Forum: HF, Funk und Felder Unterscheidung 5GHz 2.4GHz Antennen


von Phil S. (olm)


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Über die Jahre hat sich bei mir so eine Kiste mit verschiedenen 
WLAN-Antennen angesammelt:
1
 * 2.4 GHz Band (802.11bgn)
2
 * Dual-Band 2.4 & 5 GHz (802.11abgn)
3
 * 5 GHz (802.11an)

Leider ist keine einzige irgendwie gekennzeichnet.

Kennt jemand eine einfache Methode die Frequenz der Antenne zu 
bestimmen?

von Hp M. (nachtmix)


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Phil S. schrieb:
> eine einfache Methode die Frequenz der Antenne zu
> bestimmen?

Fotos der Antennen posten.
Mit einem Zollstock o.ä. zum Größenvergleich.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Antennen anschließen und Empfangspegel der Nachbarn 2.4/5 GHz mit 
irgendeinem WLAN-Monitorprogramm vergleichen.

Phil S. schrieb:
> Kennt jemand eine einfache Methode die Frequenz der Antenne zu
> bestimmen?

Was berachtest du als einfach?

von HF-Werkler (Gast)


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Die einfachste Methode wäre wohl, aus dem Fehler zu lernen und nicht 
einfach alle möglichen Antennen unmarkiert in eine Kiste zu werfen. D.h. 
ich empfehle dir (falls ohne Messgeräte) die Kiste beim Elektroschrott 
ausleeren und neue Antennen zu kaufen, falls erforderlich.

Die richtige Methode zur Unterscheidung wäre, die Antennen auszumessen 
(VNA und Referenzantenne zur Bestimmung der Anpassung ung des Gains).

Alternativ kann der Experte beim Zerlegen der Antenne die Frequenz ev. 
erraten.

"Billige" Methoden bringen oft nur billige Ergebnisse, d.h. ohne grossen 
Wert.

von Phil S. (olm)


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@alle

Vielen Dank für Eure wertvollen hinweise!

> Fotos der Antennen posten. Mit einem Zollstock o.ä. zum Größenvergleich.

... siehe Anhang. Die #2 wurde mit einem abgn-Adapter geliefert.

> Antennen anschließen und Empfangspegel der Nachbarn 2.4/5 GHz mit
> irgendeinem WLAN-Monitorprogramm vergleichen.

Das ist im Bereich meiner Möglichkeiten.

> Die einfachste Methode wäre wohl, aus dem Fehler zu lernen...

Wie wahr!

> Die richtige Methode zur Unterscheidung wäre, die Antennen auszumessen
> (VNA und Referenzantenne zur Bestimmung der Anpassungung des Gains).

Klingt für mich nach Labor, teurem equipment und fehlendem Knowhow 
meinerseits.

Phil

: Bearbeitet durch User
von Marc H. (marchorby)


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die 8. habe ich auch! Ist ne gestockte 2,4GHz

von Ludger (Gast)


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HF-Werkler schrieb:
> Die richtige Methode zur Unterscheidung wäre, die Antennen auszumessen
> (VNA und Referenzantenne zur Bestimmung der Anpassung und des Gains).

Wenn man keine Referenzantenne hat, dürften doch auch zwei gleiche 
Antennen gehen, oder?
Die Messwerte vom VNA setzt man dann in die Friis-Gleichung ein, 
richtig?

https://de.wikipedia.org/wiki/Friis-%C3%9Cbertragungsgleichung#Gleichung

Beitrag #5110063 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Hp M. (nachtmix)


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Ludger schrieb:
> Die Messwerte vom VNA setzt man dann in die Friis-Gleichung ein,
> richtig?

Ein ziemlicher Aufwand, weil man ja auch noch die Richtdiagramme 
berücksichtigen muß, egal ob man mit einem Antennenpaar oder einer 
Referenzantenne arbeitet.

Da der TE nur wissen will, für welche Frequenzen seine Antennen geeignet 
sind, und diese wohl auch nicht paarweise zur Verfügung stehen, würde 
ich einfach deren Empfangsleistung auf den betreffenden Frequenzen unter 
Verwendung eines hinreichend konstanten Senders (entferntes, fremdes(!) 
WLAN z.B.) feststellen.

Die alternative Methode geht natürlich über die Fotos in der Hoffnung, 
dass jemand seine Antenne erkennt und "hier" ruft.



P.S.:
Fremdes WLAN, weil sonst die Gefahr besteht, dass sich der "Meß"-PC 
zuhause einbucht und die Gegenstation zur Reduktion der Sendeleistung 
auffordert.

: Bearbeitet durch User
von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Es gibt ein zusätzliches Merkmal, welches die Verwendbarkeit an 
bestimmten Geräten/Adaptern beeinflusst: in der Schraubkupplung der 
Antennen, mittig, gibt es wahlweise einen Stift oder eine Buchse.

Das klingt primitiv, aber man hat da schnell was kaputt gemacht, weil 
die ersten 1...2 Drehungen des Gewindes möglich sind, egal, ob es 
drinnen passt oder nicht - also vorher genau hinsehen.

von HF-Werkler (Gast)


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Hp M. schrieb:
> Ludger schrieb:
> Da der TE nur wissen will, für welche Frequenzen seine Antennen geeignet
> sind, und diese wohl auch nicht paarweise zur Verfügung stehen, würde
> ich einfach deren Empfangsleistung auf den betreffenden Frequenzen unter
> Verwendung eines hinreichend konstanten Senders (entferntes, fremdes(!)
> WLAN z.B.) feststellen.

Wie soll man dabei berücksichtigen, dass eine Antenne für 2.4GHz auch 
bei 5GHz Empfang bieten kann, aber im Sendefall einen Missmatch 
aufweist? Und wie siehst du das Problem, dass durch 
Multipath-Ausbreitung bereits ein paar cm einen grossen Unterschied 
ausmachen können? In "normaler Umgebung" ist dies die Regel und 
Multipath kann bereits durch die Antennegeometrie - z.B. Grösse 
beeinflusst werden.

Für mich erscheint die Methode "Nachbar-WLAN" als keine funktionsfähige 
Messmethode. Auch die optische Identifikation funktioniert eher nicht, 
da es Antennen in beiden Ausführungen im gleichen oder sehr ähnlichem 
"Gehäuse" gibt.

von Axel R. (Gast)


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Es gibt(gab?) analoge Video-Übertagungs-Sets im 2.4Ghz Band. Damit kann 
man gut austesten. Soweit weg gehen, bis eben noch ein verrauschtes Bild 
erkennbar ist und dann die Antennen nacheinander am Sender anschließen.
Ich hab an meinem Sender(chen) sogar noch eine SWR-Messbrücke drann, wo 
ich mit einem MAX4003 (log.Verstärker) die "stehwelle" (heist das bei 
2.4Ghz auch so?) halbwegs gut erkennen kann. Aber mit dem Bildeindruck 
im Empfänger sollte das auch gut zu machen sein.
Sonst. Tonne -> neu kaufen.

StromTuner

von Hp M. (nachtmix)


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HF-Werkler schrieb:
> Wie soll man dabei berücksichtigen, dass eine Antenne für 2.4GHz auch
> bei 5GHz Empfang bieten kann, aber im Sendefall einen Missmatch
> aufweist?

Eine Antenne, die guten Empfang bietet, dürfte auch gut zum Senden 
geeignet sein, egal bei welcher Frequenz sie "angepasst" ist.
Anpassung bedeutet ja lediglich, dass die Konstruktion nicht 
reflektiert. Wenn man Pech hat, wird dennoch nur wenig abgestrahlt, 
sondern ein Großteil der Leistung in parasitären Elementen verheizt.
Ich habe schon Erdreich gesehen, das von der herabgefallenen 
Antennenspeiseleitung eines Kurzwellensenders zu Glas geschmolzen war, 
und trotzdem war das VSWR so gut, dass die Überwachungsautomatik den 
Sender nicht abgeschaltet hat.
Logischerweise wäre das aber auch eine miserable Empfangsantenne 
gewesen.

Je nach Aufstellung wird man bei solchen WLAN-Antennen im häuslichen 
Umfeld immer mit den unterschiedlichsten Fehlanpassungen rechnen müssen.
Es ist Sache des Konstrukteurs dafür zu sorgen, dass die Endstufe 
dadurch nicht unlinear wird oder gar abfackelt.


HF-Werkler schrieb:
> Und wie siehst du das Problem, dass durch
> Multipath-Ausbreitung bereits ein paar cm einen grossen Unterschied
> ausmachen können? In "normaler Umgebung" ist dies die Regel und
> Multipath kann bereits durch die Antennegeometrie - z.B. Grösse
> beeinflusst werden.

Sehr wahr!
Aber das betrifft auch Antennen, die planmäßig betrieben werden.
Da die Auswirkungen solcher Umgebungsbedingungen aber kaum vorhersehbar 
sind, dürfte auch die Kenntnis des Strahlungsdiagramms einer Antenne 
nicht viel nützen.
Man muss das eben ausprobieren.


HF-Werkler schrieb:
> Für mich erscheint die Methode "Nachbar-WLAN" als keine funktionsfähige
> Messmethode.

Eine Meßmethode ist das sowieso nicht, aber es kann helfen die Spreu vom 
Weizen zu trennen.
Selbst wenn auf jeder dieser Antenne die Frequenz draufstünde, könnten 
ja immer noch defekte Exemplare darunter sein, z.B. aufgrund eines 
beschädigten Mittelkontakts.
Mit einem Empfangstest kann man solche Leichen finden.
Die Verwendung eines VNA ist natürlich viel professioneller - so man 
hat.

von Ludger (Gast)


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Hp M. schrieb:
> Die Verwendung eines VNA ist natürlich viel professioneller - so man
> hat.
Das habe ich doch heute glatt mal gemacht.

Die blaue Kurve ist die Anpassung für die 'kurze' Antenne. Die ist für 
Bluetooth gedacht.
Die grüne Kurve ist von der 'mittellangen' Antenne. Die zeigt auch bei 
5,1 GHz eine gute Anpassung.
Die rote Kurve ist von der 'langen' Antenne. Die kann man offensichtlich 
für bestimmte DVB-T-Sender und 2,4 GHz verwenden.

Gute Anpassung heißt nicht automatisch gute Antenne. Die Sendeleistung 
kann theoretisch auch in parasitären Elementen verbraten werden.

von T.roll (Gast)


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Hp M. schrieb:
> Eine Antenne, die guten Empfang bietet, dürfte auch gut zum Senden
> geeignet sein, egal bei welcher Frequenz sie "angepasst" ist.

Es ist genau umgekehrt. Eine gute Sendeantenne ist immer auch gut im 
Empfang. Aber eine Empfangsantenne ist nicht unbedingt eine nutzbare 
Sendeantenne.

Versuch mal mit einer Ferritantenne auf Langwelle zu senden.

von Hp M. (nachtmix)


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T.roll schrieb:
> Versuch mal mit einer Ferritantenne auf Langwelle zu senden.

Eine Ferritantenne ist bei keiner Frequenz "gut". Weder zum Senden noch 
zum Empfangen.

von HF-Werkler (Gast)


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@Ludger:
Mit einer kleinen handlichen Logper hättest du per S21-VNA-Messung 
einfach die Wirkung der Antenne im Raum bestimmen können. Das mach ich 
ab und an mal, um eine Antenne zu testen. Der Versuch ist recht 
interessant, weil  man erst da so richtig merkt, wie eine Antenne 
strahlt (Steilstrahlung, Polarisation).

Eine Logper deshalb, weil der Gain über Frequenz weitgehend konstant 
ist. Wahlweise kann man den Aufbau mit zwei identischen Logpers auch 
einmessen. Ist keine exakte Wissenschaft ohne Basorberraum, aber zum 
Verstehen reichts.

Solche geeignete platinenbasierte Logpers gibt aus mehreren Quellen, 
u.a. TGN  Technology (sind immer auf der Hamradio) oder WIMO.

von K. M. (Gast)


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Da es sich um Stabantennen handelt, könnte man aus der Länge der Antenne 
die Frequenz bestimmen. Die Länge einer Antenne muss ein vielfaches der 
Wellenlänge sein. Ich glaube, dass das bei 2.4Ghz und 5Ghz etwas schwer 
wird:-).

von HF-Werkler (Gast)


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Nein, über die Länge bestimmt man da garnichts, da die Länge des 
eigentlichen Strahlers sich deutlich von der Gesamtlänge des Kunststoffs 
unterscheiden kann.

von HF-Werkler (Gast)


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HF-Werkler schrieb:
> .. einmessen. Ist keine exakte Wissenschaft ohne Basorberraum,...
Sollte natürlich Absorberraum heissen, Sprich FAC - full anechoic 
chamber

von K. M. (Gast)


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HF-Werkler schrieb:
> Nein, über die Länge bestimmt man da garnichts, da die Länge des
> eigentlichen Strahlers sich deutlich von der Gesamtlänge des Kunststoffs
> unterscheiden kann.

Deswegen ja das Smile.

von Ludger (Gast)


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HF-Werkler schrieb:
> @Ludger:
> Mit einer kleinen handlichen Logper hättest du per S21-VNA-Messung
> einfach die Wirkung der Antenne im Raum bestimmen können. Das mach ich
> ab und an mal, um eine Antenne zu testen. Der Versuch ist recht
> interessant, weil  man erst da so richtig merkt, wie eine Antenne
> strahlt (Steilstrahlung, Polarisation).
Ich habe versucht mit zwei identischen Antennen zu messen:
S21 = Gain + Gain + Freiraumdämpfung + Kabeldämpfung

Da kam am Ende mehr Gain raus, als für Dipole möglich ist.
Das liegt vermutlich daran, das mein Raum eben kein Freiraum ist, 
sondern ordentliche Reflektionen erzeugt.

Das mit den Logpers schau ich mir mal an, Danke für den Tip.

von HF-Werkler (Gast)


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Dein Erfahrungswert mit der Gainbestimmung in Büroumgebung wundert mich 
nicht.

Den absoluten Gain einer Antenne bei 2.4GHz sehr genau zu messen, ist 
kein Task, der mal so eben nebenher in einer normalen Umgebung 
verlässlich und wiederholbar durchgeführt werden kann.

Selbst in einer "guten" Messumgebung (FAC mit bekannter Messantenne und 
mit einer Referenzantenne frisch eingemessen) ist man schon sehr gut 
dran, wenn die Fehler kleiner +-0.25dB wird.

Die "Büromethode" ist wohl eher rein vergleichend und zur 
Verständnisförderung gut geeignet.

Das ist zumindest mein Erfahrungswert aus der Praxis.

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