Hallo, ich habe mal eine allgemeine Frage. Wieso werden in Audioschaltungen immer wieder Elkos verwendet - also im Signalweg in Reihe. Es gibt doch mittlerweile Kerkos die gleichwertige Kapazitäten haben. Spricht etwas gegen die Verwendung von Kerkos anstatt Elkos?
Basti schrieb: > Spricht etwas > gegen die Verwendung von Kerkos anstatt Elkos? 1. Mikrofonie durch Piezo-Effekt. 2. Sind die meisten analogen Audio-Schaltungen gefühlt 40 Jahre alt: Das haben wir schon immer so gemacht, das haben wir noch nie so gemacht...
Mache Kerkos haben den Nachteil, dass ihre Kapazität sich mit der angelegten Spannung ändert. Das kann im ungüstigen Fall zu Verzerrungen führen, die messbar und hörbar sind, also nicht im audiophilen Vodoo Umfeld zu suchen sind...
Basti schrieb: > Spricht etwas > gegen die Verwendung von Kerkos anstatt Elkos? Mikrofonie wurde ja schon genannt ... Es gibt aber auch Kerkos, die das Audio nicht-linear übertragen. Bei einem meiner letzten Projekte hab ich am Audio-Ausgang 47µ in 1210 verwendet und konnte keine Auffälligkeiten feststellen. Das war ein Reichelt-üblicher Keramikvielschicht-Kondensator. Man muss aber auch sagen, dass sich die Technik bezüglich Kerkos und Kapazität schon deutlich weiter entwickelt hat die letzten Jahre. Was wird denn in Smartphones verbaut?
Smartphone und "Audio" sollte man nie in einem Satz nennen ;-) Kerko hat Mikrophonie, Kerko ist spannungsnichtlinear, Kerko ist temperaturnichtlinear..... (wurde ja alles schon genannt) In irgendwelchen Brüllwürfeln sind die ok, bei wirklichem Audio nimmt man Folienkondensatoren (wenn ein C sich nicht vermeiden lässt) oder zur Not auch gute Elkos. Old-Papa Im Übrigen gab es schon weit vor 40 Jahren analoge "Audioschaltungen" und es gibt auch ganz aktuelle. Der "Hinweis" von M.N. war einfach nur Grütze.
Hängt das mit der Ladedauer bzw. mit dem linearen Bereich bei größeren Kapazitäten zusammen ? Es geht ja um niedrige Frequenzen also lange Periodendauer.
Old P. schrieb: > Der "Hinweis" von M.N. war einfach nur > Grütze. :-( Vor 40 Jahren gab es aber noch nicht so tolle Kerkos, so dass mann Elkos als Koppelkondensatoren verwenden musste. Es setzt sich kein Ameteur hin und passt seine Schaltung alle 5 Jahre an die aktuell verfügbaren Bauteile an. Im kommerziellen Bereich erst recht nicht, wenn die Serie läuft und ggf. sogar noch Zertifikate dahinter stehen. Bloß nix anfassen!
M.N. schrieb: > :-( Dem schließe ich mich an. Elkos neigen, wie man weiß, zum Austrocknen. Nicht ungewöhnlich sind daher prophylaktische Elko-Austauschorgien, hauptsächlich bei im professionellen Bereich genutzen, betagteren Geräten. Die sehr stabilen und praktisch Mikrofonie-losen C0G-Kondensatoren gibt es mittlerweile auch bis 0,47 µF (Kemet Goldmax 300), aber billig ist das auch nicht. Die Technologie macht auch hier bemerkenswerte Fortschritte.
Danke für eure hinweise. Wäre ein 47µF, den gibts schon als smd kerko. Ich werde es auf einen Versuch ankommen lassen, das gehäuse ist relativ ruhig, da wird es keine großartigen schwingungen geben. Dankee
Wirklich störend ist an den billigen keramischen Kondensatoren die Mikrophonie. Wie stark das ist, hängt von der Ausführung ab. Auch wenig DC Spannung sollte helfen die Mikrophonie klein zu halten. Sie sind zwar auch nichtlinear und ggf. stark temperaturabhängig, aber dass stört bei der Anwendung als Koppelkondensator mit sehr niedriger Grenzfrequenz nicht so sehr.
Basti schrieb: > Wäre ein 47µF, den gibts schon als smd kerko. Nimm die X5., X7.-Kondensatoren. Das sind die drittschlechtesten (was durchaus ausreichen kann). Y.. und Z.. ist gar nicht zu empfehlen (https://de.wikipedia.org/wiki/Keramikkondensator#Klasse-1-Keramikkondensatoren).
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