Forum: Haus & Smart Home Stegleitung angeritzt


von Thorsten R. (tutti)


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Hallo Forumsmitglieder

beim Einbau einer neuer Unterverteilung (kleine Mietswohnung) habe ich 
versehentlich eine 5 adrige Stegleitung angeritzt.
Da es sich um eine alte Herdleitung handelt und diese im Prinzip nur 
noch eine einzelne Steckdose im Wohnzimmer versorgt, könnte ich auf die 
ganz aussen angeritzte Ader und auch die Ader daneben verzichten.
Ich würde nur gerne wissen, ob es zulässig wäre, die Adern zweifach mit 
Schrumpfschlauch zu ummanteln und dann stillzulegen bzw. diese dann 
einzugipsen. Quasi aus einer 5 adrigen eine 3 adrige Leitung machen.
Auf der anderen Seite würde ich eine Wagoklemme auf die beiden 
ungenutzten Ader setzen und die Adern mit einem Label versehen, dass 
diese "tot" sind.
Wäre das soweit in Ordnung?

gruß Thorsten

von Raute (Gast)


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Kannst du Gewährleisten, dass niemals nie irgendjemand die Leitung in 
Betrieb nimmt?

von Peter II (Gast)


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Thorsten R. schrieb:
> Wäre das soweit in Ordnung?

die Frage ist welche Farben betroffen sind.

> Kannst du Gewährleisten, dass niemals nie irgendjemand die Leitung in
> Betrieb nimmt?
das ist wohl das einfachste, in der Verteilung einfach abschneiden.

von Christian M. (Gast)


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Ist nur die Isolation angeritzt oder auch der Leiter? Wenn auch die 
Leiter => Wechseln! Sonst mit Heisskleber und Schrumpfschlauch 
einpappen...

Gruss Chregu

von Alexander (Gast)


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> beim Einbau einer neuer Unterverteilung (kleine Mietswohnung) habe ich
> versehentlich eine 5 adrige Stegleitung angeritzt.

Mietwohnung... schlecht, weil Du fremdes Eigentum beschädigt hast.

> Da es sich um eine alte Herdleitung handelt und diese im Prinzip nur
> noch eine einzelne Steckdose im Wohnzimmer versorgt, könnte ich auf die
> ganz aussen angeritzte Ader und auch die Ader daneben verzichten.

Trotzdem: Pfusch, so hart es klingt.

> Ich würde nur gerne wissen, ob es zulässig wäre, die Adern zweifach mit
> Schrumpfschlauch zu ummanteln und dann stillzulegen bzw. diese dann
> einzugipsen. Quasi aus einer 5 adrigen eine 3 adrige Leitung machen.
> Auf der anderen Seite würde ich eine Wagoklemme auf die beiden
> ungenutzten Ader setzen und die Adern mit einem Label versehen, dass
> diese "tot" sind.

Zahle Lehrgeld und bestelle einen Elektriker.

> Wäre das soweit in Ordnung?

Nein, weil Du damit eine Sachbeschädigung begehst und nicht für Deinen 
Fehler gerade stehen willst.

Alternativ: Darf Dein Vermieter als Ausgleich die Bremsleitung Deines 
Autos anritzen und mit Panzerband flicken?

von Thorsten R. (tutti)


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Warum sollte ich das nicht gewährleisten können?. In der Dose ist ne 
Wago drauf, oder ich kürze und isoliere diese ebenfalls mit 
Schrumpfschlauch. Warum sollte man Adern in Betrieb nehmen wollen, die
A: als tot mit Label gekennzeichnet sind  ?
B: in der UV isoliert in der Wand liegen?

Die würde man nie in Betrieb nehmen können. Und jemand mit Sachverstand 
wäre sich dann im klaren, dass diese Adern tot sind, oder ?

Gruß

Thorsten

von Geiz ist geil (Gast)


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Solche Mieter wünscht man sich als Vermieter.

von Alexander (Gast)


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> Die würde man nie in Betrieb nehmen können. Und jemand mit Sachverstand
> wäre sich dann im klaren, dass diese Adern tot sind, oder ?
>

Kannst Du nicht, weil Du nicht das Fachwissen und (Fachunwissen) aller 
Nachmieter kennst und für garantieren kannst, dass nicht jemand doch 
dran rumbastelt. Wenn jemand daran stirbt, steht für dich evtl. die 
fahrlässige Tötung im Raum.

WTF: Du hast etwas zerstört, warum willst Du nicht für gerade stehen?

Zurück zum Auto: Darf also jeder gegen den Auto treten und mit pinker 
Spachtelmasse ausbessern?

von Michael B. (laberkopp)


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Thorsten R. schrieb:
> die Adern zweifach mit Schrumpfschlauch zu ummanteln

Wo, an der Stelle in der Wand, an der du sie (was, die Isolierung oder 
den Kupferleiter?) angeritzt hast ?

Dann trenne dort den angeritzen Kupferleiter ganz, so verhinderst du, 
da0 eines Tages jemand das Kabel nutzt.

Und wenn das nicht der Schutzleiter war, dann kannst du die restlichen 
Adern noch nutzen, wobei blau auch noch sehr gut wäre aber nicht Pflicht 
ist.

Oder flicke den angeritzen Kupferleiter, z.B. durch auftrennen und eine 
Crimphülse und isoliere dann per Schrumpfschlauch. Das darf man aber 
nur, wenn man danach einen Isolationstest macht(en kann).

von Thorsten R. (tutti)


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Ne bin kein Mieter. Da habe ich mich falsch ausgedrückt.
Wir wollen vermieten.
In der Wohnung wurden für Herd, Trockner, WaMa, Spülmaschine, usw. neue 
Leitungen in 2,5 mm2 verlegt.
Als das alles fertig war, kam die UV dran. Alte raus und das Loch für 
die neue erweitern.
Dabei ist mir das Missgeschick passiert.
Und manchmal muss man die Kirche im Dorf lassen. Soll heißen, dass nicht 
alle Leitungen neu sind.
Die alten Leitungen werden niedriger abgesichert und versorgen 
Schlafzimmer, Flur und Bad. Wobei im Bad für Fön und WaMa auch alles neu 
ist.
Ich kann das vertreten und auch der gute Mann, der alles durchmisst und 
abnimmt auch.

Gruß

Thorsten

PS: Wenn ich Mieter wäre, dann hätte ich jemanden kommen lassen. Aber ob 
alle so gewissenhaft arbeiten wie ich ? Das ist bei dem heutigen 
Zeitdruck oft nicht mehr der Fall.

von H. E. (hobby_elektroniker)


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Bilder sagen mehr als tausend Worte. :-) Zeig uns doch mal ein Foto.


Hast du eine Haftpflichtversicherung?

Siehe:

Was versichert eine Hausrat- und Haftpflichtversicherung?

Die Privathaftpflichtversicherung versichert Schäden, die der Mieter 
an fremdem Eigentum herbeiführt.

Beide Versicherungen müssen vom Mieter auf eigene Kosten abgeschlossen 
werden.

Quelle: 
http://www.berliner-mieterverein.de/magazin/online/mm0712/mieterfragen-zu-versicherungen-und-haftung-wer-haftet-wofuer-wer-zahlt-fuer-was-071224.htm

: Bearbeitet durch User
von Thorsten R. (tutti)


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@Bertrandt.
Die beiden Adern trenne ich. Isoliere beide mit 2x mit Schrumpfschlauch 
und dann kommt das alles wieder in Gips.
Die Stelle ist am oberen Rand der neuen UV, wo die Leitungen in die UV 
gehen.
Also zwischen oberen Mauerwerk und der oberen Plastik Einführung. Da 
kommt auf jeden Fall noch Gips zwischen.

von Thorsten R. (tutti)


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Mein Vater ist der Vermieter. Das ganze wird noch durchgemessen und neu 
abgenommen.

von VIA (Gast)


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Thorsten R. schrieb:
> Ich würde nur gerne wissen, ob es zulässig wäre...

Thorsten R. schrieb:
> Wäre das soweit in Ordnung?


...


Thorsten R. schrieb:
> Und manchmal muss man die Kirche im Dorf lassen.

Thorsten R. schrieb:
> Ich kann das vertreten und auch der gute Mann, der alles durchmisst und
> abnimmt auch.


Warum fragst du dann?...

von Thorsten R. (tutti)


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Weil trotzdem gerne mal Meinungen einhole, da mir das noch nie so 
passiert ist...
Man kann halt nicht auf alles immer die richtige Antwort haben und 
vielleicht gibt es ja doch bessere Ideen, die sich umsetzen lassen.

Schön ist anders, aber deswegen wieder alles komplett aufreißen? Nee 
nicht wirklich

von H. E. (hobby_elektroniker)


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Thorsten R. schrieb:
> Weil trotzdem gerne mal Meinungen einhole, da mir das noch nie so
> passiert ist...
> Man kann halt nicht auf alles immer die richtige Antwort haben und
> vielleicht gibt es ja doch bessere Ideen, die sich umsetzen lassen.
>
> Schön ist anders, aber deswegen wieder alles komplett aufreißen? Nee
> nicht wirklich

Eine Frage ist, wo der Ritz genau passiert ist. Deswegen Foto.
Ein Hinweis im Sicherungskasten ist dann das mindeste.

Bei Fragen zu Hochspannung disqualifiziert man sich immer an 
Eigenarbeiten, weil es im Widerspruch zur Verantwortung steht. :-|

von Peter II (Gast)


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H. E. schrieb:
> Bei Fragen zu Hochspannung disqualifiziert man sich immer an
> Eigenarbeiten, weil es im Widerspruch zur Verantwortung steht. :-|

Hochspannung gibt es im Haushalt meist nicht. Die meisten Verteilungen 
sind nur Niederspannungsverteilungen.

von Thorsten R. (tutti)


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Bin gerade bei mir zu Hause und nicht bei meinen Eltern...
Daher ist es gerade schlecht mit dem Bild.
Daran habe ich gestern Abend auch nicht mehr gedacht.

von H. E. (hobby_elektroniker)


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Peter II schrieb:
> H. E. schrieb:
>> Bei Fragen zu Hochspannung disqualifiziert man sich immer an
>> Eigenarbeiten, weil es im Widerspruch zur Verantwortung steht. :-|
>
> Hochspannung gibt es im Haushalt meist nicht. Die meisten Verteilungen
> sind nur Niederspannungsverteilungen.

Du hast natürlich recht. Für mich als Dämlicher ist das trotzdem zu 
hoch. ;) Aber ich denke, wir verstehen uns trotzdem, was ich meine.

: Bearbeitet durch User
von H. E. (hobby_elektroniker)


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Thorsten R. schrieb:
> Bin gerade bei mir zu Hause und nicht bei meinen Eltern...
> Daher ist es gerade schlecht mit dem Bild.
> Daran habe ich gestern Abend auch nicht mehr gedacht.

Ist doch kein Problem. Kannst du ja zu einem späteren Zeitpunkt 
nachholen. ;)

von Pete K. (pete77)


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Frag doch den Elektriker, der das ganze abnimmt.
Der muss ja dafür nachher schließlich auch geradestehen.

: Bearbeitet durch User
von Thorsten R. (tutti)


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Also die Ader inkl. Kupfer  ist durch. Das ist definitiv sicher. Wie 
gesagt habe ich aber einen kompletten heilen Satz (PE, N, L) und mehr 
brauche ich nicht für die Steckdose, da der Herd ja einen neue Zuleitung 
in 2,5 mm2 hat.
Und deswegen alles aufreissen?
Den Elektriker, der deswegen alles aufreissen würde und eine neue 
Leitung einzieht, möchte ich mal kennenlernen.
Klar reparieren (mit Stossverbinder) wäre ne Idee, aber wie gesagt, die 
Adern sind wirklich überflüssig.

Danke euch für die Kommentare. Ich finde davon lebt das Forum. Denn es 
kann keiner für alles immer eine super Lösung haben. Und in der Praxis 
gibt es immer wieder Situation wo es unklar ist, wie man vorgehen 
sollte.
Wer das Gegenteil behauptet, ist entweder kurz vor der Rente und hat 
wirklich alles erlebt oder war einfach noch nicht in der Situation.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Pete K. schrieb:
> Frag doch den Elektriker, der das ganze abnimmt.
> Der muss ja dafür nachher schließlich auch geradestehen.

Der sieht das doch nicht, das ist doch bis dahin zugegipst.

von Thorsten R. (tutti)


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das stimmt.

von Nase (Gast)


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H. E. schrieb:
> Bei Fragen zu Hochspannung disqualifiziert man sich immer an
> Eigenarbeiten, weil es im Widerspruch zur Verantwortung steht. :-|
Klar. Grundsätzlich disqualifiziert man sich mit Fragen an 
Eigenarbeiten.

Aber teilweise hast du Recht: Bei Antworten auf Fragen in diesem Forum 
disqualifizieren sich 99% der Antwortenden.

Wie geht ihr denn vor, wenn ihr in einem Neubau eine Reserveleitung mit 
ins Rohr legt oder mit einbaut? Schneidet ihr die dann auch im 
Unterverteiler ab, damit sie niemals nie jemand ohne Sachverstand 
anklemmt?

Wenn du kannst, setz eine kleine Auslassdose und verbinde die 
beschädigten Adern Stelle darin mit Klemmen. Ne 5er-Hebelklemme dürfte 
breit genug sein, um etwas Spielraum zu kriegen.

von JJ (Gast)


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Thorsten R. schrieb:
> Den Elektriker, der deswegen alles aufreissen würde und eine neue
> Leitung einzieht, möchte ich mal kennenlernen.
> Klar reparieren (mit Stossverbinder) wäre ne Idee, aber wie gesagt, die
> Adern sind wirklich überflüssig.

Der Elektriker würde auch nicht alles aufreißen.

Die professionelle Reparatur sieht so aus:
Das ganze Kabel durchtrennen und die einzelnen Leiter mit Crimp-Hülsen 
(und ggf. einen kurzen, neuen Stück Leiter) verbinden, die einzelnen 
Crimpungen mit Schrumpfschlauch isolieren, ein großzügiges Stück 
Kelbeschrumpfschlauch über das gesamte reparierte Stück.
Und wenn der Elektriker ein guter solcher ist, macht er noch einen 
Isolationstest.

von H. E. (hobby_elektroniker)


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Nase schrieb:
> H. E. schrieb:
>> Bei Fragen zu Hochspannung disqualifiziert man sich immer an
>> Eigenarbeiten, weil es im Widerspruch zur Verantwortung steht. :-|
> Klar. Grundsätzlich disqualifiziert man sich mit Fragen an
> Eigenarbeiten.

Ist das jetzt Absicht, dass du das völlig aus dem Zusammenhang ziehst 
oder war das ein versehen? Das habe ich so nicht gesagt.

Ich sagte, dass direkte Arbeiten an Lebensgefährlicher Spannung nichts 
für jemanden ist, der dazu Fragen hat und sich nicht absolut sicher ist 
was er tut bzw. nicht weiß, was die beste Vorgehensweise ist. Das 
schließt sich damit nämlich aus.

Das ist ein kleiner aber feiner Unterschied.

: Bearbeitet durch User
von Thorsten R. (tutti)


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Bitte nicht anfangen zu streiten.
Also ich werde die Adern trennen, gut isolieren und dann in den Gips 
einlassen. Das gleiche mache ich in der Dose. So das keiner mehr die 
Adern verwenden könnte. Wobei ich ja derjenige bin, der da die Elektrik 
kennt.
Ne Isomessung der Steckdose wäre damit auch unproblematisch.
Ich werde das mit Bilder dokumentieren und das war es dann.

von Peter II (Gast)


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JJ schrieb:
> Und wenn der Elektriker ein guter solcher ist, macht er noch einen
> Isolationstest.

was aber recht unsinnig ist. Wie soll es bei einer Crimpungen bei einer 
Stegleitung zu einen Isolationsfehler kommen?

Man kann die gesamte Isolation der Stegleitung entfernen und würde kein 
ISO-Fehler messen, solange nichts feucht ist.

Damit man etwas sinnvoll messen kann, müsste man die Stelle feucht 
machen und dann messen, dann sieht man ob der Schrumpfschlauch auch 
dicht ist.
Sinn macht es den Schleifenwiderstand zu messen, damit könnte man 
zumindest schlechte Pressung erkennen.

von Thorsten R. (tutti)


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Wie gesagt auf den Adern ist kein "Saft". Die sind tot

von JJ (Gast)


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Peter II schrieb:
> Damit man etwas sinnvoll messen kann, müsste man die Stelle feucht
> machen und dann messen, dann sieht man ob der Schrumpfschlauch auch
> dicht ist.
> Sinn macht es den Schleifenwiderstand zu messen, damit könnte man
> zumindest schlechte Pressung erkennen.

Da hast du vollkommen recht.

von Nase (Gast)


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H. E. schrieb:
> Nase schrieb:
>> H. E. schrieb:
>>> Bei Fragen zu Hochspannung disqualifiziert man sich immer an
>>> Eigenarbeiten, weil es im Widerspruch zur Verantwortung steht. :-|
>> Klar. Grundsätzlich disqualifiziert man sich mit Fragen an
>> Eigenarbeiten.
>
> Ist das jetzt Absicht, dass du das völlig aus dem Zusammenhang ziehst
> oder war das ein versehen? Das habe ich so nicht gesagt.
>
> Ich sagte, dass direkte Arbeiten an Lebensgefährlicher Spannung nichts
> für jemanden ist, der dazu Fragen hat und sich nicht absolut sicher ist
> was er tut bzw. nicht weiß, was die beste Vorgehensweise ist. Das
> schließt sich damit nämlich aus.
Das sehe ich anders.

Ich arbeite z.B. beruflich mit Hochspannung (im üblichen Sinne, also 
über 52kV) und habe eigentlich ständig Fragen und bin mir nicht absolut 
sicher. Das liegt aber in der Natur der Sache. Es gibt da eigentlich nie 
die "beste" Vorgehensweise.

Jemand, der sich absolut sicher ist und die beste Vorgehensweise kennt, 
ist - mit Verlaub - oft einfach mindestens betriebsblind. Da ist mir 
jemand, der die Augen offen hält und nachfragt, aber zehnmal lieber.

Und es ist ja jetzt augenscheinlich auch nicht so, dass der OT hier 
völlig planlos rumfragt.

von Thorsten R. (tutti)


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Danke. Planlos bin ich sicherlich nicht.

Sonst würde ich definitiv nicht die Wohnung modernisieren. Wir hätten 
auch alles so lassen können wie es war. Eine Zulassung hat die alte 
Verteilung.
Aber dann hätten wir einen 500ma RCD, keine neue Leitungen für die 
starken Verbraucher usw.
Da habe ich meinen Vater kurz überzeugt zu modernisieren, da ich in der 
Wohnung keinen Mieter hätte wohnen lassen.
Ich bin zwar kein gelernter Elektriker, habe studiert und war bis vor 
kurzem im Anlagenbau inkl. Montage tätig. Mit den VDE Normen bin recht 
gut vertraut, G. Kiefer lässt grüßen. Aber seien wir mal ehrlich. In 
einer Verteilung für eine Wohnung kann man nicht so viel falsch machen. 
Es sei denn, man hat gar keine Ahnung.
Ich habe schon Dinge von "gelernten" Elektriker gesehen, da kräuselten 
sich mir die Fussnägel z.B. Kernsanierung einer Haushälfte wo der alte 
Holzkasten Verteiler auf anraten des Superelektrikers beibehalten wurde. 
Und warum? Weil man hätte ja die Elektrik neu abnehmen lassen müssen. 
Grusel...

Ich bin mir im Klaren, dass ich für die Zulassung der neuen Verteilung 
einen berechtigten Meister benötige, der mir nach der Isomessung die 
Verteilung abnimmt.
Und das halte ich auch für richtig.

von Peter II (Gast)


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Thorsten R. schrieb:
> Ich bin mir im Klaren, dass ich für die Zulassung der neuen Verteilung
> einen berechtigten Meister benötige, der mir nach der Isomessung die
> Verteilung abnimmt.

es braucht nicht "berechtigt" zu sein. Nur am und vor dem Zähler muss er 
vom EVU zugelassen sein.

von Geiz ist geil (Gast)


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Thorsten R. schrieb:
> Ich bin zwar kein gelernter Elektriker, habe studiert

Alles klar! Thread kann geschlossen werden.

von Thorsten R. (tutti)


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Ja, dass meinte ich. Zugelassen beim EVU. Habe mich unklar ausgedrückt. 
Schande über mein Haupt :)
Und das ich studiert habe, geht mal gar nicht.
Werde mich direkt verbrennen.

PS: Nicht alle Studierten haben zwei linke Hände

: Bearbeitet durch User
von Peter II (Gast)


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Thorsten R. schrieb:
> Ja, dass meinte ich. Zugelassen beim EVU. Habe mich unklar ausgedrückt.
> Schande über mein Haupt :)

schon klar, aber an der UV braucht man das nicht zu haben. Das darf 
jeder Elektro-Meister.

von Thorsten R. (tutti)


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Stimmt. Habe gerade nochmal nachgeguckt

von H. E. (hobby_elektroniker)


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Nase schrieb:
> Ich arbeite z.B. beruflich mit Hochspannung (im üblichen Sinne, also
> über 52kV) und habe eigentlich ständig Fragen und bin mir nicht absolut
> sicher. Das liegt aber in der Natur der Sache. Es gibt da eigentlich nie
> die "beste" Vorgehensweise.

Aus dem Gesamtgefüge einzelne Fragmente herauszuziehen und dann zweck zu 
entfremden ist nicht zielführend.

Es geht um den sicheren Umgang mit lebensgefährlicher Spannung. Wer wie 
ein Schwein ins Uhrwerk schaut, sollte bzw. muss es lassen. Das ist 
nicht von der Hand zu weisen. ;)

Wenn du keinen sicheren Umgang mit 52kV hast, dann hattest du bisher 
riesen Glück oder aber du hast eben doch einen sicheren *Umgang* mit 
lebensgefährlicher Spannung. Letzteres ist wohl der Fall, sonst würdest 
du nicht beruflich daran arbeiten dürfen.

Ich klinke mich dann aus dem Thema aus. Einigen wir uns auf einen 
"sicheren Umgang mit lebensgefährlicher gefährlicher Spannung"? Falls 
ja, dann ist alles gut, falls nein, dann bin ich erst recht nicht mehr 
daran interessiert, weil wir aneinander vorbei reden. :)

: Bearbeitet durch User
von Thorsten R. (tutti)


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gut belasst es dabei. 52 kV ist ne andere Hausnummer...

von Michael B. (laberkopp)


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Thorsten R. schrieb:
> Wobei ich ja derjenige bin, der da die Elektrik kennt.

Heute. In 20 Jahren, wenn erneut saniert wird, kennt das keiner mehr.

Peter II schrieb:
> was aber recht unsinnig ist. Wie soll es bei einer Crimpungen bei einer
> Stegleitung zu einen Isolationsfehler kommen?

Es ist Vorschrift. Isolationsprobleme durch feuchtes Mauerwerk, gerade 
eingegipst.

Thorsten R. schrieb:
> In einer Verteilung für eine Wohnung kann man nicht so viel falsch machen.

Na ja, wenn man manche Vorstellungen hier hört, sieht man schon, was man 
alles falsch machen kann.

: Bearbeitet durch User
von Christian M. (Gast)


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Thorsten R. schrieb:
> Also die Ader inkl. Kupfer  ist durch.

Neues Kabel! Basta.

Gruss Chregu

von Dolle Woscht (Gast)


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Peter II schrieb:
> Thorsten R. schrieb:
> Ja, dass meinte ich. Zugelassen beim EVU. Habe mich unklar ausgedrückt.
> Schande über mein Haupt :)
>
> schon klar, aber an der UV braucht man das nicht zu haben. Das darf
> jeder Elektro-Meister.

Das steht wo genau??

NAV  P.13
..... Die Arbeiten dürfen außer durch den Netzbetreiber nur durch ein in 
ein Installateurverzeichnis eines Netzbetreibers eingetragenes 
Installationsunternehmen durchgeführt werden;
....

von Peter II (Gast)


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Dolle Woscht schrieb:
> Das steht wo genau??
>
> NAV  P.13
> ..... Die Arbeiten dürfen außer durch den Netzbetreiber nur durch ein in
> ein Installateurverzeichnis eines Netzbetreibers eingetragenes
> Installationsunternehmen durchgeführt werden;
> ....

welche Arbeiten? Der Text gilt nur für die Zähleranlage und den HAK.

von Karl B. (gustav)


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Hi,
so etwas Ähnliches hatte ich in einer der alten Wohnungen.
Da hatte jemand NYLHY heute Ho3VV 0,75 als Lampenzuleitung in der Wand 
fest verlegt. Und die Verteilerdose war sinnigerweise hinter dem 
Heizkörper montiert, so dass man den Heizungsbauer kommen lassen musste, 
der einem erst einmal den Heizkörper demontierte.
Was ich da gemacht habe? Die Adern direkt am Rand der Dose abgeschnitten 
und kurzgeschlossen. Dann neue Abzweigdose gestemmt, an der Stelle, wo 
die Zuleitung rauskommt. Nämlich außerhalb des Bereichs des Heizkörpers.

Ich würde vorschlagen, an der Stelle, wo die 5-adrige Leitung beschädigt 
wurde, eine Abzweigdose zu stemmen. Das Kabel dann da durch-klemmen. So 
kann keiner meckern.

ciao
gustav

von Matthias L. (limbachnet)


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Du musst weiterlesen:

Mit Ausnahme des Abschnitts zwischen Hausanschlusssicherung und 
Messeinrichtung einschließlich der Messeinrichtung gilt Satz 4 nicht für 
Instandhaltungsarbeiten.

Was nun Instandhaltungsarbeiten sind und was nicht (mehr), darüber kann 
man längere Zeit diskutieren - das Tauschen eines Automaten in der UV 
dürfte ziemlich eindeutig unter "Instandhaltung" fallen. Das Tauschen 
einer UV, bei der lediglich das Gehäuse mechanisch beschädigt war, 
könnte man trotz des wesentlich größeren Aufwandes auch noch als 
Instandhaltung verstehen. Aber das Setzen einer UV an einer Stelle, wo 
vorher keine solche war, das dürfte doch ziemlich eindeutig eine 
Erweiterung darstellen.

von Elektro-Veredler (Gast)


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Thorsten R. schrieb:
> beim Einbau einer neuer Unterverteilung (kleine Mietswohnung) habe ich
> versehentlich eine 5 adrige Stegleitung angeritzt.
> Da es sich um eine alte Herdleitung handelt und diese im Prinzip nur
> noch eine einzelne Steckdose im Wohnzimmer versorgt, könnte ich auf die
> ganz aussen angeritzte Ader und auch die Ader daneben verzichten.

Wenn man es geschickt anstellt, kann man an der Ritzstelle eine Ader 
aufpfropfen und damit das Kabel veredeln. So, wie man es von 
Obstgehölzen kennt:

http://www.villa-hibiskus.de/Bilder-in-Website-Villa-Hibiskus-2006/Text-Bilder-Villa-Hibiskus/Veredeln-Bilder-gross%20klick/Hibiskus-Veredelung-1-gross-Villa-Hibiskus.jpg

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