Forum: Digitale Signalverarbeitung / DSP / Machine Learning Triggerschaltung Oszilloskop


von K. M. (Gast)


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Ich habe ein Verständnisproblem.

Der Trigger ist dazu da, dass man ein konstantes Bild bei einem Digital 
Oszi darstellen kann und keine "laufenden" Signale hat.

1. Legt der Trigger auch den Anfang der Messung fest(Wann der ADC 
beginnt abzutasten)

2. Wenn der erste Punkt stimmt, dann würde im Anhang das Signal von A 
bis B gemessen werden, und von da an nur mehr wiederholt werden => damit 
würde das restliche Signal nicht dargestellt werden?

3. Hat jemand von euch vielleicht eine Ahnung, wie eine Triggerschaltung 
von einem Oszi aussieht?(Foto von der Schaltung)

von Ralph B. (rberres)


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wenn der Trigger ( bei A ) einmal ausgelöst ist, läuft der Strahl so 
lange bis er den rechten Bildschirm erreicht hat, wird dunkelgetastet 
und laäuft zurück an den Strahlanfang. Dort wartet er bis der 
Triggerimpuls ( in dem Beispiel wieder bei A ) wieder auftritt.

Der Strahl beginnt also immer auf der linken Seite, sobald der 
Triggerimpuls ihn ausgelöst hat. Ansonsten wartet der Strahl auf der 
linken Seite.

Ralph Berres

von Jochen F. (jamesy)


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Hallo,
recht gut ist es hier erklärt.
https://wiki.raumzeitlabor.de/wiki/Datei:HM203-6_deutsch.pdf

von Benedikt S. (benedikt_s)


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Maha S. schrieb:
> ch habe ein Verständnisproblem.
>
> Der Trigger ist dazu da, dass man ein konstantes Bild bei einem Digital
> Oszi darstellen kann und keine "laufenden" Signale hat.
>
> 1. Legt der Trigger auch den Anfang der Messung fest(Wann der ADC
> beginnt abzutasten)

Bei Analog Scopes ja, der Elektronen strahl läuft dann los.

Viele Digital Scopes tasten Das Signal kontinuierlich ab. Wenn  die 
Triggerschaltung ein Signal gibt werden die Daten aus dem Ringbuffer der 
ADC in ein Ram übertragen und dann weiter verarbeitet, deshalb kannst du 
mit einem DSO auch Signale vor der Trigger Bedinung sehen.

> 2. Wenn der erste Punkt stimmt, dann würde im Anhang das Signal von A
> bis B gemessen werden, und von da an nur mehr wiederholt werden => damit
> würde das restliche Signal nicht dargestellt werden?

Nein. Der Trigger gibt nur ein Start Signal, kein Endsignal dies kommt 
von der gewählten Zeitauflösung.

> 3. Hat jemand von euch vielleicht eine Ahnung, wie eine Triggerschaltung
> von einem Oszi aussieht?(Foto von der Schaltung)

https://electronics.stackexchange.com/questions/98824/building-a-hobbyist-oscilloscope

Hier ist ein Schaltbild für das OPen DSo mit trigger über Komparator.

http://w140.com/tekwiki/wiki/7B50

Das ISt ein 100Mhz Analogzeitbasis mit vollständiger Erklärung aller 
Schaltungselementen im Manual.

von c. m. (Gast)


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war das trigger delay nicht dazu da, verrauschte signale besser zu 
triggern?

von Tobias P. (hubertus)


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c. m. schrieb:
> war das trigger delay nicht dazu da, verrauschte signale besser zu
> triggern?

Holdoff, oder?

ausserdem kann man bei manchen Oskaren auch die Kopplung des Triggers 
noch einstellen: DC, AC, HF reject (der Triggerschaltung wird ein 
Tiefpass vorgeschaltet) und LF reject (der Triggerschaltung wird ein 
Hochpass vorgeschaltet). Denn bei einem Signal wie dem im Bild gezeigten 
ist u.U. der Triggerzeitpunkt nicht immer am selben Ort aufgrund des 
überlagerten hochfrequenten Signals, d.h. das Bild würde z.B. zappeln. 
Mit HF reject kann man das dann unterdrücken.

von Jochen F. (jamesy)


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Verrauschte Signale triggert man am besten mit LF-Trigger oder 
Noise-Trigger (da wird die Hysterese erhöht). Holdoff benutzt man bei 
Signalen, die die Schreiblänge des Bildschirms überschreiten und dabei 
Mehrdeutigkeiten aufweisen, oder um eine Mindestzeit zwischen 
Triggerpunkten zu definieren.

von WS (Gast)


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Manche Oszilloskope erlauben auch die Definition einer Kurvenform, als 
Triggerauslöser. Dann kann man ganz bestimmte Konstelleationen suchen 
lassen.

von Michael W. (Gast)


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Sind diese Schaltungen eigentlich in Analog oder in Digital realisiert, 
d.h. wie hochfrequent geht das? Mit einem Digitalfilter braucht es ja 
ein paar samples, um die Form zu erfassen.

von Wilfried (Gast)


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Laut Datenblatt 
(http://literature.cdn.keysight.com/litweb/pdf/5992-0140EN.pdf ab Seite 
30 unten) ist der Zone-Trigger in Hardware realisiert.

Bei der hier gezeigten Signalform hilft das aber genausowenig weiter wie 
die Hold-Off-Funktion.

Wenn ich nicht lange nach dem passenden Trigger suchen will, nehme ich 
oft die Stop- oder Single-Taste.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Eine allenfalls wichtige Groesse ist der Retrigger-Delay (Hold-off) der 
besagt wieviel Minimum Zeit zwischen den Triggern vergehen muss.

von Edi M. (Gast)


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Wäre mal interessant zu fragen, wie man auf Rauschen triggert?

von Jochen F. (jamesy)


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Triggern auf Rauschen ist folgendermaßen: Je weiter man aus der Mitte 
weg ist, desto seltener wird die Triggerbedingung erfüllt. Man kann also 
einen Punkt auf einem Rauschsignal nach Amplitude und Richtung fixieren, 
aber davor und danach ist alles eher zufällig - Rauschen eben.
Selbst bei Pseudorauschen ist die Sache sehr trickreich, wenn man die 
Periode abbilden möchte.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #5208618 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Edi M. (Gast)


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Auch wenn Ich Deine Antwort immer wieder lese, bleiben Fragen offen:

Jochen F. schrieb:
> Triggern auf Rauschen ist folgendermaßen: Je weiter man aus der
> Mitte weg ist
aus welcher "Mitte" ?


> desto seltener wird die Triggerbedingung erfüllt. Man kann also
> einen Punkt auf einem Rauschsignal nach Amplitude und Richtung fixieren,
wie?

> aber davor und danach ist alles eher zufällig - Rauschen eben.
> Selbst bei Pseudorauschen ist die Sache sehr trickreich, wenn man die
> Periode abbilden möchte.
"trickreich" im Sinne von schwer?

Was wäre denn jetzt die Lösung?

Ein Schwellenwert wird ausgelöst oder nicht, aber das hilft mir ja nicht 
weiter, wenn Ich das Problem habe. Rauschen ist ja doch kein 
Momentanwert sondern eine Ansammlung von Folgedaten.

So wie Ich es sehe, nüsste man den AC und den DC ins Verhältnis setzen.

?

von Jochen F. (jamesy)


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Edi M. schrieb:
> Auch wenn Ich Deine Antwort immer wieder lese, bleiben Fragen offen:
>

Hallo,
aus Gründen der Übersichtlichkeit antworte ich imText....
> Jochen F. schrieb:
>> Triggern auf Rauschen ist folgendermaßen: Je weiter man aus der
>> Mitte weg ist
> aus welcher "Mitte" ?
Die Mitte einer Amplitudenverteilung, die Gauss'sch ist.
>
>> desto seltener wird die Triggerbedingung erfüllt. Man kann also
>> einen Punkt auf einem Rauschsignal nach Amplitude und Richtung fixieren,
> wie?
Es wird die Bedingung ausgelöst, so bald der Strahl durchgelaufen ist, 
die Holdoff-Zeit abgelaufen ist. Dann wird der nächste Amplitudenwert, 
der in der richtigen Richtung ist, als Trigger benutzt.
>
>> aber davor und danach ist alles eher zufällig - Rauschen eben.
>> Selbst bei Pseudorauschen ist die Sache sehr trickreich, wenn man die
>> Periode abbilden möchte.
> "trickreich" im Sinne von schwer?
Naja, es handelt sich um Rauschen. Je mehr man an die Randzone gerät, 
desto seltener ist die Triggerbedingung gegeben. Waa auf den 
Triggerzeitpunkt folgt, ist allerdings absolut zufällig, das heißt, man 
erhält in der Anzeige eine gewisse "Signalwolke", die von der Bandbreite 
des Rauschens und der Bandbreite des Oszilloskops abhängt. Einfach mal 
ausprobieren.....!
>
> Was wäre denn jetzt die Lösung?
DAS ist die Frage!
>
> Ein Schwellenwert wird ausgelöst oder nicht, aber das hilft mir ja nicht
> weiter, wenn Ich das Problem habe. Rauschen ist ja doch kein
> Momentanwert sondern eine Ansammlung von Folgedaten.
Ganz richtig bemerkt! Was möchte man sich eigentlich im Rauschen 
ansehen?
>
> So wie Ich es sehe, nüsste man den AC und den DC ins Verhältnis setzen.
Der DC-Anteil ist eine konstante Größe, die kann wegfallen. Der 
AC-Anteil ist das interessante im Bild.

Noch Fragen?
>
> ?

: Bearbeitet durch User
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