Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Schweißausrüstung Elektrode bis 300 Euro


von zisch (Gast)


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Morgen,

ich will in Zukunft einfache Schweißarbeiten selber erledigen können, 
statt immer zum Nachbarn zu rennen und ihn damit zu nerven.

Dazu gehören Gepäckträger/Rackkonstruktionen am Motorrad, 
Reparaturarbeiten an Gartengeräten und just4fun-Projekte.

Schweißgut ist aufgrund des Preises und der Stabilität vermutlich so gut 
wie immer stinknormaler Stahl, maximal noch Edelstahl. Alu mag ich 
nicht, damit habe ich im Praktikum mal arbeiten müssen.

Das Material ist dabei alles mögliche zwischen Vierkantrohren mit 2mm 
Wandstärke und massive 6mm-Stahlplatten.

Kurz: Welches Schweißgerät (gerne Inverter, kann aber auch Kategorie 
Trafoklotz sein) und welchen Schweißschutz würdet ihr nehmen?
Welche Elektroden kann ich benutzen? Ich dachte jetzt an 3,2 mm für die 
dicken Sachen (6mm) und 2mm für die dünnen Sachen (2mm).

Ich bin aktuell Werkstudent und da sitzt das Geld nicht so locker. Klar 
würde ich am liebsten eine Elektra Beckum und einen Speedglas benutzen, 
aber das gibt das Budget nicht her, basta.

Was benutzt ihr? Kann man so einen billigen Inverter wie diesen hier 
verwenden oder ist das Kernschrott?
https://www.amazon.de/Kompakt-Elektrodenschwei%C3%9Fger%C3%A4t-200A-Schwei%C3%9Fger%C3%A4t-Einschaltdauer/dp/B00D7JY0NO
Benutzt jemand einen der (zahlreichen) Billig-Schweißhelme? Welchen?


Danke und Gruß

von Der Andere (Gast)


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Schau beim Automatikhelm daß der möglichst austauschbare Glasscheiben 
hat, und eine austauschbare Batterie und/oder Solarzellen.
Gut ist auf jeden Fall auch eine Regelung der Abdunklung.

beim Inverter kann ich dir nichts raten, ich schweiße im Moment noch mit 
eltem 400V Trafo von Elektra Beckum (ca. 25 jahre alt aus Baumarkt) und 
bin auch am Überlegen einen Inverter der auch Wig kann anzuschaffen.

von Deneriel (Gast)


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Das ist fast wurscht was du da nimmst.

Beim Elektrodenbräter ist das unkritisch. Du kannst auch nen 50 Jahre 
alten gebrauchten Schweißtrafo dafür hernehmen.
Der Inverter ist auch nur ein dickes Schaltnetzteil.
Mit dem Gleichstrom daraus brennt der Lichtbogen zugegebenermaßen 
ruhiger.

Faustregel sind 30-40A pro mm Materialstärke was in einem Durchgang 
verschweißt wird und Elektroden nicht dicker als das Material.
Wenn der Strom nicht reicht musst du halt mehrlagig schweißen.

Mit einem höheren Preis kaufst du beim Inverter keine bessere 
Schweißnaht sondern eine höhere Lebensdauer.


Ergo: Ja, für kleine Sachen wird es das Ding tun. Zum Panzer schweißen 
in Heimarbeit eher nicht. Und Elektra Beckum ist auch eher bei Low 
Budget anzusiedeln.
Profigeräte gibts auch hier von den üblichen Verdächtigen und zu 
üblichen Preisen.

Die einfachen Automatikschweißhelme funktionieren. Ein manueller 
Schweißschild täte es genauso, bei den Preisen spart man da aber nichts 
mehr.

von Der Andere (Gast)


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Nachtrag: Als Helm habe ich mir den hier vor einigen Jahren gekauft:
https://www.elmag.de/de_de/automatik-kopfschweissschirm-design-flame-6dc0aa92-423e-48e5-b447-45a6cf8a64f1.html
Hatte mich damals 60 oder 70 Euro gekostet. Ich glaube das Modell war 
wegen dem "grellen" Design damals 10 Euro billiger als ein einfarbiger.

Auslöser für die Entscheidung war dieser Artikel:
https://industriemagazin.at/a/schweisshelm-test-hitzeschlacht-3

Bin zufrieden bis auf das Kopfband. Damit der Helm hält muss man es sehr 
fest einstellen und ich frage mich ob es irgendwann bricht (Plastik).

von Michael B. (laberkopp)


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zisch schrieb:
> Kurz: Welches Schweißgerät (gerne Inverter, kann aber auch Kategorie
> Trafoklotz sein) und welchen Schweißschutz würdet ihr nehmen?
> Welche Elektroden kann ich benutzen? Ich dachte jetzt an 3,2 mm für die
> dicken Sachen (6mm) und 2mm für die dünnen Sachen (2mm).

Gerade als Anfänger besser Inverter und Automatikhelm (ohne Batterie), 
und trockene Elektrode halt passend zum Schweissgut.

Ich fahre bisher mit einem überdimensionierten 200A Inverter recht gut, 
er hält, was man von chinesischen Billigprodukten nicht immer sagen 
kann.

Dann noch ordentliche Handschuhe und Kleidung, und los geht's.

: Bearbeitet durch User
von Der Andere (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Ich fahre bisher mit einem überdimensionierten 200A Inverter recht gut,

Kannst du mir sagen was das für eine Firma ist?
Wie gesagt ich kann mich im Moment noch nicht entscheiden was ich kaufe. 
Und ich hab keine Lust nach 3-5 Jahren mit wenig Nutzung dann einen 
defekten rumstehen zu haben.

von Ics1702 (Gast)


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Ich würde eher ein MiG , oder wenn es nicht auf Geschwindigkeit ankommt 
zu einem Wig Gerät raten. Irgendwann willst du auch mal Bleche 
schweißen, oder am Auto, dann kommst du mit Elektroden nicht weit, bzw. 
nicht durch den TÜV.
Habe selber nur billige MiG und Wig Geräte, meiner Meinung nach reichen 
die für private Dinge und sind gebraucht auch in deinem Preisrahmen zu 
bekommen.
Elektroden benutze ich nur, wenn ich draußen etwas schweissen muss der 
(wegen dem Wind) , oder wenn ich nur mit einer Elektrode an die 
Schweisstelle komme.
Gruss Thomas

von zisch (Gast)


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Schonmal danke. Scheint also möglich zu sein, für <300 ins Schweißen 
einzusteigen. Dann werde ich vermutlich den verlinkten Inverter und dazu 
einen Automatikschweißhelm verwenden, bei dem zumindest ein deutscher 
Importeur greifbar ist und den Rest vom Budget in Elektroden und 
Übungsschrott investieren.

@Thomas: Wieviel Gas braucht man denn da? MIG und WIG sind ja m.W. beide 
mit Inertgas - den Verbrauch kann ich halt so gar nicht einschätzen, 
Elektrodenschweißen kenne ich von Freunden und braucht m.E. nicht viel 
Elektrode.

von Der Andere (Gast)


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zisch schrieb:
> und braucht m.E. nicht viel Elektrode.

Wie meinst du das? Die Elektrode brennt ab.

von Ics1702 (Gast)


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Hi, Gasverbrauch ist sehr gering und wenn du 10, oder besser 20 Liter 
Flaschen hast, kostet die Füllung beim Gashändler auch nur 20-30€ für 
Mischgas. Ich habe die 20l Flasche vom MiG Gerät bisher nur einmal in 
den letzten Jahren füllen lassen müssen. Nach deinen Angaben zum 
Verwendungszweck wird die bei dir auch ewig halten. Wig habe ich noch 
nicht so lange. Da habe ich eine 10 Liter Flasche. Da ist die Füllung 
aber etwas teurer, da Edelgas. Bisher aber noch nicht füllen müssen.
Ob man die Flaschen komplett im Tauschsystem mietet, oder kauft muss 
jeder selber nach Verbrauch und Händlern in Reichweite entscheiden. Ich 
habe die   10 Liter Flasche als Eigentum mit dem Wig Gerät gebraucht 
gekauft und die 20 Liter Flasche mischgas gefüllt über eBay für unter 
100€. Bei meinem Gashändler bekomme ich die Flaschen gegen gefüllte 
andere Flaschen mit neuem TÜV getauscht, ohne extra kosten für TÜV oder 
so.

von zisch (Gast)


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Hm...

Ich glaube, es wird doch der günstige Inverter und ein billiger 
Automatikhelm.
Das Problem sehe ich beim Gas, da bekomme ich ziemlich sicher Probleme 
mit meinen Eltern, bei denen die Werkstatt im Keller steht. Die mögen 
ohnehin nicht besonders, dass soviele Gerätschaften hier rumstehen 
(Oberfräse mit Tisch, Kreissäge, Stichsäge, Flex, Bandschleifer, 
Schwingschleifer, Lackierpistole, Standbohrmaschine, 2 Akkuschrauber, 
Lötstation, ...).
Außerdem dürften die bei Druckgas sehr skeptisch werden und den Inverter 
kann ich halt einfach dazustellen. Der ist ohne Strom absolut 
ungefährlich, selbst wenn er einem auf den Kopf fällt.

Bleche muss ich so gut wie nie schweißen, da komme ich bisher mit 
Hartlöten wunderbar klar und würde das auch so beibehalten. Nur bei 
dickerem Material schafft halt die Lötlampe die Temperatur nicht mehr. 
Statt mir nur dafür ein Acetylengerät zu kaufen und mir eine potentielle 
Bombe in den Keller zu stellen habe ich mir gedacht, dass ich 
stattdessen auch mal ein richtiges Schweißgerät besorgen könnte. Wenn 
das noch dazu recht günstig ist werde ich das wohl so machen.

von Base64 U. (6964fcd710b8d77)


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Gerade für dünne sachen würde ich auf MIG/MAG oder noch besser WIG 
gehen.

Mit Elektroden wird das vermutlich eher ein krampf.

Eventuell könnten gebrauchte markengeräte (fronius, lorch) interessant 
sein.

von zisch (Gast)


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Sind 2mm schon zu dünn für Elektroden?

von Deneriel (Gast)


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MIG/MAG ist außerhalb deiner Preisklasse. Die einfachen Inverter können 
zwar für WIG den Strom liefern, aber davon haste noch keinen Brenner, 
und auch kein Gasventil da drin.

Eine 10l Flasche kostet rund 150€ im Kauf plus Füllung zwischen 30 und 
50€.

von Feldkurat K. (feldkurat)


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Ics1702 schrieb:
> Hi, Gasverbrauch ist sehr gering und wenn du 10, oder besser 20 Liter
> Flaschen hast, kostet die Füllung beim Gashändler auch nur 20-30€ für
> Mischgas. Ich habe die 20l Flasche vom MiG Gerät bisher nur einmal in
> den letzten Jahren füllen lassen müssen.

Deshalb sind Dir die aktuellen Preise nicht geläufig. Eine 20 Liter 
Flasche Argon kostet im Tausch 50 Euro!

Feldkurat

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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Wieviel Strom kommt bei dir aus der Steckdose?

Bei 380V/63A oder 32A würde ich ein altes MesserGriessheim oder ESS 
nehmen, da Power ohne Ende und billig.

Wenn nur 380V/16A, dann besser einen Inverter, da die normalerweisse auf 
3 Phasen laufen.

von Der Andere (Gast)


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zisch schrieb:
> Sind 2mm schon zu dünn für Elektroden?

Nein, geht gut. Nimm Rutil Elektroden 1,5 - 2mm z.B. Fincord von 
Oerlikon oder Phoenix grün.
Aber Elektrodenschweißen drinnen kannst du vergessen. Da entsteht soviel 
Rauchgase, daß du nach 30 Sekunden die Flucht ergreifst. Da braucht man 
eine sehr gute Belüftung oder gleich draussen schweißen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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zisch schrieb:
> Außerdem dürften die bei Druckgas sehr skeptisch werden

Daher hatte ich mich dann auch nur für eine 10-l-Flasche entschieden.
Das sind alles zusammen 2 m³, falls die wirklich mal komplett in den
Keller „auslaufen“, auf 10 m² Grundfläche verteilt sich das ausreichend.

Wenn du die volle Flasche nur mit aufgesetzter Schutzkappe trägst,
ist das Risiko, das Ventil unter Druck abzureißen, auch weg.  Bleibt
als Restrisiko, dass sie im Keller halt standsicher sein muss.

Ich möchte WIG jedenfalls nicht mehr missen. ;)

von Der Andere (Gast)


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Rote T. schrieb:
> Bei 380V/63A oder 32A würde ich ein altes MesserGriessheim oder ESS
> nehmen, da Power ohne Ende und billig.

Er will doch kein Panzerstahl verschweißen, für 2mm Vierkantrohr reicht 
ein 230V Inverter dicke.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Jörg W. schrieb:
> Ich möchte WIG jedenfalls nicht mehr missen. ;)

Ich klinke mich mal hier ein, da ich auch mit einer ähnlichen 
Anschaffung (rein privat) befaßt bin. Die Anwendung ist ähnlich der oben 
beschriebenen. Welches WIG-Gerät könnt ihr empfehlen?

von Michael B. (laberkopp)


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Der Andere schrieb:
> Kannst du mir sagen was das für eine Firma ist?

Das billigste chinesische, Importeur Berlan, Hauptsache es hat 
HF-Zündung und Alu geht damit leider nicht. Absichtlich 
überdimensioniert gekauft, von den 200A nutze ich höchstens 120.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Joe G. schrieb:
> Welches WIG-Gerät könnt ihr empfehlen?

Ich habe auch das billigste genommen, was man damals so bekam.  Bei
ebay als „Sonderaktion“ eines Händlers, zusammen mit einem
Automatikhelm und natürlich Schlauch, Kabel und Elektrodenhaltern für
reichlich 300.

Weitere Kosten: ein paar Ersatz-Gasdüsen, dürften mal um die 20 Euro
gewesen sein, natürlich weitere Wolframelektroden.  Die Gasflasche
schlägt (wie schon genannt wurde) mit einem reichlichen Hunderter in
der Anschaffung zu Buche, Argon ist offenbar mittlerweile teuer
geworden.  Die letzte Füllung war vor noch nicht einmal so langer
Zeit für unter 30 Euro, mittlerweile stehen bei Hornbach 38 Euro für
10 Liter in der Preisliste.

Beim Budget des TE würde er sich wohl WIG nicht sofort zulegen können,
aber wenn der Inverter es hergibt, kann man das halt später aufrüsten.

von Der Andere (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Ich habe auch das billigste genommen

Du hast deines doch schon einige Jahre und benutzt es regelmäßig. 
Irgendwelche Probleme gehabt?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Der Andere schrieb:
> Irgendwelche Probleme gehabt?

Nachdem es bei einer Überflutung des Kellers 10 cm tief im Wasser
stand, sprang das Ding nicht mehr an.  Hatte mich schon darauf
gefreut, es von der Versicherung bezahlt zu bekommen und mir dann
doch ein AC-taugliches Gerät (für Alu) zu kaufen :-), aber nö: zwei
Tage später ging alles wieder …

Für den Preis also völlig OK.  Hobbymäßige Benutzung, aber ein paar
10-l-Argon-Flaschen sind bisher da schon durchgelaufen.  Antennenhalter,
zwei Fahrradständer für unser Haus, das Stahlgestell einer Gartenbank,
um mal die größeren Dinge zu nennen.

von Thomas F. (igel)


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zisch schrieb:
> Dazu gehören Gepäckträger/Rackkonstruktionen am Motorrad,
> Reparaturarbeiten an Gartengeräten und just4fun-Projekte.

Elektroden-Schweißgeräte sind für diese Arbeiten ungeeignet. Da nimmt 
man MIG/MAG oder WIG.
Günstige Geräte gibt es von Schweißkraft oder Stahlwerk.
Als Helm geht auch ein günstiger für 35€, gab erst vor kurzem eine 
Diskussion hier dazu.

Eine 10l Eigentumsflasche Mischgas gibt es für ca. 100€ bei I-Bay. Eine 
Füllung bei Hornbach 38€.

von E-Bastler (Gast)


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zisch schrieb:
> Bleche muss ich so gut wie nie schweißen, da komme ich bisher mit
> Hartlöten wunderbar klar und würde das auch so beibehalten. Nur bei
> dickerem Material schafft halt die Lötlampe die Temperatur nicht mehr.

Du kannst auch gut mit Propan + Sauerstoff aus der Flasche hartlöten, 
das
macht schon einen enormen Unterschied gegenüber normaler Luft. Da muss 
man
nicht unbedingt Acetylen verwenden.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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E-Bastler schrieb:
> Du kannst auch gut mit Propan + Sauerstoff aus der Flasche hartlöten

Um 2 l Sauerstoff würde ich mir im Keller allerdings mehr Sorgen
machen als um 10 l Argon (nur mal so am Rande).

von Walter T. (nicolas)


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Jörg W. schrieb:
> Ich möchte WIG jedenfalls nicht mehr missen. ;)

Dito. Es ist sauber. Es stinkt kaum. Es ist leise (solange kein Alu 
geschweißt wird). Nur mit dem 300-Euro-Budget wird das nicht klappen.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Ich würde wie Jörg auch zu einem WIG- bzw. Kombi-Gerät raten.

Grundsätzlich gilt, dass Du mit WIG all das machen kannst, was mit 
MIG/MAG und Elektrode möglich ist - aber eben noch viel, viel mehr. Ok, 
Unterwasserschweißen fällt raus ;-)

Wenn das Geld anfangs nicht für Gas etc. reicht, dann kann man ja mit 
preiswertem Elektrodenschweißen beginnen - aber man hat die Option zur 
Aufrüstung.

Alleine die Möglichkeit der frei bestimmbaren Menge der Materialzufuhr 
ist ein unschätzbarer Vorteil (Zulaufenlassen!). Dazu kann man damit von 
Stahl, Messing, Kupfer, Edelstahl, Titan, Alu (mit AC-Option) etc. fast 
alles verarbeiten, was nach Draht und Metall aussieht ;-) Darüberhinaus 
ist es für nicht ganz so Geübte schön, dass man nicht ganz so gelungene 
Nähte sehr gut korrigieren kann.

Davon abgesehen ist es gerade im Hinblick auf die Eltern und 
geschlossenen Räumen viel besser: es gibt keinerlei Funkenbildung und 
sehr wenig Rauchentwicklung - im Gegensatz zum Elektrodenschweißen!

Gasflaschen werden zwar oft mißtrauisch beäugt, aber generell sind sie 
schon sehr, sehr sicher, gerade bei Schutzgas. Man stellt sie einmal 
richtig auf - bspw. in einer Ecke und sichert vernünftig mit 1-2 Ketten, 
dann ist es praktisch ausgeschlossen, dass da irgendetwas passiert.

Der Gasverbrauch hält sich wirklich in Grenzen, insbesondere in 
geschlossenen Räumen ohne Luftzug. Wenn man dann noch in einem 
Schutzbehälter arbeitet, kann weiter reduziert werden. Geh mal im 
Schnitt von 6-7 Litern pro Minute aus. Bei einer 10l-Flasche mit 2m³ 
sind das dann knapp fünf Stunden Nonstopschweißen. Bei einer 20l-Flasche 
- die nur ein wenig dicker ist bei fast gleicher Größe - sind es schon 
10 Stunden. Die Füllung kostet übrigens fast immer gleich viel, sei es 
eine 10l-, 20l- oder 50l-Buddel. 10L kosten hier 35€, 50L aber nur 42€ 
brutto. Das Teure ist nicht das Argon, sondern der Rest.

Als Helm tun es übrigens auch die sehr preiswerten Helme. Unser 
Zweithelm hier hat bei ebay 20€ gekostet - damit kann man durchaus 
vernünftig arbeiten, auch wenn das Sichtfenster natürlich nicht das 
allergrößte ist. Aber: es funktioniert - für den Hobbybereich allemal.

@Joe:
Da kannst Du mittlerweile fast jeden Chinakracher nehmen - die Geräte, 
die ich bisher testen durfte, sind absolut in Ordnung. Meist sind sie 
nicht ganz so komfortabel (Speicherung der Parameter etc.) und die 
mitgelieferten Brennerpakete recht klobig und schwer, aber rein von der 
Leistung her kann ich über die Geräte nichts Schlechtes sagen. Man kann 
mit diesen Geräten sehr gute, absolut professionelle Ergebnisse 
erzielen.

Wir selbst haben hier ein Stahlwerk WIG 200 Plus/Plasma von 2011 (damals 
um die 700€ netto, noch für 1P/230V) und das läuft hier schon sehr, sehr 
oft - bisher einwandfrei.

: Bearbeitet durch Moderator
von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Jörg W. schrieb:
> Ich habe auch das billigste genommen, was man damals so bekam.

Chris D. schrieb:
> Da kannst Du mittlerweile fast jeden Chinakracher nehmen

Besten Dank, dann werde ich mal eine Variante mit 20l Flasche 
zusammenstellen.

von Der Andere (Gast)


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Joe G. schrieb:
> Besten Dank, dann werde ich mal eine Variante mit 20l Flasche
> zusammenstellen.

Schreibst du was zu deinen ersten Erfahrungen wenn du zeitnah kaufst? 
Bei mir hat das noch etwas Zeit da ich erst mal noch Werkzeug für meinen 
Trekker kaufen muss und die Schweißarbeiten an dem erst für nächstes 
Jahr anstehen.

Ich hatte mir schon mal das in die nähere Auswahl genommen. In der 
Hoffnung dass es langlebiger und robuster ist als die ganz 
billigen/preiswerten(?):
https://www.amazon.de/GYS-Schwei%C3%9Finverter-10-inkl-Zubeh%C3%B6r/dp/B00AC3XOGW/ref=pd_sbs_328_1

von Der Andere (Gast)


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Übrigens danke an alle für die Infos

von Inscheniör (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Wenn das Geld anfangs nicht für Gas etc. reicht, dann kann man ja mit
> preiswertem Elektrodenschweißen beginnen - aber man hat die Option zur
> Aufrüstung.

Hast du dafür eine konkrete Empfehlung? EIn Gerät, das Elektrode kann 
und man auf WIG aufrüsten kann? Oder kann man das mit jedem 
Elektrodenbräter?

Elektrodenschweißen würde ich ohnehin draußen, das Gefunke und Gesaue 
kenne ich schon.

WIG kenne ich ebenfalls, aber nur vom Sehen im Praktikum. Machen durfte 
ich das selber leider nicht.

von Der Andere (Gast)


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Inscheniör schrieb:
> EIn Gerät, das Elektrode kann
> und man auf WIG aufrüsten kann?

Praktisch jedes Wig Gerät kann auch Elektroden.
Die billigen Geräte sind nur ca. 50-100 Euro teurer als billige reine 
Elektrodeninverter.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Inscheniör schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Wenn das Geld anfangs nicht für Gas etc. reicht, dann kann man ja mit
>> preiswertem Elektrodenschweißen beginnen - aber man hat die Option zur
>> Aufrüstung.
>
> Hast du dafür eine konkrete Empfehlung? EIn Gerät, das Elektrode kann
> und man auf WIG aufrüsten kann? Oder kann man das mit jedem
> Elektrodenbräter?

Wie der Andere schon schrieb: das fällt quasi als Abfall mit ab. Für die 
Elektrode benötigt man nur irgendeine Stromquelle. Man schaltet also 
einfach nur die HF-Zündung und das Gasventil vom WIG-Teil ab und hat 
schon sein Elektrodenschweißgerät.

> WIG kenne ich ebenfalls, aber nur vom Sehen im Praktikum. Machen durfte
> ich das selber leider nicht.

Daher also die Abneigung gegen das Alu-Schweißen ;-) Das ist mit WIG 
nämlich ein Traum :-)

Wenn Du halbwegs löten kannst, dann solltest Du mit WIG sehr schnell 
zurecht kommen.

Auf die Schnelle habe ich jetzt nur das hier von Stahlwerk gefunden:

http://www.stahlwerk-schweissgeraete.de/de/wig-200-s/stahlwerk-dc-wig-200-s.html

Aber das hier ist halt nicht für Alu geeignet.

Nur weil ich immer Stahlwerk erwähne, muss das nicht heissen, dass die 
besonders gut wären. Solider Durchschnitt, würde ich sagen. Es gibt noch 
Dutzende anderer Firmen, die in der Preisklasse solche Geräte anbieten. 
Letztendlich werden die alle in China gefertigt, teilweise von einer 
Firma. Einfach mal in Ruhe überlegen und schlau machen, was es bei WIG 
alles an Optionen gibt (2T/4T, Pulsen, Stromabsenkung, Pedalbetrieb, 
usw.). Bei YT gibt es gute Videos darüber, bspw.:

https://www.youtube.com/watch?v=h0oiq7BIT4Q&list=PLp0pALmMwc6us2HZnzfvfoqcP-7xibubS

: Bearbeitet durch Moderator
von Schreiber (Gast)


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Thomas F. schrieb:
> zisch schrieb:
>> Dazu gehören Gepäckträger/Rackkonstruktionen am Motorrad,
>> Reparaturarbeiten an Gartengeräten und just4fun-Projekte.
>
> Elektroden-Schweißgeräte sind für diese Arbeiten ungeeignet. Da nimmt
> man MIG/MAG oder WIG.

Das KANN man schon mit Elektrode schweißen, wenn man es den kann. 
Erfordert aber unendlich viel Übung.

Autogen- oder WIG-Schweißen ist für Hobbyzwecke meist sinnvoller.

Laserschweißen macht noch mehr Spaß und ist Anfängertauglich, aber da 
ist das Schweißgerät leider nicht ganz billig. Nur sollte man sich nicht 
in den Finger lasern, denn das tut weh!!!

von Schreiber (Gast)


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Chris D. schrieb:
>> Hast du dafür eine konkrete Empfehlung? EIn Gerät, das Elektrode kann
>> und man auf WIG aufrüsten kann? Oder kann man das mit jedem
>> Elektrodenbräter?
>
> Wie der Andere schon schrieb: das fällt quasi als Abfall mit ab. Für die
> Elektrode benötigt man nur irgendeine Stromquelle. Man schaltet also
> einfach nur die HF-Zündung und das Gasventil vom WIG-Teil ab und hat
> schon sein Elektrodenschweißgerät.

WIG geht auch ohne HF-Zündung.
Alz zubehör zum WIG-Schweißen empfehle ich noch einen Schleifbock zum 
elektroden anschleifen (braucht Anfänger oft) und (für den 
Hobbygebrauch) thoriumfreie Elektroden...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Schreiber schrieb:
> WIG geht auch ohne HF-Zündung.

Macht aber mit deutlich mehr Spaß, und ist auch bei den Billigteilen
normalerweise ohnehin mit dabei.  Was man ja auf jeden Fall braucht
ist ein gesteuertes Gasventil.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Schreiber schrieb:
> WIG geht auch ohne HF-Zündung.

Ja, ist aber ganz klar nicht mehr State of the Art. Das Anreißen 
beschädigt die Spitze und führt zu Materialanhaftungen - nicht gut.

Das würde ich heutzutage nur noch akzeptieren, wenn man ein altes Gerät 
sehr günstig erstehen kann.

> Alz zubehör zum WIG-Schweißen empfehle ich noch einen Schleifbock zum
> elektroden anschleifen (braucht Anfänger oft)

Ja. Er hat ja einen Bandschleifer, der geht für Hobbyzwecke auch. Wenn 
es optimal sein soll, dann empfehlen sich Diamantscheiben und eine 
Halterung für definierte, immer identische Spitzen.

> und (für den
> Hobbygebrauch) thoriumfreie Elektroden...

Ja. Wobei wir mittlerweile nur noch mit 2%-Lanthanoxid-Elektroden 
(üblicherweise blau) arbeiten. Die sind sehr gutmütig, bilden aber bei 
Aluminium nur eine kleine Kugel aus und ergeben einen schön begrenzten, 
nicht wandernden Lichtbogen. Ansonsten tun sich die 
Elektrodendotierungen mMn nicht sehr viel. Zwischen Thorium und Cer habe 
ich bspw. keinen echten Unterschied bemerkt. Zündverhalten und Verhalten 
bei Stromrampen ist bei allen gutmütig.

: Bearbeitet durch Moderator
von P. W. (deneriel)


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@Schreiber: Autogen für das Hobby?
Das ist doch heute absolute Nische, man braucht einen teuren Brenner und 
gleich zwei Flaschen. In der guten Metallwerkstatt ist das sicherlich 
nicht verkehrt, aber für den Erstling? Ja nee, eher nich so.

Soll er halt nen WIG fähigen Inverter nehmen und erstmal mit MMA 
anfangen. Dann wird er auch sehen wo er landet.

Für die genannten Einsätze wäre das sinnvollste Verfahren eigentlich 
MIG/MAG, aber da ist der Einstiegspreis (genau wie bei Autogen) einfach 
mal deutlich über dem veranschlagten Budget.
Ja, man bekommt Geräte in der Preisklasse. Mit 5% Einschaltdauer bei 
150A und solchen Späßen. Und Gas ist auch noch nicht dabei.

von dudley (Gast)


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von Schreiber (Gast)


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P. W. schrieb:
> @Schreiber: Autogen für das Hobby?
> Das ist doch heute absolute Nische, man braucht einen teuren Brenner und
> gleich zwei Flaschen.

...und dafür weder Steckdose weder noch Stromerzeuger
Hartlöten kann man damit auch noch, sehr gut sogar.
Es hängt eben eangestrebten Einsatzgebiet ab. Mit zwei kleinen Flaschen 
(kann man mit Umfüllbogen bequem und günstig nachfüllen) wird das 
Autogenschweißgerät sogar Tragbar.

P. W. schrieb:
> Soll er halt nen WIG fähigen Inverter nehmen und erstmal mit MMA
> anfangen. Dann wird er auch sehen wo er landet.

passt für mindestens 75% aller Hobbyanwendungen und ist bezahlbar. Als 
Zubehör gute Elektroden, einen alten Backofen um diese zu trocknen und 
einen Schlackehammer fürs Elektrodenschweißen. Automatischer 
Schweißschirm ist auch noch sinnvoll. Dazu eine große Kiste Schrott zum 
Üben...

Für WIG kann man später/bei bedarf noch Gasflasche, Wolframelektroden 
und Schweißdraht nachkaufen.

WIG und Wind/Outdoor verträgt sich nicht besonders, hier muss man dann 
zum Elektrodenschweißen greifen. Bei WIG auf peinlichst saubere 
Oberflächen achten, Rost/Beschichtungen gründlichst abschleifen, sonst 
hebt es nicht.
Bei WIG die Schweißnaht wenn möglich beidseitig mit Argon schützen, 
erfordert einen Druckminderer mit zwei Durchflussmessern und etwas 
Bastelgeschick.

von Michael B. (laberkopp)


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dudley schrieb:
> der hat alles dabei

Hmm, weder Automatikhelm noch Argonflasche noch Druckminderer,

zusammen damit kommt er aber über seine veranschlagten 300.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Michael B. schrieb:
> Hmm, weder Automatikhelm noch Argonflasche noch Druckminderer,

Naja, die Argonflasche dürfte übers Internet auch etwas schwierig
werden. ;-)

von Thomas F. (igel)


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Jörg W. schrieb:
> Naja, die Argonflasche dürfte übers Internet auch etwas schwierig
> werden. ;-)

Weshalb?
Habe meine Flasche bei ebay gekauft. Wurde problemlos per Spedition 
angeliefert.

von F. F. (foldi)


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Jörg W. schrieb:
> Ich möchte WIG jedenfalls nicht mehr missen. ;)

UND!!! Auf keinen Fall ohne Hochfrequenzzündung. Nicht nur um Alu zu 
schweißen, sondern auch für weniger Elektrodenabbrand.

Ich habe ein sehr gutes Lorch, aber leider war mir damals das größere 
Gerät zu teuer. Heute kriegt man die ja fast fürn Appel und en Ei.

von F. F. (foldi)


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ESAB Wig-Inverter
Buddy Tig 160

So was sehe ich öfter bei Kunden in den Werkstätten.

von Der Andere (Gast)


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F. F. schrieb:
> Ich habe ein sehr gutes Lorch, aber leider war mir damals das größere
> Gerät zu teuer. Heute kriegt man die ja fast fürn Appel und en Ei

Hi foldi, nach deinem "Appel und Ei" hab ich mal auf der Lorch Homepage 
gesurft. Das "HandyTIG 200 AC/DC ControlPro" hätte mir ja ganz gut 
gefallen, aber als ich dann nach dem Preis geschaut habe wollte ichs 
doch nicht mehr: > 3K!
Insofern ist das "Appel und Ei" doch sehr relativ :-)

von F. F. (foldi)


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Habe ich danach auch gesehen.
Habe damals für das größte von den Handys im Set 3600 DMark bezahlt.

von Michael B. (laberkopp)


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Jörg W. schrieb:
> Naja, die Argonflasche dürfte übers Internet auch etwas schwierig
> werden. ;-)

Der zweite Hit bei Google
http://www.ebay.de/itm/Gasflasche-10-Liter-Argon-4-6-Schutzgas-Schweissgas-WIG-/261089308560
(der erste führt zu Hornbach, zum nachfüllen)

von Michael B. (laberkopp)


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F. F. schrieb:
> So was sehe ich öfter bei Kunden in den Werkstätten.

Ja nun, Firmen zahlen effektiv die Hälfte, weil die ihre Anschaffungen
gleich aus den Einnahmen bezahlen, und erst dann Steuern entrichten,
während du erst Steuern und Sozialabgaben (~50%) auf dein Einkommen 
entrichten musst und dir erst dann deine Spielzeuge kaufen kannst.

Für den halben Preis würde ich die auch nehmen, zudem wenn letztendlich 
die Kunden es mir bezahlen.

"Buddy Tig 160

Die Buddy ™ Arc 60 ist eine robuste und langlebige Stromquelle für den 
Gelegenheitsschweißer. Die Maschine bietet sehr gute 
Schweißeigenschaften und ist aufgrund seiner modernen IGBT Technologie 
sehr zuverlässig. Die Buddy™ Arc 160 ist ein leichtes und 
benutzerfreundliches Schweißgerät. Für zusätzliche Zuverlässigkeit, wird 
die interne Elektronik mit einem hocheffizienten Lüfter gekühlt und wird 
durch das Wärmeschutzsystem überwacht. Die Maschine ist mit drei 
Kühlkörpern ausgestattet, die zu einer verlängerten Lebensdauer des 
Produktes führen. Das Gehäuse ist widerstandsfähig und eignet sich gut 
für eine raue Umgebung (IP23s). Das Gerät hat ein Schultergurt sowie ein 
Tragegriff."

aka

Die Buddy ist eine Stromquelle endlicher Lebensdauer für nur 
gelegentliche Schweisseinsätze. Ein Könner bekommt mit der Stromquelle 
leidliche Schweissnähte hin leider geht sue auf Grund der IGBT 
Technologie schnell kaputt. Die Buddy ist ein Schweißgerät mit geizigem 
Materialeinsatz und kaum vorhandenen Einflussmöglichkeiten des 
Bedieners. Damit es wenigstens die erste Inbetriebnahme überlebt, wird 
die unterdimensionierte Elektronik mit einem mickrigen Lüfter gekühlt, 
der  ist aber trotzdem unzureichend so daß ein Überhitzungsschutz nötig 
ist. Die Maschine ist mit drei Kühlkörpern ausgestattet, ohne die es 
sofort kaputt wäre. Das Gehäuse ist stabil wie eine Karton und eignet 
sich nicht für raue Umgebung (IP23s), also keinesfalls draussen im Regen 
oder drinnem im Staub. Das Gerät hat einen Tragegurt sowie einen Henkel 
zum wegwerfen.

P.S.: Ich weiss nicht, warum unter der TIG 160 ein Absatz über ARC 60 
steht, wahrscheinlich das Eingeständnis daß sie nur 60A bringt.

: Bearbeitet durch User
von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Michael B. schrieb:
> Ja nun, Firmen zahlen effektiv die Hälfte, weil die ihre Anschaffungen
> gleich aus den Einnahmen bezahlen, und erst dann Steuern entrichten,
> während du erst Steuern und Sozialabgaben (~50%) auf dein Einkommen
> entrichten musst und dir erst dann deine Spielzeuge kaufen kannst.

Die Hälfte wovon?
Von den Einnahmen? Vom Umsatz? Von den Löhnen? Von den Versicherungen? 
Von den Steuern?
Die Hälfte ist eine Relativangabe, du musst schon die Basis dafür mit 
angeben. Auch der Steuervorteil ist nicht so wie du ihn beschreibst. 
Schon mal was von einer Afa-Tabelle gehört? Als Unternehmer darfst du 
diese Anschaffung über die Laufzeit abschreiben, für den restlichen 
Gewinn sind weiterhin fleißig Steuern zu zahlen. Sozialabgaben muss der 
Unternehmer auch tätigen von Rücklagen ganz zu schweigen. Es gibt einen 
einzigen Unterschied zwischen Unternehmer und Privatmann. Der 
Unternehmer muss mit diesen Anschaffungen Geld verdienen, der Privatmann 
schafft sich diese Anschaffungen als Hobby an.

von Schreiber (Gast)


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Joe G. schrieb:
> Die Hälfte wovon?
> Von den Einnahmen? Vom Umsatz? Von den Löhnen? Von den Versicherungen?
> Von den Steuern?

Vom Kaufpreis.
Der Privatnutzer darf das Gerät vom versteuerten Einkommen bezahlen und 
Mehrwertsteuer bezahlen

Der Untrnehmer ist Vorsteuerabzugsberechtigt (=keine Mehrwertsteuer) und 
kann das Gerät abschreiben, zahlt also weniger Gewerbesteuer.

Joe G. schrieb:
> Es gibt einen
> einzigen Unterschied zwischen Unternehmer und Privatmann. Der
> Unternehmer muss mit diesen Anschaffungen Geld verdienen, der Privatmann
> schafft sich diese Anschaffungen als Hobby an.

Der Privatmann beschafft sich das Schweißgerät um die Rostlöcher in 
seinem fahrbarn Untersatz zu flicken, damit er morgens zum Arbeitsplatz 
kommt sowie um einen stabilen Zaun um sein Eigenheim zu bauen, zwecks 
Vermeidung unerwünschter Besitzübertragung.

von Der Andere (Gast)


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Hey seid so gut, bis jetzt war der Thread sachlich und auf prima auf die 
Sache WIG Schweißgerät bezogen. Können wir bitte beim Thema bleiben.

von noch einer (Gast)


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Wäre eigentlich als Irgendwo-in-der-Pampa-Version eigentlich auch 
denkbar, einen Satz Startbatterien in Reihe zu schalten?

Den Strom und die Spannung dürften die jedenfalls auch bringen. Einzig 
die begrenzte Schweißzeit ist ein Nachteil, günstiger sind sie auch.

Nur für die Stromregelung müsste man sich was einfallen lassen.

von Michael B. (laberkopp)


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noch einer schrieb:
> Wäre eigentlich als Irgendwo-in-der-Pampa-Version eigentlich auch
> denkbar, einen Satz Startbatterien in Reihe zu schalten?

Nein, ein Schweissgerät ist eher eine strombegrenzte Quelle als eine 
harte Spannungsquelle.

Der Akku könnte wegen Überstrombelastung explodieren und seine 
Schwefelsäure um sich spritzen.

Und für Vorwiderstände wären die Verluste doch zu hoch.

noch einer schrieb:
> Nur für die Stromregelung müsste man sich was einfallen lassen.

Halbdurchdachte Ideen "es fehlen doch nur noch 10%" sind meistens 
Sackgassen.

von Schreiber (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Der Akku könnte wegen Überstrombelastung explodieren und seine
> Schwefelsäure um sich spritzen.
>
> Und für Vorwiderstände wären die Verluste doch zu hoch.

Doch, das geht schon.
Als Vorwiderstand nimmt man etwas dicken Stahldraht, den man zur Kühlung 
in einem Fass Wasser versenkt.

von P. W. (deneriel)


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Oder statt des Wasserfasses einfach um einen Backstein gewickelt.

Theoretisch geht es mit einer Batterie, bei 12V hat man für den 
Lichtbogen aber sehr wenig Spannung. Ich habe es mal spaßeshalber 
probiert. Ging nicht sooo toll weil man kaum Abstand zum Werkstück 
aufbauen konnte.

Eine LKW-Batterie mit ihren 24V oder einfach mehrere hintereinander 
sollten das besser tun.

von Walter T. (nicolas)


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P. W. schrieb:
> oder einfach mehrere hintereinander

[x] Du hast keine Ahnung, in welchem Spannungsbereich sich ein normaler 
Schweißvorgang abspielt.

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