Hallo,
ich plane gerade meine Elektrik für mein neues EFH.
Das Ganze soll zukunftssicher gestaltet werden, also Vorbereitung für
eine Steuerung. Neben bekannten Sensoren/Aktoren, deren Anschlüsse ich
im Moment mittels Installationskabel 6x2x0,8 bis in den Verteiler
verlegt geplant habe, kommen auch einige Meter NYM 3x2,5 zum Einsatz.
Oft liest man, dass zu Steckdosen 5x1,5qmm gelegt wurde, um die 3er
Steckdose auch schaltbar zu machen. Gut, ich würde wenn 5x2,5qmm legen,
aber ist es dann noch zulässig, das Kabel insgesamt mit B16A
abzusichern?
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5x2,5 |- Schuko1 -|
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L1--RCD--LS1(B16A)--|---------|- Schuko2 -| alle 3 in einem Rahmen
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| |- Schuko3 -|
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|
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| 5x2,5 |- Schuko4 -|
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|---------|- Schuko5 -| alle 3 in einem Rahmen
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| |- Schuko6 -|
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...
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Je 1 RCD für Kinderzimmer, Bad, GästeWC und einen für das restliche Haus.
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Ggfs. Kühlschrank ohne RCD...
Da hier ja nur eine Phase in einem Raum liegt (Licht und Steckdosen
wollte ich jeweils mit eigenen LS versehen, jedoch auf gleicher Phase)
sollte dies meines Erachtens gehen. Den Neutralleiter könnte ich ja
nicht "Überlasten", da die Summe der 3 Außenleiter nicht ~16A
übersteigen können. Fällt die Sicherung, ist in der 3er Dose auf keiner
Ader mehr was drauf.
Lediglich, wenn geschaltet wird und nur auf einer der 3 SchuKos Spannung
anliegt, könnte man vermeintlich bei Messen einer der 2 anderen
vermuten, dass keine Spannung anliegt. Aber dies wäre auch der Fall,
wenn man 3 Kabel a 3x2,5qmm verlegt.
Kann ich also statt 3x3x2,5 auch 1x5x2,5 legen, denn das könnte mir ein
wenig die zu verlegende Kabel reduzieren.
Besten Dank im voraus.
Joerg
P.S.: Holzständerwerk und neue Verordnungen, daher 2,5qmm für
SchuKo-Dosen, 1,5qmm für Leuchtmittel (auweia, auch mit 16A abgesichert,
weil die so schön günstig sind ;)
Jörg M. schrieb:> aber ist es dann noch zulässig, das Kabel insgesamt mit B16A> abzusichern?
ja.
> Da hier ja nur eine Phase in einem Raum liegt (Licht und Steckdosen> wollte ich jeweils mit eigenen LS versehen, jedoch auf gleicher Phase)> sollte dies meines Erachtens gehen. Den Neutralleiter könnte ich ja> nicht "Überlasten", da die Summe der 3 Außenleiter nicht ~16A> übersteigen können. Fällt die Sicherung, ist in der 3er Dose auf keiner> Ader mehr was drauf.
das Problem ist, wenn der N unterbrochen wird. Dann liegen 400V in Reihe
von 2 Verbauern an. Wenn ein Verbraucher dabei niederohmscher ist, dann
stirbt der andere.
Peter II schrieb:> das Problem ist, wenn der N unterbrochen wird. Dann liegen 400V in Reihe> von 2 Verbauern an. Wenn ein Verbraucher dabei niederohmscher ist, dann> stirbt der andere.
ich sehen gerade, du hast du nur 1 Phase. Dann ist das natürlich kein
Problem.
Ja, in einem Raum 1 Phase.
Kinderzimmer 1 : L1
Kinderzimmer 2 : L2
Schlafzimmer: L3
Bad OG : L1
Arbeiten : L2
GästeWC : L3
Flur: L1
WoZi: L2
Küche : L3
Außen: L1
Mehrere Sicherungen pro Raum.
Küche und WoZi sind offen ausgeführt. Evtl. muss ich die noch auf
gleiche Phase legen.
Ja,
Hab den Keller nicht mit aufgezählt sowie ein paar Küchengeräte. Ging ja
auch nicht darum, ob meine Planung der LS, RCD, etc. korrekt ist.
Deutschland du armes Land... wenn ich das lese und 1 Brandschutzschalter
mit 16A 155€ kosten soll, dann pack ich mir doch an den Kopf.
Frei nach dem Motto des Ingenieurs : Hier ist die Lösung, wo ist das
Problem?!?
Sind bestimmt schon tausende Häuser durch solche Fehler abgebrannt. Ach
was tausende, alle Holzständerhäuser sind mitlerweile abgebrannt. Da
muss die Elektroindustrie als Held der Nation kommen, und den Fehler
abschalten.
Bisher dachte ich Deutschland wäre überreguliert. Doch das toppt alles!
Ich werde erst im März 2018 in das Haus können, die Ämter...
Werde ich aber gepflegt ignorieren! Das Risiko gehe ich wagemutig und
undeutsch ein, jawohl!
Aber besten Dank für den Hinweis, sehr interessant zu lesen.
Gruß
Jörg
Hi
Hubert M. schrieb:> Brandschutzschalter
Und Die sind nicht 1x pro Verteilung - Die sind statt der Sicherung zu
verwenden!
... was wiederum den Preis der E-Installation 'etwa' anhebt ...
MfG
PS: Habe die Lücke im Text gefunden:
In dreiphasigen Wechsel
spannungssystemen (Dreh
stromkreise) ist der Einbau
von Brandschutzschaltern
nach der Norm hingegen nicht
vorgesehen.
Man wird sich wohl an den CEE-Stecker am Milchaufschäumer gewöhnen
müssen ...
Verpflichtung zum Fehlerlichtbogenschutzschalter:
Normen können nur Vorschriften werden, wenn dem Normenorgan hierzu ein
Mandat erteilt wurde.
Genau da setzt die Bundesfachgruppe Holzbau Deutschland – Bund Deutscher
Zimmermeister im Zentralverband des Deutschen Baugewerbe an und hat eine
andere Auffassung als der VDE.
https://www.zdb.de/zdb-cms.nsf/id/brandschutzschalter-de
Dann die Frage nach den Übergangsfristen. Hierzulanden ist das Datum an
dem dem die Baugenehmigung erteilt wurde ausschlaggebend dafür welche
Vorschriften und Normen anzuwenden sind.
Das Datum der Ausführung ist NICHT ausschlaggebend. So einen Flughafen
zu bauen kann ja schon mal ein paar Jahrzehnte dauern. Das würde ja
jeden Bauherren in unkalkulierbare Risiken stürzen (Planungen ändern,
evt. neue Ausschreibungen, neue Vergabe....).
Wie das bei Jörg MrX vor Ort ist, ist mir jedoch unbekannt.
Es gibt mehrere Landesbauordnungen in Deutschland.
Fehlerstromschutzschalter sind natürlich nicht billig, trotzdem ist es
zur Verbesserung der Versorgungssicherheit angeraten mehrere zu setzen.
Dann ist das ganze nicht gleich das ganze Haus dunkel (und kalt) wenn
eine Spinne sich in der Gartenleuchte gegrillt hat.
Anlagen und Apparate die Aufgrund der Aufstellung oder Art (Aussen,
Feuchtraum, Bürstenmotoren) eher mal zu Fehlerströmen neigen sollten von
kritischen und empfindlichen Anlagen getrennt werden.
Jörg M. schrieb:> Gut, ich würde wenn 5x2,5qmm legen,> aber ist es dann noch zulässig, das Kabel insgesamt mit B16A> abzusichern?
Ja, insgesamt ist kein Problem, keine Nulllieterüberlastun auich bei
gleichen Phasen, und die Massgabe "Kabelfreischaltung über 1 Sicherung"
ist auch erfüllt.
Jörg M. schrieb:> Kann ich also statt 3x3x2,5 auch 1x5x2,5 legen,
Ja.
Jörg M. schrieb:> P.S.: Holzständerwerk und neue Verordnungen, daher 2,5qmm für> SchuKo-Dosen, 1,5qmm für Leuchtmittel (auweia, auch mit 16A abgesichert,> weil die so schön günstig sind ;)
Nope, mit 13A musst du die 1.5 absichern.
Lediglich der Verdrahtungsaufwand, pro 3er Steckdose ein 5-adriges
2.5mm2 Kabel zum Sicherungskasten ziehen zu müssen (macht so 20 Kabel
und 60 Klemmstellen pro Wohnung) und immer noch nicht das Licht schalten
zu können, den Rolladen angeschlosssen zu haben, eine
Zimmertemperaturregelung einbauen zu können, halte ich für Unsinn.
Verlege Leerrohr und ansonsten nur Dauer-230V an alle Stellen (z.B. auch
die Position des Lichtschalters an der Tür). Die Schaltvorgänge können
dann per Steuerkabel oder Funk durchgeführt werden.
Michael B. schrieb:> Jörg M. schrieb:>> P.S.: Holzständerwerk und neue Verordnungen, daher 2,5qmm für>> SchuKo-Dosen, 1,5qmm für Leuchtmittel (auweia, auch mit 16A abgesichert,>> weil die so schön günstig sind ;)>> Nope, mit 13A musst du die 1.5 absichern.>
Ich weiss....
> Lediglich der Verdrahtungsaufwand, pro 3er Steckdose ein 5-adriges> 2.5mm2 Kabel zum Sicherungskasten ziehen zu müssen (macht so 20 Kabel> und 60 Klemmstellen pro Wohnung) und immer noch nicht das Licht schalten> zu können, den Rolladen angeschlosssen zu haben, eine> Zimmertemperaturregelung einbauen zu können, halte ich für Unsinn.>> Verlege Leerrohr und ansonsten nur Dauer-230V an alle Stellen (z.B. auch> die Position des Lichtschalters an der Tür). Die Schaltvorgänge können> dann per Steuerkabel oder Funk durchgeführt werden.
Leerrohr ist leider schwierig, da der Hersteller mir keine schönen Wege
erlaubt, da kommen schonmal die ein oder anderen "harten" Ecken vor.
Ein EIB Kabel wird per se in jeden Raum gelegt und an jede erdenkliche
Stelle vorbeigeführt. Die Schalter etc halte ich jedoch erstmal
klassisch, lediglich die Verteilerdose des Raumes wandert in den Keller.
Einerseits gebe ich dir recht, ich habe einige Mehrfachsteckdosen mit
einem einzigen 3er Kabel versehen, dieses wird nun gegen ein 5er
ausgetauscht. Nur wenige Stellen habe ich bisher mit mehreren 3er Kabeln
versehen, die reduziere ich mit dem 5er. Ich habe mir bewusst überlegt,
an welchen Stellen ich Steckdosen einzeln schaltbar haben möchte. Der
Häuslebauer schreibt mir aber flache Hohlwanddosen vor (max. 5cm tiefe),
da wird dann später nix mit tiefer Dose und Elektronik dahinter. Und ich
mag einfach die Haptik der Schalter, diese Smarthome Taster sind mir ein
Gräuel.
Andererseits finde ich es auch spannend, wenn ich die Kabel aus dem
Keller stromlos schalten kann. Bisserl weniger Elektrosmog.
Hingegen bin ich ein Gegner von Funk, mir reicht WLAN im Haus aus und
das wird Nachts auch abgeschaltet. Handy/Tablet hat im Schlafzimmer auch
nix zu suchen. Mag Paranoia sein, aber schaden kann es auch nicht.
Daher lieber "günstiges" Kupfer mit bedacht legen, zukunftssicherer aber
nicht übertrieben. Dann kann man später einiges machen, ohne auf den
Notnagel Funk zurück gehen zu müssen.
P.S.: Werde in Brandenburg bauen und hoffe die Baugenehmigung vor
Dezember zu erhalten.