Hallo zusammen, zunächst mal Danke für das tolle Forum, habe hier in der Vergangenheit viele Infos gefunden, die mir weitergeholfen haben! Jetzt habe ich folgendes Problem: Ich habe eine LED Außenleuchte eines namhaften, deutschen Herstellers, in die mir dummerweise Wasser eingedrungen ist (Gummidichtung/Kabeleinführung war ausgerissen). Dadurch ist leider der Draht einer eingangsseitigen Drossel auf der Netzteilplatine durchoxidiert. Die Platine is sonst volkommen i.O., da nur diese Drossel, ein Widerstand und die 230V Anschlussklemme so platziert sind, dass sie mit dem Wasser in Berührung kamen. Daher würde ich mir gerne den Kauf einer neuen Lampe für >150 EUR ersparen und lieber für ein paar wenige EUR die Drossel tauschen. Nun habe ich zwar im Studium viel über Grundlagen der Elektrotechnik, Elektronik und entsprechend auch Induktivitäten gelernt bzw. auch sonst einige Erfahrungen mit Elektronik und v.a. E-Technik, aber mit Details zu Glättung und Störfiltern etc. nie beschäftigt und auch nie gearbeitet. Erschwerend kommt hinzu, dass ich hier momentan auch nur absolute Basisausstattung in Form eines Multimeters (ohne L-C Messung) und kein Laborequipment zur Verfügung habe. ==>Kann mir irgendjemand einen Tipp geben, wie ich herausfinde welche Drossel ich als Ersatzteil brauche? Nach allem was ich bisher so recherchiert habe scheint mir das Ganze eine Glättung der Eingangsspannung zu sein, die Wicklungen sind in Reihe zu L bzw. N der 230V Eingangspannung geschaltet. (Bilder anbei). Die Aufschrift auf der Drossel lässt sich schwer lesen, aber mit Lupe geht es halbwegs: HARTU 17/13 210153-10 Hierzu finde ich allerdings rein gar nichts im Netz, außer dass HARTU ein Hersteller von Induktivitäten ist... An der intakten Wicklung messe ich mit dem Multimeter einen ohmschen Widerstand von ca. 90 Ohm. Wenn ich halbwegs genau gemessen habe hat das Teil ein Rastermaß von 8mm. Danke für Eure Unterstützung im Voraus! Viele Grüße, Sebastian
Sebastian schrieb: > Welche Drossel brauche ich? Das ist anscheinend die Funkentstördrossel am Eingand des Netzteils. Nimm eine Drossel aus einem anderen(defekten)Netzteil, z.B. aus einem sog. "elektronischem Trafo" ähnlicher Leistung. Für einen kurzen Test könntest Du die Anschlüsse dieser Drossel auch einfach überbrücken.
Welche Drossel meinst du denn? Im ersten Bild sehe ich links einen TRafo und rechts eine Drossel. Das ganze sieht nach Schaltnetzteil für die LED aus. Wenn du Pech hast, ist der Wandlertrafo durchgebrannt, eventuell aufgrund eines Defektes der Wandlertransistoren. Dass die Drossel (rechts im Bild) durchgebrannt ist, ist unwahrscheinlich. Ahhh... ich lese gerade Hartu... auf dem Trafo. Das ist also keine Drossel, sondern ein Trafo. Ich fürchte, du musst dir das Original-Teil besorgen.
Lothar M. schrieb: > Das ist also keine Drossel, sondern ein Trafo. Ein Trafo direkt hinter den 230V-Eingangsklemmen? Nicht alles, was zwei Wicklungen hat, ist ein Trafo.
Der Tip, eine Gleichtaktdrossel aus einem ähnlichen defekten Gerät zu nehmen, ist gut, und so lange kann man sie mit 2 Drahstücken überbrücken. Die echte Drossel müsste 2 Spueln haben, gegensinnig gewickelt, im selben Anschlussraster für denselben Maximalstrom mit derselben Resonenzfrequenz damit die Dämpfung bei der relevanten Freuqenz gleich gut ist. So eine wirst du nicht finden. Eventuell passt https://www.pollin.de/p/drossel-tdk-hf2022r-333y0r3-01-250466 irgendwie rein. Alternativ kannst du die vorhandenen Drossel auseinandernehmen, dabei Windungsanzahl zählen, und mit neuem Draht neu wicklen, wenn dir der UKW Empfang deines Nachbarn wichtig ist..
Also, Sebastian, lass Dich bitte nicht verwirren. Da wo HARTU draufsteht, das ist definitiv eine Gleichtakt-Entstördrossel. Als Ersatz kannst Du fast alles verwenden, was auf die Platine passt.
Michael B. schrieb: > wenn dir der UKW > Empfang deines Nachbarn wichtig ist.. Wer hört denn heute noch UKW.. .:) Spaß beiseite - die Lampe brennt 5 Minuten im Jahr, weswegen ich auch nicht viel investieren will. Den Rest der Zeit ist sie stromlos.. D.h. ich werde mir dann entsprechend des Tipps von "der schreckliche Sven" ein von den Dimensionen her passendes Teil organisieren der schreckliche Sven schrieb: > Also, Sebastian, lass Dich bitte nicht verwirren. > Da wo HARTU draufsteht, das ist definitiv eine > Gleichtakt-Entstördrossel. Als Ersatz kannst Du fast alles verwenden, > was auf die Platine passt. Danke "der schreckliche Sven" für's auf den Punkt bringen! Kommt mir, wie oben geschrieben, sehr entgegen, dass man das - insbesondere bei der gelegentlichen Nutzung - wohl nicht so extrem "wissenschaftlich" betrachten muss. Danke auch für alle anderen Tipps und Hinweise! Viele Grüße, Sebastian
>Dadurch ist leider der Draht einer eingangsseitigen Drossel auf der >Netzteilplatine durchoxidiert. Du meinst das letzte Stück Kupferdraht, der von der Spule zum Anschlußpin geht? Wenn dieser Draht von der äuseren Windung kommt, dann kannste ja einfach eine Windung abwickeln, und den Draht wieder auf Länge schneiden, Lack runterkratzen, neu anlöten. Die geringe Imbalance der Gesamtdrossel, die wegen der einen fehlenden Windung auf einer Wicklung entsteht, sollte nicht weiter stören, bzw. dürfte in den sonstigen Toleranzen untergehen. Wenn der Draht von der inneren windung kommt, isses eher unmöglich. Aber wenn nach der Fraßstelle noch ein Kupferdrahtstummel herausgucken sollte, könnte man versuchen, den kurzen Stummel mit einem Stückchen Draht bis zum Anschlußpin zu verlängern. Ansonsten könnte man die Drossel auch gleich ganz rausschmeißen, und durch zwei Brücken ersetzen - dann wird das ganze Ding aber evtl. zu Störstrahler ...
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Jens G. schrieb: > Wenn dieser Draht von der äuseren Windung kommt, dann kannste ja einfach > eine Windung abwickeln, und den Draht wieder auf Länge schneiden, Lack > runterkratzen, neu anlöten. > Die geringe Imbalance der Gesamtdrossel, die wegen der einen fehlenden > Windung auf einer Wicklung entsteht, sollte nicht weiter stören, Doch, das würde sehr stören, weil die Drossel dann nicht mehr symme- trisch belastet wird und in die Sättigung geht.
@ Harald Wilhelms (wilhelms) >Doch, das würde sehr stören, weil die Drossel dann nicht mehr symme- >trisch belastet wird und in die Sättigung geht. Hast Du das mal getestet, bzw. kennst die Kerneigenschaften? Der Kern geht doch nicht sofort in Sättigung, bloß weil da paar Zehntel % Differenz sind. Und Differenzen hat man so oder so, wegen unvermeidbarer unterschiedlicher Toleranzen/Abweichungen vom Ideal bei beiden Spulen. Mit einer Windung Unterschied zw. beiden Spulen ist ja eigentlich daselbe wie eine Spule mit nur einer Windung im Ganzen - ich kann mir nicht vorstellen, daß diese Spule damit so schnell in Sättigung gerät (auch wenn solche Drosselkerne nicht unbedingt gute Sättigungseigenschaften haben sollten). Aber gut - man kann ja auch noch eine Windung von der anderen Spule wegnehmen, dann stimmts wieder.
Jens G. schrieb: > Wenn dieser Draht von der äuseren Windung kommt, dann kannste ja einfach > eine Windung abwickeln, und den Draht wieder auf Länge schneiden, Lack > runterkratzen, neu anlöten. > Die geringe Imbalance der Gesamtdrossel, die wegen der einen fehlenden > Windung auf einer Wicklung entsteht, sollte nicht weiter stören Na ja, das ist ein Gleichtaktdrossel, die subtraktiv wirkt. Da sollte man schon auch von der anderen Wicklung eine Windung abwickeln.
Ich glaube tatsächlich, dass ich die Variante mit der Brücke wählen werde - für die 5 Minuten pro Jahr Betrieb sollte das keine größeren Probleme verursachen. Leider sind nämlich alle Drosseln, die ich finde, von den Anschlüssen / Pins 90 Grad verdreht zu dem was ich benötige. D.h. ich müsste das Teil quer einbauen und dafür fehlt wiederum der Platz.. Das einzige das ich noch gefunden hatte war so etwas in der Art: http://www.ebay.de/itm/Stromkompensierte-Ringkerndrossel-3-5mH-1A-/332103041968?hash=item4d52e243b0:g:jx0AAOxyeR9TH3B4 Erfüllt das auch (einigermaßen) den Zweck? In dieser Bauform wäre ich nämlich mit den Anschlüssen flexibel... Danke und Gruß, Sebastian
Sehr ungünstig, bringt wnig, ist für viel mehr Strom dafür hat sie ien viel geringere Induktivität, wird kaum dämpfend wirken. Du suchst eine mit dünnerem Draht und merh Windungen.
Ziemlich viel Spekulation! Hast Du mal versucht bei denen anzurufen? Die haben ihren Sitz in Germanistan. Es könnte allerdings auch eine kundenspezifische Sache sein.
Michael B. schrieb: > Sehr ungünstig, bringt wnig, ist für viel mehr Strom dafür hat sie > ien > viel geringere Induktivität, wird kaum dämpfend wirken. > Du suchst eine mit dünnerem Draht und merh Windungen. Ja, suche eher was für 11W (also mit Puffer sagen wir mal 20-50W).. In dieser Bauform war allerdings 1A die kleinste, die ich bisher gesehen habe. Sebastian S. schrieb: > Ziemlich viel Spekulation! > > Hast Du mal versucht bei denen anzurufen? > > Die haben ihren Sitz in Germanistan. > > Es könnte allerdings auch eine kundenspezifische Sache sein. Nein, noch nicht bei HARTU angerufen - ich befürchte aber auch, dass das ein Custom Teil ist. Beim Lampenhersteller möchte man mir mit Ersatzteilen (bspw. ganze Platine) nicht helfen.. Man hätte dort aber einen Reparaturaervice, der mir gerne einen KVA erstellt.... Ich will allerdings nicht viel ausgeben und hänge im Zweifel die Lampe auch defekt wieder hin. Wie gesagt, Licht benötige ich an der Stelle eigentlich nicht (Straßenlaterne leuchtet da kräftig hin), daher ist die Lampe fast nie in Betrieb. Allerdings muss ich ja den Lampenauslass wieder abdecken und außerdem diente die Lampe auch als Abzweigdose für N und PE... :) Gruß, Sebastian
Ich versuch's jetzt mal hiermit: http://www.ebay.de/itm/20-x-2x16mH-0-2A-Vogt-Ringkern-Entstor-Drossel-Spule-Funkentstordrossel-11Q31-/251272848596?hash=item3a810764d4:g:HqoAAOSw4A5Y0Tya Die sehen so aus als könnte ich damit was basteln bzw. im Zweifel die Drossel samt Lötpins aus dem Gehäuse lösen und verarbeiten. Und im schlimmsten Fall habe ich 20 Versuche dafür.. :) Danke nochmal an alle für die Unterstützung!
Die sind jetzt wiederum nicht geeignet. Die Wicklungen müssten schon getrennt sein, weil der Kupferlackdraht die Netzspannung nicht isolieren kann.
Der schreckliche Sven schrieb: > Die sind jetzt wiederum nicht geeignet. Die Wicklungen müssten schon > getrennt sein, weil der Kupferlackdraht die Netzspannung nicht isolieren > kann. Keine SELV Schutzisolierung nötig, bloss Funktionsisolierung, dafür sollte 2 x Lackschicht reichen auch ohne triple insulated wire. Mamn wickelt ja auch die beiden 115V Primärwicklungen eines 230V Trafos in eine Kammer.
Sebastian schrieb: > Ich hänge im Zweifel die Lampe auch defekt wieder hin. Kannst Du nicht einfach ein neues, komplettes Netzteil einbauen? Die gibts inzwischen auch schon recht preisgünstig, wobei es bei Deiner Anwendung ja auch ein deutlich schwächeres und damit kleineres sein könnte.
Michael B. schrieb: > Mamn > wickelt ja auch die beiden 115V Primärwicklungen eines 230V Trafos in > eine Kammer. Ja, ja. Nur dass sich da die Wicklungsenden nicht berühren.
Der schreckliche Sven schrieb: > Die sind jetzt wiederum nicht geeignet. Die Wicklungen müssten schon > getrennt sein, weil der Kupferlackdraht die Netzspannung nicht isolieren > kann. Guter Punkt! Dachte ich hatte da was von 250V gelesen, aber stimmt, steht nicht dort - habe wohl einfach zu viele Teile angeschaut und sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr... Datenblatt von den alten Dingern finde ich auch keines. Habe mal einen kleinen Test gemacht und es schlägt nicht direkt durch - aber in der Tat ist das für Dauerbetrieb vermutlich nichts. Demnach die hier wohl leider auch nicht.. http://www.ebay.de/itm/Drossel-stromkompensiert-2x10mH-250mA-4295/311762634885?hash=item4896804885%3Ag%3Atg4AAOSwa%7EBYVnfP Harald W. schrieb: > Kannst Du nicht einfach ein neues, komplettes Netzteil einbauen? Hmm, das hat schon eine sehr spezielle Bauform (s. Bilder) und die ist auch genau eingepasst - da ist rechts und links und oben und unten kein Platz. Das Originalersatzteil (ganze Netzteilplatine) möchte man mir (und auch dem Elektrikermeister meines Vertrauens) nicht zusenden. Kommt immer nur der Hinweis, dass man die Lampe doch gerne einschicken kann und dann einen KVA bekommt... ==> Ich habe jetzt testweise mal zwei 100 Ohm Widerstände statt der Spule(n) eingelötet. Dies entspricht recht genau dem Wert, den ich auf der intakten Wicklung mit einem halbwegs ordentlichen Multimeter gemessen habe. Immerhin weiß ich jetzt, dass die Lampe tatsächlich noch funktioniert. Ansonsten habe ich mir folgendes überlegt (und auch mit obigen Drosseln getestet): Wenn ich eine annähernd passende Bauform (klein / flach genug) finde, würde ich mir mittels Lochrasterplatine quasi einen Adapter bauen. Da hätte ich dann sogar die Möglichkeit noch zwei Widerstände mit draufzupacken um mich den ~100 Ohm anzunähern (die meisten Drosseln, die ich bisher gesehen habe sind nämlich deutlich niederohmiger). Viele Grüße, Sebastian
Nachtrag: Nun nach einiger Suche doch noch das Datenblatt bzw. einen alten Katalog gefunden (http://datasheet.datasheetarchive.com/originals/library/Datasheets-ZIHA20/DSAZIHA2X0007834.pdf?_ga=2.204719760.144340446.1504376935-767217244.1504376935) - "der schreckliche Sven" hatte Recht: Nominal Voltage 80V... Also weitersuchen.. VG, Sebastian
Wieso weitersuchen? Du bist doch schon längst fündig geworden: Sebastian schrieb: > Ebay-Artikel Nr. 332103041968 Und wenn sie "zu viel" Strom verträgt? WTF? Es geht wirklich nur darum, für die HF-Spannung, die der kleine Übertrager erzeugt, einen hohen Widerstand einzufügen. WIRKLICH!! Sogar zwei Stabkernspulen hätten Wirkung. Sei doch nicht so zaghaft. Baue endlich irgendwas ein!
Sebastian schrieb: > Da hätte ich dann sogar die Möglichkeit noch zwei > Widerstände mit draufzupacken um mich den ~100 Ohm anzunähern Das ist Quatsch und macht keinerlei Sinn. Wenn man einen leistungsschwachen Verrbraucher hat, nimmt man eine Drossel mit sehr vielen Windungen, weil diese dann eine bessere Wirkung hat. Als eher unerwünschten Nebeneffekt hat eine solche Drossel einen hohen Widerstand, den man aber bei niedrigen Strömen in Kauf nimmt. Deshalb sollte man eine solche Drossel strommäßig auch nicht überdimensionieren, weil sie dann eine kleinere Wirkung hat.
Harald W. schrieb: > Das ist Quatsch und macht keinerlei Sinn. Wenn man einen > leistungsschwachen Verrbraucher hat, nimmt man eine Drossel > mit sehr vielen Windungen, weil diese dann eine bessere > Wirkung hat. Als eher unerwünschten Nebeneffekt hat eine > solche Drossel einen hohen Widerstand, den man aber bei > niedrigen Strömen in Kauf nimmt Ok, ich hatte zunächst ähnlich gedacht, dann aber auch wiederum vermutet, dass ja doch die ganze Auslegung der restlichen Schaltung irgendwie auf diesen Werten basiert. Wollte nicht noch weitere Bauteile verheizen...
Sebastian schrieb: > Alles klar, wird gemacht! :) Erledigt! :) Passt sogar quer rein (gerade so), dann passen auch die Pins direkt, ohne große Bastelaktion. Zusatzwiderstände habe ich jetzt weggelassen, scheint trotzdem zu passen. Vielen Dank nochmal an alle!
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