Forum: Offtopic Blitz, wo kommt er her?


von Doofe Frage? (Gast)


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Komisch, wenn ich einen Blitz sehe, dann in Gestalt eines Wetterleuchten 
oder er kommt immer von oben und schlägt in die Erde ein.



Ist das immer so? Oder kann der Blitz auch aus der Erde kommen und in 
den Himmel einschlagen?


Hat jemand dafür plausible Erklärungen?

: Verschoben durch Moderator
von Oliver S. (oliverso)


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Die Antworten auf alle Fragen lauten alle: Ja

Oliver

: Bearbeitet durch User
von Der Andere (Gast)


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Hat jemand dafür plausible Erklärungen?

Was verstehst du an Wikipedia nicht?
https://de.wikipedia.org/wiki/Blitz
Speziell Kapitel 3.

Troll!

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Doofe Frage? schrieb:
> Ist das immer so?

Nö. Habe gerade darüber was gelesen, das bei Gewittern etwa 80% der 
Blitze innerhalb der Wolken bleiben und nur der Rest sich überhaupt 
Richtung Erde aufmacht.

von Teo D. (teoderix)


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Immer Beides, auch in der Polung. Wobei Negativladungen vom Erdboden 
aus, zu >90%(?) bevorzugt vorkommen.
Die allermeisten Blitze, sind allerdings Wolken/Wolken Blitze. Macht 
extra helles Wetterleuchten.

Nachtrag:
Mal nach "Fangladungen" Gookel!

: Bearbeitet durch User
von Doofe Frage (2) (Gast)


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Der Tip mit dem Wiki war richtig gut. Hätte ich drauf kommen können.

Aber:

wie schützt man sich vor einem Erdblitz? Der ist ja saugefährlich... 
Anders als einem Wolkenblitz, klein machen in einer Kuhle funktioniert 
hier ja nicht...

von Boris O. (bohnsorg) Benutzerseite


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Doofe Frage (2) schrieb:
> klein machen in einer Kuhle funktioniert
> hier ja nicht...

Das spielt keine Rolle, wenn der Blitz in die Vertiefung einschlägt, 
unabhängig von der Richtung (selbst schrägwärts einschlagend). Es kommen 
mehr Menschen im Straßenverkehr zu Schaden, als durch Blitzschlag. Du 
passt also mehr auf der Straße auf und bleibst bei Gewitter zu Hause. 
Kritisch wird es übrigens erst, wenn das Gewitter über dir ist, d.h. 
zwischen Blitz und Donner weniger als 3s verstreichen.

Und es ist zudem noch wahrscheinlicher, einen Blitzschlag zu überleben. 
Mit Blick auf die steigende Bevölkerungszahl ist es ohnehin 
wahrscheinlicher, bis zur Altersschwäche zu überleben.

von Teo D. (teoderix)


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Doofe Frage (2) schrieb:
> wie schützt man sich vor einem Erdblitz? Der ist ja saugefährlich...
> Anders als einem Wolkenblitz, klein machen in einer Kuhle funktioniert
> hier ja nicht...

Klar fust dat!
Die Bodenladungen sind ja leitend miteinander verbunden, verteilen 
sich also. Wandern zum stärksten Bereich des E-Feldes, also nach Oben.
Dann noch der 'Spitzenentladungs-Effekt'...
Meist gehen der Blitzentladungen mehrere Fangladungen voraus, die 
schnellste gewinnt, oft aber auch nicht alleine.....

Wirklich sicher ist man in ner Kuhle, daher auch nicht.
Da kommt noch einiges mehr hinzu, Schrittspannung, Überschläge, etc.
Ja selbst der Elektromagnetisch-Impuls alleine, kann dein Hertz aus dem 
Takt bringen.

Daher:
Boris O. schrieb:
> Du passt also mehr auf der Straße auf und bleibst bei Gewitter zu Hause.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Und: Besser im Auto als auf dem Fahrrad oder Motorrad.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> wie schützt man sich vor einem Erdblitz?
Schon mal was vom Blitzableiter oder Faradayschen Käfig gehört?

> Der ist ja saugefährlich...
Ach nee. Ich dachte ist wie beim Fotoapparat ...

> Kritisch wird es übrigens erst, wenn das Gewitter über dir ist, d.h.
> zwischen Blitz und Donner weniger als 3s verstreichen.
Ganz großer Bullshit. Solche Tips sind lebensgefährlich. Erstens bleibt 
Dir bei so später Festellung der Gefahr keine Zeit mehr zum Schutz 
suchen und zweitens sind Fälle dokumentiert, wo Blitze seitlich aus 
Gewitterwolken austreten und viele Kilometer entfernt einschlagen. Warum 
das manchmal passiert weiß im Moment noch niemand, das Gebiet Gewitter 
und Blitze ist noch lange nicht vollständig erforscht.

Der Donner bewegt sich mit Schallgeschwindigkeit, folglich deutet ein 
zeitlicher Abstand zwischen Blitz und Donner von großzügigen 30 Sekunden 
gerade mal auf etwa 10km Entfernung hin. Ein schnell ziehendes Gewitter 
schafft die in 3..4 Minuten und das ist verdammt wenig Zeit wenn man 
sich mitten auf einer großen freien Fläche oder im Wald befindet.

Den besten Schutz in freier Natur bietet ein Auto mit Metallkarosserie. 
Ein Zelt mit Metallstreben sollte ebenfalls recht sicher sein, wenn man 
sich im Inneren aufhält und die Streben das Dach abdecken und nicht zu 
weit auseinander stehen.

In einer Kuhle hinhocken ist die letzte Hoffnung, nicht mehr. Blitze 
bevorzugen zwar hohe Objekte, schlagen aber nicht zwangsweise dort ein. 
Man kann also auch in einer Kuhle hockend getroffen werden.

Auf jeden Fall weg von Bäumen. Zum Einen bildet sich bei einem Einschlag 
ein evtl. gefährlicher Spannungstrichter um den getroffenen Baum, zum 
anderen kann der Blitz den Stamm unten auch wieder verlassen und 
Personen treffen, die sich daneben aufhalten.

Hochspannungsleitungen werden auch oft getroffen, aber ich glaube wenn 
man sich in einen Mastfuß oder in die Mitte zwischen zwei Masten hockt, 
sollte man einigermaßen sicher sein. Bei ersterem sollte der Mast einen 
Faradayschen Käfig bilden, bei zweitem schlägt der Blitz in die Erdseile 
der Leitung ein und wird über die Masten verteilt weit genug weg in die 
Erde geleitet.

> Ja selbst der Elektromagnetisch-Impuls alleine,
Das halte ich für ein Gerücht. Blitze erzeugen zwar starken 
Elektromagnetismus bedingt durch den hohen Strom, aber ich denke dafür 
reicht es nicht. Diese Felder sind nur für elektrische Geräte mit ihren 
ganzen Kabeln und Leitern gefährlich, wo das Feld eine hohe Spannungen 
induzieren kann, welche dann die Bauteile zerstört.

> kann dein Hertz aus dem Takt bringen.
Na das nun ganz sicher nicht. :)

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Doofe Frage (2) schrieb:
> wie schützt man sich vor einem Erdblitz?

Eichen sollst Du weichen - Buchen sollst Du suchen

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Noch mehr Blödsinn. Dem Blitz ist die Art des Baumes scheißegal.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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ach - echt?

von Matthias L. (limbachnet)


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Ben B. schrieb:
> Auf jeden Fall weg von Bäumen. Zum Einen bildet sich bei einem Einschlag
> ein evtl. gefährlicher Spannungstrichter um den getroffenen Baum, zum
> anderen kann der Blitz den Stamm unten auch wieder verlassen und
> Personen treffen, die sich daneben aufhalten.

Und zum dritten kann ein Baum auseinandersplittern oder sogar regelrecht 
explodieren, wenn er direkt getroffen wird - und die wehfliegenden 
Holzsplitter und Rindenstücke können auch ordentliche Verletzungen 
hervorrufen.

Teo D. schrieb:
> kann dein Hertz aus dem
> Takt bringen.

Na, das Herz vom Hertz ist schon länger außer Takt... ;-)

von Teo D. (teoderix)


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Matthias L. schrieb:
> Na, das Herz vom Hertz ist schon länger außer Takt... ;-)

Fällt euch nichts besseres ein?

War doch nur ungeschickt formuliert.
Ich meinte natürlich die Hertz im Smartfon! ;)

von Feldkurat K. (feldkurat)


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● J-A V. schrieb:
> Eichen sollst Du weichen - Buchen sollst Du suchen

Ben B. schrieb:
> Noch mehr Blödsinn. Dem Blitz ist die Art des Baumes scheißegal.

● J-A V. schrieb:
> ach - echt?

Genau DAS habe ich auch gedacht! Hier noch ein paar Zeilen, die auch 
noch von Schlaumeiern widerlegt werden können:

(Unter reger Teilnahme von Paul) :)

Denke an die Birken,
dort soll der Blitz nicht wirken.
Oder untern Linden,
da kann er Dich nicht finden.

Gießt es wie aus Kannen
stell Dich unter Tannen!
Ist es wieder trocken,
dann mach Dich auf die Socken!

-Feldkurat-

Beitrag #5083078 wurde vom Autor gelöscht.
von Jonny O. (-geo-)


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Was mich mal interessieren würde:

werden Bäume grundsätzlich stark (nachhaltig) beschädigt wenn ein Blitz 
einschlägt? Ich frage mich das deshalb, weil es nur ganz selten Bäume 
gibt, denen man ansieht, dass sie mal vom Blitz getroffen wurden.

Demzufolge scheint die Warscheinlichkeit, dass ein Baum in den 
Jahrzenten seiner Existenz überhaupt vom Blitz getroffen wird ja sehr 
gering zu sein. Warum sollte er also in den paar Minuten getroffen 
werden, die ich unter ihm verbringe?

Ich würde daher sagen, dass es eigentlich völlig egal ist, ob man bei 
Gewitter unter einem Baum sitzt oder nicht. Das Risiko ist immer noch um 
Größenordnungen geringer als die sonstigen Gefahren des Alltags.

Darum: Bei Gewitter und Regen lieber unter einem Baum Schutz suchen, 
denn die Gefahr, welche von einer nässebedingten Erkältung 
(Lungenentzündung) ausgeht scheint mir größer zu sein. Unsere Vorfahren 
haben schließlich bei Gewitter auch schon immer unter (oder auf) Bäumen 
gesessen und sind nicht ausgestorben. :-)

: Bearbeitet durch User
von Teo D. (teoderix)


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Die Wahrscheinlichkeit vom Blitz getroffen zu  werden, soll ja höher 
sein als im Lotto zu gewinnen.

Jonny O. schrieb:
> Darum: Bei Gewitter und Regen lieber unter einem Baum Schutz suchen,
> denn die Gefahr, welche von einer nässebedingten Erkältung
> (Lungenentzündung) ausgeht scheint mir größer zu sein. :-)

Und wie sieht's mit der Überlebensrate aus?

von Jonny O. (-geo-)


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Teo D. schrieb:
> Die Wahrscheinlichkeit vom Blitz getroffen zu  werden, soll ja
> höher
> sein als im Lotto zu gewinnen.
>
> Jonny O. schrieb:
>> Darum: Bei Gewitter und Regen lieber unter einem Baum Schutz suchen,
>> denn die Gefahr, welche von einer nässebedingten Erkältung
>> (Lungenentzündung) ausgeht scheint mir größer zu sein. :-)
>
> Und wie sieht's mit der Überlebensrate aus?

an Lungenentzündungen und Erkältungen sterben erstaunlich viele Menschen 
(besonders ältere Menschen). Allerdings ist die Frage, wie sich Nässe 
und Kälte da auswirkt. Ich glaube kaum, dass es da Studien zu gibt ^^

von Feldkurat K. (feldkurat)


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Jonny O. schrieb:
> an Lungenentzündungen und Erkältungen sterben erstaunlich viele Menschen
> (besonders ältere Menschen). Allerdings ist die Frage, wie sich Nässe
> und Kälte da auswirkt.

Wenn sie dann aber, kalt und nass, wie sie sind vom Blitz getroffen 
werden, dann führt das zu einer schnellen Trocknung und Erwärmung des 
Probanden.

Ergo: Gesundheitsgefahr durch die Kräfte der Natur gebannt.

-Feldkurat-

von (prx) A. K. (prx)


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Teo D. schrieb:
>> Darum: Bei Gewitter und Regen lieber unter einem Baum Schutz suchen,
>> denn die Gefahr, welche von einer nässebedingten Erkältung
>> (Lungenentzündung) ausgeht scheint mir größer zu sein. :-)
>
> Und wie sieht's mit der Überlebensrate aus?

http://www.rundschau-online.de/aus-aller-welt/vom-blitz-getroffen-18-kuehe-sterben-auf-einen-schlag-24350144

von Jonny O. (-geo-)


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A. K. schrieb:
> Teo D. schrieb:
>>> Darum: Bei Gewitter und Regen lieber unter einem Baum Schutz suchen,
>>> denn die Gefahr, welche von einer nässebedingten Erkältung
>>> (Lungenentzündung) ausgeht scheint mir größer zu sein. :-)
>>
>> Und wie sieht's mit der Überlebensrate aus?
>
> http://www.rundschau-online.de/aus-aller-welt/vom-...

Okay. Ich werde also einen Baum suchen unter dem keine Kühe stehen. :D

: Bearbeitet durch User
von Teo D. (teoderix)


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Lungenendzündung 0,5%
http://www.vitanet.de/krankheiten-symptome/lungenentzuendung/zahlen-fakten

Blitzschlag 30%
http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/herzkreislauf/herzrhythmusstoerungen/article/817816/blitze-nicht-immer-toedlich.html

"Kälte und Nässe sind meist die auslösenden Ursachen einer 
Lungenentzündung."
https://wiki.yoga-vidya.de/Lungenentz%C3%BCndung

Wer fälscht und da jetzt ne Statistik draus? ;)

Was mich betrifft. Ich war schon... kA wie oft draußen, kalt, nass...., 
teils über Stunden. Nie ne Lungenendzündung bekommen!

Mein Schluss daraus: Ab 60-70J is es wurscht, ob man sich unter Bäume 
stellt. ;)

von Jonny O. (-geo-)


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hmm...

500000 Menschen erkranken jährlich an einer Lungenentzündung und davon 
sterben 0,5%. Es sterben also jährlich 2500 Menschen an einer 
Lungenentzündung.

Pro Jahr sterben nur etwa 10 Menschen an Blitzschlägen.

Wenn es stark regnet und ich mich unter einem Baum wirkungsvoll vor 
Nässe schützen könnte und somit die Wahrscheinlichkeit einer 
Lungenentzündung senken könnte, so wäre das ev. sogar die bessere Wahl.

Naja - jedenfalls ist es vielleicht ganz allgemein besser bei Gewitter 
und Regen einfach zu Hause zu bleiben ;-)

: Bearbeitet durch User
von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Gerade gefunden:
http://www.trendmutti.com/wp-content/2017/picdump405/46th.jpg
(Wenn ein Blitz ins Kornfeld einschlägt, warum ist Das dann nicht voller 
Popcorn?)

MfG

von Thomas B. (thombde)


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Vielleicht täusche ich mich.
Aber es gibt immer mehr Blitze zwischen den Wolken.
Erdeinschläge sind hier in den letzten 3-4 Jahren selten geworden.
Zumindest habe ich das so beobachtet.

Auch heute war das so.
Blitze ohne Ende, aber halt weit oben in den Wolken.

Kann das sein oder täusche ich mich?

Edit:
Ort ist NRW

: Bearbeitet durch User
von Jens G. (jensig)


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@ Jonny Obivan (-geo-)

>Was mich mal interessieren würde:

>werden Bäume grundsätzlich stark (nachhaltig) beschädigt wenn ein Blitz
>einschlägt? Ich frage mich das deshalb, weil es nur ganz selten Bäume
>gibt, denen man ansieht, dass sie mal vom Blitz getroffen wurden.

Doch doch, die sind dann schon nachhaltig geschädigt. Zumindest, wenn 
der Strom/die im Baum verbleibende Energie so hoch ist, daß er innerlich 
schön warm/heiß wird.
Und wenn er zu heiß wird, dann "explodiert" er (weil das H2O in ihm 
verdampft).

>Demzufolge scheint die Warscheinlichkeit, dass ein Baum in den
>Jahrzenten seiner Existenz überhaupt vom Blitz getroffen wird ja sehr
>gering zu sein. Warum sollte er also in den paar Minuten getroffen
>werden, die ich unter ihm verbringe?

Ein Baum wird in einem Leben vermutlich so gut wie nie getroffen werden.
Aber aus dem "so gut wie nie" wird schnell "so gut wie öfter", wenn wir 
viele Bäume btrachten. Es ist also reine Statistik ...

>Ich würde daher sagen, dass es eigentlich völlig egal ist, ob man bei
>Gewitter unter einem Baum sitzt oder nicht. Das Risiko ist immer noch um
>Größenordnungen geringer als die sonstigen Gefahren des Alltags.

Was die Statistik bezüglich Gefahren des Alltags sagt, weis ich nicht, 
aber es ist sicherlich nicht egal, ob man sich auf freiem Feld unter 
einem Baum hockt, oder 100m daneben. Der Baum hat eine höhere Chance, 
getroffen zu werden ... wieder alles nur Statistik ...

>Darum: Bei Gewitter und Regen lieber unter einem Baum Schutz suchen,

Kaum ...

>denn die Gefahr, welche von einer nässebedingten Erkältung
>(Lungenentzündung) ausgeht scheint mir größer zu sein. Unsere Vorfahren

Bei solchen Leuten, die ohnehin dafür empfänglich sind. Da darf 
natürlich jeder für sich selbst abwägen, was gesünder zu scheinen 
scheint .... ;-)

>haben schließlich bei Gewitter auch schon immer unter (oder auf) Bäumen
>gesessen und sind nicht ausgestorben. :-)

Ohh - kennst Du jemanden ? ;-)

von Jens G. (jensig)


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@ Jonny Obivan (-geo-)

>500000 Menschen erkranken jährlich an einer Lungenentzündung und davon
>sterben 0,5%. Es sterben also jährlich 2500 Menschen an einer
>Lungenentzündung.

Wo denn? Und in welchem Zustand sind denn diese Leute? Vielleicht sind 
das ja nur welche aus vorrangig schwach versorgten Gebieten?

>Pro Jahr sterben nur etwa 10 Menschen an Blitzschlägen.

Also weltweit hätte ich schon ein bißchen mehr erwartet.

von Harald W. (wilhelms)


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Jonny O. schrieb:

> werden Bäume grundsätzlich stark (nachhaltig) beschädigt wenn ein Blitz
> einschlägt? Ich frage mich das deshalb, weil es nur ganz selten Bäume
> gibt, denen man ansieht, dass sie mal vom Blitz getroffen wurden.

Die, die getroffen werden, wird man sicherlich nach kurzer Zeit absägen
und entfernen.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Teo D. schrieb:

> Die Wahrscheinlichkeit vom Blitz getroffen zu  werden, soll ja höher
> sein als im Lotto zu gewinnen.
> Und wie sieht's mit der Überlebensrate aus?

Beim Gewitter oder beim Lottogewinn?

von Jens G. (jensig)


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@Thomas B. (thombde)

>Vielleicht täusche ich mich.
>Aber es gibt immer mehr Blitze zwischen den Wolken.
>Erdeinschläge sind hier in den letzten 3-4 Jahren selten geworden.
>Zumindest habe ich das so beobachtet.

>Auch heute war das so.
>Blitze ohne Ende, aber halt weit oben in den Wolken.

>Kann das sein oder täusche ich mich?

>Edit:
>Ort ist NRW

Blitze zw. den Wolken sind ohnehin in der Überzahl.
Und die Blitze, die doch die Erde finden, sind ja nicht unbedingt in der 
Nähe.
Aber vor rund 5 Jahren haben doch 2 Blitze die Erde in meiner Nähe 
(irgendwo in Sachsen ;) gefunden, - einer davon hat einen Baum zur 
Hälfte geschreddert - aber seitdem gab es keine näheren Einschläge. Aber 
fernere Einschläge (eins/zwei km) gab es auf jeden Fall bei jedem 
Gewitter - das hört man ja an der Intensität des "Donners" ...

von Teo D. (teoderix)


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Jens G. schrieb:
> Doch doch, die sind dann schon nachhaltig geschädigt.
> ....
> Ein Baum wird in einem Leben vermutlich so gut wie nie getroffen werden.

Eigene Beobachtungen könnten da stark täuschen?

https://baumsicht.de/blitzschaden-baum/

http://www.jawina.de/verkannte-gefahr-sommergewitter-im-wald/
"An der glatten Rinde von Buchen, Eschen oder Erlen läuft das 
Regenwasser fast ungehindert ab. Der Blitz wird in der Regel ohne 
sichtbare Schäden „außen herum“ gleich einem Blitzableiter in den 
Erdboden abgeleitet."

Interessiert hätte mich eigentlich, die prozentuale Anzahl der 
Jährlichen Blitzschäden in Wäldern?
Scheint schwer auffindbar, o. hab die falschen Suchbegriffe verwendet.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Eichen weichen...
herrlich wie Ihr drauf anspringt, das brauchte ich einfach mal ;)

-jetzt aber wieder ernsthaft:
natürlich glaube ich nicht an solchen Mist.
Das ist ja genau wie diese Hirnlos-Sprüche wie
"Senf macht dumm" oder "Wasser macht Läuse im Bauch"
man hört sowas tatsächlich auch heute noch immer mal wieder.

Thomas B. schrieb:
> Auch heute war das so.
> Blitze ohne Ende, aber halt weit oben in den Wolken.
>
> Kann das sein oder täusche ich mich?

die wenigsten Blitze kann man als Linienblitze sehen.
ein paar hundert meter Regenschauer zwischen Deinem Standort
und einem Blitz der richtung Boden geht lässt den schon so verschwimmen 
dass Du den nicht mehr erkennst.

Ich hab mir eben das Gewiter nicht nur angeschaut,
sondern auch auf AM (Mittelwelle) mitgehorcht.

Auffällig ist immer wieder, dass es so gesehen auch akustisch
verschiedene Arten von Blitzen zu geben scheint.

kurzes kräftiges Zaschen, oder Zippen (könnten die Bodenblitze sein)

längeres Rauschen, bis zu 3 sekunden lang, stark am Anfang,
langsam weniger werdend (könnten Blitze mit Sprites sein)

Flackernde Blitze = ca 1-2 Sekunden auf-und abschwellende Kracher

von Lukas T. (tapy)


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Teo D. schrieb:
> https:..wiki.yoga-vidya..

dir ist auch gar nichts peinlich, oder?

von Thomas E. (thomase)


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Jonny O. schrieb:
> Pro Jahr sterben nur etwa 10 Menschen an Blitzschlägen.

Vor rund 10 Jahren ist bei unserem Nachbarn ein Blitz in einen Baum 
eingeschlagen und hat mir die halbe IT inkl. TV im Haus zerstört. Eine 
halbe Stunde später gab es keine 300m weiter einen Volltreffer in ein 
Reetdachhaus, das bis auf die Grundmauern niedergebrannt ist, Personen 
kamen nicht zu schaden.

Einige Tage später wurde eine Zuschauerin auf einem Sportplatz bei einem 
plötzlich auftretenden Gewitter vom Blitz getroffen.

In der darauffolgenden Woche riefen die Erzieherinnen in einem 
Kindergarten die Kinder rein, weil ein Gewitter aufzog. Irgendwann 
stellten sie fest, daß eines fehlte. Die Staatsanwaltschaft erhob keine 
Anklage, der Kindergarten wurde kurz darauf geschlossen.

Das passierte alles binnen zwei Wochen in einem Umkreis von ein paar 
Kilometern. Da sind mir irgendwelche Statistiken dann scheißegal.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Die meisten Bäume überstehen den Blitztreffer, auch wenn meistens 
einiges an Rinde weggesprengt und der Stamm gespalten wird. Es gibt aber 
auch Bäume, die dann von innen ausbrennen. Sehr starke Blitze können 
einen Baum auch bis zum Stumpf komplett zerlegen, sowas hab ich selbst 
schon gesehen. Dabei entstehen recht große Bruchstücke, die durch die 
Gegend fliegen, also definitiv nicht ungefährlich.

Beim Menschen wird meistens das Nervensystem geschädigt, erstaunlich 
viele überleben den Treffer, leiden dann aber lange an den Folgen.

Ich glaube wie ein Blitz im Radio "klingt" hängt vom Verlauf des 
Blitzkanals relativ zum Empfänger ab. Das Spektrum ist sowieso sehr 
breit und durch die räumliche Ausdehnung eines Blitzes und seiner 
Folgeentladungen sind unbegrenzt viele Variationen möglich.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Thomas E. schrieb:
> In der darauffolgenden Woche riefen die Erzieherinnen in einem
> Kindergarten die Kinder rein, weil ein Gewitter aufzog. Irgendwann
> stellten sie fest, daß eines fehlte.

ist es verdampft?

>:]

von (prx) A. K. (prx)


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Thomas E. schrieb:
> Das passierte alles binnen zwei Wochen in einem Umkreis von ein paar
> Kilometern.

Geht mal in euch und überlegt, womit ihr Thor derart beleidigt habt, 
dass er euch dermassen strafen musste. ;-)

von Harald W. (wilhelms)


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● J-A V. schrieb:

> Eichen weichen...

Der wahre Kern darin ist wohl, das Eichen tiefe Pfahlwurzeln
bilden, während Buchen eher flach wurzeln.

von Thomas E. (thomase)


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A. K. schrieb:
> Geht mal in euch und überlegt, womit ihr Thor derart beleidigt habt,
> dass er euch dermassen strafen musste.

In Anbetracht der 2 Toten finde ich das jetzt nicht so witzig.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Harald W. schrieb:
> ● J-A V. schrieb:
>
>> Eichen weichen...
>
> Der wahre Kern darin ist wohl, das Eichen tiefe Pfahlwurzeln
> bilden, während Buchen eher flach wurzeln.

so gesehen sollte man aufs Fichtendickicht ausweichen ;)

von Teo D. (teoderix)


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Lukas T. schrieb:
> Teo D. schrieb:
>> https:..wiki.yoga-vidya..
>
> dir ist auch gar nichts peinlich, oder?

Was rotzt du mir da hin??

von Mani W. (e-doc)


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Egal, ob der Blitz von oben oder unten kommt, die Wirkung ist die
gleiche...

Aber warum sieht man den Blitz, bevor es kracht?

Mutmaßliche Antwort:

Weil die Augen weiter vorne sind als die Ohren?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Interessante These. Dann wäre ja die Frage fühlt man ihn bevor man ihn 
sieht? Die Mütze ist weiter oben als die Augen.

Übrigens hatte ich gerade die Gelegenheit, das zu beobachten.
Also mir kommen schon gezählte 10 Sekunden ziemlich radioaktiv vor.

von M.A. S. (mse2)


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Patrick J. schrieb:
> (Wenn ein Blitz ins Kornfeld einschlägt, warum ist Das dann nicht voller
> Popcorn?)

Weil Popcorn aus Mais gemacht wird, Du Nase!   :)

von (prx) A. K. (prx)


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M.A. S. schrieb:
> Weil Popcorn aus Mais gemacht wird, Du Nase!   :)

Korn = Getreide. Mais ist ein Getreide.
Ein Maisfeld ist also ein Kornfeld.

: Bearbeitet durch User
von S. R. (svenska)


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Zudem heißt Mais übersetzt auch noch "corn". :)

von Korax K. (korax)


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Gehören Erbsen auch dazu? (Weil ihr grad beim Zählen seid)

;o)

von (prx) A. K. (prx)


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Fra N. schrieb:
> Gehören Erbsen auch dazu? (Weil ihr grad beim Zählen seid)

Nein, das sind Hülsenfrüchte.

von Teo D. (teoderix)


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Ben B. schrieb:
> Dann wäre ja die Frage fühlt man ihn bevor man ihn
> sieht?

Klar, ohne Mütze geht's aber besser.
Wenn du oben auf nem Berg stehst, ist das quasi normal, das man merkt 
wie sich die Haare aufladen. Dann wird's Zeit abzuhauen, wenn's nich eh 
schon zu spät is.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Wenn das elektrische Feld so stark wird, daß sich Haare aufstellen, 
befindet man sich in größter Gefahr. Ich glaube das passiert vor allem 
an exponierten Orten und ich wüßte nicht wo man sich da verstecken soll 
wenn kein Haus oder Auto in der Nähe ist - und dafür noch Zeit bleibt. 
Meine Meinung: Wenn man das unbeschadet überlebt, hatte man einfach nur 
verdammt viel Glück.

Übrigens geht Popcorn machen mit Blitzen nicht. Ein echter Blitz würde 
das komplette Korn (egal ob Mais oder sonstewas) verdampfen. Schwächere 
Blitze, die das Korn physikalisch übersteht, verbrennen nur ihre Schale, 
während im Inneren erstmal gar nichts passiert. Popcorn entsteht aber 
nur, wenn das Innere bei intakter Schale (durch)erhitzt wird und die 
Schale irgendwann platzt. Damit so viel Wärme ins Innere kommt ohne die 
Schale zu zerstören braucht es im Vergleich zu einem Blitzschlag eine 
riesige Menge an Zeit.

Es geht mit Lasern, aber die müssen auch mit einer eher geringen 
Leistung arbeiten, um das Korn nicht einfach nur zu verbrennen.

von Michael S. (mikel_x)


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Gab's da nicht mal ein Lied vom Malle-König:

'Ein Blitz im Kornfeld, der macht immer high, dann siehst du Sterne und 
was ist schon dabei..." oder so.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Nee das war anders.

Ein Blitz im Kornfeld trifft Dich hinten am Arsch,
zerfetzt die Hose, was für ein riesen Spaß.
Die Funken fliegen und es duftet gegrillt
wenn Du abrauchst .....

von Mani W. (e-doc)


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A. K. schrieb:
> Korn = Getreide. Mais ist ein Getreide.
> Ein Maisfeld ist also ein Kornfeld.

In der Südoststeiermark wird der Mais (Kukuruz) als "WOAZ"
bezeichnet...

Woaz ist keine Bezeichnung für Weizen...

von Dipl.- G. (hipot)


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Ben B. schrieb:

> zweitens sind Fälle dokumentiert, wo Blitze seitlich aus
> Gewitterwolken austreten und viele Kilometer entfernt einschlagen. Warum
> das manchmal passiert weiß im Moment noch niemand

Unsinn. Das ist lange bekannt und modelliert. Es handelt sich um die 
seltenen, gefährlichen "positiven Blitze", die mit Abstand auch die 
höchsten Blitzstromscheitelwerte und Energien erreichen.
Positive Blitze beginnen nämlich zwangsläufig weit oben in der Wolke, in 
der extrem positiv geladenen Decke des Gewitterambosses. Erfolgt jetzt 
eine Zündung nach dem Gurewitsch-Prozeß ("Weglaufentladung", runaway 
breakdown) gegen Erde (und nicht gegen die sehr negative Unterseite der 
Wolke), kann ein solcher Blitz zig Kilometer lang werden und seitlich 
neben die Wolche einschlagen. Und weil im Gegensatz zu negativen 
Blitzen, die nach der Hauptentladung viele Folgeentladungen haben (bis 
zu 40), die positiven Blitze nur eine einzige Entladung aufweisen, muß 
die ganze Energie in dieser einen Entladung weg. Zack bumm.

200 Kiloampere. Ein paar Ingenieur und Wissenschaftler wollen schon 
250-300 kA gemessen haben.

Da steppt der Bär.
Der Otto-Normal-Blitz ist - als negativer Blitz mit 10 kA 
Blitzstromamplitude - lächerlich mickrig und langweilig gegen so einen 
positiven Blitz.



> Hochspannungsleitungen werden auch oft getroffen, aber ich glaube wenn
> man sich in einen Mastfuß oder in die Mitte zwischen zwei Masten hockt,
> sollte man einigermaßen sicher sein. Bei ersterem sollte der Mast einen
> Faradayschen Käfig bilden, bei zweitem schlägt der Blitz in die Erdseile
> der Leitung ein und wird über die Masten verteilt weit genug weg in die
> Erde geleitet.

Teilweise falsch. Stichwort rückwärtiger Überschlag.
Entladungen sind immer mit der Anhebung des Erdpotentials verbunden und 
die Masterder am unten offenen Ende der Maststruktur weisen einen 
endlichen von Null verschiedenen Erdwiderstand auf.

Die sich wegen der Wellenimpedanz der Leitung ausbildende Wanderwelle 
(Blitz = Strom, Spannungswanderwelle wegen des Ohmschen Gesetzes über 
Wellenimpedanz) hebt im Zeitfenster eines transienten Vorgangs das 
Potential des Erdseils gegenüber des 380-kV-Bündelleiters so an, daß die 
380 kV gegen die Front der Spannungswanderwelle (Millionen Volt) quasi 
wie "Erde" sind und deshalb ein indirekter Überschlag 
Erdseil-Bündelleiter auftreten kann, genannt rückwärtiger Überschlag.

Die Masterder versursachen außerdem einen (mittels Erderform geometrisch 
gesteuerten) Spannungstrichter. Nie in T.ET einen Halbkugelerder 
berechnet?

Ich würde mich von solchen Strukturen wegbewegen, zumal von diesen 
erhöhten Bauwerken tolle Fangentladungen ausgehen, die nur zu gerne den 
vorwachsenden Blitzkopf (stepped leader) küssen wollen.

von Dipl.- G. (hipot)


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Patrick J. schrieb:

> (Wenn ein Blitz ins Kornfeld einschlägt, warum ist Das dann nicht voller
> Popcorn?)

Weil engl. "corn" im Deutschen "Mais" (von span. maiz [mah-iess]) ist 
und nicht irgendein Weizen-, Roggen- oder Gerstengetreide.
Im deutschen Kornfeld knallt also kein Mais raus, ergo kein popcorn.

: Bearbeitet durch User
von Dipl.- G. (hipot)


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Teo D. schrieb:

> Interessiert hätte mich eigentlich, die prozentuale Anzahl der
> Jährlichen Blitzschäden in Wäldern?
> Scheint schwer auffindbar, o. hab die falschen Suchbegriffe verwendet.

Versuche: isokeraunische Linien

von Richard H. (richard_h27)


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Michael S. schrieb:
> Gab's da nicht mal ein Lied vom Malle-König:

Dipl.- G. schrieb:
> Im deutschen Kornfeld knallt also kein Mais raus, ergo kein popcorn.

Nein, sondern Popp-Corn

von Richard H. (richard_h27)


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Mani W. schrieb:
> In der Südoststeiermark wird der Mais (Kukuruz) als "WOAZ"
> bezeichnet...

In Bayern bezeichnet Korn nur den Roggen.

von Teo D. (teoderix)


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Richard H. schrieb:
> In Bayern bezeichnet Korn nur den Roggen.

Quatsch. In Bayern ist Korn was zum saufen!

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ooch Leute nur -5? Kommt schon, das geht besser.
Eure Negativbewertung ist mein Applaus!

Hochspannungsleitungen sind erstaunlich robust gegen Blitzschläge. Die 
"Millionen Volt" gelten auch nur für den ganzen Blitz, der Blitzkanal 
selbst ist nach der Zündung ziemlich niederohmig, so daß auf den letzten 
Metern keine so extrem große Spannung mehr herrscht. Wenn der Blitz doch 
einen Lichtbogen zwischen Leiter- und Erdseil zündet, gibt es eine 
Kurzunterbrechung mit automatischer Wiedereinschaltung. Schäden an den 
Betriebsmitteln sind ziemlich selten, vor allem bei den großen Anlagen. 
Bei den kleinen 10 oder 20 kV Überlandleitungen zwischen Dörfern gibt es 
keine Erdseile, da würde ich mich auch nicht sicher fühlen. Die 
Geometrie des Spannungstrichters im Mastfuß ist symmetrisch, so daß man 
in der Mitte einigermaßen geschützt sein sollte. Auf jeden Fall deutlich 
besser als den Blitz direkt auf die Mütze zu bekommen.

von Teo D. (teoderix)


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Ben B. schrieb:
> Ooch Leute nur -5? Kommt schon, das geht besser.

Glaubst du das reimt sich oder kommst du aus England? :)

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Ben B. schrieb:
> Ooch Leute nur -5? Kommt schon, das geht besser.

das lässt sich ändern

-wenn Du so drauf bestehrt...?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Glaubst du das reimt sich oder kommst du aus England? :)
Sing es. Es passt genau zur Melodie des Refrains. :)

von Teo D. (teoderix)


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Ben B. schrieb:
> Sing es. Es passt genau zur Melodie des Refrains. :)

Hab's ausprobiert, musste dann aber aufhören.
Die Polizeisirenen wurden zu laut.

von Dipl.- G. (hipot)


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Ben B. schrieb:

> Die
> "Millionen Volt" gelten auch nur für den ganzen Blitz, der Blitzkanal
> selbst ist nach der Zündung ziemlich niederohmig, so daß auf den letzten
> Metern keine so extrem große Spannung mehr herrscht.

Du verwechselst vollkommen verschiedene Dinge.
Ja, der Blitz (Funkenentladung) weist eine Brennspannung auf die vor 
allem bestimmt ist von der Kanallänge und deswegen selbst für niedrig 
veranschlagte Werte der Leaderentladung (0,1 kV/cm) große Werte annimmt.

Um diese treibende Spannung, die den Blitzkopf als Funken in der Wolke 
zündet und in Ruckstufen vorwachsen läßt ("stepped leader") und ohne den 
Gurewitsch-Prozeß eigentlich zu niedrig wäre, geht es nicht.

Die "Millionne Volt", die im Übertragungsnetz Probleme verursachen, 
gelten für die SPANNNUNGSWANDERWELLE die die Stromquelle (Blitz) über 
die Wellenimpedanz der Freileitung (~200-500 Ohm) macht. Schon der 
statistische Normalblitz (= 25%-Wert in der keraunischen 
Wahrscheinlichkeitverteilung, 10 kA, negative Polarität) macht bei einer 
08/15-Freileitung eine gewaltige Wanderwelle, die während ihrer 
Ausbreitung nur von den frequenzabhängigen Parametern der Leitung 
bedämpft wird und entweder wegen Dämpfung und Dispersion verschwindet 
oder in ein Umspannwerk einläuft.

Das einzige, was an der Einschlagstelle physikalisch die Spannungshöhe 
ein wenig erträglicher macht, ist die Ausbreitung der Wanderwelle im 
Zeitbereich als zwei Keilwellen, die symmetrisch von der Einschlagstelle 
mit halben Amplitude und gleicher Geschwindigkeit weglaufen.



Nur zu Deiner Info: Mein Fokus in den letzten 2,5 Jahren des 
Diplomstudiums -- lang lang ist's her :( -- einschl. meine 
Abschlußarbeiten drehten sich um Ausgleichsvorgänge, Ausgleichsvorgänge 
und Ausgleichsvorgänge. Im Übertragungsnetz, in Verteilungsnetzen, in 
elektrischen Maschinen (bis ich wegen beschissener Hiwi-Bezahlung vom 
Maschinenlehrstuhl weg bin und reine Hochspannungstechnik gemacht habe).
In Drittmittelprojekten habe ich als Billigsklave regelmäßig die 
Nachbildung der Gewitterphysik und die Modellierung von 
Blitzstromwellen/Wanderwellen auf Freileitungen gemacht und bis zur 
Vergasung im ATP/EMTP gerechnet. Bis ungefähr ein Jahr nach dem Abschluß 
würde ich mich ungelogen als ATP/EMTP-Profi bezeichnen wollen, seitdem 
leider nie wieder was Interessantes in dem Bereich gemacht.
Im Studium war es umso geiler; richtig krass gerechnet (Leitungsmodelle, 
Modaltransformationen), einmal habe ich im Rahmen einer Auslegungsstudie 
sogar Blitzstromwellen für die Geometrie der sowjetrussischen 
1150-kV-Leitung modelliert, um allgemeine Empfehlungen für die Inder und 
Chinesen zu geben. Die wollen ja 1200-kV-Leitungen vom Typ Copy-Paste 
bauen.
(Copy-Paste = alles bis ins Detail von den Russen abgekupfert, sogar das 
Achterbündel und die Isolatorbemessung, nur die Mastform ist anders)

: Bearbeitet durch User
von Werner H. (werner45)


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@ hipot - Danke für die interessanten Erklärungen!

Endlich ein Fachmann, der sich wirklich auskennt...

Gruß   -   Werner

von Teo D. (teoderix)


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Werner H. schrieb:
> @ hipot - Danke für die interessanten Erklärungen!

Dito.

Nur fühlt man sich durch seine Namenswahl "Dipl.- Gott", zum Gookeln 
genötigt.
Find ich gut. :)

von Dipl.- G. (hipot)


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Teo D. schrieb:
> Werner H. schrieb:
>> @ hipot - Danke für die interessanten Erklärungen!
>
> Dito.
>
> Nur fühlt man sich durch seine Namenswahl "Dipl.- Gott", zum Gookeln
> genötigt.
> Find ich gut. :)

Hauptsache ihr "gookelt" und "kokelt" nicht. :P

Wenn ihr noch Fragen habt, ich hab neulich erst irgendwo das Pundt'sche 
Starkstromhandbuch der TU Dresden in der Hand gehabt. Da sind hübsche 
Bildchen drin, die man sonst nirgends mehr findet. :) Auch der 
Mastentwurf einer 1500-kV-Leitung ;-)

von (prx) A. K. (prx)


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Dipl.- G. schrieb:
> Gurewitsch-Prozeß ("Weglaufentladung", runaway breakdown)

Original-Artikel dazu:
http://www.phy.olemiss.edu/~jgladden/phys510/spring06/Gurevich.pdf

Da Google mit der Weglaufentladung nicht viel anfangen konnte: In 
Wikipedia findet sich dazu auch im Deutschen der Begriff 
Runaway-Breakdown. Und demgemäss laufen die Elektronen nicht weg, 
sondern reissen aus. Derart übersetzt findet Google sie wieder. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Leroy M. (mayl)


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Feldkurat K. schrieb:
> Jonny O. schrieb:
>> an Lungenentzündungen und Erkältungen sterben erstaunlich viele Menschen
>> (besonders ältere Menschen). Allerdings ist die Frage, wie sich Nässe
>> und Kälte da auswirkt.
>
> Wenn sie dann aber, kalt und nass, wie sie sind vom Blitz getroffen
> werden, dann führt das zu einer schnellen Trocknung und Erwärmung des
> Probanden.
>
> Ergo: Gesundheitsgefahr durch die Kräfte der Natur gebannt.
>
> -Feldkurat-

Zumindest bei uns in der Gegend war es früher ein offenes Geheimnis, 
dass man bei pflegebedürftigen Verwandten im Winter mal vergessen hat, 
das Fenster nachts zu schließen.

Die dadurch entstehende Lungenentzündung fiel dann in die Kategorie 
“sozialverträgliches Absterben“.

Früher war halt nicht alles besser...

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Thomas E. schrieb:
>> Das passierte alles binnen zwei Wochen in einem Umkreis von ein paar
>> Kilometern.
>
> Geht mal in euch und überlegt, womit ihr Thor derart beleidigt habt,
> dass er euch dermassen strafen musste. ;-)

Weil sie Störche braten.

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Harald W. schrieb:
> Teo D. schrieb:
>
>> Die Wahrscheinlichkeit vom Blitz getroffen zu  werden, soll ja höher
>> sein als im Lotto zu gewinnen.
>> Und wie sieht's mit der Überlebensrate aus?
>
> Beim Gewitter oder beim Lottogewinn?

Da muß ich Euch Beide enttäuschen:
Beide, sowohl der Lotto-Gewinner wie der Blitz-Empfänger werden - 
zumindest früher oder später - tot sein.

Allerdings gibt es wesentlich mehr Gewitter, als Lotto-Spiele - selbst 
mit dem ganzen LottoLandPunktGratisKram.

Somit sterben ALLE Blitz-Abgreifer/Lottogewinner.

Wenn's NUR um das Überleben geht:
Habe diese Woche mindestens eine Lotto-Ziehung überlebt, Morgen ist aber 
die Nächste (oder?) - bin guter Hoffnung :)
Gewitter müsste ich bei Google erfragen, was hier so los war - habe aber 
auch Diese ALLE überlebt - nicht, daß Ihr Das nachfragen müsst ;)

MfG

Beitrag #5130080 wurde vom Autor gelöscht.
von Joe F. (easylife)


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Freunde von mir standen bei herannahendem Gewitter auf der Dachterasse 
(gut geerdete Stahlkonstruktion) und gackerten rum, weil allen die Haare 
'zu Berge' standen. Die waren kurz davor Selfies zu schiessen. Ich hab's 
zufällig mitbekommen und sie angebrüllt SOFORT ins Haus zu kommen. Der 
Blitz blieb aus, aber mir gruselt heute noch bei dem Gedanken was 
innerhalb von Sekunden hätte passieren können.

Ein paar Jahre davor: Kollege saß auf dem Klo und bemerkte ein seltsames 
blaues Leuchten am Heizungsrohr. Fast gleichzeitig schlug der Blitz bei 
uns ins Gebäude ein. Internet, Zugangssystem gekillt.


Auf freiem Feld wird sowas schnell mal ungemütlich.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Joe F. schrieb:

> Kollege bemerkte ein seltsames blaues Leuchten am Heizungsrohr.

St. Elmsfeuer kann, muss aber nicht mit Blitzschlägen zusammenhängen.

von Dipl.- G. (hipot)


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A. K. schrieb:
> Dipl.- G. schrieb:
>> Gurewitsch-Prozeß ("Weglaufentladung", runaway breakdown)
>
> Original-Artikel dazu:
> http://www.phy.olemiss.edu/~jgladden/phys510/spring06/Gurevich.pdf
>
> Da Google mit der Weglaufentladung nicht viel anfangen konnte: In
> Wikipedia findet sich dazu auch im Deutschen der Begriff
> Runaway-Breakdown. Und demgemäss laufen die Elektronen nicht weg,
> sondern reissen aus. Derart übersetzt findet Google sie wieder. ;-)

Wo siehst Du den Bedeutungsunterschied zwischen ausreißen und weglaufen? 
:P

Edit: Daß der Gurewitsch immer noch am Leben ist...der ist Jahrgang 
1930.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Dipl.- G. schrieb:
> Wo siehst Du den Bedeutungsunterschied zwischen ausreißen und weglaufen?

Google übersetzt "ausreißen und weglaufen" in "tear and run away". ;-)

von Dipl.- G. (hipot)


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Eine Bedeutung von "ausreißen" ist "weglaufen" :P

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