Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Verstärkung Signal einens Sensors mit einer Operationsverstärkerschaltung


von Daniel (Gast)


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Hallo zusammmen,

ich möchte ein Signal von einem Sensor mit einer 
Operationsverstärkerschaltung verstärken.
Das Signal des Sensors ist 10mV +-3mV (ca. 5uA) schwach. Ich möchte es 
auf eine Spannung von 3,3V oder 5V verstärken. Die Versorgungsspannung 
des OP's sollte unter 12V liegen.

Ich denke eine Schaltung mit einem nichtinvertierender OP wäre geeignet?
Kann mir jemand einen OP empfehlen der mit solchen niedrigen 
Eingangsspannung zurecht kommt?

Danke im vorraus.

Gruß Daniel

von Lurchi (Gast)


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Eine nicht invertierende Verstärkerschaltung klingt plausibel. Wegen der 
Spannung von nur 7-13 mV wohl wenigstens ein single supply Typ, ggf. ein 
Rail to Rail. Da dürfte einer der vielen Auto-zero OPs für 5 V 
Versorgung passen. Also etwa AD8551, LTC2050, MCP6V27, MAX4238 oder 
ähnlich.

von Der Andere (Gast)


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Daniel schrieb:
> Das Signal des Sensors ist 10mV +-3mV (ca. 5uA) schwach.

Wenn du hier konkreter sagst was das für ein Sensor ist, welche 
Bandbreite du brauchst, etc. dann kannen dir eventuell der ein oder 
andere bessere Tipps geben wie man das am Besten verstärkt und misst.
Ich nehme an der Sinn der Verstärkung ist es dann mit einem µC A/D 
Wandler zu messen.

von Daniel (Gast)


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Hallo,

genauer möchte ich an einem Wiederstand einen Ionisationsstrom bzw. eine 
DC Spannung von ca 10mV umwandeln in ein digitales Signal.

Danke schonmal.

von Der Andere (Gast)


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Daniel schrieb:
> Wiederstand

Lass mal bitte den ersten 'e' weg.

Also normale lowside Strommessung, auf Masse bezogen?

Dann einen nichtinvertierenden Verstärker mit einem Low Offset Rail to 
Rail, wie sie dir Lurchi oben genannt hat.

Wobei, warum misst du den Strom mit so einem niedrigen Widerstand dass 
nur einige Millivolt abfallen?
Ionisationsstrom heisst für mich erst mal die Spannung ist eher höher.
Also könnte man ohne Probleme den Widerstand so auslegen daß an ihm 
mehrere hundert Millivolt oder gar mehrere Volt abfallen, ohne daß das 
ein wesentlicher Eingriff in das System wäre.
Das würde dir ggf. die Verstärkung ersparen oder zumindest den Fehler 
verkleinern.

von chris (Gast)


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Der Andere schrieb:
> mehrere hundert Millivolt oder gar mehrere Volt abfallen, ohne daß das
> ein wesentlicher Eingriff in das System wäre.

und die verbratenen Verlustleistung stellt zumal auch ein Problem da.

Wenn er sagen könnte wie hoch er Ioniastionstrom ist kann man das mal 
durchrechnen...

Daniel schrieb:
> Das Signal des Sensors ist 10mV +-3mV (ca. 5uA) schwach. Ich möchte es
> auf eine Spannung von 3,3V oder 5V verstärken.

bei 3,3V / 10mV = 330 wäre der benötigte Verstärkungsfaktor.
bei 5V   / 10mV = 500

heißt OPV deiner Wahl als nicht inervtierenden Verstärker beschalten

R1 = 470 Ohm zu R2 = 154630 Ohm R2 würde ich als Poti auslegen so das du 
justieren kannst

von Der Andere (Gast)


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chris schrieb:
> und die verbratenen Verlustleistung stellt zumal auch ein Problem da.

Lesen hilft:

Daniel schrieb:
> (ca. 5uA)

Wären bei einem V 5µW. Wahnsinn, da glüht der Widerstand

chris schrieb:
> R2 würde ich als Poti auslegen

So daß er nach einem halben Tag schon nur noch Unsinn misst. Stickwort: 
(Langzeit)Stabilität von Potis und Trimmer.

von Daniel (Gast)


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Hallo,

schonmal Danke für die Anworten.
Ich kann leider nicht mehr mV rausholen, da die Spannung vorher 
gleichgerichtet wird und da einiges abfällt. Zugriff habe ich auch erst 
ab dem Messwiederstand und da liegen die genannten 10mV und ca 5uA mit 
denen ich arbeiten möchte.

Ich werde es mal mit einem der von Lurchi vorgeschlagenen OP's 
versuchen.
Die Idee mit dem Poti ist zum Testen gut, danach kann ich es ja immer 
noch durch einen festen Widerstand ersetzen.

Gruß Daniel

von Daniel (Gast)


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Ja das blöde 'e' das ist die Autokorrektur sry.

von Der Andere (Gast)


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Daniel schrieb:
> Zugriff habe ich auch erst
> ab dem Messwiederstand und da liegen die genannten 10mV und ca 5uA mit
> denen ich arbeiten möchte.

Gut, war ja nur ein Vorschlag ohne zu wissen we deine Bedingungen genau 
sind.

Daniel schrieb:
> Die Idee mit dem Poti ist zum Testen gut

Willst du eine konkrete genau definierte Verstärkung weil du den Strom 
messen willst dann nimm entsprechend präzise Festwiderstände.

Willst du nur auf max. Auflösung abgleichen, dann nimm einen etwas 
kleineren Festwidersand für R2 als berechnet und schalte in Reihe dazz 
einen Trimmer so daß der Gesamtwiderstand in dem interessanten Bereich 
justierbar ist.

von Lurchi (Gast)


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Bei einem kleinen Strom (im Bereich < 10 µA) ist oft ein 
Transimpedanzverstärker die bessere Wahl als Widerstand als Shunt und 
dann die Spannung zu verstärken. Bei der Transimpedanzwandler-schaltung 
kann der Widerstand in der Regel größer werden. Allerdings benötigt man 
ggf. eine negative Versorgungsspannung.

Den Widerstand zur Strommessung sollte man wenn möglich etwas größer 
machen - so ab etwa 50 mV wird das Widerstandsrauschen kleiner als das 
Schrotrauschen. Viel mehr muss also nicht.

von Harald W. (wilhelms)


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Daniel schrieb:

> Ja das blöde 'e' das ist die Autokorrektur sry.

Da es das Wort Wiederstand nicht gibt, sollte es ja wohl auch nicht
durch Autokorrekztur angezeigt werden.

von Harald W. (wilhelms)


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chris schrieb:

> bei 3,3V / 10mV = 330 wäre der benötigte Verstärkungsfaktor.
> bei 5V   / 10mV = 500

Verstärkungen von grösser hundert in einem OPV gelten als
problematisch. Das sollte man eher auf zwei OPVs verteilen
oder gleich einen Instrumentalverstärker nehmen.

von Oberlajtnant (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Da es das Wort Wiederstand nicht gibt, sollte es ja wohl auch nicht
> durch Autokorrekztur angezeigt werden.

Autokorrekztur ist aber auch korrekturwürdig.

von chris (Gast)


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Der Andere schrieb:
> chris schrieb:
>> und die verbratenen Verlustleistung stellt zumal auch ein Problem da.
>
> Lesen hilft:
>
> Daniel schrieb:
>> (ca. 5uA)
>
> Wären bei einem V 5µW. Wahnsinn, da glüht der Widerstand
>
> chris schrieb:
>> R2 würde ich als Poti auslegen
>
> So daß er nach einem halben Tag schon nur noch Unsinn misst. Stickwort:
> (Langzeit)Stabilität von Potis und Trimmer.

Daniel schrieb:
> Die Idee mit dem Poti ist zum Testen gut, danach kann ich es ja immer
> noch durch einen festen Widerstand ersetzen.

Danke Daniel du begreifst schnell;)

Aber verrate doch mal den Sensor

Die negative Spannung kannst du auch mit nem ICL7660 bereitstellen.

Harald W. schrieb:
> Verstärkungen von grösser hundert in einem OPV gelten als
> problematisch. Das sollte man eher auf zwei OPVs verteilen
> oder gleich einen Instrumentalverstärker nehmen.

jo is auch nur ein Ansatz. Aufteilen kann man ja den ersten 33 und den 
zweiten 10 oder 55/10

von chris (Gast)


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chris schrieb:
> 55/10

50/10 korrekter Weise

von Daniel (Gast)


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Danke für die vielen konstruktiven Anworten.
Ich werde es mit 2 OP's (AD8551, LTC2050, MCP6V27, MAX4238) mit den 
Faktoren 10/50 versuchen.

von Lurchi (Gast)


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Bei den AZ OPs und niedriger Frequenz darf die Verstärkung für eine 
Stufe auch etwas höher sein. Für eine quasi Gleichspannung sind auch 
10000-fache Verstärkung in einer Stufe noch möglich.

Wenn man 2 Stufen machen will, kann die 2. Stufe vermutlich auch ein 
normaler Rail/Rail oder single supply OP sein. Den super kleinen Offset 
braucht man nach 50-100 facher Verstärkung eher nicht mehr.

Instrumentenverstärker sind in der Regel nicht single supply fähig, 
bräuchten also eine negative Versorgung. Um eine Ladungspumpe wie 7660 
würde ich eher einen Bogen machen bei so kleinen Signalen, dass sind 
ziemliche Störquellen. Zu höheren Verstärkungen helfen die auch nur sehr 
begrenzt gegenüber einem gutem OP.

Für einen mit 5 V Versorgten OP wäre eher eine Verstärkung von etwa 300 
passend und dann ein kleinerer Pegel am ADC.

von chris (Gast)


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Daniel schrieb:
> Faktoren 10/50 versuchen.

Denk beim zweistufigen verstärken daran, dass die erste Stufe die hohe 
Verstärkung macht. Die zweite sollte die geringe bekommen, somit werden 
auch Störungen nur um den kelineren Faktor verstärkt

von Daniel (Gast)


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Ok, ich denke daran. Danke nochmal. :)

Gruß Daniel

von Werner H. (werner45)


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Ein Ionisationsstrom kommt aus einer sehr hochohmigen Quelle und hängt 
in seiner Größe nur von der Ionisierung und nicht von der Spannung ab.

Erste Wahl ist wie erwähnt ein Transimpedanzverstärker als 
Eingangsstufe.
Meßbereichswahl über den Gegenkopplungswiderstand.

Gruß   -   Werner

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