Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik ATMega ans LAN bringen: Mit HLK-RM04?


von Michael W. (neuer_nutzer)


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Hallo zusammen!

Für die Haussteuerung sollen mehrere ATMega Informationen und Befehle 
auszutauschen. Die Kommunikation soll oder kann über einen Master laufen 
(z.B. Raspberry Pi).

Zunächst dachte ich an LAN und bin schnell über den ENC28J60 gestolpert. 
Das scheint mir recht aufwendig zu sein und den Code auf dem µC 
erheblich aufzublähen.

Da die Hardware UART am µC noch frei und einfach anzusprechen ist habe 
ich immer schon damit geliebäugelt die Daten hierüber auszutauschen. 
Alle µCs würden dann über einen mehrfach USB-Seriell Adapter (8-fach für 
ca. 60 Euro) am Host angeschlossen. Die Frage ist aber, ob ein RaspPi so 
ein Ding unterstützt.

Ich habe daher nochmal intensiver nach Seriell <-> Ethernet Wandlern 
geschaut und habe den Lantronix XPORT gefunden, mit dem ich allem 
Anschein nach genau das machen könnte, was ich möchte. ca. 60 Euro für 
ein Teil ist mir aber zu viel, da ich mittelfristig 5, langfristig bis 
10 Stück brauche.


Bei weiterer Suche bin ich auf den HLK-RM04 gestoßen, welcher scheinbar 
das (für mich relevante) gleiche macht - aber für nur 3,33 Euro pro 
Stück zu haben ist! Es gibt im unteren Preissegment auch noch weitere 
Teile, die scheinbar das gleiche bzw. ähnliches machen.

Aufgrund der gravieren Preisunterscheide stellen sich die Fragen:
- Hat jemand Erfahrungen mit dem HLK-RM04?
- Eignet sich der HLK-RM04 für meinen Zweck?
- Taugt das Teil was (Funktionalität, Qualität, Haltbarkeit)?
- Gibt es weitere Alternativen oder Empfehlungen für meinen Zweck?

Danke im Voraus für eure Hilfe :)

Viele Grüße,
Michael

von Mitlesa (Gast)


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Michael W. schrieb:
> - Gibt es weitere Alternativen oder Empfehlungen für meinen Zweck?

Habe mir deinen Vorschlag nicht angeschaut, aber wenn es darum
geht kleine Mikrocontroller ins LAN zu bringen dann ist der
W5100 unschlagbar günstig und kompakt.

Denn für den ENC28J60 brauchst du noch eine TCP/IP Software, die
ist grösstenteils schon im W5100 drin.

von Isunit (Gast)


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Mitlesa schrieb:

> Denn für den ENC28J60 brauchst du noch eine TCP/IP Software, die
> ist grösstenteils schon im W5100 drin.

Was ist genau drin, was fehlt noch?

von Michael W. (neuer_nutzer)


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Hallo zusammen!

Und Danke für eure Antworten.

Mitlesa schrieb:
> Denn für den ENC28J60 brauchst du noch eine TCP/IP Software
Deswegen schrieb ich "scheint mir recht aufwendig zu sein und den Code 
auf dem µC erheblich aufzublähen". Habe ich außerdem (noch) kein Ahnung 
von, was das genau bedeutet, was die Entwicklungszeit erheblich 
verlängern würde.

> Habe mir deinen Vorschlag nicht angeschaut, aber wenn es darum
> geht kleine Mikrocontroller ins LAN zu bringen dann ist der
> W5100 unschlagbar günstig und kompakt.
Habe einen Blick auf den W5100 geworfen. Preislich auf jeden Fall im 
Bereich meiner Vorstellung. Leider aber geht wenn ich richtig gesehen 
habe der Datentransfer µC <-> W5100 über SPI, und die zugehörigen 
Hardware Pins sind schon belegt. UART wäre mir daher lieber.


Isunit schrieb:
> Was ist genau drin, was fehlt noch?
Gute Frage, hat sich mir auch gleich gestellt :) Ggf. gleich mal etwas 
weiter recherchieren.

von Mitlesa (Gast)


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Michael W. schrieb:
> und die zugehörigen Hardware Pins sind schon belegt.

Das ist oft eine faule Ausrede. SPI kann man mehrfach nutzen,
man braucht für jeden Teilnehmer nur eine extra CS-Leitung.
Man auch auch umplanen und Pins freischaufeln um SPI
benutzen zu könen.

Michael W. schrieb:
> UART wäre mir daher lieber.

UART gibt's nicht.

Dann quäle dich weiter vor dich hin.

von Mitlesa (Gast)


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Michael W. schrieb:
> Leider aber geht wenn ich richtig gesehen
> habe der Datentransfer µC <-> W5100 über SPI, und die zugehörigen
> Hardware Pins sind schon belegt. UART wäre mir daher lieber.

Seltsamerweise hättest du aber scheinbar die SPI frei wenn
du einen ENC28J60 verwenden wolltest. Eine tolle Logik denn:

Michael W. schrieb:
> Zunächst dachte ich an LAN und bin schnell über den ENC28J60 gestolpert.
> Das scheint mir recht aufwendig zu sein und den Code auf dem µC
> erheblich aufzublähen.


Übrigens dauert der Roh-Datenaustausch über UART (115 kbaud)
vermutlich einen Faktor 25 bis 100 länger als über SPI.

von spess53 (Gast)


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Hi

> Leider aber geht wenn ich richtig gesehen
>habe der Datentransfer µC <-> W5100 über SPI, und die zugehörigen
>Hardware Pins sind schon belegt. UART wäre mir daher lieber.

Bei (neueren) AVRs gibt es auch einem Modus 'USART in SPI Mode'. Ist 
sogar besser als SPI.

MfG Spess

von Piter K. (kurczaq)


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Michael W. schrieb:

>> Habe mir deinen Vorschlag nicht angeschaut, aber wenn es darum
>> geht kleine Mikrocontroller ins LAN zu bringen dann ist der
>> W5100 unschlagbar günstig und kompakt.
> Habe einen Blick auf den W5100 geworfen. Preislich auf jeden Fall im
> Bereich meiner Vorstellung. Leider aber geht wenn ich richtig gesehen
> habe der Datentransfer µC <-> W5100 über SPI, und die zugehörigen
> Hardware Pins sind schon belegt. UART wäre mir daher lieber.
>

Für solche Sachen nehme ich den ESP8266... kein LAN aber WLAN. Gibt's 
als China-Clone für ca. 3 Euro, muss kein Adafruit sein! 64kb RAM, 256kb 
Flash (oder mehr), 80-160MHz, mehr I/O Pins als AVR, I2S, WLAN b/g/n (AP 
oder station) on board, schnellerer ADC als AVR - was will man mehr?

AVR (oder 8 bit PIC) ist schön und gut, aber man sollte es da belassen 
wo es hingehört: als Steuerung für einzelne Devices, eventuell 
Kommunikation über kurze Distanzen mit I2C, seriell.... ist aber 
definitiv nichts für IOT oder verteilte Sensornetzwerke.

Irgendwelche Ethernet-Schnittstellen oder WLAN für AtMega nachrüsten ist 
kompletter Schwachsinn. Nur weil man keinen neuen Controller lernen 
will? Gosh! Ansonsten gibt es genug µCs die schon das benötigte mit 
bringen. WLAN, LAN, BT, was auch immer. Muss kein ESP8266 sein.

von Bla (Gast)


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ESP32 kann Ethernet, braucht bloß einen PHY und externen Quarztakt

von Johannes S. (Gast)


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Aber selbst ein MagJack kostet schon die 3 fuffzich die das komplette 
OpenWrt Modul kostet, wie machen die das? Sieht jedenfalls interessant 
aus.

von Piter K. (kurczaq)


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Johannes S. schrieb:
> Aber selbst ein MagJack kostet schon die 3 fuffzich die das komplette
> OpenWrt Modul kostet, wie machen die das? Sieht jedenfalls interessant
> aus.

Du kaufst eben teuer...

Alles geht über Stückzahlen. Ich wage es zu bezweifeln, daß ein ESP8266 
mehr als 1 USD kostet, wenn es aus der Fab rauskommt.

von Johannes S. (Gast)


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Nicht der ESP, Das Modul vom TO. Aber der Haken ist: für 3 fuffzich 
bekommt man nur die Interface Platine, das Prozessormodul ist nicht 
dabei:
'Note: This is not including HLK-RM04 or RM04 Module'

von Piter K. (kurczaq)


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Johannes S. schrieb:
> Nicht der ESP, Das Modul vom TO. Aber der Haken ist: für 3 fuffzich
> bekommt man nur die Interface Platine, das Prozessormodul ist nicht
> dabei:
> 'Note: This is not including HLK-RM04 or RM04 Module'

ich verkaufe dir einen für Dausend :)

von (º°)·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.· (Gast)


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Was Stabilitaet und Funktionsumfang angeht, kann Mann die
HLK-RM04 nicht mit den ESP8266 vergleichen.

Eine stabile Versorgung vorausgesetzt, koennte Mann die
HLK-RM04 auch in die Wand mauern.

Ich habe von denen seit ca. 3 Jahren 2 im (Dauer-)Betrieb.
Uptime und Erreichbarkeit bei 100%.


> mehrere ATMega

Aber ich wuerde ja nicht den Schwanz mit dem Hund wedeln lassen.
Meine Peripherie haengt direkt am HLK-RM04.


Protipp:
Bei den HLK-RM04 gibt es unterschiedliche Ausstattungen
was den Speicherausbau angeht.

von Frank K. (fchk)


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Michael W. schrieb:

> Für die Haussteuerung sollen mehrere ATMega Informationen und Befehle
> auszutauschen. Die Kommunikation soll oder kann über einen Master laufen
> (z.B. Raspberry Pi).
>
> Zunächst dachte ich an LAN und bin schnell über den ENC28J60 gestolpert.
> Das scheint mir recht aufwendig zu sein und den Code auf dem µC
> erheblich aufzublähen.

Die billigste und kleinste Möglichkeit, einen Ethernet-Knoten 
aufzubauen, ist ein PIC18F67J60. Das ist ein 64-Pinner, der alles 
enthält: Ethernet MAC, Ethernet PHY, Prozessor, Flash, RAM, die übliche 
Peripherie. Du musst nur noch 3.3V anlegen, einen 25 MHz-Quarz 
anschließen (der ist für Prozessor UND Ethernet), dazu noch etwas 
Kleinkram, und das wars. Also eine wirkliche Single-Chip-Lösung. Den 
TCP-IP-Stack gibts bei Microchip, dazu MPLABX und XC8, und die Sache 
läuft.

Wenn Du mehr IOs brauchst, gibts den PIC18F97J60. 100 Pins statt 64, 
mehr IOs, mehr UARTs/SPI/I2C, ansonsten alles gleich.

Der Ethernet-Teil ähnelt dem ENC28J60, aber da hier der SPI-Flaschenhals 
fehlt, ist die erzielte Datentransferrate bei diesen PICs doppelt so 
hoch wie bei einem externen Prozessor plus ENC28J60. Und es ist weniger 
Schaltungsaufwand, weniger Bauteile, weniger Platz damit und weniger 
Kosten.

fchk

von Piter K. (kurczaq)


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(º°)·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.· schrieb im Beitrag 
#5075125:
> Was Stabilitaet und Funktionsumfang angeht, kann Mann die
> HLK-RM04 nicht mit den ESP8266 vergleichen.

das kann sein... allerdings etwas teuer der Spaß. Und das Platinenformat 
passt auch nicht überall. Aber wenn's zum Projekt passt, wieso nicht.

von Piter K. (kurczaq)


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Frank K. schrieb:

> Die billigste und kleinste Möglichkeit, einen Ethernet-Knoten
> aufzubauen, ist ein PIC18F67J60. Das ist ein 64-Pinner, der alles
> enthält: Ethernet MAC, Ethernet PHY, Prozessor, Flash, RAM, die übliche
> Peripherie.

Preislich interessant - gibts wohl aber nicht als Fertigplatine? Nicht 
jeder will/kann solche QFP Teile löten... außerdem nur 8 bitter :/

von Frank K. (fchk)


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Piter K. schrieb:
> Frank K. schrieb:
>
>> Die billigste und kleinste Möglichkeit, einen Ethernet-Knoten
>> aufzubauen, ist ein PIC18F67J60. Das ist ein 64-Pinner, der alles
>> enthält: Ethernet MAC, Ethernet PHY, Prozessor, Flash, RAM, die übliche
>> Peripherie.
>
> Preislich interessant - gibts wohl aber nicht als Fertigplatine? Nicht
> jeder will/kann solche QFP Teile löten... außerdem nur 8 bitter :/

Für einfache Steuer- und Messaufgaben ist das genau das richtige. Wenn 
ich da einen PIC32 mit 200MHz hinsetzen würde, würde das Licht auch 
nicht schneller angehen.

fchk

von Piter K. (kurczaq)


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Frank K. schrieb:

> Für einfache Steuer- und Messaufgaben ist das genau das richtige. Wenn
> ich da einen PIC32 mit 200MHz hinsetzen würde, würde das Licht auch
> nicht schneller angehen.

aber schneller ausgehen ;)

(sorry musste sein...)

von Michael W. (neuer_nutzer)


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Hallo zusammen!

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten und die interessante 
Diskussion :)

Mitlesa schrieb:
> Das ist oft eine faule Ausrede. SPI kann man mehrfach nutzen,
> man braucht für jeden Teilnehmer nur eine extra CS-Leitung.
> Man auch auch umplanen und Pins freischaufeln um SPI
> benutzen zu könen.
Da hast du recht. Und umplanen wäre auch eine Möglichkeit. Würde ich 
auch machen, wenn es einen relevanten Vorteil bringt. Daher möchte ich 
die Möglichkeiten ausloten und gegeneinander abwägen.

> Michael W. schrieb:
> UART gibt's nicht.
> Dann quäle dich weiter vor dich hin.
Sorry, das verstehe ich nicht :(


Mitlesa schrieb:
> Seltsamerweise hättest du aber scheinbar die SPI frei wenn
> du einen ENC28J60 verwenden wolltest. Eine tolle Logik denn:
Wie du sagst, umplanen wäre möglich, für den ENC28J60 und den ganzen 
Aufwand, der da sonst noch dran hängt, wollte ich andere Optionen suchen 
und abwägen ;)

> Übrigens dauert der Roh-Datenaustausch über UART (115 kbaud)
> vermutlich einen Faktor 25 bis 100 länger als über SPI.
Auf Geschwindigkeit kommt es bei meinen Datenmengen wahrscheinlich nicht 
an.


spess53 schrieb:
> Bei (neueren) AVRs gibt es auch einem Modus 'USART in SPI Mode'. Ist
> sogar besser als SPI.
Danke für den Hinweis :) Werde ich mir mal genauer anschauen.


Piter K. schrieb:
> Für solche Sachen nehme ich den ESP8266...
Danke auch für diesen Hinweis :) Muss ich mir auch genauer ansehen.

> AVR (oder 8 bit PIC) ist schön und gut, aber man sollte es da belassen
> wo es hingehört...
> Irgendwelche Ethernet-Schnittstellen oder WLAN für AtMega nachrüsten ist
> kompletter Schwachsinn. Nur weil man keinen neuen Controller lernen
> will? Gosh! Ansonsten gibt es genug µCs die schon das benötigte mit
> bringen. WLAN, LAN, BT, was auch immer. Muss kein ESP8266 sein.
Manchmal muss man sich leider z.B. aufgrund anderer Prioritäten auf das 
beschränken, was im Rahmen der persönlichen Möglichkeiten liegt, um den 
Aufwand in vertretbarem Rahmen zu halten. Im Bereich Elektronik, µCs und 
Programmierung bin ich wahrscheinlich näher dran an einem Laien als an 
einem Amateur. Entsprechend wenig Hintergrundwissen habe ich an den 
meisten Stellen.
Die ATMega sind mir zuerst über den Weg gelaufen. Ich habe mich für den 
Einstieg dafür entschieden, weil sie günstig sind, gut verfügbar, in 
Basic (quasi meiner Muttersprache) zu programmieren sind, und es sowohl 
für Hardware als auch Software guten Support gibt.
Ich denke nicht, dass das alles die optimale Lösung wird. Aber das muss 
es auch nicht, es soll funktionieren und für mich reichen. Denn das ist 
auch das schöne an einem Hobby: Man hat keinen allzu großen Druck, und 
wenn man es nicht direkt perfekt macht, dann hat man auch später noch 
was dran zu werkeln ;)


Bla schrieb:
> ESP32 kann Ethernet, braucht bloß einen PHY und externen Quarztakt
Danke, schaue ich mir an.


Johannes S. schrieb:
> Nicht der ESP, Das Modul vom TO. Aber der Haken ist: für 3 fuffzich
> bekommt man nur die Interface Platine, das Prozessormodul ist nicht
> dabei:
> 'Note: This is not including HLK-RM04 or RM04 Module'
Das ist mir inzwischen auch aufgefallen :( Ich dachte zuerst, dass man 
das Prozessormodul nur für WLAN braucht. Aber bei dem, was bei genauer 
Betrachtung auf dem Base Board zu sehen ist, wird das alleine nicht viel 
können.
Aber gut, das Prozessormodul kostet noch einmal ein paar Euro mehr. 
Unterm Strich ist man dann auch für etwa 10 Euro dabei. Besser als 60 
Euro für einen XPORT.


(º°)·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.· schrieb im Beitrag 
#5075125:
> Was Stabilitaet und Funktionsumfang angeht, kann Mann die
> HLK-RM04 nicht mit den ESP8266 vergleichen.
>
> Eine stabile Versorgung vorausgesetzt, koennte Mann die
> HLK-RM04 auch in die Wand mauern.
>
> Ich habe von denen seit ca. 3 Jahren 2 im (Dauer-)Betrieb.
> Uptime und Erreichbarkeit bei 100%.
Danke für deinen Erfahrungsbericht. Klingt ja vielversprechend :)

> Aber ich wuerde ja nicht den Schwanz mit dem Hund wedeln lassen.
> Meine Peripherie haengt direkt am HLK-RM04.
Interessanter Ansatz. Da müsste ich mir genauer anschauen, was das Ding 
sonst noch alles kann. Hast du dein Projekt irgendwo vorgestellt? Oder 
hast du sonstige Informationsquellen?

> Protipp:
> Bei den HLK-RM04 gibt es unterschiedliche Ausstattungen
> was den Speicherausbau angeht.
Bin ich in einem älteren Beitrag hier im "Markt" Forum auch schon drüber 
gestolpert. Habe aber bisher nur die alte Version mit 16MB RAM / 4MB 
Flash gesehen.


Frank K. schrieb:
> Die billigste und kleinste Möglichkeit, einen Ethernet-Knoten
> aufzubauen, ist ein PIC18F67J60. Das ist ein 64-Pinner, der alles
> enthält: Ethernet MAC, Ethernet PHY, Prozessor, Flash, RAM, die übliche
> Peripherie. Du musst nur noch 3.3V anlegen, einen 25 MHz-Quarz
> anschließen (der ist für Prozessor UND Ethernet), dazu noch etwas
> Kleinkram, und das wars. Also eine wirkliche Single-Chip-Lösung. Den
> TCP-IP-Stack gibts bei Microchip, dazu MPLABX und XC8, und die Sache
> läuft.

> Wenn Du mehr IOs brauchst, gibts den PIC18F97J60. 100 Pins statt 64,
> mehr IOs, mehr UARTs/SPI/I2C, ansonsten alles gleich.
>
> Der Ethernet-Teil ähnelt dem ENC28J60, aber da hier der SPI-Flaschenhals
> fehlt, ist die erzielte Datentransferrate bei diesen PICs doppelt so
> hoch wie bei einem externen Prozessor plus ENC28J60. Und es ist weniger
> Schaltungsaufwand, weniger Bauteile, weniger Platz damit und weniger
> Kosten.
Die Controller sehen gut aus, und "...eine wirkliche Single-Chip-Lösung" 
klingt super. Es stehen aber zu viele Begriffe drum herum, die mir 
absolut nichts sagen :(
Für mich haben diese Seriell-Ethernet Konverter den Charme, dass sie mir 
vieles lästiges Abnehmen und ich mich zunächst auf andere Baustellen 
konzentrieren kann. Und wie schon gesagt, wenn ich irgendwann 
feststelle, dass die Lösung für mich nicht mehr ausreicht, habe ich von 
dir gute Inspiration, wie ich mein Hobby weiterentwickeln kann :)


Piter K. schrieb:
Aber wenn's zum Projekt passt, wieso nicht.
Genau das ist für mich die Frage ;)


Piter K. schrieb:
> Preislich interessant - gibts wohl aber nicht als Fertigplatine? Nicht
> jeder will/kann solche QFP Teile löten... außerdem nur 8 bitter :/
Gibt es glaube ich doch fertig. Zumindest hat Google das hier bei der 
Suche nach dem Chip ausgespuckt:
http://www.watterott.com/de/PIC-WEB
Habe noch nicht gründlich geschaut, was das genau ist.


Frank K. schrieb:
> Für einfache Steuer- und Messaufgaben ist das genau das richtige.
Klingt auf jeden Fall sehr überzeugt. Und überzeugend ;) Ist bestimmt 
eine Recherche wert :)


Danke nochmal an alle für Eure Beiträge, die Informationen und die 
interessante Diskussion!

Viele Grüße,
Michael

von Mitlesa (Gast)


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Michael W. schrieb:
> Sorry, das verstehe ich nicht :(

Ich schrieb das weil du dich gedanklich bereits auf die lahme
Krücke von seriellem Interface (UART) eingeschossen hast.

von Frank K. (fchk)


Angehängte Dateien:

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Michael W. schrieb:

> Frank K. schrieb:
>> Für einfache Steuer- und Messaufgaben ist das genau das richtige.
> Klingt auf jeden Fall sehr überzeugt. Und überzeugend ;) Ist bestimmt
> eine Recherche wert :)

So kann das dann aussehen. Eagle-Files kann ich Dir geben.

fchk

von Klaus (Gast)


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Piter K. schrieb:
> Alles geht über Stückzahlen. Ich wage es zu bezweifeln, daß ein ESP8266
> mehr als 1 USD kostet, wenn es aus der Fab rauskommt.

Die ESP-12, die bei mir auf dem Tisch liegen, haben rund 1,70$ incl 
Transport gekostet. Und man kann sie leicht mit der eingebauten 
AT-Software am UART betreiben, sicher leichter als selber einen TCP-IP 
Stack zu handeln. Dann kommt nur noch der Preis des W-LAN Kabels dazu

MfG Klaus

P.S. Da meine Boards selten richtig voll sind, kommt mindestens ein 
Stecker für einen ESP-01 drauf, wenn mehr Platz ist auch der Foptprint 
für einen ESP-12. Muß man ja nicht bestücken.

von Michael W. (neuer_nutzer)


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Mitlesa schrieb:
> Ich schrieb das weil du dich gedanklich bereits auf die lahme
> Krücke von seriellem Interface (UART) eingeschossen hast.
Ok, verstehe :)
Und was meintest du mit "UART gibt's nicht"?


Frank K. schrieb:
> So kann das dann aussehen. Eagle-Files kann ich Dir geben.
Sieht schick aus :) links LAN rechts USB nehme ich an?
Eagle-Files wäre ich interessiert dran. Schreibe dir eine PN mit der 
EMail Adresse.

von Mitlesa (Gast)


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Michael W. schrieb:
> Und was meintest du mit "UART gibt's nicht"?

Du wolltest LAN und UART, das gibt es eben nicht.

von Piter K. (kurczaq)


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> Piter K. schrieb:
>> Preislich interessant - gibts wohl aber nicht als Fertigplatine? Nicht
>> jeder will/kann solche QFP Teile löten... außerdem nur 8 bitter :/
> Gibt es glaube ich doch fertig. Zumindest hat Google das hier bei der
> Suche nach dem Chip ausgespuckt:
> http://www.watterott.com/de/PIC-WEB
> Habe noch nicht gründlich geschaut, was das genau ist.

ca. 10x teurer als die ESP8266, nun gut, man bekommt eben eine richtige 
Platine

von hardwire (Gast)


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WLAN vs. LAN: wer Funk kennt nimmt Kabel.

von Piter K. (kurczaq)


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Kabel können auch versagen.

von Michael W. (neuer_nutzer)


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Mitlesa schrieb:
> Du wolltest LAN und UART, das gibt es eben nicht.
Korrigiere mich bitte, wenn ich irre, aber UART ist die Grundlage einer 
seriellen Schnittstelle. Also sind UART und seriell synonym, und auch 
RS232 ist abgesehen vom Pegel das gleiche.
Entsprechend müssten doch z.B.

https://www.officesupplies24.de/index.php?main=art_details&artnr=SC-19006075&campagne=froogle&gclid=EAIaIQobChMI36nzgo-H1QIVqhbTCh0DXQeGEAQYAyABEgKrsvD_BwE
https://www.wut.de/e-58www-29-inde-000.phpdas
https://www.amazon.de/TCP232-serieller-RS232-RS485-Signale-Ethernet/dp/B00R2N15YI/ref=pd_sbs_147_5?_encoding=UTF8&psc=1&refRID=VFHMFQJ262MDPXAYTJ59
https://www.amazon.de/USR-TCP232-302-PCB-IP-Konverter-Modul-DNS-Funktion-Verbesserte-USR-TCP232-2/dp/B00R2ID10E/ref=pd_sbs_147_2?_encoding=UTF8&psc=1&refRID=VFHMFQJ262MDPXAYTJ59
https://www.amazon.de/gp/product/B01GPMFXB2/ref=s9u_simh_gw_i1?ie=UTF8&pd_rd_i=B01GPMFXB2&pd_rd_r=MR2RYQ9FEBNC1YHAD601&pd_rd_w=RtMrn&pd_rd_wg=vhPEO&pf_rd_m=A3JWKAKR8XB7XF&pf_rd_s=&pf_rd_r=NN4VX3DG7P2RA1KM44Z0&pf_rd_t=36701&pf_rd_p=b9192609-35a1-4877-9094-5ab9bc159b27&pf_rd_i=desktop
http://www.ebay.de/itm/Ethernet-to-TTL-RS232-Serial-TTL-to-TCP-IP-RJ45-Convert-Transmission-Module-/272376470825?hash=item3f6ae71d29:g:HU8AAOSw8w1X2ZPB
http://www.ebay.de/itm/Waveshare-UART-TTL-to-Ethernet-Converter-ETH-RJ45-Module-USR-TCP232-T2-/282482049001?hash=item41c53dffe9:g:ObAAAOSwi8VZQQl2
http://www.ebay.de/itm/UART-to-Ethernet-IEEE802-3-RJ45-transparent-transmission-adapter-/263081302422?hash=item3d40de1996:g:F58AAOSw1WJZFFxc
oder eben das Modul aus dem Titel: 
http://www.ebay.de/itm/Hi-link-HLK-RM04-Serial-Wifi-Ethernet-Wifi-Module-RS232-RS485-AP-Routing-Module-/272485272614?var=&hash=item3f71634c26:m:mYHebXOEkNTrzBfkzKpmoQQ

UART <-> Lan Wandler sein, oder?


hardwire schrieb:
> WLAN vs. LAN: wer Funk kennt nimmt Kabel.
Jo, mein Favorit ist auch Kabel. Nur, weil es geht, braucht man nicht 
alles per Funk zu machen.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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> aber UART ist die Grundlage einer seriellen Schnittstelle.

Ich würde sagen, daß UART die Grundlager vieler seriellen Schnittstellen 
ist. Nämlich derer, die mit Start- und Stopbits arbeiten.

Genau genommen sind SPI, I2C, USB, FireWire, HDMI, sogar Ethernet und 
PCI-Express auch alles serielle Schnittstellen. Die bauen aber alle 
nicht auf UART auf.

von Michael W. (neuer_nutzer)


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Stefan U. schrieb:
> Ich würde sagen, daß UART die Grundlager vieler seriellen Schnittstellen
Ja, natürlich. Ich meinte mit "einer seriellen Schnittstelle" nicht 
"genau einer", sondern "einer" allgemein, z.B. Rs232 oder RS485 etc.

von Frank K. (fchk)


Angehängte Dateien:

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Michael W. schrieb:

> Frank K. schrieb:
>> So kann das dann aussehen. Eagle-Files kann ich Dir geben.
> Sieht schick aus :) links LAN rechts USB nehme ich an?
> Eagle-Files wäre ich interessiert dran. Schreibe dir eine PN mit der
> EMail Adresse.

USB hat das Ding nicht. Rechts ist ein RJ11 6P6C für den Microchip ICD3. 
Du kannst aber auch eine Stiftleiste fürs PICKIT3 einlöten - die ist auf 
dem Bild nicht bestückt, weil man nur eines von beiden braucht. Links 
ist LAN, richtig erkannt.

Das ganze passt in einen normalen 64-pin DIL Sockel.

fchk

von Tom (Gast)


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ich lese hier immer "Netzwerk mit UART gibt's nicht".

Das gibt es schon und auch sehr lange schon, siehe Link:
http://www.wiznet.io/product-item/wiz107sr/

Bei WIZNET gibt es auch noch verschiedene andere Modelle/Module mit 
verschiedenen Interfaces. Den WIZ107SR verwende ich schon seit mehr als 
5 Jahren und bin vollauf begeistert von dem Ding.
Das IP und TCP Protokoll wird von dem Chip vollkommen übernommen. Das 
bedeutet man muss sich nur noch um das HTPP und HTML Protokoll kümmern, 
was dann über die Serielle Schnittstelle (TTL oder auch RS232) abläuft. 
Alle HTPP und HTML Befehle sind reiner ASCII Text aus dem Modul kommend 
bzw. auch wieder vom Mikrocontroller in den WIZNET-Chip einfließend.
Alle Einstellungen wie IP Adresse, Subnet Mask, Gateway, Baudrate usw. 
lassen sich über das Netzwerk, aber auch über die serielle Schnittstelle 
ändern. Das Modul kann als Slave (wie ein PC am Internet) oder als 
Master (Wie ein Server der eine Internetseite beinhaltet) konfiguriert 
werden.

Ich habe für ein solches Modul vor 5 Jahren mal 15,- € bezahlt. Habe 
aber gerade gesehen das der Preis z.B. bei Mouser bereits 27,-€ beträgt.
Eventuell bekommt man ein neueres Modul von WIZNET woanders günstiger.
Gruß Tom

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Michael W. schrieb:
> Für die Haussteuerung sollen mehrere ATMega Informationen und Befehle
> auszutauschen. Die Kommunikation soll oder kann über einen Master laufen
> (z.B. Raspberry Pi).

Nimm RS485. Das läuft über UART + 1 Pin für die Steuerung der 
Datenrichtung. Damit klemmst Du alle µCs und den RaspPi an den 2-pol. 
Bus. Die RS485-Transceiver sind spottbillig (im Gegensatz zu 
Ethernet-Modulen wie Wiznet) und völlig ausreichend für Deine 
Haussteuerung-Anwendung. Bereits angeschaffte/verlegte LAN-Kabel kannst 
Du auch dafür nutzen.

Siehe auch RS485

: Bearbeitet durch Moderator
von S. R. (svenska)


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Es gibt sogar SLIP (Serial Line IP), oder das wesentlich kompliziertere 
PPP. Linux unterstützt beides prächtig (Windows will mit SLIP nichts zu 
tun haben), d.h. ein RPi könnte auch als Router dienen.

von Piter K. (kurczaq)


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Frank K. schrieb:

> USB hat das Ding nicht. Rechts ist ein RJ11 6P6C für den Microchip ICD3.
> Du kannst aber auch eine Stiftleiste fürs PICKIT3 einlöten - die ist auf
> dem Bild nicht bestückt, weil man nur eines von beiden braucht. Links

Wobei soft USB auch nicht saumäßig kompliziert ist. Schaffen die 
Digisparks im Attiny85 in 2kb sich als Slaves auszugeben. Wäre in deinem 
Fall zumindest einfach "nachzurüsten" bei Bedarf. Der AT85 Minicore ist 
auf github.

: Bearbeitet durch User
von Frank K. (fchk)


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Piter K. schrieb:

> Wobei soft USB auch nicht saumäßig kompliziert ist. Schaffen die
> Digisparks im Attiny85 in 2kb sich als Slaves auszugeben. Wäre in deinem
> Fall zumindest einfach "nachzurüsten" bei Bedarf. Der AT85 Minicore ist
> auf github.

Wenn ich LAN habe, brauche ich kein USB. Zumindest kein Device. Ein 
Kommunikationsweg reicht mir.

fchk

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