Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Shunt falschrum eingelötet. Ganze Serie für den Müll. Chef tobt.


von Armes Schwein (Gast)


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Hi

Neulich bei einem Projekt war auch ein Shunt zur Überstromsicherung 
eingeplant. Genauer gesagt LVK25 1mOhm. Dummerweise hat ein armes 
Schwein den Shunt falschrum eingeplant. Da es im Datenblatt nirgendwo 
erklärt wird, dachte er, der Shuntstrom würde wie normale 
SMD-Widerstände in Längsrichtung fliessen. Dummerweise muss man den 
Shunt um 90 Grad drehen, wenn man wirklich die 1mOhm haben will und 
keine 14uOhm, wie jetzt gemessen.

Der Chef läuft Amok und sucht grad sein Sturmgewehr.

Woher sollte das arme Schwein wissen, wie man dieses dreckige 
Scheissteil richtigrum einbaut, wenn es im (hier mal angehängten) 
Datenblatt nirgendwo steht???

von Tippgeber (Gast)


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Armes Schwein schrieb:
> Woher sollte das arme Schwein wissen, wie man dieses dreckige
> Scheissteil richtigrum einbaut

Du bist ein Troll. Es steht alles im verlinkten Datenblatt.

von Martin O. (ossi-2)


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Anschlussplan steht doch im Datenblatt (S 14)

von meckerziege (Gast)


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Das hätte ich jetzt auch falsch gemacht... Zumindest beim Prototyp.

Wie könnte es überhaupt soweit kommen? Warum wurde gleich auf Serie 
gegangen? Sowas testet man doch davor ausgiebig!
Eher ein management Problem.

von Opfer der Cadabteilung (Gast)


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Und keine Muster oder Nullserie gemacht?

wie viele Platinen sind es denn ;)

von Luca E. (derlucae98)


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Armes Schwein schrieb:
> Woher sollte das arme Schwein wissen, wie man dieses dreckige
> Scheissteil richtigrum einbaut, wenn es im (hier mal angehängten)
> Datenblatt nirgendwo steht???

Selbstverständlich steht das im Datenblatt.

von meckerziege (Gast)


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Wtf. Auf der ersten Seite ist die Darstellung eher verwirrend. Weil sie 
von der Orientierung genau anders herum wäre.

Zumindest ist es ein usability fail.

von Armes Schwein (Gast)


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Also SORRY MAL aber das ist wirklich BESCHISSEN beschrieben da. Jetzt 
sehe ich es auch, wenn man mich mit der Nase drauf stösst. Ich suche 
doch den Anschlussplan nicht im Land Pattern?!?!?! Ich hab die ganze 
Zeit bei den Dimensions geschaut.

Problem ist, dass die Schaltung auch mit 14uOhm wunderbar funktioniert. 
Den Fehler findet man erst dann, wenn man die Überstromsicherung 
explizit testet, und das auch nicht mit einem Surge, sondern mit einem 
Konstantstrom.

von Holm T. (Gast)


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Martin O. schrieb:
> Anschlussplan steht doch im Datenblatt (S 14)

..meinst Du "V V" und "I I"?

Mach ma den Erklärbär bitte, bei V würde ich statt "I" "C" erwarten.
anderenfalls statt "V" "U". Eine Legende gibts ja nicht.


BTW: "Ganze Serie für den Müll" ..keine Prototypen? Dann muß der Chef 
leider in den sauren Apfel beißen weil er das verbockt hat..

Gruß,
Holm

von Tippgeber (Gast)


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Holm T. schrieb:
> Mach ma den Erklärbär bitte, bei V würde ich statt "I" "C" erwarten.
> anderenfalls statt "V" "U". Eine Legende gibts ja nicht.

Brill geputzt und aufgesetzt? Die Erklärung steht auf der ersten Seite, 
siehe auch https://www.mikrocontroller.net/attachment/336361/Seite_1.PNG

von meckerziege (Gast)


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Armes Schwein schrieb:
> Ich suche doch den Anschlussplan nicht im Land Pattern?!?!?!

Exakt deshalb hab ichs auch nicht gesehen! Dort such ich nicht nach der 
Verdrahtung.

Auf der ersten Seite im schematic ist das auch missverständlich im Bezug 
auf die Orientierung des Widerstands dargestellt. Billige und schöne 
Lösung wäre es gewesen, 4 Pfeile mit Beschriftung aufs Bild zeigen zu 
lassen. Dann wäre es sofort klar gewesen wie es anzuschließen ist.

Zeig doch mal ein Bild vom Board an dieser Stelle. Kann man da wirklich 
nichts mehr retten?

von Crazy Harry (crazy_h)


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Sorry aber wenn ich nen Widerstand mit 4 Anschlüssen irgendwo 
einbauen/verlayouten (geiles Word :-D) soll, mach ich mir schon mehr 
Gedanken drüber .....

von Layouter (Gast)


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Joa - ist wirklich ein nicht sehr schönes Datenblatt. Ich gebe zu, dass 
mir das vermutlich auch passiert wäre.

Ach naja - shit happens. Ich denke eher das Problem liegt beim Chef. Der 
hätte auf richtigem QM beharren sollen und da ev. mehr Investment 
reinbuttern sollen. Sowas rächt sich dann halt...

Den Überstromschutz hätte man doch in jedem Fall vorher testen müssen?!

von F. F. (foldi)


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Martin O. schrieb:
> Anschlussplan steht doch im Datenblatt (S 14)

Schon auf der ersten Seite. Da ist doch ziemlich weit oben (rechts) eine 
Abbildung. Spätestens da muss man stutzig werden, außerdem geht es schon 
indirekt aus der Beschreibung hervor.

Aber was soll's, Fehler passieren halt.

: Bearbeitet durch User
von hinz (Gast)


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Um die Verwirrung zu steigern:

https://www.mouser.com/pdfdocs/Ohmite_res_lvk.PDF

von genervt (Gast)


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Armes Schwein schrieb:
> Der Chef läuft Amok und sucht grad sein Sturmgewehr.

Sonntags? Und wo ist das Problem? Dazu baut man doch Prototypen.

von Carl D. (jcw2)


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Ist es eigentlich wirklich so schwer, bei unklaren Anschlußverhältnissen 
vor der Beauftragung von hunderten Boards, einfach mal an einem Muster 
nachzumessen? Immerhin hat das Ding ja mehr als zwei Anschlüsse und ist 
kein Allerwelts-R/C/...

von Layouter (Gast)


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hinz schrieb:
> Um die Verwirrung zu steigern:
>
> https://www.mouser.com/pdfdocs/Ohmite_res_lvk.PDF

hm ja. Die LVK12,20,24 scheinen genau andersrum angeschlossen zu werden 
wie der LVK25. Da sollte man also durchaus aufpassen.

:-)

von Heiner (Gast)


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Aber wozu denn in den Müll? Heißluft und neu Löten ?
Muss man nur einmal gegenrechnen Stundenlohn Löten oder neue Boards ...

von Holm T. (Gast)


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Tippgeber schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Mach ma den Erklärbär bitte, bei V würde ich statt "I" "C" erwarten.
>> anderenfalls statt "V" "U". Eine Legende gibts ja nicht.
>
> Brill geputzt und aufgesetzt? Die Erklärung steht auf der ersten Seite,
> siehe auch https://www.mikrocontroller.net/attachment/336361/Seite_1.PNG

Da steht sie im obigen Dokument nicht, erst im verlinkten.
Naja gut, irgendwas steht da irgendwo. Ich hätte das besser ausgemessen.


Gruß,

Holm

von Lutz H. (luhe)


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Layouter schrieb:
> Den Überstromschutz hätte man doch in jedem Fall vorher testen müssen?!

Es ist Entwicklung, weil es sich entwickelt.

von A. S. (Gast)


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Armes Schwein schrieb:
> dachte er, der Shuntstrom würde wie normale SMD-Widerstände in
> Längsrichtung fliessen.

Aber selbst dann muss ich doch wissen, wir I und wo V ist.

Und spätestens, wenn mein multimeter 1mOhm nicht misst, dann wende ich 
mich an jemanden, der was davon versteht.
Diese Mentalität: wenn ich es nicht verstehe, ist es egal, kann ich 
nicht nachvollziehen.

von genervt (Gast)


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Erklärt der TE jetzt endlich mal, warum das jetzt so ein gewaltiges 
Problem ist?

Das passiert in jeder Firma immer wieder mal, ein ganz normaler Vorgang 
in der Entwicklung, also was zum Henker ist das Problem für den Aufriß?

von Mampf F. (mampf) Benutzerseite


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Oh krass!

Ehrlich gesagt hätte ich auch auf das Mini-Schaltbild auf der ersten 
Seite (rechter Rand) vertraut und hätte den ebenfalls 90° verdreht 
eingebaut.

Fail des Herstellers, solche verwirrenden Datenblätter zu produzieren.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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genervt schrieb:
> Erklärt der TE jetzt endlich mal, warum das jetzt so ein gewaltiges
> Problem ist?

Ich nehme an, daß der Chef das Geld für einen Prototypen einsparen 
wollte und jetzt auf 42 Fantastilliarden Boards sitzt, bei denen der 
Shunt um 90° verdreht sitzt.

Bei einem 1mR Shunt und dem asymmetrischen Footprint ist da auch nix mit 
mal schnell flicken.

von Mampf F. (mampf) Benutzerseite


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Mich würde ja viel mehr interessieren, weshalb der Chef tobt ... Ein 
einzelner verdrehter Shunt ist sicherlich kein Grund dazu.

Man könnte sich Szenarien ausdenken, die bis zur Existenz-Gefährdung 
gehen ...

zB 5 Jahre die Dinger in dutzenden von Groß-Maschinen verbaut mit Ströme 
bis 200A ... Das Ganze noch eine nicht-getestete Sicherheitrelevante 
Schaltung ...

Da kann es einem Angst werden ... Für soetwas können Leute ins Gefängnis 
wandern!

von Harald W. (wilhelms)


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Achim S. schrieb:

>> dachte er, der Shuntstrom würde wie normale SMD-Widerstände in
>> Längsrichtung fliessen.

Das ist zwar einigermaßen ungewöhnlich, aber wozu gibts schliesslich
ein Datenblatt? Zumindest wenn man ein Seriengerät baut, sollte man
sich die Datenblätter aller verwendeten Bauelemente ansehen.

> Aber selbst dann muss ich doch wissen, wir I und wo V ist.

Bei den meisten Vierpolwiderständen sind die Strom- und Spannungs-
anschlüsse gegeneinander austauschbar. Nur die Anschlüsse (Schrauben)
sind manchmal unterschiedlich

> Und spätestens, wenn mein multimeter 1mOhm nicht misst,

Naja, 1mOhm misst man nicht mehr mit einem Multimeter. Allerdings
sollten in Firmen die Entwickler keine Hobbyelektroniker sein,
sondern ausgebildete Fachleute, die sich mit der Materie auskennen.

von m.n. (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Bei einem 1mR Shunt und dem asymmetrischen Footprint ist da auch nix mit
> mal schnell flicken.

Es kommt darauf an, wieviel Platz zur Verfügung steht. Da es eine 
4-Leiter Messung ist, sind die Widerstände der Zuleitungen nicht 
relevant.

von agv (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Bei den meisten Vierpolwiderständen sind die Strom- und Spannungs-
> anschlüsse gegeneinander austauschbar.

Bei den meisten Vierpolwiderständen sind die Strom- und Spannungs-
anschlüsse NICHT gegeneinander austauschbar.

von hinz (Gast)


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Harald W. schrieb:
> aber wozu gibts schliesslich
> ein Datenblatt?

Es gibt sogar zwei Dateblätter, die sich sogar widersprechen.

von der schreckliche Sven (Gast)


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Da kann ich mir meine Schadenfreude nicht verkneifen.
Der  C H E F  hat sich ins Bein geschossen (kein Prototyp, kein Test).
Und jetzt packt er die AK 47 aus.
Das kann ja was werden......

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Müssen die Boards gerettet werden? Sind die anderen Komponenten auf den 
Boards wirklich teuer oder reden wir hier mehr von Klimpergeld?

Wenn die Boards gerettet werden müssen, wie viel Pfusch darf es denn 
sein? Wenn es gepfuscht werden soll und das mit dem Gewissen der 
Entwickler vereinbar ist, könnte man die vierpoligen Shunts durch 
zweipolige 2512 Shunts austauschen. Die könnten pfuschweise auf die Pads 
"passen". Zum Beispiel welche aus der TT Electronics ULR2 Serie für 2W 
Belastung.

Allgemein könnte man noch mal nachrechnen ob 1mOhm, 1%, 2W, vierpol, 
etc. wirklich nötig sind.

So ein Rework von Hand kostet natürlich. Womit wir wieder bei der Frage 
sind, müssen die Boards gerettet werden?

von m.n. (Gast)


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agv schrieb:
> Bei den meisten Vierpolwiderständen sind die Strom- und Spannungs-
> anschlüsse NICHT gegeneinander austauschbar.

Jetzt müßtest Du die Gesamtzahl der Vierpolwiderstände nennen, die es 
gibt, und die Anzahl, bei denen nicht getauscht werden darf. Dann kann 
man nachvollziehen, was die Meisten sind.
Wie lauten dies Zahlen?

von hinz (Gast)


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m.n. schrieb:
> Wie lauten dies Zahlen?

Wie immmer: 42!

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Axel S. schrieb:
> Bei einem 1mR Shunt und dem asymmetrischen Footprint

Bei dem speziellen Shunt sind die Pads symetrisch.

> ist da auch nix mit
> mal schnell flicken.

Wegen dem symetrischen Footprint passen typische vierpoligen SMD Shunts 
mit asymmetrischem Footprint nicht. Daher mein vorheriger Vorschlag mit 
zweipolige Shunts zu flickschustern.

von Harald W. (wilhelms)


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m.n. schrieb:

>> Bei den meisten Vierpolwiderständen sind die Strom- und Spannungs-
>> anschlüsse NICHT gegeneinander austauschbar.
>
> Jetzt müßtest Du die Gesamtzahl der Vierpolwiderstände nennen, die es
> gibt, und die Anzahl, bei denen nicht getauscht werden darf.

Ich tippe mal auf unter 10% für alle Shunts ohne Schraubanschlüsse.
Und der Shunt in diesem Thread gehört zu den 90%. :-)

von MaWin (Gast)


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hinz schrieb:
> Um die Verwirrung zu steigern:
>
> https://www.mouser.com/pdfdocs/Ohmite_res_lvk.PDF

Sehr schön. Wenn der Datenblattersteller selbst den gleichen Fehler 
macht, ist das der beste Beweis für ein unverständliches Datenblatt.

von Cerberus (Gast)


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Heiner schrieb:
> Aber wozu denn in den Müll? Heißluft und neu Löten ?

Damit ist dem TO nicht geholfen weil das Bauteile unterschiedliche
Kantenlänge (weil Rechteck) hat und das Footprint um 90° (nicht 180°) 
gedreht werden müsste. Würde also nicht passen, weil das vom Platz
und der Deckung nicht passt.
Entweder man macht eine winzig kleine Platine(Adapter) mit
ausgleichendem Layout, die man zwischen das Problembauteil
und der Serienbaugruppe (ähnlich wie ein QFN/BGA) zwischen
lötet und gut ist oder man verschrottet die Serie, was deutlich
teurer kommt.

von meckerziege (Gast)


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Hannes J. schrieb:
> Wenn es gepfuscht werden soll und das mit dem Gewissen der
> Entwickler vereinbar ist, könnte man die vierpoligen Shunts durch
> zweipolige 2512 Shunts austauschen.

Ich würds mal so formulieren: Wenn es beim Prototyptest nicht gestört 
hat, dass der Shunt nur ein paar µΩ statt mΩ hatte, dann wird das 
Messfehler durch diesen Pfusch auch nicht mehr die Rede wert sein.


Übrigens zeigt das Verhalten des Chefs, welcher laut TO "tobt", dass 
hier in der Projektorganisation und Projektleitung was falsch läuft. 
Sobald irgendwelche "Schuldigen" gesucht werden, kannst du praktisch 
gleich heimgehen. Da bringt nichts. Denn auch wenn ein (vermeintlich) 
Schuldiger gefunden wird, geht das Board immer noch nicht. Natürlich 
kann man ihn zur Sau machen und feuern. Aber dadurch wird die nächste 
Revision des Boards bestimmt nicht schneller fertig.
Einen Schuldigen zu suchen BRINGT GAR NICHTS und ist kontraproduktiv.
Die Energie sollte man in folgende Dinge stecken:
- Wie können WIR das Board noch retten?
- Welcher PROZESS hat versagt, so dass der Fehler durchrutschen konnte?
- Wie können wir es für die Zukunft besser machen?

von genervt (Gast)


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meckerziege schrieb:
> - Welcher PROZESS hat versagt, so dass der Fehler durchrutschen konnte?

Was der TE hier schildert, klingt stark nach Klitsche. So etwas wie 
einer Prozeß gibt es da nicht.

Kannst ja mal fragen, durch welches Review das gerutscht ist.

von Marc H. (marchorby)


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Korrekterweise müssten die Mitarbeiter toben und der Chef hier als 
"Armes Schwein" posten, weil er keine Prototypen und Nullserie gemacht 
hat!

Hört sich für mich ganz nach meinem ehem. Chef an! Während dem Layouten 
schaut er einem Über die Schulter. Es fehlt noch ein Airwire. Er sagt, 
danach senden Sie mir das Boardfile sofort zu. Das ich noch einen Fehler 
bereinigen musste, ignoriert er und machte statdessen Druck. Jetzt, 5 
Jahre nach meinem Ausscheiden aus der Firma meldet sich ein Kollege und 
meint ich solle meinen Pfusch ausbessern :-). Achja, das mit dem Druck 
war für mich den Grund endgültig zu gehen. Noch vor dem ersten 
"Prototyp" habe ich meine Kündigung eingereicht und bin gegangen. Der 
"Prototyp" war aber gleich 200 Leiterplatten. Waren günstiger :-D

von Helmut S. (helmuts)


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genervt schrieb:
> meckerziege schrieb:
>> - Welcher PROZESS hat versagt, so dass der Fehler durchrutschen konnte?
>
> Was der TE hier schildert, klingt stark nach Klitsche. So etwas wie
> einer Prozeß gibt es da nicht.
>
> Kannst ja mal fragen, durch welches Review das gerutscht ist.

Das hat mit Klitsche überhaupt nichts zu tun.

Also bei dem Widerstand hätte das in jeder Firma passieren können.
Die Anschlüsse sind in der tat ungewöhnlich platziert. Auch mir ist 
bisher noch kein Shuntwiderstand mit dem quer ins Gehäuse eingebauten 
Sensewiderstand begegnet. Wieder mal was dazugelernt nach dem Motto: 
Alles ist möglich ...

: Bearbeitet durch User
von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Jetzt weichen wir weit vom Thema ab:

meckerziege schrieb:
> Einen Schuldigen zu suchen BRINGT GAR NICHTS und ist kontraproduktiv.

Ganz so ist es nicht. Wenn Dinge immer wieder schief gehen dann muss man 
nachsehen was die Ursache ist. Kennt man die Ursache nicht, kann man sie 
nicht beheben.

Bei der Suche nach der Ursache findet man vielleicht, dass es 
Mitarbeiter X ist, der immer wieder etwas verbockt. Nicht selten sogar, 
dass X immer wieder das Gleiche verbockt. Vielleicht sogar, dass 
Mitarbeiter X nicht lernfähig ist oder ungeeignet für die Tätigkeit.

Das ganze Team immer wieder hinter X putzen zu lassen ist nicht 
produktiv.

von Der Zahn der Zeit (Gast)


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Ich schließe mich der Mehrheit an:
1. Der Chef scheint ja von seinen Angestellten wahrlich übermenschliches 
zu erwarten oder bereits erfahren zu haben, wenn er glaubt, dass die ein 
komplexes Gerät ohne Entwicklung (Prototypen, Tests) serienreif 
konstruieren können. Entweder Glückwunsch, dass der Chef von dir (oder 
euch) so viel hält, oder herzliches Beileid (ihr armen Schweine), wenn 
er so viel erwartet.

2. Das Datenblatt ist katastrophal. Katastrophal bedeutet hier: Es hat 
eine Katastrophe ausgelöst. (Nicht so groß, wie die, von denen wir sonst 
in den Nachrichten erfahren.)

Was tun?

Cerberus schrieb:
> Entweder man macht eine winzig kleine Platine(Adapter) mit
> ausgleichendem Layout

Das meine ich auch, schlage aber vor, den Adapter hochkant auf die 
Hauptplatine zu löten. Also je zwei Anschlüsse auf der Löt- und 
Bestückungsseite einer Kante des Adapters angelötet. Das dürfte das 
Layout des Adapters vereinfachen und - außer in der Bauhöhe - keinen 
zusätzlichen Platz beanspruchen.

Spenden für diesen genialen Vorschlag bitte an mein allgemein bekanntes 
Spendenkonto.

DZDZ

von Crazy Harry (crazy_h)


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Helmut S. schrieb:
> Auch mir ist bisher
> noch kein Shuntwiderstand mit dem quer ins Gehäuse eingebauten
> Sensewiderstand begegnet. Wieder mal was dazugelernt nach dem Motto:
> Alles ist möglich ...
Aber quer kontaktierte Rs (ohne Sense) sind schon normal? Ich hab sowas 
nämlich auch hier: 1206 mit Kontakten an der langen Seite.

: Bearbeitet durch User
von X. Xler (Gast)


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Hannes J. schrieb:
> Das ganze Team immer wieder hinter X putzen
> zu lassen ist nicht produktiv.

Ey, bis jetzt sind wir bei exakt einem Fehler.

(Und nein, ich decke meine Identität jetzt nicht auf...)

von mnbvfdre (Gast)


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Heiner schrieb:
> Aber wozu denn in den Müll? Heißluft und neu Löten ?

Weil der Chef das Werkzeug dafuer nicht hat / bezahlen will.
Das Budget fuer Werkzeug ist schon verbraten fuer:

Armes Schwein schrieb:
> sein Sturmgewehr.

mnbvfdre

von Der Dreckige Dan (Gast)


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Helmut S. schrieb:
> Also bei dem Widerstand hätte das in jeder Firma passieren können.
> Die Anschlüsse sind in der tat ungewöhnlich platziert.

Stimmt überhaupt nicht, diese Belegung ist ganz normaler Standard. Der 
Widerstand ist lediglich etwas kürzer als üblich.

Außerdem, selbst wenn man den R falsch anschließt, man muss doch in 
jedem Fall wissen, wo die Sense- und wo die Leistungsanschlüsse sind.

Also da hat einfach nur einer völlig gepennt. Aber wir wissen ja eh, daß 
es gar keine Serie gab, sondern der TO nur ein kleines Szenario kreiert 
hat, was seiner Meinung nach passieren könnte...

von (prx) A. K. (prx)


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Der Zahn der Zeit schrieb:
> Das meine ich auch, schlage aber vor, den Adapter hochkant auf die
> Hauptplatine zu löten.

Welchen Übergangswiderstand hat man dabei zu erwarten? Immerhin geht es 
hier um einen "widerstand" von 1 Milliohm.

von genervt (Gast)


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Helmut S. schrieb:
> Also bei dem Widerstand hätte das in jeder Firma passieren können.

Wenn der Chef tobt, dann ist es in der Regel Klitsche, oder eine 
entsprechende unprofessionelle Abteilung.

Wozu macht man denn (zumindest in professionellen Firmen) 
Bibliotheksreviews, Schaltplanreviews, Layoutreviews, Prototypen und 
Musterphasen usw...

Du siehst ja schon an der Argumentation, dass man hier überrascht 
feststellt:

Armes Schwein schrieb:
> Den Fehler findet man erst dann, wenn man die Überstromsicherung
> explizit testet, und das auch nicht mit einem Surge, sondern mit einem
> Konstantstrom.

Auch wenn das bei den vorhergehenden Reviews durchrutscht, dann fällt 
das bei den Funktionstests ganz normal auf - klar flucht man dann aber 
wozu macht man denn die Tests!?!?

So wie das hier geschildert wurde, ist man offenbar einfach in Serie 
(Termindruck, man hat dem Kunden mal wieder das blaue versprochen), was 
kann da schon passieren.

von hinz (Gast)


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Hannes J. schrieb:

> Bei der Suche nach der Ursache findet man vielleicht, dass es
> Mitarbeiter X ist, der immer wieder etwas verbockt. Nicht selten sogar,
> dass X immer wieder das Gleiche verbockt. Vielleicht sogar, dass
> Mitarbeiter X nicht lernfähig ist oder ungeeignet für die Tätigkeit.
>
> Das ganze Team immer wieder hinter X putzen zu lassen ist nicht
> produktiv.

https://www.ravensburger.de/produkte/spiele/familienspiele/scotland-yard-26601/index.html

von _Gast (Gast)


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Hm,


ganz ehrlich sowas fällt doch auf, wenn man das Bauteil im 
Layoutprogramm erstellt.

Spätestens wenn es keine eindeutige, bzw. sogar unlogische Zuordnung der 
Pins ergibt, nehme ich Kontakt mir dem Hersteller auf und lasse mir 
erklären, wie ich Pin 1 eindeutig identifiziere.
Wenn der Hersteller nicht willig ist mir das eindeutig zu erklären kommt 
halt ein anderer zum Zug.


>Man könnte sich Szenarien ausdenken, die bis zur Existenz-Gefährdung
>gehen ...

>zB 5 Jahre die Dinger in dutzenden von Groß-Maschinen verbaut mit Ströme
>bis 200A ... Das Ganze noch eine nicht-getestete Sicherheitrelevante
>Schaltung ...

>Da kann es einem Angst werden ... Für soetwas können Leute ins Gefängnis
>wandern!

Geschieht ihnen recht, bei solchen Anwendungen lässt man seine Baugruppe 
von einen externen Institut testen und die Sache ist geritzt.

mfg
Gast

von Michael B. (laberkopp)


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Armes Schwein schrieb:
> Woher sollte das arme Schwein wissen, wie man dieses dreckige
> Scheissteil richtigrum einbaut, wenn es im (hier mal angehängten)
> Datenblatt nirgendwo steht???

Es steht im Datenblatt unter 'Land Pattern' mit VV und II.

Aber er wurde wohl nicht falsch eingelötet, wie deine Überschrift 
Glauben machen will, den könnte man dann ja auslöten und andersrum 
einlöten, sondern das Leiterplattenlayout ist schon falsch, also 
komplett neue leiterplatten anfertigen (oder ein anderes Bauteil finden, 
das passt).

Wäre mir auch passiert.

Die ähnlichen Bauteile FCSL64R001JER, KRL6432-C-R001-J-T1 und 
PML100HZPJV1L0 müssen aber auch quer rein, nur CSS2H-2512R-1L00F könnte 
passen, ohne Kelvin Anschlüsse.

von Der Zahn der Zeit (Gast)


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A. K. schrieb:
> Der Zahn der Zeit schrieb:
>> Das meine ich auch, schlage aber vor, den Adapter hochkant auf die
>> Hauptplatine zu löten.
>
> Welchen Übergangswiderstand hat man dabei zu erwarten? Immerhin geht es
> hier um einen "widerstand" von 1 Milliohm.

Nicht die (Übergangs-)Widerstände, sondern die Ströme spielen hier eine 
Rolle. Es ist ein Kelvin-Shunt. Nur die Leiter(bahnen) müssen 
ausreichend dimensioniert sein, und da sind wohl kaum Probleme zu 
erwarten.

von X. Xler (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Wäre mir auch passiert.

Einem einzelnen kann das auch passieren.

In einer Firma kann man das z.B. durch mehrfache
Instanzen von Layouten und Prüfungen eigentlich vermeiden.

von g457 (Gast)


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> Sehr schön. Wenn der Datenblattersteller selbst den gleichen Fehler
> macht, ist das der beste Beweis für ein unverständliches Datenblatt.

Der Datenblatthersteller hat den Fehler nicht gemacht. Das vom TO 
angehängte Datenplatt zeigt ∗nur∗ den Footprint für LVK25, das von hinz 
verlinkte Datenplatt zeigt die Footprints für LVK12/20/24 und LVK25. Im 
relevanten Teil (LVK25) sind sie identisch.

Was mich allerdings wundert ist dass keine Orientierung angegeben ist - 
die Dinger um 180° drehen ist normalerweise(tm) nicht gut.

von Harald W. (wilhelms)


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A. K. schrieb:

> Welchen Übergangswiderstand hat man dabei zu erwarten?

Bei Vierpolanschluss spielen Übergangswiderstände keine Rolle.

von m.n. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Welchen Übergangswiderstand hat man dabei zu erwarten? Immerhin geht es
> hier um einen "widerstand" von 1 Milliohm.

Das ist hier egal, da ja Fühlerleitungen vorhanden sind, die die 
Spannung direkt am Meßwiderstand abgreifen.

von (prx) A. K. (prx)


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Harald W. schrieb:
> Bei Vierpolanschluss spielen Übergangswiderstände keine Rolle.

Für die Messung nicht. Aber der dadurch wesentlich höhere 
Spannungsverlust könnte eine Rolle in der Gesamtschaltung spielen. Und 
hochkant als Hack eingebaut (darauf bezog ich mich) sollte man lieber 
erst einmal checken, ob die Konstruktion nicht weich wird. Wird wohl 
nicht um Milliampere gehen.

: Bearbeitet durch User
von Carl D. (jcw2)


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Für den Entwurf einer Rettungsmaßnahme wäre es günstig, wenn man ein 
Bild der betroffenen Stelle hätte, um zu sehen, was da an Platz bleibt.

von Gerd E. (robberknight)


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Crazy H. schrieb:
>> Auch mir ist bisher
>> noch kein Shuntwiderstand mit dem quer ins Gehäuse eingebauten
>> Sensewiderstand begegnet. Wieder mal was dazugelernt nach dem Motto:
>> Alles ist möglich ...
> Aber quer kontaktierte Rs (ohne Sense) sind schon normal? Ich hab sowas
> nämlich auch hier: 1206 mit Kontakten an der langen Seite.

Die sind gängig. Die Bauform wird dann aber meist 0612 genannt.

von hinz (Gast)


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Carl D. schrieb:
> Für den Entwurf einer Rettungsmaßnahme wäre es

...sinnvoll ein angemessenes Honorar zu bekommen.

von Marc H. (marchorby)


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Poste mal bitte ein Foto der Platine und die Boardfiles!

von Carl D. (jcw2)


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hinz schrieb:
> Carl D. schrieb:
>> Für den Entwurf einer Rettungsmaßnahme wäre es
>
> ...sinnvoll ein angemessenes Honorar zu bekommen.

Naja, erst mal die Baustelle anschauen.
Kein Angebot machen kann man immer noch.

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Hannes J. schrieb:
> Axel S. schrieb:
>> Bei einem 1mR Shunt und dem asymmetrischen Footprint
>
> Bei dem speziellen Shunt sind die Pads symetrisch.

Wo willst du das gesehen haben?

https://www.mouser.com/pdfdocs/Ohmite_res_lvk.PDF

Seite 2, rechts oben ist das Landpattern für den LVK25. Wo bitte ist das 
symmetrisch - bezüglich einer Rotation um 90° ?

von Roland E. (roland0815)


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Man erkennt an der Footprintbezeichnung 2412 eigentlich schon, dass das 
Teil Breitformat ist.

Ich habe letztend größere Stückzahlen von den Dingern ausdesignt, weil 
Ohmite keine Muster abseits von 9mOhm liefern konnte. Jetzt freut sich 
Isabellenhütte.

Ich verstehe die Aufregung jetzt nicht. Einfach einen 
"Hochkantformatigen 1224" Widerstand über die Pads löten und Fertig. Die 
korrespondierenden U/I-Anschlüsse sind im Bauteil eg gebrückt. Die Pdas 
dienen nur der Trennung der Netze.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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hinz schrieb:
> Es gibt sogar zwei Dateblätter, die sich sogar widersprechen.

Den Widerspruch kann ich gerade nicht sehen. IMHO geben beide
gesposteten Datenblätter die Anschlussbelegung richtig wieder.

Harald W. schrieb:
>> Aber selbst dann muss ich doch wissen, wir I und wo V ist.
>
> Bei den meisten Vierpolwiderständen sind die Strom- und Spannungs-
> anschlüsse gegeneinander austauschbar.

Mit solchen Ist-Meistens-So-Argumentationen muss man sehr vorsichtig
sein. So gilt bspw. die K⁴-Regel (Kerbe, Kurz, Kelch = Kathode) für die
meisten 3mm- und 5mm-LEDs, aber nicht für die IR-LEDs von Siemens/Osram,
dort ist es genau anders herum. Weitere klassische Beispiele sind die
Stromversorgungsanschlüsse von Digital-ICs und die Anschlussbelegung von
TO-92-Transistoren.

m.n. schrieb:
> Jetzt müßtest Du die Gesamtzahl der Vierpolwiderstände nennen, die es
> gibt, und die Anzahl, bei denen nicht getauscht werden darf. Dann kann
> man nachvollziehen, was die Meisten sind.
> Wie lauten dies Zahlen?

Mouser liefert für Strommesswiderstände in SMD mit 4 Anschlüssen, 1mΩ
und 1% Toleranz 27 Ergebnisse. Davon sind 10 falsch gelistet, da sie in
Wirklichkeit nur 2 Anschlüsse haben. Von den verbleibenden 17 sind bei
einem einzigen (nämlich dem hier diskutierten LVK) die Strom- und
Spannungsanschlüsse vertauschbar:

  http://eu.mouser.com/Passive-Components/Resistors/Current-Sense-Resistors/Current-Sense-Resistors-SMD/_/N-7fjcg?P=1z0wnfuZ1z0z7ymZ1yocoqoZ1z0wljo

(möglicherweise ist dieser Link von begrenzter Lebensdauer)

Spätestens beim Erstellen des Bauteil-Footprints für das Platinenlayout
sollte es doch eigentlich auffallen, wenn die entprechenden Angaben im
Datenblatt missverständlich sind. Im Zweifelsfall kann man nachmessen
oder – wie in diesem Fall – das Bauteil genau anschauen: Wenn das Foto
im Datenblatt der Realität entspricht, kann man nämlich die Lage der
Elektroden auf dem Widerstandmaterial erkennen.

von my2ct (Gast)


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Achim S. schrieb:
> Und spätestens, wenn mein multimeter 1mOhm nicht misst, dann wende ich
> mich an jemanden, der was davon versteht.

Multimeter auf 200mV-Range und über die anderen Kontakte Strom von 1A 
einspeisen, sollte doch eine vernünftige Anzeige ergeben ...

Beitrag #5087063 wurde von einem Moderator gelöscht.
von hinz (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> hinz schrieb:
>> Es gibt sogar zwei Dateblätter, die sich sogar widersprechen.
>
> Den Widerspruch kann ich gerade nicht sehen. IMHO geben beide
> gesposteten Datenblätter die Anschlussbelegung richtig wieder.

Ich hab auch nicht richtig hingesehen. Zum Glück nicht mein Job.

von Thomas T. (knibbel)


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Hmmm,

obwohl hinten im Datenblatt V und I markiert ist, lese ich gleich auf 
der ersten Seite folgendes:

"The LVK chip features four terminals, also known as a “Kelvin” 
configuration. This configuration enables current to be applied through 
two opposite terminals and a sensing voltage to be measured across the 
other two terminals, eliminating the resistance and temperature 
coefficient of the terminals for a more accurate current measurement."

Wenn ich mir das Produktfoto auf der ersten Seite anschaue, dann sehe 
ich diagonal gegenüber liegende Strom-Pads (links unten und rechts 
oben) und ebenso Pads zum Messen der Spannung (links oben und rechts 
unten).

Demzufolge kann man das Bauteil auch um 180 Grad gedreht einbauen...

Fazit:

Das Datenblatt ist wirklich übel beschrieben. Ich hätte mich 
wahrscheinlich nach der ersten Seite gerichtet...

Gruß,
Thomas

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Roland E. schrieb:
> Ich verstehe die Aufregung jetzt nicht. Einfach einen
> "Hochkantformatigen 1224" Widerstand über die Pads löten und Fertig.

Nenn doch mal einen 1mOhm 1224 Widerstand, und vermutlich will er besser 
als 5% sehen.

von Lutz H. (luhe)


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Thomas T. schrieb:
> Das Datenblatt ist wirklich übel beschrieben.

Sind die  Land Pattern am Bauteil oder auf der Leiterplatte, und wo ist 
dort der Protection coat ?

von John (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hannes J. schrieb:
> wie viel Pfusch darf es denn sein?

von Lutz H. (luhe)


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John schrieb:
> Hannes J. schrieb:
>> wie viel Pfusch darf es denn sein?

Muss positiv formuliert werden:
Optimierung der Wärmeabgabe durch offenliegende Kühlfläche.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Hier sind ein paar Fotos des LVK25 in verschiedenen Varianten:

  http://img.oneic.com/picture/201403/04/16/16131908-LVK25R001FER.JPG
  http://img.oneic.com/picture/201403/04/04/04214224-LVK25R002FER.JPG
  http://img.oneic.com/picture/201403/04/04/04203621-LVK25R003FER.JPG
  http://img.oneic.com/picture/201403/04/04/04192339-LVK25R005FER.JPG
  http://img.oneic.com/picture/201403/04/07/07094931-LVK25R010FER.JPG

Trotz der Unschärfe erkennt man recht deutlich, wie die Dinger
angeschlossen werden möchten.

Natürlich macht jeder hin und wieder mal einen Fehler. Manche davon
treten fieserweise nur sehr selten oder erst nach längerer Betriebsdauer
auf. Dieser hier wäre aber rechtzeitig aufgedeckt worden, wenn die
Überstromabsicherung am Prototyp wenigstens ein einziges Mal getestet
worden wäre.

Warum baut man überhaupt ein Feature in eine Schaltung ein, wenn man es
danach nicht testet? Es sind bei dieser Überstromabsicherung ja noch
ganz andere Fehler denkbar als nur der Anschluss des Shunts. Zudem ist
das ein Sicherheits-Feature, auf das besonderes Augenmerk gerichtet
werden sollte.

von F. F. (foldi)


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Was ich mich frage, denn auf den Bildern vom Datenblatt kann ich nichts 
erkennen, wie sind die verschiedenen Terminals auf dem Bauteil 
gekennzeichnet?
Aus den Bildern ist das nicht zu erkennen und einen Hinweis im 
Datenblatt kann man höchstens von dem Reel und der "feed direction" 
ableiten, aber erst, nachdem das Problem bekannt ist.
Durchmessen, klar geht das, aber eben nicht mal eben mit nem Multimeter.
Ich glaube der Fehler hätte jedem so passieren können.

von Schreiber (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> Warum baut man überhaupt ein Feature in eine Schaltung ein, wenn man es
> danach nicht testet? Es sind bei dieser Überstromabsicherung ja noch
> ganz andere Fehler denkbar als nur der Anschluss des Shunts. Zudem ist
> das ein Sicherheits-Feature, auf das besonderes Augenmerk gerichtet
> werden sollte.

weil man sich das Nullserienmuster sparen wollte?
die Prototypen wurden vermutlich mit anderen Bauteilen aufgebaut.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Schreiber schrieb:
> Yalu X. schrieb:
>> Warum baut man überhaupt ein Feature in eine Schaltung ein, wenn man es
>> danach nicht testet?
>> ...
>
> weil man sich das Nullserienmuster sparen wollte?
> die Prototypen wurden vermutlich mit anderen Bauteilen aufgebaut.

Wenn man Bauteile (und damit vermutlich auch das Layout und evtl. noch
weitere Dinge) ändert, muss eben wieder von vorne getestet werden.

Wie auch immer: Hier ist ein Feature (nämlich die Überstromabsicherung)
praktisch ungetestet in Serie gegangen. Deswegen kann dem Entwickler
nicht die alleinige Schuld gegeben werden, es sei denn, er war auch für
den Test verantwortlich (was ja bei einer Kleinfirma durchaus der Fall
sein kann).

von Georg (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> es sei denn, er war auch für
> den Test verantwortlich

Auch dann kann man ihm nur 1 defektes Stück anlasten, die übrigen n-1 
hat derjenige zu verantworten, der eine Serie ohne vorheriges Muster hat 
fertigen lassen.

Dumm ist nur, dass es nichts nützt, wenn der Chef schuld ist, weil der 
per definitionem immer Recht hat. Aber bei Schadensersatzforderungen 
oder bei einer Entlassung sollte das schon zur Sprache kommen. Auch bei 
Erschiessung durch den Chef.

Georg

von (prx) A. K. (prx)


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Ist schon jemandem aufgefallen, dass das arme Schwein sich nach halb 10 
nicht mehr gemeldet hat? Ich fürchte, der Chef wurde fündig. ;-)

von rio71 (Gast)


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A. K. schrieb:
> Ist schon jemandem aufgefallen, dass das arme Schwein sich nach halb 10
> nicht mehr gemeldet hat? Ich fürchte, der Chef wurde fündig. ;-)

:-))
... aber im unkehrschluss die überstromschaltung jetzt funzt...??
;-))

von Hp M. (nachtmix)


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Armes Schwein schrieb:
> Der Chef läuft Amok und sucht grad sein Sturmgewehr.

Er wird sich auch wieder beruhigen und die Suche nach der Flinte dürfte 
ergebnislos verlaufen.
Nach meiner Erfahrung sind Chefs, die toben, auch nicht nachtragend.
Die Hauptgefahr ist wohl, dass ihm dabei der Draht aus der Mütze fliegt.

von C. A. Rotwang (Gast)


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Hättest mal das Datenblatt nach der genialen Forums-Anleitungen fürs 
Lesen von Datenblättern gelesen 
Beitrag "Hardware-Designtipps des Monats: Datenblätter" -> dann wäre der Fehler 
trotzdem aufgetreten :-o

Ein guter Entwickler ist halt mehr als nur ein Datenblattleser, der baut 
Prototypen zur Kontrolle. Oder macht nen Review mit kompetenten 
Kollegen. Oder benutz Bauteilbibliotheken des Herstellers.

Und ein gute Chef den kennt den Goethe-Spruch "Es irrt der Mensch, 
solang er entwickelt ;-) und hat Plan B statt Uzi ;-)

von X. Xler (Gast)


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Hp M. schrieb:
> Nach meiner Erfahrung sind Chefs, die toben, auch nicht nachtragend.

Häufig gibt´s sogar bei Vollcholerikern keine Nachwirkungen ...

Ist der Boss später, bei der Frau zu Hause, immer noch "gut drauf",
wird die ihm zu >80% "schön den Kopf waschen" für den nächsten Tag.

von genervt (Gast)


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A. K. schrieb:
> Ist schon jemandem aufgefallen, dass das arme Schwein sich nach halb 10
> nicht mehr gemeldet hat? Ich fürchte, der Chef wurde fündig. ;-)

Hehe, wette das war ein Schweizer, sonst wird die Erfolgsaussicht 
besagtes Werkzeug zu finden, etwas dürftig sein.

Hp M. schrieb:
> Nach meiner Erfahrung sind Chefs, die toben, auch nicht nachtragend.

Unerheblich, diese Leute kann man nicht ernst nehmen.

von Roland E. (roland0815)


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Michael B. schrieb:
> Roland E. schrieb:
>> Ich verstehe die Aufregung jetzt nicht. Einfach einen
>> "Hochkantformatigen 1224" Widerstand über die Pads löten und Fertig.
>
> Nenn doch mal einen 1mOhm 1224 Widerstand, und vermutlich will er besser
> als 5% sehen.

OK, 1224 ist blöd. Aber für 1225 bzw 2512 liefert Digikey 38  lieferbare 
Rohs Treffer mit 1mOhm und die Meisten sind 1%. Die sollten mechanisch 
passen.

von Mike J. (linuxmint_user)


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Armes Schwein schrieb:
> Woher sollte das arme Schwein wissen, wie man dieses dreckige
> Scheissteil richtigrum einbaut, wenn es im (hier mal angehängten)
> Datenblatt nirgendwo steht???

Kannst du mal auf die Frage nach der Prototypfertigung antworten?
Selbst ein kleiner Hobby-Bastler fertigt sich vorher einen Prototypen 
bevor er das Zeug fertigen lässt.

Auf Seite 1 (mit der Abbildung auf Seite 2) steht es doch drin wie die 
Belegung ist.

Ich habe meine Bauteile immer gerne in der Hand und fertige vorher einen 
Mini-Prototypen oder messe die Bauteile auch ganz gerne mal durch.
Es ist oft gar nicht so doof wenn man den gemessenen R_DS eines MosFETs 
kennt oder selbst mal misst wie viel Strom die neue Komponente jetzt 
eigentlich verbraucht.

Du hast aber Recht wenn du sagst dass der Chef Zeitdruck ausübt und man 
dann einige interessante Schritte, welche Fehler aufdecken könnten, weg 
lässt.
Wenn zum Schluss Fehler auftreten war es dann natürlich der doofe 
Entwickler.
Ich gehe bei meinem inzwischen immer hin und sage was meine Bedenken 
sind, was ich selbst (aufgrund meiner Erfahrung) machen würde und hab 
das dann schriftlich ... da er sich ja ein paar Monate später daran 
nicht mehr erinnern kann.

von Bernd T. (bastelmensch)


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Yalu X. schrieb:
> Spätestens beim Erstellen des Bauteil-Footprints

Vielleicht wurde ja einfach nur was übernommen...

von Wolfgang (Gast)


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Mike J. schrieb:
> Auf Seite 1 (mit der Abbildung auf Seite 2) steht es doch drin wie die
> Belegung ist.

Genau da steht es eben nicht. Das Land Pattern steht auf der dritten 
Seite (S.14) und danach liegen zusammengehörige Anschlüsse jeweils an 
der Längsseite und nicht wie das Schematic auf der ersten Seite (S.12) 
vermuten lassen könnte, auf der kurzen Seite.

von Lutz H. (luhe)


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Mike J. schrieb:
> Auf Seite 1 (mit der Abbildung auf Seite 2) steht es doch drin wie die
> Belegung ist.

Die benötigte Belegung steht auf Seite 3. :-)

von Mike J. (linuxmint_user)


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Lutz H. schrieb:
> Die benötigte Belegung steht auf Seite 3. :-)

hinz schrieb:
> https://www.mouser.com/pdfdocs/Ohmite_res_lvk.PDF

Hab mir diese PDF angeschaut.

Die komische verkrüppelte PDF von mouser ist eh sinnlos, da ist ja nur 
Seite 12, 13 und 14 drin. o_O


Aber wie gesagt, ich habe die Teile gerne in der Hand und erstelle ein 
Funktionsmuster oder teste wenigstens das Bauteil wenn es für mich 
unbekannt ist. Heutzutage Muss man eigentlich sehr vorsichtig sein, 
vielleicht hat der Einkauf aus irgend welchen Quellen Mist gekauft.

Ich hätte mir die PDF direkt von www.ohmite.com runtergeladen, nicht von 
drittquellen wie mouser, Reichelt oder irgend welchen Datenblattseiten.

Ich hätte aber das Ding nicht bestückt wenn ich nicht klar sehen kann 
wie es bestückt werden soll.

von Akuku (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Bei einem 1mR Shunt und dem asymmetrischen Footprint ist da auch nix mit
> mal schnell flicken.

Je nach dem... den anderen groesseren shunt mit dem richtigen pinout 
einbauen dann passt das layout.. eventuell laeuft es dann mit anderer 
strombeschraenkung. 2 davon uebereinander?

von Vanilla (Gast)


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Armes Schwein schrieb:
> Der Chef läuft Amok und sucht grad sein Sturmgewehr.

Alles nicht so wild:
Einfach zum Chef sagen, er solle mal ein Auge zudrücken.
Gefährlich wirds nur wenn er´s auch macht ;)


Anonsten wurde auch schon geschrieben: Protyp!!!

EMV-Tests und weitere Entwicklungsbegleitende Messungen u.a. zur 
Conformitätserklärung etc.

Wenns denn mal schnell gehen sollte, wurde schon mal auf Verdacht die 
komplette erste Auflage an PCBs hergestellt und eingeschweist.
Ein paar Prototypen aufgebau, getestet und ggfs. verteilt.

Wenn der Prototyp dann tatsächlich und unerwartet nicht die gewünschte 
Performance erbrachte wurden die Platinen halt entsorgt.
Aber eine Serie ohne funktionierenden Prototypen anzuschieben geschieht 
auf ALLEINIGE Gefahr von Cheffe welcher dies explizit gegen die Bedenken 
der Entwicklung und QA bestimmen muss.

Gruß

Vanilla

von Hurra (Gast)


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meckerziege schrieb:
> Wtf. Auf der ersten Seite ist die Darstellung eher verwirrend.
> Weil sie
> von der Orientierung genau anders herum wäre.
>
> Zumindest ist es ein usability fail.

Mein Favorit in der Hinsicht sind kleine Anmerkungen unter einem Bild:
Bottom View :-)

Passieren kann sowas, das ist keine Schande. Dass der erste Prototyp 
100% serientauglich ist wird hoffentlich niemand ernsthaft voraussetzen.

Wenn der Chef deswegen tobt, ist er fehl am Platz.

Aber:
Eine Schande ist, wenn man keine Prototypen baut und unmittelbar in die 
Großserie geht. Eine noch größere Schande ist, wenn man das bei der 
Inbetriebnahme der ersten Platinen nicht findet.
In den Fällen hättest du das Donnerwetter tatsächlich verdient :-)

Beitrag #5088402 wurde von einem Moderator gelöscht.
von mse2 (Gast)


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Ich habe nur ein paar Beiträge weit mitgelesen, möchte aber folgendes 
dazu sagen: Bei mir kommen keine großen Ströme vor, ich verbaue keine 
Shunts. Sollte ich dies jedoch eines Tages doch tun müssen, dann 
passiert mir das hier beschriebene vielleicht nur wegen dieses Threads 
hier nicht.
Deshalb sage ich: Danke!

von Mike J. (linuxmint_user)


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mse2 schrieb:
> Bei mir kommen keine großen Ströme vor, ich verbaue keine
> Shunts. Sollte ich dies jedoch eines Tages doch tun müssen ...

Wenn du die Energie messen musst welche eine Komponente oder dein Gerät 
verbraucht, dann fügst du auch einen Shunt hinzu.

Es ist eigentlich recht "trendy" eine Energieanzeige mit einzubauen um 
den aktuellen Verbrauch ermitteln zu können.
Bei der FritzBox und im Handy ist so etwas drin und wenn du ein 
IoT-Gerät baust, dann ist so etwas auch ein Pluspunkt beim Kunden.

von U. B. (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Bei den meisten Vierpolwiderständen sind die Strom- und Spannungs-
> anschlüsse gegeneinander austauschbar.

https://asset.conrad.com/media10/isa/160267/c1/-/de/1383513_BB_00_FB/lumel-b2-150a60mv-mess-shunt-nebenwiderstand-60-mv-b2-150a60mv.jpg?x=250&y=250

> Nur die Anschlüsse (Schrauben)
> sind manchmal unterschiedlich

Wohl wahr.


Hurra (Gast) schrieb:
> Mein Favorit in der Hinsicht sind kleine Anmerkungen unter einem Bild:
> Bottom View :-)

Allerdings wäre hier dann der Widerstand statt um +90° um -90° verdreht 
eingesetzt ...

Beitrag #5088575 wurde von einem Moderator gelöscht.
von my2ct (Gast)


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Hurra schrieb:
> Mein Favorit in der Hinsicht sind kleine Anmerkungen unter einem Bild:
> Bottom View :-)

Ein Schaltsymbol ist kein Land Pattern. Mancher lernt es nur durch 
Lehrgeld.

Post # 100 zu dem Thema

Beitrag #5088847 wurde vom Autor gelöscht.
von Mike J. (linuxmint_user)


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Lutz H. schrieb im Beitrag #5088847:
> Ist das Land Pattern am Bauteil oder auf der Leiterplatte?
Auf der Leiterplatte.
Das ist doch nur die Pad-Größe auf welche das Bauteil aufgesetzt werden 
soll.

> Wo ist die Markierung?
Eine Markierung wo Pin 1 ist muss oder kann man selbst hinzufügen.

von Lutz H. (luhe)


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Danke

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