Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Hardware Security in der Industrie


von baldBachelor (Gast)


Lesenswert?

Ich bin Informatikstudent und schreibe nächstes Semester meine 
Bachelorarbeit.
Deshalb möchte ich mich nun entscheiden in welche Richtung ich mich in 
Zukunft spezialisiere.
Bis jetzt interessierten mich im Studium vor allem die Themen 
Microcontrollerprogrammierung, FPGAs, Rechnerarchitektur, die Booelesche 
Algebra und vor allem die IT Sicherheit.
Letztes Wintersemester hatte ich die Spezialvorlesung Hardware Security 
gewählt, die mich wirklich begeistert hat. Da haben wir Themen behandelt 
wie physical unclonable functions, Hardware Trojaner uvm.
Am liebsten würde ich meine Bachelorarbeit nun in diesem Gebiet 
schreiben, aber wurde von Kommilitonen diesbezüglich schon gewarnt.
IT Sicherheit wird in Unternehmen generell nur als Kostenfaktor 
betrachtet und dafür wird nicht gerne viel Geld investiert und es werden 
eher Leute extern für kurze Zeit hereingeholt, als einen festen 
Mitarbeiter einzustellen.
Das ist nichts neues für mich aber wie sieht es aus in der Hardware 
Security Branche?
Da müsste in Zukunft doch noch viel passieren und die Entwicklung eher 
nicht nach Asien ausgelagert werden.
Macht es karrieretechnisch Sinn meine Bachelorarbeit in diesem Gebiet zu 
schreiben und meinen Master in die Richtung zu lenken oder sollte ich 
eher auf etwas anderes ausweichen?

von genervt (Gast)


Lesenswert?

Und was machst du, wenn dich die "Dunkle Seite" anheuern will?

von baldBachelor (Gast)


Lesenswert?

Also daran habe ich bis jetzt noch gar nicht gedacht :D
Würde aber wahrscheinlich ablehnen da ich kein Russisch spreche ;)

Die Frage war aber durchaus ernst gemeint.

Beitrag #5112254 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5112260 wurde von einem Moderator gelöscht.
von 2600 (Gast)


Lesenswert?

baldBachelor schrieb:
> Macht es karrieretechnisch Sinn meine Bachelorarbeit in diesem Gebiet zu
> schreiben und meinen Master in die Richtung zu lenken oder sollte ich
> eher auf etwas anderes ausweichen?

Macht es, aber ein einziges Fach in dem Du oberflächlich etwas über 
IT-Sicherheit gelernt hast wird Dich nicht weit bringen.

Wenn es Dich wirklich interessiert, mach Deinen Master in Bochum:
https://www.ei.rub.de/studium/its/master-ns/po13/verlauf/

Der Studiengang ist aus dem Elektrotechnik Studium entstanden. Als 
Informatiker wirst Du daher tiefergehende Informatik dort vermissen. 
Dafür gibt es einen großen Wahlpflichtkatalog mit interessanten Fächern, 
unter Anderem Seitekanalangriffe, Kryptanalyse, etc.

Ich habe 2014 abgeschlossen, jetzt arbeite ich in einem 
Elektronikkonzern der unter Anderem Hardwaresicherheit macht. Die 
Entwicklung findet weltweit statt. Ich sehe keinen Trend nach Asien, im 
Gegenteil - für Regierungen der westlichen Welt ist es wichtig, dass die 
Entwicklung für essentielle Bestandteile ihrer Infrastruktur in Europa 
oder USA stattfindet.

von baldBachelor (Gast)


Lesenswert?

Vom Interesse her würde ich diesen Master oder ähnliche Cybersicherheit 
Master sofort studieren, aber ich bin da etwas ängstlich ob man mit dem 
Master noch in anderen Branchen arbeiten kann, falls es mit der 
Traumbranche nicht klappt.
Wie schätzt du deine Chancen ein solltest du dich mal als 
Entwicklungsingenieur in einem Bereich der nichts mit Cybersicherheit zu 
tun hat bewerben oder als Prüfingenieur, Automatisierungsingenieur etc.?
So wie ich das herauslese gehst du schon von einer wachsenden Branche 
aus, das freut mich natürlich von einem Insider zu lesen und bekräftigt 
mich in meinem Entschluss, mich dorthingehend zu spezialisieren.

von Verlinker (Gast)


Lesenswert?

baldBachelor schrieb:

> Da müsste in Zukunft doch noch viel passieren und die Entwicklung eher
> nicht nach Asien ausgelagert werden.

Augsburg ist Schwaben, nicht Asien:
https://www.infineon.com/cms/de/careers/jobsearch/jobsearch/#!view=jobs&term=&functional_area=&entry_level=&country=Deutschland&location=Augsburg

von Secler (Gast)


Lesenswert?

baldBachelor schrieb:
> Macht es karrieretechnisch Sinn meine Bachelorarbeit in diesem Gebiet zu
> schreiben und meinen Master in die Richtung zu lenken oder sollte ich
> eher auf etwas anderes ausweichen?

Ich hab nen normalen e Technik Master gemacht. Nun mache ich Embedded 
security. In aber flexibel genug um auch immer noch was anderes machen 
zu können, falls es mal ganz schlecht laufen würde.
Es gibt durchaus viel zu tun, ggf. auch in Bereichen wie Consulting. Da 
lassen sich auch die großen Firmen gerne mal helfen.

Man kommt auch gut herum! Jetzt hab ich übrigens soeben Feierabend.

Aus welcher Gegend bist du? Dann kann ich dir ggf. ne Empfehlung für ne 
Arbeit/BA verlinken.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

baldBachelor schrieb:
> Das ist nichts neues für mich aber wie sieht es aus in der Hardware
> Security Branche?

Die gibt`s garned!

Was die Industriebonzen int. sind gepanzerte Limo`s und gesicherte 
Housing-Areas!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

malsehen schrieb im Beitrag #5112254:
> Hier gibt es eine "Dunkle Seite" ?
> Ist das Geplenke?

Die die schon jetzt das I-NET am liebsten  wie das Volksfernsehn 
betreiben würden.

von Berufsrevolutionär (Gast)


Lesenswert?


Beitrag #5112396 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Manni (Gast)


Lesenswert?

Epi schrieb im Beitrag #5112396:
> Wer glaubt das die Russen die Wahlcomputer angegriffen haben
> versteht
> vielleicht doch nicht soviel von Cybersicherheit...

Das benutzen von Wahlcomputer anstatt Papier ist eine Aufforderung zur 
Manipulation.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


Lesenswert?

baldBachelor schrieb:
> aber ich bin da etwas ängstlich ob man mit dem
> Master noch in anderen Branchen arbeiten kann, falls es mit der
> Traumbranche nicht klappt.

Ach herje. Noch ist es so, dass die Vertiefungsrichtung aus dem Studium 
nicht den endgültigen Karriereweg festlegt. Berufserfahrung bestimmt 
nach ein paar Jahren den Karriereweg wesentlich stärker.

Die Vertiefungsrichtung  hilft um in dem entsprechenden Bereich den 
Berufseinstieg zu finden. Sie hindert nicht in einem anderen Bereich zu 
beginnen, wenn der genügend nah dran liegt.

Für Arbeitgeber sind Absolventen Frischlinge, die sich mit ihrem 
Abschluss die Möglichkeit erworben haben in der Industrie weiter zu 
lernen. Es sind für Arbeitgeber erst dann echte Ingenieure, wenn sie 
Probleme lösen statt welche zu machen und deutlich mehr Geld einbringen 
als sie kosten.

Der Bewerber muss den Eindruck machen, dass aus ihm mal ein echter 
Ingenieur wird. Zum Problem wird eine Vertiefungsrichtung oder ein 
Spezialstudiengang dann, wenn man dem Bewerber nicht abnimmt, dass er 
sich für etwas anderes als seine Spezialisierung interessiert.

von Berufsrevolutionär (Gast)


Lesenswert?

Epi schrieb im Beitrag #5112396:
> Wer glaubt das die Russen die Wahlcomputer angegriffen haben versteht
> vielleicht doch nicht soviel von Cybersicherheit...

Aber vielleicht einiges von der russischen seele/Aussenpolitik.  Schon 
das Staatswappen schreit den Anspruch auf Weltherrschaft heraus: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Coat_of_arms_of_the_Soviet_Union_(1923%E2%80%931936).svg

Aber das ist wohl eher Offtopic und sollte nicht weiter vertieft werden.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


Lesenswert?

Epi schrieb im Beitrag #5112396:
> Wer glaubt das die Russen die Wahlcomputer angegriffen haben versteht
> vielleicht doch nicht soviel von Cybersicherheit...

Entschuldigung, aber wer von Cyber-$IRGENDWAS redet, und der Tipp geht 
auch an den Threadstarter, der ist heutzutage in der Securitybranche 
schnell unten durch. Echte IT-Sicherheitsspezialisten cybern nicht.

Das Wort ist seit Jahren dank unseriöser IT-Sicherheitsfirmen, Medien 
und der Politik verbrannt, die cybern dass sich die Balken biegen. 
Dieser Zusammenschnitt brachte es schon vor eineinhalb Jahren für die 
Politik auf den Punkt:

http://www.jungundnaiv-podcast.de/2015/12/unsere-cyber-cyber-regierung-jung-naiv-ultra-edition-32c3/#

Seither ist es schlimmer geworden. Cyber-Kommando, Cyber-Feuerwehr, 
Cyber-Wache, Cyber-Wehrflicht, Cyber-Stalker, Cyber-Grooming, 
Cyber-Diplomatie, Cyber-, Cyber-, Cyber- ...

Der oben erwähnte Master-Studiengang erwähnt das Wort aus gutem Grund 
nicht ein Mal https://www.ei.rub.de/studium/its/master-ns/po13/verlauf/

von Sonntagsaccount (Gast)


Lesenswert?

99% der Sicherheitsfachleute sind Luftpumpen und was die Unis mit 
entspr. Studiengängen an Fachleuten ausspucken sind nochmal ne Liga 
darunter.
Angelernte Scriptkiddiekasper die nicht mal nen Exploit selber schreiben 
können. Wie das mit nem Pufferüberlauf funktioniert können sie auswendig 
runterleiern scheitern aber schon am Schreiben einfachster C-Programme.
Was dort an den Unis gelehrt wird ist immer 10 Jehre der Praxis 
hinterher, man schaue sich nur die Professoren an: Von heute auf morgen 
zum Sicherheits-Prof. berufen, nie in der Praxis tätig gewesen, auch 
nicht im non-sicherheitsbereich, was soll einem so einem professoralem 
Vollkasper lernen? Die plappern nur nach was echte Profis ausserhalb der 
Unis entwickelt haben, von den "Forschern" kommt da exakt NULL oder 
sinnfreie Kaspereien, weil man halt irgendwie den Etat verbraten muss. 
Ist makl unter den Studenten ein fähiger Mann wird dessen wissen 
ausgebeutet und vom Prof als eigene Leistung auf Konferenzen dargeboten, 
wobei davon immer noch nix versteht.

Sicherheitsbranche ist voller Dummschwätzer, das war schon früher in den 
Wald- und Wiesensicherheitsfirmen schon so, Schliesstechnik, 
Personenschützer, "Berater" bei Entführungen,... das ist in der 
IT-Sicherheit keinen Deut anders.

von Epi (Gast)


Lesenswert?

Sonntagsaccount schrieb:
> Was dort an den Unis gelehrt wird ist immer 10 Jehre der Praxis
> hinterher, man schaue sich nur die Professoren an: Von heute auf morgen
> zum Sicherheits-Prof. berufen, nie in der Praxis tätig gewesen, auch
> nicht im non-sicherheitsbereich, was soll einem so einem professoralem
> Vollkasper lernen?

Schau dir mal die Profs und Publikationen aus Bochum zu dem Thema an. 
Die sind meinem Empfinden nach einigermaßen vorne mit dabei. Kann mir 
nicht vorstellen das sich das so allgemein sagen lässt.

von 2600 (Gast)


Lesenswert?

Sonntagsaccount schrieb:
> Sicherheitsbranche ist voller Dummschwätzer, das war schon früher in den
> Wald- und Wiesensicherheitsfirmen schon so, Schliesstechnik,
> Personenschützer, "Berater" bei Entführungen,... das ist in der
> IT-Sicherheit keinen Deut anders.

Gebe ich Dir Recht. Ich bin sicher, dass es an jeder Uni in der 
IT-Sicherheit, oder noch schlimmer *cyber*-security, als Wahlpflichtkurs 
gelehrt wird auch mindestens einen solcher Dummschwätzer gibt.


Das was in Bochum gelehrt und geforscht wird zähle ich allerdings 
(größtenteils) nicht dazu:

https://www.syssec.rub.de/research/publications/
http://emsec.rub.de/research/vortrag/
http://cits.rub.de/forschung/index.html

von Edi M. (Gast)


Lesenswert?

Wir hatten mal im Bezug auf Chemie und Teilchenphysik mit den Bochumern 
zu tun und behaupte mal, dass die der Industrie eher 10 Jahre voraus 
waren. Sie waren auch in einem Punkt den Typen aus Berkley und Genf 
vorraus. Der Doktorand ist dann später mangels Projektanschluss in DE 
zum Cern gegangen. Armes Deutschland. Keine Förderung der Hightech.

Vielleicht ist aber Teilchenphysik auch nicht "sicher" genug.

von baldBachelor (Gast)


Lesenswert?

Ich befinde mich in Baden-Württemberg und habe auch vor hier zu bleiben.

Zu der Kritik an den IT-Security Profs an den Unis:
Uni-Professoren sind ja meistens nicht praxiserfahren, das trifft nicht 
nur auf die IT-Security Sparte zu, sondern auch wenns um Software 
Engineering geht oder andere praxisrelevante Studieninhalte.
Die Unis vermitteln generell nur Grundlagenkenntnisse, worauf der 
Absolvent dann im Arbeitsleben aufbauen kann.
Ich habe noch keine Praxiserfahrung, daher erleuchtet mich: was ist 
daran jetzt so schlimm, das ist doch üblich so bei allen 
MINT-Studiengängen?

Noch eine Frage dazu: Wenn die Unis nur Luftpumpen ausspucken, wo kommen 
dann die guten Security Fachleute her?
Sind das alles Fachinformatiker oder gar komplette Autodidakten bzw. 
Fachfremde?

Da Hardware Security auch viel mit Elektrotechnik zu tun hat, spiele ich 
mit dem Gedanken einen Master in Technischer Informatik zu absolvieren, 
da ich als Informatiker kein einziges elektrotechnisches Modul besucht 
habe.
Die Wahlfächer werde ich dann mit Kryptographie, IT-Sicherheit usw. 
belegen und meine Masterarbeit beim BSI oder einer IT-Sicherheitsfirma 
schreiben.

ps: Ich habe gar nicht behauptet dass die Russen die Wahlcomputer 
gehackt haben. Unter "dunkler Seite" habe ich mir jetzt eher 
Botnetzbetreiber, Ransomwarecoder oder Carding Strukturen vorgestellt.

von Ordner (Gast)


Lesenswert?

baldBachelor schrieb:
> Noch eine Frage dazu: Wenn die Unis nur Luftpumpen ausspucken, wo kommen
> dann die guten Security Fachleute her?

Aus den Schützengraben der Praxis.
Bei manchen kommt die Praxis nach dem Abschluß, bei manchen während des 
Studiums, bei manchen davor, und bei den lebenslangen Luftpumpen nie.

> Sind das alles Fachinformatiker oder gar komplette Autodidakten bzw.
> Fachfremde?

Wieso entweder-oder?

Die guten Fachleute sind die, die nicht nur das Wissen aus der Vorlesung 
wie Hafergrütze in sich hineinstopfen sondern, sich so genährt in die 
Muckibud setzen und im Schweisse ihres Angesichts die Grütze in 
Muskelmasse umsetzen.

Also gute Fachleute sind nicht Auto-ditakten sondern Auto-praktiker. 
Denn das macht die Luftpumpe zum Helden: die auf Eigeninitiative 
basierte tägliche Praxis neben/nach/vor der Uni.

von Secler (Gast)


Lesenswert?

baldBachelor schrieb:
> Noch eine Frage dazu: Wenn die Unis nur Luftpumpen ausspucken, wo kommen
> dann die guten Security Fachleute her?
> Sind das alles Fachinformatiker oder gar komplette Autodidakten bzw.
> Fachfremde?

Ich würde mich zwar nur bedingt als gut (aber definitiv nicht als 
schlecht bezeichen), aber hier kurz mein Werdegang:
- Normales Abi
- E-Technik studiert, Bachelor + Master gemacht
- Weitgehend im Embedded Bereich tätig gewesen während des Studiums
- Hier und da Security-relevante Vorlesungen gemacht
- Nach dem Master im Securitybereich angefangen, wo ich nun Embedded 
Security mache.

Das meiste kommt über die private Beschäftigung mit diesen Themen! Das 
sind die Leute die dann richtig was drauf haben. Also nicht nur Beruf, 
sondern auch Berufung!

> Da Hardware Security auch viel mit Elektrotechnik zu tun hat, spiele ich
> mit dem Gedanken einen Master in Technischer Informatik zu absolvieren,
> da ich als Informatiker kein einziges elektrotechnisches Modul besucht
> habe.
> Die Wahlfächer werde ich dann mit Kryptographie, IT-Sicherheit usw.
> belegen und meine Masterarbeit beim BSI oder einer IT-Sicherheitsfirma
> schreiben.

Viele Wege führen nach Rom. Das Feld ist breit. Wir haben hier auch 
Leute die auch was Richtung Nachrichtentechnik (Codierung!) oder 
Mathematik gemacht haben. Großteil sind E-Technik und Informatik Leute. 
Hart kann man da aber keine Linie ziehen. Grundsätzlich sind die 
E-Techniker eher im Embedded/FPGA Bereich unterwegs, die Informatiker 
eher im Softwarebereich. Ein paar wenige können beides.
Natürlich haben wir auch Leute die direkt IT-Security o.Ä. studiert 
haben, effektiv ist da aber meiner Meinung nach kein relevanter 
Unterschied bzgl. Qualifikation. Das meiste Wissen erwirbt man sich eh 
im Job und in der Freizeit.

Ich bin generell SEHR FROH, dass ich E-Technik studiert habe, da ich so 
flexibler bin. Ich kann jederzeit wieder Richtung Embedded (ohne 
Security Schwerpunkt) zurück, wenn ich keinen Bock mehr hab bzw. ganz 
was anderes E-Technik-lastiges machen.

von baldBachelor (Gast)


Lesenswert?

Danke für eure Antworten, ihr habt mir Grünschnabel gut geholfen und mir 
Mut gemacht mich in die IT/Hardware/Embedded Security zu vertiefen.
Ich werde nach der Prüfungsphase in den Restwochen der vorlesungsfreien 
Zeit private Projekte in Angriff nehmen, damit ich keine Luftpumpe 
bleibe.
Einen Hiwi Job habe ich schon, der hat allerdings nichts mit Security 
Themen zu tun, progge da mit Java und pflege Daten in Exceltabellen ein.
Und ich werde den Ausdruck "Cybersicherheit" garantiert nie wieder 
benutzen :D
Außer vielleicht wenn ich Cyber-Uschis Bundeswehrplakate laut vorlese...

von Nop (Gast)


Lesenswert?

baldBachelor schrieb:

> IT Sicherheit wird in Unternehmen generell nur als Kostenfaktor
> betrachtet und dafür wird nicht gerne viel Geld investiert

Solange, bis ein Stahlwerk gehackt wird und ein Millionenschaden 
entsteht - so geschehen in Deutschland. Oder bis BMW rausfindet, wie 
geschehen, daß ihr laienhaft zusammengefrickeltes "connected drive" 
massive Lücken hat. Oder bis Autos wie bei Chrysler im Versuch in der 
Fahrt gehackt wurden, bis es im Graben gelandet ist.

Kurzum: das ist eine Branche mit Wachstum, weil die Manager dabei sind 
zu kapieren, was für Kosten die Lücken verursachen. Dann haben wir noch 
das IoT - und derzeit steht das S in IoT für "Sicherheit".

> Macht es karrieretechnisch Sinn meine Bachelorarbeit in diesem Gebiet zu
> schreiben und meinen Master in die Richtung zu lenken oder sollte ich
> eher auf etwas anderes ausweichen?

Ich hab (Diplom-Zeiten) meine Studienarbeit über einen Bereich gemacht, 
meine Diplomarbeit über etwas völlig anderes, und beides hatte wenig mit 
meinem ersten Job zu tun. Und der wiederum wenig mit dem Job danach.

Meine Einschätzung ist, selbst wenn Du nicht in genau dem Bereich 
arbeitest, dann kannst Du immer noch rüberbringen, daß Du Systeme auf 
einem völlig anderen Level verstehen kannst. Das ist für die Bewerbung 
entscheidender als eine nahtlose Fortsetzung.

Laß Dir ggf. bei der Erstellung von Bewerbungen mit dem Hintergrund 
helfen, damit Du das richtige Maß an Bullshit einbaust. Nicht zuviel, 
vor allem aber nicht zuwenig. Nach dem Motto: andere bauen Systeme und 
bedenken, wie sie funktionieren sollen. Du baust Systeme, die 
funktionieren UND bedenkst, wie diese Systeme absichtlich attackiert 
werden.

Das, was Du da im Moment machst, ist "harte Währung", selbst wenn Du 
einen anderen Job annimmst. Die industrielle Realität ist doch, daß 
reale embedded-Systeme oftmals nichtmal ihre Eingabedaten validieren, 
weil sie von Ahnungslosen zusammengefrickelt werden. Da wird nichtmal 
eine seriöse Stackanalyse gemacht, so geschehen beim Toyota Camry (es 
sind Menschen gestorben).

von Mirko (Gast)


Lesenswert?

baldBachelor schrieb:
> Ich werde nach der Prüfungsphase in den Restwochen der vorlesungsfreien
> Zeit private Projekte in Angriff nehmen, damit ich keine Luftpumpe
> bleibe.
Wer so denkt, nämlich durch a) private Projekte b) mehrere in wenigen 
Wochen, denkt, er könne sich bilden ist schon mal klar eine solche 
Luftpumpe.

Der ganze Ansatz dessen, was Du hier verbreitest riecht schon wieder 
verdächtig mach Heissluft.

von baldBachelor (Gast)


Lesenswert?

Mirko schrieb:
> baldBachelor schrieb:
>> Ich werde nach der Prüfungsphase in den Restwochen der vorlesungsfreien
>> Zeit private Projekte in Angriff nehmen, damit ich keine Luftpumpe
>> bleibe.
> Wer so denkt, nämlich durch a) private Projekte b) mehrere in wenigen
> Wochen, denkt, er könne sich bilden ist schon mal klar eine solche
> Luftpumpe.
>
> Der ganze Ansatz dessen, was Du hier verbreitest riecht schon wieder
> verdächtig mach Heissluft.

Soll ich mich jetzt angegriffen fühlen?
Sorry aber ich passe, für solche Kindereien bin ich trotz meines 
Studentenstatus schon zu alt für.
Aber Hut ab vor deinem konstruktiven Beitrag!

Beitrag #5115656 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Secler (Gast)


Lesenswert?

Mirko schrieb:
> Wer so denkt, nämlich durch a) private Projekte b) mehrere in wenigen
> Wochen, denkt, er könne sich bilden ist schon mal klar eine solche
> Luftpumpe.

Nimm dieses Geschwätz bitte nicht ernst. Mach einfach und viel spaß :-)

von baldBachelor (Gast)


Lesenswert?

Secler schrieb:
> Mirko schrieb:
>> Wer so denkt, nämlich durch a) private Projekte b) mehrere in wenigen
>> Wochen, denkt, er könne sich bilden ist schon mal klar eine solche
>> Luftpumpe.
>
> Nimm dieses Geschwätz bitte nicht ernst. Mach einfach und viel spaß :-)

Keine Sorge, ich lese hier bei vielen Threads still mit und habe daher 
schon mit Beiträgen dieser Art gerechnet.

Eine Sache fände ich noch interessant zu wissen, kanns aber verstehen 
wenn du nicht darüber schreiben willst/kannst:
Du arbeitest ja als Embedded Security Entwicklungsingenieur, warum 
arbeitest du dann nachts bis morgens in der Früh?
Ich dachte das wären eher Arbeitszeiten für Secler die für die 
Sicherheit von Netzwerken zuständig sind, wo halt permanent jemand 
einsatzbereit sein muss, aber als Entwicklungsingenieur, das wundert 
mich jetzt schon ein wenig :)

von Modern Times (Gast)


Lesenswert?

baldBachelor schrieb:
> Ich dachte das wären eher Arbeitszeiten für Secler die für die
> Sicherheit von Netzwerken zuständig sind, wo halt permanent jemand
> einsatzbereit sein muss, aber als Entwicklungsingenieur, das wundert
> mich jetzt schon ein wenig :)

Erstaunlich, wie gut sich diese neuen Absolventen schon bevor sie nur 
den Bachelor haben schon in der Industrie auskennen. Beeindruckend, 
wirklich. Ein klares Indiz dafuer, wie gut die Hochschulen inzwischen 
auf das Berufsleben vorbereiten. Chapeau!

von baldBachelor (Gast)


Lesenswert?

Modern Times schrieb:
> baldBachelor schrieb:
>> Ich dachte das wären eher Arbeitszeiten für Secler die für die
>> Sicherheit von Netzwerken zuständig sind, wo halt permanent jemand
>> einsatzbereit sein muss, aber als Entwicklungsingenieur, das wundert
>> mich jetzt schon ein wenig :)
>
> Erstaunlich, wie gut sich diese neuen Absolventen schon bevor sie nur
> den Bachelor haben schon in der Industrie auskennen. Beeindruckend,
> wirklich. Ein klares Indiz dafuer, wie gut die Hochschulen inzwischen
> auf das Berufsleben vorbereiten. Chapeau!

Danke vielmals, aber gegen deine Fähigkeiten stinke ich natürlich ab.
Solch Scharfsinn den du in deinem Beitrag vorweist, kann nur von einem 
echten Diplomingenieur stammen! Nur eine echte Fachkraft zeichnet sich 
dadurch aus, im Ausbildungs-Studiums-Arbeitsforum fragenden Studenten 
ans Bein zu pinkeln und sein mikriges Selbstwertgefühl dadurch 
aufzupolieren.
War das Teil des, in deinem Fall wahrscheinlich 12 semestrigen, 
Bummelvordiploms oder ergibt sich sowas erst nach > 10 Jahren im Beruf?

von Modern Times (Gast)


Lesenswert?

baldBachelor schrieb:
> Danke vielmals, aber gegen deine Fähigkeiten stinke ich natürlich ab.

Missverständnis, kommt vor. Nichts für ungut.

von Secler (Gast)


Lesenswert?

baldBachelor schrieb:
> Du arbeitest ja als Embedded Security Entwicklungsingenieur, warum
> arbeitest du dann nachts bis morgens in der Früh?
> Ich dachte das wären eher Arbeitszeiten für Secler die für die
> Sicherheit von Netzwerken zuständig sind, wo halt permanent jemand
> einsatzbereit sein muss, aber als Entwicklungsingenieur, das wundert
> mich jetzt schon ein wenig :)

Weils nicht Nacht war sondern gerade Abend ;-) Ich war beruflich 
unterwegs in Kanada. Also zum Glück nichts mit "die Nacht 
durcharbeiten".
Ansonsten sind meine Arbeitszeiten ziemlich normal und 
Ingenieurs-typisch.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.