Die Frage ist etwas blöd von mir, aber es ist wichtig. Wenn man das Frequenzspektrum einer DFT berechnet, wiederholt es sich nach der Hälfte (also bei der Hälfte der Abtastfrequenz(fs). 1. Also sind Frequenzen über der Hälfte der Abtastfrequenz nicht enthalten und treten diese nur aufgrund der Berechnung auf? 2. Bzw. bedeutet dies, das nur Frequenzen bis zur Hälfte der Abtastfrequenz enthalten sind? Mir ist nur aufgefallen, dass das Phasenspektrum ab der Hälfte gespiegelt ist. Im Anhang ist ein Foto zur Verdeutlichung meiner Frage
Moin, Maha S. schrieb: > 1. Also sind Frequenzen über der Hälfte der Abtastfrequenz nicht > enthalten und treten diese nur aufgrund der Berechnung auf? Naja, wenn sie tatsaechlich enthalten waeren, dann waere vorher schon das Abtasttheorem verletzt worden (Oder es waere ein Bandpasssignal). Die treten schon nach der Abtastung auf. Maha S. schrieb: > 2. Bzw. bedeutet dies, das nur Frequenzen bis zur Hälfte der > Abtastfrequenz enthalten sind? Das sollte so sein. Denn sonst kannst du dir nicht mehr sicher sein, wie das Originalsignal vor der Abtastung mal ausgeschaut hat.... Gruss WK
Ja, bei N reellen Abtastwerten
werden die (sich periodisch in N wiederholenden) komplexen Koeffizienten
für negative Frequenzen bzw. bei Frequenzen grösser als die Hälfte der Abtastfrequenz gespiegelt konjugiert komplex wie folgt
Diese sind also "redundant".
:
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Das ist so, deshalb haben die meisten Bibliotheken die DFTs berechnen auch eine "rfft"-Funktion für reelle Eingangswerte, die das Spektrum dann nur bis B/2 ausgibt.
Maha S. schrieb: > 1. Also sind Frequenzen über der Hälfte der Abtastfrequenz nicht > enthalten und treten diese nur aufgrund der Berechnung auf? Der zweite Teil der Frage ist richtig, die Aliasfrequenzen erscheinen nur aufgrund der Berechnung. Das Problem ist halt das man diese Frequenzen nur anhand von diskreten Abtastwerten nicht voneinander unterscheiden kann. Bei fs=10Hz beispielsweise würden abgetastete Schwingungen von 3 Hz, 7 Hz, 13 Hz, 17 Hz, 103 Hz, 1234567 Hz etc. alle die gleichen Abtastwerte liefern (siehe Bild). Folglich liefert die DFT auch für all diese Frequenzen das gleiche Ergebnis. Welche dieser ganzen Frequenzen nun tatsächlich in einem Signal enthalten ist lässt sich nur mit der DFT nicht entscheiden; das muss man selber wissen bzw. selber sicherstellen (normalerweise werden das zweckmäßigerweise freilich die Frequenzen im Bereich von 0 Hz bis fs/2 sein).
Die Frequenzen oberhalb der halben Abtastfrequenz sollen also weggefiltert werden. Was ist aber mit der Phasenverschiebung? Die ist ja genau invertiert?
Maha S. schrieb: > Was ist aber mit der Phasenverschiebung? Die ist ja > genau invertiert? Das macht gar nichts. Die komplexe DFT berechnet die Phase ja gleich mit, und i.d.R. ist die Phasenverschiebung einer einzelnen Schwingung innerhalb eines Signals sowieso als willkürlich zu betrachten. Bei der Filterung eines Signals - z.B. mittels Tiefpass - vor der Abtastung geht es darum nachher sagen zu können ob (um bei dem obigen Beispiel zu bleiben) - 3 Hz mit Phase phi_1 - und/oder 7 Hz mit Phase phi_2 (phi_2 = phi_1 + 180°) - und/oder 13 Hz mit Phase phi_3 - und/oder... im abgetasteten Signal enthalten ist. Bei einem auf fs/2 bandbegrenzten Signal weiss man das genau, bei einem Signal mit größerer/unbekannter/gar keiner Bandbegrenzung wüsste man es nicht.
Gibt es auch eine Möglichkeit, den D/A- Wandler z.B. mit 125 MHz Takt zur Ausgabe eines 145 MHz- Signals (SSB) zu bewegen? Das wäre dann wirkliche Dualität...
In der z-Transformation wird die Frequenzachse auf den Einheitskreis abgebildet. Hier kann man das so grob erkennen. https://www.eit.hs-karlsruhe.de/mesysto/fileadmin/images/Skript_TDS_V_6_0_9/Kapitel_5_1/Grafik_5_1_3_HQ.png Bei 1 liegt die Frequenz 0. Links, bei -1, liegt die halbe Abtastfrequenz. nach oben sind die positiven Frequenzen abgebildet, nach unten die negativen. Die DFT gibt nun einfach Werte entlang dieses Einheitskreises aus. Bei der halben Abtastfrequenz bricht das ganze um auf die negativen Frequenzen und geht wieder gegen null. Also: 0 => positive Frequenzen (Betrag ansteigend) => Nyquist Frequenz => negative Frequenzen (Betrag absteigend) => 0 Wenn man ein reellwertiges Eingangssignal hat, dann sind die positiven und negativen Frequenzanteile immer gleich vorhanden (der Imaginärteil der komplexen "Frequenzen" exp(i*2*pi*f) und exp(-i*2*pi*f) hebt sich genau auf). Übrig bleibt ein reelles Signal. Somit ist die FFT/DFT eines reellen Eingangssignals immer symmetrisch. Bsp. Ein Cosinus:
Es sind zwei Frequenzen. Einmal positiv und einmal negativ enthalten. Für ein komplexwertiges Eingangssignal ist das nicht so:
Dieses enthält nur die positive Frequenz 'omega'. Im negativen Bereich (rechte Hälfte der DFT) fehlt der Peak bei der Frequenz. Das Bild ist also nicht symmetrisch. Was die Phase angeht, so ist diese für reelle Signale invertiert. Ist die Phase bei der Frequenz f +10°, so beträgt sie bei der entsprechenden negativen Frequenz -f -10°. Das Spektrum eines reellen Signals weist also nur im Betrag (!) diese Achsensymmetrie auf. Die Phase ist punktsymmetrisch. Für komplexe Signale ist wiederum jede mögliche Form möglich. Ich hoffe ich habe das halbwegs übersichtlich rübergebracht.
Moin, DFT-Lehrling schrieb: > Gibt es auch eine Möglichkeit, den D/A- Wandler z.B. mit 125 MHz > Takt > zur Ausgabe eines 145 MHz- Signals (SSB) zu bewegen? > Das wäre dann wirkliche Dualität... Naja, bau' halt ein Bandfilter mit Durchlassbereich 125...250 MHz (oder weniger) hinter den DAC. Da aus "normalen" DACs keine Folgen von Diracstoessen, sondern eher so treppenfoermiges Zeugs rauskommt, wird der Pegel etwas niedriger sein als im Basisband, aber's wird schon noch gehen. Wenn dein SSB Signal dann z.b.von 145MHz...155MHz im Spektrum belegen soll, musst du halt ein entsprechendes 20..30MHz Signal in den DAC reinschaufeln. Gruss WK
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