Hallo Liebes Forum, ich hoffe Ihr könnt mir weiterhelfen. Leider wurde ich beim Kauf einer Audison LRX 1.400 über den Tisch gezogen und habe jetzt eine defekte Endstufe bei mir liegen. Primär war der Schaden an einem Widerstand/Verstärkerstufe. Die defekten Teile konnte ich auch schon ersetzen und hatte mein ersten Teilerfolg. nach 10-15 Minuten Betrieb gab es einen kleinen Knall und nun sind MOSFET's vom Netzteil der Endstufe hin :( Da auf den MOSFET's keinerlei Bezeichnung drauf war, habe ich ein Shop angeschrieben und zu meiner Überraschung habe ich sogar eine Antwort bekommen wo mir gesagt wurden ist, das es sich bei den MOSFET's um BUZ110s handelt. Leider gibt es bei Conrad/Reichelt/RS-components kein BUZ110s und ich vermute, das die nicht mehr produziert werden. Jetzt habe ich versucht ein Alternative zu finden und bin auf den IRL3705NPBF gestoßen. Nach meiner Einschätzung ist der ziemlich ähnlich und ich denke das man Ihn als Alternative nehmen könnte, aber ich habe Angst das ich jetzt durch den Ersatz was kaputt machen könnte, deswegen wollte ich hier nochmal einen Rat im Forum einholen bevor ich die neuen Teile einbaue. Datenblatt BUZ110s: http://pdf.datasheetcatalog.com/datasheet/infineon/1-buz110s.pdf Datenblatt IRL3705NPBF: https://www.infineon.com/dgdl/irl3705n.pdf?fileId=5546d462533600a40153565f29f42532 Kann man den IRL3705 als Ersatz für den BUZ110s nehmen oder gibt es da vieleicht sogar bessere Alternativen? Über eure Antworten würde ich mich sehr freuen. Gruß Franzesco
Franzesco S. schrieb: > Nach meiner Einschätzung ist der ziemlich ähnlich Das ist offenbar ein analoges Design, da können die deutlich unterschiedliche Ugsth und die unterschiedliche Gatekapazität schon Auswirkungen haben. > wollte ich hier nochmal einen Rat im Forum einholen bevor ich die neuen > Teile einbaue. Mach viel, viel weniger Wärmeleitpaste an die Dinger. Die hat nämlich den höchsten Wärmewiderstand in der gesamten Kühlkette aus TAB, Paste, Isofolie, Kühlkörper...
E-Bastler schrieb: > Die Dinger im ersten Bild scheinen doch IRF840 zu sein. 500V MOSFETs sind da doch ehr unwahrscheinlich, 55V MOSFETs allerdings auch.
Aaalso... Die Endstufe ist definitiv ein analoges Design. Dadurch wird die Auswahl der FETs problematisch. Alle Transistoren in einer Endstufe (eines Kanals) sollten sehr ähnliche Parameter bezüglich Threshold-Spannung und der Kurve aus Gatespannung und Drain-Strom haben, auch bei Erwärmung. Oftmals wurden die Transistoren sogar selektiert und Audison ist hochwertig genug, daß ich denen das zutraue. Macht man das nicht, kann es passieren, daß einzelne FETs deutlich mehr Strom abbekommen als die restlichen parallel geschalteten. Ruhestromeinstellung darf auch nicht vergessen werden. Im Netzteil ist das nicht so wichtig, da die FETs dort immer voll geöffnet oder ganz geschlossen sein sollen. Gleicher Typ für alle FETs ist okay. Ich habe für die FETs im Netzteil immer die IRF3205 verwendet. Manchmal kann es vorkommen, daß die Treiberstufen zu schwach für die Gate-Umladungen sind, da bin ich dann auf die IRFZ44N oder IRFZ48N ausgewichen wenn ich mich recht erinnere. Oder die Treiberstufen getunedt, so daß sie die IRF3205 schaffen. Auf jeden Fall brauchst Du für die Reparatur ein Oszi. An den FETs im Netzteil muß ein sauberes Rechteck anliegen. Jede stark verschliffene Flanke bzw. zu langsamer Anstieg oder Abfall der Gate-Spannung führt zu stark erhöhter Erwärmung. Edit: Die FETs im Netzteil bekommen die doppelte Betriebsspannung ab, also 14Vx2, 50V FETs reichen völlig. In der Endstufe wird eine höhere (symmetrische) Betriebsspannung eingesetzt. Die Siebkondensatoren haben 63V, also maximal 120V Betriebsspannung in der Endstufe, dann haben die FETs so um die 150V Spannungsfestigkeit. nochmal Edit: Die FETs in der Endstufe sind vermutlich das Standard-Päärchen IRF640N und IRF9640N mit 200V Spannungsfestigkeit. Das wurde auch bei vielen Class-D Endstufen verwendet.
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> nochmal Edit: > Die FETs in der Endstufe sind vermutlich das Standard-Päärchen IRF640N > und IRF9640N mit 200V Spannungsfestigkeit. Das wurde auch bei vielen > Class-D Endstufen verwendet. https://elektrotanya.com/audison_lrx_1.400_sm.pdf/download.html
[x] check, yes schrieb: > https://elektrotanya.com/audison_lrx_1.400_sm.pdf/... Sehr schön. Ein Service Manual findet man bei solcherlei Verrstärkern ehr selten.
Vielen Dank für die vielen hilfreichen antworten :) Ein Oszi ist vorhanden. Beim aktuellen Problem handelt es sich nur um die Spannungsversorgung. die IRF3205 werde ich mir nochmal genauer anschauen. Der Link ist Gold Wert ! vielen Dank! Gruß Franzesco
Aber wenn Du die Ursache nicht findest und in Ordnung bringst, wird`s Dir die neuen Mosfet`s auch wieder zerfetzen.
Schau besser daß Du Logik-Level-FETs nimmst, die Treiberstufe laut dem Schaltplan scheint dafür ausgelegt zu sein und hat mit den 10V für das Gate normaler FETs möglicherweise Probleme. Da kann ich Dir leider keine Typen nennen, da ich sowas nicht bei hohem Strom verbaue. Da haben alle meine Schaltungen mindestens 12V für die Gates.
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