Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Elko bei positiver Betriebsspannung mit Anode auf Signaleingang


von Looper (Gast)


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Hallo,

Bei dem angehängten Schaltplan habe ich ein Verständnisproblem, und zwar 
in Bezug auf den Elko 0.22uF.

Die Betriebsspannung liegt bei +9V und in der Schaltung sind 2 Elkos 
vorhanden. Der 25uF Elko erklärt sich mir soweit, weil dieser mit der 
Kathode auf Ground geschaltet ist. Gleichzeit ist aber der andere Elko 
(0.22uF) mit der Anode auf den Signaleingang geschaltet und das ist nach 
meinem Verständnis die falsche Polung. Denn das Signal hat in etwa eine 
Amplitude von 200mV bis maximal 1V. So käme es mit der Betriebsspannung 
von +9V zu einer Spannung von Kathode zu Anode, was schädlich für den 
Elko sein kann.

Warum wird der Elko hier nicht andersherum verschaltet? Denn die Polung 
ist doch ausschließlich abhängig von der Richtung der Spannung über den 
Elko, oder liege ich da falsch?



Beste Grüße

von MaWin (Gast)


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Der 0.22uF ist einfach falsch gezeichnet, egal weil es sowieso ein 
Folienkondensator sein wird

von Mani W. (e-doc)


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Looper schrieb:
> Warum wird der Elko hier nicht andersherum verschaltet?

Wie schon geschrieben, gibt es auch falsche Pläne...

Beitrag #5083509 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Looper (Gast)


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Danke für die Antworten!

MaWin schrieb:
> Der 0.22uF ist einfach falsch gezeichnet, egal weil es sowieso ein
> Folienkondensator sein wird

Wäre es denn problematisch, hier einen richtig gepolt zu verwenden? Oder 
geht es darum, dass ein Folienkondensator zuverlässiger ist, was die 
Lebensdauer betrifft?

Mani W. schrieb:
> Wie schon geschrieben, gibt es auch falsche Pläne...

Danke. War mir unsicher, ob ich nicht doch was übersehe.

von michael_ (Gast)


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Looper schrieb:
> Gleichzeit ist aber der andere Elko
> (0.22uF) mit der Anode auf den Signaleingang geschaltet und das ist nach
> meinem Verständnis die falsche Polung. Denn das Signal hat in etwa eine
> Amplitude von 200mV bis maximal 1V.

Das ist völlig normal.
Weil davon auszugehen ist, dass es eine Vorstufe geben muß.
Und da ist eben ein höheres Potential.
Falls das Potential doch negativ sein sollte, dauert es hundert Jahre, 
bis der Elyt Fehler zeigt.

von Karl B. (gustav)


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michael_ schrieb:
> Weil davon auszugehen ist, dass es eine Vorstufe geben muß.
> Und da ist eben ein höheres Potential.

michael_ schrieb:
> Falls das Potential doch negativ sein sollte, dauert es hundert Jahre,
> bis der Elyt Fehler zeigt.


Hi,
die verwendeten Elkos am Eingang haben deswegen auch meistens eine 
wesentlich höhere Spannungsangabe als normalerweise nötig.
Z.B. bei meinem Verstärker 50 V, obwohl bei Betriebsspannung 12V 16 V 
oder 25V völlig ausreichend wären.
Höher tolerierte Elkos sind dann wohl auch toleranter gegen "Verpolung".
(Sehe gerade im Schaltplan, sogar Tantals (35V) können "verpolt" verbaut 
werden. Obwohl ich da doch skeptisch wäre.)

ciao
gustav

von Harald W. (wilhelms)


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Looper schrieb:

> Warum wird der Elko hier nicht andersherum verschaltet? Denn die Polung
> ist doch ausschließlich abhängig von der Richtung der Spannung über den
> Elko, oder liege ich da falsch?

Der Minuspol eines Elkos sollte normalerweise an der negativeren
Seite angeschlossen werden. Da das Basispotential nur 0,7V beträgt
und das Ausgangspotential der vorherigen Stufe typisch 1/2 Ube
beträgt, ist der Elko genau richtig plaziert. Allerdings würde ich
an dieser Stelle eher einen Folienkondensator einbauen.

von Karl B. (gustav)


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Hi,
da sind zwei "Polungsoptionen" realisiert.
Je nach Erfordernis.
Der Verstärker wird vom Kopfhörer-Ausgang gespeist. Da ist der Pluspol.
Am IC-Pin1 ist es andersherum.

OT/ Auch mal ein bisschen rechnen mit TDA2003.
Da muss immer die "Frequenzgangkorrektur" bei Änderung der Verstärkung 
(nichtinvertierender OPAmp) mit verändert werden, sonst neigt das Ding 
zum Schwingen./OT



ciao
gustav

von Peter (Gast)


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Zusatz:
Elkos können ne kleine verpolte Spannung ab, wobei das nicht sonderlich 
sicher ist.
https://de.wikipedia.org/wiki/Elektrolytkondensator#Umpolspannung_.28Falschpolung.29

von Jens G. (jensig)


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>Amplitude von 200mV bis maximal 1V. So käme es mit der Betriebsspannung
>von +9V zu einer Spannung von Kathode zu Anode, was schädlich für den
>Elko sein kann.

Die 9V haben hier nichts zu sagen.
Die rechte Seite des Elkos sieht höchsten 0,7V gegenüber Masse, denn das 
ist ja der Basisanschluß des T, dessen Emitter auf Masse hängt - also 
die BE-Diodenstrecke, welche ohnehin nicht mehr als rund 0,7V erlaubt.
Die Eingansseite hingegen sieht die Spannung der vorgeschalteten Stufe. 
Wenn es eine Verstärkerstufe wäre, und die würde mit einem Arbeitspunkt 
bei Ub/2 arbeiten, dann hat die mit großer Sicherheit ebenfalls einen C 
im Ausgang.
Aber egal, ob mit oder ohne Asgangs-C der Vorstufe - der Eingangs-Elko 
Deiner Schaltung wird eher eine positive Eingangsspannung sehen, 
mindestens jedoch 0V (im Falle von 0V würde der Elko höchsten -0,7V 
Differenz sehen, und das hält jeder Elko aus, meistens sogar mehr oder 
weniger dauerhaft.

von Coulomb (Gast)


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Hi,
der 0,22µF ist kein Elko. Es ist ein Folienkondensator, die rechte Seite 
ist die Außenwicklung.
Grüße

von Jens G. (jensig)


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Aha, dann ist der 25µF auch nur ein Folien-C - muß ja ein monströses 
Ding sein ...

von Mani W. (e-doc)


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Was ist normal?


Normalerweise ist der Minuspol am Eingang,naturgemäß lässt sich so ein
Elko durch einen Kondensator ersetzen, der Minuspol des
Elkos am Ausgang sollte normalerweise zum Lautsprecher + seinen Weg
finden...

Natürlich gegen Masse!

von Mani W. (e-doc)


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Coulomb schrieb:
> Hi,
> der 0,22µF ist kein Elko. Es ist ein Folienkondensator, die rechte Seite
> ist die Außenwicklung.
> Grüße

Selten so einen Schwachsinn gelesen!

von asdfasd (Gast)


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Coulomb hat schon recht, die gewölbte Seite markiert die äußere Folie. 
War zu Röhrenzeiten eine übliche Notation.

Siehe auch: https://www.youtube.com/watch?v=BnR_DLd1PDI

von michael_ (Gast)


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asdfasd schrieb:
> Coulomb hat schon recht, die gewölbte Seite markiert die äußere Folie.
> War zu Röhrenzeiten eine übliche Notation.

Einmal sollte man trennen, was die deutsche oder die amerikanische 
Darstellung ist.

In der deutschen Darstellung werden Foliekondensatoren als normale 
Kondensatoren dargestellt, wo wenn nötig, der Außenbelag durch einen 
Punkt gekennzeichnet wird.

von Mani W. (e-doc)


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michael_ schrieb:
> wenn nötig, der Außenbelag durch einen
> Punkt gekennzeichnet wird.

Ist der "Aussenbelag" dann die Hülse bzw. Minuspol?

von michael_ (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Hülse bzw. Minuspol?

Hä, hast du noch nie einen Foliekondensator gesehen?

von Mani W. (e-doc)


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michael_ schrieb:
> Hä, hast du noch nie einen Foliekondensator gesehen?

Doch, darum entzieht sich meine Kenntnis bezüglich einem Punkt, der
weder plus noch minus angibt!

Wozu dann der Punkt?

von michael_ (Gast)


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michael_ schrieb:
> In der deutschen Darstellung werden Foliekondensatoren als normale
> Kondensatoren dargestellt, wo wenn nötig, der Außenbelag durch einen
> Punkt gekennzeichnet wird.

Was verstehst du da nicht?

Mani W. schrieb:
> Ist der "Aussenbelag" dann die Hülse bzw. Minuspol?

Foliekondensatoren haben das nicht.

Mani W. schrieb:
> Doch, darum entzieht sich meine Kenntnis bezüglich einem Punkt, der
> weder plus noch minus angibt!

So richtig kann ich mir nicht vorstellen, dass du alter Sack das nicht 
kennst.
Papier- und Foliekondensatoren haben eine Fabkennzeichnung bzw. einen 
Ring.
Bei Keramik-Rohrkondensatoren sieht man das schon am Aufbau.

Und nun in einem HF-, ZF-Schwingkreis oder einer NF-Eingangsstufe.

Du kommst sicher selber drauf.

von Mani W. (e-doc)


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michael_ schrieb:
> Und nun in einem HF-, ZF-Schwingkreis oder einer NF-Eingangsstufe.
>
> Du kommst sicher selber drauf.

Ja! Hast Du recht!

Ich alter Sack habe das schon vergessen...

Danke und good luck, cowboy...

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