Hallo, ich benötige zur Messung unterschiedlicher Umweltmessungen mehrere stromautonome Inseln, die die Elektronik mit Strom versorgen. Die Messsysteme beinhalten handelsübliche Arduino Mikrocontroller u. GSM-Module, die in sehr kurzen Spitzen bis zu 2A (5V) benötigen. Um Bewölkung vorzubeugen, sollten ein bisschen Reserven sein. Ich hatte ursprünglich an Outdoor Solarzellen-Matten mit USB-Anschluss gedacht, die wiederum einen Akkupack aufladen. Allerdings scheint die Ladeelektronik der Fertigkomponenten nicht ideal zu sein, da der Ladestrom nach einer Wolkenphase nicht mehr automatisch erhöht wird, sobald die Sonne wieder scheint. Günstig soll das Ganze natürlich auch sein u. halbwegs vor Umwelteinflüssen geschützt sein. Hat jemand einen guten Tipp für mich? Vielen Dank, Mario
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Sowas würde ich möglichst robust bauen, mit einem Solarmodul wie es die Baugröße erlaubt, schon mit so 20-30W großzügig dimensioniert damit es auch an diesigen Tagen etwas Strom liefert. Damit mit einem einfachen Laderegler einen Akku mit 12V (Blei) oder 10,8V (Lithium) laden und von dort aus mit einem Schaltregler auf 5V/3A runter.
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Hallo Ben, danke für deine sehr rasche Rückmeldung! Klingt gut, welche Komponenten würdest du empfehlen? Ich sehe auf der Autobahn immer wieder so Nottelefone mit kleiner Photovoltaik-Anlage an einem kleinen Masten, in verzinktem Stahl eingebettet. Gibt es soetwas auch als fertiges Produkt? Das könnte unter Umständen bereits genug Platz für die Elektronik bieten... Danke sehr!
Bevor du das Solarsystem dimensionierst, must du den täglichen Verbrauch genau kennen. Dann musst du dein System für den schlechtesten Monat(Dezember)auslegen, im Sommer funktioniert es sowieso. Den Akku würde ich so auslegen, dass er dein System eine Woche ohne Sonne versorgen kann.
Ich hatte seinerzeit mal einen 300L Wasserkanister auf dem Balkon untergebracht, aus dem einmal nach Sonnenuntergang meine Geranien bewässert wurden. - 10W 12V Solarmodul - 25€ https://www.amazon.de/Offgridtec-Solarmodul-Solarpanel-Photovoltaikmodul-3-01-001265/dp/B007HAZY8Y/ - Solar-Laderegler 10A 12V/24V - 10€ https://www.amazon.de/10a-12V-Solarmodul-Laderegler-Anself/dp/B007VLMRP2/ - 12V Blei-Akku - 15€ https://www.conrad.de/de/bleiakku-12-v-12-ah-conrad-energy-ce12v12ah-250165-blei-vlies-agm-b-x-h-x-t-97-x-52-x-48-mm-flachstecker-48-mm-w-250165.html Den Arduino hatte ich als Sparversion im Einsatz (nur einen ATMega328 und 7805 Voltage regulator plus Kleinzeugs). Dazu ein kleines 5V-Relais, welches die 12V-Pumpe triggerte. Dann war der uC natürlich im Dauerschlaf, wachte alle halbe Stunde auf um Sonneneinstrahlung und Temperatur zu messen und nach Sonnenuntergang in Abhängigkeit der Messwerte für eine bestimmte Zeit die Pumpe anzusteuern. Das sah ich als notwendig an, um mit 300L Wasser für 4 Wochen hinzukommen. Den größten Verbrauch hatte natürlich die Pumpe (1.5A max), aber die lief pro Tag nur 2-3 Minuten. Der Akku ging max. auf ca. 70% runter und war spätestens um 13:00 Uhr immer wieder voll. Auch bei Bewölkung. Meine Geranien wuchsen während der 4 Wochen Urlaub so stark, dass das Holzgeländer meines Balkons arg in Mitleidenschaft gezogen wurde. Fazit: Das 10W Solarmodul und auch der Akku waren leicht überdimensioniert, was mir aber vorher nach meiner Überschlagsrechnung klar war. Bin mir nicht sicher, ob man einen normalen Arduino komplett schlafen lassen kann. Da sind ja noch mehr Komponenten mit drauf. Den Stromverbrauch kannst Du aber aus den Specs rauslesen, Sensoren ebenfalls. Alles hochrechnen auf 24h. Solarmodul und Akku mit etwas Puffer auswählen.
Die Offgridtec-Module haben nur eine winzige Anschlussdose auf der Rückseite. Die Fläche ist allerdings groß genug, weitere kleine Kästchen draufzukleben. Den Akku würde ich dort nicht befestigen, da es ziemlich warm wird (>40°C). Straßenlaternen mit Solarladung haben den Akku und die Elektronik im Fußbereich unter der Erde. (Akkus mögen es auch nicht zu kalt.) Ansonsten wie die Vorredner schrieben: Stromverbrauch der Sensoren errechnen, mal 14 Tage zu je 24h gibt die minimale Akkukapazität in mAh. Die sollte mit mind. 0,1C geladen werden, was 10% deiner Solarleistung entspricht. Ein 2Ah-Akku müsste folglich mit ca. 200mA geladen werden, was einer Modulleistung von 10-20W entspricht, von der nur 10% nutzbar sind. Das reicht dann für rd. 6mA Dauerstromaufnahme für 14 Tage (wobei ein 12V Akku bei 6mA schon 70mW leistet, was vielleicht einen Step-Down-Regler dazu bringt, bei 5V schon >10mA zu liefern). Strom sparen geht dabei nicht sonderlich leicht von der Hand, aber TI hat dazu einen Blog-Artikel, einen Linearregler (mit Rückspeiseschutz) im Shutdown-Fall zu verwenden, der von einem Step-Down mit Enable übergangen werden kann, um größere Ströme zur Verfügung zu stellen – Standby-Fall und leistungsfähige Funk-Daten-Übertragung. Der Step Down liefert dann eine leicht höhere Ausgangsspannung, bspw. 3,4V, statt 3,3V des Linearreglers.
Mario H. schrieb: > Hallo, > > ich benötige zur Messung unterschiedlicher Umweltmessungen mehrere > stromautonome Inseln, die die Elektronik mit Strom versorgen. ... > Günstig soll das Ganze natürlich auch sein u. halbwegs vor > Umwelteinflüssen geschützt sein. Schau mal bei Campbell Scientific https://www.campbellsci.de/ nach wie die Engländer das machen. Sauteuer, echte "Made in England" Qualität, guter Support. Aber wenn man einen Heli chartern muss um zum Datenlogger zu kommen, ist der Preis für den Logger weniger interessant.
Vielen Dank für alle Antworten! Ja, den benötigen Strombedarf muss ich noch ermitteln. Wie halte ich am besten den Überblick über den Ladestand des Akkus? Kann man die Restkapazität irgendwo auslesen (zB. über den Laderegler)? Danke u. beste Grüße!
Steve B. schrieb: > Der Akku ging max. auf ca. 70% runter und war spätestens um 13:00 Uhr > immer wieder voll. Auch bei Bewölkung. Woher weißt du diesen Wert? Danke
Mario H. schrieb: > Vielen Dank für alle Antworten! > > Ja, den benötigen Strombedarf muss ich noch ermitteln. > > Wie halte ich am besten den Überblick über den Ladestand des Akkus? Kann > man die Restkapazität irgendwo auslesen (zB. über den Laderegler)? > > Danke u. beste Grüße! Du kannst zum einen die Akkuspannung messen und daraus grob auf den Ladezustand schließen. Zweite Möglichkeit, du nimmst einen Laderegeler mit Datenausgang und liest den SOC aus.
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