Hallo, ich wollte mir eine Rolle Lötzinn kaufen, aber da gibt es wiedermal 1001 verschiedene Legierungen und Flussmittel. Ich suche ein Lötzinn, welches speziell bei unverzinnten Oberflächen (Platinen) gut fliesst. Das ist ja eher problematisch. Hat da jemand Erfahrung?
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Lötzinn enthält Flussmittel und um so aggressiver das Flussmittel ist, um so einfacher lötet sich auch leicht oxidiertes Kupfer. SW31 entspricht Kolophonium, SW34 ist milder, SW26 stärker. Such dir also eins aus, wenn es um Dachrinnen geht, Flussmittel KD von Felder mit Sn97Cu3 Lötzinn.
Wenn Du bleihaltiges Lötzinn verwenden kannst gibt es nur wenig Unterschiede bei den Elektronik-Loten. Ich habe mal einige Lote verglichen (z.B. alte Widerstände auf angelaufene Streifenraster-Platine) und Fixpoint Pb38Sn60Cu2 war vielleicht einen Ticken besser. Selbst das Elektronik-Lötzinn aus dem Baumarkt war nicht wirklich schlechter als viele angepriesenen "Wunder-Lote". Edit: In Extremfällen lieber zusätzliches Flussmittel verwenden; z.B. 20 g Kolophonium in 100 mL Isopropanol aufgelöst.
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Lötfrau schrieb: > Ich suche ein Lötzinn, welches > speziell bei unverzinnten Oberflächen (Platinen) gut fliesst. Die Platine vorher flächig mit Lötlack (SK10) einsprühen. Danach am besten kurz mit der Heißluftpistole drüber, dann trocknet der ordentlich und ist nicht mehr klebrig. Der Lötlack schützt die Platine zum einen vor Oxidation, besteht aber aus Kolophonium und hilft daher hinterher beim Löten. Wenn das noch nicht reicht, dann zusätzliches Flussmittel zum Löten verwenden. Da am besten ein Flussmittelgel verwenden. Als günstiges und einfach zu beschaffendes würde ich da da Edsyn FL22 empfehlen: https://www.reichelt.de/index.html?ARTICLE=32673 Noch besser ist das Amtech NC-559: http://www.tme.eu/de/details/anc559tf/flussmittel/amtech/nc-559-as/ Für deren Kartuschen brauchst Du aber noch nen Handdispenser und ne Dosierspitze für. Das auf keinen Fall bei ebay oder Amazon kaufen, dort gibt es fast nur schlechte Fälschungen davon. Nur bei ordentlichen Distris wie z.B. TME kaufen.
Lötfrau schrieb: > Ich suche ein Lötzinn, welches > speziell bei unverzinnten Oberflächen (Platinen) gut fliesst. Das ist ja > eher problematisch. Eigentlich nicht. > Hat da jemand Erfahrung? Vor dem Löten die zu lötenden Stellen auf der Platine mechanisch von eventueller Oxydation befreien. Das kann man mit allem vom Polierblock über einem Glasfaserstift, einen Scheuerschwamm bis zur Stahlwolle machen. Wobei letzteres sichtbare Kratzer auf der Platine und den Leiterbahnen hinterlässt und ein Scheuerschwamm auch nicht ohne ist. Aber Hauptsache der Dreck ist weg. Dann nicht mehr mit den Fingern auf die Leiterbahnen patschen und zeitnah alles verlöten.
Lötfrau schrieb: > Ich suche ein Lötzinn, welches > speziell bei unverzinnten Oberflächen (Platinen) gut fliesst Nimm bleihaltiges Lötzinn (Sn60Pb40) mit Flussmittelseele
Gerd E. schrieb: > Das auf keinen Fall bei ebay oder Amazon kaufen, dort > gibt es fast nur schlechte Fälschungen davon. Da kann ich leider nur zustimmen. Marc H. schrieb: > Nimm bleihaltiges Lötzinn (Sn60Pb40) mit Flussmittelseele Ich nutze solch ein Lot mit Zinn etwas Silber und vielleicht 1% Kupfer, das lötet sich eigentlich genau so wie mein altes bleihaltiges Lötzinn. Ich habe die Löttemperatur nicht mal höher gestellt obwohl man ja theoretisch 20°C mehr braucht. Es gibt aber auch Lötzinn für welches man quasi einen rot glühenden Lötkolben braucht damit es schmilzt, aber so etwas muss man sich ja nicht kaufen.
Lötfrau schrieb: > speziell bei unverzinnten Oberflächen (Platinen) gut fliesst. Das klingt für mich so als ob Du die selbst geätzt hast. Verwendest Du fotobeschichtete Platinen (z.B. von Bungard) und kann es sein, daß Du nach dem Ätzen die Schicht mit dem Fotolack nicht entfernt hast? Dann wäre klar warum Du da nicht sauber drauf löten kannst. Nach dem Ätzen die Reste vom Fotolack unbedingt mit Aceton runterwaschen. Danach dann direkt den Lötlack drauf, kurz antrocknen lassen und dann mit der Heißluft drüber. Dann oxidiert da nix mehr und das Löten sollte leicht gehen.
Blei, Blei, Blei ....haltig sollte das Lot sein.
Mein Lötzinn hat folgende Daten: Firma: Stannol (Legierung) S-Sn95Ag4Cu1 (713) ISO 9453:2006 Typ: Kristall 511 Fg.2,7% 5-seelig Durchmesser: 0,7mm Gewicht: 500g Art.Nr.: 593202
Wenn du irgendwo Fluitin 1532 SN60 bekommen kannst , dann nimm es. Es ist das beste Lötzinn das auch mit oxidierten Sachen gut zurecht kommt. Lötlack Sk10 empfehle ich nicht mehr seit mir einige Dosen im Regal undicht geworden sind. Aber du kannst Kolophonium mit Spiritus auflösen und deine Platine damit einpinseln. Allerdings solltest du dein fertigt gelötete Platine hinterher mit Spiritus und einer alten Zahnbürste reinigen und dann trocken föhnen.
herbert schrieb: > Allerdings solltest du dein fertigt > gelötete Platine hinterher mit Spiritus und einer alten Zahnbürste > reinigen und dann trocken föhnen. Warum? Das Kolophonium macht doch nichts!
Guido B. schrieb: > Warum? Das Kolophonium macht doch nichts! Das Fluitin hat ein spezielles etwas agressiveres Flußmittel und das muß nach dem Lötprozess runter. Auf der anderen Seite ist halt eine gewaschene Platine für die meisten viel schöner anzusehen als die pappige nach dem löten. Man wäscht sich ja selber auch und räumt die Wohnung auf. Und Autoliebhaber verbringen Stunden um selbiges zu putzen.Außerdem sieht man danach Kurzschlüsse und Haarverbinungen ...ungewollt viel besser. ;-)
Guido B. schrieb: > Warum? Das Kolophonium macht doch nichts! Ich lese auch so oft, dass man Kolophonium abwaschen soll. Bisher halten meine Platinen, die ich vor mehr als 30 Jahren gelötet habe noch. Klar, es sieht besser aus, aber Korrosion in dem Sinn habe ich nicht. Gegenargumente? In Ermangelung vernünftigen Fluids habe ich auch schon in Brennspiritus aufgelöstes Kolophonium tröpfchenweise zum vorbehandeln der Pads bei SMD genommen. etwas gewartet hilft der Klebeffekt auch bei der Positionierung. Ob das Jahrzehnte gut geht, weiß ich natürlich nicht. Ist also eher keine Empfehlung
Ich hatte meine Platinen immer mit einer dünnen Schicht Kolophonium überzogen damit der Dreck/Staub sich nicht zwischen die freigeätzten Bereiche legen kann und dort dann Fehler (anderer Widerstand) verursacht. Das war natürlich etwas unschön und da habe ich es mit Lack probiert. Jedenfalls war der noch nicht ganz getrocknete Lack noch etwas leitend und selbst Tage später (Zeitverlust) hat er Fehler verursacht. War wohl auf Wasserbasis? Eine andere Lacksorte (Bootslack) hatte dieses Problem nicht. Es ist bei uns wichtig dass die Platinen selbst etwas Wasser abhalten können. Blöd ist nur wenn es ein Prototyp ist den man über einen gewissen Zeitraum unter diesen Bedingungen testet und man vielleicht noch etwas ändern muss, da kann man den Lack natürlich nicht einsetzen. Kolophonium ist da noch immer meine beste Oberflächenversiegelung. Wenn irgend welcher Dreck während des Lötens in das Kolophonium gelangt ist, dann kann es da vielleicht auch Fehler geben. Ich hatte aber schon wirklich mit Fremdstoffen versetztes Kolophonium welches immer noch gut isolierend war. Prototypen-Platinen (selbst geätzte ohne Lötstoplack) auf denen eine dünne Schicht Kolophonium ist lassen sich auch nach sehr langer Zeit noch sehr gut löten und sie laufen auch nicht braun an. Man sieht ja nicht dass da eine dünne Schicht drauf ist und im Fehlerfall schützt diese dünne Schicht auch etwas vor einem versehentlichen Kurzschluss. Wenn man an einer Stelle etwas messen möchte kann man die Messspitze aber auch leicht durch die Lackschicht stoßen.
Geh mal auf die Webseite von Stannol. Ich arbeite mit zwei verschiedenen Lötdrähten. Für meine hartnäckigen Fälle (wo ich aber auch z.B. M3 Messingschrauben verlöte, nehme ich gerne das 2630. Mein Standardzinn ist das HS10. Die sind halt beide Halogenhaltig.
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