Forum: HF, Funk und Felder Fusspunktimpedanz Dipole


von Tom (Gast)


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Hallo Zusammen,

Eine λ/2 dipole Antenne mit einem sehr kleinen Durchmesser hat ja 
bekanntlich eine Fusspunktimpedanz von ~(73,1 + j 42,5)Ω. Ist es korrekt 
dass sich dabei um die differentielle Impedanz handelt? Ein 
Antennenkabel mit 75Ω würde man mittels Balun mit einem 1:1 Impedanz 
Verhältnis anschliessen?

Gruss Tom

von Marc H. (marchorby)


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Offener Dipol: 75 Ohm, geschlossen ca 200-300Ohm (240Ohm wird 
angenommen)

von Elektrolurch (Gast)


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Tom schrieb:
> Eine λ/2 dipole Antenne mit einem sehr kleinen Durchmesser hat ja
> bekanntlich eine Fusspunktimpedanz von ~(73,1 + j 42,5)Ω. Ist es korrekt
> dass sich dabei um die differentielle Impedanz handelt? Ein
> Antennenkabel mit 75Ω würde man mittels Balun mit einem 1:1 Impedanz
> Verhältnis anschliessen?

Bei der "Fusspunktimpedanz" handelt es sich landläufig um die 
Eingangs-Impedanz (P/I^2, Strahlungswiderstand + Verlustwiderstand) am 
Anschlusspunkt einer Antenne. Die von dir genannten Werte gelten für die 
mittige Speisung und treten zwischen den Klemmen eines λ/2 Dipols im 
freien Raum auf.

Der Anschlusspunkt eine Dipols muss jedoch nicht zwingend mittig und 
symmetrisch zwischen den Dipolästen sein, ein Dipol kann auch 
außermittig oder am Ende gespeist werden.

von SWL (Gast)


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Die Impedanz kann man sich auch entsprechend 'suchen' ->

http://www.g4nsj.co.uk/delta.shtml

von John (Gast)


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"~(73,1 + j 42,5)Ω. ... Ein Antennenkabel mit 75Ω würde man mittels 
Balun mit einem 1:1 Impedanz Verhältnis anschliessen?"

Das wäre nicht optimal. Damit hast du keine konjugiert komplexe 
Anpassung. Einen imaginären Anteil beseitigt man durch Längenänderung 
oder man kompensiert ihn. Dann strebt man Anpassung an die nun reelle 
Impedanz an.

72, John

von Tom (Gast)


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Vielen Dank für die Antworten

@John
das stimmt natürlich, das Beispiel ist schlecht gewählt. Ich möchte nur 
wissen, ob es sich bei der Impedanz eines Dipoles um die differenzielle 
handelt. Stimmt die Anpassung wenn ein Dipol mit 75 Ohm 
Fusspunktimpedanz mittels 1:1 Balun an ein 75 Ohm Kabel angeschlossen 
wird?

von Elektrolurch (Gast)


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Tom schrieb:
> Ich möchte nur
> wissen, ob es sich bei der Impedanz eines Dipoles um die differenzielle
> handelt. Stimmt die Anpassung wenn ein Dipol mit 75 Ohm
> Fusspunktimpedanz mittels 1:1 Balun an ein 75 Ohm Kabel angeschlossen
> wird?

Bei einem mittig gespeisten erdsymmetrischen λ/2 Dipol ist die 
Eingangsimpedanz natürlich differentiell. Wie auch sonst? Sie tritt doch 
nur differentiell zwischen den Anschlussklemmen auf und nicht zwischen 
einem Dipolast und Erde.

Und wenn des Dipols Eingnagsimpedanz tatsächlich 73 Ohm rell sein 
sollte, kann man ihn - mit oder ohne 1:1 Balun - an ein 75 Ohm Kabel 
anschließen. Man kann ihn auch an ein 50 Ohm Kabel anschließen, die 
Fehlanpassung hält sich in Grenzen.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Man spricht nicht von differentiell sondern von symmetrisch. Um ein 
Koaxkabel anzuschließen schaltet man einen Balun dazwischen 
("balanced/unbalanced"), also noch ein weiterer Begriff.

Beitrag #5110667 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5110671 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5110705 wurde von einem Moderator gelöscht.
von John (Gast)


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Wenn du eine Alustange oder einen Draht in der Mitte auftrennst, dann 
hast du ZWISCHEN den Anschlüssen, die dadurch entstehen, die Speisepunkt 
Impedanz.

Das Signal an diesen Anschlüssen ist aber nicht notwendigerweise 
symmetrisch. Oder umgekehrt, stellt die Antenne nicht notwendigerweise 
eine symmetrische Last dar. Die symmetrische Speisung ist ein 
theoretischer Idealfall und ein häufig vorkommendes Wunschdenken. 
Genaueres kann man dazu sagen, wenn man die Antennenform und -Grösse 
sowie die Umgebung der Antenne kennt. (Den Begriff differentiell habe 
ich in diesem Zusammenhang noch nicht gelesen oder in fachlich 
fundierten Aussagen gehört.)

Was man angesichts eines Mangels an Symmetrie in der Praxis macht, 
beschreibt die Fachliteratur recht ausführlich. Ein in der Praxis doch 
nicht so symmetrischer Dipol kann ganz schön Probleme bereiten: 
Störungen, Störanfälligkeit, Hf-Verbrennungen des Operators.

Aber: Nicht alles was als Balun bezeichnet wird, behebt eine Asymmetrie.

Zur Theorie und allgemeinen Praxis optimal ist das Buch: Gerd Janzen, 
Kurze Antennen. Der Rothammel ist wahrlich die Bibel, das heisst voller 
Mythen und ist ein teilweise unreflektiertes Sammelsurium von Zitaten 
aus Artikeln und Patenten. Zu empfehlen, wenn man unbedingt wissen will, 
was es alles so gibt. Wolfgang Wippermann publiziert sehr interessante 
und gut fundierte Lösungen im Netz, einfach nach seinem Rufzeichen 
suchen: dg0sa .

von SWL (Gast)


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Christoph K. schrieb:
> Man spricht nicht von differentiell sondern von symmetrisch. Um
> ein Koaxkabel anzuschließen schaltet man einen Balun dazwischen
> ("balanced/unbalanced"), also noch ein weiterer Begriff.

So... Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Theorie 
brauchst du einen BalUn Transformator.

Zumindest RX Seitig für x~ohm
Das Beweisen wie viele Hunderttausende nachgebaute DVB-T Antennen von 
chip oder heise oder sonstige Nachbau Anleitung. Um nur Mal eine 
Variante zu Nennen.

In der Praxis haben sich bei meinen HF/VHF Dipolen nie einen Überträger 
eingesetzt sondern immer nur eine Mantelwellensperre.

Es ist zwar elektrisch nicht 'elegant' aber Funktioniert bei 
entsprechender Auslegung.

von Elektrolurch (Gast)


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SWL schrieb:
> In der Praxis haben sich bei meinen HF/VHF Dipolen nie einen Überträger
> eingesetzt sondern immer nur eine Mantelwellensperre.

Und was ist deiner Meinung nach der Unterschied zwischen einem 1:1 Strom 
BalUn Übertrager und einer Mantelwellensperre?

von SWL (Gast)


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Elektrolurch schrieb:
> SWL schrieb:
> In der Praxis haben sich bei meinen HF/VHF Dipolen nie einen Überträger
> eingesetzt sondern immer nur eine Mantelwellensperre.
>
> Und was ist deiner Meinung nach der Unterschied zwischen einem 1:1 Strom
> BalUn Übertrager und einer Mantelwellensperre?

Eigentlich nur die Bauform.

Ein Überträger hat meines Wissens nach einen Kern.

Eine Mantelwellensperre kann für mich auch aus einer entsprechenden 
Anzahl Windungen Koax bestehen.

von Elektrolurch (Gast)


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SWL schrieb:
> Ein Überträger hat meines Wissens nach einen Kern.
>
> Eine Mantelwellensperre kann für mich auch aus einer entsprechenden
> Anzahl Windungen Koax bestehen.

So wie es kernlose Trauben gibt, gibt es auch kernlose Übertrager. Und 
es gibt kernlose Mantelwellensperren und solche mit Kern. Und 
Mantelwellensperren sind oft auch Übertrager.

Von ihrer Wirkung her ist eine Mantelwellensperre aka Strombalun aka 
Gleichtaktdrossel aka stromkompensierte Drossel eine zu einer 
Drosselimpedanz aufgewickelte Leitung. Sei es mit oder ohne Kern, sei 
aus einigen Windungen Koax oder aus einer bifilaren Leitung, sei es ohne 
Kern oder auf einem Kern. Die Bauform ist nebensächlich. Elektrisch ist 
es immer das gleiche Wirkprinzip: Gegentaktströme werden durchgelassen, 
Gleichtaktströme werden gesperrt.

So loft wie das hier im Forum schon in allen Variationen durchgekaut 
wurde, sollte sich das doch bis zum letzten Funkamateur rumgesprochen 
haben. Es kann dann nur noch am Verständnis hapern.

von John (Gast)


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Um es noch ein wenig zu präzisieren und zu erweitern:
Nicht jede Mantelwellensperre ist ein Leitungstransformator. Aber der 
Leitungstransformator ist vermutlich die am häufigsten eingesetzte Form 
einer Mantelwellensperre. Bekannt ist auch der Sperrtopf, der 
Mantelwellen sperrt. Und die Potter Trap kann auch eingesetzt werden. 
Letztere verwende ich gerne, da sie zu meinen Anforderungen und 
Randbedingungen gut passt.

Jedenfalls haben wir hier kein Theorie - Praxis Problem, wie oben 
vermutet wurde. Der Leitungstransformator als Mantelwellensperre, der 
sich in der Praxis so gut bewährt, ist theoretisch gut fundiert und er 
ist in seiner Funktion gut beschreibbar.

Dass der Leitungstransformator als Mantelwellensperre ein Balun ist, 
wurde schon erwähnt. Da kann und sollte man keinen Widerspruch 
konstruieren.

Und allgemeine Aussagen über Baluns sind nicht möglich, das mit diesem 
Wort die unterschiedlichsten Konstruktionen und Machwerke bezeichnet 
werden.

Viele Missverständnisse kann man ausschalten, wenn man sich folgende 
Punkte klar macht:
*) Ein Koaxkabel hat drei Leiter! Mittelleiter, Mantel innen, Mantel 
aussen. Das liegt am Skin Effekt.
*) In der Dipolmitte habe ich eine ganz andere Situation wie am 
Geräteeingang. Wenn ich in der Dipolmitte sozusagen zwischen den Bäumen 
symmetrieren will habe ich keine Erdungspunkt gleich in der Nähe. Darum 
funktionieren Symmetrierschaltungen hier anders als am Empfängereingang 
bzw. Senderausgang, wo ich einen Erdungspunkt in unmittelbarer Nähe zur 
Verfügung habe. Prinzipskizzen zu Balunanwendungen zeigen oft nicht, 
wofür sie gedacht und geeignet sind.
*) In der Hochfrequenztechnik haben die parasitären Kapazitäten ganz 
andere Auswirkungen als ganz unten im Spektrum. Das lässt hier die 
KLASSISCHEN Transformatoren (die ähnlich aussehen bzw angeschlossen sind 
wie die Netztrafos) so schlecht und schwer vorhersehbar funktionieren. 
Das ermöglicht dafür sehr einfach zu bauende LEITUNGS Transformatoren.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Zu Punkt 2
Vielleicht sollte man analog zum Siemens Lufthaken eine Siemens Lufterde 
benutzen.

"Den Begriff differentiell habe ich in diesem Zusammenhang noch nicht 
gelesen oder in fachlich fundierten Aussagen gehört."
so hatte ich meine Formulierung "man spricht nicht von.." gemeint.

Beitrag #5111913 wurde von einem Moderator gelöscht.
von SWL (Gast)


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Also ist es am Ende vollkommen wurscht ob ich entsprechend der Frequenz 
einige Windungen Koax auf Kunststoff Wickel oder einen Ringkern mit 
Draht.
 Ich erreiche sozusagen immer eine Anpassung von symmetrisch  (Dipol ) 
auf unsymmetrisch (koax)...


Hmm... So einfach?

von Elektrolurch (Gast)


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SWL schrieb:
> Hmm... So einfach?

Ja, im Grunde so einfach.

Allerdings, Der induktive Widerstand der Gleichtaktdrossel muss groß 
sein, gegenüber der zu verdrosselnden Impedanz. Bei hohen Frequenzen mag 
das mit ein paar Windungen Koax als einer Spule ohne Kern gehen, bei 
niedrigen sicher nicht. Da nimmt man in der Regel einen Ferritkern.

von John (Gast)


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EINFACH wirds erst, wenn alle Anforderungen genau definiert wurden, alle 
Voraussetzungen erfüllt und alle Randbedingungen berücksichtigt sind. 
Worum es im Detail geht: EINFACH die Fachliteratur so lange lesen, bis 
sie verstanden worden ist.

Solange du glaubst, solche Fragen durch Diskussion in ein paar Zeilen 
vollständig und unmissverständlich beantwortet zu bekommen, hast du noch 
gar nichts verstanden.  An deiner Wortwahl ist zu erkennen, dass du 
entweder noch nichts zum Thema gelesen hast, oder dir dir nichts gemerkt 
hast.

"Wurscht" wird in der Antennentechnik kaum verwendt, eher "nasse 
Spaghetti" aber auch letzteres ist nicht allgemein anerkannt. Auch der 
Bgriff "Wellensalat" ist schon etwas aus der Mode gekommen.

Mahlzeit und fröhliches Literaturstudium,
72, John

von SWL (Gast)


Angehängte Dateien:

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Elektrolurch schrieb:
> Ja, im Grunde so einfach.
>
> Allerdings, Der induktive Widerstand der Gleichtaktdrossel muss groß
> sein, gegenüber der zu verdrosselnden Impedanz.

Ca. Das 10 fache habe ich Mal gelesen.
Für 11m (Dipol) habe ich dazu 13 Windungen RG58 auf eine 50mm HT 
doppelmuffe gewickelt.

Bild hänge ich Mal an.

von SWL (Gast)


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John schrieb:
> EINFACH wirds erst, wenn alle Anforderungen genau definiert wurden, alle
> Voraussetzungen erfüllt und alle Randbedingungen berücksichtigt sind.....

Anforderungen: Funktionieren und möglichst viel HF in die Luft bringen!

Vorraussetzung: einfacher auf/ab-bau...

Randbedingungen: sollte auch in der Nähe zu anderen Metallteilen (in 
meinem Fall ein Blitzableiter) Funktionieren.

Komisch das genau das auf die Art erfüllt wurde. Hab ich mir gestern 
Abend noch schnell gebaut und vorhin aufgestellt.

Spanien auf 38 USB mit S4 R4-5 kein Problem gewesen.

von John (Gast)


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gratuliere, da geht ja schon was.

Den induktiven Widerstand deiner Koaxdrossel könntest du mal ausrechnen.

Jetzt könntest du auch Vergleichstests mit und ohne Koaxdrossel machen. 
Es ist immer sinnvoll auch zu schauen, ob der Gewinn einer Massnahme 
nicht durch die oft unvermeidlichen zusätzlichen Verluste wieder 
aufgebraucht wird.

Wenn das Feld deiner Antenne stark deformiert ist, oder (und) die 
Speiseleitung nicht ausreichend lang genau senkrecht vom Dipol wegführt, 
kann noch eine zweite Mantelwellensperre in sinnvollem Abstand vom Dipol 
verhindern, dass HF Energie durch die Zuleitung dem Dipol entzogen wird.

Statt der Rohrmuffe nehme ich lieber eine Getränkeflasche, da sie 
weniger Gewicht und vermutlich weniger Verluste durch Farbstoffe und 
andere Zuschlagstoffe im Kunststoff aufweist. Die Verlustträchtige 
zusätzliche Steckverbindung ist vermeidbar, die Koaxdrossel kann ohne 
Stecker und Buchse in die Leitung eingearbeitet werden.

viel Erfolg, 72, John

von Elektrolurch (Gast)


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John schrieb:
> Statt der Rohrmuffe nehme ich lieber eine Getränkeflasche, da sie
> weniger Gewicht und vermutlich weniger Verluste durch Farbstoffe und
> andere Zuschlagstoffe im Kunststoff aufweist.

Höhere Verluste vielleicht nur, wenn das Getränk noch in der Flasche 
drin ist.

Weiter oben referierst du noch kennerhaft üper die durch den Skin-Effekt 
bedingten drei Leiter eines Koaxkabels und jetzt verzapfst du im 
Widerspruch zu diesen Weisheiten so einen Unsinn.

Mal kurz nachdenken: Der magnetische Fluss des gewollen Gegentaktsignals 
im Inneren des Koaxkabels kompensiert sich. Der Engergiefluss der Welle 
im Koaxkabel Inneren merkt nichts, dass seine Leitung zu  einer Spule 
aufgewickelt ist. Die Verluste sind die normalen Koaxverluste, egal ob 
auf PVC oder auf Getränkeflasche aufgewickelt oder längs durch die Luft 
gespannt ist.

Verluste wirken nur für die Drosselimpedanz des äußeren Mantels. Sie 
bilden eineen realen Anteil zum induktiven Widerstand der aufgewickelten 
Spule. Und Verluste sind für die unerwünschten Gleichtakt-Mantelströme 
bei einer Gleichtakt-Drossel durchaus gewollt.

von SWL (Gast)


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John schrieb:
> Den induktiven Widerstand deiner Koaxdrossel könntest du mal ausrechnen.

Irgendwo bei 1k oder so.
Ich hab die Formel gerade nicht zur Hand.

Elektrolurch schrieb:
> John schrieb:
> Statt der Rohrmuffe nehme ich lieber eine Getränkeflasche, da sie
> weniger Gewicht und vermutlich weniger Verluste durch Farbstoffe und
> andere Zuschlagstoffe im Kunststoff aufweist.
>
> Höhere Verluste vielleicht nur, wenn das Getränk noch in der Flasche
> drin ist.
> Weiter oben referierst du noch kennerhaft üper die durch den Skin-Effekt
> bedingten drei Leiter eines Koaxkabels und jetzt verzapfst du im
> Widerspruch zu diesen Weisheiten so einen Unsinn.
>

Sei gnädig... Ich bin eher praktisch orientiert, ehr mit der Literatur 
nicht ganz durch ;)

Also passt das schon.

von SWL (Gast)


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John schrieb:
> Jetzt könntest du auch Vergleichstests mit und ohne Koaxdrossel machen.
> Es ist immer sinnvoll auch zu schauen, ob der Gewinn einer Massnahme
> nicht durch die oft unvermeidlichen zusätzlichen Verluste wieder
> aufgebraucht wird.

Ohne Koaxdrossel vergleichbar, Unterschied ist die HF im Shack!
Du kannst noch so viel für Potentialausgleich & Erde tun.... Wenn an der 
Antenne was nicht stimmt hast du trotzdem das Problem.

Mit habe ich keine HF im Shack... Ohne Kribbeln an den Fingern.

von John (Gast)


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@Lurch
Nein jetzt verwechselst du den Einsatz von Gleichtaktdrosseln in 
Netzteilfiltern mit der Mantelwellensperre. Es geht nicht darum, 
"unerwünschte Gleichtakt-Mantelströme" in einem Verlustwiderstand zu 
verbraten. Im Gegenteil, es geht darum, für die Gleichtaktspannungen die 
Speiseleitung zu sperren, so dass praktisch keine Gleichtaktströme 
auftreten.

In anderen Anwendungen kann es darum gehen, Störsignal in Wärme 
umzusetzen. Hier nicht, obwohl bei sehr oberflächlicher Betrachtung die 
Topologie ähnlich zu sein scheint. Hier geht es darum, das Nutzsignal in 
dem Bereich der Antennenanlage zu halten, wo es auch nutzbar ist.

Gefragt ist VERLUSTARMES SPERREN des Anteils am Nutzsignal der am 
Speisepunkt als Gleichtaktsignal anliegt.

Das Gleichtaktsignal in der Antennenanlage des Gragestellers hat rd 27 
Mhz und ist ein Teil seines Nutzsignals. Bei der Gleichtaktdrossel im 
Netzteilfilter hat das Nutzsignal, wenn man es so nennen will, praktisch 
0 Hz. Mal in Ruhe durch überlegen und sehen, dass eine andere 
Aufgabenstellung vorliegt.

@ SWL und topic

Dass es Unterschiede gibt, bezüglich HF in der Bude, ist wahrscheinlich. 
Interessant wäre, wie stark sich das bemerkbar macht und wie man es mit 
den vorhandenen Mitteln anzeigen kann. LEDpärchen zeigen da recht gut 
Spannungen und mit einem Shunt Ströme an. (Nachher wieder raus, sie 
machen Oberwellen!)

Heisst jetzt das, was du schreibst, dass du ohne Mantelwellensperre, ein 
Kribbeln gespürt hast?

72, John

von SWL (Gast)


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John schrieb:
> Heisst jetzt das, was du schreibst, dass du ohne Mantelwellensperre, ein
> Kribbeln gespürt hast?
>
> 72, John

So kann man es sagen.
Ich muss dazu sagen meine Antenne ist nicht 100% Sauber abgeglichen bzw. 
Nicht alles so wie ich es will.

VNA Habe ich zur Verfügung, aber noch nicht die Zeit!

'eine Kribbeln' ist mir zu blöd... Hat mir bei +30W die Finger 
verbrannt... So sieht's aus.

von John (Gast)


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OK, das sagt schon was aus: Grosser Unterschied durch eine einfache 
Massnahme.

Zum Nachrechnen hab ich jetzt auch nicht die Zeit, aber rein visuell und 
grössenordnungsmässig ist deine Koaxdrossel ähnlich der, die ich für 40m 
gehabt habe. Später bin ich dann auf die Potter Trap umgestiegen. Die 
hat ein kleineres Packvolumen für die Rucksackstation.

72, John

von SWL (Gast)


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John schrieb:
> Zum Nachrechnen hab ich jetzt auch nicht die Zeit, aber rein visuell und
> grössenordnungsmässig ist deine Koaxdrossel ähnlich der, die ich für 40m
> gehabt habe.

Das wäre ca. 1/4 also ca. 250ohm ... Gerade so das 5 fache der 
eigentlichen Impedanz.
Oder verschätzt? (7*4=28.... 1000/4=250+/-)

Du brauchst mindestens 26-28~30 Windungen für eine wirksame 
Mantelwellensperre wenn ich das richtig verstanden habe.

von SWL (Gast)


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Ok, Moment ie Kapazität der Leitung spielt da Wohl auch mit... Eher als 
Trap, also als Sperr/parallel- schwingkreis

Könnte hinkommen!

von John (Gast)


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Keine Ahneung zu welchem Zweck du jetzt herumrechnest. Ich habe nur von 
GRÖSSENORDNUNGSMÄSSIG geschrieben. Wenn ich mich recht erinnere, habe 
ich auf Xc 400 oder 500 Ohm dimensioniert. Vom Betrieb als Trap war das 
weit entfernt.
Noch zum Isolationswerkstoff:
PVC und ähnliches mit schlechten HF Eigenschaften vermeide ich, so weit 
es geht, im HF Feld meiner Antennen. Da rechne ich nicht lang herum, 
wenn ich besseres zur Verfügung habe. Das vermeiden von sehr kleinen 
Verlusten lohnt im Endeffekt, wenn sich die Auswirkungen von mehreren 
(für sich genommen gering wirkenden) Massnahmen multiplizieren.
72, John

von SWL (Gast)


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John schrieb:
> Noch zum Isolationswerkstoff:
> PVC und ähnliches mit schlechten HF Eigenschaften vermeide ich, so weit
> es geht, im HF Feld meiner Antennen.

So Kleinigkeiten interessieren mich erst bei Frequenzen die höher liegen 
als 30Mhz.
Genauso wie die Dämpfung weiterer PL Stecker bzw. Buchsen.
Die Mantelwellensperre soll austauschbar sein bzw. an jeder möglichem 
Stelle im kabel modular hinzugefügt und entfernt werden können.

Verluste hin oder her, genügend Leistung habe ich definitiv in Reserve.

Auf VHF zb. Benutze ich eine Mantelwellensperre bestehend aus RG 174 5~6 
Windungen als Luftspule, 4cm Durchmesser, mit kleber fixiert. Das ganze 
in einer Aufputzdose. Funktioniert prima!
Zusätzliche Verluste bemerke ich da noch keine.

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