Forum: Platinen Belichtung: Welche Folie, welche Lampe?


von Guny (Gast)


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Ich hab mal (wieder) eine Frage :o)

Ich ätze Bild-Motive in Kupferplatten, ätze also deutlich länger und 
tiefer als bei der Platinenherstellung, glaube ich (Ätzdauer einige 
Stunden, z.B. EisenChlorid).
Nun würde ich gerne mal die Belichtungs-Methode ausprobieren, da hier 
der Resist, wie ich glaube, resistenter gegenüber den langen Ätzzeiten 
ist, als der Toner (je nach verwendetem Papier bröckelt da nach 2,5 
Stunden beim bloßen Drüberrubbeln schon mal der Toner ab).

Nun steh ich aber wie der Ochs vorm (Belichtungs-)Wald. Wie ich sehe, 
gibt es die unterschiedlichsten Belichtungs-Folien, in jeder 
Preisklasse.

Hat hier jemand vielleicht Erfahrung mit diesen folgenden Produkten und 
kann etwas darüber sagen?

"E3 UV-30 Film"
"ImagOn Photopolymer-Film"
"DK3 Photopolymer Films"
"Puretch Photopolymer"
und: Billig-Folie von Amazon :D Siehe hier 
https://www.amazon.de/Lichtempfindliche-Produktion-fotolack-ersetzen-Transfer/dp/B01N1YWF17/ref=sr_1_fkmr0_3?ie=UTF8&qid=1498005536&sr=8-3-fkmr0&keywords=fotolack+Positiv-20

Welche Folie ist denn so generell empfehlenswert? Wie gesagt, die 
Details meiner Arbeiten müssen nicht sooo perfekt sein wie bei Euch bzw. 
mit Platinen. Wichtig ist vor allem auch der Resist bei langen 
Ätzzeiten.

Und was die UV-Lichtquelle betrifft - tut´s da ein stinknormaler 
Gesichtsbräuner, etwa wie dieser hier? 
https://www.amazon.de/Efbe-Schott-Wellness-Gesichtssolarium-SC-GB-836/dp/B0017VS31E/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1502545440&sr=8-1&keywords=gesichtsbr%C3%A4uner

Oder sogar ein Gebrauchter von Ebay, so für 30€? Was muss man denn da 
bei der UV-Lichtquelle und den Folien wirklich beachten?

Nagellack-Härter-Lampen z.B., also diese Dinger, wo die Frauen die 
Finger reinstecken :D sind wohl nicht geeignet, denke ich? Denn da drinn 
spiegelt das Licht ja von allen Seiten wieder, ich glaube, das ist nicht 
gerade gewünscht, denke ich?

von Werner H. (pic16)


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Such mal hier im Forum nach "China Tentinglaminat", da werden alle deine 
Fragen beantwortet.

von Guny (Gast)


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Super, das werde ich zuerst mal versuchen.
Eine Frage noch: Wie mache ich denn das mit der Raum-Beleuchtung? Oder, 
wie machst Du das eigentlich? Die Folie ist ja lichtempfindlich, aber 
sehen muss ich ja beim herumhantieren mir ihr auch was. :D Rotes Licht? 
Reicht es aus, z.B. einfach eine LED-Stirnlampe rot zu bekleben?
Sorry für diese totalen Anfängerfragen, habt bitte Nachsicht :o)

von MaWin (Gast)


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Guny schrieb:
> Welche Folie ist denn so generell empfehlenswert?

Alle professionellen funktionieren.

> Und was die UV-Lichtquelle betrifft - tut´s da ein stinknormaler
> Gesichtsbräuner,

Im Prinzip ja, wenn deine Schildchen klein sind. Je schlechter die 
Vorlage (Tintendrucker) je kontrastärmer wird die Folie um so kritischer 
wird die Belichtung und man kann sich Helligkeitsunterschiede von 1:2 in 
der Fläche nicht mehr erlauben.

Man braucht also entweder viele Röhren deutlich grösser als das Blech, 
oder eine entfernte helle Punktlichtquelle (UV Hochdruckbrenner). Vor 
allem daher sind Nagellackhärter nur für 2x2cm Schildchen brauchbar.

von Guido B. (guido-b)


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Guny schrieb:
> Reicht es aus, z.B. einfach eine LED-Stirnlampe rot zu bekleben?

Mit gelber Folie bekleben reicht auch und sorgt für bessere Sicht.

von Werner H. (pic16)


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Guny schrieb:
> Wie mache ich denn das mit der Raum-Beleuchtung?

Nimm eine normale warmweisse Led Lampe, da ist das Lminat recht blind, 
mach ich auch so. Selbst bei gedämften Tageslicht kannst du mit dem 
Laminat hantieren. Wenn du es aber "besonders sicher" machen möchtest, 
dann nimm wie Guido schon schrieb die gelbe Folie oder ne gelbe 
Glühbirne.

MaWin schrieb:
> Je schlechter die
> Vorlage (Tintendrucker)

Quatsch, Tintenstrahler sind geeigneter als Laser.

> Vor
> allem daher sind Nagellackhärter nur für 2x2cm

Damit sind locker 12x12 cm machbar.

: Bearbeitet durch User
von Hp M. (nachtmix)


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MaWin schrieb:
> Man braucht also entweder viele Röhren deutlich grösser als das Blech,
> oder eine entfernte helle Punktlichtquelle (UV Hochdruckbrenner).

Punktlichtquellen (oder kollimiertes Licht) sind besser geeignet als 
flächige Lichtquellen, weil die Maske dann einen scharfen Schatten 
erzeugt, und es zu keiner Unterstrahlung kommt.
Denn der Photoresist hat ja eine endliche Schichtdicke...

: Bearbeitet durch User
von Guny (Gast)


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Vielen Dank für Eure Tipps (mal wieder)! :o)

Da ich ja maximal 5x5cm große Motive mache, versuche ich es erst mal mit 
einem dieser Lady-UV-Härter für 10-20€ :o) Überhaupt erst mal vom 
Günstigsten und Einfachsten langsam nach oben arbeiten - wenn und wie 
das dann jeweils überhaupt noch nötig sein sollte.

Und wegen dem Licht: Verstehe ich das also richtig, Hauptsache gelbes 
Licht verlässt als Endprodukt einen fast beliebigen Leuchtkörper? - 
Egal, wie ich das erreiche? Also egal ob Glühbirne, LED, weiße 
Taschenlampe, egal was, eben gelbe Folie oder auch 
Kindergarten-Laternebasteln-Transparenzpapier - und fertig? Das reicht 
aus?
Es zählt also weniger die Leuchtquelle, sondern vor allem einfach nur 
die Farbe des Lichts?

Es ginge also auch z.B. eine gelbe Neonröhre?

von Guny (Gast)


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Ach, das hab ich jetzt ganz vergessen... Kann man mit einem Laserdrucker 
eigentlich alle normalen Overhead-Folien für diesen Zweck benutzen, also 
für den Druck der Belichtungsvorlagen? Ohne dass die Schmelzen und mein 
Drucker-Inneres zu Brei wird? :D Gibt's da, in Sachen Druckendergebnis 
(Deckung) nennenswerte Qualitätsunterschiede, oder tun sie es denn im 
Grunde alle? :)

von René H. (Gast)


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Guny schrieb:
> Kann man mit einem Laserdrucker
> eigentlich alle normalen Overhead-Folien für diesen Zweck benutzen,

Nein, sie müssen für Laserdrucker geeignet sein.

Guny schrieb:
> in Sachen Druckendergebnis
> (Deckung) nennenswerte Qualitätsunterschiede, oder tun sie es denn im
> Grunde alle? :)

Es gibt natürlich Unterschiede. Die Schwierigkeit liegt darin, was 
geeignetes zu finden. Sobald in der Kette etwas ändert (Drucker, Folie, 
Belichter und Hersteller der Platine) muss man neue Versuche machen.

Grüsse,
René

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