Forum: HF, Funk und Felder Magnetic Loop dimensionieren


von asd (Gast)


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Hallo,

ich habe hier ein Kupferrohr (für normale Wasser-Installation), das als 
Ring mit ca 1m Durchmesser geliefert wurde. Es sind ca 3 "Windungen" 
übrig. Ich hatte die Idee daraus eine magnetic Loop zu bauen und auf den 
Dachboden zu hängen weil es mal hieß dass diese Antennen weniger 
haushaltsübliche Störungen einfangen weil sie nur auf das magnetische 
Feld reagieren.
Die meisten Bauanleitungen machen nur eine Windung. Das könnte ich 
natürlich auch machen, jedoch habe ich schon das Rohr mit 3 Windungen 
da. Bringt es einen Vorteil zwei oder 3 Windungen statt einer zu 
benutzen?
Ich hab noch einen Luft-Drehko mit 20-200pF und ca 0,3mm Plattenabstand. 
Für echte Sendeantennen wird ja aus gutem Grund ein Vakuum-Drehko 
genommen. Was denkt ihr, ist der Luft-Drehko auch für 1 oder 2 Watt 
Sendeleistung zu gebrauchen?

von asd (Gast)


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Hab noch vergessen: Das 20/30/40m Band wären so die präferierten 
Frequenzbereiche.

von Mark S. (voltwide)


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Den Draht durch 3 Rohrwindungen zu ziehen, ist natürlich eine ganz 
andere Herausforderung als bei nur einer Windung!

von DH1AKF W. (wolfgang_kiefer) Benutzerseite


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Nein!
Ich habe mit einer 2-Windungs- Loop Versuche gemacht, dabei einen 
Plattenkondensator aus Leiterplattenmaterial ausprobiert. Es gab ständig 
Feuerwerk bei geringer Leistung!
Google mal nach dem Magnetic Loop Rechner.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo asd

> Bringt es einen Vorteil zwei oder 3 Windungen ... zu benutzen

Grundsätzlich hängt die Leistungsfähigkeit nur vom Umfang der Loop ab,
aber.. Erhöht sich durch eine zusätzliche Windung die Güte, so erhöht 
sich proportional dazu der Gewinn. Zwei Windungen würden im Prinzip noch 
funktionieren, drei Windungen sind nicht möglich, da die Eigenresonanz 
der Loop zu niedrig wird. Den Durchmesser um 30% zu vergrößern, bringt 
höchst wahrscheinlich mehr Gewinn, als eine zweite Windung.

Luftstrecken vertragen maximal 1kV pro mm. Die 0,3mm entsprechen also 
ca. 300V Spannungsfestigkeit, der Magnet-Loop-Rechner sagt jedoch bei 2 
Watt und 1 Windung schon 500V voraus. Wird ein Drehkondensator mit zwei 
Paketen in Reihe geschaltet, könnte es gerade reichen. Eine 
Reihenschaltung ist sowieso zu empfehlen, da dann der Schwingkreisstrom 
nicht durch die Schleifkontakte des Drehkos fließt.

Bei doppelter Windungszahl verdoppelt sich gleichzeitig die Spannung am 
Drehkondensator. Dann wird auf jeden Fall ein größerer Luftspalt 
benötigt

http://www.dl0hst.de/magnetlooprechner.htm

Gruß, Bernd

von herbert (Gast)


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Es hat schon seinen Grund warum kommerzielle Magnetic Loop´s für den 
Amateursektor nur eine Windung haben. Da mir für das betreiben einer KW- 
Antenne (Gottseidank) nur der Dachboden zu Verfügung steht habe ich mir 
eine Loop Lamda 1/4 bezogen auf das 10 Meter Band gebaut. Eine Windung 
klassisch aus Aluprofil 5x50mm. Die 50 Ohm Einspeisung via 
Koppelschleife. Damit mache ich QRP auf 10,15,12,17 und 20 Meter. Am 
besten man orientiert sich an den käuflichen Varianten. Der Umfang darf 
bezogen auf die kürzeste Wellenlänge nicht größer als 1/4 Lamda sein. 
Ich bin ganz zufrieden mit dem Teil. Europa geht immer und wenn es die 
Bedingungen zulassen geht auch DX in Grenzen. Meine weiteste Verbindung 
war Boston mit 5 Watt auf 20 Meter in CW.

von SWL (Gast)


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asd schrieb:
> Hab noch vergessen: Das 20/30/40m Band wären so die präferierten
> Frequenzbereiche.

Geht bei mir zumindest empfangsseitig sogar bis 80m aber nur mit einem 
luftdrehko 0,3mm Abstand mit 2x500pf parallel. Eine Windung mit 1m 
Durchmesser.

Senden habe ich Mal mit einer CB Funke versucht. Es gab keine 
Überschläge bei mir. 4W FM sind also kein Problem bei diesem Aufbau

von asd (Gast)


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Vielen Dank für eure Tipps.

Auf dieser Seite gibt es ein Diagramm mit der benötigten 
Spannungsfestigkeit des Cs in Abhängigkeit von der Frequenz:
https://www.nonstopsystems.com/radio/frank_radio_antenna_magloop.htm

Und hier sieht man wie viel Strom der C können muss:
http://www.66pacific.com/calculators/small-transmitting-loop-antenna-calculator.aspx

Bei meinem Drehko läuft der Strom immer über den Schleifer, diese 
Bauform ist wohl nur für eine reine Empfangsantenne geeignet.

von Gästchen (Gast)


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asd schrieb:
> weil es mal hieß dass diese Antennen weniger
> haushaltsübliche Störungen einfangen weil sie nur auf das magnetische
> Feld reagieren.

Es ist auch so, habe ich auch nachgebaut (für KW-Bereich), als eine 
aktive Empfangsantenne. Den Unterschied mit weniger Störung merkst du 
schon z.B. bei ein Paar Metern Abstand zu deinem PC-Monitor. Wenn die 
Antenne noch mit dem HF-Balun abgetrennt ist, noch besser.

Gruß.

von Holger (Gast)


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Guten Abend,

ich habe vor Jahren auch mit einigen Magnetic Loop Antennen 
experimentiert.
Die Antennen funktionieren nur mit Abstrichen im Vergleich zu einem 
Dipol.
Wenn man nichts anderes aufbauen kann ist es eine Alternative, bzw. 
Notlösung. Man meint man es gibt weniger Störungen die RX Spannung 
schwächer ist. Ein gutes BPF gleicht das bei einem Dipol aus. Wenn ein 
breites Signal neben der eigenen Frequenz liegt stört es bei einer ML 
auch, nur leiser.

@Herbert
5W auf 20m Boston (Call?) mit einer ML, ist bestimmt schon 30 Jahre her.
Der Versuch die alten Bilder der Loops, (Nachts um die Litfaßsäule 
gewickelt) in die gewünschten Bild Formate zu formatieren ist mir nicht 
gelungen.

Alle Schreiber ohne Rufzeichen oder Vornamen, alles im Verborgenen.

73

Holger

PS

Mein Enkel hat mir das Forum gerade gezeigt und ich muss meinen Senf 
dazugeben-

von herbert (Gast)


Angehängte Dateien:

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Holger schrieb:
> 5W auf 20m Boston (Call?) mit einer ML, ist bestimmt schon 30 Jahre her.

Hab meine alten logbücher durchgesehen: Die Verbindung war im November 
1999.Das Call W1HT, Name Ralph und QTH Boston.

Holger schrieb:
> Der Versuch die alten Bilder der Loops, (Nachts um die Litfaßsäule
> gewickelt) in die gewünschten Bild Formate zu formatieren ist mir nicht
> gelungen.

Mir schon, siehe Anhang!

Ps: Loops indoor betrieben muß man SWR mäßig für das Vorzugs-Band 
optimieren.In meinem Falle 20 Meter.

von asd (Gast)


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Hallo,

gerade hab ich noch ein Problem entdeckt:
Das Dach hat eine Zwischensparrunen-Dämmung, diese Dämmung sind Matten 
mit gelben Fasermaterial und einer Art Alufolie. Die Dämmung steckt ca. 
60cm breit immer zwischen den Dachbalken, d.h. die einzelnen Bahnen sind 
untereinander nicht elektrisch verbunden, aber möglicherweise über die 
ganze Länge durchgehend. Ob die Matten am Giebel durchgehend sind kann 
ich nicht erkennen ohne Verschalung runter zu reißen.
Das ist zwar nicht gerade ein Faraday-Käfig, aber kann es sein dass das 
alle Unterdach-Aktivitäten auf das reine Empfangen einschränkt? Was wäre 
die höchste Frequenz auf der man Senden kann ohne in die 60cm breiten 
Folien zu viel Wirbelströme zu induzieren?
Vielleicht laufe ich mit einem (verkürzen) Dipol besser der quer zu den 
Folienbahnen aufgespannt ist? Der wäre dann 6m lang, da müsste man also 
Verlängerungsspulen unterbringen.
An liebsten will ich mit der Antenne unter Dach bleiben weil die 
Konstruktion dann nicht Sturmfest sein muss und vor allem will ich die 
Nachbarn nicht nervös machen.
Senden will ich mit max. 10W, bei mehr brauche ich eine Selbsterklärung, 
und bei den geringen Schutzabständen wäre viel mehr sowieso nicht drin.

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