Forum: Platinen Wie eng sollte man Widerstände für die Durchkontaktierung abbiegen?


von Nano (Gast)


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Mal angenommen man hat beim Platinenlayout freie Wahl und verwendet kein 
Lochraster.

Wann sollte man den Widerstandsdraht dann abiegen, bzw. wie groß sollte 
der Abstand zwischen den zwei Löchern sein?

Sollte man möglichst eng abbiegen, also einen so kleinen Abstand wählen 
dass der Widerstand gerade so zwischen den beiden Löchern reinpasst und 
somit maximal Platz gespart wird oder sollte man den Abstand besser 
größzügig wählen um so beim Löten den Widerstand nicht so stark zu 
erhitzen?

Woran orientiert ihr euch?

: Verschoben durch Moderator
von Mark W. (kram) Benutzerseite


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Biege ihn so, dass der Lack nicht abplatzt. Wenn Du Platz einsparen 
willst, dann loete ihn hochkant ein.

von VIA (Gast)


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Nano schrieb:
> Woran orientiert ihr euch?

An vorhandenen Rastermaßen.

Somit kannst du später eine Biegelehre nutzen,
was das Bestücken deutlich einfacher
und vor allem sauberer macht.

https://www.reichelt.de/1-4W-5-1-0-Ohm-9-1-Ohm/BIEGELEHRE/3/index.html?ARTICLE=5595

von Curby23523 N. (Gast)


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Wer bereits hierfür Fragen im Forum stellt, wird nie eigenständig gute 
Leiterplatten erstellen.

Was würdest du denn vorschlagen? Auf biegen und brechen direkt am Körper 
biegen? Oder soll der Draht auf beiden Seiten 10mm zu sehen sein? Ich 
benutze immer das Eagle Package 0207/12.

von Jörg M. (derlang)


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Nils H. schrieb:
> Wer bereits hierfür Fragen im Forum stellt, wird nie eigenständig gute
> Leiterplatten erstellen.
>
> Was würdest du denn vorschlagen? Auf biegen und brechen direkt am Körper
> biegen? Oder soll der Draht auf beiden Seiten 10mm zu sehen sein? Ich
> benutze immer das Eagle Package 0207/12.

Wer nur fremde vorgegebene Daten ohne Hinterfragung nimmt, kann auch 
nicht viel drauf haben...

von Volker S. (sjv)


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Jörg M. schrieb:
> Wer nur fremde vorgegebene Daten ohne Hinterfragung nimmt, kann auch
> nicht viel drauf haben...

Angaben über den minimalen Biegeabstand sollten sich im Datenblatt des 
Herstellers finden lassen.

Bei axialen Dioden werden manchmal Cu-Flächen als Kühlflächen benötigt, 
da ist eine maximale Drahtlänge zwischen Körper und Leiterbahn 
einzuhalten.

von 6a66 (Gast)


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VIA schrieb:
> An vorhandenen Rastermaßen.
>
> Somit kannst du später eine Biegelehre nutzen,
> was das Bestücken deutlich einfacher
> und vor allem sauberer macht.

Wer bedrahtete Bauteile einsetzt dem sei - industriell eingesetzt oder 
bestückt - dringlich empfohlen Rastermaße einzusetzen. Entweder metrisch 
oder imperial.
Bastler haben freie Auswahl :)

rgds

von Mark W. (kram) Benutzerseite


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6a66 schrieb:
> Wer bedrahtete Bauteile einsetzt dem sei - industriell eingesetzt oder
> bestückt - dringlich empfohlen Rastermaße einzusetzen. Entweder metrisch
> oder imperial.
> Bastler haben freie Auswahl :)
>
Naja, ein sehr kleines Raster ist ja wie freie Auswahl. :-)

von Icke (Gast)


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Ich mache die immer so lang das ich noch problemlos in der Schaltung 
messen kann.

von Peter D. (peda)


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Nano schrieb:
> Wann sollte man den Widerstandsdraht dann abiegen, bzw. wie groß sollte
> der Abstand zwischen den zwei Löchern sein?

Der minimale Biegeradius steht im Datenblatt des jeweiligen Bauteils.

Wenn Du Platzprobleme hast, nimm SMD. Lötet sich auch leichter, da man 
nichts biegen und abschneiden muß.

von Klaus R. (klara)


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Mark W. schrieb:
> Wenn Du Platz einsparen
> willst, dann

... nimm SMD.

Oh, Peter war schneller.

: Bearbeitet durch User
von Georg (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Der minimale Biegeradius steht im Datenblatt des jeweiligen Bauteils.

Eben. Ein Anhaltspunkt ist, dass man nicht direkt am Gehäuse abbiegen 
sollte*,  das geht auch nur von Hand, mit einer Maschine wird um ein 
Blech gebogen. Damit hat man mindestens 1 mm Abstand vom Gehäuse - und 
das ist so ziemlich in jedem Fall ok.

*Wenn das nötig ist, um den Widerstand reinzukriegen, ist es der falsche 
oder das Layout ist fehlerhaft.

Bei Bauteilen wie gewickelten Induktivitäten sieht man schon, wo man 
nicht biegen sollte, weil da der Wickeldraht angeschweisst ist.

von Peter R. (pnu)


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Wenn beim Biegen der Drähte Kraft auf die Endkappen der Widerstände 
ausgeübt wird, geht die Kontaktierung verloren. Zwar nicht ganz, aber 
mit einer deutlich geringeren Kontaktfläche. Es entstehen Haarrisse 
zwische Kappe und R, die Korrosion begünstigen. Sehr nahe am R bedingt 
auch einen sehr engen Biegeradius. Und der sollte nicht kürzer sein, als 
der, der notwendig ist, um nach einem 90°Bogen gerade an der 
Leiterplatte angekommen zu sein, also Höhe der axialen Line des 
Widerstandes-zur Leiter Platte = kleinster Biegeradius
Aber auch da gibt es schon im Draht Mikrorisse.

Normalerweise nimmt man Biegeschablonen, die eine gewisssen Abstand 
zwischen Kappe und Biegung herstellen. Bein Maschinen sorgt halt ein 
Werkzeug für genügenden Abstand zwischen Widerstandskappe und Biegeung.

von Nano (Gast)


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Danke für eure Antworten.
Insbesondere der Hinweis auf's Datenblatt ist goldwert. Hätte nicht 
gedacht, dass auch so etwa da drin steht.

SMD ist natürlich eine schöne Sache, allerdings erfordert es immer eine 
selbstgeätzte oder industriell gefertigte Platine.
Bei THT kann man noch Lochrasterplatinen oder Breadboards verwenden. Ich 
werde vorerst die meisten Widerstände für's Breadboard benötigen, da ich 
die Bauteile aber auch später für richtige Platinen verwenden können 
möchte, aber auch nicht einfach beliebig bis es irgendwie passt oder zu 
eng biegen möchte, habe ich diese Frage hier mal gestellt.
Diese Biegelehre habe ich gestern schon gefunden, die werde ich mir 
wahrscheinlich auch kaufen. Verschiedene Maße erlaubt die aber dennoch 
und dann fragt man sich, welches soll man jetzt konkret anvisieren?

Wie macht ihr es z.B. beim Layouten, wenn man keine Leiterbahnen 
überbrücken muss? Welchen Abstand nimmt ihr da bei THT Widerständen?

von Nano (Gast)


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Nils H. schrieb:
> Wer bereits hierfür Fragen im Forum stellt, wird nie eigenständig gute
> Leiterplatten erstellen.

Viele Menschen fragen aus Überheblichkeit nie, weil sie glauben mehr als 
alle anderen über die Thematik schon von Geburt an zu wissen, aber es 
sind dann auch genau diese Menschen, die nie dazulernen und oftmals 
unbelehrbar sind.



> Was würdest du denn vorschlagen? Auf biegen und brechen direkt am Körper
> biegen? Oder soll der Draht auf beiden Seiten 10mm zu sehen sein? Ich
> benutze immer das Eagle Package 0207/12.

Mir fehlt die Erfahrung um irgend ein Maß vorzuschlagen, deswegen stelle 
ich ja diese Frage.
Wenn du aber so fragst, dann würde ich mich zumindest an ein 
Lochrastermaß orientieren, wie viele Pins jetzt dazwischen passen 
sollen, das weiß ich allerdings nicht.
So rein vom Gefühl her würde ich aber den Abstand etwas großzügiger 
wählen, weil mir die Problematik bezüglich der Hitze am Lötkolben 
durchaus bewusst ist und zu eng biegen ist natürlich auch nicht 
empfehlenswert, wenn man dann Gefahr läuft, das Bauteil zu zerstören.
Ein großzügiger Abstand macht es auch später einfacher, die Bauteile bei 
Bedarf wiederzuverwenden. Der Aufwand diese 0,0057-0,03 € Artikel zu 
auszuschlachten lohnt sich wahrscheinlich nicht, aber als Entlötübung 
wenn man nichts besseres zu tun hat, kann man das natürlich machen.

von oszi40 (Gast)


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Nano schrieb:
> Lochrastermaß orientieren,

+ Datenblatt ist der sinnvolle Weg. Allerdings sollte man auch die 
Wartungsfreundlichkeit im Auge behalten (falls mal was auszutauschen 
sein sollte). Bei zu langen Drähten kann auch mal was mechanisch in 
Resonanz kommen und durch Erschütterungen abbrechen.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Nano schrieb:
> SMD ist natürlich eine schöne Sache, allerdings erfordert es immer eine
> selbstgeätzte oder industriell gefertigte Platine.

Wie kommst du darauf?

> Bei THT kann man noch Lochrasterplatinen oder Breadboards verwenden.

Steckbretter gehen mit SMD natürlich nicht, allerdings stellt sich da 
die Frage nach der Platzeinsparung auch nicht. Auf Lochraster gehen 
zumindest SMD-Widerstände und -Kondensatoren, aber auch andere 
Bauelemente in MELF oder SOT-23. Widerstände in 0805 passen sogar genau 
saugend zwischen zwei Pins im 100mil Raster. Für Bauteile mit Beinchen 
im 50mil (1.27mm) Raster kann man die Lötaugen auf Lochraster halbieren 
(Trennscheibe in Proxxon/Dremel). Oder gleich dead bug soldering <- 
googlen!

> Diese Biegelehre habe ich gestern schon gefunden, die werde ich mir
> wahrscheinlich auch kaufen. Verschiedene Maße erlaubt die aber dennoch
> und dann fragt man sich, welches soll man jetzt konkret anvisieren?

Die Frage ergibt kaum Sinn. Das Raster sind Vielfache von 100mil. Es 
gibt ein kleinstes Raster, je nach Bauform. Und auch ein größtes, 
bedingt durch die endliche Lände der Beinchen. Für eins dazwischen wird 
man sich entscheiden. Feste Regeln gibt es da nicht.

> Wie macht ihr es z.B. beim Layouten, wenn man keine Leiterbahnen
> überbrücken muss? Welchen Abstand nimmt ihr da bei THT Widerständen?

Wenn es eng zugeht, den kleinstmöglichen. Sonst eher 100mil weiter. Die 
üblichen Widerstände in 207 Bauform passen z.B. auf ein 400mil (~10mm) 
Raster. Wenn genug Platz ist, nehme ich lieber 500mil. Da kann man dann 
auch noch eine Prüfklemme an jedes Beinchen anklemmen.

von der schreckliche Sven (Gast)


Angehängte Dateien:

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Also, bei mir sieht das so aus.
Da geht nichts kaputt.

von BobDylan (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Wenn Du Platzprobleme hast, nimm SMD. Lötet sich auch leichter, da man
> nichts biegen und abschneiden muß.

Wenn die Drähte der Widerstände der Durchkontaktierung dienen, also von 
oben UND unten gelötet werden sollen, sind SMD-Widerstände natürlich das 
Mittel erster Wahl...

Ich mache konkret für diesen Fall 10,16mm (entspricht ca. einem cm)für 
0207.

Gruß Achim.

von Helmut S. (helmuts)


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Gleich hier auf Seite 1 gibt es eine Tabelle für den Mindestabstand der 
Abbiegung. Mit ca.2mm ist man da schon gut dabei.
http://www.rcdcomponents.com/rcd/press/R-37%20Mounting%20Guidelines%20for%20RCD%20Leaded%20Resistors%20&%20Inductors.pdf
Für die Gesamtlänge sollte man dann auf ein 0,1inch Rastermaß gehen.

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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Nano schrieb:
> Wann sollte man den Widerstandsdraht dann abiegen, bzw. wie groß sollte
> der Abstand zwischen den zwei Löchern sein?

Was hast du für ein Problem?
Mir hat es die Praxis gelehrt.
Natürlich nicht kürzer als der Widerstand lang ist.
Am Steckbrett gibt es doch keine Fragen, oder?

Beim CAD nimmt man das Bauelement, und fertig.

Nano schrieb:
> sollte man den Abstand besser
> größzügig wählen um so beim Löten den Widerstand nicht so stark zu
> erhitzen?

Das schaffst du mit deinem Lötkolben nicht!
Selbst wenn der Lacxk braun werden sollte, funktioniert ein Widerstand 
noch bestens.
Bei LED könnte ich deine Frage verstehen.

von jz23 (Gast)


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BobDylan schrieb:
> 10,16mm (entspricht ca. einem cm)

NEIN!
Doch!
Oooh!

von Axel S. (a-za-z0-9)


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der schreckliche Sven schrieb:
> Also, bei mir sieht das so aus.
> Da geht nichts kaputt.

Die 4 Dioden links sind schon arg grenzwertig. Glasgehäuse sind 
übelnehmerisch. Die Gemeinheit dabei: einen kleinen Riss muß man nicht 
gleich sehen, aber das Bauelement geht durch eindringende 
Luftfeuchtigkeit mit der Zeit kaputt. Das ist das Patentrezept für 
schwer zu findende Fehler.

Ich habe das mal so gelernt, daß man bei Glasgehäusen den Anschluß mit 
einer Rundzange faßt und das Beinchen auf der dem Gehäuse gegenüber 
liegenden Seite der Zange biegt. Noch früher hat man so kleine 
"Schweineschwänzchen" in die federnden Beinchen gebogen, um nur ja jeden 
mechanischen Stress vom Glaskörper fernzuhalten.

von michael_ (Gast)


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jz23 schrieb:
> NEIN!
> Doch!
> Oooh!

Fernandel?

Axel S. schrieb:
> Die 4 Dioden links sind schon arg grenzwertig. Glasgehäuse sind
> übelnehmerisch.

Geht schon.
Das ist Hartglas.
Für die Serie oder Raketentechnik sollte man aber deine Bemerkung 
einhalten.

von jz23 (Gast)


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michael_ schrieb:
> Fernandel?

Louis de Funès natürlich

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
> Nano schrieb:
> SMD ist natürlich eine schöne Sache, allerdings erfordert es immer eine
> selbstgeätzte oder industriell gefertigte Platine.
das ist eine von Laien oft propagierte Meinung, die aber ziemlich falsch 
ist.
Gerade auf Lochraster-LPL sind SMD-BE von großem Vorteil bezüglich 
Platzeinsparung und bequemer Bestückung.
http://uwiatwerweisswas.schmusekaters.net/Uwi/ELEKTRONIK/motorsteuer_kl.jpg
http://uwiatwerweisswas.schmusekaters.net/Uwi/ELEKTRONIK/LED_LAMPEN/TREPPE-LAUFLICHT/12_Elektronik.JPG
http://uwiatwerweisswas.schmusekaters.net/Uwi/ELEKTRONIK/Opto_Laser/Lasersteuer_1_kl.JPG

> Ich werde vorerst die meisten Widerstände für's Breadboard benötigen,
Dafür sind THT natürlich deutlich besser geeignet.

> Diese Biegelehre habe ich gestern schon gefunden, die werde ich mir
> wahrscheinlich auch kaufen. Verschiedene Maße erlaubt die aber dennoch
> und dann fragt man sich, welches soll man jetzt konkret anvisieren?
Na so, das die Drähte nicht zu kurz am Körper abgebogen werden, um 
Beschädigungen am Glas-/Keramik-Körper und abgebrochene Drähte zu 
vermeiden.
 Gruß Öletronka

von michael_ (Gast)


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jz23 schrieb:
> Louis de Funès natürlich

Richtig, das war der kleine Dicke. Erstere der mit dem Pferdegesicht.

U. M. schrieb:
> Na so, das die Drähte nicht zu kurz am Körper abgebogen werden, um
> Beschädigungen am Glas-/Keramik-Körper und abgebrochene Drähte zu
> vermeiden.

Mit der Lehre geht das sowieso nicht.

Widerstände halten aber sehr viel aus.

von Georg (Gast)


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michael_ schrieb:
> Widerstände halten aber sehr viel aus.

Die sind eben widerstandsfähig.

Georg

von Michael B. (laberkopp)


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Nano schrieb:
> Wann sollte man den Widerstandsdraht dann abiegen, bzw. wie groß sollte
> der Abstand zwischen den zwei Löchern sein?

Das steht im Datenblatt, man muss es nur mal lesen, bevor man in 
Ahnungslosigkeit rumpostet.

https://www.vishay.com/docs/28768/mb_vg06.pdf

10mm bei 0207 Widerstand heisst ca. 1.5mm Biegeradius.

: Bearbeitet durch User
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