Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Unbekannte 18650 Zellen - wie laden


von metalshot (Gast)



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Hallo
Ich habe einige alte Notebook Akkus auseinander genommen, weil ich mir 
eigentlich für eine Mobile Soundanlage einen neuen Akku bauen wollte.
Es waren Sony-Akkus und dort drin sind Sony-Zellen der Bezeichnung 
US18650GR (STG 5JB12C) und schon länger rumzuliegen habe ich ähnliche 
Zellen US17670GR (STG 91102A). Wenn ich mich recht entsinne, müssten die 
Zellen 2200mAh als Nennkapazität haben.

Im Bild sind 4 Mal die 18650ger und einmal eine der 17670 Zellen zu 
sehen.

Ich habe die Zellen versucht in 3 Verschiedenen Ladegeräten zu laden. 
Einmal so ein normales billig Ladegerät, was bei eZigaretten dabei ist. 
Dann noch ein Multischacht Ladegerät für alle Akkutypen mit 
Autoerkennung (Von NiMh bis eben LiIon), sowie einem IMAX B6 Mini auf 
LiIon eingestellt. Alle 3 Ladegeräte machen nichts. Das IMAX sagt, dass 
kein Akku angeschlossen ist. Der Multilader tut einfach nichts.

Am Multimeter zeigen die Zellen ein komisches Verhalten. Einige krepeln 
bei wenigen mV rum. Andere steigen von 100mV bis zu einem wert bon ca 
400mV und springen dann ganz kurz auf über 1V um dann wieder von 100mV 
auf 400mV anzusteigen, kurz wieder 1,xV und von vorne.

Gibt es eine Möglichkeit die Teile doch zu laden? Brauchen diese eine 
spezielle Vorschaltung? Ich habe von einem der Akkus noch die komplette 
Platine, kann man mit der noch was anfangen?
Plan war es die Zellen auszumessen und am ende vielleicht einen 4S6P bis 
4S8P zu bauen.

Wie Lade ich die Teile?

Danköh - Flo

: Verschoben durch User
von dudley (Gast)


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die sind einfach hinüber fertig aus

wenn ich sollte teile verwende und die vorher durchmesse fliegen die 
gleich weg wenn die unter 3V abgesunken sind, aus Erfahrung haben die 
dann schon mehr mitgemacht und haben sich den Ruhestand verdient

multimeter hast du aber auf DC eingestellt?

von Thomas V. (Gast)


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Du solltest Dich mit dem Gedanken anfreunden dass die kaputt sind!

Ich kann mir nicht vorstellen (was nichts heißen soll) dass ein 
tiefentladener Lithium-Ionen-Akku nochmals widerbelebt werden kann.
Unter 2,5V Zellenspannung wird's kritisch

von Michael B. (laberkopp)


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metalshot schrieb:
> Gibt es eine Möglichkeit die Teile doch zu laden?

Nein, die sind kaputt. Tiefentladen und dadurch chemisch umgewandelt.
Deine Ladegeräte haben recht. Ein zwangsweises Aufladen führt zu Zellen, 
in denen der Separator beschädigt ist, so daß sie intern Kurzschlüsse 
bekommen können und dabei in Feuer aufgehen. Daher veerhidnern die 
Schutzschaltungen ein aufladen. 2.5V ist die untere Grenze für LiIon 
Akkuspannung.

von Axel R. (Gast)


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leg alles in eine Blechkiste und gib mit dem Labornetzteil Konstantstrom 
100mA drauf. Spannung vorher auf 4Volt einstellen. Wenn Die Zellen 3.6V 
erreicht haben, drehst Du den Ladestrom auf 1A hoch. Wenn der Strom dann 
irgendwann auf einen kleinen Wert gesunken ist (n paar Milli) dann mach 
alles ab lass sie liegen und miß übermorgen nochmal am Akku. Wenn er 
dann wieder auf kleiner 3Volt zusammengebrochen ist, ist er intern 
kurzgeschlossen (Separator hinüber).
Die Zellen sind sicher hinüber: aber abgebrannt ist mir noch keine.


StromTuner

von Peter M. (r2d3)


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Axel R. schrieb:
> Die Zellen sind sicher hinüber: aber abgebrannt ist mir noch keine.

Mir ist auch noch keine abgebrannt - nur dem Fahrradladen gegenüber:

http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Uebersicht/E-Bike-Laden-sucht-neue-Raeume-in-Hannover

Verfügen die Zellen über eine Schutzvorrichtung?

von metalshot (Gast)


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Danke für Eure Antworten.

Was mich halt wundert ist, dass ich eben auch genug LiIon habe, auf die 
Die Ladegeräte wenigstens noch reagieren. Soll heißen, dass auch wenn 
ich völlig verhunste Zellen haben, die Ladegeräte wenigstens einen Akku 
erkennen. Das IMAX gibt diese dann immer mit >999mOhm an, beginnt aber 
den Ladevorgang, der dann meistens aber schon nach ein Paar 
Milliamperchen fertig ist- aber es passiert eben etwas.

Diese ganzen Zellen jedoch zeigen gar keinen Mucks. Eben was verwundert 
mich, und lässt halt in mir die Frage offen, ob da entweder wirklich ein 
entsprechender Schutz drin ist, der die Zelle "komplett dicht" macht, 
oder eben eine spezielle Ladeschaltung von Nöten ist. Dieses Verhalten 
ist mir halt nur bei diesen Zellentyp untergekommen - und eben bei jeder 
dieser Zellen. Alle anderen 18650'ger Zellen, die bisher durch meine 
Hände gingen, haben halt wenigstens noch geringe Lebenszeichen von sich 
gegeben (abgesehen von Teils korodierten Kontakten).

Meine Erfahrtung hat eben gezeigt, dass die meisten der Zellen einzeln 
immernoch gut 60%, meistens mehr, ihrer Kapazität haben, eben nur die 
Schaltung im Notebookakku selbst quasi die Zellen ausmustert.

von einem der Akkus weiß ich beispielsweise, dass der eigentlich nicht 
ausgemustert wurde, weil der Akku nicht mehr wollte, sondern weil das 
Gerät selbst den Geist aufgegeben hat, ohne zuvor Akkuprobleme (wie 
Kurze Laufzeit) zu zeigen. Zwar weiß ich nicht mehr, welcher Akku selbst 
es war, aber ich habe inzwischen jede einzelne der auseinandergebauten 
Zellen getestet und alle sind eben so "komisch"

mal schauen, ob ich ein Labornetzteil auftreiben kann. Dahaben tu ich 
sowas leider nicht.... oder schnell nen L200 suchen und selbst 
zusammenbauen :-D

von *.* (Gast)


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Zellen, die unter 2,3V* haben, sind zu entsorgen. Da drinnen wachsen 
Kristalle durch die Separatoren, die einen Kurzschluss und damit 
Explosion auslösen können. Diese Akkus werden beim Laden auch oft warm.

* Aus einem alten Panasonic-Datenblatt. Andere Hersteller mögen andere 
Grenzen haben.

Wenn die Spannung herumwackelt, kann deine Messausrüstung oder die 
Kontaktierung fehlerhaft sein. Und ja, es gibt Zellen mit einem Schutz, 
der bei Überdruck die Verbindung kappt. Weiterhin wird auch eine Art 
Polyfuse verwendet.

Tiefentladene Zellen (iirc < 3.0V) muss man erst mit einem geringen 
Strom laden.

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