Henry G. schrieb: > Typische Neidaussage [...] trotzdem ist es für mich völlig ok, > wenn jemand mit seinem 400 PS Auto zur Arbeit fahren möchte, > die zahlen ja ordentlich Steuern dafür. Dem würde ich ebenfalls zustimmen, wenn es denn eine jährlich limitierte Energiemenge pro Kopf gäbe. Damit kann dann jeder heizen, fahren, fliegen oder seine private Rakete antreiben. Leider ist dem nicht so, sondern jeder kann problemlos seine Unvernunft ausleben, wenn er nur gescheit was abdrückt (die zahlen ja ordentlich Steuern dafür). Dann kann ich mir theoretisch einen A380 zulegen, jeden Tag 255 Tonnen Kerosin tanken und selbige in großen Höhen (wo es besonders schädlich ist) verblasen. Soll dann mal keiner kommen und rummotzen, denn erstens will ich halt nur leben und zweitens zahle ich doch ordentlich Steuern für den Unsinn. Nebenbei: Bei dieser "privaten Nutzung" wäre das Kerosin tatsächlich zu versteuern. Das wären bei angenommenen 1 Euro/Liter eben mal schlappe 328.540 Euro/Tag. Unser Finanzminister würde sich sicherlich auch über diesen Unsinn freuen.
Paul B. schrieb: > Ich habe noch LKW mit 2 Takt Dieselmotor kennenlernen können: Zweitakt-Diesel sind auch heute noch aktuell, allerdings nicht auf der Strasse, sondern bei den dicken Pötten auf dem Wasser. Da schnüffelt niemand am Auspuff.
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A. K. schrieb: > bei den dicken Pötten auf dem Wasser. Da schnüffelt > niemand am Auspuff. Die Luft über viel befahrernen Wasserstrassen ist auch gut "gewürzt". Deutsche Bucht, Skagen, Str. v. Dover. Wer mal dort ist, sollte bei geringerem Wind mal auf den Horizont achten. Die Luft hat einen deutlichen braunen Schleier. Da ist regelrecht Smog über dem Meer.
Paul B. schrieb: > Damals habe ich stark geraucht -aber DER war darin noch stärker. Und was der erst gesoffen hat...
Die größten Motoren der Welt, Schiffsdiesel, sind alle Zweitakter. Und die laufen mit Abfall, der anders nicht zu gebrauchen ist - Schweröl. Leider wird nur aus Kostengründen auf eine Abgasreinigung verzichtet, obwohl auf so einem Pott genügend Platz dafür wäre. Gruß - Werner
Werner H. schrieb: > Und die laufen mit Abfall ... In den Zusammenhang wundert mich schon lange, dass bei der Erdölraffinerie nicht Unmengen an Abfall übrig bleiben. Scheinbar werden alle Produkte in genau den entstehenden Mengen benötigt. Bei der Destillation von Rohöl erhält man 24% Benzin, 4% Kerosin, 21% Dieselkraftstoff bzw. leichtes Heizöl und natürlich eine Menge andere Kohlenwasserstoffverbindungen. Mal angenommen, Diesel und Heizöl dürften künftig nicht mehr verwendet werden, dann bleibt Diesel und Heizöl sozusagen als Abfall übrig, denn es wird ja weiterhin Rohöl destilliert, um z.B. Benzin und Kerosin zu gewinnen. Kann man Diesel/Heizöl eigentlich in Benzin oder Kerosin umwandeln ? Falls ja, wäre dies auch wirtschaftlich möglich ? Es gibt z.B. dieses Cracken, damit werden aber langkettige Kohlenwasserstoffe in kurzkettige Kohlenwasserstoffe gespalten. Am Ende erhält man Benzin, Diesel und leichtes Heizöl. Diesel und leichtes Heizöl wären allerdings wieder übrig.
Gustav K. schrieb: > Kann man Diesel/Heizöl eigentlich in Benzin oder Kerosin umwandeln ? > Falls ja, wäre dies auch wirtschaftlich möglich ? Du kannst alles in alles Umwandeln. Alkane sind in der Chemie wie Legosteine. Man kann mittlerweile hochkomplexe Eiweisse (Fleisch) künstlich herstellen. Das wäre dann ein Wolkenkratzer zum Vergleich zu Legosteinen. Wirtschaftlich - naja. hunderte Syntheseschritte. aber Diesel in Benzin mittels Cracken ist kein Problem, das wäre nur ein Verfahrensschritt. Aufs reine Destillieren ist man aber schon lange nicht mehr angewiesen.
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Abfall entsteht in der Chemieindustrie im Grunde schon. Es werden/wurden nur immer wieder Absatzmöglichkeiten für diese Abfälle gefunden. bestes Beispiel ist Gips. Das Zeug wird zu Millionen Tonnen in Rauchgasentschwefelungsanlagen gewonnen. Deswegen ist der auch schon lange nicht mehr wirklich weiss.
Gustav K. schrieb: > Scheinbar werden alle Produkte in genau den entstehenden Mengen benötigt. Ist nicht so. Aus lang mach kurz: https://de.wikipedia.org/wiki/Cracken
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A. K. schrieb: > Paul B. schrieb: >> Ich habe noch LKW mit 2 Takt Dieselmotor kennenlernen können: > > Zweitakt-Diesel sind auch heute noch aktuell, allerdings nicht auf der > Strasse, sondern bei den dicken Pötten auf dem Wasser. Da schnüffelt > niemand am Auspuff. ..das hat weniger was mit dem schnüffeln am Auspuff zu tun..2-Takt Diesel haben durch die Direkteinsprizung den Nachteil der üblichen Benziner nicht das Frischgas in den Auspuff gelangt. Die Dinger saugen ja nur Luft an und der Kraftstoff kommt über die Einspritzdüse. Bei unvollständiger Spülung bleibt nur das was man bei 4-Taktern künstlich bewerkstelligt: Die Abgasrückführung. Ergo: gegen einen 2-Takt Diesel ist eigentlich nichts einzuwenden, nicht umsonst sind Frachtschiffe meist mit Solchen ausgestattet, Passagierschiffe dagegen meist mit 4-Taktern, die bauen wohl höher, sind aber leiser.. Gruß, Holm
Gustav K. schrieb: > Werner H. schrieb: >> Und die laufen mit Abfall ... > > In den Zusammenhang wundert mich schon lange, dass bei der > Erdölraffinerie nicht Unmengen an Abfall übrig bleiben. Scheinbar werden > alle Produkte in genau den entstehenden Mengen benötigt. > > Bei der Destillation von Rohöl erhält man 24% Benzin, 4% Kerosin, 21% > Dieselkraftstoff bzw. leichtes Heizöl und natürlich eine Menge andere > Kohlenwasserstoffverbindungen. > > Mal angenommen, Diesel und Heizöl dürften künftig nicht mehr verwendet > werden, dann bleibt Diesel und Heizöl sozusagen als Abfall übrig, denn > es wird ja weiterhin Rohöl destilliert, um z.B. Benzin und Kerosin zu > gewinnen. > > Kann man Diesel/Heizöl eigentlich in Benzin oder Kerosin umwandeln ? > Falls ja, wäre dies auch wirtschaftlich möglich ? > > Es gibt z.B. dieses Cracken, damit werden aber langkettige > Kohlenwasserstoffe in kurzkettige Kohlenwasserstoffe gespalten. Am Ende > erhält man Benzin, Diesel und leichtes Heizöl. Diesel und leichtes > Heizöl wären allerdings wieder übrig. Du berichtest gerade von einem DDR Problem: Ich kann mich noch erinnern das ein Jugendforscherkollektiv in der DDR Presse in den Himmel gelobt wurde, weil sie ein neues Verfahren entwickelt hatten mit dem sich die sonst bei der Destillation anfallenden Reste weiter aufspalten und somit mehr Benzin für die sozialistische Volkswirtschaft erzeugen ließ. Das war dann in meiner Erinnerung der Zeitpunkt an dem die Straßen anfingen zu verfallen weil es nicht mehr ausreichend Bitumen für Reparaturen gab. Gruß, Holm
● J-A V. schrieb: > Du kannst alles in alles Umwandeln. Alkane sind in der Chemie wie Legosteine. Gut zu wissen. Da der Diesel nun ziemlich in Verruf geraten ist und aktuell auch der Steuervorteil beim Dieselsprit zur Disposition steht, wird wenigstens ein möglicher Überschuss nicht zum Abfallprodukt verkommen. ● J-A V. schrieb: > Wirtschaftlich - naja. Eben, das ist meist das zentrale Problem, siehe das Abfackeln von Gasen: "Das freie Abfackeln nicht genutzter Gase beim Pipeline-Transport von Erdöl ist eine der Ursachen für die globale Erwärmung. Die Aufarbeitung und Nutzung der Gase wird allein aus wirtschaftlichen Gründen unterlassen." https://de.wikipedia.org/wiki/Abfackelung#Umweltauswirkungen Umweltschutz findet offensichtlich nur statt, wenn er sich lohnt.
Gustav K. schrieb: > Umweltschutz findet offensichtlich nur statt, wenn er sich lohnt. Es lohnen sich die Umweltschutzklagen, nicht der Umweltschutz.
Gustav K. schrieb: > "Das freie Abfackeln nicht genutzter Gase beim Pipeline-Transport von > Erdöl ist eine der Ursachen für die globale Erwärmung. Die Aufarbeitung > und Nutzung der Gase wird allein aus wirtschaftlichen Gründen > unterlassen." liesst sich ein büsch'n so, als würde eine Nutzung des Gases =Verbrenung im Kraftwerk oder als Antrieb kein CO2 freisetzen. -Interessant formuliert.
Naja, wenn das Gas sinnvoll genutzt würde, dann würde es überwiegend einen anderen Brenn- oder Treibstoff ersetzen, der dann eben nicht (jetzt) verbrannt würde. Insgesamt wäre der CO2-Ausstoß bei sinnvoller Nutzung des Erdgases also schon geringer. Aber natürlich ergibt die Verbrennung von Kohlenwasserstoffen immer CO2 und Wasser....
Matthias L. schrieb: > Naja, wenn das Gas sinnvoll genutzt würde, dann würde es überwiegend > einen anderen Brenn- oder Treibstoff ersetzen, der dann eben nicht > (jetzt) verbrannt würde. Genau richtig gedacht ! Oder anders: Wenn ich ein vorhandenes Ei wegwerfe und dann ein anderes nehme, habe ich am Ende zwei Eier verbraucht, aber nur eines genutzt.
woanders schrieb ich schon mal von billiger Energie, die den Grosskonzernen zur Verfügung steht. Da kamen natürlich gleich Gegenkommentare dass dem nicht so wäre. dieses Abfackeln an Fördertürmen und Raffinerien ist schon mal ein Beweis dafür.
Weiter oben zitierte ich: "Die Aufarbeitung und Nutzung der Gase wird allein aus wirtschaftlichen Gründen unterlassen." Ich verstehe das so, dass die Aufarbeitung und Nutzung teurer wäre, als ein anderer vergleichbarer Energieträger bereits aufgearbeitet kostet. Damit ist es eben keine billige Energie und man fackelt das Gas ab, damit es weg ist.
Lars R. schrieb: > Nichts ist technisch einfacher als die Anzahl der einfahrenden Autos > (oder auch nur deren Größe/Gewicht) zu limitieren. Das ist aber nicht > gewollt und nicht mehrheitsfähig. Stattdessen schaltet man zeitabhängig > sogar die Gegenspuren für die Einfahrt frei. > > Man hätte zwar gern weniger Verkehr in der Stadt, aber keinesfalls soll > sich dafür ein Unternehmen oder eine Einrichtung außerhalb der Stadt > niederlassen. > > Deshalb machen die Städte nichts und rufen nach dem Bund, auf dass > dieser alle beschränke. Scheint tatsächlich genau darauf hinauszulaufen: Gestern sagte Fritz Kuhn (OB Stuttgart) in der Tagesschau: "Wichtig ist auch, dass wir klare ordnungsrechtliche Rahmenbedingungen des Bundes brauchen, blaue Plakette ..." Ich ahnte es schon länger: Obwohl ich in der Großstadt nichts verloren habe, werde ich am Ende meinen Topp erhaltenen Youngtimer nicht mehr nutzen können. Ist zwar ein Benziner, hat aber nur D3. Das ist zwar nur einen Tick unter Euro3 - knapp vorbei ist aber auch daneben.
ab wann greift denn ein "Bestandsschutz"? den alten Unimog eines Nachbarn bekommt man auch nicht weg. der darf die ganze Gegend einräuchern, bis man sogar einen Ölfilm auf dem Gartenteich hat. hier kam von behördlicher Seite ebendiese Begründung zurück.
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● J-A V. schrieb: > ab wann greift denn ein "Bestandsschutz"? > > den alten Unimog eines Nachbarn bekommt man auch nicht weg. > der darf die ganze Gegend einräuchern, > bis man sogar einen Ölfilm auf dem Gartenteich hat. > > hier kam von behördlicher Seite ebendiese Begründung zurück. Du hast einen Ölfilm auf dem Gartenteich wegen dem Unimog des Nachbarn? So einen Nachbarn wie Dich habe ich Gott sei dank nicht, nur einen Umweltfuzzi der Oberförster ist und Sonntags mit dem Hochdruckreiniger seine Karren wäscht... Gruß, Holm
Mir war noch in Erinnerung, dass wir im THW auch Zweitakter hatten: https://de.wikipedia.org/wiki/DKW_Munga aber das war ein Ottomotor. https://de.wikipedia.org/wiki/Zweitaktmotor#Diesel-Zweitakter "Das unkultiviert klingende Leerlaufgeräusch des Zweitakters" Als Schiffsdiesel soll er den besten Wirkungsgrad haben. "da die Abgasemissionen in der Schifffahrt bis heute kaum gesetzlich reguliert sind" (hab jetzt erst gesehen, Pauls Beitrag zu Zweitakt-LKWs stand als letztes auf Seite 1, darauf wollte ich antworten, hier ging es ja noch weiter)
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