,

Versichern kannst Du viele Sachen, aber bei den Angaben der bisherigen 
Leiden kommt der wunde Punkt, daß man sich nicht an "jeden Schnupfen" 
erinnern kann, der für einen späteren Versicherungsfall wichtig sein 
könnte.

von Thomas (kosmos)


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Man hat es doch selber in der Hand wem man die Wohnung vermietet. 
Normalerweise kann man sich die Mieter aussuchen, da läßt man sich eben 
Gehaltsnachweise, Schufa-Auskunft geben, Vormieter nennen usw.

von (prx) A. K. (prx)


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Thomas O. schrieb:
> Man hat es doch selber in der Hand wem man die Wohnung vermietet.
> Normalerweise kann man sich die Mieter aussuchen, da läßt man sich eben
> Gehaltsnachweise, Schufa-Auskunft geben, Vormieter nennen usw.

Thread verwechselt?

von Axel L. (axel_5)


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oszi40 schrieb:
> Personalvorstand a.D. schrieb:
>> Selbst wenn man auf vermeintlich
>> kritische Klauseln achtete, Pustekuchen,
>
> Versichern kannst Du viele Sachen, aber bei den Angaben der bisherigen
> Leiden kommt der wunde Punkt, daß man sich nicht an "jeden Schnupfen"
> erinnern kann, der für einen späteren Versicherungsfall wichtig sein
> könnte.

Es gibt BUV, die ausdrücklich (nach x Jahren) darauf verzichten, wegen 
Vorerkrankungen nicht zu zahlen.

Man kann das schon alles kaufen, muss aber eben suchen. Die sind dann 
natürlich auch ein bischen teurer.

Gruss
Axel

von Cyblord -. (Gast)


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Thomas O. schrieb:
> Man hat es doch selber in der Hand wem man die Wohnung vermietet.
> Normalerweise kann man sich die Mieter aussuchen, da läßt man sich eben
> Gehaltsnachweise, Schufa-Auskunft geben, Vormieter nennen usw.

Im Regelfall läuft auch alles normal und ist normalerweise kein Problem, 
trotzdem kann man Leuten nur vor den Kopf gucken und auch Mieter sind 
von Schicksalsschlägen nicht ausgenommen. Alles eine Frage des 
Risikomanagements.

von X^2 (Gast)


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abc schrieb:
> Wer von euch hat eine BU-Versicherung?
>
> Ich stehe kurz vor Abschluss meines Studiums und bin vor einigen Wochen
> auf dieses Thema aufmerksam geworden (Durch einen unabhängigen
> Finanzdienstleister mit drei Buchstaben ;)). Der Vorteil ist als Student
> mit der niedrigsten Risikoklasse einzusteigen und diese über das
> komplette Berufsleben zu behalten und zudem sich noch niedrige Beiträge
> zu sichern.
> Dennoch finde ich über 200€ für eine 2000€-Rente schon ambitioniert.

Nach dem Studium ist der ideale Zeitpunkt zum finanziellen Abfischen der 
Grünschnäbel. Verdienen bald Geld, haben auf's Leben gesehen noch die 
wenigste Ahnung, werden aber noch am längsten Leben (=am längsten 
zahlen). Achtung, Provisionen auf zwei Beinen!

von Oberlajtnant (Gast)


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X^2 schrieb:
> Achtung, Provisionen auf zwei Beinen!

Ich glaube, der Vergleich hinkt...

von X^2 (Gast)


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Noch ein paar Denkanstöße:

- Warum tauchen die Vertreter gerade bei euren Studiengängen auf und 
sagen wir mal nicht beim Abschlussjahrgang der Tischler und Schreiner? 
Würde sich eine Versicherung Personengruppen mit hohen Risiken 
freiwillig ins Haus holen und bei denen sogar noch Hausbesuche machen?

- Wenn ihr den Abschluss habt, seid ihr wohl so Mitte zwanzig. 
Gratulation, dann habt ihr die Zeit in der man sich durch jugendlichen 
Unsinn ernsthafte Verletzungen beibringt erfolgreich hinter euch 
gelassen. Bisher habt ihr ohne Versicherung überlebt. Wodurch solltet 
ihr jetzt plötzlich eine brauchen?

- Ab jetzt wird euer Leben so aussehen, dass ihr ins täglich gleiche 
Hamsterrad einsteigt, wo ihr für Staat, Wirtschaft, Investoren und die 
Angetraute fortan fleißig rotieren werdet. Wodurch besteht euer erhöhtes 
Risiko, dass ihr jetzt eine solche Versicherung benötigt? Es muss ja so 
sein, dass dieses Risiko euch weder ganz umbringt noch lediglich so 
verletzt, dass ihr euch davon wieder erholen könnt und dieses Risiko 
muss eintreten, während ihr im wesentlichen am Schreibtisch sitzt und in 
der Nase popelt oder daheim vor dem Fernseher Sportschau guckt und in 
der Nase popelt.

- Angenommen ihr habt nun doch versucht euren Kugelschreiber zu 
verspeisen, das nur knapp überlebt und seid im Rollstuhl und auf 
Betreuung angewiesen. Wie denkt ihr, wie der Vorgang wohl weiter 
ablaufen wird?

a) Ihr ruft da an, sagt, dass ihr dummerweise im Rollstuhl sitzt und 
jetzt Geld braucht. Die Dame sagt "okay, kein Problem, wir kümmern uns". 
"Ende des Monats überweisen wir, legen sie die Füße hoch es ist schon 
alles schlimm genug und machen Sie sich kein Sorgen."

b) Man wird euch begutachten lassen, wobei komischerweise herauskommt, 
dass ihr quietschfidel seid und jederzeit Marathon laufen könntet. 
Außerdem:
* Ihr wärt selbst Schuld, da ihr die Sicherheitsverkehrungen beim Umgang 
mit Kugelschreibern missachtet habt
* Nur rot schreibende, nicht jedoch schwarz schreibende Kugelschreiber 
wären über die Police abgedeckt
* Ihr habt beim Vertragsschluss verschwiegen, dass ihr mit 
Kugelschreibern arbeitet und deshalb müsse man gar nichts zahlen
* Ihr könntet ersatzweise immer noch als Rollstuhl-Model arbeiten, 
sodass von Berufsunfähigkeit ja gar keine Rede sein kann
* Ihr habt den Kugelschreiber vorsätzlich verspeist und wollt die 
Versicherung betrügen weswegen man euch wegen Versicherungsbetrag 
verklagen will
* Ihr habt vor 7 Jahren vergessen der Versicherung zu melden, dass euer 
neuer Hund "Waldi" heißt, wozu ihr nach Police aber verpflichtet gewesen 
wärt und deshalb natürlich kein Versicherungsschutz mehr besteht
* Es fehlen wichtige Dokumente die zur Bearbeitung notwendig sind, zum 
Beispiel die "CE Konformitätserklärung des Herstellers des 
Kugelschreibers", "Ein Sachverständigengutachten dass es sich um einen 
schwarz schreibenden Kugelschreiber gehandelt hat", "Einen 
Ausbildungsnachweis, dass ihr für den Umgang mit Kugelschreibern 
qualifiziert seid", "Die Bescheinigung des Papstes, dass ihr jeden 
Sonntag in der Kirche wart"

Ihr müßte euch also um Gegengutachten kümmern, vor Gericht ziehen, 
jahrelang durch die Instanzen prozessieren. In der Zeit bekommt ihr 
keinen Pfennig und habt selbst noch hohe Ausgaben. Irgendwann wird euch 
der Stress und Druck zu viel und ihr kratzt zur Freude der Versicherung 
ganz ab. Eure Witwe einigt sich schnell auf einen Vergleich, den die 
Versicherung nur einen Bruchteil kostet, aber die Dame kann die Kohle 
für die gemeinsame Weltreise mit ihrem Neuen einfach gerade gut 
gebrauchen.

von Cyblord -. (cyblord)


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Oberlajtnant schrieb:
> X^2 schrieb:
>> Achtung, Provisionen auf zwei Beinen!
>
> Ich glaube, der Vergleich hinkt...

Ach Paul...

von Benson (Gast)


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X^2 schrieb:
> Noch ein paar Denkanstöße:
>
> - Warum tauchen die Vertreter gerade bei euren Studiengängen auf und
> sagen wir mal nicht beim Abschlussjahrgang der Tischler und Schreiner?
>...

Super, jetzt hab ich den Kaffee auf der vor mir iegenden BUV-Police 
verteilt und kann das Kleingedruckte nichtmehr entziffern. Naja, kann 
ich wenigstens noch den Gratis-Kuli mümmeln...Props für diese geile 
Antwort :)

von Tom (Gast)


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und noch ein Denkanstoß...
Ich gehe mal stark davon aus das du irgend etwas mit PC/MC bzw. 
Elektronik machst. Also Schwachstrom und kein Starkstrom. Was soll dann 
passieren? Auch ist Berufsunfähigkeit nicht gleich Erwerbsunfähigkeit! 
Das sind 2 paar unterschiedliche Schuhe die es zu beachten gibt.
Selbst wenn du unter Burnout eines Tages mal erkranken solltest, 
müsstest du dieses auch von oberster Stelle bestätigt bekommen, bevor 
irgendeine Versicherung, ganz gleich wie der Name ist, dir überhaupt 
etwas bezahlt. Da beginnt das Problem bereits. Finde erst einmal einen 
"Bestätiger" der sich für dich in die Nesseln setzt und etwas 
schriftliches aufstellt, wo der schon im Vorfeld weiß, was auf ihn 
zukommt.
Also wenn du Elektroniker o.ä. bist braucht man so etwas nicht und wenn 
du eines Tages mal so sehr erkranken solltest, das du es durchboxen 
kannst das die Versicherung auch zahlt, dann garantiere ich dir, wird es 
dich dann nicht mehr jucken, ob du 1000,-€ oder 3000,-€ an Rente 
bekommst.

von Bürovorsteher (Gast)


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Ich habe es mal grob überschlagen. Ich habe mich als 25-jähriger 
ausgegeben und eine BU-Rente von 2500 EUR anvisiert. Dann hätte ich bis 
zum heutigen Tag  (bin 63) runde 40.000 EUR for nothing in den Sand 
gesetzt.
Soviel Geld für eine fragwürdige Leistungsgewährung habe ich zu keinem 
Zeitpunkt zuviel gehabt, zumal BU eben nicht EU ist.
Wie haben eigentlich unsere Eltern überlebt?

Na gut, wer mag, darf gerne zahlen.

von Cyblord -. (Gast)


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Bürovorsteher schrieb:
> Dann hätte ich bis
> zum heutigen Tag  (bin 63) runde 40.000 EUR for nothing in den Sand
> gesetzt.

Und im Schadensfall hätte es keine 2 Jahre gedauert bis du deine 
Einzahlung wieder raus hast, ... und 40k€ über einen 35+jährigen 
Zeitraum?

von Bürovorsteher (Gast)


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Welches Risiko hätte ich den gehabt? Ich bin Dipl.-Ing. für 
Nachrichtentechnik, also Schwachstromkram. Die maximale Spannung, mit 
der ich seit Jahren zu tun habe, sind 30 V aus einem auf 1 A 
strombegrenzten Netzteil. Einen Großteil der Arbeitszeit verbringe ich 
sitzend hinter den CAD-Monitoren, am Büroarbeitsplatz oder am Messplatz. 
Dazu kommt noch die Bedienung des Bestückungsautomaten (er läuft nicht, 
wenn der Deckel geöffnet ist), des Schablonendruckers (da könnte man 
sich allerdings den Schablonenrahmen auf den Daumen hauen), des 
VP-Lötfasses (wenn gelötet wird, ist der Deckel verriegelt, den Deckel 
kann ich mir wegen der dort verbauten Gasdruckfedern auch nicht auf den 
Kopf knallen).
Bei 800 kPa Arbeitsdruck des Kompressors ist eigentlich nur selten mit 
Explosionen zu rechnen. Am Lötkolben habe ich mir schon seit 20 Jahren 
nicht mehr die Finger verbrannt, was allerdings wohl auch keine BU 
begründen würde.
Geräte mit ständig implodierenden Bildröhren gibt es auch keine mehr
Ich sitze die gesamte Arbeitszeit im Büro, habe in den vergangenen 14 
Jahren des Bestehens meiner eigenen Firma eine einzige Dienstreise für 
zwei Tage gemacht (in die Schweiz, die im allgemeinen als zivilisiertes 
Land ohne größere Gefahrenneigung gilt); ansonsten kommen die Kunden zu 
mir, was auch richtig ist, das spart mir Zeit und Kosten. Die wollen ja 
schließlich was von mir.
Also ein absolut dröges und gefahrloses Ingenieursdasein.

Wo soll da bitte eine BU herkommen?

Und nein: eine Betriebs- oder Produkthaftplichtversicherung habe ich 
selbstverständlich auch nicht.

von noname (Gast)


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X^2 schrieb:
> Noch ein paar Denkanstöße:
>
> - Warum tauchen die Vertreter gerade bei euren Studiengängen auf und
> sagen wir mal nicht beim Abschlussjahrgang der Tischler und Schreiner?
> Würde sich eine Versicherung Personengruppen mit hohen Risiken
> freiwillig ins Haus holen und bei denen sogar noch Hausbesuche machen?
>
> ...
>
> Ihr müßte euch also um Gegengutachten kümmern, vor Gericht ziehen,
> jahrelang durch die Instanzen prozessieren. In der Zeit bekommt ihr
> keinen Pfennig und habt selbst noch hohe Ausgaben. Irgendwann wird euch
> der Stress und Druck zu viel und ihr kratzt zur Freude der Versicherung
> ganz ab. Eure Witwe einigt sich schnell auf einen Vergleich, den die
> Versicherung nur einen Bruchteil kostet, aber die Dame kann die Kohle
> für die gemeinsame Weltreise mit ihrem Neuen einfach gerade gut
> gebrauchen.

Genau so ist es.

Ich verstehe nie, wieso Leute sich von Versicherungen ver******* lassen. 
Versicherungen sind ein Geschäft, und die Versicherungsunternehmen 
wollen Kohle machen und keins verschenken. Alles was sie labern ist 
gelogen und wollen euch nur über den Tisch ziehen.

Falls Versicherungen sinnvoll sind, dann sind sie (meistens) gesetzlich 
vorgeschrieben, wie Kfz-Haftpflicht etc. Und falls sie nicht 
vorgeschrieben und nützlich sind, dann sind sie recht günstig (private 
Haftpflicht oder Rechtsschutz). Alles andere ist Abzocke.

Es dreht sich in der heutigen Welt (und auch in der Vergangenheit) alles 
ums Geld. Seien es Versicherungen, Banken oder Arbeitgeber usw. Keiner 
hat Interesse daran, euch/uns Geld zu schenken, sondern wollen ihren 
eigenen Nutzen/Profit maximieren. Um ihr Ziel zu erreichen, benötigen 
sie eure/unsere Ressourcen (Geld, Arbeitskraft etc.). Da sie diese aber 
nicht kostenlos bekommen können, geben sie uns entweder ein Gehalt oder 
Zinsen usw.

von Cyblord -. (Gast)


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Bürovorsteher schrieb:
> Wo soll da bitte eine BU herkommen?

Ernsthaft? Du leitest deine potenziellen Gefahren nur aus dem Beruf 
heraus ab? Es gibt genug Möglichkeiten auf die du kaum bis gar keinen 
Einfluss hast.

Und wie ich schon sagte, aufgrund der hohen Prämien und 
Anerkennungsquoten (je nach Gesellschaft 75-90%) sprechen die Zahlen ein 
eindeutiges Bild entgegen der zur Panikmache aufgeführten Einzelfälle 
über die dann auch gerne mal im TV berichtet wird.
Ob das BU-Risiko nun für einen selbst existenzbedrohend ist oder nicht 
muss jeder selbst evaluieren und einen Plan B für den Rechtsweg sollte 
man trotz allem in der Hinterhand behalten.

von Bürovorsteher (Gast)


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> Ernsthaft? Du leitest deine potenziellen Gefahren nur aus dem Beruf
> heraus ab? Es gibt genug Möglichkeiten auf die du kaum bis gar keinen
> Einfluss hast.

Ich war und bin es leid, auf jegliche Bedenkenträger zu reagieren. Ich 
bin nicht das Nutzvieh der Versicherer und sonstiger Abzocker.
Wer kein Selbstvertrauen hat und nichts weiter als seinen erlernten 
Beruf ausüben kann, der muss eben für seine Angst zahlen.
Das macht jeder nach seinem Gusto.

Und noch was: nicht jeder Unfall führt zu einer 100%-igen 
Berufsunfähigkeit.

von Axel L. (axel_5)


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Bürovorsteher schrieb:
> Welches Risiko hätte ich den gehabt? Ich bin Dipl.-Ing. für
> Nachrichtentechnik, also Schwachstromkram. Die maximale Spannung, mit
> der ich seit Jahren zu tun habe, sind 30 V aus einem auf 1 A
> strombegrenzten Netzteil. Einen Großteil der Arbeitszeit verbringe ich
> sitzend hinter den CAD-Monitoren, am Büroarbeitsplatz oder am Messplatz.


> Wo soll da bitte eine BU herkommen?
>

Kaputter Rücken ?

Und Burnout würde ich nicht unterschätzen. Hat bei uns schon zwei 
erwischt.

Gruss
Axel

von Axel L. (axel_5)


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Abradolf L. schrieb:

> Ob das BU-Risiko nun für einen selbst existenzbedrohend ist oder nicht
> muss jeder selbst evaluieren und einen Plan B für den Rechtsweg sollte
> man trotz allem in der Hinterhand behalten.

Ja, eigentlich sollte man die Rechtsschutzversicherung bei einem anderen 
Versicherer in die Prämmie gleich mit reinrechnen.

Gruss
Axel

von Fabian F. (fabian_f55)


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noname schrieb:

> Ich verstehe nie, wieso Leute sich von Versicherungen ver******* lassen.
> Versicherungen sind ein Geschäft, und die Versicherungsunternehmen
> wollen Kohle machen und keins verschenken.
Natürlich machen Versicherungen Geld. Sonst gäbs die ja nicht allzu 
lange.
Kalkuliert wir eben immer Schadenssumme*Eintrittwarscheinlichkeir/Zu 
Erwartende Vertragslaufzeit= Versicherungsbeitrag.
Dann kommen noch 3-5% Gewinnaufschlagg drauf.
Wie groß die "Abzocke" der Versicherungen ist, kann man auch den den 
Geschätszahlen sehen.
Z.b. Huk Coburg: Umsatz 1,6518 Milliarden. Gewinn aus 
Versicherungsgeschäft: 63,5 Millionen
Gewinnspanne: 3,8%
Wenn das bei dir als Abzocke durchgeht, kannst du überhaupt nichts mehr 
kaufen ohne abgezockt zu werden..

Alles was sie labern ist
> gelogen und wollen euch nur über den Tisch ziehen.

Deswegen holt man sich ja auch keinen Versicherungsvertreter(Verkäufer), 
sondern sucht sich selber was oder beauftragt einen Finanzberater (Den 
man selber bezahlt)

> Falls Versicherungen sinnvoll sind, dann sind sie (meistens) gesetzlich
> vorgeschrieben, wie Kfz-Haftpflicht etc. Und falls sie nicht
> vorgeschrieben und nützlich sind, dann sind sie recht günstig (private
> Haftpflicht oder Rechtsschutz). Alles andere ist Abzocke.

Die unwichtige Rechtsschutz loben, aber die kritische BU verteufeln, 
lol.

Mehr als 5000-10000€ Prozesskosten hat kein normaler Mensch, außer es 
geht um extrem hohe Werte(Wo man dann ja ohnehin genug Geld hat). Sollte 
für die wenigsten Existenzbedrohend sein.

Wieso gehen die "Skeptiker" hier eigentlich immer von Arbeitsunfällen 
aus die zur BU führen? Da zahlt eh die Berufsgenossenschaft. Viel 
warscheinlicher ist es im privaten Umfeld BU zu werden.
-> Schlafanfall
-> Bandscheibenvorfall
-> Blindheit durch Krebs/Grauen Starr/grünen Starr/ Unfall
-> Herzinfarkt mit Hirnschäden
-> Lungenödem vom Schwimmbadbesuch
-> Querschnittslähmung durch Unfall( Auto, Ski, Sport)

3 davon hab ich schon im unmittelbaren Bekanntenkreis erlebt. Keiner von 
denen ist auf der Arbeit verunglückt.

von Bürovorsteher (Gast)


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> Kaputter Rücken ?

> Und Burnout würde ich nicht unterschätzen. Hat bei uns schon zwei
> erwischt.

Ja, ganz schlimm.

von Unversicherter (Gast)


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Fabian F. schrieb:
> -> Schlafanfall

Den hab' ich im Büro regelmäßig. Die Druckstellen von der Tastatur auf 
der Stirn gehen aber nach einer Weile von selbst weg.

von Cyblord -. (Gast)


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Fabian F. schrieb:
> Die unwichtige Rechtsschutz loben, aber die kritische BU verteufeln,
> lol.
>
> Mehr als 5000-10000€ Prozesskosten hat kein normaler Mensch, außer es
> geht um extrem hohe Werte(Wo man dann ja ohnehin genug Geld hat). Sollte
> für die wenigsten Existenzbedrohend sein.

Ein paar 100€ pro Rechtsfall, können sich auf Dauer allerdings schon 
läppern und wenn tatsächlich mal ein Brummer kommt, nun ja. Ist wie mit 
allen Versicherungen, ... mein Kollege am Nachbartisch hat mit seiner 
Bank schon bis zum OLG prozessiert wegen einer fehlerhaften 
Widerrufsklausel im Baudarlehensvertrag. Eine gute Rechtsschutz die 
Privat-, Miet-, Arbeits- und Verkehrsrecht abdeckt kostet 30€ / Monat 
und meist gibts noch eine Hotline (bei der ARAG das JuraTel) die man 
jederzeit bemühen kann dazu. Verkehrsunfälle passieren, Vermieter können 
mal über die Stränge schlagen uswusf., klar kann man vieles aus eigener 
Tasche bezahlen und ist auch ebenso legitim. Ist halt eine 
Kosten-Nutzen-Rechnung (und das subjektive Gefühl)

von Martin S. (sirnails)


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Also über die Rechtschutzversicherung würde ich hier nicht diskutieren - 
die hat schon ihre Berechtigung.

Es gibt Menschen, die wurde noch nie von der Polizei kontrolliert.

Es gibt aber auch Menschen, die - wie ich - unrechtmäßig verklagt wurden 
(wildgewordener, durchgeknallter Anwalt, der seine Privatfehde im namen 
eines dummen Mandanten ausgetragen hat). Und kommt mir nicht mit 
PK-Hilfe... Findet mal einen Anwalt, der euch für 49 Euro Basissatz nach 
RVG vertritt. Was ich damals für Ablehnungen bekommen hab, weil man sich 
für (O-Ton) "die paar Kröten nicht die Finger schmutzig macht"...

Oder ein Vermieter, der der Überzeugung ist, dass er die Kaution für 
einen 15 Jahre nicht gepflegten, abgenutzten Parkett einbehält. Oder 
einen wildgewordenen Staatsanwalt, der aus einem Parkrempler eine 
vorsätzliche schwere Körperverletzung macht (alles nicht aus der Luft 
gegriffen, sondern im Bekanntenkreis erlebt). Da schläft es sich doch 
deutlich besser, wenn man weiß, dass man zumindest mit den Prozesskosten 
nicht alleine gelassen wird.

An dieser Stelle sei erwähnt: Wenn Rechtschutz, dann nur mit Arbeits- 
und Strafrechtshilfe, Erbrecht und Schadenersatzrecht. Die sind zwar 
teurer, aber das sind die Prozesse, bei denen es sehr schnell um hohe 
Streitwerte geht.

Zum Thema BU: Die HUK bietet beispielsweise einen Basistarif für 48 Euro 
an. Der ist gewohnt lächerlich (immerhin 1000 Euro Deckungssumme). 
Zusätzlich dazu kann man allerdings eine Pflegeversicherung abschließen 
und einen Zusatz, der ab 6 Monaten krankheitsbedingten Ausfall, ab 
Pflegestufe 2 und viel mehr leistet. Der kostet dann zwar 150 Euro, aber 
wenn ich an das neue Pflegegesetz denke, dann wird es mir ganz übel, 
wenn ich daran denke, wie sehr man in Deutschland am Arsch ist, wenn es 
einen mal erwischt.

von Axel L. (axel_5)


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Zu Geil.

Das Einkommen/die Existenz der Familie gegen Krankheit oder BU 
abzusichern ist unnötiger Luxus, aber den Rechtsschutz für die 
Mietskaution will man dann aber doch versichert haben.

Gruss
Axel

von Der Andere (Gast)


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Abradolf L. schrieb:
> Ein paar 100€ pro Rechtsfall, können sich auf Dauer allerdings schon
> läppern

Spätestens beim 3. Mal schmeisst dich die Rechtsschutz raus und du bist 
auf der Liste dass dich keine andere mehr nimmt.

von Fabian F. (fabian_f55)


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Martin S. schrieb:
> Also über die Rechtschutzversicherung würde ich hier nicht diskutieren -
> die hat schon ihre Berechtigung.

Sicherlich gibt's Personengruppen für die eine Rechtsschutz sinvoll ist 
(Vermieter, Streithammel, garstige Nachbarn usw.)
Trotzdem ist ein Gerichtsprozess nie zwangsweise Existenzgefährdend.
Wenn z.b. sich eine Bank wg. einer Baufinanzierung quer stellt, hat man 
im worst case vielleicht einen Schaden von 50.000€ sicherlich extrem 
ärgerlich, aber nicht kritisch. Wenn man so was nicht riskieren will ist 
eine RV sicherlich sinvoll (Und wenns nur zur Beruhigung ist).
Bei Berufsunfähigkeit geht es aber um Schadenssummen von bis zu 
900.000€.

> An dieser Stelle sei erwähnt: Wenn Rechtschutz, dann nur mit Arbeits-
> und Strafrechtshilfe, Erbrecht und Schadenersatzrecht. Die sind zwar
> teurer, aber das sind die Prozesse, bei denen es sehr schnell um hohe
> Streitwerte geht.

Schadensersatzrecht deckt man besser mit der Privathaftpflicht ab. Beim 
Erbrecht kann man im schlimmsten Fall einfach auf das Erbe verzichten. 
Wenn man streitsüchtige Verwandschaft hat und größere Erbschaften in 
Aussicht stehen, würde ich aber auch eine Rechtschutz abschließen.

Die Prioritäten der Versicherungen solle aber sein:
- Krankenversicherung (Insofern man nicht zwangsversichert ist)
- Privathaftpflicht
- Wohngebäude/Elementarschädenversicherung (Je nach Standort)
- BUV (Insofern man nicht nur für sich selbst verantwortlich ist)
- Rentenversicherung/Vorsorge
- Zusätzliche Pflegeversicherung/Vorsorge (Die gesetzliche PV deckt 
meistens nicht mal 20% der Kosten)

Und danach kommen erst solche Späße wie Rechtsschutz &co

von Martin S. (sirnails)


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Fabian F. schrieb:
> Und danach kommen erst solche Späße wie Rechtsschutz &co

Ganz toller Vorschlag. Und jetzt hab mal eine PV/UV/HV/BU, die sich quer 
stellt, und nicht zahlen will.

Frag mal die Familie, bei der der Mann eine BU+PV bei der teuersten 
Versicherung Deutschlands hatte, bei der die Leistungen schlichtweg 
nicht geleistet wurden.

Die Familie musste gegen die Versicherung klagen - bis vo den BGH! 
Komplett vorfinanziert aus eigener Tasche. Das war der totale Ruin. Nach 
über 15 Jahren Prozessiererei starb der Mann schlussendlich - die 
Versicherung hat bis heute keinen Cent bezahlt.

Und jetzt frage dich, wie die Sache gelaufen wäre, wenn im Hintergrund 
eine RS gestanden wäre, die zumindest die enorme!!! finanzielle Last 
einer Klage bis vor den BGH von den Schultern nimmt...

Und glaube mir: Eine Versicherung findet enorm schnell Gründe, die 
Leistungen zu verweigern. Da wird die komplette Krankengeschichte 
auseinandergenommen und eine verschwiegene Vorerkrankung konstruiert. Da 
wird dann schlichtweg keine Leistung erbracht - klagen darf dann der 
Geschädigte.

Es hat seinen Grund, warum eine Rechtschutz zu den empfohlenen 
Versicherungen zählt.

@Axel: Lesen UND verstehen! Auch wenn es 30 Grad sind ;-)

von Axel L. (axel_5)


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Martin S. schrieb:
> Fabian F. schrieb:
>> Und danach kommen erst solche Späße wie Rechtsschutz &co
>
> Ganz toller Vorschlag. Und jetzt hab mal eine PV/UV/HV/BU, die sich quer
> stellt, und nicht zahlen will.
>
> Frag mal die Familie, bei der der Mann eine BU+PV bei der teuersten
> Versicherung Deutschlands hatte, bei der die Leistungen schlichtweg
> nicht geleistet wurden.
>
> Die Familie musste gegen die Versicherung klagen - bis vo den BGH!
> Komplett vorfinanziert aus eigener Tasche. Das war der totale Ruin. Nach
> über 15 Jahren Prozessiererei starb der Mann schlussendlich - die
> Versicherung hat bis heute keinen Cent bezahlt.
>
> Und jetzt frage dich, wie die Sache gelaufen wäre, wenn im Hintergrund
> eine RS gestanden wäre, die zumindest die enorme!!! finanzielle Last
> einer Klage bis vor den BGH von den Schultern nimmt...
>
> Und glaube mir: Eine Versicherung findet enorm schnell Gründe, die
> Leistungen zu verweigern. Da wird die komplette Krankengeschichte
> auseinandergenommen und eine verschwiegene Vorerkrankung konstruiert. Da
> wird dann schlichtweg keine Leistung erbracht - klagen darf dann der
> Geschädigte.
>
> Es hat seinen Grund, warum eine Rechtschutz zu den empfohlenen
> Versicherungen zählt.
>
> @Axel: Lesen UND verstehen! Auch wenn es 30 Grad sind ;-)

Das ist das Thema mit der Reihenfolge. Zu einer BUV macht eine RV 
durchaus Sinn, aber die Priorität liegt auf der BUV. (Man sollte die 
Rechtsschutzversicherung trotzdem vorher abschliessen, weil manche RV 
Verträge nicht versichern, die schon bei Abschluss bestanden haben).

Aber wem das Geld für eine BUV zu schade ist, sollte es für die RV erst 
recht sparen.

Die Beispiele, die zur RV genannt wurden, sind alle Pille-Palle. Die 
kann man entweder selber zahlen oder den Prozess einfach umgehen. Man 
kann sich durchaus überlegen, ob man einen Prozess mit einem Vermieter 
anstrengt oder es lässt. Und bei der Widerrufsklausel ging es wohl eher 
um die nachträgliche Optimierung der persönlichen Finanzsituation als um 
ein echtes Problem.

Diese Wahl hat man bei der BU nicht. Wenn man krank wird und 
arbeitsunfähig, hat man ein ernstes Problem, dafür gibt es 
Versicherungen. Mitlerweile gibt es durchaus welche, die die 
Kritikpunkte aufgreifen. Man muss nicht die billigste nehmen und sich 
dann wundern.

Bei vorsätzlicher Körperverletzung zahlen die meisten RV übrigens 
sowieso nicht, und gar keine, wenn man verurteilt wird, dann muss man 
das Geld zurück zahlen.

Gruss
Axel

von Harry (Gast)


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Man kann sich versichern, daß man unfähig ist? Das hätten hier manche 
vorher wissen sollen :-D
SCNR

von Tom (Gast)


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man kann hier über Gefahren oder sonstiges schreiben was man will, egal 
über welche Art von Krankheit.
Letztendlich wird eine Versicherung nur zahlen, wenn diese vom 
Sozialgericht dazu per Gerichtsurteil verpflichtet wird!
Aber so etwas vor Gericht durchzusetzen ist sehr schwer, dauert eine 
Ewigkeit und verursacht nur weitere Kosten wie jemand schon weiter oben 
geschrieben hatte. Das wissen die Versicherer natürlich auch.
Meiner Meinung nach braucht man(n) so etwas einfach nicht!
Es sei denn, man hat zu viel Geld übrig und weis nicht wo man es los 
wird.
In solch einem Falle kann man sich aber gerne auch an mich wenden. ;-)
Gruß Tom

von Fabian F. (fabian_f55)


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Tom schrieb:

> Letztendlich wird eine Versicherung nur zahlen, wenn diese vom
> Sozialgericht dazu per Gerichtsurteil verpflichtet wird!
> Aber so etwas vor Gericht durchzusetzen ist sehr schwer, dauert eine
> Ewigkeit und verursacht nur weitere Kosten wie jemand schon weiter oben
> geschrieben hatte.

So ein blödsinn. Die BUV meiner Frau hat ohne zu murren ihre BUV-Rente 
ausgezhalt. Und das obwohl zu dem Zeitpunkt nocht nicht feststand, dass 
sie 8 Monate später wieder arbeiten konnte.
Alles was die brauchten war das Attest von zwei Ärzten, dass die 
Beeinträchtigung besteht. (Stationsarzt und ein Neurologe)

von Axel L. (axel_5)


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Tom schrieb:
> man kann hier über Gefahren oder sonstiges schreiben was man will, egal
> über welche Art von Krankheit.
> Letztendlich wird eine Versicherung nur zahlen, wenn diese vom
> Sozialgericht dazu per Gerichtsurteil verpflichtet wird!
> Aber so etwas vor Gericht durchzusetzen ist sehr schwer, dauert eine
> Ewigkeit und verursacht nur weitere Kosten wie jemand schon weiter oben
> geschrieben hatte. Das wissen die Versicherer natürlich auch.
> Meiner Meinung nach braucht man(n) so etwas einfach nicht!
> Es sei denn, man hat zu viel Geld übrig und weis nicht wo man es los
> wird.
> In solch einem Falle kann man sich aber gerne auch an mich wenden. ;-)
> Gruß Tom

Die Quoten kann man ja googeln. Je nach Versicherung werden etwa 60-85% 
der Anträge bewilligt, nur etwa 2% der Anträge werden danach gerichtlich 
geklärt.

Es liegt an einem selbst, keine zu nehmen, die mit 60% auffällt.

Gruss
Axel

: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (Gast)


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Und sowohl als Kunde als auch Aktionär erwarte ich von der Versicherung, 
dass sie nicht jedem Hinz und Kunz ohne Nachfrage Leistungen auszahlt.

von ui (Gast)


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Hier sind ja ganz schön viele Schreihälse unterwegs, die keine Ahnung 
von BU haben.
Vorweg: Selber Informatiker (<30), und ernsthaft am zweifeln ob ich 
sowas brauche (habe noch keine).

Wenn man nicht völlig belämmert ist, lässt man sich keine BU mit Verweis 
aufdrücken. Verweis bedeutet, dass einen Versicherung dazu verdonnern 
kann etwas anderes zu arbeiten als seinen zuletzte ausgeführten Beruf. 
Dies sollte für die meisten hier relativ einfach sein (und ist es auch): 
Studierter Informatiker, arbeitet dannach als Informatiker -> kann er 
kein Informatiker mehr sein (das ist eher der Knackpunkt, wie ist das 
definiert) zahlt die BU. Und zwar 100% der Versicherungssumme. 
Desweiteren kann man auch einen anderen Job ausüben (z.B. Hausmeister, 
solange man nicht mehr als Informatiker arbeiten kann (z.B. Burnout)), 
ohne das das neue Gehalt aufgerechnet wird.
Meistens reichen übrigens mehr als 50% der Berufsunfähigkeit umd 100% 
Anspruch auf Leistung zu haben.

Zur Definition von Berufsunfähigkeit: Das macht keine Versicherung. Das 
machen Ärzte, weil auch nur die das richtig handhaben können. I.d.R. mit 
genauer Bewertung, sehr gerne für sowas werden übrigens die Ärzte 
genommen, die auch für die Fälle für die Berufsgenossenschaft 
beurteilen.

Soviel zu den ganzen Falschwissen das hier herumgeistert.
Ach ja: Die BU ist nicht dafür da dich zu schützen wenn du in der Arbeit 
nen Unfall/Problem hast. Dafür gibts die Berufsgenossenschaften, die 
ähnlich gut absichern.

Zusammenfassend: Die Frage ob man eine BU braucht ist eher: Ab wann bin 
ich Berufsunfähig. Das würde ich meinen 
Versicherungs[vertreter|makler|berater] fragen.

von Paul H. (powl)


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Abradolf L. schrieb:
> Und sowohl als Kunde als auch Aktionär erwarte ich von der
> Versicherung,
> dass sie nicht jedem Hinz und Kunz ohne Nachfrage Leistungen auszahlt.

Aber sowohl als Kunde als auch Aktionär erwarte ich von der 
Versicherung, dass sie nicht jedem ihrer Kunden zunächst mal in jedem 
Fall die Leistungen bis zur oberen Gerichtsinstanz verwehrt.

von Cyblord -. (cyblord)


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ui schrieb:
> Hier sind ja ganz schön viele Schreihälse unterwegs, die keine Ahnung
> von BU haben.
> Vorweg: Selber Informatiker (<30), und ernsthaft am zweifeln ob ich
> sowas brauche (habe noch keine).
>
> Wenn man nicht völlig belämmert ist, lässt man sich keine BU mit Verweis
> aufdrücken. Verweis bedeutet, dass einen Versicherung dazu verdonnern
> kann etwas anderes zu arbeiten als seinen zuletzte ausgeführten Beruf.

DAS ist nun wirklich ein alter Hut in Bezug auf BU. Wenn man schon mit 
einer so großen Klappe einsteigt, sollte danach nicht solch profanes 
Zeug kommen.

von ui (Gast)


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Dir vielleicht. Man hat aber nicht das Gefühl das das jedem der hier auf 
BU schimpft klar ist.

von Skeptikter (Gast)


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Also auffallend ist ja schonmal, dass diejenigen, die am kräftgsten für 
die NOtwendigkeit einer BU eintreten, gleichzeitig auch die 
Notwendigkeit einer Rechtschutz unterstreichen, und zwar primär aus dem 
Grund, um die zuvorderst abgeschlossene BU einklagen zu können...

Ist schon irgendwie komisch, dass also das Vertrauen in die eigene 
BU-Versicherung dann nichtmal soweit reicht, um der Versicherung die 
Zahlungsbereitschaft im BU-Fall zu zutrauen...

von Skeptikter (Gast)


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...und was auch noch wichtig ist:

Anerkennungsquoten von 80% bedeuten, dass immerhin in 20% der Fälle 
garnichts gezahlt wird.
Jeder 5. geht also mal komplett leer aus, obwohl er sich der subjektiven 
Wahrnehmung nach berufsunfähig fühlt.
Die 80% anerkannter Fälle beinhalten dann darüber hinaus zu einem 
Großteil solche Krankheiten, die über einen überschaubaren Zeitraum 
BU-fällig sind, also Fälle, in denen mal ein paar Monate lang gezahlt 
werden musste... das sind dann Summen und Zeiträume, die man sehr wohl 
aus privaten Mitteln überbrücken kann.

von Fabian F. (fabian_f55)


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Skeptikter schrieb:
> ...und was auch noch wichtig ist:
>
> Anerkennungsquoten von 80% bedeuten, dass immerhin in 20% der Fälle
> garnichts gezahlt wird.
> Jeder 5. geht also mal komplett leer aus, obwohl er sich der subjektiven
> Wahrnehmung nach berufsunfähig fühlt.
Es gibt aber auch einfach viele Jammerlappen, die sich wegen jedem 
blödsinn aus Arbeitsunfähig sehen.
Ich hab während meines Studiums oft in einer Saatgutfabrik gearbeitet. 
Da sind auch immer wieder mal Harzer aufgeschlagen die da von der Arge 
hingeschickt wurden. Die hatten SOOOO lange Listen warum sie diese 
Arbeit nicht machen können.
h4:"Ich kann nicht lange stehen"
Schichtleiter:"Nimm dir einen Stuhl"
h4:"Ich kann auch nicht lange sitzen..."

h4:"Ich hab Glutenallergie"
Schichtleiter: "Sie sollen das Saatgut nicht essen!"
h4:"Das Gluten klebt aber an den Händen"
Schichtleiter: "In der Ausgabe gibts Handschuhe"
h4:"Ich hab ne Latexallergie.."
usw.

Nur weil 20% abgelehnt werden heißt das nicht, das die Ärzte böse 
Aasgeier sind. Es gibt einfach auch viele Querolanten und Drückeberger.
Andere werden zb. Vorerkrankungen verschwiegen haben, oder gegen die 
Police verstoßen haben (z.B Die Berufsunfähigkeit durch einen 
Extremsport)

von X^2 (Gast)


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Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Risiko sich realisiert. 
Das ist letzten Ende die einzig interessante Frage. Das 
Wahrscheinlichkeit im Lotto zu gewinnen oder vom Blitz getroffen zu 
werden ist ebenfalls größer als 0, jedoch würde ich nie auf ersteres 
spekulieren oder vor letzterem Angst haben.

Bei näherem Hinsehen fällt praktisch alles was passieren kann unter eine 
dieser Gruppen:
1. Keine ernsthafte Erkrankung
2. Ernsthafte Erkrankung
a) Bringt dich gleich ganz um
b) Man erholt sich wieder vollständig
c) Man bleibt dauerhaft geschädigt
i. Nicht berufsunfähig
ii. Berufsunfähig

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung versichert nur letzteren Fall und 
der ist sehr speziell.

Für euch als Schreibtischtäter bedeutet ein 40-Tonner der euch beide 
Beine abfährt 2c(i): Richtig blöd für euch, aber für Tastatur und 
Lötkolben ändert sich gar nichts.

Bei der gern bemühten Diagnose "Burnout" - die fällt bei praktisch allen 
unter 2b. Das ist keine Diagnose fürs Leben, nach 1 bis 2 Jahren stehen 
die meisten wieder auf beiden Beinen. Wenn ihr unbedingt zu den 5% 
gehören wollt, bei denen es anders ist, berücksichtigt das in der 
Berechnung der Wahrscheinlichkeit.

Beispiel Krebs. Das ist eigentlich entweder 2a oder 2b, aber der Weg bis 
zum Eintritt von 2a oder 2b kann dauern. Dazu sollte man wissen: 43. 
Krankheitstage zahlt der Arbeitgeber, danach zahlt die Krankenkasse 
Krankengeld. Dieses wird für maximal 78 Wochen gezahlt, ca 70% des 
Brutto Gehalts. Das sollte reichen, da braucht ihr noch keine BU. Seid 
ihr weniger als 1,5 Jahre krank und zahlt die BU, habt ihr lediglich 
euer eigenes Krankengeld über die BU finanziert. Läuft das aus, gibt es 
H4. Erst da bringt eine BU theoretisch einen Mehrwert und meist nur 
dann, wenn ihr nennenswert Vermögen habt, was ihr liquidieren müßtet. 
Nullt ihr jeden Monat euer Girokonto und hat euch der Makler als 
einzigen Vermögenswert ne Riesterrente gleich mit aufgeschwatzt, habt 
ihr nichts zum liquidieren. Da H4 auch Leistungen wie Miete und 
Nebenkosten abdeckt, kann sich der Vorteil je nach versicherter Summe 
der BU marginalisieren. Zumal ihr da noch das Risiko habt (und das ist 
nun wirklich nicht zu vernachlässigen), dass die Versicherung nicht oder 
nicht vollständig zahlt. Falls ihr ein eigenes Haus abbezahlt, ne 
Familie habt und jetzt noch Pflege braucht, glaubt ja nicht, dass ihr da 
mit 2000 Euro aus der BU irgendwas stemmen könnt. H4 wie BU - das Haus 
werdet ihr nicht halten können. Euren gewohnten Lebenstil werden die 
2000 Euro nicht retten, ihr steht nur ein bißchen weniger schlecht da. 
Ob das die monatlichen Prämien wert sind, muss jeder selbst entscheiden. 
Und auch ohne BU werdet ihr ZU KEINER ZEIT völlig ohne Mittel da stehen.

von Martin S. (sirnails)


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Die BUV muss auch bei temporärer BU zahlen. Je nach Vertrag ab 6 Monaten 
oder später.

Die Sache oben mit dem Verweis ist von Anno Dazumal. Den gibt es heute 
praktisch nicht mehr.

von Fabian F. (fabian_f55)


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X^2 schrieb:


> Bei der gern bemühten Diagnose "Burnout" - die fällt bei praktisch allen
> unter 2b. Das ist keine Diagnose fürs Leben, nach 1 bis 2 Jahren stehen
> die meisten wieder auf beiden Beinen. Wenn ihr unbedingt zu den 5%
> gehören wollt, bei denen es anders ist, berücksichtigt das in der
> Berechnung der Wahrscheinlichkeit.

Und die paar Jahre lebt man von Luft und liebe? Die 
Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vom Arzt gibts bei Burnout bestenfalls 
für ein paar Wochen. Danach gehts zur Langzeit-Therapie und das wars mit 
Krankengeld.

> Erst da bringt eine BU theoretisch einen Mehrwert und meist nur
> dann, wenn ihr nennenswert Vermögen habt, was ihr liquidieren müßtet.
> Nullt ihr jeden Monat euer Girokonto und hat euch der Makler als
> einzigen Vermögenswert ne Riesterrente gleich mit aufgeschwatzt, habt
> ihr nichts zum liquidieren. Da H4 auch Leistungen wie Miete und
> Nebenkosten abdeckt, kann sich der Vorteil je nach versicherter Summe
> der BU marginalisieren.

Wieso gehst du immer davon aus, dass man überhaupt Anspruch auf h4 hat. 
Wenn der Partner arbeitet gibts kein h4. Wenn der Partner nicht arbeitet 
zwingt ihn die Arge dazu zu arbeiten. Wenn der Partner z.B. 2000 Netto 
heim bringt, wird mit der 2000€ BU fast 4000€/Monatlich draus. Von den 
2000€ extra kann man z.B. die Raten fürs Haus zahlen.

von Axel L. (axel_5)


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X^2 schrieb:
> Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Risiko sich realisiert.
> Das ist letzten Ende die einzig interessante Frage. Das
> Wahrscheinlichkeit im Lotto zu gewinnen oder vom Blitz getroffen zu
> werden ist ebenfalls größer als 0, jedoch würde ich nie auf ersteres
> spekulieren oder vor letzterem Angst haben.
>
Das mit der Wahrscheinlichkeit sehe ich anders. Wenn der Fall der Fälle 
eintritt und existenzbedrohend ist, brauche ich genau dafür eine 
Versicherung. Die ist dann auch entsprechend günstig, wegen der 
niedrigen Wahrscheinlichkeit, aber wenn es passiert, brauche ich sie 
umso dringender.
Bei der BUV mag man darüber streiten, aber ich habe auch eine 
Risikolebensversicherung, die die Familie absichert, falls ich sterbe. 
die Wahrscheinlichkeit ist laut Sterbetafeln gering, aber wenn, sind die 
finanziellen Auswirkungen auf die Familie extrem gravierend, deswegen 
decke ich das trotz der niedrigen Wahrscheinlichkeit ab.

Dem Rest stimme ich durchaus zu. Ein Pfleger braucht keine BU, der H4 
Satz, den der bekäme liegt kaum niedriger als das, was er netto 
verdient.

Bei einem Ing. mit Familie, der das (für H4 zu grosse) Haus halb 
abbezahlt hat, finde ich es durchaus sinnvoll, noch einen Plan B zu 
haben.

Das muss man sich selbst überlegen. Auf keinen Fall sollte man das dem 
Mann von dem Finanzdienstleister mit den drei Buchstaben überlassen.

Noch was: Hartz4 ist eine mehr oder weniger freiwillige Leistung des 
Staates, die kann durchaus drastisch verändert werden.

Gruss
Axel

von Epi (Gast)


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Ich habe auch keine BU. Mit Haus und zwei Kindern gibt es eine Reihe 
wichtigerer Dinge als eine BU. Wenn ich genug Kohle über hätte würde ich 
wohl auch eine abschließen. Habe ich aber nicht und der Tag ist noch 
ferne.

Für Schreibtischtäter wie mich sind die größten Risiken sicherlich der 
Rücken und irgendwelche stressbedingten psychischen Probleme. Auf beides 
hat man selber Einfluss. Meine Strategie ist deshalb den Fall der 
Berufsunfähigkeit so unwahrscheinlich wie möglich zu machen: Sport 
treiben, Rückengymnastik, gutes Sitzen bei der Arbeit und 
Stressvermeidung. Der Vorteil ist, dass man nicht nur sein BU Risiko 
verringert, sondern sich das alles auch positiv auf das Gesamtbefinden 
auswirkt.

Na klar kann immer was passieren. Aber dann ist das halt so. Wenn ich 
als Softwareentwickler nicht mehr arbeiten kann habe ich ganz andere 
Probleme als das Umziehen in eine kleine Wohnung und die Aufgabe von 
irgendwelchen teuren Hobbies. Die Einschränkung an Lebensqualität durch 
die Krankheit ist in dem Fall deutlich größer als die Einschränkung 
durch irgentwelche finanziellen Probleme.

von X^2 (Gast)


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Axel L. schrieb:
> Das mit der Wahrscheinlichkeit sehe ich anders. Wenn der Fall der Fälle
> eintritt und existenzbedrohend ist, brauche ich genau dafür eine
> Versicherung.

Die Wahrscheinlichkeit ist das einzige was bei einer Risikoversicherung 
interessieren sollte. Das ist schließlich keine Spardose in die man sein 
Geld einzahlt und irgendwann wiederbekommt. Im Jahr werden in 
Deutschland ca. 24 Menschen vom Blitz getroffen. Der Fall der Fälle kann 
morgen bereits eintreten und ist existenzbedrohend, in 50% der Fälle 
töglich. Muss ich mich deswegen gegen Blitzschlag versichern?

Versicherungen verkaufen auch ein Gefühl und zwar "gegen alles 
abgesichert zu sein". Das ist nur leider ein schöner Trugschluss. Diese 
Vorstellung existiert als Gefühl rein in eurem Kopf. In Wahrheit seid 
ihr gegen einzelne Sachen punktuell versichert aus einer fast 
unendlichen Menge möglicher Ereignisse gegen die ihr nicht abgesichert 
seid. Im Kopf hingegen ist dieses Bild immer invertiert: Eigentlich seid 
ihr ja gegen alles abgesichert, außer eben ein paar wenige Dinge. 
Komisch aber, dass wenn dann was passiert, es meist eins von "den paar 
anderen" Dingen ist, gegen die ihr gerade nicht versichert wart. Ihr 
könntet euer gesamtes Einkommen für Versicherungen ausgeben und dennoch 
seid ihr nicht abgesichert.

Fabian F. schrieb:
> Und die paar Jahre lebt man von Luft und liebe? Die
> Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vom Arzt gibts bei Burnout bestenfalls
> für ein paar Wochen. Danach gehts zur Langzeit-Therapie und das wars mit
> Krankengeld.

Das ist erstens falsch, wer krank ist wird auch krank geschrieben, und 
selbst wenn es so wäre, dann kündigt man und nimmt ALG1. Und bevor das 
kommt: Nein, auch bei Eigenkündigung hat man Anspruch auf ALG1 ohne 
Sperre wenn die Arbeit für die Erkankung verantwortlich ist. Das 
entsprechende Formular wird jeder Arzt bei entsprechender Diagnose 
ausstellen. Ich weiß von was ich rede. Zudem wer schon nicht krank 
geschrieben werden sollte, darf wohl nicht hoffen von einer BU 
Leistungen zu bekommen. Da könnte ja jeder kommen am Telefon ein bißchen 
jammern und Ende das Monats rollt der Rubel. Manche haben selbst bei 
absolut legitimen Fällen Probleme an Geld zu kommen. Entgegen allem was 
euch der Vertreter an Läusen in die Ohren gesetzt hat damit ihr 
unterschreibt: Keine Versicherung zahlt gerne.

Fabian F. schrieb:
> Wieso gehst du immer davon aus, dass man überhaupt Anspruch auf h4 hat.
> Wenn der Partner arbeitet gibts kein h4. Wenn der Partner nicht arbeitet
> zwingt ihn die Arge dazu zu arbeiten. Wenn der Partner z.B. 2000 Netto
> heim bringt, wird mit der 2000€ BU fast 4000€/Monatlich draus. Von den
> 2000€ extra kann man z.B. die Raten fürs Haus zahlen.

Ja H4 ist an Bedingungen geknüpft. Unterscheidet sich insofern nicht von 
einer BU. Habe ich nie anders geschrieben. Sogar explizit: Wer Vermögen 
hat, muss es verwerten bevor er H4 erhält. Übrigens sollte die BU nicht 
zahlen (oder nach Prozess erst 2 Jahre später), ist/war man in der 
gleichen Lage. Fragt man den Makler eures Vertrauens ob H4 gezahlt wird, 
wenn ihr eine BU habt und diese nicht zahlt. Schließlich ist die 
Versicherung ein verwertbarer Vermögenswert (zahlt nur leider nicht). In 
einem solchen Fall würde ich mich darauf einstellen, einen entsprechend 
reduzierten H4 Satz zu erhalten. Gewinnt ihr den Prozess, muss 
schließlich rückwirkend gezahlt werden, sodass ihr nie Anspruch auf mehr 
H4 hättet. Schönes Ei gelegt.


Ich zitiere auch gerne mal folgendes:
----------------
Dieter B. hatte alles richtig gemacht. Neben einer Lebensversicherung 
hatte der Transport- und Bauunternehmer auch eine 
Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen, bei der Generali. Sollte 
er ernsthaft krank werden, dachte er, würden er und seine Familie mit 
3000 Mark monatlich abgesichert sein. Falsch gedacht: Kurz nach seinem 
50. Geburtstag traf Dieter B. ein schwerer Herzinfarkt. Sowohl die Ärzte 
der Uniklinik Münster als auch der Rehaklinik in Bad Waldliesborn 
bescheinigten ihm wegen des schweren Herzschadens eine hochgradige 
Berufsunfähigkeit. Seine Versicherung kümmerte das alledings wenig. Sie 
forderte immer neue Bescheinigungen, zweifelte die Gutachten an und 
zahlte zunächst nicht.

"Kein Einzelfall, sondern leider ein ganz normales Vorgehen", urteilt 
der Versicherungsexperte der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen 
Wolfgang Scholl. Kaum eine Versicherung zahle prompt und problemlos. 
Fast alle versuchten sich stattdessen um die Rentenzahlungen zu drücken. 
Nach den Erfahrungen des Verbraucherschützers gehen die Versicherungen 
hierbei nach einem abgestuften Verfahren vor.
-----------------
Quelle: 
https://www.wallstreet-online.de/diskussion/500-beitraege/1109247-1-500/warnung-vor-abschluss-einer-berufsunfaehigkeitsversicherung#beitrag_27418371

von Bürovorsteher (Gast)


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@ X^2

Danke für die Langfassung meiner Überlegungen zum Nichtabschluss einer 
BU-Versicherung.

von Martin S. (sirnails)


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X^2 schrieb:
> Quelle:
> 
https://www.wallstreet-online.de/diskussion/500-beitraege/1109247-1-500/warnung-vor-abschluss-einer-berufsunfaehigkeitsversicherung#beitrag_27418371

Danke. Ich hatte keine Lust, für meinen Verweis auf die Rechtschutz auch 
noch einen der unzähligen Belege zu suchen.

Selbst wenn man 10.000 Euro auf dem Konto hat - sobald man ein Haus 
abzahlen muss, reicht das Geld alleinig dafür nichtmal für ein Jahr. 
Klagen auf Leistung brauchen aber auch mal gerne 3 bis 4 Jahre. Jeder 
kann sich an seiner Hand abzählen, das dies ein finanzieller Ruin ist.

Dieser Verharmlosungs-Käse von manchen Foristen oben ist einfach nur 
lächerlich!

von Axel L. (axel_5)


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X^2 schrieb:
> Axel L. schrieb:
>> Das mit der Wahrscheinlichkeit sehe ich anders. Wenn der Fall der Fälle
>> eintritt und existenzbedrohend ist, brauche ich genau dafür eine
>> Versicherung.
>
> Die Wahrscheinlichkeit ist das einzige was bei einer Risikoversicherung
> interessieren sollte. Das ist schließlich keine Spardose in die man sein
> Geld einzahlt und irgendwann wiederbekommt. Im Jahr werden in
> Deutschland ca. 24 Menschen vom Blitz getroffen. Der Fall der Fälle kann
> morgen bereits eintreten und ist existenzbedrohend, in 50% der Fälle
> töglich. Muss ich mich deswegen gegen Blitzschlag versichern?
>
Ich bin durchaus gegen Blitzschlag versichert. Gesundheitliche Schäden 
über die Krankenversicherung, Berufsunfähigkkeit über die BUV und der 
Todesfall über die Risikoleben. :-)

Übrigends liegt die Wahrscheinlichkeit, als Ingenieur Berufsunfähig zu 
werden, bei 6%. Das ist schon was anders als 24 Blitzopfer.


>
> Fabian F. schrieb:
>> Wieso gehst du immer davon aus, dass man überhaupt Anspruch auf h4 hat.
>> Wenn der Partner arbeitet gibts kein h4. Wenn der Partner nicht arbeitet
>> zwingt ihn die Arge dazu zu arbeiten. Wenn der Partner z.B. 2000 Netto
>> heim bringt, wird mit der 2000€ BU fast 4000€/Monatlich draus. Von den
>> 2000€ extra kann man z.B. die Raten fürs Haus zahlen.
>
> Ja H4 ist an Bedingungen geknüpft. Unterscheidet sich insofern nicht von
> einer BU. Habe ich nie anders geschrieben. Sogar explizit: Wer Vermögen
> hat, muss es verwerten bevor er H4 erhält. Übrigens sollte die BU nicht
> zahlen (oder nach Prozess erst 2 Jahre später), ist/war man in der
> gleichen Lage. Fragt man den Makler eures Vertrauens ob H4 gezahlt wird,
> wenn ihr eine BU habt und diese nicht zahlt. Schließlich ist die
> Versicherung ein verwertbarer Vermögenswert (zahlt nur leider nicht).
Dafür würde ich gerne mal einen Link. Es gibt ja kapitalbildende BUV, da 
mag das so sein, aber bei einer Risikoversicherung ?

>  In
> einem solchen Fall würde ich mich darauf einstellen, einen entsprechend
> reduzierten H4 Satz zu erhalten. Gewinnt ihr den Prozess, muss
> schließlich rückwirkend gezahlt werden, sodass ihr nie Anspruch auf mehr
> H4 hättet. Schönes Ei gelegt.
Warum, dann bekomme ich doch das Geld aus der BUV ?


>
>
> Ich zitiere auch gerne mal folgendes:
> ----------------
> Dieter B. hatte alles richtig gemacht. Neben einer Lebensversicherung
> hatte der Transport- und Bauunternehmer auch eine
> Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen, bei der Generali. Sollte
> er ernsthaft krank werden, dachte er, würden er und seine Familie mit
> 3000 Mark monatlich abgesichert sein. Falsch gedacht: Kurz nach seinem
> 50. Geburtstag traf Dieter B. ein schwerer Herzinfarkt. Sowohl die Ärzte
> der Uniklinik Münster als auch der Rehaklinik in Bad Waldliesborn
> bescheinigten ihm wegen des schweren Herzschadens eine hochgradige
> Berufsunfähigkeit. Seine Versicherung kümmerte das alledings wenig. Sie
> forderte immer neue Bescheinigungen, zweifelte die Gutachten an und
> zahlte zunächst nicht.
>
> "Kein Einzelfall, sondern leider ein ganz normales Vorgehen", urteilt
> der Versicherungsexperte der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen
> Wolfgang Scholl. Kaum eine Versicherung zahle prompt und problemlos.
> Fast alle versuchten sich stattdessen um die Rentenzahlungen zu drücken.
> Nach den Erfahrungen des Verbraucherschützers gehen die Versicherungen
> hierbei nach einem abgestuften Verfahren vor.
> -----------------
> Quelle:
> 
https://www.wallstreet-online.de/diskussion/500-beitraege/1109247-1-500/warnung-vor-abschluss-einer-berufsunfaehigkeitsversicherung#beitrag_27418371

Was sollen solche Schauermärchen ?
Sicher ist es so, dass alle Versicherungen erstmal prüfen, aber in den 
meisten Fällen wird gezahlt, die Statistiken dazu kann man googeln.

Gruss
Axel

von Axel L. (axel_5)


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Martin S. schrieb:
> X^2 schrieb:
>> Quelle:
>>
> 
https://www.wallstreet-online.de/diskussion/500-beitraege/1109247-1-500/warnung-vor-abschluss-einer-berufsunfaehigkeitsversicherung#beitrag_27418371
>
> Danke. Ich hatte keine Lust, für meinen Verweis auf die Rechtschutz auch
> noch einen der unzähligen Belege zu suchen.
>
> Selbst wenn man 10.000 Euro auf dem Konto hat - sobald man ein Haus
> abzahlen muss, reicht das Geld alleinig dafür nichtmal für ein Jahr.
> Klagen auf Leistung brauchen aber auch mal gerne 3 bis 4 Jahre. Jeder
> kann sich an seiner Hand abzählen, das dies ein finanzieller Ruin ist.
>
> Dieser Verharmlosungs-Käse von manchen Foristen oben ist einfach nur
> lächerlich!

Nur in 2% der BU Fälle wird geklagt, in 60-80% wird gezahlt. Die Zahlen 
kann man leicht finden.

Ich weis nicht, wer hier was verharmlost. Da wird doch eher sinnlos 
dramatisiert.

Gruss
Axel

von Martin S. (sirnails)


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Axel L. schrieb:
> in den
> meisten Fällen

Du versicherst Dich gegen ein Ereignis, dass höchstens mit 6% eintritt, 
und bist dann wiederum damit zufrieden, dass - so Du Teil dieser 6% bist 
- die Versicherung schon zahlen wird, obwohl sie das in den 
nicht-allermeisten Fällen nicht tut?

Schon irgendwie paradox, findest Du nicht?

von Cyblord -. (Gast)


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Martin S. schrieb:
> - die Versicherung schon zahlen wird, obwohl sie das in den
> nicht-allermeisten Fällen nicht tut?

Wenn die Auszahlungsquote 80% beträgt, wie kannst du dann die Behauptung 
aufstellen sie würde in den meisten Fällen nicht zahlen?

von Martin S. (sirnails)


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Abradolf L. schrieb:
> Martin S. schrieb:
>> - die Versicherung schon zahlen wird, obwohl sie das in den
>> nicht-allermeisten Fällen nicht tut?
>
> Wenn die Auszahlungsquote 80% beträgt, wie kannst du dann die Behauptung
> aufstellen sie würde in den meisten Fällen nicht zahlen?

Heiland! Ist lesen denn soooo schwer geworden? Dort steht 
*NICHT*-allermeisten Fällen ...

Ja, ich weiß, draußen sind 30°C. Deswegen kann man sich trotzdem ein 
bisschen anstrengen!

von Axel L. (axel_5)


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Martin S. schrieb:
> Abradolf L. schrieb:
>> Martin S. schrieb:
>>> - die Versicherung schon zahlen wird, obwohl sie das in den
>>> nicht-allermeisten Fällen nicht tut?
>>
>> Wenn die Auszahlungsquote 80% beträgt, wie kannst du dann die Behauptung
>> aufstellen sie würde in den meisten Fällen nicht zahlen?
>
> Heiland! Ist lesen denn soooo schwer geworden? Dort steht
> *NICHT*-allermeisten Fällen ...
>
> Ja, ich weiß, draußen sind 30°C. Deswegen kann man sich trotzdem ein
> bisschen anstrengen!

Und, was soll der Satz dann sagen ?

Wenn hier was paradox ist, dann dieser Satz.

Oder, wenn wir mal die -1 ausmultiplizieren steht da:

Du versicherst Dich gegen ein Ereignis, dass höchstens mit 6% eintritt,
und bist dann wiederum damit zufrieden, dass - so Du Teil dieser 6% bist
- die Versicherung schon zahlen wird, obwohl sie das in den
allermeisten Fällen tut?

Hä ?

Gruss
Axel

: Bearbeitet durch User
von X^2 (Gast)


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Axel L. schrieb:
> Was sollen solche Schauermärchen ?

Wenn nur in 80% der Fälle gezahlt wird, wird in 20% der Fälle gar nicht 
gezahlt. Wobei die 80% auch diejenigen Fälle beinhalten werden, bei 
denen nicht voll gezahlt wird (man sich also vergleichsweise geeinigt 
hat).

Dies ist insofern plausibel, da nach diesem Link (Artikel von 2017) in 
ca. 75% der Fälle vereinbarungsgemäß gezahlt wird. Ein Viertel der BU 
Versicherten bekommen also keine oder eine reduzierte Leistung.
----------
Nach einer Untersuchung des Analysehauses Morgen & Morgen zahlen nur 
etwa 75 Prozent der geprüften Versicherer entsprechend der Vereinbarung. 
Das heißt: Rund ein Viertel der Betroffenen muss um die BU-Rente bangen. 
Doch welche Gründe führen die Unternehmen an, wenn sie ihre Leistungen 
ganz oder teilweise verweigern?
----------
Quelle: 
http://www.focus.de/finanzen/partner/fragrobin/berufsunfaehigkeitsversicherung-zahlt-nicht-das-koennen-sie-tun_id_7216741.html

Ich denke also, wenn man sich entscheidet eine BU abzuschließen, hat man 
besser auch eine Rechtsschutzversicherung (einer anderen Gesellschaft) 
für den Fall der Fälle.


Axel L. schrieb:
> Dafür würde ich gerne mal einen Link.

Finde leider kein solchen Fall - zumindest nicht im Netz. Das mit "fragt 
euren Makler" war ernst gemeint. Für mich ist es aber recht plausibel:
a) Zahlungen aus einer BU werden auf H4 angerechnet
b) Auch der Besitz andere Vermögenswerte in nicht liquider Form (z.B. 
ein Haus) führen dazu, dass kein Anspruch auf H4 besteht. Das Haus müßte 
erst verkauft werden.
c) Die Leistungsverpflichtung einer BU ist ein Vermögenswert. Genauso 
wie Pensionsansprüche o.ä.

Schlussfolgerung: Wenn euch Ärzte bescheinigen, dass ihr berufsunfähig 
seid, könnte das Amt sagen, okay es besteht eine Leistungsverpflichtung 
der BU und auf die BU zeigen und anrechnen.

von Martin S. (sirnails)


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Axel L. schrieb:
> Wenn hier was paradox ist, dann dieser Satz.

Nein, der Satz ist überhaupt nicht paradox.

Meine Aussage ist: Du man versichert sich gegen ein Ergnis, dass nur zu 
6% Wahrscheinlichkeit eintritt - gleichermaßen nimmt man aber billigend 
in die 20%ige Chance in kauf, dass man dann keine Leistung erhält.

Die Chance, dass man die Versicherung erst verklagen muss, wenn der 
Leistungsfall eintritt, liegt also bei 20%.

Und in diesem Zusammenhang zu sagen, eine Rechtschutz wäre überflüssig, 
ist einfach nur paradox, weil derjenige sich eher gegen ein Ereignis 
versichert, dass 3,33-fach seltener eintritt, als der dann notwendige 
Bedarf einer Rechtschutz!

von Axel L. (axel_5)


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X^2 schrieb:
> Axel L. schrieb:
>> Was sollen solche Schauermärchen ?
>
> Wenn nur in 80% der Fälle gezahlt wird, wird in 20% der Fälle gar nicht
> gezahlt. Wobei die 80% auch diejenigen Fälle beinhalten werden, bei
> denen nicht voll gezahlt wird (man sich also vergleichsweise geeinigt
> hat).
>
> Dies ist insofern plausibel, da nach diesem Link (Artikel von 2017) in
> ca. 75% der Fälle vereinbarungsgemäß gezahlt wird. Ein Viertel der BU
> Versicherten bekommen also keine oder eine reduzierte Leistung.
> ----------
> Nach einer Untersuchung des Analysehauses Morgen & Morgen zahlen nur
> etwa 75 Prozent der geprüften Versicherer entsprechend der Vereinbarung.
> Das heißt: Rund ein Viertel der Betroffenen muss um die BU-Rente bangen.
> Doch welche Gründe führen die Unternehmen an, wenn sie ihre Leistungen
> ganz oder teilweise verweigern?
> ----------
> Quelle:
> 
http://www.focus.de/finanzen/partner/fragrobin/berufsunfaehigkeitsversicherung-zahlt-nicht-das-koennen-sie-tun_id_7216741.html
>

Persönlich finde ich die 80% durchaus ordentlich, wenn ich mir ansehe, 
was die Leute alles bei Versicherungen melden. Wenn ich halbwegs 
dauerhaft krank wäre, würde ich es auch einfach probieren, schliesslich 
ist so eine Auszahlung besser als ein Lottogewinn. Man hat ja nichts 
verloren, wenn es nicht klappt.

> Ich denke also, wenn man sich entscheidet eine BU abzuschließen, hat man
> besser auch eine Rechtsschutzversicherung (einer anderen Gesellschaft)
> für den Fall der Fälle.
Das hatte ich ja schon geschrieben. Wobei ich persönlich das nicht habe.

>
>
> Axel L. schrieb:
>> Dafür würde ich gerne mal einen Link.
>
> Finde leider kein solchen Fall - zumindest nicht im Netz. Das mit "fragt
> euren Makler" war ernst gemeint. Für mich ist es aber recht plausibel:
> a) Zahlungen aus einer BU werden auf H4 angerechnet
> b) Auch der Besitz andere Vermögenswerte in nicht liquider Form (z.B.
> ein Haus) führen dazu, dass kein Anspruch auf H4 besteht. Das Haus müßte
> erst verkauft werden.
> c) Die Leistungsverpflichtung einer BU ist ein Vermögenswert. Genauso
> wie Pensionsansprüche o.ä.
Das behauptest Du. Eine anerkannte oder gerichtlich anerkannte 
Leistungsverpflichtung ist ein Vermögenswert, nur die Option dazu eher 
nicht. Würde mich aber wundern, wenn das noch nie Thema war, schlieslich 
dürften fast alle abgelehnten BU Antragsteller Hartz4 beziehen. wenn es 
dazu kein Urteil gibt, scheint es da kein Problem zu geben. Bei Anspruch 
auf den Pflichtteil eines Erbes (der eber erst erklagt werden musste) 
hat das Gericht entschieden, dass Hartz4 erstmal als Darlehen ausgezahlt 
wird.

>
> Schlussfolgerung: Wenn euch Ärzte bescheinigen, dass ihr berufsunfähig
> seid, könnte das Amt sagen, okay es besteht eine Leistungsverpflichtung
> der BU und auf die BU zeigen und anrechnen.
Aber nur, wenn die Leistungsverpflichtung auch besteht. Spätestens wenn 
das Gericht ablehnt, muss H4 ausgezahlt werden.

Gruss
Axel

von Axel L. (axel_5)


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Martin S. schrieb:
> Axel L. schrieb:
>> Wenn hier was paradox ist, dann dieser Satz.
>
> Nein, der Satz ist überhaupt nicht paradox.
>
> Meine Aussage ist: Du man versichert sich gegen ein Ergnis, dass nur zu
> 6% Wahrscheinlichkeit eintritt - gleichermaßen nimmt man aber billigend
> in die 20%ige Chance in kauf, dass man dann keine Leistung erhält.
>
> Die Chance, dass man die Versicherung erst verklagen muss, wenn der
> Leistungsfall eintritt, liegt also bei 20%.
>
Das würde voraussetzen, dass alle 100% der Antragsteller auch Anspruch 
gehabt haben und die Versicherung diese vertragswidrig abgelehnt hätten. 
Das halte ich für optimistisch, ich würde mich eher wundern, dass unter 
den 100% Antragstellern nur 20% Fakes waren.
Aber es gibt auch Versicherungen mit 95% Anerkennungsquote, die kann man 
sich auch aussuchen.

> Und in diesem Zusammenhang zu sagen, eine Rechtschutz wäre überflüssig,
> ist einfach nur paradox, weil derjenige sich eher gegen ein Ereignis
> versichert, dass 3,33-fach seltener eintritt, als der dann notwendige
> Bedarf einer Rechtschutz!

Der Unterschied liegt in der Höhe der Summen. Eine BU von 2000€/Monat 
zahlt in 10 Jahren 240.000€, oder wenn man mit 40 arbeitsunfähig wird, 
über eine halbe Millionen Euro. Das kann man nicht selbst zurücklegen.

Die erste Instanz kostet etwa 20.000€, dem stehen die 
Versicherungskosten entgegen. Das kann man durchaus selbst stemmen.

Gruss
Axel

von Martin S. (sirnails)


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Axel L. schrieb:
> Die erste Instanz kostet etwa 20.000€, dem stehen die
> Versicherungskosten entgegen. Das kann man durchaus selbst stemmen.

Ich weiß ja nicht, was Du für Vorstellungen von so einer BU hast, 
aaaaaaber: Tritt der BU-fall ein, ist von heute auf morgen das Einkommen 
weg! Es gibt noch eine Übergangszeit, in der Krankengeld gezahlt wird, 
aber dann ist schluss. Es gibt auch kein H4, weil man erstmal alles 
verkaufen muss, was man hat, und alles ausgeben muss.

Dazu kommen - je nach Schwere der Erkrankung - unsummen an Pflegekosten!

Mit welcher Leichtfertigkeit hier immer von "Ach die 20.000 Euro die hat 
man doch" geredet wird, ist mir absolut unverständlich.

Das sind Aussagen von Menschen, die noch nie erlebt haben, was es heißt, 
am Existenzminimum zu sein!

von Axel L. (axel_5)


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Martin S. schrieb:
> Axel L. schrieb:
>> Die erste Instanz kostet etwa 20.000€, dem stehen die
>> Versicherungskosten entgegen. Das kann man durchaus selbst stemmen.
>
> Ich weiß ja nicht, was Du für Vorstellungen von so einer BU hast,
> aaaaaaber: Tritt der BU-fall ein, ist von heute auf morgen das Einkommen
> weg! Es gibt noch eine Übergangszeit, in der Krankengeld gezahlt wird,
> aber dann ist schluss. Es gibt auch kein H4, weil man erstmal alles
> verkaufen muss, was man hat, und alles ausgeben muss.
>
> Dazu kommen - je nach Schwere der Erkrankung - unsummen an Pflegekosten!
>
> Mit welcher Leichtfertigkeit hier immer von "Ach die 20.000 Euro die hat
> man doch" geredet wird, ist mir absolut unverständlich.
>
> Das sind Aussagen von Menschen, die noch nie erlebt haben, was es heißt,
> am Existenzminimum zu sein!

Das muss man sich eben abhängig von den persönlichen Umständen 
überlegen. Es gibt kein Patentrezept bei der BUV, es gibt nur ein paar 
Fehler, die man vermeiden sollte.

Ich sehe diese Diskussionn hier auch nicht als Lösung, sondern als 
Sammlung von Gedanken, die man sich machen sollte, bevor man etwas 
unterschreibt.

Wer allerdings keine BUV abschliesst, weil er irgendwo gelesen hat, dass 
die ja sowieso nicht zahlen, ist ein bischen zu kurz gesprungen.

Gruss
Axel

von Martin S. (sirnails)


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Das möchte ich auch überhaupt nicht behaupten!

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