Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Ersatz für Netzfilterkondensator mit 4 Anschlüssen 250 V≈/4 A/0,2 µF


von Matthias H. (experimentator)


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Liebe Zielgruppe,

ich suche Ersatz für einen Netzfilterkondensator mit 4 Kabelanschlüssen.

Das Teil steckt in einem Hochfrequenztherapiegerät (Violet Wand/Violet 
Ray) der Marke Tefra und ist nach aufgedrucktem Datumscode offenbar über 
30 Jahre alt. Leider wird er im Betrieb sehr heiß, mit mit der Zeit 
stark zunehmender Leistungsaufnahme, was heißt, daß er sich dringend aus 
dem Gerät verabschieden muß.

Dummerweise konnte ich so ein Teil nirgendwo finden, nicht einmal bei 
eGay und Konsorten.

Ältere Geräte des gleichen Typs haben einfach an der Stelle keinen 
Filterkondensator, aber das möchte ich nicht, "das kann man ja nicht 
machen", da diese Geräte noch eine Funkenstrecke haben.

Was ist eigentlich an diesem Kondensator so Besonderes, was 
unterscheidet ihn von einem Kondensator mit nur 2 Anschlüssen (evtl. 
vorne/hinten an Folie?)


Nun sehe ich folgende Möglichkeiten:
1. Doch noch irgendwo ein Ersatzteil auftreiben (am besten mehrere).

2. Ähnliches Teil einbauen, z. B. Filterkondensator mit 5 Anschlüssen. 
Aber was mache ich dann mit dem 5. Anschluß? Außerdem dürfte der 
mechanisch zu groß sein.
3. Ersatzschaltung bauen, z. B. im einfachsten Fall 
Funkentstörkondensator gleicher Kapazität?


Wer kann mir da qualifiziert weiterhelfen oder hat eine Idee?

Tschüß, Matthias

von hinz (Gast)


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Matthias H. schrieb:
> 2. Ähnliches Teil einbauen, z. B. Filterkondensator mit 5 Anschlüssen.

Wäre das beste.


> Aber was mache ich dann mit dem 5. Anschluß?

Isolieren.


> Außerdem dürfte der
> mechanisch zu groß sein.

Schau doch erst mal.

von Karl B. (gustav)


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Matthias H. schrieb:
> Was ist eigentlich an diesem Kondensator so Besonderes, was
> unterscheidet ihn von einem Kondensator mit nur 2 Anschlüssen (evtl.
> vorne/hinten an Folie?)

Hi,
damit wird sichergestellt, dass die Funktion als 
Durchführungskondensator/ Netzfilter verdrahtungstechnisch auch 
umgesetzt wird.
Würde ein (zweipoliger) Kondensator derselben Kapazität einfach an die 
Netzleitungsklemmen irgendwo, "kilometerweit" entfernt angeklemmt, wäre 
die Entstörwirkung nicht so gut oder sogar völlig weg. (Hier kommen die 
nicht gewünschten Schaltungs-Leitungsführungs-Induktivitäten in den 
Zuleitungsdrähten zum eigentlichen Kondensator mit ins Spiel.)

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Dieter W. (dds5)


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Matthias H. schrieb:
> Was ist eigentlich an diesem Kondensator so Besonderes, was
> unterscheidet ihn von einem Kondensator mit nur 2 Anschlüssen (evtl.
> vorne/hinten an Folie?)

Der Verbraucher ist direkt am Kondensator angeschlossen und deshalb ist 
die Dämpfungswirkung besser, Stichwort Bypass Kondensator.

> Nun sehe ich folgende Möglichkeiten:
> 1. Doch noch irgendwo ein Ersatzteil auftreiben (am besten mehrere).
>
> 2. Ähnliches Teil einbauen, z. B. Filterkondensator mit 5 Anschlüssen.
> Aber was mache ich dann mit dem 5. Anschluß?

Nicht beschalten.

> Außerdem dürfte der mechanisch zu groß sein.

Und wie groß wäre maximal möglich?

von Karl B. (gustav)


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Hi,
Bastelkiste hat leider keinen, sonst hättest Du mir eine PN schicken 
können.

https://www.mikrocontroller.net/attachment/338520/Entstoerkondsx2y2.jpg

(Denk auch dran bei Neubestellung, dass die Spannungsfestigkeit heute 
meistens höher gewählt wird als früher.)

hinz schrieb:
>> Außerdem dürfte der
>> mechanisch zu groß sein.
>
> Schau doch erst mal.


Schau einmal zum Beispiel hier, ob das 'was für dich sein könnte:
Da sind auch die Abmessungen angegeben.

http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/450000-474999/450646-da-01-de-FUNKENTSTOERKONDENSATOR_X1_Y6_K042202050.pdf

Falls nicht, gibt es bestimmt noch ein anderes Suchergebnis.

Man braucht sich auch nicht sklavisch an den vorgegebenen Kapazitätswert 
zu halten. Der Bereich der ausreichenden Entstörwirkung liegt dann IMHO 
zwischen 0,1 uF und 0,47 uF. Anders wäre das vielleicht, wenn noch eine 
Drossel integriert wäre. Ist aber hier nicht der Fall.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Matthias H. (experimentator)


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Hallo Dieter,

Dieter W. schrieb:
>> Außerdem dürfte der mechanisch zu groß sein.
>
> Und wie groß wäre maximal möglich?

Der Originalkondensator ist ca. 42 mm x ⌀ ca. 15-16 mm (etwas 
unregelmäßig). Viel mehr Platz ist in beiden Dimensionen auch nicht, man 
könnte meinen, das Gerät wäre um den Kondensator herumgebaut. Einen 
etwas größeren könnte ich notfalls an eine andere Stelle bauen (am 
Netzanschluß ist noch etwas Luft im Gehäuse), aber dann werden die 
Leitungen länger, etc.

Die blaue Elektronikapotheke aus Hirschau hat einen fünfpoligen mit dem 
gleichen "Hauptwert" 
(https://www.conrad.de/de/entstoer-kondensator-xy-axial-bedrahtet-02-f-250-vac-k042202050-1-st-450646.html), 
aber den bekomme ich nicht an die Orginalstelle, da 35 x ⌀ 20 mm. 
Notfalls könnte ich ihn nehmen, müßte ihn dann aber außen wahrscheinlich 
anbringen.

Viele Grüße,
  Matthias

von Karl B. (gustav)


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Matthias H. schrieb:
> Notfalls könnte ich ihn nehmen, müßte ihn dann aber außen wahrscheinlich
> anbringen.

Hi,
dann lieber einen kleinerkapazitierten, als gar nichts.
(Der In-etwa-geht-Bereich wurde ja schon angegeben.)

Matthias H. schrieb:
> Ältere Geräte des gleichen Typs haben einfach an der Stelle keinen
> Filterkondensator, aber das möchte ich nicht, "das kann man ja nicht
> machen", da diese Geräte noch eine Funkenstrecke haben.


ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Dieter W. (dds5)


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Ich hätte 2 Vishay F1764-0304-020, die haben allerdings noch eine 
eingebaute Amsel 2x1mH und sind D20 x L50 groß.

von Karl B. (gustav)


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Dieter W. schrieb:
> Ich hätte 2 Vishay F1764-0304-020, die haben allerdings noch eine
> eingebaute Amsel 2x1mH und sind D20 x L50 groß.

Hi,
ja. Drosselseite dann zum Netz-Eingang verdrahten, das verringert noch 
zusätzlich die Störungen. So dass man bei in etwa gleicher 
Entstörwirkung mit weniger "C" auskommt.

Meine Behauptung oben:

Karl B. schrieb:
> Anders wäre das vielleicht, wenn noch eine
> Drossel integriert wäre. Ist aber hier nicht der Fall.

Bezöge sich auf eine Schaltung, wo die Kombination von L und C schon 
vorgegeben ist, und Änderungen nicht so gut sein könnten.

Insofern hätte ich keine Bedenken, den 0,1 uF Kond zu nehmen mit
 Ringkern-(Doppel-)Drossel.


ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von hinz (Gast)


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Würde ein ovaler rein passen, 44mm lang und 20/11mm dick?

von Matthias H. (experimentator)


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Hallo,

hinz schrieb:
> Würde ein ovaler rein passen, 44mm lang und 20/11mm dick?

Ja, ich denke, das würde er! Bezugsquelle oder Angebot per PM wäre nett! 
Auch gern mehrere Exemplare.

Mein aktueller Stand ist, daß ich mir bei eBay einen fünfpoligen 
Kondensator bestellt habe, der aber zu dick ist, sodaß ich werde 
improvisieren müssen. Das altertümlich aufgebaute Gerät hat einen 
unerwarteten Vorteil: Die Kontakte zwischen Bauelementen sind großteils 
durch auf die Hartpapierplatten aufgenietete Lötösen realisiert, also 
faktisch durchkontaktiert. Dadurch ist es vielleicht möglich, den 
Kondensator auf der andere Seite der Leiterplatte anzubringen, wo etwas 
mehr Platz ist.

Vielleicht probiere ich es auch noch mal direkt beim Gerätehersteller, 
obwohl ich bezweifle, daß es eine gute Idee ist, 30 Jahre alte 
Bauelemente einzubauen.

Vielen Dank an alle, die mir geantwortet haben!

Tschüß, Matthias

: Bearbeitet durch User
von hinz (Gast)


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Eichhoff K018-300/500

Bei Ebay angeboten: 282268123102

Ist aber das Vorgängermodell, also beim Verkäufer wegen der Maße fragen. 
Teuer ist der allerdings schon.

von hinz (Gast)


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von Matthias H. (experimentator)


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hinz schrieb:
> 
http://www.info-gm-elektronik.de/Stoerschutzfilter-fuer-Kleingeraete-02-F-2x2400-pF-Vierpolkondensator

Danke! Mit dem Suchbegriff "Störschutzfilter 0,2µF" haben ich jetzt auch 
noch weitere Produkte und Anbieter gefunden.

von Der Andere (Gast)


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Wenn man mal nach "Hochfrequenztherapiegerät" googelt kommen ziemlich 
'interessante' Ergebnisse.
Na ja, mit Hokuspokus und Wolfspisse war schon immer das beste Geschäft 
zu machen.

von Matthias H. (experimentator)


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Der Andere schrieb:
> Wenn man mal nach "Hochfrequenztherapiegerät" googelt kommen ziemlich
> 'interessante' Ergebnisse.
> Na ja, mit Hokuspokus und Wolfspisse war schon immer das beste Geschäft
> zu machen.

Hier wäre ein bekanntes Zitat von Dieter Nuhr angebracht (momentan das 
unterste bei Wikiquote)!


Die Geräte haben physikalisch nachgewiesene Wirkungen, z. B. Erzeugung 
von Ozon und Verbesserung der Durchblutung an behandelten Körperstellen.
Darüber hinaus haben sie positive Wirkungen, die nicht ganz so gut 
erklärbar, aber definitiv vorhanden sind, z. B. bei Schmerzen oder zur 
Nervenberuhigung.
Was man alles damit behandeln kann, führt hier zu weit, aber man findet 
im Netz alte Gebrauchsanweisungen und Erfahrungsberichte, die einen 
Eindruck geben.

von Harald W. (wilhelms)


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Matthias H. schrieb:

> Die Geräte haben physikalisch nachgewiesene Wirkungen, z. B. Erzeugung
> von Ozon

Früher(tm) hat man Ozon als gesund eingestuft. Inzwischen sieht
man das deutlich anders!

> man findet im Netz alte Gebrauchsanweisungen und Erfahrungsberichte,
> die einen Eindruck geben.

Nicht nur in der Elektronik, sondern auch in der Medizin ist es
so, das Wissen veraltet und vieles, was man früher als "gesund"
eingestuft hat, heute als eher schädich eingestuft wird.

von Der Andere (Gast)


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Matthias H. schrieb:
> Die Geräte haben physikalisch nachgewiesene Wirkungen, z. B. Erzeugung
> von Ozon und Verbesserung der Durchblutung an behandelten Körperstellen.

Ich zitiere mal den Hersteller (Tefra):
"Schonendes Naturheilverfahren durch Einsatz hochfrequenter Ströme zur 
Förderung oder Auslösung der Selbstheilung des Körpers."

"Naturheilverfahren" mit hochfrequenten Strömen. Das ist genauso ein 
Oxymoron wie Bioeier mit Fipronil!

Und wahrscheinlich ähnlich gesund.
Aber wahrscheinlich lässt das Gerät nur die 'guten' Frequenzen durch. 
Die gleichen Leute die sich damit behandeln (lassen) haben dann im Bett 
den Netzfreischalter gegen Elektrosmog und kriegen alle Krankheiten 
wegen dem 200m entfernten Mobilfunksender. Aber weils so bequem ist 
haben sie das Handy mit eingeschaltetem WLAN und Bluetooth neben dem 
Kopfkissen als Wecker.

Noch ein paar Zitata gefällig (aus https://www.philognosie.net):
"Die Hochfrequenz-Therapie ist eine Methode, mit welcher Sie 
Gesundheitsbeschwerden und Schönheitsprobleme von A bis Z höchst 
erfolgreich selbst behandeln können." ...
"Die besondere Heilkraft der Hochfrequenztherapie liegt in ihrer 
Oxy-Power, einem sehr effektiven und breiten Wirkungsspektrum. Akne, 
Blutdruckbeschwerden, Falten, Haarausfall, Hautprobleme, Infektionen, 
Migräne, Narben, Rheuma, Schlafstörungen, Schmerzen, Übergewicht, 
Wunden, Cellulite und viele weitere Indikationen von A bis Z sind nur 
eine kleine Auswahl aus der großen Behandlungsbandbreite der 
Hochfrequenztherapie."

von Langsam ist es genug (Gast)


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Der Andere schrieb:
> Aber wahrscheinlich lässt das Gerät nur die 'guten' Frequenzen durch.
> Die gleichen Leute die sich damit behandeln (lassen) haben dann im Bett
> den Netzfreischalter gegen Elektrosmog und kriegen alle Krankheiten
> wegen dem 200m entfernten Mobilfunksender. Aber weils so bequem ist
> haben sie das Handy mit eingeschaltetem WLAN und Bluetooth neben dem
> Kopfkissen als Wecker.

Halt doch einfach mal Dein Schandmaul! Außer Vermutungen und 
Unterstellungen hast Du Nichts zu bieten -aber auch gar Nichts. Einem 
solchen Schwätzer ist auf die Dauer nur durch Ausblenden beizukommen.

von Der Andere (Gast)


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Langsam ist es genug schrieb:
> Dein Schandmaul

Langsam ist es genug schrieb:
> Schwätzer

Wer keine Argumente hat der nutzt gerne Beleidigungen. Siehe Trump.

Langsam ist es genug schrieb:
> Außer Vermutungen und
> Unterstellungen

Das waren ZITATE, sogar vom Hersteller. Ach so du bist eher Anhänger 
alternativer Fakten?


Sorry wegen Off Topik, aber Kranke (oder solche die sich krank fühlen) 
mit solchem Dreckzeug zu betrügen ist so ziemlich die dreckigste Masche 
um Geld zu verdienen. Da kann ich nicht still sein!

von Matthias H. (experimentator)


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Der Andere schrieb:
> Ich zitiere mal den Hersteller (Tefra):
> "Schonendes Naturheilverfahren durch Einsatz hochfrequenter Ströme zur
> Förderung oder Auslösung der Selbstheilung des Körpers."
>
> "Naturheilverfahren" mit hochfrequenten Strömen. Das ist genauso ein
> Oxymoron wie Bioeier mit Fipronil!

Unter Naturheilverfahren versteht man Verfahren, die mit den 
Selbstheilungskräften des Körper arbeiten. Das schließt 
physikalisch-technische Hilfsmittel einschließlich elektrischer beim 
besten Willen nicht aus.

> Aber wahrscheinlich lässt das Gerät nur die 'guten' Frequenzen durch.
> Die gleichen Leute die sich damit behandeln (lassen) haben dann im Bett
> den Netzfreischalter gegen Elektrosmog und kriegen alle Krankheiten
> wegen dem 200m entfernten Mobilfunksender. Aber weils so bequem ist
> haben sie das Handy mit eingeschaltetem WLAN und Bluetooth neben dem
> Kopfkissen als Wecker.

Wenn man zumindest Grundkenntnisse über Elektromagnetismus und 
Funktechnik hat, dann weiß man, daß sich die Wirkung elektromagnetischer 
Strahlung abhängig von Frequenz, Leistung und Modulationsart extrem 
unterscheiden kann. Auch ist die Sensibilität anscheinend individuell 
sehr unterschiedlich.


Ich denke mal, daß diejenigen, die sich Netzfreischalter usw. 
installieren lassen (ich habe bislang keinen), auch wissen, wozu der 
"Flugzeugmodus" usw. des Handys da ist - soweit sie nicht sowieso 
sicherheitshalber Omas analogen Tick-Tack-Wecker bevorzugen ?.


Ein wenig überrascht mich ja immer der Missionierungseifer mancher 
"Berufsskeptiker", die glauben, die Welt vor bösen, bösen Scharlatanen 
warnen und retten zu müssen, und das bevorzugt bei Themen, von denen sie 
selbst offensichtlich überhaupt keine eigene Ahnung haben, sondern sich 
blind auf "Experten" verlassen, für die offenbar weitgehend das gleiche 
gilt oder deren Äußerungen zumindest sinnentstellend verkürzt wurden. 
Siehe z. B. obige Behauptung der negativen Wirkung von Ozon durch jemand 
anderen - das kann man nicht verallgemeinern, sondern es kommt auf den 
Anwendungszweck, Einwirkungsweg, Dosis und Dauer an.
Hast Du keine anderen Hobbys?

von Langsam ist es genug (Gast)


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Der Andere schrieb:
> Langsam ist es genug schrieb:
>> Außer Vermutungen und
>> Unterstellungen
>
> Das waren ZITATE, sogar vom Hersteller. Ach so du bist eher Anhänger
> alternativer Fakten?

Das war ein Zitat von DIR, Freundchen! Nicht ablenken -dazu stehen! Aber 
das kannst Du nicht. Sich winden wie ein Aal, und wegglitschen, das ist 
Dein Metier.

Abartig.

von Karl B. (gustav)


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Matthias H. schrieb:
> .....daß sich die Wirkung elektromagnetischer
> Strahlung abhängig von Frequenz, Leistung und Modulationsart extrem
> unterscheiden kann. ....

Hi,
ist zwar OFF Topic, aber ich fühle mich genötigt, zu diesem Thema auch 
etwas zu sagen.
Die Heizdecke, die ich kurz zum Aufwärmen des winterlich kalten Betts 
benutzte, hat tatsächlich eine Feldstärke von 250 V/m.
Das ist der Grenzwert, der in ca. 500 Metern von der Sendeantenne eines 
Mittelwellensenders auftreten darf (von der BNetzA festgelegt),und wegen 
Nichteinhaltbarkeit des Grenzwertes beispielsweise Radio Bremen von 
Leher Feld umziehen musste. Streit gab es auch später lange um den neuen 
Senderstandort, da dort auch Gelände zur kommerziellen Bebauung hernach 
noch freigegeben wurde, was ursprünglich nur Sumpfgebiet bleiben sollte. 
Ähnlich verhielt es sich mit den Sendern Mühlacker und Langenberg. Die 
Liste ließe sich beliebig fortsetzen.
Mittlerweile ist Mittelwelle tot, und die Sendeanlagen gesprengt und 
verschrottet.
https://www.youtube.com/watch?v=fybxzpUR8Gg

Die Heizdecken dürfen aber weiter verkauft werden.

Die Feldstärke kommt dadurch zustande, dass man mit der gesamten 
Körperfläche in relativ geringem Abstand auf der Heizdecke liegt.
Ich wunderte mich immer, dass es kitzelt, wenn ich dann ein 
(PE-geerdetes) Metallteil anfasste. (Die Heizdecke hat keinen PE!)

Zitat....
"....Die  elektrischen  Felder  der  zwölf  Heizdecken  lagen  im 
eingeschalteten Zustand in 1 cm Abstand bei 2500
bis 3500  Volt pro  Meter (V/m), die magnetischen bei 2200 bis 8400 
Nanotesla (nT).
Zum  Vergleich  die  TCO-Computernorm:
10  V/m   und 200  nT
.
Baubiologische   Empfehlung   für  Schlafplätze:
1  V/m  und  20  nT
.
Bei   Körperkontakt   kommt   das elektrische  Feld  einiger  Decken
auf   über   5000   V/m,   über   dem  Grenzwert  der  Verordnung.
Liegt  ein  Mensch  auf  solchen  Decken,  so   leuchtet   ein   simpler 
Prüfschraubenzieher  auf  seiner  Haut....." Zitat Ende

/OT Ende

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
Beitrag #5115809 wurde vom Autor gelöscht.
von Verfechter (Gast)


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Auch ich möchte hier zu etwas Stellung nehmen. Und zwar zum obigen
Vorwurf, HF-Therapie o.ä. sei generell Bauernfängerei/Geldschneiderei.
(Es mag genügend Betrügereien geben, das aber gibt es überall, nicht?)

Ich selbst hatte vor knapp 20 Jahren einen schweren Autounfall, bei dem
die obere Wirbelsäule, davon hauptsächlich der Bereich zw. den
Schultern, und noch mehr die HWS (und auch der "Übergang zum Hirrrn"),
dauerhaft beschädigt wurde.

Obwohl weder Brüche noch ausgelaufene Bandscheiben, wurde meine
Beweglichkeit stark eingeschränkt. (Warum ich noch dazu länger
falsch/nicht behandelt wurde, lasse ich aus Zeitgründen weg.)

Ein Teufelskreis: Ich konnte seitliche oder gar drehende Belastungen
nicht mehr ertragen, die Tiefenmuskulatur schwand, was mich noch
empfindlicher machte.

Physiotherapie scheiterte, es war trotz starker Schmerzmedikation
(allerdings aus versch. Gründen keiner in dem Ausmaß, mich auch nur
annähernd schmerzfrei zu bekommen - wäre zu viel nötig) einfach nicht zu
machen.

So wurde es lange Zeit immer schlimmer, ich fürchtete, irgendwann im
Rollstuhl zu landen o.ä.

Die Rettung war (nach zwei Fehlversuchen mit günstigeren, aber auch weit
weniger flexibel konfigurierbaren Geräten) ein "professionelles"
kombiniertes EMS/TENS Gerät mit der Möglichkeit zum Anschluß von
mehreren Elektroden (PADs in verschiedenen Größen und Formen).

Dessen Reizstrom-Signale sind in Frequenz, Form, Offset,
Puls-/Pausenverh. und Amplitude durch 4 separate lineare Endstufen frei
konfigurierbar.
Es läßt sich damit sowohl der Schmerzpegel etwas mindern, als auch die
(ebenfalls die "Tiefen-")Muskulatur stärken.

Ein geniales Gerät. Merkliche Wirkung schon nach d. ersten Anwendung.

Leider steht es fast 30km weit weg im Krankenhaus, welches für mich
(nicht mobil, und der ÖNV bietet keine Verbindungen von meinem Wohnort
dort hin) nicht einfach erreichbar ist.

Die KK bietet zwar den Verleih ähnlicher Geräte an, allerdings - und
darin liegt das Problem - sind deren Signale kaum variabel, und bei mir
scheinbar nicht wirksam anzuwenden.

Hatte zwei verschiedene jeweils 3 Monate zum Test zu Hause, dann
"Aufgabe". Das Gerät im KH durfte ich scheinbar nur aus Freundlichkeit
meines Schmerztherapeuten einige male anwenden, welcher auch beim ersten
Mal die PADs platzierte ("Wie ist es so? --- Und so? ... etc.) z.B.
Asymmetrie führt bei mir innerhalb kürzester Zeit zu unangenehmen
Folgen...

(Nebenbei würde mich eine Möglichkeit zur Erzeugung dieser Signale
ehrlich interessieren (für einen Selbstbau - da das Gerät wohl extrem
teuer wäre). Allerdings weiß ich bis jetzt nicht einmal, welche Signale
da welche Wirkung erzeugen, oder wie man das herausfinden soll.

Ans Gerät im KH darf ich bestimmt kein DSO halten, und im Netz scheint
es dazu - außer vielleicht Pläne für ein "Super-Einfach-Eigenbau-Gerät",
aber auch ohne DIESE Infos - nicht zu geben. Mehr als Schade - das würde
wohl mein bLeben stark verbessern.)

Jedenfalls: Die richtigen elektrischen Signale an der richtigen Stelle
für den richtigen Zeitraum angewendet ---> Durchschlagender Erfolg!!!

Nix mit Wolfspisse hier. Also bitte keine Vorurteile verbreiten,
die Menschen evtl. von wirksamer Hilfe abhalten.

von Matthias H. (experimentator)


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Lieber Verfechter,

Verfechter schrieb:
> Ich selbst hatte vor knapp 20 Jahren einen schweren Autounfall, bei dem
> die obere Wirbelsäule, davon hauptsächlich der Bereich zw. den
> Schultern, und noch mehr die HWS (und auch der "Übergang zum Hirrrn"),
> dauerhaft beschädigt wurde.
> [...]
> Obwohl weder Brüche noch ausgelaufene Bandscheiben, wurde meine
> Beweglichkeit stark eingeschränkt. (Warum ich noch dazu länger
> falsch/nicht behandelt wurde, lasse ich aus Zeitgründen weg.)
> [...]
> Die Rettung war (nach zwei Fehlversuchen mit günstigeren, aber auch weit
> weniger flexibel konfigurierbaren Geräten) ein "professionelles"
> kombiniertes EMS/TENS Gerät mit der Möglichkeit zum Anschluß von
> mehreren Elektroden (PADs in verschiedenen Größen und Formen).

Es könnte sein, daß so ein Violet-Ray-Gerät auch etwas für Dich wäre, es 
hilft in der Regel auch gut gegen Schmerzen. Hatte einen Mailwechsel mit 
jemand anderem, der seine schweren Beschwerden in der Lendenwirbelsäule 
und einem Knie durch Behandlung eine Zeit lang 2x 10 Minuten tgl. mit 
einem alten "Radiostat"-Gerät behandelt und erheblich gebessert hat, bei 
einem Bekannten von ihm mit Wirbelsäulenproblemen ähnliches.

Das soll nicht heißen, daß die ich Verwendung dieser "alten Schätzchen" 
empfehlen würde, sie funktionieren mindestens so gut wie die neuen (oft 
leistungsstärker), aber entsprechen bzgl. elektrischer Sicherheit und 
Funkentstörung nicht unbedingt heutigen Ansprüchen ;-)) .

> Ans Gerät im KH darf ich bestimmt kein DSO halten, und im Netz scheint
> es dazu - außer vielleicht Pläne für ein "Super-Einfach-Eigenbau-Gerät",
> aber auch ohne DIESE Infos - nicht zu geben. Mehr als Schade - das würde
> wohl mein bLeben stark verbessern.)

Man könnte ja mal fragen. Allerdings Vorsicht! Ich habe so etwas mal mit 
einem einfachen TENS-Gerät gemacht und Spitzenspannungen von gut 100 V 
gemessen, was die zulässige Eingangsspannung der meisten Oszilloskope 
übersteigt. Also Tastkopf mit ausreichendem Teiler verwenden!

Wenn ich so etwas heute noch einmal machen würde, würde ich außerdem die 
Signale "unter Last" abgreifen oder einen Widerstand, der in der Nähe 
des Körperwiderstands liegt, z. B. im niedrigen kΩ-Bereich, über den 
Ausgang legen. Ich vermute heute, daß ich damals nur die Spitzenspannung 
des Ausgangsübertragers annähernd "im Leerlauf" gemessen habe und die 
Spannung unter Last etwas geringer ist.


Viele Grüße,
  Matthias

von Verfechter (Gast)


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Hallo Matthias,

danke für Deine wohlmeinenden Worte. Bei mir steht die Regeneration der 
Tiefenmuskulatur im Vordergrund, jedoch wirkt genanntes Gerät auch gegen 
Schmerzen (allerdings teils an ganz anderer Stelle, und immer mit völlig 
anderen Signalen, als zur Reg. - Vergleiche EMS vs. TENS).

Genanntes Gerät ist aber für beide Zwecke das erste/bis jetzt halt 
einzig wirksame. Es scheint tatsächlich an den vielfältigen 
Variationsmöglich-keiten zu liegen, die die meisten anderen Geräte gar 
nicht in dem Umfang besitzen.

Alles gleichzeitig können selbstverständlich die wenigsten, diese hohe 
Flexibilität scheint aber in manchen Fällen (meinem Fall) unverzichtbar. 
Noch dazu ist bei diesem Gerät durch 4 separate lineare Endstufen (und 
eine entsprechende Anzahl PADs) einiges möglich, was mit 2 PADs nicht 
ginge.

Man kann also nicht nur Zeit sparen, indem man mehrere Ansatzpunkte 
gleichzeitig angreift, sondern z.B. "absichtlich" zwischen mehr als nur 
2 PADs "arbeiten lassen".

Mir selbst ist die mögliche Höhe der Ausgangsspannung bekannt, 
allerdings hätte ich streng genommen pot. Leser mit 
Nachahmungs-Absichten selbst davor warnen sollen. (Danke, daß Du dies 
übernommen hast.) Und zwar weiß ich das, weil ich bei der Beschäftigung 
mit dem Thema doch viel recherchiert hatte.

Das war mein Glück, in gewisser Weise - denn sonst wäre es wohl zum 
Antrag auf ein zweites Test(-Gerät) nicht gekommen... (und vielleicht 
auch nicht zur Anwendung des "Luxus"-Gerätes).

Also habe ich das 2. Gerät meiner Argumentation gegenüber Arzt und KK zu 
verdanken, daß eben wg. der großen Unterschiede alleine schon bei 
menschl. Körpern, und erst recht beim "Schadbild", nicht jedes Gerät 
"taugt".

Es gibt da nun mal ganz extreme Unterschiede der Geräte bei der 
Konfi-gurierbarkeit von Frequenz, Amplitude, Signalform, Offset, Puls-/ 
Pausen-Verhältnis und sogar Überlagerung (Modulation) von/mit 
verschiedenen/r Frequenzen.

Ich hatte mal ein Dokument gefunden, in dem die praktisch unbegrenzten 
Möglichkeiten beschrieben waren, so etwas kann ein gewöhnlicher analoger 
Frequenzgenerator schon mal nicht leisten. Allerdings auch, wie ich 
annehme, nicht jeder µC (leider wenig Ahnung davon, obwohl es darauf 
hinausliefe - irgendwann muß ich mir das aneignen).

Man würde für einen Nachbau wohl am einfachsten DDS (Direkte Digitale 
(Signal-)Synthese) verwenden. Denn auch, wenn das "original" anders 
gelöst sein kann/mag, fiele es zumindest mir schwer, das originalgetreu 
zu "reverse engineer"-en.

Um auf den Punkt zu kommen (wahrscheinlich eh schon viel zu spät :-) ...
ich zweifle stark daran, daß Dein Gerät die nötige Flexibilität 
aufweist.
Ich wiederhole: Für meine spezielle Problematik.

Selbstverständlich kenne ich eine Menge positiver Erfahrungsberichte 
anderer Patienten, die Geräte mit nur einem Ausgang (2 PADs) und in der 
Variabilität des Ausgangssignales stark eingeschränkt sind. (Ich füge 
hinzu: Bei manchen Patienten wirkt TENS aber auch nicht, oder kaum.
Ich will nichts "beschönigen", ich bin weder heimlicher 
Geräte-Vertriebschef noch "Fan", deshalb nur Fakten, keine Märchen.)

Nochmal danke für Deine Beschäftigung mit m. Problem, aber leider bleibt 
es bis auf weiteres (zufälliger Erhalt der notwendigen Infos) dabei. So, 
das war nun mein letztes Roman-Kapitel - wenn noch was, dann kürzer! :)
(Um so schlimmer, daß es mit dem Thread-Thema nichts mehr... na ja.)


MfG, Fred

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