Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Ab welcher Spannung ist das Laden von Lithium-Ionen Akkus gefährlich?


von Die Keksdose (Gast)


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Guten Tag,

Ich hätte mal folgende Frage ( auf die Google irgendwie keine Konkrete 
Antwort wusste): Ab welcher Spannung sollten Lithium-Ionen-Akkus aus 
Sicherheitsgründen nicht mehr geladen werden?
Laut 
http://www.batteryuniversity.eu/?dFHASH=dd77279f7d325eec933f05b1672f6a1f 
besteht ja ab einer gewissen Spannung die Gefahr, das Kupfernadeln die 
Spearatorfolie durchstechen und einen Kurzschluss auslösen können.
Das einzige was ich bisher gefunden habe sind Infos über die übliche 
Entladeschlusspannung, und einige Aussagen, dass diese Gefahr erst ab 
1-1,5V besteht. Aber eben keine Angabe aus einer seriösen Quelle.

Hintergrund ist der, dass ich hier zwei 18650 Zellen mit je ca. 2,75V 
habe (NoName China, kein Datenblatt) und ich mich frage, ob man die noch 
sicher laden kann (Bitte jetzt keine Diskussion über die 
Qualität/Sicherheit von China-Akkus anfangen).

Es grüßt die Keksdose

von Lutz H. (luhe)


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Siehe Datenblatt des Herstellers.

von Hp M. (nachtmix)


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Die Keksdose schrieb:
> ich hier zwei 18650 Zellen mit je ca. 2,75V
> habe (NoName China, kein Datenblatt) und ich mich frage, ob man die noch
> sicher laden kann

Ich denke, schon.
Meines Wissens wird es unterhalb 2,5V kritisch.

von W.S. (Gast)


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Die Keksdose schrieb:
> Hintergrund ist der, dass ich hier zwei 18650 Zellen mit je ca. 2,75V
> habe

Lade die Teile erstmal mit kleinem Strom und spannungsbegrenzung bei 
etwa 3.7 Volt eine Weile (so 2..3 Stunden). Dann abklemmen, 
Klemmen-Spannung messen und notieren und die Zellen erstmal 2..3 Tage 
ruhen lassen. Dann nochmal messen - und wenn sie die Spannung gut 
gehalten haben, normal laden. Sonst entsorgen.

W.S.

von Mike J. (linuxmint_user)


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Die Keksdose schrieb:
> Ab welcher Spannung sollten Lithium-Ionen-Akkus aus
> Sicherheitsgründen nicht mehr geladen werden?

Ab unter 2.5V gehen die Zellen recht schnell kaputt (Leckströme, 
Dendritenbildung)

Über 4V zersetzen sich die Elektroden mit steigender Spannung immer 
schneller. (wie das bei den 4.35V Zellen ist weiß ich nicht)

Du kannst deine Akkus also noch aufladen.

Du solltest sie aber wenn es geht draußen aufladen und sie während 
dessen in einen Eimer mit etwas Sand legen, damit sie im Fehlerfall 
keinen Schaden anrichten.

Du wirst es dir nie verzeihen wenn du nur um 2 Euro zu sparen deine Bude 
abgefackelt hast. Selbst wenn der Metall-Eimer, Metallschüssel oder 
Keramikschüssel deswegen kaputt geht wäre das schon zu teuer.

Ich habe hier auch einen alten Tablett-Akku (3.8V , 8220mAh) von einer 
Kollegin mitgenommen weil ich solche Akkus nicht kaufen kann und damit 
umzugehen weiß. Diese Akkus verlieren an Kapazität weil sie auf eine 
hohe Spannung aufgeladen werden und beim rumliegen sich dann die 
Elektroden zersetzen.

Man könnte sie eigentlich gleich auf etwa 4V aufladen und hat dann 
sofort eine geringere Kapazität, nur sinkt die Kapazität dann nicht so 
sehr schnell wie im knall voll geladenem Zustand.

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Keksdose,

unterhalb von 2,5V löst sich Kupfer vom Anodenableiter ab - steht 
zumindest in dem langen ct-Artikel über LiIo-Akkus namens "Strom to go":

https://shop.heise.de/katalog/strom-to-go

Das bestätigt die Aussage von Hp M. Die Ladestrategie von W.S. klingt 
auch sehr vernünftig. Man muss halt nur ein bisschen Zeit für den 
Patienten mitbringen.

von Michael F. (sharpals)


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liakkus sollten im bereich von 30% - 80% betrieben werden, wenn man sie 
lange verwenden will. Deshalb sollten die 2,x volt auch nicht erreicht 
werden.
Robuste Zellen vertragen das, im notfall, aber es verkürzt die 
lebensdauer.

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