Forum: /dev/null Deep Space Comunication


von Kartenmacher (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo Forum, sicherlich gibt es hier Spezialisten  die sich z.B. mit EME 
auskennen. Meine Hochachtung! Meine (Gedankenspiel) Fragen: Wenn ich auf 
weite Distanzen wie z.B. zum nächsten Fixstern Funknachrichten 
austauschen möchte, gibt es da eine Formel, in der Entfernung, 
Sendefrequenz, Baudrate/Bandbreite, Sendeleistung, Antennengröße etc. 
vorkommt? Hab ich in meiner Liste was vergessen? Kann man überhaupt mit 
Funk oder Laser bis zum nächsten Fixstern (5 Lichtjahre) eine brauchbare 
Baudrate erreichen? Sagen wir mal die Antennenschüssel sei 500m groß. 
Auf welche Entfernung könnte eine andere Zivilisation den normalen 
Funkverkehr der Erde vom Hintergrundrauschen unterscheiden oder sogar 
mithören? Ich hoffe eine fruchtbare Diskussion angestoßen zu haben.

: Verschoben durch Moderator
von Neuling (Gast)


Lesenswert?

Kartenmacher schrieb:
> Auf welche Entfernung könnte eine andere Zivilisation den normalen
> Funkverkehr der Erde vom Hintergrundrauschen unterscheiden oder sogar
> mithören?

Da über eine andere Zivilisation nichts bekannt ist, wissen wir auch 
nichts um ihren technischen Fortschritt.

von Nils S. (kruemeltee) Benutzerseite


Lesenswert?

Auch ZDF geguckt?

von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

Mit einem wahrscheinlich unrealistischen Antennengewinn von 80db und 
bester Technik auf beiden Seiten und einer Sendeleistung von 10KW auf 
10Ghz und korellierter Funktechnik könnte es vielleicht hypothetisch 
funktionieren. Die gegebenen Werte berücksichtigen nur den theoretischen 
Freien Raum Pfadverlust ohne Inbezugnahme anderer Faktoren wie 
Atmosphärische Einflüsse und andere zu erwartende Beeinträchtigungen. 
Zuerst müssten wir natürlich dort ein Team hinschicken um die 
Empfangseinrichtungen auf einen Planeten des fernen Sterns zu 
installieren;-)

Mit 80dB Antennengewinn auf beiden Seiten bei 10Ghz ist der Freiraum 
Pfadverlust bei 5 Lichtjahren 226dB. Das ist ein unvorstellbar hoher 
Wert Verlust Faktor von etwa 4E22.

Der erforderliche Antenndurchmesser würde ungefähr 80m betragen. Für 
100dB Gewinn müßte sie 1km groß sein.

Bei einer Sendeleistung von 10KW dürften dann unter idealen 
Verhältnissen auf der Empfangsseite -156dBm zu erwarten sein. Die EIRP 
der Sendeanlage ist bei 80dB Antennengewinn dann eine Milliarde KW(1E12 
Watt). Vielleicht läßt sich das mit digitalen Modulations-Techniken und 
Methoden einschließlich Spread Spectrum Prozess Gewinn schaffen. Ich bin 
aber kein Radio Astronomer und habe zur Zeit keine Erfahrungen mit 
bestmöglicher Technik und Betriebsarten und Tricks.

Ich glaube nicht, daß es viel bringt zu viel darüber nachzudenken. Im 
Augenblick ist das alles nur Utopie.

: Bearbeitet durch User
von Fabian F. (fabian_f55)


Lesenswert?

Gerhard O. schrieb:
> Mit einem wahrscheinlich unrealistischen Antennengewinn von 80db und
> bester Technik auf beiden Seiten und einer Sendeleistung von 10KW auf
> 10Ghz und korellierter Funktechnik könnte es vielleicht hypothetisch
> funktionieren.
Wieso Hypothetisch?
Die HAARP_Sendeanlage in den USA hat eine Sendeleistung von 4000MW 
(96dBW).
Ist jetzt nicht völlig aus der Luft gegriffen im Weltall eine 10 oder 
100 mal größere Anlage zu bauen. Dann glühr auch nicht immer die Luft 
beim Senden.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

Ich bin ja immer der Meinung, dass ein Blip
von Atombombenexplosionen am ehesten noch durchkommen.

Ein kurzer "Zasch", der vielleicht ein µ
stärker als das Hintergrundrauschen ist.

wenn ein möglicher ET 1+1 zusammenzählen kann,
macht der einen grossen Bogen um uns ;)

von aGast (Gast)


Lesenswert?

● J-A V. schrieb:
> wenn ein möglicher ET 1+1 zusammenzählen kann,
> macht der einen grossen Bogen um uns ;)

+1
Der Beweis für intelligentes Leben im Weltall ist der, dass noch kein 
Außerirdischer die Menschheit besucht hat. ;)

von Mmmhm (Gast)


Lesenswert?

Ich könnte mir vorstellen, dass man eine Sendeanordnung bauen könnte, 
die Kernwaffen verwendet, um die nötige Leistung zu erzeugen.

Röntgenlaser kann man zumindest damit herstellen, einen EMP auch.

Möglicherweise reicht es schon, diese weit genug von der Sonne zu 
zünden, um sie z.B. mit dem Hubble über ein paar Lichtjahre sehen zu 
können. Vorausgesetzt, man verwendet die größtmöglichen Bomben.

Ich muss aber zugeben, dass ich für die optische Geschichte meine 
Zweifel habe. Im Vergleich zur Sonne wäre selbst die Zündung alle 
Kernwaffen gleichzeitig kaum sichtbar. Höchstens aus dem Spektrum könnte 
man das vielleicht extrahieren.

Ich denke, momentan sollte man sich auf die Empfangsseite konzentrieren, 
und das Senden anderen überlassen.
Aber selbst da habe ich meine Zweifel. Man muss sich nur überlegen, wie 
gigantisch die Entfernungen sind.
Dazu reden wir hier von ca 200 Milliarden Sternen, alleine in der 
"Nachbarschaft". Bei der Auswahl dauert es einige Zeit, bis man die 
abgeklappert hat.

von Christian M. (Gast)


Lesenswert?

Neuling schrieb:
> Da über eine andere Zivilisation nichts bekannt ist, wissen wir auch
> nichts um ihren technischen Fortschritt.

Irgendwo habe ich mal gelesen, sie wäre sehr viel weit voraus oder 
zurück! Irgendwie logisch.

Gruss Chregu

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

letztlich muss man versuchen, in gewissen "Lücken" zu senden.

da tauchen so Begriffe wie Wasserstoff-Spektrum und 21cm auf.

von H-G S. (haenschen)


Lesenswert?

aGast schrieb:
> Der Beweis für intelligentes Leben im Weltall ist der, dass noch kein
> Außerirdischer die Menschheit besucht hat. ;)

Vielleicht war er zu intelligent und ist ausgestorben  :-)



Ne im Ernst: wahrscheinlicher ist dass sie zum Tarnmodus übergegangen 
sind. Aus dem Tierreich kennt man ja die Tarngeschichten ohne die manche 
Spezies nicht überleben könnte.

Stellt euch vor eine höher entwickelte, bösartige Spezies findet eine 
intelligente Zivilisation und macht schlimme Sachen mit ihnen. Dem 
entgeht man langfristig nur mit 100% Verstecken, also keine sichtbaren 
Spuren nach Aussen hin abgeben.

von Der Andere (Gast)


Lesenswert?

Sich einfach einen nahegelegenen Pulsar suchen und den modulieren.

Und auf jegliche Handshake Protokolle verzichten, sonst wirds ziemlich 
zäh :-)

von Experte (Gast)


Lesenswert?

H-G S. schrieb:
> Stellt euch vor eine höher entwickelte, bösartige Spezies findet eine
> intelligente Zivilisation und macht schlimme Sachen mit ihnen. Dem
> entgeht man langfristig nur mit 100% Verstecken, also keine sichtbaren
> Spuren nach Aussen hin abgeben.

WENN eine Spezies so weit fortgeschritten ist, dass sie zu 
interstellaren Reisen in nützlicher Zeit (ÜLG-Reisen) fähig ist, DANN 
wird diese Spezies unweigerlich auch einen stark fortgeschrittenen Stand 
der Technik in der Robotik aufweisen. ERGO wird diese Spezies Ihre dort 
anfallenden Arbeiten schon längst durch zuverlässige Roboter erledigen 
lassen und gar keinen Bedarf an minderwertige Sklaven haben.

WENN eine uns besuchende Spezies bösartig in unserem moralischen Sinne 
ist UND These 1 korrekt ist, DANN wird diese bösartige Spezies 
ausschliesslich an den Ressourcen des Planeten interessiert sein.

Und jedes halbwegs gebildete Kind weiss bereits, dass man keine aktiven 
Funksignale braucht, um wertvolle Ressourcen auf fremden Planeten 
ausfindig zu machen.

Also: Nutzt mal bitte euer Gehirn nicht nur oberflächlich. DANKE!

von What if? (Gast)


Lesenswert?


von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

hehe what if...


wieviel Radiostationen senden weltweit auf der selben Frequenz?

wenn da draussen jemand nur z.B. mal eine 103,6MHZ
(hier ist es Radio Hamburg) einstellen würde
-Ja WENN die denn die Sendeantennen denn überhaupt
für die Aussendung ins All optimiert wären.
und wenn hier und wenn da...

da tauchen durchaus interessante Fragen auf:

wie würde sich wohl ein Empfang irgendwo draussen im All anhören,
wenn alle Sender einer zum Empfänger hin zeigenden Hemisphäre
ein einziges überlagertes Konglomerat bilden?

viele Länder haben gleich mehrfach diese Freq belegt.

von R. M. (n_a_n)


Lesenswert?

● J-A V. schrieb:
> wie würde sich wohl ein Empfang irgendwo draussen im All anhören...

so ?
https://www.youtube.com/watch?v=EWwhQB3TKXA

warum ist dieser Thread in /dev/nul gelandet ?

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

R. M. schrieb:
> so ?
> Youtube-Video "Contact - Opening Scene (HD)"

gewiss nicht.

von M.N. (Gast)


Lesenswert?

Kartenmacher schrieb:
> gibt es da eine Formel

Ja, Radargleichung: https://de.wikipedia.org/wiki/Radargleichung

Warum denn gleich die Leistungskeule rausholen? Ordentlich Bandbreite 
spendieren und Codieren, was das Zeug hält! Je mehr ein Signal die 
statistischen Eigenschaften von Rauschen erhält, um so robuster wird es 
gegen dieses.

von M.N. (Gast)


Lesenswert?

Nachtrag: Die Neutrino-Emission der Atomtests und sogar der regulären 
Kernkraftwerke könnte eine verräterische Spur sein.
Neutrinos interagieren praktisch nicht mit Materie und legen so mit 
Lichtgeschwindigkeit weite Strecken ungedämpft zurück (es kommt nur zu 
einer Verteilung des Flusses auf einen größeren Raumwinkel)

Aus dem Energiespektrum (Chromatizität) könnte eine technologisch 
fortgeschrittene, außerirdische Spezies sogar auf die Quelle der 
Neutrinos schließen (Fission, Fusion, kontrollierte Kernspaltung) und 
sogar auf die verwendeten Kernbrennstoffe.

von M.N. (Gast)


Lesenswert?

Gerhard O. schrieb:
> dürften dann unter idealen
> Verhältnissen auf der Empfangsseite -156dBm zu erwarten sein.

Ja und? Das ist das, womit ein handelsüblicher GPS-Empfänger auskommt. 
Und das Ding passt sogar in die Hosentasche!

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

M.N. schrieb:
> Die Neutrino-Emission der Atomtests und sogar der regulären
> Kernkraftwerke könnte eine verräterische Spur sein.

und wie stark ist die im Vergleich zur Sonne?

könnte man überhaupt aus sagen wir mal 20 Lichtjahren Entfernung
noch einen Unterschied machen, ob ein Neutrino von einem Stern
kommt oder von einem ihn umkreisenden Planeten?
Wie hoch ist da so die Winkelauflösung?

von M.N. (Gast)


Lesenswert?

● J-A V. schrieb:
> könnte man überhaupt aus sagen wir mal 20 Lichtjahren Entfernung
> noch einen Unterschied machen, ob ein Neutrino von einem Stern
> kommt oder von einem ihn umkreisenden Planeten?

Vielleicht.
Wir können zumindest jetzt schon anhand der Helligkeitsschwankung von 
Sternen im Sub-Promille-Bereich drauf schließen, dass diese von 
Exoplaneten umkreist werden.
Und das Energiespektrum von Neutrinos aus der Kernfusion der Sonne 
unterscheidet sich von dem bei der Spaltung von U235.

von Bernhard S. (gmb)


Lesenswert?

Kartenmacher schrieb:
> Fragen: Wenn ich auf
> weite Distanzen wie z.B. zum nächsten Fixstern Funknachrichten
> austauschen möchte, gibt es da eine Formel, in der Entfernung,
> Sendefrequenz, Baudrate/Bandbreite, Sendeleistung, Antennengröße etc.
> vorkommt?

Die Arecibo Nachricht (https://de.wikipedia.org/wiki/Arecibo-Botschaft) 
wurde laut Wikipedia mit 1MW auf 2.388 GHz mit dem Arecibo-Spiegel (305m 
Durchmesser) gesendet. 1MW sind +90dBm. Nehmen wir an, die Aliens haben 
auch genau so eine Antenne, die sie genau auf uns gerichtet haben. Der 
Weltraumhintergrund hat eine Temperatur von 2.7°K. Das entspricht einer 
Leistung von P=kB*T*Bandbreite mit der die Antenne rauscht, die auf 
diesen Hintergrund ausgerichtet ist. Das sind -194 dBm/Hz (statt den 
bekannten -174dBm/Hz bei Erdtemperaturen um 20°C). Eine Parabolantenne 
mit 305m Durchmesser hat bei 2.388 GHz (0.1256 m Wellenlänge) einen 
Gewinn von G=(pi*d/Lambda)^2 wenn der Erreger den Spiegel perfekt 
ausleuchtet. Das sind etwa 77 dB Gewinn bei der genannten Frequenz. Es 
wurde ein Frequenzshift von 75 Hz zur Modulation verwendet. Nehmen wir 
an, wir brauchen eine Empfängerbandbreite von 100 Hz, um dieses Signal 
dekodieren zu können. 100 Hz sind 20 dB mehr Rauschen als 1 Hz also 
-174dBm  Rauschpegel auf die genannten 100 Hz Bandbreite. Der 
Pfadverlust (https://de.wikipedia.org/wiki/Pfadverlust), also der 
Verlust durch die Entfernung beträgt 
Pfadverlust_dB=20*log(f)+20*log(d)+20*log(4*pi/c) bzw. umgestellt nach 
der gesuchten Entfernung ergibt sich 
d=(c/(4*pi*f))*10^(Pfadverlust_dB/20)

Wieviel Pfadverlust können wir uns erlauben? Unsere Sendeleistung (+90 
dBm) liegt 264 dB über dem Rauschen der Hintergrundstrahlung (-174dBm 
auf 100 Hz), also Pfadverlust_dB=264dB+77dB+77dB=418dB

Damit ergibt sich d=1.58*10^21 Meter, das sind 167475 Lichtjahre!

von Bernhard S. (gmb)


Lesenswert?

Ich muss mich korrigieren ... ich habe mich ganz zuletzt vertippt beim 
Berechnen der Entfernung, es sind knapp 8*10^18 Meter bzw. etwas über 
800 Lichtjahre Entfernung.

von Kartenmacher (Gast)


Lesenswert?

Vielen Dank für die kompetente Antwort. Würde dir am liebsten einen 
Ausgeben...

1MW @ 2,388GHz Sendeleistung @1974 mag ich gar nicht glauben. Vielleicht 
ist da der Antennengewinn irgend wie mit eingeflossen?!

Kann man diesen Thread wieder aus dev/null rausholen?

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


Lesenswert?

Bernhard S. schrieb:
> Nehmen wir an, die Aliens haben
> auch genau so eine Antenne, die sie genau auf uns gerichtet haben.

M.E. besteht genau in diesem Punkt ein Denkfehler.
Bei einer Ziel-Entfernung von 5 Lichtjahren muss man sämtliche 
relativ-Bewegungungen der Antennen zueinander über eben 5 Eden-Jahre 
voraus berechnen und das Signal in eben diese Richtung absenden.
u.a. Erdumlauf um die Sonne und Bewegung der beiden Sonnensysteme 
zueinander
Inkl. aller möglichen Überdeckungen größerer Planeten / unserer Sonne.
Und der Ablenkung (Brechung) der Signale innerhalb der Atmosphäre bis in 
den Weltraum...

Ein Empfang unserer Signale mit Hilfe einer Richtantenne wäre also 
äußerst unwahrscheinlich und ein reiner "Glückstreffer", wegen der 
zeitlichen Unbestimmtheit des Signaleingangs am Ziel.

: Bearbeitet durch User
von R. M. (n_a_n)


Lesenswert?

Bernhard S. schrieb:
> es sind knapp 8*10^18 Meter bzw. etwas über
> 800 Lichtjahre Entfernung.

Das hätte ich jetzt nicht gedacht.
Es bedeutet doch alles was von dieser Arecibo - Antenne gesendet wird
(G_antenne = 77dB, L = 90dBm, f = 2.388GHz, B = 100Hz)  nach einem 
Abstand von 800 Lj unterhalb des Hintergrundrauschens ( -174dBm @ 2.7 K)
liegt.

Die wollten doch damals (1974) M13 (Abstand 25000Lj) erreichen ?

ok, in dem Wiki steht auch das Empfangsantennen mit einer Fläche von
einigen 10 km² vorausgesetzt werden (G_antenne_empfang >> 77 dB)
dann geht die Rechnung wieder auf.

von Tobias P. (hubertus)


Lesenswert?

Bernhard S. schrieb:
> Wieviel Pfadverlust können wir uns erlauben? Unsere Sendeleistung (+90
> dBm) liegt 264 dB über dem Rauschen der Hintergrundstrahlung (-174dBm
> auf 100 Hz), also Pfadverlust_dB=264dB+77dB+77dB=418dB

Meiner Meinung nach dürfen die 77dB Antennengewinn nur einmal rein. Du 
gehst davon aus, dass Sender und Empfänger jeweils 77dB Gewinn haben, 
aber der Gewinn der Empfangsantenne ist bei dieser Rechnung vollkommen 
egal, da durch den Gewinn nicht nur das Nutzsignal, sondern auch das 
Hintergrundrauschen 'verstärkt' wird, d.h. für das SNR bringt der Gewinn 
in dieser Rechnung überhaupt nichts.

Was mich aber noch interessieren würde:
Haben die damals den Transmitter mit 13dBm angesteuert und haben dann 
90dBm EIRP gesendet, oder sind die effektiv mit 90dBm auf die Schüssel 
los (und haben damit 167dBm EIRP abgestrahlt?)

von John D. (Gast)


Lesenswert?

Tobias P. schrieb:
>
> Meiner Meinung nach dürfen die 77dB Antennengewinn nur einmal rein. Du
> gehst davon aus, dass Sender und Empfänger jeweils 77dB Gewinn haben,
> aber der Gewinn der Empfangsantenne ist bei dieser Rechnung vollkommen
> egal, da durch den Gewinn nicht nur das Nutzsignal, sondern auch das
> Hintergrundrauschen 'verstärkt' wird, d.h. für das SNR bringt der Gewinn
> in dieser Rechnung überhaupt nichts.

Hint: die -174dBm gelten für 300K, das Hintergrundrauschen ist deutlich 
geringer (entsprechend etwa 2,7K).

> Was mich aber noch interessieren würde:
> Haben die damals den Transmitter mit 13dBm angesteuert und haben dann
> 90dBm EIRP gesendet, oder sind die effektiv mit 90dBm auf die Schüssel
> los (und haben damit 167dBm EIRP abgestrahlt?)

Das ist nicht ernst gemeint, oder? 20mW Sendeleistung, obwohl alle 
Quellen 1MW Sendeleistung nennen und nicht einmal von EIRP oä. die Rede 
war?

von Bernhard S. (gmb)


Lesenswert?

Tobias P. schrieb:
> Meiner Meinung nach dürfen die 77dB Antennengewinn nur einmal rein. Du
> gehst davon aus, dass Sender und Empfänger jeweils 77dB Gewinn haben,
> aber der Gewinn der Empfangsantenne ist bei dieser Rechnung vollkommen
> egal, da durch den Gewinn nicht nur das Nutzsignal, sondern auch das
> Hintergrundrauschen 'verstärkt' wird, d.h. für das SNR bringt der Gewinn
> in dieser Rechnung überhaupt nichts.

Nein. Eine Richtantenne, die auf einen Hintergrund definierter 
Temperatur ausgerichtet ist liefert eine Rausch-Leistung die dem 
thermischen Rauschen eben dieser Temperatur entpricht. Eine 
Fernsehantenne mit 15 dB Gewinn ins All gerichtet wird gleich stark 
rauschen wie eine 305m Schüssel.

von Bernhard S. (gmb)


Lesenswert?

Tobias P. schrieb:
> oder sind die effektiv mit 90dBm auf die Schüssel
> los (und haben damit 167dBm EIRP abgestrahlt?)

Genau das. Die werden wohl ein Klystron verwendet haben

https://de.wikipedia.org/wiki/Klystron

Wikipedia schreibt, dass die im Dauerstrichbetrieb deutlich über 1 MW 
erreichen können.

von Der Große Attraktor (Gast)


Lesenswert?

Jedes Kind weiß doch, dass die Außerirdischen mittels 
Subraumkommunikation quasseln.

von Duenner Troll (Gast)


Lesenswert?

> Nein. Eine Richtantenne, die auf einen Hintergrund definierter
Temperatur ausgerichtet ist liefert eine Rausch-Leistung die dem
thermischen Rauschen eben dieser Temperatur entpricht. Eine
Fernsehantenne mit 15 dB Gewinn ins All gerichtet wird gleich stark
rauschen wie eine 305m Schüssel.

Nun, wer sagt denn dass so eine Antenne auf Raumtemperatur liegen muss ? 
Allenfalls waere sie auf einem Asteroiden besser aufgehoben. So weit weg 
ist so ein Setup nun auch wieder nicht.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

Duenner Troll schrieb:
> Allenfalls waere sie auf einem Asteroiden besser aufgehoben. So weit weg
> ist so ein Setup nun auch wieder nicht.

auf einem Asteroiden wäre solch eine Anlage immer wieder vom Asteroiden 
selbst abgeschattet.
dieser rotiert wie alle Objekte im Sonnensystem.

-btw gibts im All überhaupt eines das sich nicht dreht?

besser wäre ein Lagrange-Punkt, wo z.B. auch die Sonde SOHO liegt.

von Bernhard S. (gmb)


Lesenswert?

Duenner Troll schrieb:
> Nun, wer sagt denn dass so eine Antenne auf Raumtemperatur liegen muss ?

Das Rauschen einer Antenne hängt nahezu nicht von der Temperatur der 
Antenne selbst ab, sondern hängt davon ab, wohin sie gerichtet ist.

von c.m. (Gast)


Lesenswert?

wie viel "noch ankommt" kann und will ich eigentlich auch gar nicht 
ausrechnen.
aber nur mal zum vergleich: da wo der "nächste fixstern" ist, leuchtet 
ein kompletter stern mit irrsinniger leistung - wie unsere sonne.
und was kommt bei uns an? aus all der abgestrahlten lichtmenge (im 
sichtbaren spektrum) nur ein funkeln, das man auch nur sieht wenn es 
nacht ist.
also bei einem omnidirektionalen strahler geht viel der sendeleistung 
verloren.

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


Lesenswert?

Bernhard S. schrieb:
> Duenner Troll schrieb:
>> Nun, wer sagt denn dass so eine Antenne auf Raumtemperatur liegen muss ?
>
> Das Rauschen einer Antenne hängt nahezu nicht von der Temperatur der
> Antenne selbst ab, sondern hängt davon ab, wohin sie gerichtet ist.

Hä? Ist Rauschen der Antenne keine Konstante der Antenne selbst, d.h. 
abhängig von Konstruktion etc.?

Wenn das Rauschen abhängig vom der Ausrichtung ist, ist das Rauschen 
(bzw. der entsprechende Anteil) doch nicht der Antenne zuzuordnen?

von Bernhard S. (gmb)


Lesenswert?

Johann L. schrieb:
> Hä? Ist Rauschen der Antenne keine Konstante der Antenne selbst, d.h.
> abhängig von Konstruktion etc.?

Der Strahlungswiderstand 
(https://de.wikipedia.org/wiki/Strahlungswiderstand) rauscht tatsächlich 
mit der Temperatur, die "die Antenne sieht". Natürlich hat eine reale 
Antenne aus Metall auch ohmsche Anteile die mit der Temperatur der 
Antenne selbst rauschen, die sind bei guten Antennen aber 
vernachlässigbar.


> Wenn das Rauschen abhängig vom der Ausrichtung ist, ist das Rauschen
> (bzw. der entsprechende Anteil) doch nicht der Antenne zuzuordnen?

Korrekt. Die Antenne "kann nichts dafür".

von Kartenmacher (Gast)


Lesenswert?

Bernhard S. schrieb:
> Johann L. schrieb:
> Hä? Ist Rauschen der Antenne keine Konstante der Antenne selbst, d.h.
> abhängig von Konstruktion etc.?
>
> Der Strahlungswiderstand
> (https://de.wikipedia.org/wiki/Strahlungswiderstand) rauscht tatsächlich
> mit der Temperatur, die "die Antenne sieht". Natürlich hat eine reale
> Antenne aus Metall auch ohmsche Anteile die mit der Temperatur der
> Antenne selbst rauschen, die sind bei guten Antennen aber
> vernachlässigbar.

Wäre eine Plasmaantenne da die bessere Wahl?

von Michael M. (do7tla)


Lesenswert?

● J-A V. schrieb:
> auf einem Asteroiden wäre solch eine Anlage immer wieder vom Asteroiden
> selbst abgeschattet.
> dieser rotiert wie alle Objekte im Sonnensystem.
>
> -btw gibts im All überhaupt eines das sich nicht dreht?
>
> besser wäre ein Lagrange-Punkt, wo z.B. auch die Sonde SOHO liegt.

Wie wäre es wenn man auf der Rückseite des Mondes eine große 
Empfangsschüssel aufbaut?

Die Mondrückseite hat erhebliche vorteile, erst mal ist sie von der 
Sonne abgewandt und auch von der Erde.
So mit sind einige Störquellen ausgeschaltet oder stark abgeschwächt.

Man kann zusätzlich das Empfangssystem runter kühlen so das, das 
Thermische Rauschen reduziert wird.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

auf dem Mond kannst Du grosse Bereiche im Weltraum
für ca 2 Wochen überhaupt nicht anvisieren.

die Mondrückseite wird dann beschienen wenn wir Neumond haben.

-wie funktioniert eine Sonnenfinsternis...
das hatten wir ja nu grad erst ;)

: Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.