Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik I2C-Eeprom/interne Ladungspumpe?


von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Ich finde da nirgendwo Informationen, nicht mal angedeutet.
Konkret gehts um einen M24M02 von ST, ist aber letztendlich egal.
Weiss jemand:

-haben die Teile tatsächlich eine?
-wenn ja welche Spannung und welche Kapazitäten intern?

Genauere Informationen müsste man dann natürlich vom Hersteller 
bekommen, aber das dauert ja immer ein wenig (wenn man überhaupt eine 
Antwort bekommt). Mir gehts erstmal ums prinzipielle. Hintergrund ist 
eine Ex-Betrachtung, wieviel Energie könnte im Fehlerfall gespeichert 
sein.

von Falk B. (falk)


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@H.Joachim Seifert (crazyhorse)

>Konkret gehts um einen M24M02 von ST, ist aber letztendlich egal.

>-haben die Teile tatsächlich eine?

Wahrscheinlich ja.

>-wenn ja welche Spannung und welche Kapazitäten intern?

Ich tippe mal auf <10V, Kapazitäten im Bereich einiger 100pF, kaum mehr 
als 1nF.

>Antwort bekommt). Mir gehts erstmal ums prinzipielle. Hintergrund ist
>eine Ex-Betrachtung, wieviel Energie könnte im Fehlerfall gespeichert
>sein.

Hast du da auch die Ladung in der EEPROM-Matrix berücksichtigt? ;-)

von Olaf (Gast)


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> Ich tippe mal auf <10V, Kapazitäten im Bereich einiger 100pF, kaum mehr
> als 1nF.

Ich frag mich nur was der Quatsch soll. Normalerweise interessiert das 
nicht. Und wenn man es fuer eine Ex-Betrachtung braucht dann wird man 
sicherlich mit vom Hersteller garantierten Werten fuer einen ganz 
bestimmten Baustein rechnen muessen, also wird man wohl auch den 
Hersteller fragen muessen und nicht das Internet.

Olaf

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Danke, ich habs befürchtet.

https://duepublico.uni-duisburg-essen.de/servlets/DerivateServlet/Derivate-27829/Dissertation_A_Uhlemann.pdf

Der redet sogar von 15V :-(, da muss ich mich wohl doch drum kümmern.

Wie die Pumpenschaltung wohl aussieht bei einen Betriebsspannungsbereich 
1,8-5,5V?

Habe ST mal angeschrieben.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Olaf schrieb:
> Ich frag mich nur was der Quatsch soll. Normalerweise interessiert das
> nicht.
Das ist kein Quatsch, und es interessiert schon.
> Und wenn man es fuer eine Ex-Betrachtung braucht dann wird man
> sicherlich mit vom Hersteller garantierten Werten fuer einen ganz
> bestimmten Baustein rechnen muessen, also wird man wohl auch den
> Hersteller fragen muessen und nicht das Internet.
Und das steht schon ganz oben.

Hätte ja auch sein können, dass man inzwischen ohne erhöhte Spannung 
auskommt, ist ja nur eine Frage der beherrschbaren Isolatordicken. Damit 
hätte sich das Thema erledigt.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Wie die Pumpenschaltung wohl aussieht bei einen
> Betriebsspannungsbereich 1,8-5,5V?
Entweder eine Kaskade oder mehrere Ladungspumpen nacheinander... Ist ja 
kein Problem, sowas mit sehr geringer Leistung on-Chip zu bauen und zu 
regeln.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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H.Joachim S. schrieb:
> Das ist kein Quatsch, und es interessiert schon.

Hat das irgendeine Auswirkung nach "außen"?

von Einer K. (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Hat das irgendeine Auswirkung nach "außen"?

Ich schätze schon, dass auch ein EEPROM bersten kann.

Die dazu nötige Energie wird allerdings eher nicht von der internen 
Ladungspumpe bereit gestellt, sondern von der Stromversorgung, mit ihren 
Kondensatoren.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Welche Kondensatoren?

Ich habe noch kein EEPROM gesehen, das externe Kondensatoren für eine 
integrierte Ladungspumpe benötigt.

von Olaf (Gast)


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> Hat das irgendeine Auswirkung nach "außen"?

Wir könnten jetzt ja irgendwas fabulieren, zum Beispiel das ein 
zuendfaehiges Gemisch in das IC reindifundiert. Aber ganz egal was man 
macht, die entscheidende Auswirkung ist doch das man bergeweise Papier 
erzeugen muss und da helfen Befindlichkeiten aus dem Internet nicht 
weiter.

Olaf

von Einer K. (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Welche Kondensatoren?
>
> Ich habe noch kein EEPROM gesehen, das externe Kondensatoren für eine
> integrierte Ladungspumpe benötigt.

Mich sagte:
> von der Stromversorgung, mit ihren Kondensatoren.

Und ich habe bisher wenig µC Stromversorgungen OHNE Kondensatoren 
gesehen.

Aber wenn du möchtest, darfst du mich gerne falsch verstehen.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Ja, der wird nachträglich angesteckt. Hauptplatine ist vergossen, 
Steckverbindung eigensicher (Uo<=4V, 250R in jeder Leitung).
Für ein rein passives Teil wäre von Hause aus alles in bester Ordnung.

Werden chipintern höhere Spannungen erzeugt und diese auch noch in 
Kondensatoren gespeichert, muss man sich drum kümmern.
Ich denke mal, das ist mit einem Papier erledigt, weil die Energiemenge 
einfach viel zu klein sein wird. Aber bei ATEX gibts kein vermuten 
und/oder schätzen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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H.Joachim S. schrieb:
> Werden chipintern höhere Spannungen erzeugt und diese auch noch in
> Kondensatoren gespeichert, muss man sich drum kümmern.

D'accord. So etwas wie ein MAX232 oder ein ICL7660 ist da zu 
untersuchen. Oder auch mancher COG-Controller auf LC-Displays.

Aber ein EEPROM hat keine externen Kondensatoren für seine Ladungspumpe, 
auch liefert es die Spannung dieser Ladungspumpe an keinem seiner 
Anschlüsse (was Voraussetzung für solche Kondensatoren wäre).

On-Chip-Kondensatoren haben sehr kleine Kapazitäten und sind teuer (da 
sie viel Chipfläche verbrauchen), deswegen ist die darin gespeicherte 
Energiemenge überschaubar.

Die Entkopplungskondensatoren für die Versorgungsspannung sind nur mit 
der eh' auf der Platine herumkreuchenden Versorgungsspannung aufgeladen, 
die sind also im wahrsten Sinne des Wortes entkoppelt zu betrachten.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> auch liefert es die Spannung dieser Ladungspumpe an keinem seiner
> Anschlüsse (was Voraussetzung für solche Kondensatoren wäre).

Im regulären Betriebsfall nicht. Worst case: alle internen Kapazitäten 
(ESR natürlich 0) sind auf max. mögliche Spannung aufgeladen, werden 
durch Chipdefekte parallelgeschaltet und liegen auf einem Pin nach 
aussen. Dieser Fall ist zu betrachten, wenn eine Ladungspumpe verbaut 
ist. Und da sind sich ja eigentlich alle einig, dass die da sein muss. 
Natürlich ist das ein Defektszenario, welches realistisch betrachtet 
niemals eintreten wird. Aber theoretisch denkbar, also wird der 
schlimmste Fall betrachtet und dann hat man alles erledigt.

edit:
Und mit der Formulierung "sehr kleine Kapazitäten"  braucht man nicht 
ankommen, da müssen Zahlen her. Mal schauen, ob und wann ich die 
bekomme.

: Bearbeitet durch User
von Jim M. (turboj)


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H.Joachim S. schrieb:
> durch Chipdefekte parallelgeschaltet und liegen auf einem Pin nach
> aussen. Dieser Fall ist zu betrachten, wenn eine Ladungspumpe verbaut
> ist.

Dann sollte man aber auch an die normalerweise verbaute Diode von der 
Busleitung nach VCC beachten - die ist in fast jedem µC GPIO verbaut. 
Die würde Deine Überspannung der Ladepumpe nach VCC ableiten.

Da ein M24M02 auch ESD nach HBM bis 3KV verträgt, muss da IMO eine (6.5V 
Zener?) Diode an den Pins verbaut sein.

IMO kann so Dein Fault Szenario nicht auftreten - diese Dioden wären 
vorher leitend.

Viel Spaß mit dem ST Support, Infos werden die vermutlich nur gegen NDA 
rausrücken.

von dummschwaetzer (Gast)


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Rechne doch die Leistung aus! Umax laut Datenblatt und Imax laut 
Datenblatt
5,5V 2mA, also irgendwas bei 11mW.

von Falk B. (falk)


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@dummschwaetzer (Gast)

Nomen est Omen!

>Rechne doch die Leistung aus! Umax laut Datenblatt und Imax laut
>Datenblatt 5,5V 2mA, also irgendwas bei 11mW.

Du hast keine Ahnung von EX-Zertifizierung. Also laß es. Außerdem 
schrieb der OP, daß es hier zu 99% nur um den formalen Papierkrieg, 
sprich formalen, offiziellen Nachweis geht, daß die Energien im IC den 
Anforderungen des Ex-Schutzes genügen. VERMUTEN tun wir das alle, WISSEN 
tut es nur der Hersteller.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Interne Dioden/Z-Dioden zählen nicht, die sind im Zweifelsfall schon 
vorher oder gleichzeitig hochomig geworden :-)

Wie sieht das eigentlich bei FRAM und MRAM aus? Kommen die ohne zus. 
Programmierspannung aus? Muss mich gleich mal schlaumachen, könnte ne 
Alternative sein. Sind zwar deutlich teurer, aber das spielt in dem Fall 
keine Rolle.

@Falk: genau darum gehts.

: Bearbeitet durch User
von H.Joachim S. (crazyhorse)


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So, alles, was ich bis jetzt gelesen habe:
Höhere interne Spannung benötigen beide nicht.
MRAM sieht für die Zukunft sehr vielversprechend aus. Im Moment aber nur 
ein einziger aktiver Anbieter (Everspin), angeblich arbeiten viele 
Halbleiterschmieden daran. Für meine derzeitige Anwendung ist das aber 
nichts (Schreibstrom zu hoch), aber ich denke davon wird man noch 
einiges hören.

FRAM wird dann wohl das Mittel der Wahl sein, wenn von ST nichts kommt 
oder die Anforderungen an die externe Schutzbeschaltung zu hoch sind.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Wie hast Du eigentlich das Problem gelöst, daß in Deiner Schaltung 
ziemlich sicher auch ein µC vorhanden sein wird, der, wenn nicht gleich 
ein integriertes EEPROM, so aber doch mit hoher Wahrscheinlichkeit 
integriertes Flash-ROM enthält?

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Das ist alles unter Vergussmasse.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Und ... das serielle EEPROM kann da nicht auch noch mit drunter?

von Einer K. (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Und ... das serielle EEPROM kann da nicht auch noch mit drunter?

Oder in einem eigenen Klumpen vergossen werden?

von Dieter W. (dds5)


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War es nicht mal so, dass abhängig von der anliegenden Spannung eine 
maximale Kapazität und abhängig vom Strom eine maximale Induktivität 
nicht überschritten werden durfte?

Das waren bei 24V IMHO immer noch ein paar nF und die wird es in einem 
IC nie und nimmer geben.

von fchk (Gast)


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Schau doch einfach selber nach, wie die hier es gemacht haben:

https://zeptobars.com/en/read/Microchip-24LCS52-i2c-eeprom-charge-pump

https://zeptobars.com/en/read/ST-34C02-dimm-spd-eeprom

Chip nehmen, aufätzen, und unter dem Mikroskop anschauen. Die 
Kondensatoren sind gut zu erkennen, die Geometrie also bestimmbar. Für 
den Abstand der Kondensatorplatten müsstest Du für diesen Prozess 
typische Schichtdicken ansetzen.

Damit kommst Du zu einer fundierten Abschätzung zumindest der 
Zehnerpotenz.

fchk

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Danke für die angeregte Diskussion.
@Rufus: könnte schon, macht dann aber keinen Sinn mehr (soll zum Hin- 
und Hertragen von Daten dienen).
@Fanboy: ja, das ist denkbar. Aber es heisst dann auch wieder: sichere 
Begrenzung der Spannung innerhalb des "Klumpens"+ strombegrenzende 
Widerstände (Mindestbaugrösse 1206) in jeder Leitung ausser Ground, die 
nach aussen führt.
@Dieter: genau. Und ich habe eben ein Teil, von dem ich weder die max. 
interne Spannung habe noch die interne Kapazität schwarz auf weiss habe. 
Das einzige, was feststeht ist, dass die interne Spannung höher ist als 
extern zugeführte.
@fchk: schönes Bild :-). Aber Abschätzung hilft nichts. Man könnte 
sicher einen vereidigten Gutachter damit beauftragen und am Ende ein 
bestätigendes Papier liefern, übersteigt das Budget aber etwas. Die 
Zertifizierung selbst kostet ja auch noch mal.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Gibt es ex-zertifizierte Geräte, in denen z.B. SD-Karten eingesetzt 
werden?

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Kann ich mir kaum vorstellen, zumindest nicht zum Wechseln. Fest 
eingebaut schon, klar. Ist aber auch nicht unbedingt Sinn einer SD-card.
Zum og. Problem kommt noch, dass SD-Karten recht pingelig mit der 
Stromversorgung sind. Ob die noch funktionieren, wenn Vcc über 250R 
kommt?
Dann kommt ntürlich hinzu - um welche Ex-Zone gehts überhaupt.
Schau dir mal ein Notebook an, welches Ex-Zulassung hat. Eigentlich alle 
üblichen Schnittstellen sind verrammelt, nicht mal Ethernet gibts da. 
USB sowieso nicht usw. Eigentlich bleiben nur irgendwelche drahtlosen 
Sachen. Und was die Dinger kosten...
Das ganze ist ne kleine Wissenschaft für sich, die ich auch nicht 
komplett durchschaue. Will ich auch nicht und brauche ich auch nicht. 
Ich habe Vorgaben, was geht und was nicht geht und versuche damit die 
geforderte Funktionalität zu erreichen. Ist ein ständiges Geschacher um 
Bruchteile von mA, wenn man was an einer 4-20mA-Schnittstelle betreiben 
will. Da fängt man an die besten LEDs zu suchen, Schaltungsteile 
abschaltbar zu machen, die eh schon fast nichts verbrauchen, Kompromisse 
bei Operationsverstärkern (xx wäre eigentlich besser als yy, braucht 
aber mehr Strom, wobei sich zumindest das dieses Thema in den letzten 
Jahren deutlich entspannt hat).
Nebenbei muss man drauf schauen, dass die Teile auch ein paar Jahre 
lieferbar sind, mal eben ein Teil durch was funktional gleiches zu 
ersetzen erfordert zwar nicht gleich eine Neuzertifizierung, zieht aber 
dennoch einen grossen  Rattenschwanz in den Unterlagen nach sich.
Renata hat uns da kürzlich ein unschönes Ei gelegt, Abkündigung einer 
popeligen CR2032. Eine eingebaute Batterie ist dann schon ein Teil, was 
an die Substanz des ganzen geht, Musterprüfung+Freigabe der neuen Zelle, 
Einreichung und Prüfung der neuen Layouts (haben sich 
sicherheitsrelevante Abstände verändert/verschlechtert durch neuen 
footprint der Zelle?).
Kurz: man wird ständig in seiner Kreativität behindert. Und vor 
Schnellschüssen muss man sich hüten.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Keine Antwort von ST, nichtmal was lapidares (Vielen Dank für bla bla 
bla, wir kümmern uns und geben baldmöglichst Bescheid...).
Dann werde ich das Thema nicht weiter verfolgen und direkt auf FRAM 
setzen.

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