Phil S. schrieb:> eine einfache Methode die Frequenz der Antenne zu> bestimmen?
Fotos der Antennen posten.
Mit einem Zollstock o.ä. zum Größenvergleich.
Antennen anschließen und Empfangspegel der Nachbarn 2.4/5 GHz mit
irgendeinem WLAN-Monitorprogramm vergleichen.
Phil S. schrieb:> Kennt jemand eine einfache Methode die Frequenz der Antenne zu> bestimmen?
Was berachtest du als einfach?
Die einfachste Methode wäre wohl, aus dem Fehler zu lernen und nicht
einfach alle möglichen Antennen unmarkiert in eine Kiste zu werfen. D.h.
ich empfehle dir (falls ohne Messgeräte) die Kiste beim Elektroschrott
ausleeren und neue Antennen zu kaufen, falls erforderlich.
Die richtige Methode zur Unterscheidung wäre, die Antennen auszumessen
(VNA und Referenzantenne zur Bestimmung der Anpassung ung des Gains).
Alternativ kann der Experte beim Zerlegen der Antenne die Frequenz ev.
erraten.
"Billige" Methoden bringen oft nur billige Ergebnisse, d.h. ohne grossen
Wert.
@alle
Vielen Dank für Eure wertvollen hinweise!
> Fotos der Antennen posten. Mit einem Zollstock o.ä. zum Größenvergleich.
... siehe Anhang. Die #2 wurde mit einem abgn-Adapter geliefert.
> Antennen anschließen und Empfangspegel der Nachbarn 2.4/5 GHz mit> irgendeinem WLAN-Monitorprogramm vergleichen.
Das ist im Bereich meiner Möglichkeiten.
> Die einfachste Methode wäre wohl, aus dem Fehler zu lernen...
Wie wahr!
> Die richtige Methode zur Unterscheidung wäre, die Antennen auszumessen> (VNA und Referenzantenne zur Bestimmung der Anpassungung des Gains).
Klingt für mich nach Labor, teurem equipment und fehlendem Knowhow
meinerseits.
Phil
HF-Werkler schrieb:> Die richtige Methode zur Unterscheidung wäre, die Antennen auszumessen> (VNA und Referenzantenne zur Bestimmung der Anpassung und des Gains).
Wenn man keine Referenzantenne hat, dürften doch auch zwei gleiche
Antennen gehen, oder?
Die Messwerte vom VNA setzt man dann in die Friis-Gleichung ein,
richtig?
https://de.wikipedia.org/wiki/Friis-%C3%9Cbertragungsgleichung#Gleichung
Ludger schrieb:> Die Messwerte vom VNA setzt man dann in die Friis-Gleichung ein,> richtig?
Ein ziemlicher Aufwand, weil man ja auch noch die Richtdiagramme
berücksichtigen muß, egal ob man mit einem Antennenpaar oder einer
Referenzantenne arbeitet.
Da der TE nur wissen will, für welche Frequenzen seine Antennen geeignet
sind, und diese wohl auch nicht paarweise zur Verfügung stehen, würde
ich einfach deren Empfangsleistung auf den betreffenden Frequenzen unter
Verwendung eines hinreichend konstanten Senders (entferntes, fremdes(!)
WLAN z.B.) feststellen.
Die alternative Methode geht natürlich über die Fotos in der Hoffnung,
dass jemand seine Antenne erkennt und "hier" ruft.
P.S.:
Fremdes WLAN, weil sonst die Gefahr besteht, dass sich der "Meß"-PC
zuhause einbucht und die Gegenstation zur Reduktion der Sendeleistung
auffordert.
Es gibt ein zusätzliches Merkmal, welches die Verwendbarkeit an
bestimmten Geräten/Adaptern beeinflusst: in der Schraubkupplung der
Antennen, mittig, gibt es wahlweise einen Stift oder eine Buchse.
Das klingt primitiv, aber man hat da schnell was kaputt gemacht, weil
die ersten 1...2 Drehungen des Gewindes möglich sind, egal, ob es
drinnen passt oder nicht - also vorher genau hinsehen.
Hp M. schrieb:> Ludger schrieb:> Da der TE nur wissen will, für welche Frequenzen seine Antennen geeignet> sind, und diese wohl auch nicht paarweise zur Verfügung stehen, würde> ich einfach deren Empfangsleistung auf den betreffenden Frequenzen unter> Verwendung eines hinreichend konstanten Senders (entferntes, fremdes(!)> WLAN z.B.) feststellen.
Wie soll man dabei berücksichtigen, dass eine Antenne für 2.4GHz auch
bei 5GHz Empfang bieten kann, aber im Sendefall einen Missmatch
aufweist? Und wie siehst du das Problem, dass durch
Multipath-Ausbreitung bereits ein paar cm einen grossen Unterschied
ausmachen können? In "normaler Umgebung" ist dies die Regel und
Multipath kann bereits durch die Antennegeometrie - z.B. Grösse
beeinflusst werden.
Für mich erscheint die Methode "Nachbar-WLAN" als keine funktionsfähige
Messmethode. Auch die optische Identifikation funktioniert eher nicht,
da es Antennen in beiden Ausführungen im gleichen oder sehr ähnlichem
"Gehäuse" gibt.
Es gibt(gab?) analoge Video-Übertagungs-Sets im 2.4Ghz Band. Damit kann
man gut austesten. Soweit weg gehen, bis eben noch ein verrauschtes Bild
erkennbar ist und dann die Antennen nacheinander am Sender anschließen.
Ich hab an meinem Sender(chen) sogar noch eine SWR-Messbrücke drann, wo
ich mit einem MAX4003 (log.Verstärker) die "stehwelle" (heist das bei
2.4Ghz auch so?) halbwegs gut erkennen kann. Aber mit dem Bildeindruck
im Empfänger sollte das auch gut zu machen sein.
Sonst. Tonne -> neu kaufen.
StromTuner
HF-Werkler schrieb:> Wie soll man dabei berücksichtigen, dass eine Antenne für 2.4GHz auch> bei 5GHz Empfang bieten kann, aber im Sendefall einen Missmatch> aufweist?
Eine Antenne, die guten Empfang bietet, dürfte auch gut zum Senden
geeignet sein, egal bei welcher Frequenz sie "angepasst" ist.
Anpassung bedeutet ja lediglich, dass die Konstruktion nicht
reflektiert. Wenn man Pech hat, wird dennoch nur wenig abgestrahlt,
sondern ein Großteil der Leistung in parasitären Elementen verheizt.
Ich habe schon Erdreich gesehen, das von der herabgefallenen
Antennenspeiseleitung eines Kurzwellensenders zu Glas geschmolzen war,
und trotzdem war das VSWR so gut, dass die Überwachungsautomatik den
Sender nicht abgeschaltet hat.
Logischerweise wäre das aber auch eine miserable Empfangsantenne
gewesen.
Je nach Aufstellung wird man bei solchen WLAN-Antennen im häuslichen
Umfeld immer mit den unterschiedlichsten Fehlanpassungen rechnen müssen.
Es ist Sache des Konstrukteurs dafür zu sorgen, dass die Endstufe
dadurch nicht unlinear wird oder gar abfackelt.
HF-Werkler schrieb:> Und wie siehst du das Problem, dass durch> Multipath-Ausbreitung bereits ein paar cm einen grossen Unterschied> ausmachen können? In "normaler Umgebung" ist dies die Regel und> Multipath kann bereits durch die Antennegeometrie - z.B. Grösse> beeinflusst werden.
Sehr wahr!
Aber das betrifft auch Antennen, die planmäßig betrieben werden.
Da die Auswirkungen solcher Umgebungsbedingungen aber kaum vorhersehbar
sind, dürfte auch die Kenntnis des Strahlungsdiagramms einer Antenne
nicht viel nützen.
Man muss das eben ausprobieren.
HF-Werkler schrieb:> Für mich erscheint die Methode "Nachbar-WLAN" als keine funktionsfähige> Messmethode.
Eine Meßmethode ist das sowieso nicht, aber es kann helfen die Spreu vom
Weizen zu trennen.
Selbst wenn auf jeder dieser Antenne die Frequenz draufstünde, könnten
ja immer noch defekte Exemplare darunter sein, z.B. aufgrund eines
beschädigten Mittelkontakts.
Mit einem Empfangstest kann man solche Leichen finden.
Die Verwendung eines VNA ist natürlich viel professioneller - so man
hat.
Hp M. schrieb:> Die Verwendung eines VNA ist natürlich viel professioneller - so man> hat.
Das habe ich doch heute glatt mal gemacht.
Die blaue Kurve ist die Anpassung für die 'kurze' Antenne. Die ist für
Bluetooth gedacht.
Die grüne Kurve ist von der 'mittellangen' Antenne. Die zeigt auch bei
5,1 GHz eine gute Anpassung.
Die rote Kurve ist von der 'langen' Antenne. Die kann man offensichtlich
für bestimmte DVB-T-Sender und 2,4 GHz verwenden.
Gute Anpassung heißt nicht automatisch gute Antenne. Die Sendeleistung
kann theoretisch auch in parasitären Elementen verbraten werden.
Hp M. schrieb:> Eine Antenne, die guten Empfang bietet, dürfte auch gut zum Senden> geeignet sein, egal bei welcher Frequenz sie "angepasst" ist.
Es ist genau umgekehrt. Eine gute Sendeantenne ist immer auch gut im
Empfang. Aber eine Empfangsantenne ist nicht unbedingt eine nutzbare
Sendeantenne.
Versuch mal mit einer Ferritantenne auf Langwelle zu senden.
T.roll schrieb:> Versuch mal mit einer Ferritantenne auf Langwelle zu senden.
Eine Ferritantenne ist bei keiner Frequenz "gut". Weder zum Senden noch
zum Empfangen.
@Ludger:
Mit einer kleinen handlichen Logper hättest du per S21-VNA-Messung
einfach die Wirkung der Antenne im Raum bestimmen können. Das mach ich
ab und an mal, um eine Antenne zu testen. Der Versuch ist recht
interessant, weil man erst da so richtig merkt, wie eine Antenne
strahlt (Steilstrahlung, Polarisation).
Eine Logper deshalb, weil der Gain über Frequenz weitgehend konstant
ist. Wahlweise kann man den Aufbau mit zwei identischen Logpers auch
einmessen. Ist keine exakte Wissenschaft ohne Basorberraum, aber zum
Verstehen reichts.
Solche geeignete platinenbasierte Logpers gibt aus mehreren Quellen,
u.a. TGN Technology (sind immer auf der Hamradio) oder WIMO.
Da es sich um Stabantennen handelt, könnte man aus der Länge der Antenne
die Frequenz bestimmen. Die Länge einer Antenne muss ein vielfaches der
Wellenlänge sein. Ich glaube, dass das bei 2.4Ghz und 5Ghz etwas schwer
wird:-).
Nein, über die Länge bestimmt man da garnichts, da die Länge des
eigentlichen Strahlers sich deutlich von der Gesamtlänge des Kunststoffs
unterscheiden kann.
HF-Werkler schrieb:> .. einmessen. Ist keine exakte Wissenschaft ohne Basorberraum,...
Sollte natürlich Absorberraum heissen, Sprich FAC - full anechoic
chamber
HF-Werkler schrieb:> Nein, über die Länge bestimmt man da garnichts, da die Länge des> eigentlichen Strahlers sich deutlich von der Gesamtlänge des Kunststoffs> unterscheiden kann.
Deswegen ja das Smile.
HF-Werkler schrieb:> @Ludger:> Mit einer kleinen handlichen Logper hättest du per S21-VNA-Messung> einfach die Wirkung der Antenne im Raum bestimmen können. Das mach ich> ab und an mal, um eine Antenne zu testen. Der Versuch ist recht> interessant, weil man erst da so richtig merkt, wie eine Antenne> strahlt (Steilstrahlung, Polarisation).
Ich habe versucht mit zwei identischen Antennen zu messen:
S21 = Gain + Gain + Freiraumdämpfung + Kabeldämpfung
Da kam am Ende mehr Gain raus, als für Dipole möglich ist.
Das liegt vermutlich daran, das mein Raum eben kein Freiraum ist,
sondern ordentliche Reflektionen erzeugt.
Das mit den Logpers schau ich mir mal an, Danke für den Tip.
Dein Erfahrungswert mit der Gainbestimmung in Büroumgebung wundert mich
nicht.
Den absoluten Gain einer Antenne bei 2.4GHz sehr genau zu messen, ist
kein Task, der mal so eben nebenher in einer normalen Umgebung
verlässlich und wiederholbar durchgeführt werden kann.
Selbst in einer "guten" Messumgebung (FAC mit bekannter Messantenne und
mit einer Referenzantenne frisch eingemessen) ist man schon sehr gut
dran, wenn die Fehler kleiner +-0.25dB wird.
Die "Büromethode" ist wohl eher rein vergleichend und zur
Verständnisförderung gut geeignet.
Das ist zumindest mein Erfahrungswert aus der Praxis.