Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik RAM testen möglich?


von Olli Z. (z80freak)


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Ich habe hier eine Charge (40) unverlöteter RAM Chips (MT46V64P8) und 
einige davon scheinen ne Macke zu haben. Da ich nicht jedes einzeln 
verlöten will um das rauszufinden suche ich nach einer Möglichkeit die 
mittels ZIF-Adapter zu testen.
Geht das überhaupt durch ansteuern den Adressleitungen mittels PC oder 
uControlller oder braucht es dazu einen speziellen Controller oder 
sowas?

von Derda (Gast)


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Kannst du dich noch an MS DOS erinnern?
Da würde der Speicher bei jedem Start überprüft.
Naja. Eigentlich hat das das BIOS übernommen.

von C. A. Rotwang (Gast)


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Olli Z. schrieb:
> Ich habe hier eine Charge (40) unverlöteter RAM Chips (MT46V64P8) und
> einige davon scheinen ne Macke zu haben.

> Geht das überhaupt durch ansteuern den Adressleitungen mittels PC oder
> uControlller oder braucht es dazu einen speziellen Controller oder
> sowas?

Was isses denn für ein RAM? Hersteller? Google findet die Typbezeichnung 
nicht. Bei SRAM sollte es ohne komplexen controller gehen, bei SDRAM 
wirds komplizierter, da sollte es schon ein memorycontroller sein, nicht 
zuletzt  wegen den gemuxten Address/Datenbus.

von G. O. (aminox86)


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MT46V64M8P->
AS4C64M8D1-5
            K4H510838J
            IS43R86400D-5
            HY5DU12822AT
            NT5DS64M8ES
            EM6AB080TSB
=512MB; DDR; 2,5V; SDRAM.
Viel Vergnügen beim Test

von Georg (Gast)


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G. O. schrieb:
> AS4C64M8D1-5

Olli Z. schrieb:
> Geht das überhaupt durch ansteuern den Adressleitungen mittels PC oder
> uControlller

Der müsste schon ziemlich schnell sein - clock cycle time ist mit 
maximal 12 ns angegeben.

Georg

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Es gibt RAM-Tester auch für DDR-SDRAM. Aber die sind so teuer, daß es 
deutlich günstiger ist, die verdächtigen Bausteine einfach wegzuwerfen 
und durch neue zu ersetzen.

von Georg (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Aber die sind so teuer, daß es
> deutlich günstiger ist, die verdächtigen Bausteine einfach wegzuwerfen
> und durch neue zu ersetzen.

Schon allein der nötige Testsockel dürfte den Wert der Bauteile 
übersteigen. Sofern der überhaupt noch definierbar ist, es handelt sich 
ja laut Datenblatt um uralte DDR1 mit 0,5 GB.

Georg

von C. A. Rotwang (Gast)


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DDR-RAM?! uneingelötet testen ? Ohne spezielles (Teures!) Testequipment? 
vergiss es.

Bei DDR-RAM ist das timing so tricky das schon das PCB-Design haargenau 
stimmen muss, bspwSkew(Lauftzeitunterschiede) auf den Datenleitungen, 
damit es sicher funktioniert.

CPU's steuern DDR-RAM auch nicht unbedingt "direkt" an sondern über 
einen Memorycontroller, der auch schon mal in einem externen Chip liegt 
("Northbridge" - 
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Motherboard_diagram.svg). Manche 
Controller wie die ARM-basierenden haben den DDR-Memorycontroller auch 
mit unter der Haube. Einen solchen uC solltests du für einen Test 
verwenden. Oder einen FPGA, aber da gibt es auch Scherereien mit 
timing/signalrouting, so dass Xilinx besipielsweise den Spartan6 FPGA's 
einen externen Hardcore-Memorycontroller spendierte. 
https://www.xilinx.com/support/documentation/user_guides/ug388.pdf

von Olli Z. (z80freak)


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Ok, ich habe es fast befürchtet und bin letztlich zu den gleichen 
Ergebnissen gekommen wie ihr.

Es gäbe eine theoretische Möglichkeit: Und zwar ein altes PC-Mainboard 
besorgen auf dem solche RAMs genutzt wurden. Dann ein spezieller 
DIMM-Riegel mit ZIF-Sockeln. Den mit den ausgelöteten Chips des 
RAM-Riegels (wenn man ein Paar braucht, kann der andere ja normal sein) 
bestücken, bis auf einen. Hier dann den Probanten rein. Dann einschalten 
und neben dem BIOS-Test ein Memtest-Programm starten.

Das kostet ne kleine Stange Geld, würde aber evtl. funktionieren, wenn 
die zu testenden RAMs mit den verwendeten/benötigten kompatibel sind. 
Leider gibt es hier wenig Hoffnung das das so ist und eine 
Mischbestückung macht sicher Probleme.

Ich habe auch keinen ZIF gefunden der über ein Kabel oder direkt wieder 
auf TSOP-Pads eingelötet werden könnte. So könnte ich mir ein Test-Board 
bauen. Wenn ihr aber sagt das sogar das Bahnenrouting bei selbst so 
einfachen Chips wie dem hier genannten heikel ist, dann wird das mit dem 
Sockel eh nix.

Frage am Rande: Wenn Flußmittel (RMA223)- oder Alcoholreste zwischen den 
IC-Beinchen oder unter dem Chip auf den Durchkontaktierungen verbleiben, 
kann es dann auch zu Fehlfunktionen kommen?

von Georg (Gast)


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Olli Z. schrieb:
> Wenn Flußmittel (RMA223)- oder Alcoholreste zwischen den
> IC-Beinchen oder unter dem Chip auf den Durchkontaktierungen verbleiben,
> kann es dann auch zu Fehlfunktionen kommen?

Wenn es sich um Elektroniklot handelt und nicht welches für Dachrinnen, 
werden die Reste im Lauf der Jahre zwar hässlich, aber verursachen keine 
Fehler.

Georg

von Hp M. (nachtmix)


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Olli Z. schrieb:
> Wenn Flußmittel (RMA223)- oder Alcoholreste zwischen den
> IC-Beinchen oder unter dem Chip auf den Durchkontaktierungen verbleiben,
> kann es dann auch zu Fehlfunktionen kommen?

Nein, aber mit einem RMA Flußmittel wirst du bei so alten Chips nicht 
viel Freude haben.
Das schrieb ich dir ja schon in deinem anderen Thread.

von Нет. мах вас андерес (Gast)


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Ich denke eher das Nicht-Funktionieren ist auf ausserhalb-der-Specs 
betreiben zurueckzufuehren.

von Olli Z. (z80freak)


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Нет. мах вас андерес schrieb:
> Ich denke eher das Nicht-Funktionieren ist auf ausserhalb-der-Specs
> betreiben zurueckzufuehren.

Darauf hatte ich natürlich geachtet, aber auf Produktionstoleranzen hab 
ich keinen Einfluss. Könnten ja auch Fakechips sein, den Chinesen ist 
alles zuzutrauen.

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