Hallo! Ich habe mein Studium (Elektronik) vor ca. 2 Jahren abgeschlossen und arbeite seitdem bei einem Zulieferer der Automobilindustrie, bei dem ich auch meine damalige Masterarbeit geschrieben habe. In meiner Masterarbeit habe ich relativ umfangreich ein elektronisches Gerät mit Software und was sonst so zu einer Masterarbeit dazugehört entwickelt. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht und obwohl ich auch selbst relativ viel bastle, war es für mich doch das erste Mal, wo ich richtig von einer Idee über den Prototypen bis hin zum PCB mit Gehäuse und professioneller Verkabelung sowas aufgebaut habe (also jetzt im "industriellen Maßstab"). Ich wurde dort dann übernommen als Applikations Ingenieur. Jetzt ist es so, dass ich dort jetzt eher auf höherer Ebene unterwegs bin und z.B. unsere zugekauften oder fertig entwickelten Designs auf Prüfständen oder Teststrecken teste und verfiziere, wir Parameter für Algorithmen feintunen oder versuchen diverse Probleme zu identifizieren (z.B. Überhitzung). Das Problem ist: Das ganze ist mir etwas zu anspruchslos. Ich habe mir jetzt gedacht, dass ich intern probiere zu wechseln. Jedoch gibt es hier eine mehr oder weniger strikte Trennung in Hardware und Software Entwicklungsingenieuren. Daher wäre meine Idee, irgendwo zu einem kleineren Unternehmen zu wechseln (Branche ist mir dabei nicht sooo wichtig, solange die Aufgabe interessant ist), bei dem man quasi "Mädchen für alles" ist, also wirklich selbst Schaltung und PCB entwickelt und dann noch die Software dafür schreibt und vielleicht auch noch sogar mal ein GUI oder einen Treiber schreibt. Ist diese Idee gut, oder verbaue ich mir damit einfach jegliche Karriere und bleibe dann der kleine Entwickler, ohne große Aufstiegs- und Gehaltsmöglichkeiten?
olk schrieb: > Ist diese Idee gut, oder verbaue ich mir damit einfach jegliche > Karriere und bleibe dann der kleine Entwickler, ohne große Aufstiegs- > und Gehaltsmöglichkeiten? Genau das passiert: Du bist dann der Frickelingeniert in der Klitsche, der zum bescheidenen Geld irgend etwas "bastelt" und gute Chancen auf Burnout ect. hat, ohne jegliche Perspektive.
olk schrieb: > Das Problem ist: Das ganze ist mir etwas zu anspruchslos. Ich habe mir > jetzt gedacht, dass ich intern probiere zu wechseln. Jedoch gibt es hier > eine mehr oder weniger strikte Trennung in Hardware und Software > Entwicklungsingenieuren. Kenne ich nur zu gut. So sehr mir die Vorzüge vom Konzern gefallen, finde ich es schade, nur an einer einzigen Schraube drehen zu dürfen. > Daher wäre meine Idee, irgendwo zu einem kleineren Unternehmen zu > wechseln (Branche ist mir dabei nicht sooo wichtig, solange die Aufgabe > interessant ist), bei dem man quasi "Mädchen für alles" ist, also > wirklich selbst Schaltung und PCB entwickelt und dann noch die Software > dafür schreibt und vielleicht auch noch sogar mal ein GUI oder einen > Treiber schreibt. In einem kleineren Unternehmen wirst du sicherlich auch verstärkt in andere Gebiete eingebunden werden. Wobei du bedenken musst, dass die Woche nur aus 35 bzw. 40 Arbeitsstunden besteht. Wenn du nun für mehrere Tätigkeiten zuständig bist, stellt sich mir die Frage: Wie willst du das alles unter einem Hut bringen und gleichzeitig Qualität liefern? > Ist diese Idee gut, oder verbaue ich mir damit einfach jegliche > Karriere und bleibe dann der kleine Entwickler, ohne große Aufstiegs- > und Gehaltsmöglichkeiten? Du kannst immer wieder versuchen, zurückzuwechseln. Bedenke: Du bist 35 bzw. 40 Stunden in der Woche auf Arbeit. Daher solltest du einer Tätigkeit nachgehen, die dir Spaß macht. Gruß,
Alexander schrieb: > Du kannst immer wieder versuchen, zurückzuwechseln. Das schafft man in der Regel nur in den ersten Jahren nach dem Studium, danach ist man derart verbogen, dass man wahrscheinlich nicht mehr in einen Konzern passt.
genervt schrieb: > Das schafft man in der Regel nur in den ersten Jahren nach dem Studium, > danach ist man derart verbogen, dass man wahrscheinlich nicht mehr in > einen Konzern passt. Was meinst du mit verbogen?
genervt schrieb: > danach ist man derart verbogen, dass man wahrscheinlich nicht mehr in > einen Konzern passt. Das gilt auch anders herum.
genervt schrieb: > Alexander schrieb: >> Du kannst immer wieder versuchen, zurückzuwechseln. > > Das schafft man in der Regel nur in den ersten Jahren nach dem Studium, > danach ist man derart verbogen, dass man wahrscheinlich nicht mehr in > einen Konzern passt. Was machst du eigentlich beruflich?
Marc G. schrieb: > Was machst du eigentlich beruflich? Elektronikentwicklung - was dachtest du denn?
Ich denke in großen Läden herrscht generell das Problem der Kleinkörnigkeit der Aufgabenbereiche. Für jeden scheiss gibts gleich eine ganze Abteilung. Z.B. eine Abteilung die nur einen bestimmten Typ Sensor macht. Und da sitzen dann 200 Ings, wo jeder Ing für jeweils einen Widerstand im Sensor verantwortlich ist. (Dramatisierung) In der SW-Entwicklung siehts ja ähnlich aus. Da hat man dann eine Komponente die man bearbeiten soll, und da ist jedem Ing eine C-Datei zugewiesen. Am glücklichsten waren eigentlich aber immer die Leute die mal ein Projekt von Anfang bis Ende mit allem was dazu gehört machen durften. Hier entsteht meiner Meinung nach ein Problem, welches wie bei den Bandarbeitern zu extremen Frustration führen kann. Sogar da geht man ja stellenweise hin und lässt die regelmäßig mal die Station wechseln. Da bleiben die Leute dann konzentriert, interessiert und es wird was gelernt. Das selbe sollte man auch im Ing-Bereich mal überdenken. Klassische Aufgabenteilung mit immer kleiner werdenden Bereichen und immer mehr Schnittstellen führt doch zu scheiss Produkten und schlechtem Arbeitsklima. .
Konzerner schrieb: > Ich denke in großen Läden herrscht generell das Problem der > Kleinkörnigkeit der Aufgabenbereiche. Für jeden scheiss gibts gleich > eine ganze Abteilung. > Z.B. eine Abteilung die nur einen bestimmten Typ Sensor macht. Und da > sitzen dann 200 Ings, wo jeder Ing für jeweils einen Widerstand im > Sensor verantwortlich ist. (Dramatisierung) > > In der SW-Entwicklung siehts ja ähnlich aus. Da hat man dann eine > Komponente die man bearbeiten soll, und da ist jedem Ing eine C-Datei > zugewiesen. > > Am glücklichsten waren eigentlich aber immer die Leute die mal ein > Projekt von Anfang bis Ende mit allem was dazu gehört machen durften. > > Hier entsteht meiner Meinung nach ein Problem, welches wie bei den > Bandarbeitern zu extremen Frustration führen kann. Sogar da geht man ja > stellenweise hin und lässt die regelmäßig mal die Station wechseln. Da > bleiben die Leute dann konzentriert, interessiert und es wird was > gelernt. > > Das selbe sollte man auch im Ing-Bereich mal überdenken. > > Klassische Aufgabenteilung mit immer kleiner werdenden Bereichen und > immer mehr Schnittstellen führt doch zu scheiss Produkten und schlechtem > Arbeitsklima. > . Was für ein Traumland mit herrlicher IGM-Bezahlung. Als kleiner Entwickler in einem Ingenieurbüro habe ich wohl interessante Aufgaben mit allem was mit Hardware und Software zu tun hat, aber eine magere Bezahlung. Man kann wohl nicht alles haben. Für die Fähigkeiten die ich mir bis jetzt angeeignet habe, könnte ich als Selbständiger Geld ohne Ende scheffeln. Mir fehlt es aber an unternehmerischen Können. Daher bleib ich bei meinen Leisten.
genervt schrieb: > Marc G. schrieb: >> Was machst du eigentlich beruflich? > > Elektronikentwicklung - was dachtest du denn? Und in welchem Spektrum betreibst du diese Entwicklung? Entwickelst du von der Idee bis zur Serienreife alles selber oder füllst du überwiegend Lasten- und Pflichtenhefte aus? @T.O: Bleib erstmal noch im Konzern und sieh zu, dass du vielleicht Intern auf eine interessante Stelle wechseln kannst! Wenn das nicht geht dann such dir in deiner Freizeit einpaar interessante Hobbies mit denen du dich weiter bilden kannst! Gerade in den jungen Jahren hat man noch diese Flause im Kopf, dass Arbeit einen in jeglicher Hinsicht erfüllen muss und vergisst dabei, dass Arbeit primär nur einen Zweck erfüllen muss nämlich das man damit Rechnung bezahlen kann. Wenn du später eine Familie haben solltest dann wirst du über das Konzerngehalt und die Zusatzleistungen froh sein.
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Klischen_Ing schrieb: > Als kleiner Entwickler in einem Ingenieurbüro habe ich wohl interessante > Aufgaben mit allem was mit Hardware und Software zu tun hat, aber eine > magere Bezahlung. Es gibt im Spektrum auch noch was anderes als IGM oder Klitsche. Als jemand der diesen Schritt getan hat: Ich würde an deiner Stelle noch etwas warten. Evtl. kannst du dich ja mit den Verhältnissen dort arrangieren oder es tut sich dort was passendes auf. Falls nicht solltest du wechseln. Ich hab das nach mehreren Jahren auch gemacht, da ich für Beamtentum nicht geschaffen bin und und für die Frührente war ich noch zu jung.
Robert M. schrieb: > genervt schrieb: >> Marc G. schrieb: >>> Was machst du eigentlich beruflich? >> >> Elektronikentwicklung - was dachtest du denn? > > Und in welchem Spektrum betreibst du diese Entwicklung? Entwickelst du > von der Idee bis zur Serienreife alles selber oder füllst du überwiegend > Lasten- und Pflichtenhefte aus? > > @T.O: Bleib erstmal noch im Konzern und sieh zu, dass du vielleicht > Intern auf eine interessante Stelle wechseln kannst! Wenn das nicht geht > dann such dir in deiner Freizeit einpaar interessante Hobbies mit denen > du dich weiter bilden kannst! > Gerade in den jungen Jahren hat man noch diese Flause im Kopf, dass > Arbeit einen in jeglicher Hinsicht erfüllen muss und vergisst dabei, > dass Arbeit primär nur einen Zweck erfüllen muss nämlich das man damit > Rechnung bezahlen kann. Wenn du später eine Familie haben solltest dann > wirst du über das Konzerngehalt und die Zusatzleistungen froh sein. Such Dir einen Job der dir Spass macht, du lebst nur einmal. Die Konzerne sind voll von unzufriedenen Leuten, die ab 45 nur noch auf ihre Rente warten, aber das sind dann halt trotzdem noch mindestens 22 Jahre ! Im Prinzip hast du 2 Möglichkeiten : 1.Such Dir einen neuen Job, meiner Erfahrungen nach sind die Jobs im Schnitt tatsächlich umso interessanter je kleiner der Betrieb ist. Muss aber nicht so sein, aber erstmal wahrscheinlich schon, was aber nicht heisst, dass es so bleiben muss. Ich würde da nicht auf 500€/Monat mehr oder weniger schauen. Aber muss jeder selber wissen. 2.Mach dich Selbstständig/Freiberufler. Jetzt geht bestimmt hier gleich die Jammerei los, man wird ausgenutzt, .... Dem ist aber nicht so, das gilt nur für Leute die einfach keine Begabung (oder auch keinen Spass) für Elektronikentwicklung haben. Für die ist es wirklich besser sie sind beim Konzern angestellt (oder früher halt bei der Post). Bin seit über 20 Jahren Freiberufler (und habe nebenher noch ein eignenes Produkt, dass mittlerweile fasst schon zu gut läuft) und hatte bisher noch nie ein Problem eine interessante Tätigkeit zu finden. Habe aber selten jemanden in den Firmen, für die ich tätig war, gesehen, der was ähnlich interessantes gemacht hat oder zufrieden war. Klingt komisch, ist aber so.
Bord schrieb: > 500 brutto oder netto? Im Berufsleben spricht man immer ueber Brutto, ausser du hast dir deine Steuerklasse auf die Stirn geschrieben.
Werner schrieb: > Die Konzerne sind voll von unzufriedenen Leuten, die ab 45 nur noch auf > ihre Rente warten, aber das sind dann halt trotzdem noch mindestens 22 > Jahre ! Das stimmt nicht mit meinen Erfahrungen überein. Meine älteren Kollegen im Konzern sind überwiegend gerne bei der Arbeit und zufrieden mit den Arbeitsbedingungen, was heißt, dass man bei guter Bezahlung gar nicht so viel arbeiten muss, denn die Work-Life-Balance stimmt. Zudem hat man bereits in den 50ern seine Schäfchen im Trockenen, so dass man problemlos auch Wochenstunden reduzieren oder ganz aufhören kann, wenn man das möchte, für Familie, Hobby usw.
Qwertz schrieb: > Zudem hat man > bereits in den 50ern seine Schäfchen im Trockenen, so dass man > problemlos auch Wochenstunden reduzieren oder ganz aufhören kann, wenn > man das möchte, für Familie, Hobby usw. Nicht schlecht, mit 50 soviel verdient, das nur noch zum Spass gearbeitet wird. Wenn überhaupt..... Darf ich fragen welche Firma seinen Angestellten soviel zahlt?
f.kleen@ewetel.net schrieb: > Darf ich fragen welche Firma seinen Angestellten soviel zahlt? Jeder IGM-Konzern. Solang man sein Geld nicht mit beiden Händen zum Fenster rauswirft und frühzeitig zu investieren beginnt, ist das locker machbar. Aber dass Deutsche nur selten vernünftig mit Geld umgehen können, erkennt man daran, dass wir quasi Schlusslicht beim Nettovermögen in der EU sind, aber dafür Spitzenreiter bei Konsumausgaben und das zieht sich vom Niedriglöhner bis zum IGM-Beamten durch.
f.kleen@ewetel.net schrieb: > Nicht schlecht, mit 50 soviel verdient, das nur noch zum Spass > gearbeitet wird. Wenn überhaupt..... > Darf ich fragen welche Firma seinen Angestellten soviel zahlt? Mit 25 das Studium abgeschlossen und ab da an jeden Monat mindestens 1300 EUR beiseite gelegt. Mit 31 habe ich 3 Wohnungen im Wert von 140.000 sowie 30.000 in Aktien (Dividende 4,x%). Es wird von Jahr zu Jahr einfacher Geld beiseite zulegen.
>Mit 25 das Studium abgeschlossen und ab da an jeden Monat mindestens >1300 EUR beiseite gelegt. In 6 Jahren sind das 1300€ 12 6 = 93.600€ >Mit 31 habe ich 3 Wohnungen im Wert von >140.000 sowie 30.000 in Aktien (Dividende 4,x%). Das sind dann 450.000€ Mir scheint, du solltest dich mit den vier Grundrechenarten noch einmal intensiv beschäftigen.
Alle 3 zusammen sind 140k wert (Norddeutschland). Wie kann man denn diesen offensichtlichen Zusammenhang zwischen den genannten Zahlen nicht sehen?
>Alle 3 zusammen sind 140k wert (Norddeutschland). Wie kann man denn >diesen offensichtlichen Zusammenhang zwischen den genannten Zahlen nicht >sehen? Nun denn, auch 170.000€ sind deutlich mehr als die zurückgelegten 93,6 k€. Oder liege ich da auch falsch?
Rechner schrieb: > Nun denn, auch 170.000€ sind deutlich mehr als die zurückgelegten 93,6 > k€. Oder liege ich da auch falsch? Mit dem Geld kriegt man diese Wohnungen aber locker finanziert ohne sich einen abbrechen zu müssen.
Rechner schrieb: >>Alle 3 zusammen sind 140k wert (Norddeutschland). Wie kann man denn >>diesen offensichtlichen Zusammenhang zwischen den genannten Zahlen nicht >>sehen? > > Nun denn, auch 170.000€ sind deutlich mehr als die zurückgelegten 93,6 > k€. Oder liege ich da auch falsch? Da stand auch "Mindestens", Und wenn er in den meisten Monaten deutlich mehr zurückgelegt hat (leicht mögich dass das Minimum nur im Januar war wenn die ganzen Rechnungen aufschlagen) kann das ganze plausibel werden
Realist schrieb: > Alle 3 zusammen sind 140k wert (Norddeutschland). Wie kann man > denn > diesen offensichtlichen Zusammenhang zwischen den genannten Zahlen nicht > sehen? Weil es fernab der Realität für Preise von vernünftigen Eigentumswohnungen liegt? 3 Wohnungen für zusammen 140k, was müssen das für alte Besenkammern sein? Zudem ergibt sich immernoch eine Differenz von 170k zu ~94k, soll das alles aus Zinsen und Dividenden stammen?
Rechner schrieb: > Nun denn, auch 170.000€ sind deutlich mehr als die zurückgelegten 93,6 > k€. Oder liege ich da auch falsch? Was glaubst du, wie sehr seine Immobilien in dem Zeitraum an Wert zugelegt haben, da kann man sich schön was hochrechnen! ;)
Abradolf L. schrieb: > aber dafür Spitzenreiter bei Konsumausgaben und das zieht sich vom > Niedriglöhner bis zum IGM-Beamten durch. Das bezweifel ich. Siehe auch Lebensmittelausgaben DE vs Europa. Aber leider letzter bei Aktien und die haben historisch die Rendite gebracht.
Konzern und Klitsche geht auch. Die E-Entwicklung darf halt nur maximal 30 Leute haben, der Rest macht stahl, Chemie, Antriebe oder so was. IGM und trotzdem vom Transistor über den Start-up-code bis zur BA alles selber. Oder die Sahnestücke rausfischen und Doku oder Stücklisten deligieren.
Abradolf L. schrieb: > aber dafür Spitzenreiter bei > Konsumausgaben und das zieht sich vom Niedriglöhner Wenn man guckt, dass bei 1/3 der Deutschen die monatlichen Einnahmen alleine schon für Kost und Logis und die Mobilitätskarte voll drauf gehen, weil untere Löhne und Sozialleistungen schon seit mehr als 1 Jahrzehnt nicht mit realen Preissteigerungen mithalten, kann das nicht ganz sein. Und solider Mittelstand ist ja in Deutschland mittlerweile 1800 Euro netto als Lohnsklave Klasse 1 geworden. Da kann man natürlich locker Eigentum mit erwerben. ;) Vor allem weil wir ja auch nicht Weltmeister in Gebühren, Bürokratie und indirekten Steuern sind.
Qwertz schrieb: > Weil es fernab der Realität für Preise von vernünftigen > Eigentumswohnungen liegt? 3 Wohnungen für zusammen 140k, was müssen das > für alte Besenkammern sein? > Zudem ergibt sich immernoch eine Differenz von 170k zu ~94k, soll das > alles aus Zinsen und Dividenden stammen? Natuerlich sind das keine Luxusneubauten, aber 40 Jahre sind fuer Stahlbetondecken auch nicht alt. Man muss nur auf ein volles Ruecklagenkonto, zentrale Wohnlage und am besten Erdgeschoss achten. Trotz der Tatsache dass sie alle in einer Kleinstadt liegen, hatte ich nie Probleme einen Mieter zu finden. Rechnet mal kalt 410 fuer 85qm 3 Zimmer Wohnung ueber 6 Jahre. Das ist nur die erste Wohnung... Zinseszins sollte man nicht unterschaetzen, darum wird es ja von Jahr zu Jahr einfacher. Man muss halt mit Geld umgehen koennen und konsequent bleiben. Das faengt bei Kleinigkeiten an. Aber ich mache ja trotzdem jaehrlich Urlaub und fahre BMW. Mir fehlt schon jetzt nichts, aber wenn ich es noch 12 Jahre durchziehe, koennte ich theoretisch in Rente.
1337ing schrieb: > Natuerlich sind das keine Luxusneubauten, aber 40 Jahre sind fuer > Stahlbetondecken auch nicht alt. 40 Jahre? Da sind schon etliche Betonbalkone abgestürzt! Halt Pfusch am Bau , aber den gab`s auch bei den Phyramiden. Und nach 50 Jahren muß man mit einem "round-up" rechnen! Also locker mal 40% vom Neubau reinstecken!
3x Eigentumswohnungen laut deiner Aussage mit mind. einer mit 85qm... für 140k... In welchem Kaff soll das sein? Gibt es da Strom und Wasser? In einer Großstadt (Berlin/Hamburg/München) kriegst du nicht mal eine 30qm Loch für 140k.
Bernd schrieb: > 3x Eigentumswohnungen laut deiner Aussage mit mind. einer mit 85qm... > für 140k... > > In welchem Kaff soll das sein? Gibt es da Strom und Wasser? > In einer Großstadt (Berlin/Hamburg/München) kriegst du nicht mal eine > 30qm Loch für 140k. Erstens wird das schon Jahre her sein und zweitens, man muss nicht in Großstädte investieren.
Bernd schrieb: > Dann viel Spaß bei evtl Leerstand... Dörfer sterben aus.. Manmanman, immer diese Leute die nur mit einem Messer zu einer intellektuellen Schießerei kommen, ... Für dich gibts wohl nichts zwischen München und Bitterfeld.
Cha-woma M. schrieb: > 40 Jahre? > Da sind schon etliche Betonbalkone abgestürzt! > Halt Pfusch am Bau , aber den gab`s auch bei den Phyramiden. > Und nach 50 Jahren muß man mit einem "round-up" rechnen! > Also locker mal 40% vom Neubau reinstecken! Etliche? Wo lebst du denn? Ich rede von Wohnungen mit zentraler Wohnlage (alle ueber 65qm Wohnflaeche). Erst werden die Doerfer sterben, dann die Randbezirke und zuletzt die Innenstadt. Zudem habe ich bei zwei Wohnungen Fenster, Boeden und Bad direkt erneuert (hab Fliesenleger und Fensterbauer in der Familie), so dass die Wohnungen immer schnell vermietet waren. Die dritte wurde erst vor 10 Jahre zuvor komplett saniert (Gasheizung, Bad, Fliesenboden, Daemmung, Fenster, etc). Alles was sonst so gemacht werden muss geht ueber die Instandhaltungsruecklage. Jedes Jahr zahlt die Eigentuemergemeinschaft bei z.B. 6 Wohnungen ca 3000 EUR ein. Gemacht wurde aber nur selten was, vor allem ein aelterer Vermieter rastet immer aus, wenn der Verwalter zu spendabel sein will... jetzt ist das Konto so voll, dass Heizung und Dach gleichzeitig gemacht werden koennten. Falls der Balkon runterkracht zahlt die Gebaeudeversicherung, oder? Wie bei Dachpfannen. Gab es bei uns hier jedenfalls noch nie. Aktuell liegt die Rendite bei knapp ueber 10%, so dass der Kaufpreis in ein paar Jahren schon wieder drinnen ist.
Also ich weiß ja nicht wie ihr rechnet, aber bei 1300€ monatliche Sparrate über 6 Jahre komme ich bei einem Zinssatz von 9% (durchschnittlicher Wert am Aktienmarkt der letzten 100 Jahre, trotz Kriege und Wirtschaftskrisen) auf etwa 125000€.
dirk schrieb: > Also ich weiß ja nicht wie ihr rechnet, aber bei 1300€ monatliche > Sparrate über 6 Jahre komme ich bei einem Zinssatz von 9% > (durchschnittlicher Wert am Aktienmarkt der letzten 100 Jahre, trotz > Kriege und Wirtschaftskrisen) auf etwa 125000€. Der Aktienmarkt hat sich die letzten 6 Jahre sogar noch besser entwickelt. In der Rechnung fehlt noch die Jahresnettomiete: 5 Jahre Wohnung 1, 3 Jahre Wohnung 2 und 1 Jahr Wohnung 3 entspricht 9 Jahresmieten. Alles natuerlich nur pi mal daumen: 400 monatlich kalt x 12 Monate x 9 Jahre = 44.200
Ist doch immer das Gleiche. Kaum erzählt man von seinem Vermögen kommen überall Typen an die einem erzählen, dass das gar nicht möglich sein kann. Das zeigt die Ahnungslosigkeit der Deutschen in Geldthemen. Bin Mitte 30 und hab rund 350k auf Konten und Depots, ohne geerbt zu haben. Glaubt auch nie jemand, trotzdem sehe ich den Betrag auf meinen Konten.
Mal eine Frage an die mit den super Investitionen und der fetten Kohle auf dem Bankkonto: Habt ihr Frau und Kinder? Das würde mich extrem wundern. Wenn Kinder da sind kann man diese Pläne doch mehr oder weniger in der Pfeife rauchen.
Epi schrieb: > Mal eine Frage an die mit den super Investitionen und der fetten Kohle > auf dem Bankkonto: > > Habt ihr Frau und Kinder? Die Frage erübrigt sich doch für die Superinvestoren, es ist doch klar, dass Kinder ein gewaltiger Verlustbringer sind, völlig unnötiges Luxusgut.
Ich hab Frau und zwei Kinder. Auch wenn ich viel unter Renditegesichtspunkten sehe, so doch nicht alles. Außerdem, wenn erst mal Geld da ist wird es eh immer mehr, selbst mit Familie.
Epi schrieb: > Habt ihr Frau und Kinder? Noch nicht, aber es ist geplant. Genau wie die meisten Kollegen bevorzuge ich ein Alter wie Mitte 30, wo ich bereits Geld beiseite legen konnte. Was man man in jungen Jahren spart, kommt per Zineszins mehrfach wieder rein.
Epi schrieb: > Mal eine Frage an die mit den super Investitionen und der fetten Kohle > auf dem Bankkonto: > > Habt ihr Frau und Kinder? > > Das würde mich extrem wundern. Wenn Kinder da sind kann man diese Pläne > doch mehr oder weniger in der Pfeife rauchen. Ach, wer GOOGL oder AMZN Aktien oder Bitcoins 2011 gekauft brauchte nicht sooo viel Geld, um viel rauszuholen. Einfach mal ein bisschen Geld in eine todsichere Sache investieren, dieses dann verdoppeln, dann die gewinne wieder investieren usw. usf. bis man dann reich ist, gar nicht so schwer. Wie Martin Shkreli mal sagte: "Its hard not to be a Millionaire if you just apply yourself"
guest schrieb: > Bin > Mitte 30 und hab rund 350k auf Konten und Depots, ohne geerbt zu haben. Darf man fragen wann du ins Erwerbsleben eingetreten bist und wie deine Wohnsituation aussieht?
Interessierter schrieb: > Darf man fragen wann du ins Erwerbsleben eingetreten bist und wie deine > Wohnsituation aussieht? Also bei 12 Jahren Ansparzeit mit einer Monatsrate von ca. 1921€ zu 5% wäre das möglich.
Wie süß, 350k. Reicht fast für eine kleine 2 Zimmer Wohnung Incl kauf Nebenkosten und neuem Laminat. Und da fühlst du dich so erhaben?
Bord schrieb: > Wie süß, 350k. Reicht fast für eine kleine 2 Zimmer Wohnung Incl > kauf Nebenkosten und neuem Laminat. Und da fühlst du dich so erhaben? Das verstehst du falsch. Es geht nicht darum sich in Muenchen eine kleine Wohnung zu kaufen, sondern Dividende/Zinsen/Miete zu bekommen. Wenn du bei der oben genannten Summe z.B. 6% p.a annimmst, sind das ueber 20k pro Jahr. Das fuehrt dazu, dass man von seinem Gehalt wesentlich weniger oder sogar gar nichts mehr zuruecklegen muss. Das steigert die Kaufkraft sehr und damit die Lebensqualitaet. Was man frueh spart zahlt sich wegen dem Zinseszins-Effekt mehrfach aus. Es gibt auch jetzt noch 5%, aber eben auf ETFs mit Aktien die hohe Dividende ausschuetten.
Nein, ich verstehe dich schon richtig, ich bin in der gleichen Liga. Und deshalb frage ich dich, wo du denn deine Zinsereien herkriegst seit 5 Jahren. ETF, DAX, ja ja hab ich immer noch Verluste seit 2000. Massiv sogar. Immobilien jetzt kaufen entspricht meiner obigen Aussage. Also, was tust du?
Gibt es ueberhaupt einen ETF der in den letzten 5 Jahren neben der Dividende nicht auch noch zu +30% gefuehrt hat? Es gibt schon noch renditestarke Immobilien in DE, nur halt mit etwas mehr Risiko auf dem Land. Dieses Risiko kann geringhalten werden, wenn die Wohnung nah an der Innenstadt moeglichst im Erdgeschoss ist. 2001 war ungluecklich, aber das war auch zu euphorisch. So was gibt es in Industrielaendern nicht mehr. Diversifikation. Ich rate als weitere Saeule neben Betriebsrente, Wohnungen und Aktien noch zu ETFs auf Edelmetalle die physisch bei einer Schweizer Bank hinterlegt sind.
Ich versuch mal kurz auf alle Fragen zu antworten. ca. 10 Jahre im Beruf, Sparrate im Jahresmittel 1500EUR/Monat, über die 10 Jahre relativ konstant, was die Familie jetzt mehr kostet haben die Gehaltssteigerungen (von 40k auf 65k) in etwa ausgeglichen. Bevor jetzt wieder jemand tolle Renditeberechnungen anstellt. Der DAX ist in den letzten Jahren von unter 5000 auf über 12000 gestiegen, da war das nicht so schwer. Bin 2005 in die Kapitalmärkte eingestiegen. Hab die Lehmann-Krise voll mitgemacht, aber Rücksetzer zum Nachkaufen genutzt - quasi Augen zu und rein. Es gab Jahre, da hab ich 15-20k gespart und weitere 40k an der Börse gemacht (Depotwertzuwachs, also nur Buchgewinne). Und nein, ich fühle mich mit meinen 350k keineswegs reich, nicht mal ansatzweise. Aber es ist möglich, trotz Familie, trotz "normalem Job". Ach ja, wohne zur Miete, mag keine Immobilien. Noch nie ein Auto besessen, mittlerweile aber nen Firmenwagen. Sehe das wie 1337ing: Hat man erst mal Geld, läuft es quasi von selbst, das macht es unheimlich entspannend, unabhängig von der Sparrate.
guest schrieb: > Sehe das wie 1337ing: Hat man erst mal Geld, läuft es quasi von selbst, Da gilt nur in Zeiten einer Hausse wie in den letzten Jahren, das kann sich aber jederzeit wieder ändern, und das wird es auch - nur der Zeitpunkt ist ungewiss. > das macht es unheimlich entspannend, unabhängig von der Sparrate. Nein, eine hohe, konstante Sparquote ist das allerwichtigste Element. Sie zeugt davon, wie gut jemand mit seinen Einnahmen und Ausgaben wirtschaften kann. Resultierende Kapitalerträge sind für mich nur der Zuckerguss obendrauf, welcher langfristig zumindest die Inflation ausgleichen sollte. Mehr ist zwar immer gut, erwarte ich aber nicht unbedingt, ich rechne da lieber sehr zurückhaltend. Das verstehen viele nicht, da sie anscheinend davon ausgehen, die letzten Jahre einfach hochrechnen zu können. Die Sparquote hat man dagegen sehr viel besser selbst unter Kontrolle.
Qwertz schrieb: > Da gilt nur in Zeiten einer Hausse wie in den letzten Jahren, das kann > sich aber jederzeit wieder ändern, und das wird es auch - nur der > Zeitpunkt ist ungewiss. Diese "Aenderungen" von denen du sprichst sind immer nur kurz, der Trend geht ueber Jahrzehnte gesehen nur in eine Richtung: nach oben Die Maerkte wachsen, global und ueber lange Zeitraeume gesehen. Qwertz schrieb: > Nein, eine hohe, konstante Sparquote ist das allerwichtigste Element. > Sie zeugt davon, wie gut jemand mit seinen Einnahmen und Ausgaben > wirtschaften kann. Resultierende Kapitalerträge sind für mich nur der > Zuckerguss obendrauf, welcher langfristig zumindest die Inflation > ausgleichen sollte. Mehr ist zwar immer gut, erwarte ich aber nicht > unbedingt, ich rechne da lieber sehr zurückhaltend. Das verstehen viele > nicht, da sie anscheinend davon ausgehen, die letzten Jahre einfach > hochrechnen zu können. Die Sparquote hat man dagegen sehr viel besser > selbst unter Kontrolle. Sparen mit einem normalen Sparkonte ist sicher, aber eben ein Verlustgeschaeft, wenn auch nur ein minimales.
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