Forum: HF, Funk und Felder Störaussendung durch Gleichstrommotor


von Frank (Gast)


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Abend zusammen.

Ich benötige für eine in der unmittelbaren Nähe befindliche 
Analogelektronik die leitungsgebundene und (falls messbar vorhanden) die 
gestrahlte Störaussendung eines (Spielzeug-)Gleichstrommotors. Die 
besagte Elektronik versorgt den Motor elektrisch, ist also 
leitungsgebunden an diesen kontaktiert.

Um welchen Motor geht's?
Dieser Kandidat hier:
https://www.pollin.de/p/gleichstrommotor-m2513r-11440-310555

Ich nehme mal an, dass man dies für den genannten Motor am einfachsten 
mit einem Oszilloskop messen kann.

Für die leitungsgebundene Messung wird dann während des Betriebes 
zwischen den Versorgungsklemmen mit dem Oszi gemessen, korrekt?

Meint ihr, dass man die gestrahlte Aussendung vernachlässigen kann? Bin 
mir nämlich nicht sicher, ob das Gehäuse irgendwie schirmt.


Gruß

von Stefan M. (derwisch)


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Eigentlich macht man das mit einem Spectrum Analyzer.
Es wäre auch zu definieren, bis zu welcher Frequenz die Störstrahlung 
gemessen werden soll.
Für die HF auf Zuleitungen gibt es spezielle Vorrichtungen, bei denen 
die Leitung über eine definierte Länge in einer Art Messtunnel liegt, 
der die Leitung umschließt.
Dort gibt es dann einen HF mässig korrekten Anschluss für Messequipment 
( Oszi, Analyzer oder etc. )

Ein definierter Messaufbau, der reproduzierbar ist, ist bei sowas 
Pflicht.

von Hp M. (nachtmix)


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Frank schrieb:
> Meint ihr, dass man die gestrahlte Aussendung vernachlässigen kann?

Das kommt darauf an, wie empfindlich deine bisher nicht beschriebene 
Elektronik auf die Störungen reagiert.
Gewöhnlich reichen zwei kleine Keramikkomndensatoren von vielleicht 5nF, 
die auf kürzesten Weg (man kann die bunten Leitungen kürzen!) mit dem 
Gehäuse des Motors verbunden sind, aber u.U. kann auch schon das 
Wechselfeld der drehenden Ankerspulen empfindliche Schaltungen 
beeinflussen.

Motore in Magnettongeräten z.B. hatten oft noch eine zusätzliche 
magnetische Abschirmung, damit kein Laufgeraäusch in die empfindlichen 
Tonköpfe einstreute.

: Bearbeitet durch User
von Rolf (Gast)


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Danke.

Messtechnisch kann man die leitungsgebundene Störaussendung aber mit 
einem Oszilloskop bestimmen, indem man während der Speisung zwischen den 
Klemmen misst?


Gruß

von michael_ (Gast)


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Frank schrieb:
> die
> gestrahlte Störaussendung eines (Spielzeug-)Gleichstrommotors.

Nein, laut Datenblatt ist er für CD und DVD-Laufwerke.
Schon deshalb wird er keine riesengroße Störstrahlung haben.
Gut, er bedient die Schublade. Dabei wird kein Signal aktiv sein, 
welches gestört werden könnte.

von Hp M. (nachtmix)


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Rolf schrieb:
> Messtechnisch kann man die leitungsgebundene Störaussendung aber mit
> einem Oszilloskop bestimmen, indem man während der Speisung zwischen den
> Klemmen misst?

Da würde ich mich nicht drauf verlassen.
Oszilloskope sind meist nicht sehr empfindlich, und wenn die Störimpulse 
auf dem PWM-Signal eines Motorcontrollers aufsitzen, bekommt man sie 
vermutlich gar nicht zu sehen.
Dann stellt sich auch die Frage, wer mehr stört: Der Controller oder der 
Motor.

Besser du schreibst mal, was der Grinterhund für deine Frage ist.

von Frank (Gast)


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Danke für Eure Ratschläge.

Ich hätte noch eine Frage zum obigen Motor (und allgemein), die so nicht 
direkt etwas mit HF zu tun hat.

Warum schaltet man bei dem obigen Motor jeweils einen (Vor-)Widerstand 
in Reihe zu jedem Versorgungsanschluss?
Wird mit dieser Maßnahme gezielt eine bestimmte Drehzahl eingestellt?


Gruß
Frank

von Hp M. (nachtmix)


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Frank schrieb:
> Warum schaltet man bei dem obigen Motor jeweils einen (Vor-)Widerstand
> in Reihe zu jedem Versorgungsanschluss?

Das kann auch dazu dienen Störungen zu reduzieren.
Bist du sicher, dass das Widerstände sind und nicht etwa Drosseln?
Ebenfalls gebräuchlich sind Ferritperlen auf den Leitungen.

von Frank (Gast)


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Hp M. schrieb:
> Bist du sicher, dass das Widerstände sind und nicht etwa Drosseln?

Danke.
Ja.

Es bezieht sich auf diese Schaltung hier:
http://www.hcrs.at/FELDMU.HTM
Unter der Überschrift "Schaltung:"


Gruß
Frank

von Hp M. (nachtmix)


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Frank schrieb:
> Es bezieht sich auf diese Schaltung hier:
> http://www.hcrs.at/FELDMU.HTM

Dort sollen die Widerstände wohl Resonanzen auf den Zuleitungen zum 
Motor bedämpfen, durch die vom Kollektor ausgehende Störimpulse 
verstärkt abgestrahlt werden könnten.

Ich bezweifle, daß das wirklich nötig ist, es sei denn, man betreibt 
einen sehr empfindlichen HF-Empfänger in unmittelbarer Nähe.

von Rolf (Gast)


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Vielen Dank.

Wie berechne ich die beiden Widerstände für eine bestimmte Drehzahl?


Gruß
Frank

von michael_ (Gast)


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Frank schrieb:
> Es bezieht sich auf diese Schaltung hier:
> http://www.hcrs.at/FELDMU.HTM
> Unter der Überschrift "Schaltung:"

Ich seh da nichts.
Außerdem haben die einen Motor aus einem Kassettenlaufwerk.

Was ist eigentlich dein Problem?

von Frank (Gast)


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michael_ schrieb:
> Was ist eigentlich dein Problem?

Ich möchte die beiden Widerstände so bemessen, dass der Motor eine 
bestimmte Drehzahl erzeugt.


Gruß
Frank

von Hp M. (nachtmix)


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Rolf schrieb:
> Wie berechne ich die beiden Widerstände für eine bestimmte Drehzahl?

Wenn du kein Datenblatt vom Motor hast: Gar nicht, ausprobieren.

von michael_ (Gast)


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Frank schrieb:
> Es bezieht sich auf diese Schaltung hier:
> http://www.hcrs.at/FELDMU.HTM
> Unter der Überschrift "Schaltung:"

Ich seh da nichts.
Außerdem haben die einen Motor aus einem Kassettenlaufwerk.

Was ist eigentlich dein Problem?

Frank schrieb:
> Ich möchte die beiden Widerstände so bemessen, dass der Motor eine
> bestimmte Drehzahl erzeugt.

Nochmal, was ist dein Problem?

Einmal willst du entstören und dann wieder die Drehzahl einstellen.
Welche Drehzahl?
Es gibt Kassettenmotoren mit interner Drehzahleinstellung.
Und dann welche, wo das ein IC übernimmt.
Widerstände sind zur Drehzahleinstellung das Letzte.

von Ralf L. (ladesystemtech)


Angehängte Dateien:

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Hallo Rolf,

hier ein Beispiel für einen Entstörsatz für den Antriebsmotor Deiner 
Feldmühle. Jetzt noch zwei Drosseln möglichst dicht vor dem Motor 
(10-47µH in je eine Zuleitung). Aber ich würde es erstmal ohne alles 
versuchen.

Gruß
Ralf

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