Hallo, manchmal finde ich gewisse Werte in Datenblättern nur unter den Absolute Maximum Ratings und nicht unter Electrical Characteristics - zB: beim 74 HC(T) 595: Output Current, ist im Datenblatt von Nexperia unter Section 8 - Limiting Values (In accordance with the Absolute Maximum Rating System (IEC 60134)) mit 25 bzw 35mA pro Pin angegeben, in Kapitel 9 - Recommended operating conditions steht allerdings nichts mehr. Das gleiche im Datenblatt von TI zum SN74HC595, da steht allerdings ganz oben unter Features etwas von 6mA pro Pin. Bei der Optokopplerreihe T00x von Vishay: Absolute Maximum Ratings - Forward current: 60mA. Aber wieviel Strom kann man maximal durchleiten, um im Dauerbetrieb im normal zulässigen Betriebsbereich zu bleiben? Aus den Testconditions und Diagrammen würde ich jetzt mal 50mA herauslesen, aber so explizit steht es nicht drin. 50mA sind auch schon sehr nahe an den 60mA aus den Absolute Maximum Ratings. Übersehe ich etwas oder lassen sich die Angaben irgendwie berechnen, sodass sie nicht aufgeführt werden?
Vurtne schrieb: > beim 74 HC(T) 595: Output Current, ist im Datenblatt von Nexperia unter > Section 8 - Limiting Values (In accordance with the Absolute Maximum > Rating System (IEC 60134)) mit 25 bzw 35mA pro Pin angegeben, in Kapitel > 9 - Recommended operating conditions steht allerdings nichts mehr. Philips/NXP/Nexperia hat Familiendatenblätter, da stehen die allgemeinen Sachen drin.
Vurtne schrieb: > manchmal finde ich gewisse Werte in Datenblättern nur unter den Absolute > Maximum Ratings und nicht unter Electrical Characteristics Das ist für manche Werte durchaus normal. > beim 74 HC(T) 595: Output Current, ist im Datenblatt von Nexperia unter > Section 8 - Limiting Values (In accordance with the Absolute Maximum > Rating System (IEC 60134)) mit 25 bzw 35mA pro Pin angegeben, in Kapitel > 9 - Recommended operating conditions steht allerdings nichts mehr. Natürlich nicht. Was sollte da auch stehen? Welche Bedeutung sollte ein "empfohlener" Ausgangsstrom bei einem Logik-IC haben? Die vornehmliche Aufgabe eines Logik-Ausgangs ist es, ordnungsgemäße Logikpegel auszugeben (um damit Logik-Eingänge zu steuern). Daß dabei Strom fließt, ist ein (idR. unerwünschter) Nebeneffekt. Folgerichtig spezifiziert der Hersteller, bis zu welchem (sink/source) Ausgangsstrom ein Ausgang noch saubere (L/H) Pegel liefert. Wenn du den Logikausgang nicht zum Steuern anderer Logik verwendest, sondern z.B. um eine LED zu treiben oder einen Transistor zu steuern, dann kannst du diese Ströme überschreiten, bis hin zum max. rating. > Bei der Optokopplerreihe T00x von Vishay: Link? > Absolute Maximum Ratings - Forward current: 60mA. > Aber wieviel Strom kann man maximal durchleiten, um im Dauerbetrieb im > normal zulässigen Betriebsbereich zu bleiben? Alles unterhalb des max. rating ist zulässig. Wieviel funktional gebraucht wird, ist eine ganz andere Frage. Bei Optokopplern mit Fototransistor-Ausgang hängt es davon ab, welchen Strom du auf der Ausgangsseite steuern/schalten mußt. Mehr Strom durch die LED als nötig (Übersteuerung) ist normalerweise nicht gewünscht. Also legt man den Strom so aus, daß die Schaltung funktioniert und schaut, ob man dabei auch immer unterhalb der Limits bleibt. Fertig.
Vielen Dank für die Antworten. Axel S. schrieb: > Folgerichtig spezifiziert der > Hersteller, bis zu welchem (sink/source) Ausgangsstrom ein Ausgang noch > saubere (L/H) Pegel liefert. Okay, verstehe. Dh. die Werte, die in den Test Conditions stehen, stellen die Grenzen dar, für die der Chip in seiner primären Funktion ausgelegt ist. Solange man in diesen Grenzen bleibt (in dem Fall 8mA), gelten die angegebenen Bereiche (Min, Typ, Max). Bei allem darüber, bis zu den Absolute Maximum Ratings, ist quasi nichts mehr vom Hersteller garantiert, die Absolute Maximum Ratings sind dann nur noch eine Art Empfehlung, ab deren Überschreitung der der Chip bei längerem Betrieb dann ziemlich sicher kaputt gehen wird. Theoretisch könnten aber auch 90% aller 595 bei 15mA Ausgangsstrom nach einem Monat kaputt gehen, ohne dem Datenblatt zu widersprechen, oder? Hier noch das Datenblatt zu der Optokopplerreihe: http://www.mouser.com/ds/2/427/tclt1000-57846.pdf In dem Fall könnte man aus den Datenblatt schließen, dass die Optokoppler nur für 10mA max. ausgelegt/getestet sind ( TCLT1002 bis TCLT1004 ).
Vurtne schrieb: > Theoretisch könnten aber auch 90% aller 595 bei 15mA Ausgangsstrom nach > einem Monat kaputt gehen, ohne dem Datenblatt zu widersprechen, oder? Nexperia sagt: > Limiting values are stress ratings only and (proper) operation of the > device at these or any other conditions above those given in the > Recommended operating conditions section (if present) or the > Characteristics sections of this document is not warranted. Constant or > repeated exposure to limiting values will permanently and irreversibly > affect the quality and reliability of the device. Das Datenblatt garantiert einen Spannungsabfall von 0,4 V bei einem Strom von 6 mA. Wenn du einen hoheren Strom rausziehst, dann gibt es überhaupt keine garantierte obere Grenze für den Spannungsabfall, aber bei weniger als 35 mA geht noch nichts kaputt. (Mit sehr hohen Strömen an mehreren Pins könntest du aber die zulässige Gesamtverlustleistung überschreiten.) Vurtne schrieb: > In dem Fall könnte man aus den Datenblatt schließen, dass die > Optokoppler nur für 10mA max. ausgelegt/getestet sind ( TCLT1002 bis > TCLT1004 ). Das ist der einzige Strom, für den du garantierte CTR-Werte hast. Aber wenn du z.B. einen Optokoppler für analoge Rückkoppelung benutzt, dann ist dir der genaue CTR egal, und du entwirfst die Schaltung für einen Strom von durchschnittlich ungefähr 10 mA.
Vurtne schrieb: > Axel S. schrieb: >> ... spezifiziert der >> Hersteller, bis zu welchem (sink/source) Ausgangsstrom ein Ausgang noch >> saubere (L/H) Pegel liefert. > > Okay, verstehe. Dh. die Werte, die in den Test Conditions stehen, > stellen die Grenzen dar, für die der Chip in seiner primären Funktion > ausgelegt ist. Yup. > Bei allem darüber, bis zu den Absolute Maximum Ratings, ist quasi nichts > mehr vom Hersteller garantiert, die Absolute Maximum Ratings sind dann > nur noch eine Art Empfehlung Die absolute maximum ratings sind die Werte, die du in keinem Fall überschreiten solltest. Der IC wird natürlich nicht sofort kaputt gehen, aber außerhalb der maximum ratings garantiert der Hersteller gar nichts mehr. Und im Kleingedruckten steht meist auch, daß der Betrieb bei oder knapp unter den maximum ratings die Lebensdauer verkürzen kann. Bei einem CMOS-IC ist Alterung kein Ding, aber Optokoppler altern schon merkbar. > Theoretisch könnten aber auch 90% aller 595 bei 15mA Ausgangsstrom nach > einem Monat kaputt gehen, ohne dem Datenblatt zu widersprechen, oder? Es gibt mehrere Limits. Nicht nur den Strom pro Ausgang, auch einen Gesamtstrom über die Versorgungspins und eine Gesamtverlustleistung. Sobald du auch nur einen dieser Grenzwerte überschreitest, ist das Überleben des IC reine Glückssache. Wenn du immer unterhalb aller Limits bleibst und der Chip trotzdem kaputt geht, würde hingegen der Hersteller Verantwortung übernehmen. > Hier noch das Datenblatt zu der Optokopplerreihe: > http://www.mouser.com/ds/2/427/tclt1000-57846.pdf Also ganz normale lineare Optokoppler mit Transistorausgang. > In dem Fall könnte man aus den Datenblatt schließen, dass die > Optokoppler nur für 10mA max. ausgelegt/getestet sind ( TCLT1002 bis > TCLT1004 ). Nein. Du hast tabellarische Werte für das CTR (im Prinzip die "Stromverstärkung" des Optokopplers) nur für 1mA und 10mA gegeben. Weiter unten sind Diagramme CTR vs. LED-Strom (Fig. 10 und 11). Aus denen kann man entnehmen, daß im ungesättigten Betrieb das beste CTR zwischen 10 und 20mA erreicht wird, im gesättigten Betrieb (Schalter) hingegen bei 5mA. In den meisten Fällen wird man den Optokoppler ungefähr da betreiben wollen. Wenn einen der Abfall bei geringeren Strömen nicht stört, geht beliebig weniger Strom. Und nach oben darf man bis ans maximum rating herangehen. Auch wenn die Diagramme nur bis 40mA gehen.
Vurtne schrieb: > die Absolute Maximum Ratings sind dann nur noch eine Art Empfehlung Nein, genau so wenig eine Empfehlung wie das Schild 50km/h in der Stadt oder 4.5t vor einer Brücke.
Axel S. schrieb: > Und im Kleingedruckten steht meist auch, daß der Betrieb bei oder knapp > unter den maximum ratings die Lebensdauer verkürzen kann. Gerade deshalb würde man erwarten, dass auch ein Wert angegeben ist, bis zu dem man davon ausgehen kann, dass das nicht passiert. Wieviel ist "knapp unter den maximum ratings"? 95%, 70%? Oder nur 50%?
Bei LEDs sollte man bedenken, dass die 20mA dort keine MUSS Empfehlung ist. sie sind in der Regel auch mit 1mA hell genug. Ich lass sie meist mit weniger laufen. zB 6.8k an 5V.
Axel S. schrieb: > Natürlich nicht. Was sollte da auch stehen? Welche Bedeutung sollte ein > "empfohlener" Ausgangsstrom bei einem Logik-IC haben? Die vornehmliche > Aufgabe eines Logik-Ausgangs ist es, ordnungsgemäße Logikpegel > auszugeben (um damit Logik-Eingänge zu steuern). Daß dabei Strom fließt, > ist ein (idR. unerwünschter) Nebeneffekt. Folgerichtig spezifiziert der > Hersteller, bis zu welchem (sink/source) Ausgangsstrom ein Ausgang noch > saubere (L/H) Pegel liefert. Das sehe ich nicht ganz so. Es kann durchaus sein, daß ich mit einem Logikausgang mehrere Eingänge ansteuern will und diese ggf. auch noch über 2-3m Kabel verbunden sind. Da wüsste ich schon gern, ob der Treiber eine Chance hat, die, durch diesen Aufbau entstandene, Leitungskapazität zu treiben. Ich bin nämlich auch schon in diese Falle getappt: Max3006 als Pegelwandler zwischen 2,5 und 5V für SPI Leitungen über 3 Platinen ohne Kabel. Der Chip selbst hat auf dem Testplatz funktioniert, in der Schaltung eingebaut waren die Pegel soweit zusammen gebrochen, daß kein Sinnvoller Betrieb mehr möglich war. Der Effekt ist nun, daß ich wieder einen nachgeschalteten Buffer benötige, welcher genug Leistung ausgeben kann um die ca. 30cm Leitung und 5 Eingänge der nachfolgenden Bauteile zu treiben. Sinn des Einsatzes war aber, mit nur einem Bauteil die Pegelwandlung hin zu bekommen. Mit 2 Stufen geht es auch ohne den Ic.
Axel S. schrieb: > Und im Kleingedruckten steht meist auch, daß der Betrieb > bei oder knapp unter den maximum ratings die Lebensdauer verkürzen kann. Zeig doch mal einen Link auf so ein Kleingedrucktes. Muß das bisher immer überlesen haben. MfG Klaus
Hi >Zeig doch mal einen Link auf so ein Kleingedrucktes. Muß das bisher >immer überlesen haben. Kannst du z.B. in jedem AVR-Datenblatt direkt neben den Max.Ratings lesen. Oder im hier http://www.ti.com/product/sn74ahc1g14/datasheet Da steht es unter den Max.Ratings. MfG Spess
Klaus schrieb: > Zeig doch mal einen Link auf so ein Kleingedrucktes. Muß das bisher > immer überlesen haben. Nicht nur Kleingedruckt (STM32F1xx Familiy Data sheet) S37/107: "Stresses above the absolute maximum ratings listed in Table6: Voltage characteristics, Table7: Current characteristics, and Table8: Thermal characteristics may cause permanent damage to the device. These are stress ratings only and functional operation of the device at these conditions is not implied. Exposure to maximum rating conditions for extended periods may affect device reliability." Steht anders in nahezu allen Datenblättern. rgds
Vurtne schrieb: > beim 74 HC(T) 595: Output Current, ist im Datenblatt von Nexperia unter > Section 8 - Limiting Values (In accordance with the Absolute Maximum > Rating System (IEC 60134)) mit 25 bzw 35mA pro Pin angegeben, in Kapitel > 9 - Recommended operating conditions steht allerdings nichts mehr. Was sollte man da auch empfehlen? Das ist ein ganz normaler Ausgang der bei 1 mA genauso gut funktioniert wie bei 20 mA. Hier ist nunmal nur das Maximum interessant damit man weiß wie groß die Last maximal werden darf. Ist wie mit einer Sicherung, die hat ja auch keinen empfohlenen Betriebsstrom, da ist auch nur der Auslösestrom interessant. ;)
6a66 schrieb: > Nicht nur Kleingedruckt (STM32F1xx Familiy Data sheet) S37/107: > > "Stresses above the absolute maximum ratings listed in > Table6: Voltage characteristics, Table7: Current characteristics, and > Table8: Thermal characteristics may cause permanent damage to the > device. These are stress ratings only and functional operation of the > device > at these conditions is not implied. Exposure to maximum rating > conditions for extended periods may affect device reliability." "may affect device reliability" muß also mit "verkürzt die Lebensdauer" übersetzt werden, daher hab ich das bisher immer übersehen. Wobei an Angaben, über die Lebensdauer eines ICs, so ein Art Mindesthaltbarkeitsdatum, kann ich mich auch nicht erinnern. MfG Klaus
Klaus schrieb: > "may affect device reliability" muß also mit "verkürzt die Lebensdauer" > übersetzt werden, In meinem Wörterbuch kommt bei "reliability" als deutsche Entsprechung aber "Zuverlässigkeit" oder "Funktionssicherheit" raus. Das hat also nur indirekt was mit der "Lebensdauer" (oder Haltbarkeit) zu tun. Der Satz heißt also übersetzt: ... kann die Zuverlässigkeit beeinflussen. Oder in Prosa: Die Dinger tun möglicherweise nicht mehr so, wie sie sollen. Ein Betrieb unter diesen Bedingungen (Überschreitung der "Absolute Maximum Ratings") sollte also tunlichst vermieden werden. Auch wenn es sich nur um "Bastler"-Projekte handelt. Für ein industrielles Serienprodukt ist das ein absolutes No-Go!
Klaus schrieb: > Angaben, über... kann ich mich auch nicht erinnern. Du musst einfach davon ausgehen, das es viele Sachen in der Welt gibt, auch wenn du von denen noch nie was gehört hast.
Also, ich bin jetzt nicht alle Kritikpunkte durchgegangen, aber bein '595 steht hier https://assets.nexperia.com/documents/data-sheet/74HC_HCT595.pdf in Table 6 bei den Output Levels ganz klar, welchen Pegel der Ausgang bei welcher Belastung und Ausgangsspannung annimmt. Und das sogar über den vollen Temperaturbereich. Für das dynamische Verhalten, werdne die Zeiten (Propagation Delay, rise-time, fall-time) an definierten Lastkapazitäten (typ. 50 pF) spezifiziert. Wo liegt also das Problem?
P.S. Was soll denn diese Kaffesatzleserei? Maximum Ratings: Bereich, wo der Hersteller garantiert, dass der Baustein kaputt gehen kann. Recommendet Ratings: Bereich, in dem der Hersteller die spezifizierte Funktion garantiert, vulgo: Arbeitspunkt Alles dazwischen: It's up to you.
Christian B. schrieb: > Axel S. schrieb: >> Natürlich nicht. Was sollte da auch stehen? Welche Bedeutung sollte ein >> "empfohlener" Ausgangsstrom bei einem Logik-IC haben? Die vornehmliche >> Aufgabe eines Logik-Ausgangs ist es, ordnungsgemäße Logikpegel >> auszugeben (um damit Logik-Eingänge zu steuern). Daß dabei Strom fließt, >> ist ein (idR. unerwünschter) Nebeneffekt. Folgerichtig spezifiziert der >> Hersteller, bis zu welchem (sink/source) Ausgangsstrom ein Ausgang noch >> saubere (L/H) Pegel liefert. > > Das sehe ich nicht ganz so. Es kann durchaus sein, daß ich mit einem > Logikausgang mehrere Eingänge ansteuern will und diese ggf. auch noch > über 2-3m Kabel verbunden sind. Ich sehe hier keinen Widerspruch. > Da wüsste ich schon gern, ob der Treiber > eine Chance hat, die, durch diesen Aufbau entstandene, Leitungskapazität > zu treiben. Dir ist aber schon klar, daß das eine ganz andere Frage ist? Die beim Umladen von Lastkapazitäten auftretenden Ströme sind natürlich auch unerwünschte (wenn auch unvermeidbare) Nebeneffekte. Der dabei fließende Spitzenstrom ist auch nicht von den maximum ratings abgedeckt, denn die gelten für Dauerstrom. Ferner sind dynamische Spezifikationen wie Schaltzeit vs. Lastkapazität bei den entsprechenden Bauteilen natürlich Teil des Datenblatts. > Ich bin nämlich auch schon in diese Falle getappt: Max3006 als > Pegelwandler zwischen 2,5 und 5V für SPI Leitungen über 3 Platinen ohne > Kabel. Der Chip selbst hat auf dem Testplatz funktioniert, in der > Schaltung eingebaut waren die Pegel soweit zusammen gebrochen, daß kein > Sinnvoller Betrieb mehr möglich war. Aha. Da hast du wohl das Datenblatt nicht gelesen. Und/oder "vergessen" beim Test auch mal die Kabel/Eingangskapazität zu simulieren.
Axel S. schrieb: > Aha. Da hast du wohl das Datenblatt nicht gelesen. Und/oder "vergessen" > beim Test auch mal die Kabel/Eingangskapazität zu simulieren. nun, offensichtlich las ich es nicht mit der gebürenden Sorgfalt. Lag aber einfach daran, daß ich mir nicht vorstellen konnte, daß es Levelshifter gibt die nur in der Lage sind einen nachfolgenden Buffer zu treiben. Der Aufbau ist im konkreten Fall so gewesen, daß ein FPGA Ausgang mit 2,5V Pegel auf einen 5V Pegel umgesetzt werden sollte. Das funktionierte auch. Nur der SPI Takt, welcher eben auch darüber ging und nachfolgend an 4 Parallel - Seriellwandler angeschlossen war, tja der hatte leider keinen vernünftigen Pegel mehr, selbst ein Takt war nicht mehr zu erkennen, das war ein einziges schwingen. Man lernt halt nie aus. Das Ziel, einen Buffer für die Wandlung 2,5 5V einzusparen (also die 3,3V Zwischenstufe weg zu lassen) wurde somit nicht ganz erreicht. Die 3,3V brauch ich zwar nicht aber eben neben dem Levelshifter noch einen Buffer, welcher sicher stellt, daß die nachfolgenden Bauteile auch sinnvolle Pegel / Signale erhalten. Und ja, sowas ist ärgerlich, insbesondere wenn man kaum Platz hat.
Route 6. schrieb: > Klaus schrieb: >> Angaben, über... kann ich mich auch nicht erinnern. > > Du musst einfach davon ausgehen, das es viele Sachen in der Welt gibt, > auch wenn du von denen noch nie was gehört hast. Ich versuche ja etwas zu lernen. Nachdem ich nun weiß, daß "may affect device reliability" mit "verkürzt die Lebensdauer" übersetzt werden muß, würd ich gern mal wissen, wie die Lebensdauer eines ICs spezifiziert ist. X Jahre oder X Milliarden Schaltspiele oder etwas ganz anderes? Wenn ich das nicht weiß, hilft mir "verkürzt" nicht wirklich weiter. MfG Klaus
Christian B. schrieb: > Ich bin nämlich auch schon in diese Falle getappt: Max3006 als > Pegelwandler zwischen 2,5 und 5V für SPI Leitungen über 3 Platinen ohne > Kabel. Das kommt davon, wenn man einen bidirektional Pegelwander für unidirektionale Signale benutzt. :) Die Ausgänge des MAX3006 haben eine Impedanz von 6 kΩ und können dauerhaft nur 20 µA treiben. (Das steht im Datenblatt.) Die One-Shot-Schaltungen sind nur für eine kurze Zeit aktiv, weshalb du keine großen Kapazitäten anschließen solltest. (Maxim sagt nichts explizit, aber ein Graph geht nur bis 50 pF. Das Datenblatt von TIs TXB0108 ist besser und verrät, dass dessen Limit bei mindestens 70 pF liegt.)
> Wenn du immer unterhalb aller Limits bleibst und der Chip trotzdem > kaputt geht, würde hingegen der Hersteller Verantwortung übernehmen. Als Hobbyelektroniker würde ich nicht darauf hoffen, daß der Hersteller seine Chips nachbessert, wenn ich sie dabei erwische, irgend ein zugesichertes Limit nicht zu vertragen. Sie werden mir wohl eher eine unkomplizierte Ersatzlieferung anbieten, die mir aber nicht hilft, weil die dann ja auch wieder kaputt gehen werden. Im Zweifelsfall muss man dann wohl improvisieren (Schaltung umbauen).
Klaus schrieb: > ... würd ich gern mal wissen, wie die Lebensdauer eines ICs spezifiziert > ist. https://e2e.ti.com/blogs_/b/precisionhub/archive/2014/02/20/ic-long-term-stability-the-only-constant-is-change sagt 10 Jahre. Bei Optokopplern (und LEDs) ist das anders; dort ist die Alterung nicht in den Datenblatt-Limits berücksichtigt. Der Hersteller sollte das irgendwo dokumentieren; bei Vishay habe ich nichts gefunden, aber z.B. für Toshiba siehe Kapitel 8 von https://toshiba.semicon-storage.com/info/docget.jsp?did=7428.
Stefan U. schrieb: >> Wenn du immer unterhalb aller Limits bleibst und der Chip trotzdem >> kaputt geht, würde hingegen der Hersteller Verantwortung übernehmen. > > Als Hobbyelektroniker würde ich nicht darauf hoffen, daß der Hersteller > seine Chips nachbessert, wenn ich sie dabei erwische, irgend ein > zugesichertes Limit nicht zu vertragen. Das ist wohl wahr. Als Hobbyist fällst du sowieso durch das Raster des Herstellers. Wenn der halbwegs gute Anwälte hat, würden die dich im Zweifel erstmal um den Nachweis bitten, daß deine Schaltung das Bauteil tatsächlich immer innerhalb der absolut max ratings betreibt. Das würde 99.9% aller Hobbyisten schon überfordern. Alternativ sieht der Hersteller es evtl. als PR-Möglichkeit, seine Kulanz billig unter Beweis zu stellen. Relevant ist das aber für den Einsatz des Bauteils in einer Serie. Denn da hat der Verwender durchaus die Kompetenz, sowohl anhand von Schaltungsauslegung als auch Meßwerten nachzuweisen, daß er die Bauelemente bestimmungsgemäß verwendet. Wenn es dann trotzdem überproportional viele Rückläufer gibt, bei denen immer das gleiche Bauteil die Hufe hoch reißt, dann greift der rechtliche Aspekt.
Axel S. schrieb: >> beim 74 HC(T) 595: Output Current, ist im Datenblatt von Nexperia unter >> Section 8 - Limiting Values (In accordance with the Absolute Maximum >> Rating System (IEC 60134)) mit 25 bzw 35mA pro Pin angegeben, in Kapitel >> 9 - Recommended operating conditions steht allerdings nichts mehr. > > Natürlich nicht. Was sollte da auch stehen? Welche Bedeutung sollte ein > "empfohlener" Ausgangsstrom bei einem Logik-IC haben? Den dass der Entwickler einen Planungswert hat. So empfiehlt TI dann auch 5,2 mA und Nexperia gibt etwas versteckt im Datenblatt eine ähnliche Größenordnung an. > Aufgabe eines Logik-Ausgangs ist es, ordnungsgemäße Logikpegel > auszugeben (um damit Logik-Eingänge zu steuern). Daß dabei Strom fließt, > ist ein (idR. unerwünschter) Nebeneffekt. Folgerichtig spezifiziert der > Hersteller, bis zu welchem (sink/source) Ausgangsstrom ein Ausgang noch > saubere (L/H) Pegel liefert. Oh je, wird hier rumgeeiert :-( Früher, damals, zu echten TTL-Zeiten, belastete ein TTL-Eingang seine Quelle. Daher hat man früher, damals für Logik-IC den sogenannten Fanout spezifiziert. Der Fanout gab an, wie viele Eingänge ein Ausgang der gleichen Logik-Familie treiben konnte. Ein Fanout von 10 sagte zum Beispiel, dass ein Ausgang eines ICs maximal 10 Eingänge der gleichen Logikfamilie treiben konnte. Wie stark belastet der Eingang eines 74HC595 seine Quelle? Die kurze Antwort: Statisch nahezu gar nicht. Im Datenblatt findet man einen Input Leakage Current von +/- 1μA. Wie spezifiziert man damit einen Fanout? Gar nicht. Bei, sagen wir mal, 5,2 mA (TI Empfehlung) wäre das ein rechnerischer Fanout von 5200. Bei 25 mA wären es auf dem Papier sagenhafte 25000 Eingänge. Wow ... Ein so bestimmte Fanout stimmt aber nicht. Das sind statische Werte. Beim Schalten muss man die kapazitiven Lasten berücksichtigen. TI hat mal einen Fanout von 500 errechnet ohne das Layout zu berücksichtigen. Immer noch mehr als genug. Was sollte man nun ins Datenblatt schreiben? Was anders als "Fanout: Mehr als genug - wenn man nicht das Layout verpfuscht" könnte man eigentlich nicht schreiben. Daher lässt man es.
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