Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Pappe haftet an Walzenmaschine


von Thomas (Gast)


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Hi Leute,

ich möchte Öl und Lack mit einer Walzenmaschine auf dünne Pappe 
beidseitig auftragen. Jedoch haftet die Pappe nachdem das Medium 
aufgetragen ist an den Walzen. Ich möchte das nicht immer mit den 
Fingern abmachen und dachte mir 2 Abstreifen einen oben einen unten an 
die Walzen zu montieren. Ich habe dazu schnell ein Schema in Paint 
erstellt. Hat jemand eventuell noch eine Idee?

und ja möchte es mit der Walzenmaschine machen und mit keinem anderen 
Verfahren.

Grüße Thomas

von oszi40 (Gast)


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Thomas schrieb:
> Jedoch haftet die Pappe nachdem das Medium
> aufgetragen ist an den Walzen.

Material=? Teflon-Walzen?
So ganz einfach wirds wohl nicht.

von Horst (Gast)


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Bei uns im Stahl-Walzwerk verwenden wir auch Abstreifer sogar mit 
Kalibertrennmittel. Für Papier wahrscheinlich eher ungeeignet. 
Allerdings kannst Du einige Erkenntnisse von uns übernehmen, falls Du 
das nicht sowieso schon weißt.

Der Abstreifer benötigt einen Freiwinkel von ca 3 bis 5 Grad, damit er 
spitz an der Walze anliegt. Außerdem sollte die Spitze leicht 
angeschrägt werden, damit das Walzgut auch tatsächlich über den 
Abstreifer gleitet und nicht zwischen Walze und Abstreifer gelangt. Auf 
den Bildern ist diese Schräge noch nicht eingezeichnet bzw. muss noch 
angefräst werden.

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Nette Technik :O
Fräst Ihr die Abstreifer aus dem Vollen, oder wird die grobe Form 
vorgesägt?

Nebenfrage: Was wird Das für ein Bauteil, wenn das Blech von dieser 
Walze fällt?
Wobei, etwas Ähnlichkeit mit einer Leitplanke ... die Walze wirkt aber 
(wesentlich) größer.

MfG

von Horst (Gast)


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Patrick J. schrieb:
> Fräst Ihr die Abstreifer aus dem Vollen, oder wird die grobe Form
> vorgesägt?

Es wird aus dem Vollen gefräst. Die Werkzeugspindel der Fräsmaschine hat 
eine  Antriebsleistung von 37kW. Das Werkstück wiegt roh bis zu 2 Tonnen 
(große Abstreifer) und wenn es fertig gefräst ist, dann nur noch ca. 
750kg.

Patrick J. schrieb:
> Was wird Das für ein Bauteil, wenn das Blech von dieser
> Walze fällt?

Das wird eine Blech-Spundwand z.B. für Baustellen.

von Noch einer (Gast)


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Wie verhinderst du, dass der Abstreifer den frischen Lack beschädigt?

Musst du beide Seiten gleichzeitig einstreichen, oder kannst du wie bei 
einer Druckerpresse eine Seite walzen, trocknen und Rückseite walzen?

von Horst (Gast)


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Noch einer schrieb:
> Wie verhinderst du, dass der Abstreifer den frischen Lack beschädigt?

Das erste Stück von der Pappe (Schopf) wird wahrscheinlich beschädigt, 
kann aber nach dem Walzen abgeschnitten werden (vorher mit einplanen). 
Eine weitere Beschädigung während des Walzens kann dadurch verhindert 
werden, in dem der Abstreifer auf der ganzen Länge (bis auf den ersten 
cm, der sollte möglichst scharfkantig sein) mit glattem gleitfähigem 
Kunststoff beschichtet wird. Damit das gut klappt, sollte der Spanwinkel 
(Öffnungswinkel) der Abstreifer nur ca. 2 Grad betragen, dann kann sich 
die Pappe am hinteren beschichteten Teil des Abstreifers abschälen.

von Thomas (Gast)


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Vielen Dank für die tollen Ideen!

Horst schrieb:
> Der Abstreifer benötigt einen Freiwinkel von ca 3 bis 5 Grad, damit er
> spitz an der Walze anliegt. Außerdem sollte die Spitze leicht
> angeschrägt werden

Wie zeichnet man denn einen Freiwinkel zwischen 2 verschiedenen Radien?
und was meinst du mit angeschrägt?
kann du dafür eventuell mal eine kurze Skizza aus dem Profil machen?

Grüße Thomas

von Horst (Gast)


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Thomas schrieb:
> Wie zeichnet man denn einen Freiwinkel zwischen 2 verschiedenen Radien?
> und was meinst du mit angeschrägt?
> kann du dafür eventuell mal eine kurze Skizza aus dem Profil machen?

Hier ist nur die Oberwalze gezeichnet, das gleiche gilt auch für die 
Unterwalze. Der Freiwinkel ist deutlich zu erkennen (wenn man das 
überhaupt Freiwinkel nennen kann). Statt des kleinen Radius, kann auch 
eine Schräge verwendet werden. Der kleine Radius ist in meiner Skizze 
noch etwas zu groß geraten, aber dafür gut erkennbar.

von Horst (Gast)


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Da Papier flexibler ist als Stahl, könnte sogar ein großer Radius von 
Vorteil sein. Die Spitze des Abstreifers wird dadurch zwar dünner und 
somit unstabiler aber es handelt sich ja nur um Papier, da verbiegt sich 
schon nix. Der Abstreifeffekt wird jedenfalls durch einen großen Radius 
verbessert. Deshalb die neue Skizze im Anhang.

von Thomas W. (thomas_w808)


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Hallo,

ich kenne das von Papiermaschinen. Der Bogen wird über die Leimwalze 
(vercromt) geführt, und die Abstreifer bestehen aus einfachen Nadeln 
(Stecknadel). Die Schleifen sich mit der Zeit ab.

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