Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Karriereende - Service Ingenieur?


von Anonym (Gast)


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Hallo zusammen,

das Thema wurde 2007 diskutiert und ich möchte keinen 10 Jahre alten 
Thread wiederbeleben. Dennoch ist das Thema immer noch aktuell. Als 
Entwickler habe ich immer mit dem Service zusammengearbeitet, jedoch die 
Kollegen stets bemitleidet. Überstunden, 80% Reisetätigkeit, 
anstrengende Kunden und kaum Karriere Chancen. Aber ist das wirklich so, 
oder bilde ich mir das nur ein? Die Homepage www.ingenieurkarriere.de 
bewertet den Job eher negativ.

Stellenprofil Serviceingenieur

Karrierechancen

Aufstiegspotenzial: Gering,
Bedeutung des Berufsfeldes im Unternehmen: Gering,
Berufsfeldwechselmöglichkeiten: Schwach,
Branchenwechselmöglichkeiten: Schwach,
Karrierepotenzial insgesamt: Schwach,
Wechsel in Projektlaufbahn möglich? Nein

In den altetn Threads stand, dass man es trotzdem mal gemacht haben 
sollte. Es prägt den Charakter.

Von Absolventen werde ich immer wieder gefragt, ob der Service als 
erster Job sinnvoll ist. Meine Antwort darauf: "Du hast weder Frau noch 
Kind, also kannst du den Job 2-3 Jahre machen und dann suchst du dir was 
festes." Liege ich damit immer noch richtig?

Wie sind eure Meinungen zu diesem Berufsbild. Und wie schauen die 
tatsächlichen Karrierechancen aus?

von Bürovorsteher (Gast)


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Totale Sackgasse.

von Curby23523 N. (Gast)


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Ich hab weder Frau noch Kind, trotzdem würde ich das niemals nicht 
machen.

von Cerberus (Gast)


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Die Firmen wohlen keine Karriereleiter bereitstellen, denn das
gibt keine langfristige Planungssicherheit. Die wollen lieber
selbst den Rahm abschöpfen. Streber sind zwar willkommen, aber
Karriere (mit Aussicht auf höheres Einkommen uns Position, ne
danke. Passiert wenn, nur im Ausnahmefall. Außerdem sind
innerbetriebliche Strukturen relativ knöchernd. Würde jemand
Aufsteigen entstünde eine Lücke wo erst wieder jemand eingestellt
und eingearbeitet werden müsste. Also stellt man lieber einen Neuen
ein und die Betriebsstruktur bleibt ungestört wie gehabt.
Dann muss sich nämlich nur EINER neu einarbeiten und nicht zwei.

von Michael B. (laberkopp)


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Anonym schrieb:
> In den altetn Threads stand, dass man es trotzdem mal gemacht haben
> sollte. Es prägt den Charakter.

Das sagte nur Zocker_41 (unter verschiedenen Alias-Namen),

von Kris M. (kristijan_m148)


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Ich habe nach dem Studium 4 Jahre Service/Inbetriebnahme Ing gemacht.
War spaßig, prägend, lehrreich und SEELENSAUGEND

Ich habe alles verpasst. Mein Leben ist quasi stehen geblieben wohin 
gegen meine Freunde und Familie weiter gelebt haben.

Entsprechend habe ich verpasst:

WM 2014
30. von 2 meiner besten Kumpels
Sge in Bordeaux
Weihnachten mit der Familie
Oster Familientreffen
Frauen.... nen Haufen
und noch vieles mehr


Es hat seine Vor und Nachteile.

Ich habe dann nach 4 Jahren gekündigt und bin nun im Projektmanagement. 
Hier werden IBN-Ings mit Auslandserfahrung händeringend gesucht. Kann 
also nicht behaupten, dass man schlechte Wechselmöglichkeiten hat.

: Bearbeitet durch User
von Pandur S. (jetztnicht)


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Ich hab das ziemlich am Anfang meiner Karriere, nach 2 Entwicklerstellen 
auch gemacht. Fuer 2 Jahre. Es war eine sehr gute Schule. Man sieht wie 
das Zeug auch eingesetzt wird, wie sich Kunden gegenueber Technik 
verhalten, was alles sonst noch passieren kann.
Nach 2 Jahren hab ich's dann gesehen. Wegen :
- Mangelhafte Messmoeglichkeiten verplemperten meine Zeit.
  Es war guenstiger mich 2x200km fahren zu lassen um
  Ersatz zu holen, als mir Unterlagen und Messmittel mitzugeben
- Der Kontakt zu Entwicklung war fast Null

Ich ging nachher in die Entwicklung zurueck und kann das Erfahrene immer 
noch gut anwenden. Der Tellerrand ist um vieles groesser geworden. Das 
Wissen kann man auch bei der Problemerkennung, Probelmloesung, 
Spezifizierung und im Verkauf gut gebrauchen.

Vergesst das geradelinige Karrieredenken, das bringt nichts.

von b27836jk (Gast)


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Kris M. schrieb:

> Ich habe alles verpasst. Mein Leben ist quasi stehen geblieben wohin
> gegen meine Freunde und Familie weiter gelebt haben.
>
> Entsprechend habe ich verpasst:
>
> WM 2014
> 30. von 2 meiner besten Kumpels
> Sge in Bordeaux
> Weihnachten mit der Familie
> Oster Familientreffen
> Frauen.... nen Haufen
> und noch vieles mehr
>
> Es hat seine Vor und Nachteile.


Ja eben. Und dann vermutlich diese unbezahlbaren Momente auch noch mit 
einem lächerlichen Schmerzensgeld vergütet. Nein Danke.

von Jack (Gast)


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Wer als Serviceingenieur nicht unbedingt ein Auftreten wie der letzte 
Penner kultiviert kann als nächsten Schritt zum Beispiel in den Vertrieb 
wechseln, Kundenberater werden, Planungsingenieur oder Projektmanager 
für besondere Kundenprojekte werden, usw.

Die Erfahrung wie Kunden und die Branche wirklich ticken, wie es an der 
Front wirklich aussieht, was die echten Probleme der Kunden sind kann 
unschätzbar sein. Man muss halt als Serviceingenieur genau hinschauen, 
zuhören und nicht die in Deutschland übliche Attitüde "Kunden sind 
scheiße und machen nur Arbeit" an den Tag legen wenn es um Kundenservice 
geht.

von Riddler (Gast)


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Gibts eigentlich auch Firmen, wo Service bedeutet, dass man nur ein 
relativ kleines Gebiet im deutschsprachigen Raum hat, vielleicht mit 150 
km Radius, damit man nicht jeden Tag in fremden Betten schlafen muss?

von Pandur S. (jetztnicht)


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Ja, sicher. Was eine Firma auch zu servicen hat, wo auch immer die 
Kunden sind. Wenn die Kunden zB alle in Sueddeutschland sind kann man 
abends ja nach Hause fahren, wenn man sich das antun will.

Es gibt auch Faelle, wo die Gebiete sehr klein sein muessen um eine 
Antwortzeit einhalten zu koennen.

zB Lifte... wie lange kann eine Person in einem Lift eingeschlossen 
sein, bis der Monteur kommt ? 15 Minuten ?

zB Medizinische Grossgeraete, zB MRI. Wie lange kann sich ein Spital 
erlauben ein MRI nicht laufen zu lassen ?  2 Stunden ?

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (mat-sche)


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Hi Ihr trübe Tassen ?
Also ich arbeite schon seit 12 Jahren im Außendienst, zwei Firmen prägen 
meine Erfahrungen. Und auch ich bin der Meinung, dass diese Arbeitform 
sehr prätendier, was jedoch immer von den auszuführenden Arbeiten und 
der Firma abhängt. Ich bin selbstorganisierend und selbstständig, muss 
Situationen bewältigen wo in Firmen eine Gruppe gebildet wird um dies 
erst einmal zu diskutieren.... viel geredet und nichts gemacht ??
Und ich weiß das diese vielen Erfahrungen vom Rand ein Arbeitgeber im 
Innendienst schätzt oder man arbeitet in einem Kindergarten...

von Cyblord -. (cyblord)


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Michael B. schrieb:
> Anonym schrieb:
>> In den altetn Threads stand, dass man es trotzdem mal gemacht haben
>> sollte. Es prägt den Charakter.
>
> Das sagte nur Zocker_41 (unter verschiedenen Alias-Namen),

Aber dahinter steht Zuckerle, die fleischgewordene IBN Legende, König 
der Baustelle und Experte für Kneipenschlägereinen in der inneren 
Mongolei. Für Generationen Warnung und Vorbild ins Personalunion

von Kris M. (kristijan_m148)


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b27836jk schrieb:
> Kris M. schrieb:
>
>> Ic.....
>>
>> .....und Nachteile.
>
>
> Ja eben. Und dann vermutlich diese unbezahlbaren Momente auch noch mit
> einem lächerlichen Schmerzensgeld vergütet. Nein Danke.

Nö dat jehalt war jut :D ... ich verdien zwar jetzt deutlich mehr, aber 
hab auch mehr Verantwortung.

von Chr. M. (snowfly)


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Ich übe so einen Job schon seit der Lehre aus.

Kariereende?
Ist möglich aber wie überall kann man in den Vertieb wechseln bei 
entsprechender Begabung was aber Wahrscheinlicher ist dass man
irgendwann mit einem Kunden zusammenfindet.

Das schöne an dem Lob ist dass man jeden Tag mit anderen
Menschen, Örtlichkeiten und Problemen konfrontiert wird.

Ich könnte nicht mehr jeden Tag in einem (Grossraum)Büro
oder Werkshalle sitzen und jeden Tag die gleichen Gesichter
sehen und die gleiche Tätigkeit ausüben.

Chef ist auch keiner in der Nähe.

Und auch hier gibt es Jobs die jeden Tag 150% verlangen
oder welche die genug Zeit zum Kaffeetrinken/Betriebsführungen/
Flirts/Freibadbesuch lassen.

von klausi (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Aber dahinter steht Zuckerle, die fleischgewordene IBN Legende, König
> der Baustelle und Experte für Kneipenschlägereinen in der inneren
> Mongolei. Für Generationen Warnung und Vorbild ins Personalunion

Ja einer der erfahrensten und besten Ings hier.

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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>Ja einer der erfahrensten und besten Ings hier.

Als deine Sockenpuppe mußt du das natürlich sagen. Was macht eigentlich 
Dr. Tech. Hast du den aus deinem Sortiment entfernt?

von genervt (Gast)


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IchGlaubeEsNicht schrieb:
> Ja einer der erfahrensten und besten Ings hier.
>
> Als deine Sockenpuppe mußt du das natürlich sagen. Was macht eigentlich
> Dr. Tech. Hast du den aus deinem Sortiment entfernt?

Ich glaube , das war Ironie. Supermichi ist ja auch einer der besten 
äääääh... Bewerber.

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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>Ich glaube , das war Ironie.

Nicht bei klausi.

von besser nicht (Gast)


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Anonym schrieb:
> In den altetn Threads stand, dass man es trotzdem mal gemacht haben
> sollte. Es prägt den Charakter.
Ich würde mir wünschen, dass jeder Entwickler ein paar Monate 
Außendienst gemacht haben muß, bevor er seinen Kram loslassen darf.

Anonym schrieb:
> Aufstiegspotenzial: Gering,
> Bedeutung des Berufsfeldes im Unternehmen: Gering,
Zumindest in meinem Umfeld ja: Der Servicemann ist das Arschloch, hetzt 
von einem Kunden zum nächsten, sitzt mitunter länger im Auto als beim 
Kunden.

Aus den anderen Antworten kann man mitnehmen, dass es wohl sehr stark 
von der jeweiligen Firma abhängig ist.

von Chr. M. (snowfly)


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besser nicht schrieb:
> Zumindest in meinem Umfeld ja: Der Servicemann ist das Arschloch, hetzt
> von einem Kunden zum nächsten, sitzt mitunter länger im Auto als beim
> Kunden.
Ob man gehetzt ist oder nicht ändert meisstens nichts an der Dauer
Wenn man sowas eine Weile macht erringt man eine gewisse Gelassenheit.

Bei den Firmen bei mit denen ich bis jetzt zu tun hatte war die
Kommunikation zwischen Innen- und Aussendienst immer ein angenehmes
Zusammenarbeiten

Fürs Autofahren empfehle ich Hörbücher das macht es kurzweiliger,
enspannter und sicherer.

> Aus den anderen Antworten kann man mitnehmen, dass es wohl sehr stark
> von der jeweiligen Firma abhängig ist.
Nicht nur von der Fa. sondern auch 'Saisonsbedingt'
manchmal kommen 4 wichtige Sachen gleichzeitig
manchmal geht eine Woche lang nichts kaputt.


PS: Noch zum Kariereende: für mich ist das der Job des geringsten
Missfallens. Auch wenn es vielleicht höher auf der Kariereleiter
ist was bringt ein Job den man nicht machen will.

: Bearbeitet durch User
von Chefkritiker (Gast)


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und die Hörbucher lenken nicht ab? Ich habe es mal  mit Sprachen 
probiert. Zu fordernd! Seither ist Musik dran.

Ich fahre im Jahr sicher 30.000km nur für die Firma und nochmal 10.000 
privat. Die km für die Firma sind zu 80% Pendelfahrten zwischen 
Produktion und Entwicklung. D.h. wir haben eine Firma aufgekauft und die 
Entwicklung zusammengefasst. Nun dürfen die PMs, QMs und die Teamleiter 
auf die Autobahn.

Ich kann das nicht empfehlen! Nach einer Zeit ist das elend!

von Chr. M. (snowfly)


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Chefkritiker schrieb:
> Ich habe es mal  mit Sprachen
> probiert. Zu fordernd!

Beim Sprachen lernen glaube ich das.
Sich passiv eine Geschichte erzählen lassen lenkt höchstens die
Teile ab die bei Vielfahrern eh nichts zu tun haben.

Mir macht es auf jeden Fall das 'sinnlose Nichtstun'
beim Fahren erträglich.
Gedüdel, Radiospasssendungen und Nachrichten machen mich
eher aggressiv.

: Bearbeitet durch User
von Qwertz (Gast)


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IchGlaubeEsNicht schrieb:
> Als deine Sockenpuppe mußt du das natürlich sagen. Was macht eigentlich
> Dr. Tech. Hast du den aus deinem Sortiment entfernt?

Stimmt, Dr. Tech trinkt doch im Wiener Kaffeehaus gerne mal einen kurzen 
Braunen. Und dann gibt es ja noch den Doppel-Ing., der immer noch bei 
den Eltern wohnt, gerne Xbox spielt und mit seiner Doppelqualifikation 
kurz vor dem beruflichen Durchbruch steht. Was ist wohl aus ihm 
geworden?

von Reisender (Gast)


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Ich mache das jetzt seit sechs Jahren in Kombination mit der 
Entwicklung. 50% meiner Zeit verbringe ich in der Firma, 48% irgendwo 
auf der Nordhalbkugel, 2% auf Flughäfen.
Ich halte es für eine gute Idee, seine eigenen Entwicklungen auch in 
Betrieb zu nehmen, das schärft den Blick für das Wesentliche.
Was die Bezahlung angeht hat die Firma irgendwann erkannt was sie davon 
hat und seitdem brauche ich über Geld nicht mehr nachzudenken.
Ich will das nicht mehr anders haben und kann es gerade jüngeren Ings 
empfehlen. Steile Lernkurven sind garantiert.

PS: Die Zeit auf den Flughäfen nervt allerdings gewaltig, speziell in 
den USA.

von Curby23523 N. (Gast)


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Macht euch das Spaß, soviel Zeit in Zug, Auto, Hotels, etc. zu 
verschwnden? Oder "muss man da einfach durch"?

von Kris M. (kristijan_m148)


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Mir haben die Stunden in der Lounge nichts ausgemacht. 1-2-3-4-5-6-7 
Wein/Bier/Whiskey und schon ist alles gut

von tom (Gast)


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habe selbst jahrelang in diesem Job gearbeitet. Mein Fazit:
Damals ca. 1995 war der Job noch interessant und anspruchsvoll. Wir 
haben wirklich sehr gutes elektronisches und Programmiertechnisches 
wissen haben müssen. Auch die Firma war immer daran interessiert, jeden 
Mitarbeiter zu halten. Denn wenn einer ging, ging auch eine geballte 
Menge an Wissen und vor allem Erfahrungswerte verloren. Gerade die 
Erfahrungswerte sind etwas was man nicht wieder ersetzen kann!
Aber ab ca. dem Jahr 2005 und später, haben sich die Tätigkeiten durch 
die stetige Weiterentwicklung der Elektronik und die Weiterentwicklung 
der  eingesetzten Baugruppen stark verändert. Heutzutage braucht man als 
Servicetechniker normalerweise nur noch Baugruppen auszutauschen und 
benötigt gar kein Wissen mehr darüber was in den einzelnen Baugruppen 
überhaupt abläuft. Es sind meistens nur noch Blackboxes mit 
verschiedenen Nummern die an entsprechende Stellen gehören 
auszutauschen.
Diese Entwicklung über die Jahre machen diesen Job nur noch langweilig 
und ja, wenn heute einer geht, dann ist einer von der Straße schnell als 
Blackboxtauscher angelernt. Deshalb haben auch die Firmen kein 
wirkliches Interesse mehr daran die Servicetechniker zu halten.
Ja, es ist ein Job wo man sich auf der Stelle dreht. Wo es keine 
Karriere Change gibt und wo man nur Letzte Stelle, letztes Glied und 
letzter Arsch ist.
Servicetechniker kann ich aus eigener Erfahrung absolut keinem 
empfehlen.
Da ist es in einer Entwicklungsabteilung schon wesentlich besser!

von Manfred (Gast)


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Reisender schrieb:
> Ich mache das jetzt seit sechs Jahren in Kombination mit der
> Entwicklung. 50% meiner Zeit verbringe ich in der Firma, 48% irgendwo
> auf der Nordhalbkugel, 2% auf Flughäfen.
Das ist eine für einen klasssischen Servicetechniker total untypische 
Zeitverteilung. Unsere sind eher 70% im Auto, 29,9..% beim Kunden und 
0,00_irgendwas Prozent im Werk.

> Ich halte es für eine gute Idee, seine eigenen Entwicklungen auch in
> Betrieb zu nehmen
Zustimmung, das sollte zwingende Voraussetzung für Entwicklung und 
Produktmanagement sein.

von Reisender (Gast)


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Manfred schrieb:
> Das ist eine für einen klasssischen Servicetechniker total untypische
> Zeitverteilung. Unsere sind eher 70% im Auto, 29,9..% beim Kunden und
> 0,00_irgendwas Prozent im Werk.

Ich bin sehr glücklich mit dieser Zeitverteilung. Ich stimme dir 
allerdings zu, das ist nicht unbedingt typisch.
Im Ausland bin ich natürlich auch mit dem Auto unterwegs, ich suche 
meine Hotels aber nach Attraktivität und Standortnähe aus. Das klappt 
auch meistens ganz gut.
Einsätze in Deutschland habe ich so gut wie keine, von daher bleiben mir 
lange Fahrten durch die Republik erspart.

von Ing (Gast)


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Welche Chancen hat man denn als Ingenieur außer Servicesklave wirklich?

Entwickler werden eher wenig gebraucht. Deshalb können sich die Firmen 
da die Top-Absolventen rauspicken. Der Rest wird in China oder Indien 
gemacht.

In Verwaltung und als Fachführungskraft werden eher BWLer oder Leute mit 
außergewöhnlichen Beziehungen eingesetzt. Wirkliche Kompetenz ist dafür 
ja nicht notwendig. Die Kompetenten Leute belässt man lieber in der 
Entwicklung, was aus unternehmerischer Sicht auch sinnvoll ist.

von Rick M. (rick-nrw)


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Als Service-Ingenieur, der wirklich 80%+ nicht in der Firma, sondern 
deutschland-, europa-, weltweit unterwegs ist, hat bei Alternativen ein 
Problem.

Mal nen Tag Urlaub, weil man ein Vorstellungsgespräch hat 
(Schwiegeronkel verstorben), dürfte schwierig sein.

von Kaban (Gast)


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Wenn du mal paar Jahre als Service-Ingenieur oder Expat gearbeitet hast, 
aber nicht Kontakte ohne Ende geknuepft hast, hast du nicht viel 
verstanden. Was denkst du warum die Chance auf eine Fuehrungsposition 
weit hoeher ist, wenn du paar Jahre im Ausland warst? Dort trifft man 
regelmaessig hohe Tiere bis zum CEO. Bei VW habe ich noch keinen 
Abteilungsleiter getroffen, der nicht paar Jahre an einem 
Auslandsstandort war.

von Kesselhaus (Gast)


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Kaban schrieb:
 Dort trifft man
> regelmaessig hohe Tiere bis zum CEO.
Bestimmt nicht als Servicekasper.

> Wenn du mal paar Jahre als Service-Ingenieur oder Expat gearbeitet hast,
> aber nicht Kontakte ohne Ende geknuepft hast, hast du nicht viel
> verstanden. Was denkst du warum die Chance auf eine Fuehrungsposition
> weit hoeher ist, wenn du paar Jahre im Ausland warst?
> Bei VW habe ich noch keinen
> Abteilungsleiter getroffen, der nicht paar Jahre an einem
> Auslandsstandort war.
Ursache und Wirkung du noch lernen musst junger Padawan.

Manche Leute sägt man auch ins Ausland ab, verarscht sie mit dem 
Karriereversprechen, der Wiedereinstieg in der Heimat fällt den meisten 
eher schwer, die einstige Truppe hat sich verändert, Strukturen mit 
dazu, die kommen als Neulinge zurück und werden auch so behandelt. 
Karriere machen dort dann eher die Dagebliebenen, weil sie wissen wie 
der Hase läuft, die Gunst der Stunde nutzen konnten, früher wissen wann 
ein entspr. Posten frei wird,... den Auslandshengst müsste man erst mal 
wieder einlernen. So läuft das meistens ab.

von Kaban (Gast)


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Nun ich bin im Ausland und habe bereits entsprechende Angebote als 
Abteilungsleiter bekommen. Augen auf der Berufswahl gilt auch fuer die 
Branche, bei uns werden teilweise ganze Teams abgeworben. Sollte ich je 
gekuendigt werden, zuecke eine der vielen Visitenkarte....

Warum ich zurueck in DE neueingearbeitet werden sollte, wenn sich das 
Beschaeftigungsfeld nicht geaendert hat und die meisten neuen Projekte 
ueber den Auslandsstandort, also ueber mich, fuer Arbeit in DE sorgen, 
dass weisst nur du alter Jedi xD

Btw: Ich spekuliere nicht darauf Chef zu werden, weswegen ich als 
Alternative seit Jahren 60% bis 80% in Immobilien und ETFs investiere 
(weil die Wohnung und das Auto von der Firma bezahlt sind, trotz zwei 
Urlauben pro Jahr sogar ueber 80%). Der Plan ist ab 45 unabhaengig zu 
sein. Geht es so weiter wie bisher sogar frueher.

von Cyblord -. (cyblord)


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Wahnsinn. Nur finanziell unabhängige Überflieger hier im Forum. Vom 
Servicebienchen zum Millionär und CEO. Zum Schmunzeln ist es schon.

: Bearbeitet durch User
von ... (Gast)


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Anonym schrieb:
> . Dennoch ist das Thema immer noch aktuell. Als
> Entwickler habe ich immer mit dem Service zusammengearbeitet, jedoch die
> Kollegen stets bemitleidet. Überstunden, 80% Reisetätigkeit,
> anstrengende Kunden und kaum Karriere Chancen. Aber ist das wirklich so,
> oder bilde ich mir das nur ein? Die Homepage www.ingenieurkarriere.de
> bewertet den Job eher negativ.

hä hast das doch selber mit eigneen Augen gesehen? Was ist das  nun 
übehraupt für eine Frage.

Einmal im Service immer im Service vorallem in deutschland.

Ja ggf. schaffen 20% den Absprung.

Die bei uns aus dem Service rauswollten mussen die Firma dafür wechseln.

von Purzel H. (hacky)


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> Die bei uns aus dem Service rauswollten mussen die Firma dafür wechseln.

Ja, sicher, und. Wo ist das Problem dabei? Eine Lohnerhoehung gibt es eh 
nur bei einem Firmenwechsel.

von ... (Gast)


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Zwölf M. schrieb:
>> Die bei uns aus dem Service rauswollten mussen die Firma dafür
> wechseln.
>
> Ja, sicher, und. Wo ist das Problem dabei? Eine Lohnerhoehung gibt es eh
> nur bei einem Firmenwechsel.

hä? ggf. findet man die Firma in der man arbeitet gut und verdient schon 
viel zu viel.

von Rick M. (rick-nrw)


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Kaban schrieb:
> Was denkst du warum die Chance auf eine Fuehrungsposition
> weit hoeher ist, wenn du paar Jahre im Ausland warst?

Als was?

Kaban schrieb:
> Bei VW habe ich noch keinen
> Abteilungsleiter getroffen, der nicht paar Jahre an einem
> Auslandsstandort war.

Die müssen sicher sogar, wahrscheinlich aber innerhalb des VW-Konzern.

Wenn man regelmäßig in der gleichen Firma auftaucht, mag das mit den 
Kontakten stimmen und auch ein Vorstellungstermin hinkriegen.

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