Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hersteller / Daten von NTC


von Manfred (Gast)


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Ich habe hier einige NTCs, zweistellige Jahre alt.
Aufdruck passt, gerade gemessen 750 Ohm.
Gehäuse Alu, SW 10 mm, Gewinde M4.

Hat jemand eine Idee, wer der Hersteller gewesen sein könnte und ein 
Datenblatt zu den Teilen?

von karadur (Gast)


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Such mal im Forum. Es gab schon Threads zu dem Thema "NTC Gewinde"

Solche NTCs gab es früher z.B. von Siemens.

von michael_ (Gast)


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Manfred schrieb:
> Aufdruck passt, gerade gemessen 750 Ohm.

Bei welcher Temperatur?

Was willst du noch für ein Datenblatt?
Die Kurven für NTC sind ähnlich.
Die Gerade in der Kurve ist immer dem Widerstand und der 
Mitteltemperatur zugeordnet.
Also schau in irgendein Datenblatt und du kannst anhand des Widerstandes 
die mittlere Temperatur der Geraden ablesen.

von Hp M. (nachtmix)


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Manfred schrieb:
> wer der Hersteller gewesen sein könnte

Weltweit: Dutzende

Miß den Widerstand bei einigen ebenfalls genau bestimmten Temperaturen, 
und dann kann man damit den B-Wert ermitteln.
Mehr gibt es da eigentlich nicht zu wissen.

Die Belastbarkeit von solchen NTCs ist mit max. 0,5W nicht groß, und 
wegen dem Kunstharzverguß ist auch die maximale Temperatur bescheiden.
Sie sind hauptsächlich für die Temperaturmessung gedacht, nicht zum 
Heizen, als Anlassheißleiter o.ä. Zwecke.

von Peter R. (pnu)


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Hp M. schrieb:
> Sie sind hauptsächlich für die Temperaturmessung gedacht, nicht zum
> Heizen, als Anlassheißleiter o.ä. Zwecke.

Sie wurden zur Arbeitspunktstabilisierung in Transistor-Endstufen 
eingesezt.
Daher auch die Bauform. Alu, wegen des Einschraubens in den Kühlkörper, 
M4-Gewinde aus dem gleichen Grund.

von Manfred (Gast)


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michael_ schrieb:
> Also schau in irgendein Datenblatt
Sag' mir doch mal 'ne Hausnummer, ich habe nichts in dieser Bauform 
gefunden.

Hp M. schrieb:
> Die Belastbarkeit von solchen NTCs ist mit max. 0,5W nicht groß, und
> wegen dem Kunstharzverguß ist auch die maximale Temperatur bescheiden.
> Sie sind hauptsächlich für die Temperaturmessung gedacht, nicht zum
> Heizen, als Anlassheißleiter o.ä. Zwecke.
NTC zum Heizen wäre mir neu. Anlassen, nee, die Bauform sieht nicht nach 
großem Strom aus.

Peter R. schrieb:
> Sie wurden zur Arbeitspunktstabilisierung in Transistor-Endstufen
> eingesezt.
> Daher auch die Bauform. Alu, wegen des Einschraubens in den Kühlkörper
Jou, ich vermute, dass ich die aus genau dieser Ecke habe. Der wird 
jetzt an einen Kühlkörper geschraubt und wird dem µC ermöglichen, eine 
kritische Temperatur zu erkennen.

Ich muß wohl doch einen Topf Wasser machen und messen.

von michael_ (Gast)


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Manfred schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Also schau in irgendein Datenblatt
> Sag' mir doch mal 'ne Hausnummer, ich habe nichts in dieser Bauform
> gefunden.

Es ist doch wurscht, was da jemand für ein Gehäuse drumrum gebaut hat.

http://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/B400/NTC-02_Serie.pdf

Leider ist mir das DB aber im Moment auch zu hoch.
Man sollte sich da etwas einarbeiten.

Ich habe etwa sowas wie im folgenden Link im Gedächtnis.

https://images.gutefrage.net/media/fragen/bilder/ntc-widerstand---kennlinie-ablesen/0_original.jpg?v=1395228234000

von Lexikon (Gast)


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-->  NTC K45

von Manfred (Gast)


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Lexikon schrieb:
> -->  NTC K45

Danke, leider zu klein (SW8 / M3). Ich muß wohl doch selbst eine Kurve 
aufnehmen.

von michael_ (Gast)


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Nein, du mußt den NTC aus dem Harz herauspulen.
Und dann einen ähnlichen suchen.

von Spannungsteiler (Gast)


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Hallo,
Epcos zB. fertigt auch solche Temperaturfühler, die
werden Thermistoren genannt....

Siehe;
http://www.tme.eu/de/Document/df738e1694624b65da1709a66f31062a/B57045.pdf

von MaWin (Gast)


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Manfred schrieb:
> Hat jemand eine Idee, wer der Hersteller gewesen sein könnte und ein
> Datenblatt zu den Teilen?

In der DDR gab es noch keine PDF.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Siemens Bauteileliste 1977

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Valvo Handbuch Kondensatoren/Widerstände 1971

aber 820 Ohm gibt es in beiden Fällen nicht

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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Manfred schrieb:
> NTC_02_400_60.jpg

Die Art der aufgedruckten 820 ist nicht typisch für Deutschland.
Vermutlich eher Amiland oder Japan. Vor allem die 8.

Also säg endlich so ein Ding auf und zeige das hier.

Christoph K. schrieb:
> Valvo1971_2.png

So eine  Kurvenschar meinte ich. Da kann man für eine Temperatur den 
optimalen R-Wert zuordnen.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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michael_ schrieb:
> säg endlich so ein Ding auf und zeige das hier.

Wozu das denn?

Alles was man über einen derartigen NTC wissen wollen würde, findet man 
durch Messen des Widerstands bei (mindestens) 2 Temperaturen heraus. 
Durch die Zerstörung hingegen gar nichts.

von michael_ (Gast)


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Aha, du meinst also, dieser NTC besteht aus der Metallkappe mit Gewinde.

Zwei Punkte reichen aber nicht.
Die Kurve könnte man aber aufnehmen.

Der Manfred benutzt die Teile ja sowieso nicht mehr.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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michael_ schrieb:
> Aha, du meinst also, dieser NTC besteht aus der Metallkappe mit Gewinde.

Warum sollte ich so etwas dummes annehmen? Gegenfrage: was glaubst du 
denn, beim Zersägen des NTC zu finden? Ein kleines Zettelchen mit der 
URL des Datenblatts?

Unter der Vergußmasse ist ein Krümel Halbleitermaterial mit zwei 
angelöteten oder angeschweißten Drähten. Durch das Betrachten dieses 
Krümels wirst du genau nichts herausfinden. Da hättest du mehr 
Chancen, aus dem Die-Shot eines µC den Befehlssatz zu rekonstruieren.

> Zwei Punkte reichen aber nicht.

Die R(T) Funktion eines NTC enthält 3 Unbekannte. Nennwert, 
Nenntemperatur und die Materialkonstante B. Nenntemperatur ist praktisch 
immer 25°C. Den Nennwert kennen wir eigentlich auch schon. Bleibt eine 
Unbekannte. Dafür reicht sogar schon ein Meßpunkt. Aber natürlich sind 
mehr Meßpunkte besser. Zum einen um Toleranzen von R_N mit zu erfassen. 
Und zum anderen weil die Funktion nur näherungsweise gilt. Da ist es 
besser, die Parameter an mehr Punkte zu fitten (Methode der kleinsten 
Quadrate, seit über 200 Jahren bekannt).

von Manfred (Gast)


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michael_ schrieb:
> Der Manfred benutzt die Teile ja sowieso nicht mehr.
Quatschkopp.
Manfred schrieb:
> Der wird jetzt an einen Kühlkörper geschraubt und
> wird dem µC ermöglichen, eine kritische Temperatur zu erkennen.

Nachdem sich ein paar Leutchen hier redlich um alte Datenbücher bemüht 
haben, kommt endlich ein Störenfried auf - ich danke Dir vielmals.

Christoph K. schrieb:
> aber 820 Ohm gibt es in beiden Fällen nicht

Da ich früher in einem passenden Bereich tätig war, könnte es auch eine 
OEM-Variante sein.

michael_ schrieb:
> Die Art der aufgedruckten 820 ist nicht typisch für Deutschland.

Ich sehe eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass das aus der Ecke 
Telefunken 70er-Jahre kommt.

von michael_ (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Die R(T) Funktion eines NTC enthält 3 Unbekannte. Nennwert,
> Nenntemperatur und die Materialkonstante B. Nenntemperatur ist praktisch
> immer 25°C.

Die Nenntemperatur war nicht immer 25°C.
War mal 20°C für elektronische Bauelemente und wurde irgendwann 
angehoben.

Der "Krümel" kann aber auch Farbringe für die Kennzeichnung haben.
Farbpunkte hatten auch die stabförmigen vom KWH.
Und da mehrere vorhanden sind, kann man ja mal einen opfern.
Neu eingießen oder mit Silikon befestigen kann man ihn immernoch.

Manfred schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Der Manfred benutzt die Teile ja sowieso nicht mehr.
> Quatschkopp.

Da findet jemand Teile in der Bastelkiste, hat keine Ahnung was es ist, 
obwohl er aus diesem Fach kommt, möchte aber eine Anwendung dazu finden.
Eigentlich funktioniert sowas andersherum.

Es gibt die ja nicht umsonst mit verschiedenen Werten.
Mit dem niedrigen Wert ist er für niedrige Temperatur geeignet.

Gut, als Schwellwertanzeige geht er in einem weiten Bereich.

von Manfred (Gast)


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michael_ schrieb:
> Da findet jemand Teile in der Bastelkiste, hat keine Ahnung was es ist,
> obwohl er aus diesem Fach kommt, möchte aber eine Anwendung dazu finden.
Ich weiß zumindest, dass es ein NTC ist.

> Eigentlich funktioniert sowas andersherum.
Ja und Nein: In der kommerziellen Entwicklung großer Firmen gibt es 
"Vorzugsbauelemente", die in großen Stückzahlen eingekauft und bei 
Neuentwicklungen nach Möglichkeit ebenfalls verwendet werden sollen.

Egal - gemessen: Den und einen weiteren ähnlicher Bauart mit einem 
Thermokoppler-K zusammengebunden und in den Wasserkocher gesteckt.

Schreit nach Mülltonne, der 820 hat seinen Wert deutlich verändert!

Der andere "SECI 820R" hat plausible Werte und lässt die von mir 
benötigten Temperaturschwellen eindeutig erkennen, der wird's.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Manfred schrieb:
> Schreit nach Mülltonne, der 820 hat seinen Wert deutlich verändert!

Würde ich so nicht sagen. Wahrscheinlich ist nur die Interpretation der 
aufgedruckten "820" als "820R @ 25°C" falsch. Ist ja auch nicht direkt 
ein "glatter" Wert. Die Zahl "601" auf einem Trabbi war ja auch nicht 
die Motorleistung in PS (oder die Höchstgeschwindigleit in km/h oder der 
Hubraum in cm³ oder ...)

Ansonsten ist das die zu erwartende R(T) Kennlinie eines NTC. Du 
könntest jetzt noch die exakten Parameter fitten (lassen) und wüßtest 
dann, welchem Standard-Bauteil dein NTC entspricht. Andererseits: wenn 
man nur einen Schwellwert der Temperatur erkennen will, ist das ja 
ohnehin zweitrangig. Einfach den Rest der Schaltung passend machen und 
fertig!

von Manfred (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Manfred schrieb:
>> Schreit nach Mülltonne, der 820 hat seinen Wert deutlich verändert!
> Würde ich so nicht sagen. Wahrscheinlich ist nur die Interpretation
Na doch: Aus der Schublade heraus in den Wassertopf habe ich 710 Ohm @ 
27°C gemessen, nach abkochen und rund 2h später waren es um 1200 Ohm. 
Der andere ging bei 793 Ohm los und hatte nach dem Meßzyklus einen fast 
gleichen Wert. Entweder Plunder oder nicht wasserdicht. Werde ich nicht 
beforschen, ich nehme den der beiden, der plausibel erscheint.

> Ansonsten ist das die zu erwartende R(T) Kennlinie eines NTC.
Jou, trotz erheblicher Meßtoleranzen sieht das schlüssig aus.

> Du  könntest jetzt noch die exakten Parameter fitten (lassen)
> und wüßtest dann, welchem Standard-Bauteil dein NTC entspricht.
Nö, ich will ein Einzelgerät aufbauen, die notwendigen Werte kenne ich 
nun. Für mehr als ein Einzelstück würde ich definierte Ware einkaufen.

> Andererseits: wenn man nur einen Schwellwert der Temperatur
> erkennen will, ist das ja ohnehin zweitrangig.
So ist das!

> Einfach den Rest der Schaltung passend machen und fertig!
Ich habe in der Tabellenkalkulation die Rechnung der A/D-Werte angelegt, 
die Schwellen "Lüfter an" und "Abschalten wegen Übertemperatur" bekomme 
ich mit der erforderlichen Genauigkeit problemlos hin.

von Manfred (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Andererseits: wenn man nur einen Schwellwert der Temperatur
> erkennen will, ist das ja ohnehin zweitrangig.
> Einfach den Rest der Schaltung passend machen und fertig!

Genau das ist nun passiert und funktioniert! Der NTC nach Masse am 
Analogeingang eines Arduino-Nano, von einen Digitalausgang schalte ich 
alle 20 Sekunden über 1 kOhm Plus drauf.

Bei etwa 45°C geht der Lüfter an, bei etwa 35°C mache ich ihn wieder 
aus. Oberhalb etwa 90°C meldet der Aufbau akustisch Alarm und stellt 
seine Funktion ein - wobei ich hoffe, diese im Regelbetrieb nicht zu 
erreichen.

Die Werte des NTC hatte ich aufgenommen, also konnte ich per 
Widerstandsdekade die drei Schwellwerte simulieren und die zugehörigen 
A/D-Werte ins Porgramm einsetzen. Für eine Serie ungeeignet, aber das 
ist und bleibt ein Einzelstück.

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