Forum: Offtopic X1 Kondensatoren mit TÜV??


von Frank H. (horni)


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Hallo Leute,

bisher kannte ich bei Entstörkondensatoren eigentlich nur die 
Zertifizierung nach VDE und nach ENEC, die gefordert wird. In letzter 
Zeit begegnet mir bei Bauteilen aus China die Zertifizierung von TÜV. Im 
Prüfzertifikat wird dabei ebenfalls auf DIN IEC 60384-14 Bezug genommen. 
Ich habe mal in unsere DIN IEC 60384-14 (von 2010) reingeschaut, da ist 
selbst kein Prüfinstitut vorgeschrieben, Wikipedia behauptet allerdings, 
dass in Deutschland nur VDE und ENEC zugelassen sind.
https://de.wikipedia.org/wiki/Entst%C3%B6rkondensator#Sicherheit

Kann mir jemand kurz weiterhelfen? Kann ich das TÜV Bauteil dennoch 
verwenden?

von Markus K. (Firma: Companion 41) (markus5000)


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Moin

die Chinesen drucken alles drauf, was wichtig aussieht. Egal ob es Sinn 
ergibt oder nicht.

Ich würde den C nicht benutzen. Aber: Versuch macht kluch

von Soul E. (Gast)


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Du kannst Dir eine beliebige Norm besorgen (als pdf-Datei oder als 
Papier), damit zum TÜV marschieren, und Dir per Audit bestätigen lassen, 
dass Dein Produkt, Dein Entwicklungsprozess oder Deine Produktion 
konform zu dieser Norm ist. Das ist eine ganz normale Dienstleistung der 
Überwachungsvereine. Die stochern nicht nur an rostigen Autos herum.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Frank H. schrieb:
> Hallo Leute,
>
> bisher kannte ich bei Entstörkondensatoren eigentlich nur die
> Zertifizierung nach VDE und nach ENEC, die gefordert wird. In letzter
> Zeit begegnet mir bei Bauteilen aus China die Zertifizierung von TÜV.

Die Industrie darf sich selber kontrollieren lassen. Das ist der 
Lissabon Prozess. Von der EU reglementiert ist das aber noch nicht.

http://ec.europa.eu/growth/tools-databases/nando/index.cfm

Der "TÜV" ist das "von wem"
Die Norm ist das "Was" und "woraufhin" zu prüfen ist.
(vgl. http://www.enec.com/ENEC_scope.php?s=2&p=201&s=2)

ENEC gab es ja schon vor dem Lissabon-Prozess. Davor kochte jedes EU 
Land seine eigene Suppe. Auf den Bauteilen ist aber kein Platz für 26 
Kennzeichnungen. VDE Richtlinien sind heute z.T. das, was gerne als 
"technisches Handelshinderung" genannt wird und gehen nun in europäische 
Regelungen auf.

> Im
> Prüfzertifikat wird dabei ebenfalls auf DIN IEC 60384-14 Bezug genommen.
> Ich habe mal in unsere DIN IEC 60384-14 (von 2010) reingeschaut, da ist
> selbst kein Prüfinstitut vorgeschrieben,
Der DIN übersetzt das nur und lässt das vom Beuth Verlag teuer 
verkaufen.
Du kannst IEC und EN Normen wortgleich günstiger in z.B. bei 
https://www.evs.ee/shop kaufen.

Wenn die TÜV SÜD Product Service GmbH ENEC Konformität bescheinigt gibt 
der TÜV sicher seinen Segen, dass der Chinese für die werben darf. Hätte 
es Intertek Semko AB gemacht, wäre da wohl ein S in einem Kreis drauf.
ENEC hat hat viele Mitglieder.

> Kann ich das TÜV Bauteil dennoch verwenden?

Ich traue der "TÜV SÜD Product Service GmbH" genauso viel und wenig wie 
der "Intertek Semko AB" und den anderen ENEC Mitgliedern.

Markus hat Recht. Der Chinese kann da raufschreiben was er für lustig 
hält. Der Importeur ist haftbar. Ob das Bauteil wirklich geprüft ist, 
kannst du http://www.etics.org/recherche.php?soc=ENEC&s=2 nachschauen.

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