Forum: Platinen Leiterbahnwiderstand berechnen


von Kai (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

ich suche ein Tool um Widerstände von Stromversorgungsleitungen zu 
berechnen.

Eingabe:
- Gerber file von einer Lage mit der Leitung. Alternativ: z.B. Eagle 
File.
- Kupfer Schichtdicke (z.B. 18um)
- 2 Punkte zwischen denen ich den Widerstand berechnen will

Ausgabe:
- Widerstand = DC Impedanz der Leitung

Die Leiterbahnstrukturen sind recht komplex, teilweise sind es dicke 
Polygone, kurz vor dem Zuführen zum IC wird es immer dünner.

Hintergrund des ganzen:
Spannungsversorgung eines SOCs. Hier sind dank enger Toleranzen und 
Effekten wie Lasttransienten 25mOhm schon zuviel und ich will vor dem 
Design schon sicherstellen, dass alles im Lot ist.

Kennt jemand solch ein Tool, oder hat eine alternative Idee?

Perfekt waere es natürlich, wenn auch Visa mit berücksichtigt werden, 
aber ich wäre durchaus erstmal über eine einzelne Lage sehr glücklich.

Gruesse,

Kai

von Kai (Gast)


Lesenswert?

Visa=Vias :-)

von npn (Gast)


Lesenswert?

Kai schrieb:
> Ausgabe:
> - Widerstand = DC Impedanz der Leitung

Es gibt keine "DC-Impedanz". Die Impedanz ist der 
Wechselstromwiderstand.

Was möchtest du jetzt wissen?
Den ohmschen Widerstand (DC) oder den Wechselstromwiderstand?

von npn (Gast)


Lesenswert?

npn schrieb:
> Kai schrieb:
>> Ausgabe:
>> - Widerstand = DC Impedanz der Leitung
>
> Es gibt keine "DC-Impedanz". Die Impedanz ist der
> Wechselstromwiderstand.
>
> Was möchtest du jetzt wissen?
> Den ohmschen Widerstand (DC) oder den Wechselstromwiderstand?

Ich nehme an, daß du den DC-Widerstand suchst.
Dafür ist das "Saturn PCB Toolkit" gut geeignet.
http://www.saturnpcb.com

von Stefan S. (chiefeinherjar)


Lesenswert?

Kai schrieb:
> Lasttransienten 25mOhm schon zuviel und ich will vor dem Design schon
> sicherstellen, dass alles im Lot ist.

Da hilft dir aber ein niedriger DC-Widerstand nur bedingt, wenn die 
Impedanz zu hoch ist.

Und 25mOhm sollen zu viel sein?!
Um 0,1 Volt Spannungsabfall zu haben müssen schon 4 Ampere fließen...

Ich denke, da macht eher die IMPEDANZ dir einen Strich durch die 
Rechnung. Eben weil diese bei Transienten oftmals mehr zu Buche schlägt 
als der DC Widerstand.

von K. S. (hagbart06)


Lesenswert?

Wie schon geschrieben ist das kritische bei schnellen Digitalschaltungen 
die Impedanz der Zuleitung. Wenn das ganze wirklich so kritisch ist wie 
du schreibst (leider hast du das SOC nicht genannt) verwendet man 
(mehrere) Lagen separat für die Stromversorgung. Da hat man dann 
zusammen mit entsprechenden Abblockkondensatoren eine niederimpedante 
Stromversorgung. Der ohmsche Widerstand der Zuleitung ist i.d.R nicht 
das große Problem.

Häufig macht der Hersteller des IC konkrete Layoutvorschläge im 
Datenblatt, da kann man sich schon mal dran orientieren.

von Kai (Gast)


Lesenswert?

Ich wollte jetzt keine Grundsatzdiskussion aufreissen. Wenn jemand 
schonmal probiert hat ein SOC mit 1.2V +-5% auf IC Ball-Level zu 
versorgen und alle Effekte wie Lasttransienten, Load und Line 
regulation, ... sich angeschaut hat wird mich bestimmt verstehen.

Die Leiterbahnwiderstaende im 2 stelligen mOhm Bereich werden relevant 
und gehören in die Gesamtbetrachtung mit rein. Ich habe auch nicht vor 
NUR auf die Widerstände zu schauen.

Bei komplexen Leitungszügen ist es nicht mehr einfach von Hand 
durchzurechnen.

Das ganze geht dann in eine Gesamtbetrachtung ein, zusammen mit allen 
anderen teils genannten Effekten.

SaturnPCB schau ich mir direkt an. Gibt es auch etwas auf Opensource 
Basis?

Gruesse,

Kai
Sorry, ich komme aus dem Englischsprachigem Raum. Zumindest bisher wurde 
in meiner Umgebung impedance als generelle Bezeigung für rein reelle, 
aber auch komplexe Widerstände genutzt.

von Kai (Gast)


Lesenswert?

Hi Kevin,

wie man das ganze optimiert ist mir klar, aber es wäre doch 
wünschenswert auch zu wissen, ob es zumindest bei DC im grünen Bereich 
ist.

Viele Grüße,

Kai

von Kai (Gast)


Lesenswert?

Hinweis: Die AC Impedanz will ich bewusst nicht berücksichtigen. Mir ist 
klar, dass das ganze wichtig ist, allerdings glaube ich nicht daran, 
dass sich diese halbwegs korrekt bestimmen lässt ohne genau die 
Impedanzen der ICs an sich zu kennen, bzw. gute Ersatzschaltbilder zu 
haben und vertraue hier lieber auf Messungen. Zudem wird es bei einem 
kompletten Powertree mit zig Bauteilen in dem Versorgungs-netzwerk recht 
komplex und S-Parameter oder ähnliches der ganzen Bauteile müssen 
vorliegen.

Daher die Strategie erstmal auf DC alles gut hinzubekommen, etwas Marge 
zu belassen und den Rest im finalen Design zu optimieren. Ein 2. 
Durchlauf ist sowieso geplant.

von Georg (Gast)


Lesenswert?

Kai schrieb:
> Die Leiterbahnstrukturen sind recht komplex, teilweise sind es dicke
> Polygone

Dafür wird man einen 3D-Fieldsolver brauchen. Direkt Gerber eingeben 
geht natürlich nicht, es wird das Kupfer in 3D benötigt und Einspeise- 
und Abgabepunkt für den Strom.

Meines Wissens hat IBM sowas. Ist auf jeden Fall ein grösseres Projekt.

Georg

von Uwe N. (ex-aetzer)


Lesenswert?

Wenn Geld keine Rolle spielt, dann ist HyperLynx aus dem Mentor Imperium 
eine Möglichkeit der Analyse.

Ansonsten sind Power Planes ein gutes Mittel, die Stromversorgung 
niederimpedant zu halten. Idealerweise sollten die Vcc und GND Lage so 
dicht wie möglich zueinander liegen (<100µm).

von Elektrofan (Gast)


Lesenswert?

> - Kupfer Schichtdicke (z.B. 18um)
> - 2 Punkte zwischen denen ich den Widerstand berechnen will

> Kennt jemand solch ein Tool, oder hat eine alternative Idee?

Herrn Ω fragen?                 SCNR

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

@ Kai (Gast)

>klar, dass das ganze wichtig ist, allerdings glaube ich nicht daran,
>dass sich diese halbwegs korrekt bestimmen lässt ohne genau die
>Impedanzen der ICs an sich zu kennen, bzw. gute Ersatzschaltbilder zu
>haben und vertraue hier lieber auf Messungen.

Dann tu das doch auch im DC Fall. Laß eine Platine herstellen und miß 
dort mittels Vierdrahtmessung.

> Zudem wird es bei einem
>kompletten Powertree mit zig Bauteilen in dem Versorgungs-netzwerk recht
>komplex und S-Parameter oder ähnliches der ganzen Bauteile müssen
>vorliegen.

Man kann alles übertreiben. Eine Messung am realen Objekt ist hier 
wahrscheinlich deutlich einfacher und ausreichend.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.