Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Rollenkontakt einrichten


von keinLichtAufGing (Gast)


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Hallo,

folgende Situation habe ich gegeben:

Ein Kartonstreifen läuft mit ca. 75mm/s über einen Tisch und wird von
einer Rolle flachgedrückt, Auflagekraft ca. 2-3N. Wenn der Karton zu
Ende ist oder eine Markierung durchläuft, soll ein 12V-Relais aktiviert
werden, um den Streifen zu stoppen. Das ganze ist ein Nebenantrieb von
einem Drehstrommotor, das Relais schaltet dann den Motorschütz ab.

Meine Idee ist, wie im anhängenden Bild, eine Technik ähnlich wie
früher bei Tonbandgeräten zu benutzen: Der Tisch bekommt eine
blankpolierte Metallplatte, die Rolle an beiden Enden zwei Metallhülsen,
die in den Relaisstromkreis gelegt sind. Als "Markierung" wird auf den
Karton eine Schaltfolie (Metallstreifen) geklebt.

Wenn die Schaltfolie durchläuft oder die Rolle mangels Karton auf den
Tisch fällt, werden die Hülsen kurzgeschlossen und das Relais aktiviert.

Ist das eine gute Lösung? Welches Material wäre für die Hülsen am besten
zu verwenden - Aluminium, Messing, Kupfer, V2A?

Ich überlege, wie die Rolle am besten gelagert wird: Kugellager mögen
es mW nicht, wenn Strom durchgeschickt wird. Wäre das hier ein echtes
Problem?

von Stehe im dunkeln (Gast)


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Aufgrund deiner spärlichen Beschreibung.

von Bla (Gast)


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keinLichtAufGing schrieb:
> Schaltfolie (Metallstreifen)

Die kannst du auch super mit einem induktiven Näherungsschalter 
erkennen!
Für die kein-Karton-Erkennung kannst du den Rollenkontakt dann ohne 
Stromkreis einbauen.

von Werner H. (werner45)


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Mir fällt ein Mikroschalter an der Rolle ein (die bewegt sich doch auf 
und ab).
Wenn der Karton zu dünn ist, den Schalter an einer Hebelverlängerung am 
anderen Ende des Rollengelenks.
Eine Gabellichtschranke dort geht natürlich auch (dem Mikroschalter ist 
aber Schmutz/Staub egal).

Gruß   -   Werner

von keinLichtAufGing (Gast)


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Hallo,

hmm - ich hätte vielleicht gleich den Anwendungsfall hinzufügen
sollen, wollte aber nicht zuviel Text laden. Die Anordnung
befindet sich später im Spieltisch einer Kirmesorgel, ähnlich
wie hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Lochkarte_Tanzorgel.jpg

(Es handelt sich um einen Neubau, es wird also keine historische
Substanz verhunzt!). Bei Endlosbetrieb wird ans Ende jedes Liedes
ein Schaltstreifen geklebt. Starten könnte man das dann über ein
Uhrwerk ("Die Orgel spielt jede halbe Stunde") oder Fahrchip-
Einwurf.

Da die Steuerung insgesamt recht simpel ausfällt, dachte ich daran,
nur mit Relais auszukommen.

von Stehe im dunklen (Gast)


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Refexionslichtschranke und Reflexionsfolie bieten sich an.

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Deine Anpress-Rolle wird von dem Karton angehoben.
Unterhalb wird ein induktiver Näherungsschalter verbaut, Der die Rolle 
nur 'sieht', wenn Diese ohne Karton nach unten gedrückt wird.
Alternativ klebst Du ans Ende des Lied der Endlos-Pappe einen 
Alu-Streifen auf der Unterseite.
Wenn Dieser vorbei kommt, erfasst der Näherungsschalter den 
Alu-Streifen, wenn der Streifen zuende ist die Anpress-Rolle.

Alternativ dazu eine Reflex-Lichtschranke, wobei ich mir hier vorstellen 
könnte, daß bei transportiertem Karton einige Fasern ausfallen und die 
Mimik verschmutzen können.
Da wäre erprobte Industrie-Technik weit unempfindlicher.

MfG

von Sebastian S. (amateur)


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Eine starke Lichtquelle von einer Seite, wenn möglich von oben.
Ein Lichtsensor daneben und eine unter dem Karton.
Die unterschiedliche Reflektion kann relativ leicht ausgewertet werden. 
Fehlt der Karton (Ende), so kommt dem hinter dem Karton liegende Sensor, 
die Erleuchtung.
Bei Sensoren in der Nähe von Kartonagen ist zu beachten, dass es dort 
sehr staubig (Papierstaub, kann sogar zu Explosionen führen) zugeht.

von Manfred (Gast)


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keinLichtAufGing schrieb:
> Kugellager mögen
> es mW nicht, wenn Strom durchgeschickt wird.
Das ist richtig.

Mein Gefühl sagt mir aber, dass das für eine Messung kein Problem ist: 
Meßspannung 3 Volt, Strom bis 1 mA, was soll da passieren?

von Stehe im dunklen (Gast)


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Geht kaputt!

von Lothar K. (megastatic)


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Warum so kompliziert?
Schon mal einen Flipperautomaten gesehen?
Und wie einfach erkannt wird ob eine Kugel durch eine Gasse rollt?

Einfachste Lösung: Aussparung im Tisch, darin Mikroschalter mit 
Drahtbügel.
Den gibts fertig beim Spielautomatenbedarf.

von Klaus (Gast)


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Sebastian S. schrieb:
> Bei Sensoren in der Nähe von Kartonagen ist zu beachten, dass es dort
> sehr staubig (Papierstaub, kann sogar zu Explosionen führen) zugeht.

keinLichtAufGing schrieb:
> Die Anordnung
> befindet sich später im Spieltisch einer Kirmesorgel, ähnlich

Das ist ja mal ne Schlagzeile: Kirmesorgel durch Papierstaubexplosion 
völlig zerstört

MfG Klaus

von In Hamburg (Gast)


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ist sogar ein größerer Gebäudekoplex explodiert. Mehlstaub in in einer 
stillgelegten Mühle!

von Route_66 H. (route_66)


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Klaus schrieb:
> Das ist ja mal ne Schlagzeile: Kirmesorgel durch Papierstaubexplosion
> völlig zerstört

Warum sind früher die Computer nicht alle explodiert?
Bei den Unmengen an Lochkarten und Kilometern von Lochstreifen hätte es 
doch an der Tagesordnung sein müssen.

von Norbert (Gast)


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Route 6. schrieb:
> Klaus schrieb:
>> Das ist ja mal ne Schlagzeile: Kirmesorgel durch Papierstaubexplosion
>> völlig zerstört
>
> Warum sind früher die Computer nicht alle explodiert?
> Bei den Unmengen an Lochkarten und Kilometern von Lochstreifen hätte es
> doch an der Tagesordnung sein müssen.

Dort wurde immer vorsorglich das Zündungsbit gelöscht.
CLI: Clear Ignition Bit.

von keinLichtAufGing (Gast)


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Die Mehrheit bevorzugt offenbar ein berührungsloses Abtastverfahren
mit Lichtschranke oder Induktion.

@Sebastian S.: Noch einfacher wäre doch ein Spiegel als Tischplatte
und dann nur ein Sensor? Ich brauche keine Unterscheidung zwischen
Liedende und Kartonende.

@Lothar K.: Mit dieser Lösung lässt sich aber nicht direkt erkennen,
ob ein Lied im Endloskarton zu Ende ist. Es gibt keine "Spielende"-
Lochungen ab Werk.

Werde das mit dem induktiven Sensor mal prüfen.

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