Hallo, vielleicht hat jemand den einen oder anderen Tip für mich. Wir haben in der Firma eine alte Drehbank, die läuft natürlich mit Drehstrom. Ich möchte nun eine Isolationsprüfung durchführen. Ich habe jetzt folgendes Problem: Theoretisch könnte ja der Motor ein Isolationsproblem haben. Der ist allerdings irgendwie über ein Relais gesteuert, welches ich ja während der Isolationsprüfung gar nicht geschaltet bekomme. Selbes Problem bei einem ziemlich klobigen Kompressor. Der wird von einer Regeleinheit angesteuert und ist im Testfall natürlich nicht angeschlossen. Wie würdet ihr in dem Fall vorgehen? Die Prüfung wäre doch eigentlich wertlos.
Mark D. schrieb: > Die Prüfung wäre doch eigentlich wertlos. Genauso wertlos wie eine Prüfung, die von einem nicht ausreichend qualifizierten Prüfer durchgeführt wurde. Diese notwendige Qualifikation schließt das Wissen, wie eine Isolationsprüfung an einem Motor durchgeführt wird, ein. Soll heißen, wenn Du nicht weißt, wie´s geht, dann darfst Du nicht prüfen. Zumindest nicht zur Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben. VG Andreas
Ich weiß, wie ich die Prüfung an solchen Motoren an sich durchzuführen habe. Dazu müßte ich allerdings die Anschlüsse freilegen, was einen ziemlichen Aufwand bedeutet. Und es soll schlieslich alles mal eben kurz ganz schnell gehen, meinem Chef dauert alles viel zu lange. Muß denn wohl so sein.
Hi Andreas M. schrieb: > Soll heißen, wenn Du nicht weißt, wie´s geht, dann darfst Du nicht > prüfen. Und da wir hier ein elitärer Club sind, wo nicht jeder Noob mitspielen darf, lassen wir auch auf gar keinen Fall einen Hinweis oder gar eine Lösung springen. Andreas, irgendwie kommt mir folgender Spruch in den Sinn: Du bist Deutschland MfG
Mark D. schrieb: > Der ist allerdings irgendwie über ein Relais gesteuert, welches ich ja > während der Isolationsprüfung gar nicht geschaltet bekomme. Alleine dieser Satz dürfte ausreichen, um zu beweisen, das eine fachliche Eignung nicht gegeben ist. Patrick J. schrieb: > Und da wir hier ein elitärer Club sind, wo nicht jeder Noob mitspielen > darf, lassen wir auch auf gar keinen Fall einen Hinweis oder gar eine > Lösung springen. Da du ja anscheinend so schlau bist, warum sagst du dem TO nicht, wie es geht? Es geht nicht darum, daß der TO nicht wissen darf, wie es geht, sondern darum, daß er die persönlichen Voraussetzungen die zum Prüfen nach DGUV-V3 nötig sind, nicht erfüllt. Das ist unter Anderem eine Frage der Haftung. Ein gelernter Elektriker weiß, wie er diese Messung durchführen muss. Und nur dieser darf eine solche Messung durchführen. Mark D. schrieb: > Dazu müßte ich allerdings die Anschlüsse freilegen, was einen ziemlichen > Aufwand bedeutet. Wie groß ist denn der Aufwand, an einer geeigneten Stelle an die Anschlüsse die zum Motor führen heran zu kommen? SO groß kann dieser garnicht sein. Mark D. schrieb: > Und es soll schlieslich alles mal eben kurz ganz > schnell gehen, meinem Chef dauert alles viel zu lange. In diesem Fall geht der Weg über den Fachvorgesetzten (Meister, Techniker, Ingenieur). Dieser steht nämlich mit in der Haftung. Wenn es einen solchen nicht gibt, dann sollte der Chef diese Prüfung einfach an einen externen Dienstleister vergeben. Frank
Hallo, ist halt so. Wenn eine Prüfung an Maschinen in einer Firma (und darum geht es !)durchgeführt wird, dann im Normalfall um die vorgeschriebene Pflicht zum Nachweis der Betriebssicherheit zu erfüllen. So eine Prüfung kann nur mit entsprechender Qualifikation und vor Allem mit viel Erfahrung durchgeführt werden. Dazu besucht man regelmäßig Seminare um sich auf dem Laufenden zu halten. Die Formulierungen des TO lassen darauf schließen, dass er mit der Materie wahrscheinlich nur am Rande zu tun hat (Drehstrommotoren werden von Schützen geschaltet, nicht von Relais...), ein paar gute Ratschläge aus einem Forum reichen hier zur Behebung der Defizite wohl nicht aus. @ Patrick J. : Würde mich mal interessieren, ob Du auch noch solche ... Sprüche drauf hast, nachdem Dein Kind im Kindergarten ums Leben gekommen ist, weil der mit der Prüfung der ortsveränderlichen Geräte beauftragte Hausmeister aus Unwissenheit etwas Wesentliches übersehen hat... (das ist öfter so geregelt als man glauben mag) Im Übrigen ist die Isolationsprüfung bei Wiederholungsprüfungen kein Pflichtbestandteil. "Muss" ist die Sichtprüfung und die Messung des Schutzleitersystems. Während der Sichtprüfung stösst man dann früher oder später zu dem entsprechenden Schütz vor, da kann man dann am Abgang auch die Isolationsprüfung durchführen, hat so in einem Rutsch die Motorleitung und den Motor geprüft ohne irgendwelche Anschlüsse freizulegen. Andreas
Es ist leider so das eine EuP prüfen darf, allderings immer unter der Aufsicht und fachlichen Verantwortung von Elektrofachkräften. Da sind dann aufeinmal Leute Elektrofachkräfte, die selbst nie irgendwas geprüft haben und den EuP fühlt sich weil sie ein Seminar besucht hat ermächtigt zu Prüfen und ist der meinung alles relevante auf der Schulung gelernt zu haben. Ja das ist traurig und ja das ist Alltag. Spannend wird es wirklich erst wenn was passiert. Schlimm ist wenn es Personenschäden gibt. Zur Frage. Es ist immer wieder so, das man bei einer Prüfung nicht die gleichen Zustände hat wie im Betrieb. Wichtig wie oben geschrieben ist die Sichtprüfung um beschädigte oder poröse Leitungen und Betriebsmittel zu erkennen. Weiterhin wichtig und immer durchzuführen ist der Schutzleitertest, da dieser nicht geschaltet werden darf, geht das immer! Wenn man auf Grun von Schützen eingebauten elektronischen schaltern etc. das Gerät nicht komplett einschalten kann, dann muss man soweit messen wie es halt geht. bei der ISO-Prüfung hat man dann eben die Zuleitung erfasst, diese wird ja auch bewegt. Wenn in der Maschine was kaputt ist, was zum Auslösen einer Sicherung / LS führen könnte, dann ist es halt kaputt, sowas wird man nicht unbedingt durch eine DGUV V3 Messung herausfinden. Wichtig ist das zu keinem Zeitpunkt die Gefahr eines elektrischen Schlages für den Benutzer besteht, was bei dem ganzen Schrott der auf dem Markt ist auch nicht ganz einfach ist, da man in die Geräte nicht reinschauen kann und nicht weiß wie diese im Deteil aufgebaut sind. (Schaltnetzteile, Steckernetzteile)
Wobei man noch zwischen der Prüfung ortsveränderlicher Gerät und der Maschinen-Prüfung nach EN60204-1/VDE0113-1 unterscheiden muß. Bei Letzterem sind die EUPs "raus". Gruß Andreas
Ich bin keine EuP. Ich hatte mal eine Lehre zum Kommunikationseletroniker abgeschlossen und war letztes Jahr auf TÜV Lehrgang. Ich hatte im Leben zu 99% mit Schwachstrom & Lötkolben zu tun. Trotzdem bin ich nun laut dem TÜV Dozenten 100%ig Elektrofachkraft zum Anlagenprüfen und für ortsveränderliche Geräte. Leider hatte ich vorher nie mit dem Kram zu tun und die Leute in dem Kurs waren alle Starkstromleute die blos aufgefrischt haben, so das alles ziemlich flott durchging und ich kaum zum Fragen gekommen bin. Die Prüfung war ein Witz und es wurden nur 0815 Standardfakten gefragt und keine echten Knobelaufgaben. Man konnte also eigentlich nicht durchfallen. Ich lerne also im dem Bereich noch, und lerne auch gerne. Also seid bitte gnädig mit mir ;) Problem ist einfach, das mir hier kein alter Hase von Starkstromelektriker zur Seite steht, den ich fragen kann, wenn ich unsicher bin. Nachdem ich alles gründlich sichtgeprüft habe guck ich mir den Schutzleiterwiderstand an. Wenn der OK ist, Isolationsprüfung. Wennn die auch OK ist, Ersatzableitstrom. Weiter komme ich mit dem alten BEHA Multitester nicht. Stromzange ist nicht vorhanden.
Elektrofachkraft ist, wer auf Grund seiner Ausbildung und Erfahrung entsprechende Aufgaben ausführen kann und mögliches Sicherheitsprobleme erkennen kann. Es gibt nicht "die" Elektrofachkraft. Ich würde aber in jedem Fall Wert darauf legen ein ordentliches Messgerät zur Verfügung gestellt zu bekommen. Ein gutes Prüfgerät führt durch den Prüfvorgang und minimiert so möglicherweise auch Fehler!
Sven L. schrieb: > Ein gutes Prüfgerät führt durch den Prüfvorgang Was aber auch wieder nur für Prüfungen nach VDE 0701-0702 bzw. für ortsveränderliche Geräte gilt. Ob eine Drehbank da drunter fällt...? Bei einem Maschinentester muss man schon selbst wissen, was man zu tun hat. Dazu gehört auch die genaue Kenntnis der ganzen Vorschriften, denn wie soll man sonst einen Fehler in der Installation erkennen, wie z.B. fehlende/fehlerhafte PE-Verbindungen ? Das kann man nie und nimmer in einem Seminar von ein paar Tagen lernen (da geht es auch eher um die Messpraxis). Zumindest sollte man mal den Inhalt der EN60204-1 gelesen (und verstanden) haben, sind ja nicht mal 100 Seiten. Dann noch die DGUV Vorschrift 4, die Betriebssicherheitsverordnung, die Arbeitsstättenverordnung, die Technischen Regeln für Betriebssicherheit (TRBS)... ...dann kann´s losgehen.
Da gebe ich dir vollkommen Recht. Eine Drehbank oder ein Schweissgerät würde ich nach 0701-0702 prüfen, bei einem Bearbeitungszentrum sieht das ganze schon anders aus. Naja VDE 0113 und EuP wohl eher nicht... Wie Du richtig sagst, da muss man schon wissen was man tut und sollte auch jemanden dabei haben, der die Maschine kennt.
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